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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

2.195 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Wien, Koblenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 00:07
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Andererseits finde ich es für seltsam, das Ursula ihre Mutter nicht anrief, als sich heraus kristallisierte, das sich die Ankunft um 2 Tage verzögert.
Das ist das was mich auch stutzig macht. Aber nicht nur das. Dass der Manfred seine Italien Ferien früher beendet um beim Umzug zu helfen. Und klar die Ganze Fiat Sache.

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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 00:25
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Das ist das was mich auch stutzig macht. Aber nicht nur das. Dass der Manfred seine Italien Ferien früher beendet um beim Umzug zu helfen. Und klar die Ganze Fiat Sache.
ich glaube, das der Urlaub nicht extra früher beendet wurde, um Frau Jahn beim Umzug zu helfen

Meine es so in Erinnerung zu haben, dass Manfred einfach auf der Rückreise des Italien-Urlaubs Frau Jahn besuchte und Ihr beim Umzug helfen wollte,


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 00:56
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Andererseits finde ich es für seltsam, das Ursula ihre Mutter nicht anrief, als sich heraus kristallisierte, das sich die Ankunft um 2 Tage verzögert.
Das ist das was mich auch stutzig macht. Aber nicht nur das. Dass der Manfred seine Italien Ferien früher beendet um beim Umzug zu helfen. Und klar die Ganze Fiat Sache.
Es kann verschiedene logische Erklärung geben, warum Ursula nicht anrief. Vielleicht hat sie die Mutter einfach auch nicht erreichen können (1974) oder die Mutter war eben besonders ängstlich und hat einfach nach einem Unfall nachgefragt. Die Mutter mischte sich zu sehr in das Privatleben der Tochter.
Damals hatte man ein ganz anderes Kommunikationsverhalten.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 04:23
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Damals hatte man ein ganz anderes Kommunikationsverhalten.
Ganz genau. Darum die Vorstellung in meiner Post von gestern 23:37 der Besuch sei keine genau Verabredung gewesen. Frau Jahn war mit dem Umzug beschäftigt. Da kann schon mal was dazwischen kommen. Weiter hatte sie vermutlich in der neuen Wohnung auch noch keinen Telefonanschluss. Ja, und die Ängstlichkeit die hat es 1974 sicher auch gegeben. Aber dass da gleich eine Vermisstenmeldung erstattet wurde, für mich schwer vorstellbar.

Warum ich immer wieder die Fiat Sache benenne hat schon seinen Grund. Aus meiner Sicht ist das ein entseidendes Element ob der Fiat am Brenner war oder eben nicht. Das wäre unter gewissen Bedingungen auch zu dieser Zeit ermittelbar gewesen. Setzt voraus, dass die Service Intervalle von damals üblichen 3000 Km eingehalten wurden. Auch war sicher bekannt wie viele Km Jahn jährlich durchschnittlich zurücklegt. Über einen solchen Daten vergleich mit dem KM Stand des Fiat beim Auffinden könnte dies möglich sein. Immerhin die Strecke Bühl Brenner Emden beträgt 1500 Km.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 13:43
@schluesselbund
Den km Stand hatte man aber offensichtlich nicht.
Wenn der Tacho nun auch noch ausgebaut war, erst recht nicht.
Aber auch so ist das schwierig. Der Tankwart hatte wohl nicht den km Stand auf die Rechnung geschrieben, weil wie im Film dargestellt nur eine handschriftliche Quittung ausgestellt wurde.
Damals durchaus üblich.

Die Ermittler werden das schon erfolglos versucht haben, die gefahrene Strecke nachzuvollziehen.

Das der Wagen ausgeschlachtet aufgefunden wurde ist auch nicht weiter verwunderlich.
Entweder wurde der Wagen von denen, die ihn zuletzt gefahren sind geschlachtet, oder was damals wahrscheinlicher war, es sprach sich herum, das dort ein Schrottwagen stehe und widerum ganz andere Personen schlachteten ihn aus.

Ich kann mich aus meiner Kindheit daran erinnern, das, wenn erst einmal ein so beschädigtes " Schrott- Auto "abgestellt wurde über einen längeren Zeitraum, auch bald Automarder auftauchten, die die Teile ausbauten


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 17:23
Zitat von südtirolersüdtiroler schrieb:Nun ja, eine Theorie lautet so: MANFRED hat bei seiner Rückreise Frau Jahn in deren neuer Wohnung in Lörrach besucht. Dabei ist es zu einem Streit/Übergriff gekommen, in dessen Verlauf Frau Jahn zu Tode kam (Totschlag). MANFRED beichtete in seiner Verzweiflung die Tat seiner Partnerin, holte diese mit seinem PKW (in dem sich die Leiche von Frau Jahn befand, die er dann in Birlenbach ablegte) in deren Wohnort ab. Dann fuhren beide wieder nach Lörrach - von dort aus lenkte die Bekannte von MANFRED den Fiat zur besagten Tankstelle (es wurde ein leichter Motorschaden vorgetäuscht um durch den Tankwart ein Alibi zu bekommen). Nach zwei Tagen kamen sie wieder um den FIAT abzuholen. Während MANFRED nach Krefeld reiste (dort holte er sich ein weiteres Alibi), schickte er seine Bekannte mit dem FIAT in Richtung Brenner um die Schecks einzulösen und komplexe Spuren zu legen.
Dieses Szenario klingt auf den ersten Blick bestechend - hat aber bei näheren Nachdenken aus meiner Sicht mehrere Schwachstellen. Zwei machen es aus meiner Sicht schon sehr unwahrscheinlich - ein drittes Argument schließt es meiner Meinung nach gänzlich aus.


Der Reihe nach:

1. Die Zeugen

Bei der Rolle des Tankwarts als Zeugen müssen wir eins beachten: Für die letzte Sichtung Ursula Jahns ist allein seine Aussage von Belang - da er ja der einzige Beobachter dafür ist. Für Ursula Jahns Anwesenheit im Schwarzwald als solcher zählen aber auch andere Zeugen-Beobachtungen - so z.B. die der Angestellten des Hotels, in dem ja Manfred mit dem Ursula-Double, um die Legende zu beglaubigen, hätte abgestiegen sein müssen. Man darf also davon ausgehen, dass die Polizei jedem der dort Tätigen ein oder mehrere Bilder von Ursula Jahn unter die Nase gehalten hätte, mit der Frage, ob sie sich an diese Frau erinnern könnten.

Da hätte Manfreds Bekannte seinem Mordopfer wirklich sehr ähnlich sehen müssen, damit es da kein Vertun gab.

Gut, man kann sagen: Zum Zeitpunkt der Befragung lag das Ereignis bereits ein halbes Jahr zurück, da mag im steten Kommen und Gehen eines Hotel-Betriebs die Erinnerung an eine einzelne, flüchtige Sichtung verblasst sein. Und während des Aufenthalts hätten die beiden vielleicht bereits dergestalt Vorkehrungen treffen können, dass die Doppelgängerin sich nur sporadisch gezeigt und ihrem Begleiter die Formalitäten, Bestellungen etc. überlassen hätte.

Aber so ganz phantomhaft wäre sie vermutlich auch nicht geblieben - und immerhin hätte "Ursula Jahn" doch zudem eine Unterschrift im Gästebuch leisten müssen, wie es damals in Hotels allgemein üblich war. Und wenn man ihren Namenszug auf den Schecks nachträglich als Fälschung erkannt hatte, wäre es wohl auch in diesem Fall so gewesen.

Sagen wir so: Mit dieser Scharade hätten die beiden schon alles in allem mächtiges Glück haben müssen, dass sie nicht damit aufgeflogen wären.



2. Die Leichen-Verbringung

Das nun bereits mehrfach vorgebrachte Argument trifft auch für diesen Fall zu - hier sogar in besonderem Maße, möchte ich sagen - : Das Problem der nachlässigen Leichenablage.

Wenn Manfred der Täter gewesen wäre und gleichzeitig die falschen Spuren gelegt hatte, ergibt sich da der allbekannte Widerspruch.

Auflösbar ist er aus meiner Sicht grundsätzlich allenfalls in der Weise, wie sie @nephilinfield bereits ins Spiel gebracht hat:
Die Tat geschah im Affekt, und Manfred hat möglicherweise später, von der Polizei massiv unter Druck gesetzt, in seiner Verzweiflung "entnervt und ein wenig realitätswidrig" - so die treffende Formulierung - zu irgendwelchen improvisierten Ablenkungsmanövern Zuflucht genommen.

Dies träfe aber in Deinem Szenario nicht zu. Dass Du ebenfalls von einer Affekt-Tat ausgehst, ändert daran nichts. Denn in Deiner Version geschah sie ja bereits in Lörrach, und das ist ein wichtiger Unterschied. Da dies ja bedeutet : Sie geschah nicht in der Nähe des Fundortes - etwa während eines Zwischenhalts - , vielmehr wäre unser Mörder Manfred erst später mit Ursulas Leiche im Kofferraum dorthin gefahren und hätte sie da abgelegt. (Wobei sich an dieser Stelle die Neben-Frage stellt: Warum gerade in Birlenbach ... ?)

Mit anderen Worten : Sein Nachtat-Verhalten hätte bei Deiner Annahme nicht unter dem unmittelbaren Eindruck des Geschehenen gestanden. Und auch nicht unter der Notwendigkeit, sehr schnell und innerhalb eines schmalen Zeitfensters die Schritte zur Verdeckung zu unternehmen.

Vielmehr geht ja Dein Vorschlag von einer höchst komplexen Strategie aus, die zu diesem Zweck entwickelt und umgesetzt wurde - und für die demzufolge eine gewisse Zeit des Nachdenkens und Entschluss-Fassens vorausgesetzt werden darf. (Und wenn nicht in Lörrach - wie oft kann man das Problem noch auf der langen Fahrt nach Forbach und während des Hotel-Aufenthalfs durchgrübeln und besprechen ? Da bleibt dann wohl schwerlich noch ein Detail unbedacht.)

Und da stellt sich doch die Frage: Hätte bei solchem zeitlichen Vorlauf für eine solche Planung nicht der Gedanke "Wohin mit der Leiche?" an erster und oberster Stelle gestanden - und eine vernünftigere Lösung gefunden als die real praktizierte ?

Ich sage mal so: Bevor ich mir als Mörder Einzelheiten überlege wie : "Du ziehst ihr Kleid an, und dann fahren wir da und da hin, und dann täuschen wir eine Panne vor, und ich fahre dann nach Krefeld, wegen des Alibis, und Du zum Brenner, um die Schecks einzutauschen, damit die glauben, sie sei dort gewesen etc." - ehe ich mir über solche Teil-Maßnahmen den Kopf zerbreche, überlege ich doch als allererstes mal: Wie kriege ich gescheit den toten Körper weg ?

Und da ist doch mehr als unwahrscheinlich, dass mir im Rahmen einer so ausgiebigen Nachtat-Planung zu diesem Punkt nicht mehr einfällt als : Ach, ich schmeiße sie einfach irgendwo in den Wald. Und ich verberge sie noch nicht mal ordentlich, sondern nehme die nächstbeste Zinkwanne. Das wäre doch nachgerade paradox.



Und selbst wir mal annehmen, dass die Frucht von Manfreds langem Nachdenken in diesem Punkt etwas dürftig ausgefallen wäre : Alles bisher Gesagte addiert sich lediglich zu dem Gegenargument, das mir als das wesentliche erscheint :



3. Der Nutzen aus der Sicht des Täters

Denn man muss doch vor allem mal fragen : Was hätte Manfred dieser ganze famose Plan eigentlich gebracht ?

Nehmen wir mal unter Deiner Voraussetzung: die Tötung war bereits in Lörrach erfolgt, für einen Moment einen anderen, kontrafaktischen Verlauf an : Manfred hätte nach der Tat die Leiche irgendwoanders hin verbracht und sich auch den kompletten anderen Zinnober geschenkt. Also: Keine Doppelgängerin, keine Fahrt in den Schwarzwald, keine fingierte Panne.

Was wäre dann geschehen ? Die Leiche wäre gefunden worden oder auch nicht; unabhängig davon aber hätte Manfreds Risiko ja vor allem darin bestanden, dass er, hätte man ihn ermittelt (oder er sich gestellt), als der letzte mit Ursula Jahn Zusammengewesene festgestellt worden wäre. Und dass ihn das natürlich unmittelbar verdächtig gemacht hätte.

Er hätte also vermutlich dasselbe ausgesagt (etwas anderes wäre ihm kaum übrig geblieben), was er auch real gesagt hat: "Ich gebe zu, ich war mit ihr zusammen; aber irgendwann haben wir uns voneinander getrennt, und bin nach Hause nach Krefeld gefahren. Mehr weiß ich nicht über ihren Verbleib." Und dann wäre es eben auf sein Alibi angekommen, das hätte glaubhaft sein müssen. Wenn nicht, hätte in der XY-Sendung der Kommissar eben nicht von der Autobahn-Auffahrt Bühl, sondern von irgendeinem Punkt in oder außerhalb Lörrachs gesagt: "Der letzte Begleiter von Ursula Jahn hat uns bekanntlich erzählt,dass er sich dort von Ursula Jahn getrennt habe. Leider konnten wir diese Angabe bisher nicht überprüfen ..."

So weit, so gut. Wie sieht das nun im Licht Deiner Theorie aus ?


An der vorgestellten Situation - und auch an der real eingetretenen - hätte sich doch praktisch überhaupt nichts verändert, wenn er nach der Tat diese Doppelgänger-Performance inszeniert hätte.

Oder wo siehst Du da den Unterschied in Bezug auf seine Entlastung ? Was hätte es ihm, unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, denn genutzt, mit einer falschen Ursula Jahn in den Schwarzwald zu fahren, eine Panne vorzutäuschen und sich von einem Tankwart (und meinetwegen auch diversen Hotelangestellten) bezeugen lassen, dass er mit ihr dort war ?

Deswegen wäre er immer noch derjenige gewesen, der als Letzter mit Ursula Jahn - Doppelgängerin hin oder her - gesichtet worden war. Nämlich vom Tankwart, der sie und ihn miteinander hatte abfahren sehen.

Somit hätte er doch im entscheidenden Punkt der ganzen Sache: nämlich dem, der ihn hauptverdächtig machte, von dem ganzen Manöver nicht den mindesten Vorteil gehabt.

Denn wir reden ja nicht davon, dass die Doppelgängerin allein irgendwo auftauchte - außer natürlich später am Brenner. Dies wäre das einzige Detail gewesen, von dem man sich bezüglich des Zwecks der ganzen Aktion etwas hätte versprechen können (vorausgesetzt, die falsche Unterschrift wäre nicht aufgeflogen) : Dass eine Ersatz-Ursula-Jahn nach dem Tod der echten noch an irgendeinem anderen Ort aufgetaucht und für die echte gehalten worden wäre.

Aber dann wäre doch das zweckmäßige Vorgehen gewesen: Sie fährt - gleich von Lörrach aus - direkt zum Brenner. Und er bringt die Leiche weg - falls er es noch nicht getan hat - und verschafft sich ein Alibi. Wofür es aber ja völlig kontraproduktiv wäre, wenn er sich mit ihr gemeinsam irgendwohin begibt. Im Gegenteil, man darf wohl sagen: Jeder beliebige Ort der Welt wäre für einen Aufenthalt in Frage gekommen - aber ganz bestimmt nicht der, an dem sich zum gleichen Zeitpunkt die Zweit-Ursula aufhielt !


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 19:14
@hotspur

Gut zusammengefasst.
Im Falle einer Doppelgängerin wäre zweifellos die bessere Strategie gewesen, sich bereits an der Tankstelle ganz offensichtlich zu trennen. Dann hätte man im Tankwart einen Zeugen gehabt. Z. Bsp. "Frau Jahn" fährt nach Lörrach zurück, "weil sie was Wichtiges vergessen hat", während Manfred nach Krefeld davonbraust. Gemeinsam von der Tankstelle wegzufahren konterkariert eigentlich das ganze Unternehmen.

Ich möchte noch einen weiteren Einwand anfügen: Wo kam denn so schnell ein entsprechendes Kleid her?


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 19:22
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Ich möchte noch einen weiteren Einwand anfügen: Wo kam denn so schnell ein entsprechendes Kleid her?
Und wo kriegt man eine Doppelgängerin her, die auch noch Mittäterin werden möchte?

Ich hab ein mal in meinem Leben eine Doppelgängerin von mir gesehen... und ich glaube nicht, dass die auf freundliche Ansprache hin kriminell hätte werden wollen.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 19:26
@Nala-Nyna

"Doppelgängerin" eigentlich der falsche Ausdruck. Nach @südtirolers Theorie einfach eine Bekannte des Täters. Die Frage wäre hier natürlich, welche Motivation diese Frau haben sollte.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 19:27
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:"Doppelgängerin" eigentlich der falsche Ausdruck
Naja, ein bischen Ähnlichkeit muss ja schon da sein
Mit einem Kleid und einem Tüchlein kannst du Trude Herr auch nicht für Twiggy ausgeben. ;)


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 20:22
Ich habe vor längerer Zeit hier zu diesem Fall mitgeschrieben und weiß Bescheid, worum es geht, wenn mir auch nicht mehr alle Details in Erinnerung sind.

@Nala-Nyna
Natürlich kann man eine Trude Herr aufgrund des Outfits nicht wie Twiggy aussehen lassen. Ich denke, dass es darum auch nicht geht, sondern um das Kleid, dieses Polka Dot-Kleid in schwarz-weiß.

Wer sagt denn aber, dass eine eventuelle UJ-Doppelgängerin zwangsläufig das gleiche Kleid getragen hat, als sie mutmaßlich Schecks am Brenner eingelöst hat? Man weiß es ja nicht, weil diesbezügliche Aussagen niemals an die Öffentlichkeit gelangt sind. Man weiß definitiv, DASS Euroschecks mit der gefälschten Unterschrift von UJ am Brenner eingelöst worden sind. Wer das getan hat - das weiß man nicht. Weder, ob Mann oder Frau und wenn Frau, ob diese ein Polka Dot-Kleid in schwarz-weiß getragen hat. Sollte es diese UJ-Doppelgängerin jemals gegeben haben, könnte diese genauso gut Jeans und Kurzarmpulli oder ein anderes Kleid getragen haben. Wohl auch aus dem Fundus von UJ, deren Gepäck man bekanntermaßen ja im Kofferraum, des in Emden aufgefundenen Fiat gefunden hat. Oder auch nicht, es könnte genauso gut die persönliche Bekleidung einer spekulativen Doppelgängerin von UJ gewesen sein.

Weil - zu dem Zeitpunkt, zu dem die Euroschecks am Brenner eingelöst wurden, war die Vermisstenmeldung im Fall UJ wohl schon aktiv (wenn diese am 15.08. erfolgt ist, schon seit ca drei Tagen, denn dann müsste der Einlösevorgang am 18.08. erfolgt sein). Aber man hat sich vorerst wohl darauf beschränkt, im unmittelbaren Umfeld von UJ nachzufragen (wahrscheinlich vorerst in Lörrach, ihrem Heimatort). Nachdem UJ jedoch über 18 Jahre alt war und damit über ihren Aufenthaltsort selbst bestimmen durfte, wird man wohl nur in ihrem näheren Freundes- und Bekanntenkreis über ihren Verbleib nachgefragt haben, es aber vorerst dabei belassen haben.

Den Bankbeamten am Brenner dürfte es beim Einlösevorgang nicht gleich aufgefallen sein, dass die Unterschrift gefälscht war, sonst hätte man vermutlich sofort Alarm geschlagen. Der Fehler dürfte somit erst den Beamten der Hausbank von UJ aufgefallen sein, die diesen Umstand der Polizei gemeldet haben.

Außerdem wird es dem Bankbeamten am Brenner relativ egal gewesen sein, was die (spekulative) Einlöserin getragen hat. Der hatte im Hochsommer am Grenzübergang bestimmt so viel zu tun, dass er auf solche Details nicht geachtet hat. Wäre ihm die gefälschte Unterschrift sofort aufgefallen, dann wäre ja ohnehin sofort die Polizei verständigt worden und dann - Ende der Geschichte.

Somit ist nur eines klar - dass die Frau, wer auch immer das gewesen ist, die originale UJ oder eine Doppelgängerin - nur von dem Mechaniker an der Tankstelle, beim Abholen des reparierten Fiat in einem Polka Dot-Kleid in schwarz weiß gesehen worden ist.

Zu der Vermisstenmeldung habe ich eine Frage, weil ich mich hier absolut nicht erinnern kann: Stand in dem HÖRZU-Artikel bzw wurde das in der XY-Sendung erwähnt, dass es die Mutter von UJ war, die die Vermisstenmeldung am 15.08.1974 aufgegeben hat? Ich kann es zwar nachvollziehen, weil ja die Tochter von UJ in ihrer Obhut war, die darauf wartete, von ihrer Mutter abgeholt zu werden. Aber ich meine, dies nirgendwo gelesen zu haben. Nur, dass es sehr schnell zu einer Vermisstenmeldung kam.

Was in dieser Schnelle aus zwei Gründen nachzuvollziehen ist: 1. wegen der kleinen Tochter und 2. war UJ Lehrerin und vielleicht gingen in BW die Sommerferien zu Ende und UJ hätte bereits wieder an ihrem Arbeitsplatz erschienen sein sollen.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 20:34
@kf1801
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Wer sagt denn aber, dass eine eventuelle UJ-Doppelgängerin zwangsläufig das gleiche Kleid getragen hat, als sie mutmaßlich Schecks am Brenner eingelöst hat?
Niemand - denn im Rahmen der diskutierten Theorie ging es nie darum, was sie am Brenner anhatte. Sondern vorher, im Hotel an der Talsperre.

Zur Vermissten-Anzeige: Wer sie erstattet hatte, stand nicht im Artikel - aber dass es die Mutter war, ist unwahrscheinlich. Denn sie wohnte bekanntlich in Krefeld - was also genau Ursula Jahn verhindert haben könnte (falls diese überhaupt ihren Besuch angekündigt hatte, was wir ja nur vermuten), konnte sie nicht wissen. Anzunehmen ist daher wohl eher, dass es der Ehemann war, mutmaßlich nach Rücksprache mit der Mutter.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 20:53
@hotspur
Nun ja, aber UJ war eine Frau und Frauen ziehen sich nun einmal öfter um. So können UJ oder deren spekulative Doppelgängerin im Hotel sich aus dem mitgeführten Gepäck bedient haben.

Und falls es die Doppelgängerin war, die bereits im Hotel UJ zu spielen hatte, so könnte sich diese sehr zurückgehalten haben, um nicht zu sehr in den Fokus der Angestellten und Gäste zu geraten. So wie ein/e Schreiber/in hier angedeutet hat, könnte dieser "Manfred" alles Administrative erledigt haben (Anmeldeformular ausfüllen udgl). Für zwei Tage noch dazu als Deutsche in Deutschland wird auch kein Hotel den Reisepass verlangen (ich weiß das, momentan bin ich als Österreicherin in einem österreichischen Hotel zu Gast und niemand hat sich für meinen Reisepass interessiert).

Ansonsten - man speist im Zimmer oder gleich auswärts (obwohl dies wieder die Gefahr birgt, von Menschen gesehen zu werden), geht früh weg und kommt spät zurück, sodass nur wenige Gäste die Dame zu Gesicht bekommen haben, hat keine Extrawünsche - wen interessiert es schon, wer da mit wem kommt und geht.

Warum der Ehemann? Ich dachte, UJ wäre geschieden und hatte eine Wohnung für sich? Warum sollte dann ein Ex-Ehemann eine Vermisstenanzeige aufgeben, wenn er sie doch gar nicht mehr vermissen dürfte?

Ich glaube schon, dass es die Mutter, die UJ Zeit nah zur Abholung der Tochter in Krefeld erwartete, war, die die Vermisstenmeldung bei der Polizei erstattete.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 20:57
@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Im Falle einer Doppelgängerin wäre zweifellos die bessere Strategie gewesen, sich bereits an der Tankstelle ganz offensichtlich zu trennen.
Selbst das wäre für einen Verdächtigen keine 100%ige Entlastung gewesen - denn er hätte ihr ja trotzdem unbemerkt nachfahren können.

Nein, die Doppelgänger-Methode für ein Alibi einzusetzen, hätte doch ganz anders funktioniert.

Statt in eine 200 km entfernte Werkstatt hätte die Zweit-Ursula nur in die nächstgelegene Werkstatt bei Lörrach zu fahren brauchen. Werkstatt deswegen, weil eine Verbindung: auffälliges Kleid - auffälliger Wagen ja in der Tat für eine spätere Zeugen-Erinnerung sehr hilfreich gewesen wäre. Und der Schaden wäre irgend etwas deutlich Sichtbares gewesen, mit dem man nicht ohne Weiteres hätte weiterfahren können - eingedrückter Kotflügel beispielsweise. Dann die Anweisung: "Bitte nur irgendwie ausbeulen - richtig machen wir es später. Ich will gleich weiter; ich muss heute noch nach Krefeld." Dann mit offizieller Rechnung bezahlt, tunlichst in bar. (Wegen der Scheck-Unterschrift !)

Die Polizei hätte später einen frischen, notdürftig, aber professionell reparierten Schaden vorgefunden und dem nachrecherchiert. Der Mechaniker: "Da hab ich doch noch die Rechnung. Ja, das war am 15. August. Eine Frau mit gepunkteten Kleid. Sagte, sie wollte noch nach Krefeld ..."

Und Manfred hätte zur selben Zeit: In seinem Großraumbüro mit 5 Kollegen gesessen. Oder Tennis gespielt (am besten Doppel !). Oder 3 Geschäftskunden besucht - am besten auswärts. Oder mit 4 Kumpels in seinem Mercedes eine Spritztour gemacht ...


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 21:18
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Nun ja, aber UJ war eine Frau und Frauen ziehen sich nun einmal öfter um. So können UJ oder deren spekulative Doppelgängerin im Hotel sich aus dem mitgeführten Gepäck bedient haben.
Ja, aber das war doch gar nicht der Punkt. Bei dieser nebensächlichen Detail-Frage mit dem Kleid - nebensächlich, weil das Szenario ja schon aus anderen Gründen nicht funktioniert - ging es doch nur darum: Ursulas Leiche trug das gepunktete Kleid - also hätte es die Doppelgänger in auch tragen müssen. Das wäre nur auf zwei Wegen möglich gewesen H
- Die Doppelgängerin hätte das Kleid der Ermordeten angezogen (eine makabre Vorstellung) bzw., falls Ursula ein anderes Kleid trug, als sie ermordet wurde, irgendein Kleid aus ihrem Schrank genommen, und es wäre eben das gepunktete gewesen. Hattest Du es so gemeint ?
Das hätte man dann der Leiche angezogen, bevor man sie zum Fundort verbrachte. Was aber bedeutet hätte: Man hätte zuvor die im Kofferaum mitgeführte Leiche während des gesamten Hotel-Aufenthaltes dort belassen. Man bedenke: Volle zwei Tage lang, mitten im prallen Hochsommer. Ich wage nicht, mir es auszumalen ...
- Oder man hätte eben - und das hatte @nephilimfield bemerkt - ein zweites Kleid besorgen müssen. Das war das ganze Problem. (Ein "Binnen-Problem" sozusagen - da nur als Ergänzung zur Haupt-Argumentation gedacht.)
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:So wie ein/e Schreiber/in hier angedeutet hat, könnte dieser "Manfred" alles Administrative erledigt haben (Anmeldeformular ausfüllen udgl).
Der/die Schreiber/in war meine Wenigkeit. Und zwar in diesem kurz zuvor eingestellten Post:
Beitrag von hotspur (Seite 50)

Auf die Hotel-Sache wird in Punkt 1 ausführlich eingegangen. Wenn Dir der Post zu lang ist, kannst Du Dich gleich Punkt 3 zuwenden. Das ist das wesentliche Argument gegen die Doppelgänger-Hotel-These, das die übrigen aus meiner Sicht eigentlich obsolet macht.


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29.03.2018 um 21:23
@hotspur
Bezüglich der Doppelgänger-These gehe ich mit Dir sowieso d'accord. Die schmeckt mir nicht.

Ebenso die Thesen, dass entweder "Manfred" oder der geschiedene Ehemann als Täter in Frage kommen.

Beide hätten mMn keinerlei Motiv gehabt. Zumindest kam ein solches nirgendwo zur Sprache.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 21:29
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Bezüglich der Doppelgänger-These gehe ich mit Dir sowieso d'accord. Die schmeckt mir nicht.
Ich gehe mit. Ich finde sie zu konstruiert, sie überzeugt mich nicht, weder in der Planung, noch in der Komlexität der Ausführung.


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Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"

29.03.2018 um 21:31
Interssant wäre zu wissen ob Manfred oder der Ehemann irgend ein Bezug zu Enden oder Umgebung hatten....denn das ist auch so ein Knackpunkt.


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29.03.2018 um 21:40
@kf1801
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Ebenso die Thesen, dass entweder "Manfred" oder der geschiedene Ehemann als Täter in Frage kommen.

Beide hätten mMn keinerlei Motiv gehabt. Zumindest kam ein solches nirgendwo zur Sprache.
Naja, Ursula Jahn hat sich einen Tag vor der Fahrt von ihrem Mann getrennt, da tun sich mehrere Motivoptionen auf, wie ich schon bemerkt habe (z. B. Eifersucht, Unterhalt, Sorgerecht). Nicht, dass ich damit den Ehemann verdächtige, aber Trennung vom Partner war schon das eine oder andere Mal ein Mordmotiv.


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29.03.2018 um 21:40
Ich will mal versuchen die Theorie von @südtiroler etwas zu verfeinern.

Manfred und Frau Jahn fahren von Lörrach ins Bühlertal. Bei der Tankstelle lassen sie den Defekt am Fiat beheben. Fahren zum besagten Hotel und übernachten dort. Im verlauf des Tages verlassen sie das Hotel. Irgendwo kam es dann zu einer im Affekt verübten Tat. Manfred verbringt das Opfer zum Auffindeort. Fährt weiter und holt sein Bekannt ab. Zurück ins Hotel zum übernachten. Im verlaufe des Morgens wird dann der Fiat an der Tankstelle abgeholt. Die Bekannte fährt zum Brenner. Und Manfred nach Krefeld.

Auch nicht so recht schlüssig. Aber vielleicht ausbau fähig.


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