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Die Isdal Frau

2.188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Mysteriös ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Isdal Frau

15.11.2020 um 22:57
Zitat von Wölfin_89Wölfin_89 schrieb am 11.10.2020:Huhu ist hier jemand der sich noch mit dem Fall beschäftigt?
Ich zitiere mich mal selbst - ist nur schon etwas länger her... Was ich am 28. 11. 2017 schrieb, gilt heute immer noch:

"Bei mir läßt die Spannung in keiner Weise nach. In einem guten Thread schreibt man nur, wenn es Neues zu sagen gibt!

Dies ist ein guter Thread. :-) "

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Die Isdal Frau

16.11.2020 um 20:15
@scumspawn
Die Theorie, daß die Unbekannte Nazis jagte, mutmaßlich im Auftrag des israelischen Geheimdienstes, ist nicht neu, aber auch nicht belegt. Die hohen Nazis, wie z.B. Eichmann, waren bekanntlich eher nach Südamerika geflüchtet. In Norwegen waren eher die kleineren, die norwegischen Nazis bzw. Mitläufer die für den israelischen Geheimdienst nicht interessant waren. Der Mossad war an den hohen Tieren, wie eben Eichmann interessiert, die kleinen Nazis überließ man den eher den heimischen Geheimdiensten, in dem Fall wären die Norweger dafür zuständig gewesen und ich glaube kaum, daß eine Ausländerin die nicht einmal Norwegisch sprach, damit beauftragt worden wäre.

Interessanter, allerdings auch unbelegt, ist die These, daß die Unbekannte irgendetwas mit Kalter-Kriegs-Spionage zu tun haben könnte, das Ausspähen von U-Booten in norwegischen Gewässern zum Beispiel. Aber es gibt eben auch keinen Belegt für diese Spionagethese. Zumal sie nicht wie eine Spionin (oder Kundschafterin wie es in der DDR hieß) agierte, sondern eher wie ein Kind das Spionage spielt. Wenn sie geplant hätte, unauffällig aus der Welt zu treten, dann hätte es andere Möglichkeiten gegeben, als diese Methode, von der wir bis heute eigentlich nicht wissen, ob es Mord oder Selbstmord gewesen ist. Vieles deutet in der Tat darauf hin, daß sie psychische Probleme hatte. Wenn sie also eine Agentin gewesen war, für welchen Geheimdienst auch immer, liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, daß sie, aufgrund dieser Probleme für ihre Vorgesetzten zum Risiko geworden war und man beschlossen hatte, sie aus dem Weg zu räumen. Allerdings geschieht so etwas eher subtiler, beliebt sind da Autounfälle.

Später sagten Zeugen auch aus, daß sie sich offenbar verfolgt fühlte. Nicht zu vergessen, auch die Aussage des Mannes der die Frau kurz vor ihrem Tod gesehen haben wollte, und berichtete, sie wäre von zwei Männer "südländischen Typs" (können jüdische Israelis, Araber, aber auch Südeuropäer, Jugoslawen, Bulgaren, Franzosen oder Deutsche gewesen sein) verfolgt wurde und den Eindruck erweckte, große Angst zu haben. Allerdings sind solche Aussagen mit Vorsicht zu genießen, gerade "ich hatte den Eindruck..., sie machte den Eindruck als ob..., ist auch Spekulation, da kann man im Nachhinein viel hineininterpretieren.

Wenn es ein assistierter Suizid gewesen ist, weshalb dann auf diese Art und Weise? Vielleicht wollte sie ja mit ihrem Tod noch auf etwas hinweisen. Sie ließ sich auf diese unkonventionelle Art und Weise umbringen, legte dann aber so viele merkwürdige Spuren, daß sie hoffte, man würde weiter ermitteln, aber es ging schief und die Spuren wurden zwar von den Geheimdiensten, welchen auch immer, richtig erkannt, aber vernichtet?

Offiziell sind die zuständigen norwegischen Behörden, meines Wissens, nie von der Selbstmordthese abgerückt. Vielleicht werden die Akten die der norwegische Geheimdienst über sie anlegte, irgendwann geöffnet. Möglicherweise gibt es dann aber eine Enttäuschung, weil auch darin das Rätsel nicht gelüftet wird? Oder es stellt sich heraus, daß es sich bei der Isdal-Frau ganz einfach nur um eine psychisch-kranke Frau ohne Geheimnis handelte. Das Spiel mit verschiedenen Identitäten und Verfolgungswahn können auch auf diverse Krankheiten hindeuten und die mysteriösen Männer mit denen sie sich umgab, waren einfach Verwandte oder Bekannte, vielleicht Liebhaber die eigentlich nichts damit zu tun hatten? Die "südländischen" Männer die der "letzte Zeuge" zuletzt mit der Frau gesehen hat, waren vielleicht einfach Verwandte die die psychisch gestörte Schwester nach Hause bringen sollten?


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Die Isdal Frau

21.11.2020 um 00:21
Mit gutem Grund wird von Suizid ausgegangen. Andere plausible Erklärungen existieren nicht.
Hinsichtlich der geradezu pedantischen Verschleierung der Identität ist eine psychische Erkrankung wesentlich wahrscheinlicher als irgendein Geheimdienst-Hokuspokus.


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21.11.2020 um 20:52
@Siebengard
Viele Ermittler die sich damit beschäftigt haben, sind von der Suizidtheorie nicht absolut überzeugt. Für Fremdeinwirken spricht zum Beispiel auch der Schlag auf dem Hinterkopf (oder Nacken?) und das Verhalten der ermittelnden Behörden war in dem Fall auch ein wenig dubios, da man schon vor Abschluß der Ermittlungen auf Suizid befand. Ich halte es für möglich, für sehr wahrscheinlich, daß bei ihr psychische Probleme vorlagen, aber auch psychisch kranke Menschen können Mordopfer werden und vieler Zeugenaussagen zufolge, ist es nicht unwahrscheinlich, daß sie tatsächlich verfolgt wurde.


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Die Isdal Frau

25.11.2020 um 19:14
Zitat von FrannieFrannie schrieb am 21.11.2020:. Für Fremdeinwirken spricht zum Beispiel auch der Schlag auf dem Hinterkopf (oder Nacken?)
Ist eigentlich bekannt, ob der Schlag ober- oder unterhalb der sog. "Hutkrempen-Linie" erfolgt ist?
Diese "Hutkrempen-Regel" gibt Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit einer fremd verursachten Wunde/Verletzung oder ob eine Verletzung beispielsweise verursacht durch einen Sturz (z B auf einen Stein) wahrscheinlicher ist.


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Die Isdal Frau

29.11.2020 um 19:24
@ThoFra
Zitat von ThoFraThoFra schrieb am 25.11.2020:Ist eigentlich bekannt, ob der Schlag ober- oder unterhalb der sog. "Hutkrempen-Linie" erfolgt ist?
Diese "Hutkrempen-Regel" gibt Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit einer fremd verursachten Wunde/Verletzung oder ob eine Verletzung beispielsweise verursacht durch einen Sturz (z B auf einen Stein) wahrscheinlicher ist.
Ich habe nichts darüber gelesen. Wobei auch bei einem Sturz auf einem Stein Fremdeinwirkung nicht ausgeschlossen werden kann, wenn es zuvor einen Schubs gegeben hat.

Heute ist übrigens der fünfzigste Jahrestag der Auffindung der Leiche und wohl der fünfzigste Todesangst der Isdal-Frau.


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Die Isdal Frau

30.11.2020 um 12:32
Heute bei ZDF Heute mit einem kurzem Filmbeitrag
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/isdal-norwegen-leiche-wahre-verbrechen-100.html (Archiv-Version vom 30.11.2020)
Eine verbrannte Frauenleiche mit Schlaftabletten im Bauch liegt in einem norwegischen Tal. Fünf Jahrzehnte lang tappen die Ermittler im Dunkeln.
Quelle:


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Die Isdal Frau

13.12.2020 um 10:50
Zitat von FrannieFrannie schrieb am 29.11.2020:Ich habe nichts darüber gelesen. Wobei auch bei einem Sturz auf einem Stein Fremdeinwirkung nicht ausgeschlossen werden kann, wenn es zuvor einen Schubs gegeben hat.
Das stimmt natürlich auch.

Selbst wenn durch diesen eventuellen Schubs Hämatome am Körper der Isdal - Frau entstanden wären, könnte das Feuer / die Verbrennungen am Körper diese vernichtet haben, sodass sie bei der Obduktion nicht mehr aufgefallen sind.
Dadurch, dass die Isdal - Frau Schlaftabletten eingenommen hatte (-> "benebelter Zustand"), hätte ein solcher Schubs nicht einmal besonders heftig ausgefallen sein müssen, evtl sind auch gar keine Hämatome dadurch entstanden.

Befürchte leider, dass dieser mysteriöse Kriminalfall jetzt nach 50 Jahren nicht mehr aufzuklären sein wird.
Besonders erschwert wird ein Weiterkommen in diesem Fall m E v a durch die unbekannte Identität des Opfers.


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Die Isdal Frau

14.12.2020 um 20:25
@ThoFra

Laut Obduktionsbericht war die Todesursache ja Tablettenvergiftung kombiniert mit Rauchvergiftung. Wenn ihr die Tabletten gewaltsam eingeflößt wurden, war es natürlich Mord. Aber selbst wenn man noch Hämatome am Körper nachweisen könnte, was unwahrscheinlich ist, würde ein Verteidiger wohl argumentieren, sein Mandant (ich mache mir jetzt nicht die Mühe zu gendern) habe der Frau die Hämatome zugefügt, als er versuchte, sie vom Suizid abzuhalten.

Einen Mordprozeß wird es in dem Fall ohnehin nicht geben, da die Verjährungsfrist schon abgelaufen ist. Der mutmaßliche Mörder (oder vermutlich eher die Mörder) ist vielleicht schon tot, viele potentiellen Zeugen sind ebenfalls tot oder dement.

Der Fall wird ebenso ein ewig ungelöstes Geheimnis bleiben, wie der Fall Jack the Ripper. Aber gerade das macht ihn so interessant. Allerdings wäre es durchaus noch immer möglich, wenigstens die Identität der Frau mittels DNA zu klären, wenn man z.B. ihre DNA mit der von mutmaßlichen Verwandten abgleicht, aber dafür braucht man dennoch einen Anhaltspunkt, weil es dann übertreiben wäre, halb Europa zum Gentest antreten zu lassen. Aber vielleicht entdeckt irgendjemand bei Nachforschungen (zum Familienstammbaum) eine Großtante, die auf dem Familienphoto eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Zeichnungen der Isdal-Frau aufweist und die irgendwann in Richtung Belgien verschwunden ist, dann wäre ein Gentest möglich.


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Die Isdal Frau

14.12.2020 um 22:44
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Allerdings wäre es durchaus noch immer möglich, wenigstens die Identität der Frau mittels DNA zu klären, wenn man z.B. ihre DNA mit der von mutmaßlichen Verwandten abgleicht, aber dafür braucht man dennoch einen Anhaltspunkt, weil es dann übertreiben wäre, halb Europa zum Gentest antreten zu lassen.
Halb Europa antreten zu lassen, ist sicher keine Option. Aber DNA kann helfen, weiter entfernte Familienangehörige zu finden und dann über Genealogie sich an die Person heranzutasten.

Mit diesem Verfahren wurden schon Mörder überführt.
Der entscheidende Fortschritt bei den Ermittlungen ereignete sich, als die Ermittler die öffentliche Genealogie-Datenbank GEDmatch durchsuchten. Mit diesen öffentlichen DNA-Datenbanken können Interessierte Informationen zu ihrer Abstammung und ihren verwandtschaftlichen Beziehungen erhalten, indem sie auf GEDmatch Rohdaten der DNA-Analyse speichern. Zu jenem Zeitpunkt verfügte GEDmatch über 900.000 DNA-Profile, und es fanden sich einige, die dem des Täters in einigen Aspekten auffallend ähnelten, damit folglich möglicherweise von Verwandten stammten. Später stellte sich heraus, dass diese Profile von Cousins dritten und vierten Grades des Hauptverdächtigen stammten. Der Hauptverdächtige hatte mit ihnen lediglich gemeinsame Ur-Ur-Ur-Großeltern, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelebt hatten. Die mit dem Fall befassten fünf Polizeiermittler mussten über Monate hinweg einen ganzen Familienstammbaum mit Tausenden Verwandten bis in die Gegenwart durchforsten. Diese Hypothese wurde weiter verfolgt und führte zum Mordverdächtigen, ...
Quelle: Wikipedia: Joseph James DeAngelo Jr.

Natürlich gibt es keine Garantie, dass es überhaupt entfernte Verwandte in den Datenbanken gibt. Aber gerade in den USA gibt es viele Personen, die sich freiwillig haben testen und eintragen lassen und sehr viele von denen haben Wurzeln in Europa.

Einen Versuch wäre es wert, sehr lange nicht identifizierten Opfern auf diese Weise ihre Identität zurückzugeben: z.B. Isdal-Frau, Plaza-Frau, Kambomannen. Bei diesen drei norwegischen Fällen gibt es unterschiedliche Hinweise darauf, dass die Personen ihre Wurzeln in Mitteleuropa haben könnten. Und sollten ihre Identitäten tatsächlich ermittelt werden können, ergeben sich sicher auch neue Ansätze für die Tätersuche - auch wenn das auf Grund von Verjährung gar nicht mehr überall erstrebenswert ist seitens der Behörden.


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Die Isdal Frau

15.12.2020 um 01:46
Ich will kein Spielverderber sein, aber für Fremdeinwirkung gibt es, soweit ersichtlich, keine Hinweise. Das einzige "Mysterium" bleibt die ungeklärte Identität. Das nenne ich mal eine erfolgreiche Verschleierung, die zur damaligen Zeit sicher noch eher möglich war als sie es heute wäre.

Es dürfte etwa so ähnlich abgelaufen sein:

Die Leiche wird gefunden. Dann die Dinge im Schließfach. Der Fund und das im Laufe der Ermittlungen zutage kommende merkwürdige Verhalten der toten Frau macht die lokalen Ermittler zunächst stutzig, Polizisten aus Oslo stoßen dazu. Ziemlich schnell kann allerdings ausgeschlossen werden, dass es eine Geheimdienstimplikation gibt. Die Dinge erscheinen nun in einem anderen Licht mit der Folge, dass man Suizid als naheliegend ansieht.

Ich sehe keinen Grund mich dieser Bewertung nicht anzuschließen.


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Die Isdal Frau

15.12.2020 um 20:08
Zitat von SiebengardSiebengard schrieb:Ziemlich schnell kann allerdings ausgeschlossen werden, dass es eine Geheimdienstimplikation gibt. Die Dinge erscheinen nun in einem anderen Licht mit der Folge, dass man Suizid als naheliegend ansieht.
So "ziemlich schnell" kann es durchaus nicht ausgeschlossen werden. Die Isdal-Frau hatte eine Akte beim norwegischen Geheimdienst. Als offizielle Todesursache (die ich auch nicht anzweifle) wurde eine Kombination aus Tablettenvergiftung und Rauchvergiftung ermittelt. In der Regel ist Tablettenvergiftung eine beliebte Suizidmethode, daher schien es tatsächlich naheliegend, einen Suizid anzunehmen. Allerdings sind auch Fälle bekannt, da Menschen zur Einnahme von Tabletten gezwungen wurden (mit Gewalt oder unter Gewaltandrohung) um einen Mord als Suizid zu tarnen. Da die Leiche (teilweise) verkohlt war, war es, nach den damaligen Möglichkeiten, für Gerichtsmediziner schwierig bis unmöglich, Spuren körperlicher Gewalt, wie Hämatome (die auf Fremdeinwirkung hinweisen können) festzustellen. Dann gibt es auch Zeugenaussagen die darauf hindeuten, daß die Unbekannte möglicherweise verfolgt wurde. Ob diese tatsächlich auf einen Mord hinweisen oder ob die Zeugen etwas hineininterpretiert haben (wie der Mann der aussagte, er habe die Frau kurz vor ihrem Tod in Begleitung von zwei Männern gesehen und sie habe Angst gehabt) kann man im Nachhinein natürlich schwer beurteilen.

Tatsächlich zweifeln damalige Ermittler (Polizeibeamte, keine Hobbydetektive) bis heute die Suizidthese an, zumal diese auch ziemlich schnell verkündet wurde.

https://michaelheinbockel.de/die-unbekannte-tote-aus-dem-isdal-frau/


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Die Isdal Frau

15.12.2020 um 20:10
@ThoFra

Ich habe hier noch einmal eine Website verlinkt. Dort steht, der mysteriöse Schlag im Nacken könnte sowohl von einer Handkante als auch von einem Sturz herrühren.


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Die Isdal Frau

15.12.2020 um 20:15
@Lipperin

Das wäre tatsächlich ein interessanter Ansatz. Es stünde da nur die Frage im Raum: Wer finanziert ist. Da im Falle der Isdal-Frau aufgrund der Verjährung nicht mehr ermittelt wird, sind die Behörden natürlich raus und so etwas ist natürlich sehr kostenintensiv. Mittels DNA läßt sich ja auch entfernte Verwandtschaft nachweisen (ich glaube, die britische Königsfamilie wurde seinerzeit auch herangezogen als es darum ging, mittels DNA nachzuweisen, daß die in dem Massengrab gefundenen Knochen bei Jekaterinenburg tatsächlich von den Romanows stammten, es muß also nicht mal ein direkter Nachfahre sein.


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Die Isdal Frau

15.12.2020 um 20:26
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Das wäre tatsächlich ein interessanter Ansatz. Es stünde da nur die Frage im Raum: Wer finanziert ist. Da im Falle der Isdal-Frau aufgrund der Verjährung nicht mehr ermittelt wird, sind die Behörden natürlich raus und so etwas ist natürlich sehr kostenintensiv. Mittels DNA läßt sich ja auch entfernte Verwandtschaft nachweisen (ich glaube, die britische Königsfamilie wurde seinerzeit auch herangezogen als es darum ging, mittels DNA nachzuweisen, daß die in dem Massengrab gefundenen Knochen bei Jekaterinenburg tatsächlich von den Romanows stammten, es muß also nicht mal ein direkter Nachfahre sein.
Nachtrag:

Im Falle der Plaza-Frau gibt es keine Verjährung mehr, das ist ein Cold Case. Norwegen hat 2014 die Verjährung für Mord abgeschafft, aber das gilt nur für Morde die ab 1989 begangen wurden. Der Mord an "Jennifer Fergate" könnte theoretisch vor Gericht kommen, wenn man denn einen Mörder hätte.


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Die Isdal Frau

16.12.2020 um 11:03
Zitat von FrannieFrannie schrieb:So "ziemlich schnell" kann es durchaus nicht ausgeschlossen werden.
Ich weiß nicht. Immerhin gab es einige Fundstücke, die zumindest aus geheimdienstlicher Sicht das Ziehen von Rückschlüssen ermöglicht haben dürften. Ich glaube schon, dass man schnell sieht, ob ein nachrichtendienstlicher Hintergrund realistisch ist.
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Die Isdal-Frau hatte eine Akte beim norwegischen Geheimdienst.
War das schon zu ihren Lebzeiten der Fall? Ich verstehe das so, dass sich dieser für die Isdal-Frau (erst) nach Auffinden ihrer Leiche (kurzzeitig) interessiert hat.
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Dann gibt es auch Zeugenaussagen die darauf hindeuten, daß die Unbekannte möglicherweise verfolgt wurde.
Menschen lieben Geschichten, Legenden und Sagen, sowie das Mysteriöse. Das ist eine ganz generelle Feststellung.
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Tatsächlich zweifeln damalige Ermittler (Polizeibeamte, keine Hobbydetektive) bis heute die Suizidthese an, zumal diese auch ziemlich schnell verkündet wurde.
Ich glaube, dass sich die lokalen Ermittler vor den Kopf gestoßen fühlten. Sie sollten nicht weiter graben, das machte sie wohl misstrauisch. Aus meiner Sicht ist das vor dem Hintergrund der damaligen Zeit zu verstehen. Der kalte Krieg war voll im Gange, die Sowjetunion nicht weit weg. Norwegen bemuhte sich um relative Neutralität. Möglicherweise wollte man einfach nicht riskieren, mit ambitionierten Ermittlungen ein internationales Fass zu öffnen.


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Die Isdal Frau

18.12.2020 um 17:03
Hallo @alle !


Ich denke das es außer dem genetischen Fingerabdruck noch zwei weitere Möglichkeiten gäbe etwas über die Herkunft der Isdal Frau zu erfahren.

Da ist zunächst einmal der Ton, der in ihren Sachen gefunden worden ist. Es gibt in Deutschland mehrere Tonabbaugebiete und eigendlich sollte man den Ton einer bestimmten Region zuordnen können. Wenn die Haare der Isdal Frau nicht alle verbrannt sind, könnte man auch damit eine Isotopen Analyse machen und eventuell Medikamente nachweisen, die sie genommen hat. Ein Teil ihres Bewegungsprofil ist bekannt, es gib aber Lücken und ihre eigendliche Herkunft ist unklar.


Gruß, Gildonus


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Die Isdal Frau

19.12.2020 um 20:18
Zitat von SiebengardSiebengard schrieb am 16.12.2020:Ich weiß nicht. Immerhin gab es einige Fundstücke, die zumindest aus geheimdienstlicher Sicht das Ziehen von Rückschlüssen ermöglicht haben dürften. Ich glaube schon, dass man schnell sieht, ob ein nachrichtendienstlicher Hintergrund realistisch ist.
Welche Fundstücke sind es die wirklich definitiv eine Mord ausschließen, bzw. einen Suizid definitiv belegen? Ich behaupte NICHT, daß ein Suizid mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Allerdings kann er auch nicht mit Sicherheit belegt werden. Ob die Isdal-Frau wirklich etwas mit Geheimdiensten zu tun hat, würde ich weder ausschließen, noch definitiv bejahen. Ich habe hier auch schon geschrieben, daß sie mir für eine "echte" Agentin zu unprofessionell erschien. Dies würde die "Geheimdiensttheorie" aber auch nicht mit Sicherheit ausschließen. Auch Agenten können psychische Probleme entwickeln, und mitunter werden auch Agenten angeworben, die der Sache psychisch nicht gewachsen sind. Keine "ausgebildeten Spione" sondern Personen die nur angeworben wurden, weil sie aus irgendwelchen Gründen passend erscheinen. Es kann aber auch sein, daß sie tatsächlich nur irgendwie in etwas "hineinrutschte". Falls es es tatsächlich etwas mit Geheimdiensten zu tun hat (Konjunktiv!) dann können alle Organisationen dahinterstecken, Osten, Westen, Naher Osten, die Methoden sind die gleichen und es werden auch Kollateralschäden in Kauf genommen.

Es muß auch kein Geheimdienst dahinterstecken, sondern ganz gewöhnliche Kriminalität.

Auch wenn es vordergründig Suizid gewesen ist, kann trotzdem jemand dahintergesteckt haben, der sie dazu getrieben hat. (Das was das FBI mit Jean Seberg machte, die einfach nur unbequeme politische Ansichten vertrat)
Zitat von SiebengardSiebengard schrieb am 16.12.2020:Menschen lieben Geschichten, Legenden und Sagen, sowie das Mysteriöse. Das ist eine ganz generelle Feststellung.
Warum glauben Sie, die damaligen Zeugenaussagen, die auch kurz nach dem Auffinden der Frau getätigt wurden, etwas mit "Geschichten, Legenden und Sagen" zu tun haben? Viele der Aussagen wurden schon bei den damals aktuellen Ermittlungen getätigt, bevor der Fall zu "Legende" wurde.
Zitat von SiebengardSiebengard schrieb am 16.12.2020:Ich glaube, dass sich die lokalen Ermittler vor den Kopf gestoßen fühlten. Sie sollten nicht weiter graben, das machte sie wohl misstrauisch. Aus meiner Sicht ist das vor dem Hintergrund der damaligen Zeit zu verstehen. Der kalte Krieg war voll im Gange, die Sowjetunion nicht weit weg. Norwegen bemuhte sich um relative Neutralität. Möglicherweise wollte man einfach nicht riskieren, mit ambitionierten Ermittlungen ein internationales Fass zu öffnen.
Das Problem hierbei ist, daß hierbei ungewöhnlich schnell auf Suizid erkannt wurde, bevor alle Spuren wirklich ausgewertet werden konnten.

Fazit: Nichts Genaues weiß man nicht, und für einen Suizid gibt es ebenso viele oder wenige Anhaltspunkte, wie für einen Mord, einen Unfall oder einen vordergründigen Suizid (der de fakto kein Suizid ist, wenn sie zum Selbstmord getrieben wurde.


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Die Isdal Frau

19.12.2020 um 20:36
@Gildonus

Ich vermute, auch Ton ist in jeder Gegend etwas anders zusammengesetzt und der Ton den sie bei sich hatte, könnte Lücken im Bewegungsprofil schließen, die Frage der Herkunft aber wohl eher nicht klären. Soweit ich mich jetzt spontan erinnere, waren die Tabletten die in ihrem Magen und in dem Fläschchen gefunden wurden, nicht aus Norwegen. Gab es da nicht auch noch das Rezept oder eine Medikamentenpackung wo Name und Anschrift des Arztes unkenntlich gemacht wurden? Selbst wenn man so auf einen Arzt stoßen könnte, der sie behandelt hat, dürfte es allerdings schwierig werden, darüber ihre Herkunft zu ermitteln. Ich glaube nicht, daß ihre Behandlung und die Medikamente über die Krankenkasse abgerechnet wurden. Sie war dann wohl eher Privatpatientin und Selbstzahlerin und hat sich dem Arzt wohl auch mit einem ihrer zahlreichen Aliase vorgestellt. Selbst wenn sie ihren richtigen Namen genannt hat, dürfte es da schwierig werden. Ich weiß nicht, ob alle Länder in denen sie einen Arzt aufsuchte, strenge Regeln bezüglich der ärztlichen Schweigepflicht haben. Allerdings ist es auch, wie bei vielen anderen, die einst ihren Weg kreuzten, sehr wahrscheinlich, daß ihre Ärzte mittlerweile tot sind, auf jeden Fall nicht mehr praktizieren. Auch ärztliche Unterlagen müssen keine fünfzig Jahre lang aufbewahrt werden. Allenfalls könnte man noch eine alte Sprechstundenhilfe auftreiben die erzählt, wie ihr einstiger Chef einmal von einer merkwürdigen, nach Knoblauch riechenden Frau die schlecht englisch, behauptete aus Belgien zu kommen und darauf bestand, in bar zu bezahlen, aufgesucht worden war.


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Die Isdal Frau

20.12.2020 um 15:00
Hallo @Frannie , hallo @alle !


Zunachst einmal denke ich das die Analyse der Haare aussagekräftiger wäre als die Analyse des Tons. Die Haare, die nicht verbrannt sind, wird man zusammen mit der Toten bestattet haben, so das man ohne Exhumierung nicht dran kommt. Vieleicht findet man in ihren Kleidern oder ihrer Bürste noch ein ausgefallenes oder abgerissenes Haar, ansonsten sieht es schlecht aus.

Zuviel darf man von einer derartigen Analyse nicht erwarten und deren Aussagekraft ergibt sich auch aus der Kombination mit anderen Punkten. Ergibt diese Analyse, z.B. das sie sich auserhalb ihrer Reisetätigkeit hauptsächlich in Schleswig Holstein aufgehalten hat, wüsste man zumindest wo man ihren Hauptwohnsitz oder Herkunft "vermuten" soll und kann weitere Nachforschungen darauf aufbauen. Im Augenblick weiss man eben nichts und kann alles vermuten, was zu einer deutsch - französisch - belgischen Herkunft passt.


Gruß, Gildonus


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