Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

@minnione
Das ist wunschdenken. die Sicherheit auf Deutschlands Strassen geht da wohl vor.
Es muss ein Verdacht der organisierten Kriminalität vorliegen, damit spezielle Ermittler tätig werden können. Ich glaube so ist es bis heute und wird es auch bleiben :(

Es muss einfach nur der Verdacht auf eine Straftat (organisiert oder nicht) vorliegen, damit ermittelt wird.

Man kann zwar alles verbieten, aber irgendwann ist dann auch der "Tatort" am Sonntag verboten, so ein bisschen Grusel braucht das Volk ja, ich sage jetzt mal nicht, wo man das besonders deutlich sehen kann.

@GonzoX

Die Daten mit denen die Kripo nach Mannis Kameraden sucht, sind ja auch etwas dürftig:

/static/upics/fe1327 Bildschirmfoto 2016-06-14 um 12.52.25

..man würde ja gern erfahren, in welcher Funktion er dort eingesetzt war.

Mit solchen Angaben wie "Fahrkartenabschnitt" und "Truppenteil XX" können wohl nur die wenigsten etwas anfangen.

Wenn ich es richtig verstehe, war sein Bataillon ja vor allem eine Ausbildungseinheit. Warum weilte er dann gleich 1,5 Jahre dort??
Hier kann man nachlesen, dass deren Soldaten aber auch (gemeinsam mit GIs) zur Bewachung eines US-Atomwaffenlagers eingesetzt wurden.

http://www.geschichtsspuren.de/component/content/article/45/68-nato-sonderwaffenlager-alten-buseck.html

Dank für den Link…sehr interessant.
Was die Zeit des M.S. innerhalb dieser Ausbildung und evtl. darüber hinaus betrifft, hat die Kripo sicher ermitteln können. Falls sich „Ehemalige“ gemeldet haben, wird dieses der Öffentlichkeit nicht mitgeteilt.

GonzoX schrieb:Ziemlich sicher gab es auch in Seels Familie Menschen mit schrecklichen Kriegserlebnissen. Oft gaben diese so etwas dann in Form von Gewalt an ihre Kinder weiter. Fast alle Serienmörder weisen eine traumatische Kindheit auf. Auch bei S wird es da seelische Verletzungen gegeben haben,

Stellt sich nach wie vor die Frage , inwieweit eine „traumatische“ Kindheit zielführend, in nachfolgenden kriminellen Handlungen, aufgrund einer abartigen Perversion, endet?
Es gibt etliche Kriegsveteranen, welche verroht aus einem Krieg zurück ins normale Leben katapultiert wurden, dann jedoch scheiterten, in Bezug zwischenmenschlicher Beziehungen, Alkoholismus, Drogenmissbrauch, etc. das ist nachzuvollziehen.
Doch es kam bei den meisten Kriegsveteranen nicht zu derartigen Tötungshandlungen mit nachfolgender Organentnahme etc.pp.

Bei M.S. könnte ich mir vorstellen, dass er eventuell ein gestörtes Verhältnis zu seiner Mutter aufzuweisen hatte. Ein prügelnder Vater und die Mutter schaut zu und unterstützt ihn nicht. Derartige Erziehungsmethoden waren Usus (nicht in allen Familien), während der Nazizeit-und Nachkriegszeit….Das kann bei einem zu Erziehenden Traumata auslösen, muss aber nicht…

GonzoX schrieb:Was ich sagen wollte: Die Gewalt deutscher Männer in WK2 war anderen Charakters, hatte eine andere Handschrift als die der GIs im Vietnamkrieg. Was es sicher oft gab, war dass hungernde Russinnen mit "milden Gaben" wie Weißbrot gefügig gemacht wurden - auch menschenverachtend, aber subtilerer Art.
Es war nicht die Regel, dass Russinnen oder Jüdinnen vergewaltigt wurden (wobei das sicher auch vorkam). Und ich habe nie davon gehört, bzw darüber gelesen, dass es damals sexuell motivierte Verstümmelungen gab.

Kommen wir mal weg von den Vorkommnissen des WK2 und dem Vietnamkrieg.
Ich stimme Dir zu, dass Soldaten (weltweit), teilweise mit Medikamenten aufgeputscht, zu unglaublich perversen Taten fähig sind und sich zudem noch damit brüsken und darüber amüsieren können. Das ist auch heute noch aktuell….

Ich denke, dass sich eine perverse Veranlagung initiiert, aus Erziehungsmethoden und nachfolgenden zwischenmenschlichen Erfahrungswerten, unter Umständen in Verbindung mit Erfahrungen im Rotlicht-Milieu (in diesem Bereich ist alles möglich und darf ausgelebt werden). M.S. war teilweise eingebunden im Prostituiertenmilieu…dem gegenüber hatte er Familienleben gelebt. Das eine schließt das andere nicht aus…die Veranlagung wurde ebenso ausgelebt, zudem eventuell mit entsprechenden „Freunden“, welche ebenso veranlagt waren.

Ein interessanter Bericht… Spiegel 2010

http://www.spiegel.de/spiegel/a-690148-3.html

Auszug: >>>Anders, als es sein hoher Intelligenzquotient erwarten ließe, entwickelte Dugan bei seinem mörderischen Treiben kaum Raffinesse. Impulsgeleitet und ohne Rücksicht auf die Konsequenzen seiner Tat steuerte er auf die nächste Triebbefriedigung zu. "Die höchst aufwühlende Geschichte eines Menschen, der sein ganzes Leben von Anfang an komplett ruiniert hat", resümiert Kiehl.<<<

Ich bitte jedoch zu bedenken, nach wie vor wissen wir nicht viel über Manfred Seel. Welche Taten hat er letztendlich zu verantworten? War er Hauptakteur? Hat er lediglich zugeschaut und die Taten geduldet und sich daran ergötzt? Nichts darüber ist bekannt!
Es handelt sich aktuell um den Fund von zwei Fässern, mit Inhalt der Überreste der Frau B.D. in einer Garage, welche er mit einem Kompagnon gemietet hatte, nicht mehr und nicht weniger.
Ich hoffe, dass die Ermittler der Kripo, irgendwann, Ergebnisse der Öffentlichkeit mitteilen werden.

@GeorgeThorne
OK das sehe ich ja ein, aber wenn ich nur daran denke als ich klein war, da waren Gleichaltrige die fieberten nach Frankenstein Zodiac und co als wäre es so schön wie das bevorstehende Abendbrot..
Das ist doch nicht normal so aufzuwachsen..da stimmt doch schon im Ansatz was nicht..da steht die Gier schon in Kinderaugen, die müssen das doch irgendwoher haben..

eis..bär schrieb:Das ist doch nicht normal so aufzuwachsen..da stimmt doch schon im Ansatz was nicht..da steht die Gier schon in Kinderaugen, die müssen das doch irgendwoher haben..

Ich glaube, das ist off-topic, aber die bloße Faszination am Gruseln ist etwas durchaus Menschliches und hängt mit dem Urinstinkt der Fight-or-Flight-Reaktion zusammen, nämlich damit, sich "künstlich" in so eine Situation zu bringen, die im Körper bestimmte Hormone ausschüttet usw., ohne einer realen Gefahr ausgesetzt zu sein - man würde ja auch nicht jedem Kind, dass den Thrill beim Achterbahnfahren mag, direkt eine Störung unterstellen.

Fantasie und Faszination sind das eine, konkretes Handeln was anderes. Wie das bei Manfred S. war, versuchen die Ermittler anhand Fragen wie

Können Sie Angaben zu sexuellen Präferenzen von Manfred S[...] machen, beispielsweise im Rahmen der Prostitutionsausübung oder aus der SM-Szene, einschlägiger Foren oder ggf. gar Sadisten-Szene?

herauszufinden, verknüpft mit der Hoffnung, eine "Überlebende" zu finden. http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43563/3331349 & http://hessenschau.de/panorama/ueber-50-hinweise-zu-schwalbacher-serienmoerder,seel-zeugen-102.html (Archiv-Version vom 24.06.2016)

Die Bilddateien und DVDs sind Zeugnis seiner Fantasien. Ob er zu den Wenigen gehörte, die diese Fantasien ins reale Leben übertragen, muss wohl erst noch ermittelt werden. Die Aussage der ehemaligen Prostituierten (die bei SpiegelTV dazu etwas sagte) scheinen zumindest weitere Ermittlungen in diese Richtung zu rechtfertigen.

@Minderella
Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, nicht alle Eltern halten sich an ein striktes Verbot von schlimmen Filmen die nicht kindgerecht sind, bereits damals so wie heute.

Mich hat es damals entsetzt wie diese Kinder das gesehene und gehörte in ihre Fantasie einbauten..

Das wird heute nicht anders sein und mit ein wenig "Halloweenkitzel" dürfte es keinesfalls verglichen werden.

eis..bär schrieb:aber wenn ich nur daran denke als ich klein war, da waren Gleichaltrige die fieberten nach Frankenstein Zodiac und co als wäre es so schön wie das bevorstehende Abendbrot..
Das ist doch nicht normal so aufzuwachsen..da stimmt doch schon im Ansatz was nicht..da steht die Gier schon in Kinderaugen, die müssen das doch irgendwoher haben..

Also ich bin ja schon mit Märchen aufgewachsen. Mein Lieblingsmärchen war "Von einem der auszog das Fürchten zu lernen". Da wird mit Totenköpfen gekegelt. ;) Ich liebte schon von klein an Gruselgeschichten. Von meinem ersten Taschengeld hab ich mir die Hörspiel LP "Dracula" gekauft. Als ich groß wurde gab es noch keine FSK, und zu Büchern hatte ich schon immer zugang. Mit meinem Papa hab ich als 12jährige nachts Filme wie "Soylent Green" oder "Der Omega Man" geschaut. Kannst ja mal danach googeln. Das zieht sich bis heute durch. Ich liebe Horrorfilme/Geschichten, Thriller usw.

Aber glaub mir, ich hab noch keinen ermordet und hab auch nicht vor so etwas zu tun. Das ist einfach eine Leidenschaft von mir. Vielleicht bin ich auch deshalb hier in der Krimisparte gelandet. Du doch auch. ;)

@Carietta
@CarietHm ja dann bist du ein wenig so wie Lydia Bennecke..liegt im Blut.
Bei mir war das nicht so..offensiv..war ein Mamakind;(

Aber ich weiss wie Du meinst, man darf und kann nicht generalisieren..

@eis..bär Ob ich wie Lydia Benecke bin weiß ich nicht, hab mich mit ihrem Lebenslauf noch nicht so befasst. Aber dein letzter Satz sagt es schon, man darf nicht generalisieren. Denn dann müssten ja alle Autoren von Krimis, Thrillern oder Horrorromanen auch fehlgeleitete Individuen sein und man könnte ihnen andichten sie hätten Phantasien die sie auch ausleben. Das geht so aber nicht.

@Carietta
@eis..bär
Sich "gruseln" ob nun bei einem Thriller oder bei einem Horrorfilm hat zumeist aber doch eine etwas andere Qualität als von zum Beispiel eindeutig sadististischen Fantasien angezogen zu sein. Das heißt, sich in die den quälenden in einem Thriller/Krimi Horrorfilm hineinzudenken, anstatt sich von der Geschichte an sich (der Spannung und des Mitfühlen in den durchschnittlichen Hauptcharakter) Wer explizit aber solche Bildchen/Filmchen erregen findet gehört meiner Ansicht durchaus noch einmal zu einer anderen Zielgruppe. Wer das dann (mutmaßlich) in die Tat umsetzt und wahrhaftig tötet, gehört , muss schon echt deutlich anders Ticken, als der durchschnittliche Tatortgucker.
Ich liebe Krimis und Horrorgeschichten auch- bringt meine Katze aber mal wieder Beute mit, wird mir davon schon übel. Nicht auszudenken bei einem menschlichen Opfer.

Mauro schrieb:Ich bitte jedoch zu bedenken, nach wie vor wissen wir nicht viel über Manfred Seel. Welche Taten hat er letztendlich zu verantworten? War er Hauptakteur? Hat er lediglich zugeschaut und die Taten geduldet und sich daran ergötzt? Nichts darüber ist bekannt!
Es handelt sich aktuell um den Fund von zwei Fässern, mit Inhalt der Überreste der Frau B.D. in einer Garage, welche er mit einem Kompagnon gemietet hatte, nicht mehr und nicht weniger.

Das ist aber durchaus eine ganze Menge... Die Leiche einer Frau die grausamst misshandelt wurde, jahrelang in einer Tonne zu lagern, entblößt eine ungeheure Perversion. Falls es tatsächlich so gewesen sein sollte, dass ihr die Nägel lebendig gesetzt wurden (was ich nicht hoffe), ist es wohl so ziemlich der fürchterlichste Mord in der deutschen Kriminalgeschichte.
Die dazu passenden Darstellungen in seiner Pornosammlung lassen wohl nur mit größter Phantasie zu, ihn hier nicht als (Mit-)Täter zu sehen.
Und dieser "Mensch" hatte also mindestens 45 Jahre Zeit seine üblen Phantasien ungestört in die Tat umzusetzen. Beängstigend.
Bleibt im Sinne der Opfer zu hoffen, dass seine Motivation und Taten in der Regel mehr nekrophilen denn sadistischen Charakter hatten.

@GonzoX

GonzoX schrieb:Das ist aber durchaus eine ganze Menge... Die Leiche einer Frau die grausamst misshandelt wurde, jahrelang in einer Tonne zu lagern, entblößt eine ungeheure Perversion. Falls es tatsächlich so gewesen sein sollte, dass ihr die Nägel lebendig gesetzt wurden (was ich nicht hoffe), ist es wohl so ziemlich der fürchterlichste Mord in der deutschen Kriminalgeschichte.
Die dazu passenden Darstellungen in seiner Pornosammlung lassen wohl nur mit größter Phantasie zu, ihn hier nicht als (Mit-)Täter zu sehen.
Und dieser "Mensch" hatte also mindestens 45 Jahre Zeit seine üblen Phantasien ungestört in die Tat umzusetzen. Beängstigend.
Bleibt im Sinne der Opfer zu hoffen, dass seine Motivation und Taten in der Regel mehr nekrophilen denn sadistischen Charakter hatten.

Du hast recht, dass M.S., wahrscheinlich über einen langen Zeitraum, ungestört, neben seinem Familienleben, seiner Veranlagung nachgehen konnte.

Natürlich ist der Grad der Perversion kaum zu überbieten, das stellt niemand in Frage….mir geht es lediglich um die Schuld des M.S. und seinen Anteil an den „Ausführungen“ der perversen Handlungen.

In welchem Umfang er letztendlich beteiligt war, versucht die Kripo aktuell zu ermitteln.

Wie schwierig sich diese Ermittlungen gestalten ist offensichtlich. Bisher wurde kein ehem. Freund, Bekannter, Mitarbeiter des M.S. derartiger Taten überführt.

In dem Bereich derartig ausgeführter Perversionen mit Todesfolge, sind weltweit Menschen, ungestört am Agieren, ohne überführt zu werden….leider.

Foren, in denen sich tagtäglich User an perversen Ausführungen ergötzen, können von Ermittlern nicht "ausgehebelt" werden.

Bspw. im Bereich der Zwangsprostitution wird mitten in D gnadenlos „Kohle“ gemacht…viele Frauen bleiben auf der Strecke, Drogen und Alkoholkonsum inbegriffen. Verändern wird sich nichts…

Stellt sich die Frage, was müsste denn geschehen, um effektiver ermitteln zu können?

Was die Genese und Verhaltensweisen von Sadisten angeht:
Versuchts mal hiermit: http://www.annasalter.com/annasalter/Slides.html (Archiv-Version vom 09.04.2016)

Ich glaube kaum jemand hat so intensiv geforscht und mit solchen Tätern gearbeitet wie Salter.
Auf der Grundlage wirkt Bennecke wie eine absolute Amateurin (sorry)

Hier einige Zitate aus ihrem (empfehlenswerten) Buch: https://www.goodreads.com/work/quotes/118996-predators-pedophiles-rapists-and-other-sex-offenders-who-they-are

@angellost

Dank für die Links!

Anna Salter in Ehren, ihre Romane ebenso…doch ich tendiere eher zu Reinhard Haller und seinen wissenschaftlichen Ausführungen.

http://www.zeit.de/2009/44/A-Das-Boese

Der Code des Bösen
Der Gerichtspsychiater Reinhard Haller seziert in seinem neuen Buch die Anatomie des Bösen.

Kurzer Auszug:

>>>Der Krieg, in welchem sich alle Psychopathen austoben, liefert unzählige Beispiele für Aggressivität in ihrer bösesten Form,…….<<<

Wichtig für mich ist die Darstellung des Gruppenphänomens, Perversion mit Gleichgesinnten ausleben zu können, welche Haller sehr gut dargestellt hat.

@GonzoX hatte ebenso einen interessanten Einwurf, in Bezug auf Soldaten in Kriegseinsätzen, gewagt. Dem kann ich mich anschließen.

Der verstorbene M. Seel hat sich, aus meiner Sicht, aufgrund seiner Veranlagung, eventuell mit Gleichgesinnten ausgetauscht und wahrscheinlich ebenso aktiv gehandelt, in welchem Rahmen auch immer, in Bezug Folter, Verstümmelung und Tötung an Frauen aus dem P-Milieu, welche ohnehin gesundheitlich am Ende waren.

Das schlechte Gewissen, in Bezug auf Frauen, welche sich am Rand der Gesellschaft bewegen und ihnen unglaubliches Leid anzutun, war nicht vorhanden.

Sie mussten eventuell für seine in der Kindheit/Jugend erworbenen sadistischen Fähigkeiten büßen, an ihnen konnte er sich auslassen.

Wäre er nicht verstorben, hätte man evtl. nicht einmal die Fässer gefunden.

Alles bewegt sich weiterhin im Rahmen der Spekulation, solange keine eindeutigen Ergebnisse der Kripo vorliegen.

@Mauro
@angellost

Völlig rätselhaft finde ich immer noch, wie M Seel in solche Kategorien wie nekrophil und sadistisch einzuordnen ist.
War nun der Sadismus seine Triebfeder und er lagerte sein Opfer quasi als Trophäe im Fass, an dem er sich immer wieder ergötzte? Oder war seine Motivation vor allem nekrophiler Natur und er tötete um in den Besitz der verwesenden Leichen zu gelangen? Eine weitere Triebfeder könnte auch sein kannibalistischer "Appetit" gewesen sein.
Es ist schwer vorstellbar, dass er allen drei "Gelüsten" gleichzeitig und parallel unterlag. Zumindest Kannibalismus und Nekrophilie sind doch äußerst seltene "Leidenschaften".
Ich denke, aus diesem Gemenge heraus vermuten Profiler hier auch noch einen weiteren Täter.
Existierten nicht die extremen Gewaltdarstellungen in Seels Pornosammlung, könnte man auch (zu seinen Gunsten) annehmen, er wäre vor allem der durchgeknallte Leichensammler (und nicht der Mörder).
Manchmal denke ich sogar, es könnten hier noch mehr als zwei Verbündete Perverse aktiv gewesen sein. Ganz vorsichtig darf man hier, meiner Meinung nach, auch mal über irgendeinen rituellen Geheimbund nachdenken.
Je mehr äußerst seltene Perversionen in zusammenhängenden Taten konzentriert sind, desto höher auch die Wahrscheinlichkeit der Beteiligung mehrerer aktiver Täter.

@GonzoX
Dass er Einzeltäter war ist doch eigentlich schon fast ausgeschlossen.
Das grosse Aufgebot der Pressekonferenz liess doch meine ich gleich zu Anfang verkünden, es geht um die Öffentlichkeit und um eventuelle weitere Täter.

Deinen letzten Absatz finde ich auf jeden Fall erwähnenswert, immerhin suchte man im Fall Daubner den Bach mehrmals ab..

Was ich mir auch noch vorstellen kann sind vorgeschobene Motive die im Kreis zu feiern wären vielleicht, wenn es darum geht kaputte Seelen zu erlösen..um es mal wahnhaft auszudrücken..

Egal was es war, ich glaube nichts..ausser diese Menschen haben Mordlust und Sadismus als Motive

@eis..bär

eis..bär schrieb:OK das sehe ich ja ein, aber wenn ich nur daran denke als ich klein war, da waren Gleichaltrige die fieberten nach Frankenstein Zodiac und co als wäre es so schön wie das bevorstehende Abendbrot..

das ist nichts schlimmes,wichtig ist die zu, oder einordnung dieser dinge.
wo wird es in der reihe deiner prioritäten eingeglieder,spielt es eine übergeordnete und vordergründige rolle,oder nicht und wie wird es eventuell später verschoben.

Jüngst ging die Diskussion ja bisschen darum, wie es kommt, dass jemand so eine Persönlichkeit entwickelt.
Vorausgesetzt die Vorwürfe treffen zu, natürlich.
Dazu wollte ich anmerken, dass MS ja Jahrgang 1946 ist und zweitens dass er mit zweitem Vornamen "Adolf" hieß.
Also dieser Vorname war bis 1945 sicherlich sehr beliebt und auch sehr verbreitet, und bis 1933 auch ein ganz x-beliebiger Vorname, aber nach dem WK2 und dem Holocaust ist der Vorname Adolf aus offensichtlichen Gründen weitgehend von der Bildfläche verschwunden.

Wenn man sein Kind 1 Jahr nach Kriegsende immer noch so nennt, wie einen der übelsten Massenmörder, könnte man das als ein Statement bzw Bekenntnis werten. Also unter Umständen, so, dass die Namensgeber der Ideologie evtl nahe stand.
Allerdings muss das natürlich nicht zwingend zutreffen. Der zweite Vorname ist ja auf der anderen oft der Vorname des Vaters oder des Opas oder einer anderen wichtigen Person in der Familie.

Allerdings, wenn die Familie eine militärische Tradition hatte, wie es angeklungen ist, ist es schon wieder näherliegend, dass gewisse Formen der "Härte", in denen als autoritäre Erziehung maskierter Sadismus am Kind MS ausgelassen wurden - und die mit dem Prädikat "normal" und "darüber spricht man nicht" verkauft wurden - und wo das Kind auch die Lust des Täters an der grausamkeit und Gewaltätigkeit wahrgenommen hat - diese Spaltung der Person in geschätzter Biedermann nach außen und hemmungsloser Sadist und nekrophiler Mörder hinter der Maske, bewirkt haben.

Also es ist kaum vorstellbar, dass MS in seiner Kindheit u. Jugend nicht mit irgendeiner extremeren Form von Sadismus in Berührung gekommen ist, als Opfer wohl gemerkt. Und auch dass die sich in einem ansonsten stabilen, scheinbar adäquat sozialisierten, nach außen unauffälligen Rahmen abgespielt hat. Soll jetzt nicht nach Verständnis oder Entschuldigung klingen. Aber von nichts kommt einfach nichts.

eis..bär schrieb:Deinen letzten Absatz finde ich auf jeden Fall erwähnenswert, immerhin suchte man im Fall Daubner den Bach mehrmals ab..

Meintest Du hier diesen Fall?:

Wikipedia: Mordfall Helmut Daube

eis..bär schrieb:Egal was es war, ich glaube nichts..ausser diese Menschen haben Mordlust und Sadismus als Motive

Das denke ich auch. Ritueller Missbrauch ist vermutlich wirklich meist nur ein Deckmantel für Sadismus, Pädophilie etc.