Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

@Euro2012

Euro2012 schrieb:Es gab z.B. in Frankfurt eine Serie wo Jugendliche ermordet wurde und in der Kanalisation "entsorgt" wurden, in den 80 er Jahren, dort ist die Rede das in einer Heimgartensiedlung ein Verdächtiger Party mit Jugendlichen abhielt, es gibt einen Filmbeitrag darüber. Bei S. fiel der Bezug zu Heimgärten mir irgendwie auch immer wieder auf. ( Schädelfund ) etc.
Was wäre wenn es eine lose Gruppe gäbe in dieser Stadt ....

Die Frage, die sich stellt:

Wenn Manfred S. der Mörder von Tristan ist. Wie kommt er auf die Idee, sich in der Gegend des Bahnhofs Höchst herumzutreiben und sich ausgerechnet dort auf die Suche zu machen?

Klar, ist ihm Frankfurt bekannt. Aber was hat er dort zu suchen?
Immerhin war er Unternehmer. Hat auch andere Dinge zu tun.
Er wird sich ja nicht wie ein Tier während dem Tag an irgendwelchen Kanälen entlanggestreift sein, um Beute zu machen.
Diese Vorstellung finde ich nicht realistisch.

Um es kurz zu machen: Die anderen Opfer konnte er ja über den Straßenstrich ausloten. Aber auch hier war es für ihn ja scheinbar wichtig, besonders hilflose Frauen zu finden.

Auch hier stellt sich die Frage: Hatte Manfred Insiderwissen über die Hintergründe der Frauen. Das hätte es ihm einfacher gemacht.

Theorie zum Zopfmann:

Er hat von einem Bekannten (vielleicht aus einer Szene: Sadisten/Drogen) einen Tipp bekommen. Der Zopfmann war dieser Bekannte/Insider. Wahrscheinlich hat er Gegenleistungen von Manfred bekommen.

Die Begegnung mit Tristan war kein Zufall.

In der Art: "Manfred, dort am Kanal treibt sich ein Junge herum. Der sucht Anschluß..."

@eis..bär

du interpretierst zu viel in meine Aussage hinein :D keine Ahnung was du meinst
Du kannst nicht dein Leben lang immer misstrauisch sein. Sagen wir so wenn mein Vater jeden Samstag auf den Strich fährt würde ich das mitkriegen und ihn erstmal auslachen.
Dann gibt es natürlich solche Choleriker wie M.S, der hat seine Frau anscheinend nicht mal in den Keller gelassen, da muss man dann direkt die Tür eintreten eigentlich.

Nebenbei schaue ich grade den Spiegel Tv Beitrag, die sind ja eisenhart und zeigen einfach die Leichenteile in den Fässern.

Verpixelt, aber man erkennt schon das da viel erhalten ist.

Wenn man mir etwas glauben darf, dann das: Ich beschäftige mich mit dem Profiling, seit es in den USA aufkam. Ich habe schon alle frühen amerikanischen Bücher zum Thema gelesen und weiß, welche Großredner da unterwegs sind. Übrigens kenne ich kaum einen Mordermittler hier, der das nicht auch alles zur Kenntnis nehmen würde. Sie alle, die Praktiker vor Ort, nutzen gerne die statistischen Erkenntnisse der "Serienmord-Soziologen", wie sie manchmal genannt werden, aber sie wissen auch, wie unklug es oft ist, sich auf deren Täterversionen festzulegen. Wir bekommen es gerade im Fall Tristan und den Ermittlungen im Schwalbacher Fall wieder schmerzhaft vor Augen geführt.

@FrauMatura
Zirkelschluß !
Natürlich können Fallanalytiker keine genauen & klaren "Täterversion" angeben. Es wäre auch unseriös sowas zu behaupten. Die operative Fallanalyse vergleicht Fälle und zieht daraus verschiedene Wahrscheinlichkeiten. Noch am Rande, in vielen Fällen sehr erfolgreich.

@FrauMatura
Deine Aussage interessiert mich aber tatsächlich sehr. Welche Aussage haben die Fallanalytiker im Fall Tristan getroffen, die nun obsolet geworden sind ?

Gerade vorhin habe ich mir noch Notizen gemacht, die aus einem alten Filmbeitrag über das erste Täterprofil im Fall Tristan stammen. Dort hieß es:

- ungepflegtes Äußeres
- geringes sprachliches Ausdrucksvermögen
- Einzelgänger
- lebt allein in einer Mansardenwohnung

Wie man das mit Manfred S. in Verbindung bringen will, muss man mir erklären. Und dass heute wieder dieselben Münchner Profiler zu Rate gezogen werden wie damals im Fall Tristan und diese plötzlich wortreiche Erklärungen für den völlig gegensätzlichen Täter-Charakter haben, wie soll man da nicht zweifeln an diesem Berufsstand.

@FrauMatura
Ich gebe dir in diesen Punkten recht.
Wobei ich glaube, dass man sich hier in ein steriotypisches Täterbild verrannt hat, wie ich im übrigen auch.
Geschuldet durch das Phantombild, sowie die Telefon-Aufnahmen.

Hallo @alle !

Auch wenn ich mich jetzt blamiere, ich habe den Eindruck man habe den Fall Tristan möglicherweise nur deshalb dem H. Seel zugeordnet, weill man damit den Mordfall Tristan "puschen" will, oder jemanden aus der Reserve locken will.

Gruß, Gildonus

@Gildonus

Gildonus schrieb:weill man damit den Mordfall Tristan "puschen" will, oder jemanden aus der Reserve locken will.

Und der Täter soll sich jetzt melden: "ICH wars, nicht Manfred S.!!!" ???

Warum sollte das passieren?

Und ich habe umgekehrt den Eindruck, dass man den Fall Tristan vor der Pressekonferenz nur deshalb mit Manfred S. in Verbindung gebracht hat, um möglichst viel Aufmerksamkeit und möglichst viele Hinweise zu generieren. Denn auf der Pressekonferenz selbst wurde dann ja von der Polizei nur sehr zurückhaltend über mögliche Zusammenhänge gesprochen. Aber so ist es halt: Wenn die Polizei an die Öffentlichkeit geht, steckt immer eine Strategie dahinter. Entweder gibt es Erfolge zu vermelden oder man will was. Und immer gilt: so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig preisgeben.

@FrauMatura
in seinen zweiten leben ist ms ja ein einzelgänger der im keller sitzt.
das sprachliche ausdrucksvermögen kann man nicht sagen ,wenn man ihn nicht kennt ,jedenfalls war er beruflich auf einer einfachen ebene ,nichts kompliziertes mit sprachen und den rest setzte er wohl in musik um.
ungepflegt vielleicht bei der arbeit.
man kann das alles so oder so auslegen .

aber einige der schlimmsten massenmörder hatten ein unauffälliges leben mit familie.
wobei man damals sicher nicht von einen massenmörder ausging ,da das verbrechen einzigartig erschien .
wie frau benecke schon sagte
es gibt da trennungen
das eine ist familie ,das andere hobby ,oder beruf,so muss man sich das vorstellen .
das eine ist von den anderen abgekoppelt ,so kann man es gut trennen ,auch gedanklich .
wobei es sicher kleine überschneidungen geben kann in details,die aber unbemerkt bleiben und nicht auffallen ,da man ja nicht das schlimmste vermutet .

@FrauMatura

Und ich habe umgekehrt den Eindruck, das man den Fall Tristan vor der Pressekonferenz nur deshalb mit Manfred S. in Verbindung gebracht hat, um möglichst viel Aufmerksamkeit und möglichst viele Hinweise zu generieren

Wenn man Tristan mit Manfred S. verbindet, macht man das ganz bewusst. Dann ist man sich schon relativ sicher, dass er es war.

Denn psychologisch wäre es ganz verkehrt, die Verbindung mit Manfred S. herzustellen, und gleichzeitig den Fall weiter offen und frei zu ermitteln.

So unauffällig war das Familienleben ja offenbar nicht - immerhin gibt es ja einige Hinweise, die diese Fassade ins Wanken bringen.

Ich möchte nur mal anmerken, dass mich dieser ARD Brisant Beitrag (ein paar Seiten vorher) unglaublich verärgert hat. Was die "Expertin" dort vermutet (schlimme Kindheit, selber Opfer, blablabla) ist eine häufige Fehlannahme, dazu empfiehlt es sich das Buch "Predators" von Anna Salter zu lesen. Es ist oft eine Masche der Täter, aber eben auch nur das.

Interessant finde ich, dass Seel laut dieser Zeugenaussagen sowohl Stammfreier bei Gisela Singh als auch bei Britta Diallo war.

Diese Studie bezüglich der Einstellungen zu Frauen unter Freiern ist auch aussagekräftig

http://abolition2014.blogspot.de/2014/04/sexkaufer-und-nichtkaufer-sind.html
(Langfassung im Original: http://www.catwinternational.org/Home/Article/212-comparing-sex-buyers-with-men-who-dont-buy-sex (Archiv-Version vom 31.08.2016))

auch wenn hier nicht alleine Tristan Thema ist, muss ich zum Zopfmann mal etwas loswerden, was ich schon seit langem darüber denke:
Ich glaube nicht an den Zopfmann, genauer gesagt: es mag ihn geben, aber er ist nicht der Mörder. Er sieht schlicht und einfach aus, wie einer, der nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens steht/stand - vielleicht ein kleiner Dealer, ein Obdachloser...keine Ahnung.
Er kann nicht dort seinen Lebensmittelpunkt gehabt haben, denn dann wäre er erkannt worden. Die spätere Sichtung halte ich für falsch (oder die Zeugin hat einfach einen ungepflegten Mann mit Zopf gesehen...).

Wie sollen die Kinder den Zopfmann denn erkannt haben? Der Tunnel ist unbeleuchtet und auf den vielen Fotos, die von außen in den Tunnel hinein fotografiert wurden sieht man - nix. Ein dunkles Loch. Da lassen sich allenfalls Schemen erkennen.
Die Kinder haben ja auch den Leichnam/Mord nicht gesehen. Aha. Das Gesicht des Täters konnten sie aber beschreiben? Unwahrscheinlich finde ich.
Außerdem: es waren Kinder und Kinder sind leider keine besonders guten Augenzeugen. Ich halte es für eher wahrscheinlich, dass die Kinder einen Mann beschrieben haben, den sie vorher irgendwo wahrgenommen haben und der ihnen zB einfach unheimlich war.

@accattone

accattone schrieb: Wenn man Tristan mit Manfred S. verbindet, macht man das ganz bewusst. Dann ist man sich schon relativ sicher, dass er es war.

Würde ich so nicht sehen. Es können einfach nur Gemeinsamkeiten in der Tatbegehung oder in der Motivlage (sexuelle sadistische Fantasien) sein.
ein Zusammenhang zu selben Personenkreis kann darauf hindeuten, muß aber nicht.
Somit würde sich eben auch erklären warum sie eingangs in der Pressekonferenz ganz klar gesagt haben, sie diene dazu weitere Hinweise aus der Bevölkerung zu bekommen.

@angellost

angellost schrieb: nteressant finde ich, dass Seel laut dieser Zeugenaussagen sowohl Stammfreier bei Gisela Singh als auch bei Britta Diallo war.

Mich hat die Aussage die ja nun relativ spät "ans Licht" kam auch geschockt.
Er hätte seltsame Laute von sich gegeben und gejammert..
Das riecht für mich nach "Wahn"..

Nein, es waren nicht die Kinder, die "etwas" im Tunnel beobachtet haben, deren Zeugenaussage zum Phantombild führte. Es waren andere Zeugen, die erst später, nachdem die Akten nochmal gesichtet wurden, dazu aufgefordert wurden, ihr Beobachtungen zum Zopfmann zu einem Bild zu machen. Die Quelle dafür hätte ich auch gerne wieder und wäre für einen Hinweis dankbar.

@eis..bär

eis..bär schrieb:Würde ich so nicht sehen. Es können einfach nur Gemeinsamkeiten in der Tatbegehung oder in der Motivlage (sexuelle sadistische Fantasien) sein.
ein Zusammenhang zu selben Personenkreis kann darauf hindeuten, muß aber nicht.

Es ging darum, warum die Kripo die Verbindung Manfred - Tristan herstellt.

Die Ermittler haben sich momentan festgelegt. Sie sind von Manfred S. als Serientäter überzeugt.
Mögliche Zeugen oder Hinweise sollen das belegen.

@Fyra

Ich sehe das ähnlich wie Du. Der Zopfmann ist ein großes Mysterium .Fraglich ist für mich auch warum der Täter trotz aller Vorsicht einen blutigen Fingerabdruck daließ.

Hallo @accattone , hallo @alle !

accattone schrieb:Warum sollte das passieren?

Nun, die Polizei arbeitet manchmal ganz schön "tricky" und nutzt auch das Motto : Wenn die nicht dumm wären...

Ich erinnere mal an den Fall Lolita Brieger. Da hat man erst das Telefon vom Verdächtiger "angezapft" und dann den Fall noch einmal bei Aktenzeichen gesendet. Wie erhoft hat der mit einem Komplizen telefoniert.


Gruß, Gildonus