Der mysteriöse Tod des Jens Henrik Bleck

@Spürhund

:)

Ja, der Gesamt-Tendenz stimme ich auch zu. Finde die Zusammenstellung gut, wobei beim letzten Punkt wieder die Frage wär, ob es Totschlag oder Mord ist, aber das ist ja GSD nicht unsere Aufgabe.

Ja, aber das finde ich als Nicht-Jurist auch schwierig zu formulieren. Jeder der meinen Post im Kontext liest und den knappen Ausführungen folgt, weiß ja sicherlich, wie es genau gemeint ist. Hoffe ich zumindest. ;-)


Aber grundsätzlich teilst du auch meine Einschätzungen (unabhängig von der genauen Prozentzahl)?

@Spürhund
ich finde eine gelungene plausible Aufstellung.
Danke dafür denn das sind weiterhin unsere Grundlagen.
Das einzige was ich vlt. nicht so sehen würde wäre das mit dem Ausweis
denn ob er in seiner situation(Alkohol, evtl. Droge, Gehetzt) soweit dachte kann ich mir
nicht vorstellen. Solch ein Verhalten bedarf doch schon einer gewissen Coolness die
er sicher in diesem Mom. nicht hatte.

Ja, das mit der Geldbörse war auch eher ein ergänzender Gedanke, ohne Schwerpunktcharakter. Deshalb auch die Formulierungen "möglicherweise" und "vielleicht". ;-)

@Spürhund

Finde deine Auflistung sehr gut und schließe mich dem an.

Wie gesagt, einige Möglichkeiten könnte man sicherlich noch weiter ausdiffenzieren und das mit der Geldbörse in Klammern setzen, aber mir ging es zunächst um eine übersichtliche Zusammenfassung der (grundsätzlichen) Möglichkeiten, ohne dabei als Volljurist tätig sein zu müssen. ;-)

@Spürhund sehr gute Zusammenfassung der Möglichkeiten.
Ich halte den 4.Punkt auch für am wahrscheinlichsten.

Im Zeitungsbericht steht ja das die zwei Männer die sich "um ihn kümmern" wollten sich trotz Aufruf nicht gemeldet haben.
Vielleicht weil sie diejenigen waren die ihn in´s Wasser geschubst/gestoßen haben?
Ich mein jeder Mensch mit etwas Gewissen würde sich melden, wenn er so etwas in der Presse sehen würde und nicht für die Tat verantwortlicht ist...
Es muss doch irgendjemanden geben der sich an diese Personen erinnert?

Zu der Sache Totschlag oder Mord :

In unserer Rechtsprechung wird sowohl dem Mörder als auch dem Totschläger ein Vorsatz unterstellt.

Die Auszüge aus dem StGB:

§ 211: "Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft. Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet." -->könnte zu treffen wenn die Person ihm tatsächlich iwelche Substanzen ins Getränk gemischt hat; jedoch kann man dies ja leider nicht mehr nachweisen.
Eventuell könnte man jedoch die niedrigen Beweggründe hinzuziehen das wäre dann aber Sache des Gerichts.

§ 212: "Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein, wird als Totschläger mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft. In besonders schweren Fällen ist auf lebenslange Freiheitsstrafe zu erkennen.
Ob ein Gericht auf Mord oder aber auf Totschlag erkennt, hängt also von den in § 211 beschriebenen Mordmerkmalen ab. Weiter sieht das deutsche Strafgesetzbuch die Möglichkeit des minder schweren Totschlags vor:

§ 213: "War der Totschläger ohne eigene Schuld durch eine ihm oder einem Angehörigen zugefügte Misshandlung oder schwere Beleidigung von dem getöteten Menschen zum Zorn gereizt und hierdurch auf der Stelle zur Tat hingerissen worden oder liegt sonst ein minder schwerer Fall vor, so ist die Strafe eine Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren." --> Eventueller Streit zwischen JH und dem Täter?

Ich habe schon sehr klar meine Theorie, allerdings werde ich mal abwarten, was sich in diesem Thread noch tut! ;-)

@Spürhund
Ich denke das wir ohne weitere Informationen seitens der Ermittler
auch hier nicht mehr weiterkommen.
Theorien werden ja viele vertreten, doch ohne die nötigen
Hintergrundinfos können will leider keine davon belegen.

Ich habe jetzt 2 Tage das Internet durchstöbert um evtl. noch was zum
Fall herauszubekommen. Leider Fehlanzeige.
Ausser ein paar private Sachen zur Familie bzw. zu Jens und einige alte
Zeitungsartikel habe ich nichts gefunden.
Die Ermittlungen seinerzeits haben sich wohl auf sehr überschaubarem Niveau
befunden, so das auch wenig an die Öffendlichkeit kam.

Ich habe jüngst erstmal die Möglichkeiten zusammengefasst, was alles passiert sein KÖNNTE!!!

Darauf basierend kann natürlich jeder seine eigene Theorie bezüglich des Motives herleiten. Ich habe meine ganz persönliche Theorie und wenn sie hier oder an anderer Stelle gefragt sein sollte, werde ich mich dazu sicherlich äußern. Ansonsten verfolge ich diesen Thread erstmal sehr aufmerksam, weil er mich schon sehr interessiert. ;-)

Das Problem ist, dass J.H.B. die Disko ohne die Männer erneut betrat.
Die waren also mutmaßlich auch nicht bei ihm, als er ins Wasser gelangte.

Eine Frage an die Ortskundigen.
Bei Google Earth meine ich auf dem im Text geschilderten, an jenem Abend überspülten Damm einen Trampelpfad zu erkennen; ist das so?
Könnte J.H.B. nicht versucht haben über diesen Grafenwerth zu erreichen und dabei mitgerissen worden sein?
Oder passt nicht in das knappe Zeitfenster?

Falls das nicht passt, wundert es mich, dass die Zeugen weder weitere Personen noch J.H.B. auf der Brücke sahen.

Hier übrigens die Facebook-Veranstaltung von besagter Nacht:
www.facebook.com/events/539023609500273

Mir ist noch eine andere Idee gekommen. Was haltet Ihr von folgendem Szenario: JHB bekommt von den beiden Kerlen, die ihn von der Polizei weggeleiten, eins auf die Nase (Taxifahrer spricht von Nasenbluten...), er will zurück in den Club, um sich das Blut abzuwaschen, wird aber nicht bis zur Toilette durchgelassen, daraufhin beschließt er, sich mit Rheinwasser zu säubern. Da der Fluss durch das Hochwasser über die Ufer getreten ist, geht er auf den nahen Schiffsanleger (siehe Google Maps), beugt sich herunter und verliert das Gleichgewicht. So könnte er in die Fluten gekommen und nicht zurück ans Land gespült worden sein.

@xam-to
Erst mal danke fürs einstellen des links.

Soviel zum Thema Glaubwürdigkeit der
Chefin des Ladens. Sie hatte ja wohl versichert das es bei ihr kein flatratesaufen gibt.
Wo stand das noch find es grade nicht bin mit dem handy on.

Man sollte auch bedenken, dass sich der Großteil der Bevölkerung Null für Kriminalfälle interessiert. Man sollte hierbei nicht von uns Krimi-Usern ausgehen, die teilweise viel von ihrer Zeit damit verbringen, sich mit Fällen zu beschäftigen.

Es könnte einfach sein, dass die 2 Männer bis heute garnicht wissen, dass sie gesucht werden.
Könnte - muss aber nicht so sein.

Ich würde nochmal nen fotoaufruf ( vom abend) wiederholen
Durch google scheint nichts zu finden zu sein.

@KT

Steht sogar in deinem Eingangspost vom GA:

Und Geschäftsführerin Silvia Schmitz versichert auf GA-Anfrage: "Leider war ich an dem Abend nicht selbst anwesend. Und die beiden Türsteher sind nicht mehr für uns tätig. Manche Eltern würden ihre Kinder hier nicht mehr wiedererkennen." Und noch etwas sagt sie: "Freitrinken gegen eine Eintrittspauschale? Nein, das gibt es gar nicht bei uns. Hat es auch noch nie gegeben. Auch nicht am 8. November 2013. Schon mal Sonderangebote, Wodka-Energy für 99 Cent. Aber kein Flatrate-Saufen."

Da ist ja gut ermittelt worden. Entschuldigung, aber dieser Seitenhieb musste jetzt sein.

@xam-to

Auf den Schiffsanleger kann man nicht so einfach, dort ist ein abgeschlossenes Eisentor. Den Schlüssel haben nur Bootsbesitzer und Clubmitglieder.

Wenn er versucht hätte sich vom Ufer aus zu reinigen und abgerutscht wäre, hätte man doch Spuren von ihm am Uferbereich finden müssen. So wie ich das verstehe, geht die Polizei ja von eine Brückensturz aus.

Leider ist das Wetter heute zu schlecht um Fotos zu machen. Vielleicht kommt jemand direkt aus der näheren Umgebung, ansonsten müßt ihr Euch noch ein wenig gedulden.

Danke erst mal an @yong der uns mit dem "Insiderwissen" über die Umgebung weiterhilft.

@all

Geht die Polizei wirklich von einem Brückensturz aus? Denn "offiziell" wurde die Brieftasche ja zuerst angeblich am Ufer gefunden, deswegen der vermutete Suizid, oder? Ich weiß wohl dass diese Aussage später laut GA zurückgezogen wurde, aber... Versteht ihr was ich meine?

Ich komme aus Bonn und war heute in Bad Honnef/Grafenwerth. Zunächst zur Örtlichkeit. Die Disco Rheinsubstanz befindet sich in dem ehemaligen Schwimmbad Bad Honnefs, was die Stadt BH an die jetzige Betreibergesellschaft verkauft hat. Die Disco liegt am Altarmufer des Rheins, der durch die Insel Grafenwerth vom Hauptstrom abgeteilt wird. Auf der Insel ist nichts von Belang, wenn es Nacht ist. Sie ist teils bewaldet.

Nach Bad Honnef City kommt man über eine Fußgängerbrücke, die sich in Verlängerung an die Grafenwerther Brücke anschließt. Wichtig in dem Zusammenhang ist, dass googlemaps den Eingang der Rheinsubstanz falsch anzeigt! Der liegt nämlich nicht bei der Burgermeisterei (Hamburger-Esslokal) um die Ecke, sondern direkt links daneben. Direkt am Eingang zur Disko geht eine Treppe hoch zur Brücke nach Bad Honnef City. Das Schild an der Brücke verspricht 5 Gehminuten nach Bad Honnef City. Die Brücke überspannt mehrere Gleise und die 4-spurige B42.

Die Grafenwerther Brücke und Bad Honnef City Brücke sind durch eine Autoauffahrt in Straßenbreite getrennt. Dadurch ist es möglich, dass die Grafenwerther Brücke per Kraftfahrzeug befahren werden kann. Direkt unterhalb der Autoauffahrt befindet sich die Straße, an der die Disko liegt. Die Straße senkt sich weiter ab in Richtung Endhaltestelle der Straßenbahn 62 nach Bonn. Zuvor kommt der Taxistand direkt unter der bad Honnef City-Brücke gelegen, die Bushaltestelle liegt wenige Meter dahinter.

Durch die Absenkung bedingt, geht eine Treppe an der Straße, wo die Disko liegt zur Grafenwerther Brücke. Dadurch ergeben sich zwei direkte Wege: 1. Man geht die Treppe. Dann muss man aus der Disko nach rechts, Richtung Endhaltestelle. Oder man geht nach links. Dann gelangt man über die Autoauffahrt auf die Brücke.

Das beschriebene Areal hat ein Radius von ca. 50 Metern, den Autounfall an der Endhaltestelle kann ich nur schätzen auf ca. 100 Meter vom Eingang der Rheinsubstanz.

Geht man die genannte Treppe nicht hoch zur Brücke, gelangt man unter die Grafenwerther Brücke. Dort befinden sich mehrere Bootsanleger, rechts liegt der Sportboothafen Bad Honnef, an denen Boote an Schwimmpontons anliegen. Links der Brücke sind einige schätzungsweise private Bootsanleger mit Pontonbrücken. Geht man unter der Brücke hindurch, gelangt man auf eine Art Feldweg mit einer Spurbreite. Das Ufer ist hier bewachsen und ca. 15 bis 25 m breit.

Der Feldweg endet an der Ohlbachmündung. Von dort aus ist der Durchgang am Ufer unterbrochen, kann aber mit Geschick überwunden werden. Dahinter befindet sich nur noch ein Saumpfad, den ich nicht weiter verfolgt habe.

Ich stelle mir nun die Frage, wie jemand in die Mitte des Altarms geraten und unter der Brücke durchtreiben kann? Der Altarm ist ca. 50 m breit. Nach meinen Erfahrungen aus dm Kanusport weiß ich dass an Flussufern sogenanntes Kehrwasser herrscht, das heisst, dass dort die Strömung gering ist. Demzufolge würde man bei Hochwasser nicht abgetrieben, sondern spätestens an der Steganlage des Sportboothafens hängenbleiben, wenn nicht sogar früher, je nach Eintrittspunkt ins Wasser?

Mir ist die Sache ein Rätsel. Entweder schwimmt jemand in die Mitte des Altarms, oder gelangt von der Brückenmitte im Fall ins Wasser. Das aber ist kein Durchtreiben, sondern ein Sturz von der Brücke.

Als letzte Möglichkeit sehe ich nur einen Strömungshemmdamm ca. 250m links der Diskothek. Der Damm ist bei heutigem Pegel gut sicht- und begehbar gewesen und auch auf googlemaps zu sehen. Das Hochwasser war bestimmt ca. 1,50 höher als heute. Leider komme ich mit der Pegelanzeige nicht zurecht, ein Post wäre gut.

Hätte man den Damm bei damaligem Hochwasser begangen, bestünde die Chance in Altarmmitte von der Strömung ins Wasser gerissen zu werden, weil sie dort am stärksten ist (Kehrwasser am Ufer). Leider passt die Timeline der Zeugenaussagen nicht, um zum Damm zu gelangen.