Der Fall Elfriede Heinemann - ein einziges Mysterium

Robin76 schrieb:In diesem fall wäre diese geschichte zu abenteuerlich und lückenhaft. Dann hätte er sich eine etwas ausgereiftere geschichte ausdenken müssen.

Ich frage es nochmal: Was wäre denn eine ausgereifte Geschichte, in der er nicht in Verdacht geraten wäre? So etwas gibt es mMn heutzutage nur sehr selten. Da von innen nach außen ermittelt wird, werden zuerst einmal diejenigen untersucht, die die vermisste Person als letztes lebend gesehen haben.

Wenn die Angaben aus diesem Bericht (http://www.welt.de/print-welt/article516256/Der-einzige-Zeuge-der-mysterioesen-Entfuehrung.html ) stimmen,

600 Meter hinter der Abfahrt Gerstungen

...

Dann müsste sich das ungefähr hier ereignet haben: (Untere Spur, Fahrtrichtung Rechts)
Original anzeigen (2,8 MB)
https://www.google.de/maps/@50.9579697,10.0280247,351m/data=!3m1!1e3
Könnte passen. Im roten Kreis ist irgendwas am Seitenstreifen. Das könnte eine Notrufsäule sein.
Eine Böschung kann ich allerdings nicht erkennen...

Wenn die Abfahrt allerdings nur 600m entfernt ist, warum fährt er dann nicht gleich raus sondern hält auf dem Seitensteifen? So würde ich das machen.

Hier
http://www.strassenimpressionen.com/anzeige.php?i=1288&r=v&h=0&e=0#50
gibt's ein Paar Bilder der Strecke. Allerdings sind die Aufnahmen von der anderen Straßenseite.

@KonradTönz

schrieb:

Das wundert micht auch - weiß jemand wie hoch das Verkehrsaufkommen an dem Streckenabschnitt um diese Zeit ist
::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Meiner Meinung nach handelt es sich in diesem Abschnitt um eine Wegstrecke, die hauptsächlich von Berufspendlern und Lkw-Verkehr genutzt wird.

Also geringes Verkehrsaufkommen um diese Zeit.

Die A44 in der Gegenrichtung in Richtung Ruhrgebiet ist bei LKW-Fahrern gefürchtet.

Ich fuhr mit einem Freund, in dessen LKW, vor einem Jahr in einer Freitagnacht gegen 23 Uhr aus Dortmund auf der A44 Richtung Kassel.

Wir hatten einen anderen LKW 300 Meter vor uns. Mehrmals über einen Zeitraum von fast 10 Minuten wurden wir weder überholt, noch sichteten wir ein Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn.

Der einzige Orientierungspunkt, sind dann die Rücklichter des vorausfahrenden LKW. Da wird man rammdösig im Kopf und muss sich als Fahrer wahnsinnig konzentrieren ,weil kein Abwechslungsreiz die Monotonie unterbricht.

Eine ähnliche Situation halte ich auch an der Stelle, wo der Überfall stattfand, für grundsätzlich möglich.

lilalotti schrieb:Was ichh damit sagen möchte, es ist ein Bruchteil von einer Sekunde, mit der du dort alles aufnimmst wenn du dort mit üblichem Autobahntempo vorbeifährst. .

Mit dem üblichen Autobahntempo? Verantwortungsbewusste und/oder neugierige Autofahrer drosseln das Tempo an solchen Stellen üblicherweise. Und klar: Es muss nicht jeder alles wahrnehmen - aber wenn mehrere Autofahrer vorbeifahren, müssten sich die Zeugenaussagen eigentlich ergänzen. Es kann natürlich immer noch sein, dass sich Zeugen nicht gemeldet haben.

Daraus dass keine Personen gesehen wurden schließe ich, dass die Version des Ehemannes zumindest nicht komplett stimmt - wenn sich alles in sekundenschnelle zugetragen hätte, müssten die Verbrecher nämlich entweder im Auto oder außerhalb gesehen worden sein (zumindest wenn es sich um einen gut befahrenen Autobahnabschnitt handelt). Denn die Fahrzeuge wurden in dem kurzen Zeitraum ja wahrgenommen.
Eine weitere Möglichkeit ist noch, dass die Geschichte des Ehemannes überhaupt nicht stimmt und die Zeugen Wahrnehmungen zeitlich und/oder räumlich falsch einem Ereignis zugeordnet haben, von dem sie aus der Zeitung erfahren haben. So etwas ist ja zum Beispiel im Fall des Doppelmordes an den Schlemmers vorgekommen, wo sich gleich mehrere Zeugen nachweislich in der zeitlichen Einordnung ihrer Wahrnehmungen geirrt haben.

heute stieß ich zufällig auf einen artikel von einer entführung mit einem im fall heinemann ähnlich vorstellbaren szenario, was das versteck anlangt.

http://www.tt.com/home/3160595-91/dramatische-entf%C3%BChrung-kleinkind-gefesselt-neben-stra%C3%9Fe-gefunden.csp

@zweiter

gab es eigentlich eine täterbeschreibung ?

Gute Frage! Es gab keinen Hinweis auf vermummte Gestalten, auf die Aussprache (Dialekt) etc. , da angeblich alles in Sekundenschnelle erfolgt ist. Der Ehemann angeblich in einen Graben geschubst wurde. Hatte er eine Verletzung? Abschürfungen? Wir wissen es nicht! Angeblich war er so geschockt und konnte keine Angaben hinsichtlich der Täter angeben.
Das muss man so im Raum stehen lassen...

@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Daraus dass keine Personen gesehen wurden schließe ich, dass die Version des Ehemannes zumindest nicht komplett stimmt - wenn sich alles in sekundenschnelle zugetragen hätte, müssten die Verbrecher nämlich entweder im Auto oder außerhalb gesehen worden sein (zumindest wenn es sich um einen gut befahrenen Autobahnabschnitt handelt). Denn die Fahrzeuge wurden in dem kurzen Zeitraum ja wahrgenommen.

Wer weiß, was letztendlich überhaupt wahrgenommen wurde. Es kam ohnehin nichts dabei heraus.

Kann sich ein Zeuge daran erinnern, ob Elfriede H. überhaupt in das Wohnmobil am späten Abend eingestiegen ist?

Mir ist nicht bekannt, dass die gemeinsame Wohnung gründlichst untersucht worden ist…nach ihrer Entführung.

Mir bleibt nach wie vor die Aussage des ermittelnden Beamten D. G. ein Rätsel: >>Es gibt einige weitere Ungereimtheiten, welche jedoch im Detail öffentlich nicht bekannt gegeben werden.<<

Dieser Ermittler betont bewusst, dass diese Ungereimtheiten nicht aufgeklärt werden konnten.

Mauro schrieb:Mir ist nicht bekannt, dass die gemeinsame Wohnung gründlichst untersucht worden ist…nach ihrer Entführung.

Dazu hatte ich etwas gelesen. Ich geh mal auf die Suche

"Kassel - Nach der rätselhaften Entführung der 52 Jahre alten Elfriede Heinemann auf der Autobahn 4 bei Eisenach haben Spurenermittler der Kriminalpolizei am Sonntag auch die Wohnung des Opfers in Kassel unter die Lupe genommen. Um...

"Der hat immer gegrüßt und war freundlich"

Hamburger Abendblatt 2000-05-29 "

http://article.wn.com/view/2000/05/29/mysteri_oumlse_n_aumlchtliche_entf_uumlhrung_auf_der_autobah/

Leider kann man den kompletten Artikel nicht mehr lesen. Aber es stand auch anderswo.

" Dort untersuchten Kripobeamte die Wohnung des Ehepaares nach Hinweisen und Fingerabdrücken. Die Polizei schließt aus, dass der Ehemann (das Paar war erst seit zwei Monaten verheiratet) etwas mit der Entführung zu tun haben könnte."

http://www.berliner-kurier.de/archiv/ehefrau-mitten-auf-der-autobahn-aus-dem-campingwagen-entfuehrt,8259702,7923890.html

@Mauro

Mauro schrieb:Kann sich ein Zeuge daran erinnern, ob Elfriede H. überhaupt in das Wohnmobil am späten Abend eingestiegen ist?

Ich habe bisher nichts über Zeugen diesbezüglich gelesen. Nur das hier:

"Anhand der Spuren am und im Wohnwagen könne man nicht mit Sicherheit sagen, ob die 52-jährige Frau in der Nacht zum Samstag wirklich mit ihrem Mann unterwegs gewesen sei."

Quelle: http://www.rp-online.de/panorama/entfuehrung-auf-thueringer-autobahn-bleibt-mysterioes-aid-1.2056402

@vielefragen

vielefragen schrieb:heute stieß ich zufällig auf einen artikel von einer entführung mit einem im fall heinemann ähnlich vorstellbaren szenario, was das versteck anlangt.

http://www.tt.com/home/3160595-91/dramatische-entf%C3%BChrung-kleinkind-gefesselt-neben-stra%C3%9Fe-gefunden.csp

Nur gab es im Gegensatz zu diesem Fall bei Frau Heinemann keine Lösegeldforderung...

lilalotti schrieb:" Dort untersuchten Kripobeamte die Wohnung des Ehepaares nach Hinweisen und Fingerabdrücken. Die Polizei schließt aus, dass der Ehemann (das Paar war erst seit zwei Monaten verheiratet) etwas mit der Entführung zu tun haben könnte."

Kam diese Aussage vor, oder nachdem sie den Ehemann gründlich unter die Lupe genommen wurde? Es könnte sich dabei nämlich um eine taktische Aussage handeln, um einen Verdächtigen in Sicherheit zu wiegen und kooperativ zu erhalten.

Das Resümee des Ermittlers klingt jedenfalls nicht danach, dass der Verdacht gegen den Ehemann komplett ausgeräumt werden konnte.

Wenn ich mich recht entsinne, kamen die intensiven Ermittlungen gegen den Ehemann erst Monate, wenn nicht sogar über ein Jahr nach dem Verschwinden in Gang. Das sage ich aber nur unter Vorbehalt. Da kann mich meine Erinnerung auch täuschen.

@Mauro

schrieb:

Kann sich ein Zeuge daran erinnern, ob Elfriede H. überhaupt in das Wohnmobil am späten Abend eingestiegen ist?
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Ich habe gerade mit meiner Mutter gesprochen. Es gibt eine gesicherte Aussage eines Arbeitskollegen, der gesehen hat wie Frau Heinemann am Mittag des Tattages, Gepäck in das Wohnmobil verladen hat. Ich müsste mal schauen ob es da einen Beleg im Internet zu gibt.

In den Gesprächen damals, war außerdem die Rede davon, dass sich im Fahrzeug ein CB-Funkgerät befand.

@KonradTönz

Auch ich kenne die Artikel mit der Aussage "die Polizei schließt aus". Nur ist in allen anderen Artikeln eben immer wieder von Zweifeln, Widersprüchen usw. zu lesen. Und auch der Staatsanwalt äußerste sich ja im aktuellesten TV Bericht nicht anders. Auch auffällig die Wortwahl in vielen Artikel: "angebliche Entführung" "zugetragen haben soll" etc.

Ich kann immer noch nicht ausschließen, dass der Fall sich so zugetragen hat, wie der Mann berichtet. Es gibt genug Gestörte da draußen. Aber die Ermittler selbst haben anscheinend berechtigte Zweifel.

@EDGARallanPOE
Gut, das mit dem Zeugen, der sie mittags gesehen hat, ist mir bekannt. Aber angeblich hat niemand gesehen, dass sie auch abends ins Wohnmobil eingestiegen ist.


Es hieß doch, dass die beiden bei ihrer Rast Joghurt gegessen haben und etwas getrunken haben. Dann müsste ja im Wohnmobil ein Löffel und ein Glas oder Flasche vorhanden gewesen sein, der ihre DNA aufwies.

@EDGARallanPOE

Ja. Ich erinnere mich auch an Artikel in denen Zeugen gesehen haben, wie das Wohnmobil bepackt wurde. Aber für die Fahrt an sich gibt es wohl keine (zumindest habe ich nichts gelesen).

@KonradTönz
Ich glaube die Aussage kam ziemlich am Anfang. Aber es ging mir mit dem Artikel mehr darum, dass auch die Wohnung der Heinemanns nach Fingerabdrücken und Hinweisen untersucht wurde.

@Robin76

Nun ja. DNA von ihr wird wohl sicher irgendwo im Wohnmobil zu finden gewesen sein, wenn sie es gepackt hat. Ein Löffel und Glas wurden sicher sofort gespült und gereinigt. Darüber kann man sicher nichts herleiten.

Ich denke nicht, dass man auf dem Weg in den Urlaub ein gebrauchtes Glas oder Löffel sofort reinigt. Man wird diese Einzelteile später zusammen mit anderen Teilen ordentlich spülen.

@Robin76

Kommt drauf an. Es wurde ja nicht am Steuer gelöffelt, sondern eine richtige Rast gemacht. Also angehalten und sich offenbar ins Mobil reingesetzt.
Rentner sind da mitunter sehr ordentlich und Glas und Löffel müssen ja wieder gesichert werden, damit sie nicht klappern und hin-und-her rollen. Ich kann mir schon vorstellen, dass hier sofort gereinigt wird (zumal es auch kein Aufwand ist 2 Gläser und zwei Löffel zu spülen).

Robin76 schrieb:Ich denke nicht, dass man auf dem Weg in den Urlaub ein gebrauchtes Glas oder Löffel sofort reinigt. Man wird diese Einzelteile später zusammen mit anderen Teilen ordentlich spülen.

Wurde denn der Wohnwagen sofort untersucht?