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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

1.242 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Bremen, 2009 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

21.08.2015 um 05:42
@Rorschach

Ja, Du hast recht, die Punkte mögen gegen die Theorie sprechen. Aber das ist trotzdem das Szenario, was ich für mich am wahrscheinlichsten halte.

Ich kann mich einfach nicht damit anfreunden, dass sie zu einem ganz normalen Date nur einen Hund mitnimmt. Entweder ich nehme beide mit, wenn sie sich ruhig und brav verhalten, oder ich lasse beide Zuhause um mich voll und ganz auf das Date zu konzentrieren.

Da sie aber faktisch den einen Hund Zuhause lies, muss sie davon ausgegangen sein, dass sie nicht lange weg bleibt, also dem Date keine lange Dauer zugerechnet hat. Natürlich kann ein Hund längere Zeit alleine bleiben, aber man muss in die Dauer ihrer Abwesenheit auch die Zeit auf dem Hundeplatz einrechnen und länger wie maximal sechs Stunden lässt eigentlich niemand einen Hund alleine (und mit sechs Stunden habe ich schon verdammt kulant gerechnet).

Wenn ich doch ein Date habe, mich extra hübsch mache, dann plane ich doch kein Zeitspanne ein, sondern lass es auf mich zukommen, je nachdem wie es läuft.

Das Problem an diesem Fall ist einfach, dass wir so wenig über Nicole wissen, über ihr Leben und ihren Bekanntenkreis, sodass so gut wie alles möglich sein kann. Der Schuldner, das Date, der Autoverkäufer oder ein Triebtäter.

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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

13.09.2015 um 23:24
@Rorschach
Das verstehe ich auch nicht,daß es nicht möglich war,diese Nicknamen zu ermitteln.
Kann es mir eigentlich nur so erklären,daß diese sich in der Zwischenzeit in dem Portal gelöscht haben?!

Nicole wurde ja leider wesentlich später erst gefunden und ob ihr PC während der Vermisstzeit bis zum Auffinden nachgeschaut wurde von den Ermittlern,habe ich leider nicht gelesen.

Ihr Handy wurde auch nicht gefunden,möglicherweise führte sie dort kontakte aus dem Internet?!

Sie wird bei XY sehr treuselig dargestellt,sehr vertrauenswürdig beschrieben,demnach könnte ich mir schon vorstellen,daß sie wildfremden Menschen ihr Herz ausgeschüttet hat
Demnach könnte der Täter von ihr gewusst haben,daß das Auto am nächsten Tag gepfändet werden sollte.

Schade,daß man so wenig über sie weiß.Z.B.ob es öfters vorkam,daß sie nach dem Hundeplatz eine Verabredung wahrnahm.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

14.09.2015 um 07:49
Kann es nicht sein, dass am besagten Tage - das Hundetraining explizit mit dem mitgeführten Hund stattfinden sollte? Dann lässt man den anderen Zuhause... könnte nämlich sein, dass ein zweiter Hund, dass ganze Training durcheinander bringt... Demzufolge wäre sie bei einem Date - gleich im Anschluss- mit nur einem Hund unterwegs... Wenn für den anderen Hund "Daheimbleiben" kein Problem dargestellt hat- fährt man doch nicht extra Heim um ihn zu holen...


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

14.09.2015 um 08:03
@Nummer33

Ich kenne das nur so, dass die ganze Aufmerksamkeit nur einem Hund gegeben werden kann. Der zweite Hund müsste angebunden werden. Wenn dieser dann nur kläfft, lassen sich etliche andere Hunde ablenken. Bei guter Erziehung bleibt ein Hund auch alleine zu Hause.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

14.09.2015 um 09:02
Hier ein Beitrag,der anfangs im thread gepostet wurde:

http://www.weser-kurier.de/region_artikel,-Getoetete-Nicole-Stindt-gibt-viele-Raetsel-auf-_arid,98051.html

Vor allem,den letzen Satz:"Das lässt Rückschlüsse auf eine gewisse emotionale Bindung zwischen Nicole und dem Täter zu" finde ich sehr interessant.

Ich gehe auch davon aus,daß sich Täter und Nicole kannten,daß der Täter aus ihrer Nähe kommt.
Möglicherweise kannten sie sich schon lange,vielleicht kam er sogar aus der Nachbarschaft oder vom Hundeplatz?!
Die Sache mit dem Gerichtvollzieher wird sie sicher sehr aufgebracht haben.Vielleicht hat sie sich jemanden anvertraut an diesem Tag,der ihr helfen sollte/wollte.

Wie auch immer,vielleicht das Auto verschwinden lassen,vielleicht evtl. vorhandenes Bargeld verschwinden lassen-so,daß der Gerichtsvollzieher am nächsten Tag nichts hätte holen können.

Daß sie jemanden,(der anschließend nicht einmal sagen kann,ob sie eine fröhliche Person war)erzählte,daß sie gleich ein Date hat,zeigt für mich,daß dies nicht oft der Fall war bei ihr.Und auch,daß der Vermieter erwähnt,daß sie den Hund nie alleine ließ.

In den Berichten wird immer wieder erwähnt,daß es kein Geheimnis war,daß sie über ausreichend Geld verfügte.
Mich würde interessieren,ob es denn auch kein Geheimnis war,daß sie im Internet einen Partner suchte?
Wie bei XY dargestellt,hatte sie wohl des öfteren Herrenbesuche.
Wer konnte dazu eigentlich etwas sagen?Die Nachbarn?


Wurden in dem Auto DNA-spuren sichergestellt?

Bei Geld(und Schulden) reagieren Menschen häufig anders,als man erwarten würde.

Vielleicht war jemand sehr neidisch auf sie?
Jemand,der annahm,daß sie richtig viel Geld besäße,dem sie die Sache mit dem Gerichtsvollzieher erzählte und dieser sah seine Chance?


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

15.09.2015 um 16:31
@Whitelight

Im Auto wurden DNA-Spuren gefunden. Das steht doch in dem von Dir verlinkten Bericht. Das wäre aber auch nichts ungwöhnliches, wenn da Spuren wären, die man nicht der Ermordeten zuweisen könnte. Man weiß ja nicht, ob der Wagen von ihr neu oder gebraucht gekauft wurde. Auch wird er ja wohl mal in der Werkstatt gewesen sein. Zur Wartung oder gar zur einer Reparatur.

Also egal wo und wie sie den Wagen gekauft hat, es haben auf alle Fälle schon mal andere Leute dringesessen.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

15.09.2015 um 16:43
@Lowersaxony
Sorry,ich hab gestern noch soviele alte Berichte dazu gelsen,daß ich wohl den Faden verloren habe.

In dem Bericht steht,daß DNA ausgewertet würden.
Mir ist gerade nicht bekannt,daß danach nochmals die Rede davon war,was und ob es Ergebnisse dazu gab.

Vielleicht(und hoffentlich) weiß die Polizei dazu mehr,was irgendwann zufällig brauchbar sein könnte?!
Man weiß ja nie.

Deine Erklärung ist plausibel,mein erster Gedanke war gerade,daß der Täter dies auch gewusst haben kann,daß selbst bei Dna- oder Fingerabdrücken nicht unbedingt eine Gefahr,erkannt zu werden,besteht.


@all:
Mal eine Frage in die Runde:Kann man eigentlich auch feststellen,wenn jemand mit Handschuhen gefahren ist?
Z.B. an verschmierten,alten Fingerabdrücken?


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

15.09.2015 um 16:48
Sind DNA-Spuren nicht eher Hautpartikel? Die verliert doch jeder, das hatten wir hier doch beispielweise in dem Inga-Thread.

Auf der anderen Seite, wenn die Polizei einen Verdächtigen hat, bei dem es sich nicht erklären lässt, wie die Spuren in den Wagen kommen, sind sie schon einen großen Schritt weiter.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

12.10.2015 um 10:37
wenn man sich die Mühe macht und die Punkte verbindet(Hauptbahnhof-ich denke der Täter arbeitet in der Nähe...Groß Ippener, Harpstedt etc entsteht im Schnittpunkt Stuhe, ich denke dort sollte man nach dem Täter suchen, vermutlich wurde sie im Haus umgebracht, weggeschafft und vergraben...ich denke da kennt sich ein Jemand genau aus und wollte nur eine falsche Färte legen...eine Vertrauensperson, der jede Frau vertraut, auf Grund des Berufes vielleicht


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

12.10.2015 um 10:38
Stuhr, meinte ich, nicht Stuhe


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

20.10.2015 um 22:37
Zitat von @Fuchur_
Wenn ich doch ein Date habe, mich extra hübsch mache, dann plane ich doch kein Zeitspanne ein, sondern lass es auf mich zukommen, je nachdem wie es läuft.
-------------------------------------------

Ja,das sehe ich genauso.
Allerdings wurde bei XY ja auch gezeigt,daß sie wohl schonmal fremde Herren in ihre Wohnung ließ.
Da könnte es auch möglich gewesen sein,daß sie vielleicht nur jemanden abholen wollte?!Dann hätte sie Heimfahrt,Spaziergang und Date
verbinden können und wäre nicht all zu lange von zuhause weggewesen.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

21.10.2015 um 07:42
@Whitelight
Das ist nachvollziehbare und schlüssige Theorie. Sie scheint in dieser Angelegenheit unbedarft und gutgläubig gewesen zu sein, zumindest kann man das nach dem XY-Beitrag vermuten.

Wenn ich eine Verabredung habe und das ein erstes Date ist, was man vermuten kann, dann weiß ich nicht was auf mich zukommt. Natürlich kann es sein, dass ich nach zwei Stunden wieder Zuhause bin. Es ist aber auch gut möglich, dass ich mich mit meinem Gegenüber super verstehe. Man redet und redet, sodass schnell ein paar Stunden vergehen. Zählt man diese Zeit plus die jeweilige Fahrtzeit und die Dauer auf dem Hundeplatz zusammen, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass der Zeitraum viel zu lange ist, um einen Hund mit ruhigem Gewissen alleine zu lassen. Das würde kein verantwortungsvoller Hundebesitzer machen, dem etwas an seinem Hund liegt und der diese lange Abwesenheit verhindern kann.

Wie gesagt, man weiß im Vorfeld nie wie eine Verabredung verläuft. Sie musste also theoretisch auf jedes Szenario vorbereitet sein. Da sie als sehr tierlieb beschrieben wird und ihre Hunde als "Ersatzfamilie", kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass sie in diesem Bezug leichtsinnig war und sich darüber keine Gedanken gemacht hat. Das alles würde nur Sinn ergeben, wenn das Date von vornherein gesagt hat: 'Du, ich muss aber um 22:00 Uhr zur Arbeit, daher können wir uns leider nur eine Stunde sehen.' oder sonst irgendeinen Grund genannt hat, warum er zu einer bestimmten Uhrzeit - angeblich - weg musste.

Was möglich ist, dass der andere Hund extrem ängstlich oder aggressiv auf Männer bzw. fremde Menschen reagiert hat und sie deswegen nur den einen mitgenommen hat um dem anderen den Stress zu ersparen und ein ruhiges Date zu haben. Was aber dagegen spricht ist zum einen, dass sie ja auch diese neuen Bekanntschaften Zuhause getroffen hat und zum anderen, dass das Date vermutlich nicht unmittelbar in Wohnortnähe stattfand, sodass sie nicht jederzeit die Möglichkeit hatte, nach dem Rechten zu sehen.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

21.10.2015 um 08:44
@Fuchur_
Ich bin mir da nicht sicher,ob es ein erstes Date war.

Irgendwo stand,daß sie zuvor schon einmal in dieser Gegend gesehen worden ist.
Möglicherweise kannte sie diese Person bereits,war vielleicht mit ihr dort verabredet,vielleicht sogar jedes Mal oder schon öfters nach dem Hundeplatz.

Sie erwähnte scheinbar auf dem Hundeplatz,daß sie ein Date hatte.
Vielleicht sah nur sie es als Date an?
Oder nannte es nur so?

Soweit käme mir das schlüssig vor,wie es dann aber weitergegangen sein soll,weiß ich auch nicht:-(

was mir-und anderen usern-bereits auffiel,ist,daß diese gesuchten Nicknames teils eigenartige,niveaulose Zusammenstellungen waren,wo der Name schon beschrieb,was der Mann suchte,und damit meine ich leider eher weniger die große Liebe.

Deshalb halte ich es für möglich,daß sie weder vorsichtig,noch wählerisch,sondern eher verzweifelt war.

Dann noch ihr Herz auf der Zunge,was die Erbschaft und/oder Geld angeht,könnte ihr zum Verhängnis geworden sein.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

21.10.2015 um 11:02
@Whitelight
Nach einiger Suche konnte ich endlich eine Aufstellung mit den Nicknames finden. Die Internetseite der Polizei Niedersachsen mit der Liste ist leider nicht mehr abrufbar. Da sind schon einige Nicknames als eindeutige Statements der besagten Männer zu erkennen, das stimmt. Da stellt sich mir nur die Frage: Hat sie mit allen Kontakten gleichermaßen gechattet oder hat sie den Kontakt abgebrochen sobald jemand zu aufdringlich bzw. zu direkt wurde?

Man weiß leider zu wenig über sie. Hat sie in ihrem Leben viel Erfahrung mit Männern machen können? Hat ebenfalls das körperliche Zusammensein gesucht? Oder war sie sehr naiv und "verzweifelt" auf der Suche nach einem festen Partner? Hat sie sich mit den Männern trotz der Nicknames bewusst getroffen oder wusste sie deren Bedeutung einfach nur nicht richtig zu deuten bzw. hat es als harmlosen Gag eingeschätzt?

War sie auf der Suche nach der ganz großen Liebe oder sehnte sie sich einfach nach einem zwischenmenschlichen Kontakt und Zärtlichkeit?

Ich finde es sehr traurig, dass es anscheinend niemand gibt, der viel über ihre Persönlichkeit, ihr Wesen, ihre Vergangenheit etc. sagen kann. Es gibt scheinbar keine Angehörigen, die sich für eine Aufklärung interessieren. Aus dem Grund bewegt mich dieser Fall auch ganz besonders.

Niemand kann etwas über ihren Charakter sagen. Wäre es für sie ungewöhnlich gewesen, wenn sie sich nur für ein paar schöne Stunden mit jemanden getroffen hätte? Hatte sie daher mit den Usern dieser besagten Nicknames Kontakt? Oder war sie ein Mensch, der nur die große Liebe und nichts anderes suchte?

Sollte sie sich nach menschlichem Kontakt gesehnt haben, unabhängig von einer Liebschaft oder einer Freundschaft, so ist es durchaus vorstellbar, dass sie ziemlich schnell Menschen vertraut und Privates erzählt hat. Sobald man in einem Gespräch auf den Themenkomplex "Beruf" zu sprechen kommt, kann sie unmittelbar die Erbschaft erwähnt haben, von der sie längere Zeit leben kann. Das könnte ihr zum Verhängnis geworden sein, vor allem wenn man weiß, dass sie kaum Freunde hatte und sehr zurückgezogen gelebt hat.

Das Einzige, was man über ihr Wesen liest ist das Zitat der Hundeplatzbesitzerin:
'Sie hat bei uns Agility gemacht, einen Erziehungskurs, das wars', sagt Inhaberin Renate Holldorf. Was für ein Mensch Nicole Stindt war? Ob sie nett war, fröhlich vielleicht? 'Sie war halt eine Kundin im Hundetreff. Ich kann es nicht sagen. Aber ihre Hunde, die hat sie schon geliebt.'
Ich vermute als Täter aber eher einen Menschen, den sie kennt und dem sie Geld geliehen hat, was sie sich an dem Abend wiederholen wollte. Vielleicht wollte sie das Thema 'Darlehensrückzahlung' bei einem Essen oder einem Spaziergang ansprechen und hielt das Treffen gleichzeitig für ein Date, weil sie sich insgeheim Hoffnungen auf mehr machte?

Ein Täter, der im Internet in solchen Internetforen auf die Suche nach potentiellen Opfern geht, geht gleichzeitig ein enormes Risiko ein. Er kann nie wissen, inwieweit sie einer Freundin, ihren Verwandten, den Bekannten auf dem Hundeplatz, ehemaligen Arbeitskollegen oder sonst wem davon erzählt. Sie hätte nur beiläufig erwähnen müssen, dass sie sich heute Abend mit dem User "MaxMustermann" trifft, den sie in dem Internetforum "Forum" kennengelernt hat. Ein Täter kann sich dessen nie sicher sein, es sei denn er hat bei der Erstellung des Profils und dem Nutzen von z. B. Internetcafes so gut vorgesorgt, dass man seine Identität nicht nachvollziehen kann.

Wenn ein potentieller Täter Nicole im Vorfeld via Chat so ausgehorcht hätte, dass er sich sicher sein kann, dass sie niemandem von dem Treffen erzählt, wäre das doch aufgefallen. Es sei denn sie war zu jedem User so offen und hat direkt ihr Leben preisgegeben. Aber so unvorsichtig ist doch normal niemand, egal wie "verzweifelt" er ist.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

23.10.2015 um 20:18
Zitat von Fuchur_Fuchur_ schrieb:Ein Täter, der im Internet in solchen Internetforen auf die Suche nach potentiellen Opfern geht, geht gleichzeitig ein enormes Risiko ein. Er kann nie wissen, inwieweit sie einer Freundin, ihren Verwandten, den Bekannten auf dem Hundeplatz, ehemaligen Arbeitskollegen oder sonst wem davon erzählt. Sie hätte nur beiläufig erwähnen müssen, dass sie sich heute Abend mit dem User "MaxMustermann" trifft, den sie in dem Internetforum "Forum" kennengelernt hat. Ein Täter kann sich dessen nie sicher sein, es sei denn er hat bei der Erstellung des Profils und dem Nutzen von z. B. Internetcafes so gut vorgesorgt, dass man seine Identität nicht nachvollziehen kann.

Wenn ein potentieller Täter Nicole im Vorfeld via Chat so ausgehorcht hätte, dass er sich sicher sein kann, dass sie niemandem von dem Treffen erzählt, wäre das doch aufgefallen. Es sei denn sie war zu jedem User so offen und hat direkt ihr Leben preisgegeben. Aber so unvorsichtig ist doch normal niemand, egal wie "verzweifelt" er ist.
Ja, genau, das hatte ich mir auch schon überlegt!
Obwohl ich insgeheim immer noch davon überzeugt bin, dass ihr Mörder unter diesen Chat- und Flirtkontakten zu finden ist.
Die Kontakteliste (also, die mit den Nicknames) habe ich damals auch gelesen, und, es war schon sehr krass, welche Bezeichnungen sich da einige gegeben haben.
Zitat von WhitelightWhitelight schrieb:Deshalb halte ich es für möglich,daß sie weder vorsichtig,noch wählerisch,sondern eher verzweifelt war.
Ich denke, Nicole war sicherlich ein sehr gutgläubiger Mensch. Sie hat den Menschen mit diesen komischen Nicks (die bei jedem Anderen alle Alarmglocken schrillen lassen müssten) vllt deshalb eine Chance gegeben, weil sie ja selbst zu den im Leben Ausgegrenzten gehört hat.
Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass sie jemanden Geld geliehen hat, so schätze ich sie nämlich ein, menschenfreundlich und gutmütig.
Für ein "Date" etc. spricht ja auch, dass sie an dem besagten Nachmittag so aufgeräumt, gut gelaunt gewirkt hat.

Trotzdem - ich finde deinen Einwand berechtigt. Allerdings, was wäre, wenn sich dieser Mensch bei ihr unter falschem Namen vorgestellt hätte?
Das ist ja relativ einfach - gerade wenn man sich erst frisch kennengelernt hat, dann weiß man evtl doch noch gar nicht den Nachnamen, die ganze Adresse (und fragt auch nicht, weil es ja zu "aufdringlich" wirken könnte).

Was ich aber eben so schade finde, ist, dass man nie mehr rekonstruieren konnte, welche realen Personen hinter all diesen Nicks standen.
Jetzt ist vermutlich zu viel Zeit verstrichen und es kann sich niemand mehr erinnern - aber damals, da hätte man doch z. B. noch einen Aufruf (vllt sogar auf der Seite von diesem Singleportal) schalten können, dass alle, die wissen, wer sich hinter diesen Nicks verbirgt, sich melden sollen.
Einfach, um Optionen auszuschließen und um bei der Suche nach dem Mörder zu helfen.
Das wäre doch wirklich keine große Sache gewesen.

Eine schon im Oktober passierte „Fernsehpanne“ hätte sich indes fast wiederholt: Die Mordkommission „Buchholz“ erhofft sich vor allem sachdienliche Hinweise zu den Chat-Partnern der Ermordeten, insbesondere zu den Identitäten, die hinter verschiedenen „Nicknames“ stecken; eine Liste mit diesen Phantasienamen ist über die Homepage http://www.polizei-diepholz.de abrufbar – der Hinweis auf diese Website war schon im „Kriminalreport“ unterblieben; „Aktenzeichen XY“ ging darauf zwar ein, aber nicht unmittelbar im Beitrag über den Mordfall Nicole Stindt, sondern erst im weiteren Verlauf der Sendung.
Quelle: http://www.kreiszeitung.de/lokales/oldenburg/dichtung-wahrheit-vermischen-sich-1041461.html

Das ist echt traurig, dass man diese Spur nicht vehementer verfolgt hat - so musste man die Liste erst aufwendig selbst suchen, bzw. aufrufen; und das macht nicht jeder.
Wäre sie präsenter gewesen, hätten sich vielleicht auch Frauen gemeldet, die mit einer bestimmten Person dort schon vllt unangenehme Erfahrungen gemacht hatten etc.

Und sehr traurig ist auch, dass es keinen Angehörigen mehr gibt, der sich weiter engagiert, damit sie und ihr Schicksal nicht in Vergessenheit gerät! :(
Deshalb danke, @Fuchur_ , dass du auch weiter hier schreibst.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

26.10.2015 um 09:14
@AliceT
Das stimmt. Aber leider weiß man nicht, ob sie diese Männer unmittelbar abgewiesen oder längere Zeit mit ihnen gechattet hat. Ich behaupte von mir selbst, dass ich ein netter Mensch bin. Ich schreibe jedem User zurück, auch wenn er so einen dubiosen Nickname hat. Zwar schreibe ich dann nur, dass ich kein Interesse habe bzw. keinen Kontakt und keine weiteren Nachrichten möchte, aber ich antworte jedem. Zählt so eine Unterhaltung schon als Chatkontakt? Nicole könnte ähnlich wie ich reagiert haben und so könnten die Männer in die Liste der Kontakte aufgenommen worden sein, ohne dass ein richtiges Gespräch bzw. ein Chatverlauf zustande kam.

Das ist ein guter Ansatz von Dir. Wie ich schon in der letzten Nachricht geschrieben habe, könnte sie die Nicknames als Scherz bzw. vorgetäuschtes Selbstbewusstsein gedeutet haben und somit, trotz der Eindeutigkeit, mit diesen Usern weiter Kontakt gehalten haben. Ich weiß es nicht. Ich kann sie in der Hinsicht sehr schlecht einschätzen, da so wenig über sie bekannt ist. Ich denke auch, dass sie ein herzensguter, gutgläubiger, etwas naiver Mensch war, der sein Gegenüber nahm wie er war. Wie Du schon sagst, vielleicht genau deswegen, weil sie auch zu den Ausgegrentzen der Gesellschaft gehörte (wie verstörend sich das anhört).

Könnte es nicht auch sein, dass sie den Täter außerhalb des virtuellen Lebens kennengelernt hat? Vielleicht hatte sie immer die gleiche Route für ihren Spaziergang gewählt und hat so einen anderen Hundebesitzer getroffen, mit dem sie sich öfter unterhalten und für den vermutlichen Tatabend verabredet hat? So hat der Täter keine Spuren hinterlassen, konnte sie im Vorfeld aushorchen und wusste, ob ein Treffen publik werden würde, ohne dass es einem Zeugen aufgefallen wäre.

Was mich an der Internetvariante stört ist, dass sowas doch auffallen muss?! Mal abgesehen von dem enormen Risiko, was der Täter eingeht, kann man doch auch die geschriebenen und empfangenen Nachrichten nachvollziehen, insofern sie von Nicole nicht gelöscht wurden. So lässt sich doch sofort herausfinden, mit welchem User sie sich an diesem Tag treffen wollte. Wenn ich von mir selbst ausgehe, kann man meine Nachrichten über Jahre hinweg nachverfolgen, weil ich sie nicht lösche und so machen es auch viele, die ich kenne, die im Internet unterwegs sind. Ich weiß nicht, wie sie in der Hinsicht war, aber ich persönlich würde mich mit einer Internetbekanntschaft nur treffen, wenn ich im Vorfeld viel und lange mit der Person geschrieben habe, sodass ich denke, ich kann mein Gegenüber einigermaßen einschätzen. Ein so "innigen" Chat wäre doch aus der Masse herausgestochen bzw. hat sie sich ja öfter mit Leuten getroffen, sodass man die potentiellen Verdächtigen hätte einkesseln können. Selbst wenn sie und der Täter zu einem frühen Stadium (Handy-)Nummern ausgetauscht und alles weitere darüber geklärt haben, hat man doch zumindest faktisch eine Telefonnummer, mit der man weiter ermitteln kann. Dass jeder Täter soweit denkt und sich ein Prepaidhandy nur für die Tat besorgt, will ich nicht glauben.

Ich verstehe auch nicht, warum man diese Spur nicht intensiver verfolgt hat. Man hätte doch eine pauschale Nachricht an alle Nutzer von Friendscout24 senden können, mit der Frage, wer jemals Kontakt mit User1, User2, User3 usw. hatte. Das dürfte den Datenschutz doch nicht beeinträchtigen bzw. weiß ich nicht, inwieweit dieser bei einer Mordermittlung ausgehebelt werden kann. So hätte sich der ein oder andere User vielleicht erinnert: 'Ahh, mit User4 habe ich doch damals eine Zeitlang geschrieben. Er hat doch erzählt, er kommt aus der Nähe von Hamburg, ist verheiratet und arbeitet am Hafen'.

Da haben die Angehörigen gefehlt, die der Polizei mit dem richtigen Anwalt ordentlich Druck hätten machen können. Die Panne mit dem verspäteten Hinweis ist schlimm genug, aber unabhängig davon hätte man unbedingt versuchen müssen, die User von Friendscout24 unmittelbar zu erreichen. Nicht jeder schaut regelmäßig Fernsehen oder liest Zeitung und noch weniger Menschen gucken regelmäßig Aktenzeichen XY oder vergleichbares. So gibt es sicher User, die der Polizei hätten helfen können, aber vielleicht gar nichts von dem Mord bzw. den gesuchten Personen wissen.

Da hast Du Recht, das ist für mich auch unvorstellbar. Es muss doch irgendjemanden geben, der ein Interesse an der Aufklärung hat? :( Ich finde es so unglaublich traurig, dass sich niemand für sie und ihr Schicksal einsetzt. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir das Wenige, was wir tun können machen, nämlich diesen Thread am Leben erhalten, sodass sie nicht ganz in Vergessenheit gerät.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

26.10.2015 um 10:19
Im Grunde kann der Mörder ja nur aus dem Internet kommen, wenn sie so wenig Kontakt zur Aussenwelt hatte.
Ich fand die Darstellung ihrer Behinderung im XY-Beitrag schon sehr krass, sicherlich vom Regisseur ausgedacht aber wohl plausibel, weil sie diese Behinderung nunmal hatte.
Das könnte auch ein Grund für die Tat sein, dass sich der Täter eben veräppelt vorkam, weil sie davon nichts geschrieben hat. Sagen wir mal "Töten im Affekt" obwohl ich das für niedere Beweggründe halten würde, wenn es denn wirklich so war.
Den Hund ausgesetzt und das Auto geparkt, im Halteverbot, was für mich eine gewissen Panik des Täters bedeutet. Aber leider wie in vielen anderen Fällen wurde die Leiche zu spät gefunden, so dass zunächst kein Kriminalfall vermutet werden konnte.
Der Täter hat eventuell sein Account gelöscht und ist somit unauffindbar.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

26.10.2015 um 10:41
Die Internetbekanntschaften sind sicherlich hoch verdächtig.
Ich finde aber auch die zeitliche Nähe zum anstehenden Verkauf des Streitobjekts Auto zumindest bemerkenswert, auch dort könnte ein Motiv liegen. Nach jahrelangen Streitigkeiten kann sich unglaublicher Hass anstauen.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

26.10.2015 um 10:41
ich hatte mal überlegt(und ich glaube,auch hier geschrieben),daß ich mir vorstellen könnte,daß der Täter aus dem Internet kommt,aber nicht zwangsläufig ein Fremder sein musste.

Jemand,den sie kannte,der sie kannte,könnte sie zufällig im www gefunden haben.
Auf Singleportalen hat man immer die Funktion,zu schauen,wer aus seiner Nähe kommt.
(vielleicht sogar ein anderer Hundebesitzer,der sie dann angeschrieben hat?
Oder sie ihn?-im Internet ist man vermutlich auch mutigerim "Ansprechen",als im wahren Leben auf der Straße)

Aus Telefonaten oder Kontakten könnte ein Plan beim Täter gereift sein?!

Mir geht der Satz,daß es kein Geheimnis war,daß sie Geld/geerbt hatte,nicht aus den Kopf.

D.h. dann aber auch,daß die Menschen aus ihrem Ort sie zumindest kannten,schonmal gesehen haben,wussten,wer sie ist-und vor allem,was sie hat.

Wenn man wenigstens ein bißchen hätte zurück konstruieren können,was sie die Tage zuvor gemacht hat.

Ich glaube,mich zu erinnern,daß man einen oder einige user von diesem Singleportal befragen konnte.
War es nicht so,daß die Szene,die bei XY gezeigt wurde mit dem Treffen,darauf zurückzuführen war,daß ein user dies der Polizei erzählte?
Oder vertu ich mich da gerade?


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

26.10.2015 um 11:22
So wie ich das verstanden habe, hat die Familie wohl ihren Pflichteil von der Erbschaft verlangt. Ob das schon rechtsgültig war, konnte man nicht raushören.
Die Erbschaft dürfte aufgebraucht gewesen sein, warum sonst die Zwangsvollstreckung.
Aber anders herum, wurde hier glaube ich noch nicht angedeutet, wenn sie auf der Suche nach Geld war ? Ein User hat ihr angeboten sie zu unterstützen wurde zudringlich, sie hat sich gewehrt und wurde umgebracht. Das könnte auch der Hintergrund des Treffens gewesen sein.
Ist zwar auch nur eine Spekulation mehr aber irgendwas musste sie ja für ihre Zukunft tun und ist dabei dem flaschen in die Arme gelaufen.


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