Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Brausebonbon schrieb:Da fällt mir zB sogar eine ein, die Frau Ameis vielleicht ja sogar nutzte, weil die etwas mit Handarbeiten zu tun hat.
Man kann auch pdf's lesen oder e-book, alles schon offline gemacht.

Möglich. Wobei sie beim Autofahren sicher keine genutzt hat.

Halinka schrieb:Keine Ahnung, woran das liegt? Am Alter? Ich finde es immer schlimm, wenn ein Mensch verschwindet, egal wie alt er ist.

Ach es gibt soviele Fälle von denen nicht weiter berichtet wird und die so wenig Aufmerksamkeit erfahren. Um jeden einzelnen ist es schade. Da aber die Gegend nicht soo riesig ist wie bspw. Berlin, denke ich das im Umkreis alles mögliche von der Polizei überprüft wurde.

Wirklich schade um die Aufnahmen!

Halinka schrieb:Ist es vielleicht jemand,d er BA kannte und auch Zugriff auf die Überwachungskameraaufnahmen des Flughafen hat und diese quasi "löschen" kann?

Videodaten wurden früher schon recht schnell gelöscht. Meist so nach 48 - 72 Stunden. Hier mal ein Auszug von 2014:

Nach Meinung der Aufsichtsbehörden ergibt sich daraus eine maximale Speicherdauer von 48 – 72 Stunden.

Diese Auffassung führt in der praktischen Umsetzung immer wieder zu Schwierigkeiten. Ein Einbruch am Karfreitag würde aufgrund der Feiertage eventuell erst am Dienstag nach Ostern entdeckt und wäre aufgrund einer automatischen Löschung nach 72 Stunden nicht mehr aufzuklären.

Das Gericht für dazu aus:

„Auch wenn die Gesetzesbegründung von regelmäßig ein bis zwei Arbeitstagen ausgeht, ist hier die Frist von bis zu zehn Wochentagen noch als angemessen zu betrachten. (…) Unter Berücksichtigung von mitunter längeren arbeitsfreien Zeiträumen ist die zeitliche Spanne der Speicherung von zehn Wochentagen nicht unverhältnismäßig. Denn oftmals wird erst nach Ablauf dieser Zeitspanne verlässlich feststehen, ob und welche Vorkommnisse eine nähere Untersuchung auch unter Zuhilfenahme der aufgenommenen Videobilder erfordern und rechtfertigen.“

Quelle: https://www.dr-datenschutz.de/speicherung-von-videoaufzeichnungen-fuer-zehn-tage-zulaessig/

Das heißt, da der Verdacht eines Verbrechens erst nach Auffinden des Autos im Raum stand, waren die Aufzeichnungen zu dem Zeitpunkt aufgrund der Gesetzeslage bereits gelöscht.

Halinka schrieb:Ist es vielleicht jemand,d er BA kannte und auch Zugriff auf die Überwachungskameraaufnahmen des Flughafen hat und diese quasi "löschen" kann?

Dem vernehmen nach, waren die Aufnahmen am Flughafen schon überschrieben.

Das ist an sich nicht ungewöhnlich, entsprechende Aufnahmen sind meist nicht länger wie 5-7 Tage gespeichert, danach werden sie wieder überschrieben. Die Auswertung der Bilder sollte über eine Woche später gemacht werden, also erst nach dem Fund ihres Autos.

@MettMax @tragic_truth Danke für die Aufklärung. Dann fällt das raus.

Nichtsdestotrotz kann es ja weiterhin jemand sein, den sie kannte, wenn auch flüchtig...

@MerrMaxx

MettMax schrieb:Frage an alle Ortsansässigen? Hat ein Bäcker in der Gegend am Ostersonntag geöffnet?

Bin nicht ortsansässig. Nach meinem Verständnis gibt es aber in Büchenbeuren Supermärkte wie Lidl und Edeka (ca. 1,5 km von Lautzenhausen - Google Maps). Ich vermute, dass es dort auch Backshops geben sollte, die Karsamstag geöffnet haben.

Sorry, habe das nicht mitbekommen. Die Frage wurde schon beantwortet.

Zum Thema Bäckereibesuch und BA...
Angeblich sei sie ja auch im Terminal am Backshop gesehen worden. Im Flughafen Hahn sind ja nicht wirklich viele Läden, es werden ja auch gefühlt immer weniger.
Vielleicht hat sie für Ostern etwas Bestimmtes gesucht, z.B. ein Osterbrot, dass es aber im Flughafen nicht gab und sie ist nochmal nach Büchenbeuren zu einer Bäckerei gefahren? Allerdings würde das ihr (zunächst) spurloses Verschwinden nicht erklären, denn morgens um 7-8 Uhr muss man sich ja i.d.R. nicht fürchten, von einem Bäckereibesuch nicht wieder heimzukommen. Und wäre sie in einer Bäckerei vor Ort gewesen, dann hätte sie sicher jemand erkannt, als die Suche bekannt war.

mitH2CO3 schrieb:Ich vermute, dass es dort auch Backshops geben sollte, die Karsamstag geöffnet haben.

Es ging mir darum, ob am Ostersonntag eventuell ein Bäcker geöffnet hatte, weil darüber sinniert wurde, ob sich der Brötchenzeuge sich vielleicht im Wochentag geirrt haben könnte.

MettMax schrieb:Es ging mir darum, ob am Ostersonntag eventuell ein Bäcker geöffnet hatte, weil darüber sinniert wurde, ob sich der Brötchenzeuge sich vielleicht im Wochentag geirrt haben könnte.

Wie gesagt, das wäre möglich, weil Bäcker Jung in Büchenbeuren sonntags ab 07:30 Uhr geöffnet hat.

@MettMax
@enidan17

MettMax schrieb:Es ging mir darum, ob am Ostersonntag eventuell ein Bäcker geöffnet hatte, weil darüber sinniert wurde, ob sich der Brötchenzeuge sich vielleicht im Wochentag geirrt haben könnte.

enidan17 schrieb:Wie gesagt, das wäre möglich, weil Bäcker Jung in Büchenbeuren sonntags ab 07:30 Uhr geöffnet hat.

Guter Hinweis! Die haben tatsächlich sogar Feiertags von 07:30 bis 17:00 Uhr geöffnet.

mitH2CO3 schrieb:Guter Hinweis! Die haben tatsächlich sogar Feiertags von 07:30 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Ich frage nicht ohne Grund. Meine Schwester arbeitet in einem Kurort in einer Bäckerei. Üblicherweise auch Sonntags. Aber an einem Ostersonntag wie auch z. B. Weihnachten (wenn es auf Sonntag fällt) steht man auch da vor verschlossener Tür.

enidan17 schrieb:Wie gesagt, das wäre möglich, weil Bäcker Jung in Büchenbeuren sonntags ab 07:30 Uhr geöffnet hat.

Das spielt doch aber keine Rolle; von Belang wäre, ob besagter Bäcker in Lautzenhausen geöffnet hatte, denn der Zeuge will doch eben dort beim Brötchenholen das Auto gesehen haben, und die Frage war nun, ob dieser Bäcker auch Sonntags auf hat :-)

Tritonus schrieb:Das spielt doch aber keine Rolle; von Belang wäre, ob besagter Bäcker in Lautzenhausen geöffnet hatte, denn der Zeuge will doch eben dort beim Brötchenholen das Auto gesehen haben, und die Frage war nun, ob dieser Bäcker auch Sonntags auf hat :-)

Gibt es in Lautzenhausen einen Bäcker? Ich habe keinen gefunden, außer im Terminal.

Tritonus schrieb:ob dieser Bäcker

Welchen Bäcker der Zeuge angesteuert hat, wissen wir eben nicht. Er ist ja gefahren, nicht gelaufen.

Ein Anwohner ist sich sicher: bereits seit dem Ostersamstag. Er gab an, zwischen 9.30 und 10 Uhr zum Bäcker gefahren zu sein.

Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/birgit-ameis--wie-eine-frau-in-deutschland-einfach-spurlos-verschwindet-7092658.html

Und:

enidan17 schrieb:
Der einzige Bäcker, den ich in Lautzenhausen finde, ist im Terminal. Geöffnet täglich ab 04:30 Uhr. Alles andere ist in Büchenbeuren.

Bleibt also erst mal festzuhalten: Bäckerei Jung in Büchenbeuren hatte Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag und Ostermontag geöffnet.

Tritonus schrieb:Das spielt doch aber keine Rolle; von Belang wäre, ob besagter Bäcker in Lautzenhausen geöffnet hatte, denn der Zeuge will doch eben dort beim Brötchenholen das Auto gesehen haben, und die Frage war nun, ob dieser Bäcker auch Sonntags auf hat :-)

Genau so ist es! Und ob der Parkplatz auf dem Weg des Augenzeugen von seiner Wohnung zum Bäcker liegt.

Mir kommt es eher so vor, dass sie scheinbar nicht, wie angenommen direkt nach ihrem Dienst bzw. ihrer kurzen Ruhezeit nach Hause wollte.

Die Ermittler fanden damals heraus, dass die dreifache Mutter ihre Nachtschicht gegen sieben Uhr morgens beendet hatte, dort wurde sie zuletzt gesehen. Danach wollte Birgit Ameis vermutlich nach Hause, kam dort aber nie an.

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/offenbar-leiche-birgit-ameis-gefunden-100.html (Archiv-Version vom 15.11.2020)

"Die 54-jährige Birgit A. hatte am 4. April um 7 Uhr morgens ihren Dienst am Flughafen Hahn/Hunsrück beendet und ist nicht nach Hause zurückgekehrt. Einen Tag später am Ostersonntag meldete ihr Ehemann sie als vermisst."

Es wäre ja anzunehmen, wenn sie eine feste Rückkehrzeit ausgemacht hätte, dann wäre der Ehemann vielleicht eher unruhig geworden? So scheint es, dass die Rückkehrzeit variabel gewesen sein könnte. Dann wäre es nicht unmöglich, dass sie sich die Zeit bis zum Flugmodus einschalten anders vertrieben hat.

Und zur Auffindezeit des Autos. Einerseits wird geschrieben, das Auto wäre am 11. von einem Postboten aufgefunden worden und andererseits heißt es, dass Auto wäre schon drei Tage nach dem Verschwinden gesichtet worden. Was stimmt?

https://www.volksfreund.de/region/mosel-wittlich-hunsrueck/vermisste-birgit-ameis-verhaengnisvolle-bekanntschaft-beim-wandern_aid-6129685

vergleich mit

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/offenbar-leiche-birgit-ameis-gefunden-100.htm

Denn es ist schon ein Unterschied, ob drei Tage oder eine Woche dazwischen liegt. Der 11.4. war ein Samstag. Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, wenn der Zeuge erst am 11.4. das Auto dort stehen sah, hätte B.A., rein theoretisch, eine Woche sonstwo sein können. Falls es schon angesprochen wurde, Entschuldigung.

Tritonus schrieb:Wenn der Zeuge Stein und Bein schwört und sich nicht in Widersprüche verstrickt - was sollen die auch anderes machen, als das nicht anzuzweifeln.

Und der "Brötchenzeuge" es womöglich auch beweisen kann durch Kassenzettel, Begegnungen unterwegs, persönlich im Geschäft bekannt, Zeuge(n) daheim.

Tritonus schrieb:Handy, Geld, Handtasche im Kofferraum lassen und weggehen finde ich nicht mehr plausibel. Sie kann das alles auch irgendwohin mitgenommen haben

In der Tat. Siehe meinen Eintrag gestern, 17.55 Uhr.

MettMax schrieb:Sie scheint keinerlei Kontakte im Ort oder in der Gegend unterhalten zu haben. Die Anwohner dürften alle befragt worden sein...

Und einer hat nicht die Wahrheit gesagt.

NaturalJuice schrieb:Mir kommt es eher so vor, dass sie scheinbar nicht, wie angenommen direkt nach ihrem Dienst bzw. ihrer kurzen Ruhezeit nach Hause wollte.
[...]
Es wäre ja anzunehmen, wenn sie eine feste Rückkehrzeit ausgemacht hätte, dann wäre der Ehemann vielleicht eher unruhig geworden? So scheint es, dass die Rückkehrzeit variabel gewesen sein könnte. Dann wäre es nicht unmöglich, dass sie sich die Zeit bis zum Flugmodus einschalten anders vertrieben hat.

Und auch hier verweise ich wieder auf meine Theorie vom gestrigen Sonntag. Passend dazu auch:

NaturalJuice schrieb:...hätte B.A., rein theoretisch, eine Woche sonstwo sein können. Falls es schon angesprochen wurde, Entschuldigung.

Entschuldigung angenommen. Du darfst Dich von den Knien wieder erheben... 😉

BernardLe36 schrieb:Und der "Brötchenzeuge" es womöglich auch beweisen kann durch Kassenzettel, Begegnungen unterwegs, persönlich im Geschäft bekannt, Zeuge(n) daheim.

Bei einer eindeutigen Situation hätte er doch aber nicht mehrfach befragt werden müssen, oder?

Ein Anwohner ist sich sicher: bereits seit dem Ostersamstag. Er gab an, zwischen 9.30 und 10 Uhr zum Bäcker gefahren zu sein. Da habe der Wagen schon in der hintersten Parkbucht gestanden. "Wir haben ihn mehrfach befragt, er blieb dabei.
Wir gehen deshalb davon aus, dass das Auto schon am Tag ihres Verschwindens hier abgestellt worden ist", sagt Bernd Kreuter.

Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/birgit-ameis--wie-eine-frau-in-deutschland-einfach-spurlos-verschwindet-7092658.html

Angenommen, die Dame im Terminal Backshop hätte sich geirrt und Frau Ameis verwechselt....
Gäbe es denn eine Möglichkeit, eine "hilflose" Person unbemerkt aus dem Tower zu bringen?

Sus66 schrieb:Angenommen, die Dame im Terminal Backshop hätte sich geirrt und Frau Ameis verwechselt....
Gäbe es denn eine Möglichkeit, eine "hilflose" Person unbemerkt aus dem Tower zu bringen?

Sofern sie überhaupt im Tower gewesen ist...das Spiel und die Schlüsse daraus kann man endlos spielen und Theorien entwickeln.

Enterprise1701 schrieb:Sofern sie überhaupt im Tower gewesen ist...das Spiel und die Schlüsse daraus kann man endlos spielen und Theorien entwickeln.

Hier gibt es aber ein Risiko: der Täter konnte nicht ahnen ab wann die Suche gestartet wird. Die Bänder wurden nach einer Woche überspielt. Aber erst dann begann die Suche am Tower bzw wurde der Polizei Koblenz nach dem Autofund übergeben. Vorher war es die Angelegenheit der Polizei Hahn auf dem Flughafen ansässig. Diese schaute sich aber vorher die Bänder nicht an. Warum ?
Das ist wiederum simpel: Man ging davon aus, BA hatte an dem Samstag Lautzenhausen verlassen. Es gab keinen Anlass dieses nicht zu glauben, da das Auto nicht mehr am Apartment stand. Die Frau hätte demnach irgendwo sein können. Suchaufruf und Autofund war aber erst nach einer Woche. Erst dann gab es Grund nach den Bändern zu fragen.