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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.850 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.03.2024 um 11:14
@sallomaeander
Seit wann wird er denn serienmäßig eingebaut? Der Megane 2 wurde wohl von 2003 bis 2009 gebaut (sollte BA einen 2er gehabt haben).
Und konnten ältere Bordcomputer schon all das, was neuere können?
Ich kenne mich da absolut nicht aus.

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05.03.2024 um 11:47
@Rotkäppchen Spätestens mit Einführung der verpflichtenden OBD-2 Diagnoseschnittstelle (Neuzulassung ab 2001 Bezin bzw. 2004 Diesel) dürfte ein Bordcomputer indirekt Pflicht gewesen sein:
In der Europäischen Union schreibt Verordnung (EG) Nr. 715/2007 vor, dass bei der Neuzulassung eines Fahrzeugs eine Motorkontrollleuchte Bestandteil der OBD ist. Dies gilt für PKW mit Ottomotor ab Modelljahr 2001 und für PKW mit Dieselmotoren ab Modelljahr 2004.[2] Insbesondere Fahrzeugmodelle für den USA-Export sind aber auch in wesentlich älteren Baujahren OBD(-2)-fähig.
Quelle: Wikipedia: On-Board-Diagnose

Im Grunde hat aber jeder Benzin-Pkw mit geregeltem Katalysator (seit den 1990er Jahren) einen solchen Bordcomputer/Steuergerät, weil anders die effektive Abgasreinigung (Kennfeldzündung, Gemischregelung über Lambda-Sonde) nicht zu realisieren ist.

Es gibt ein vorgeschriebenes Standardprotokoll, um die Abgasreinigung kontrollieren zu können (auch die berüchtigte gelbe MIL Motorwarnleuchte im Tacho gehört dazu), und obendrein eine riesige Menge von Zusatzfunktionen, die jeder Hersteller nach Gusto hinzufügt.

Deshalb ist es auch so schwer, von außen einzuschätzen, was der Renault von Frau A. ggf. erfasst und aufgezeichnet hat, und was nicht. Ganz aktuelle Autos heute melden teils dem Hersteller, wann und wo man fährt. Auch Versicherungen sind teils ganz interessiert an diesen Daten, da man auf diese Weise leicht herausfinden könnte, wer ein "schlechtes Risiko" ist, weil er im Verkehr "wilde Sau" spielt.

Aber das dürfte bei dem hier interssierenden Auto alles noch nicht der Fall gewesen sein. Dennoch, das Navi dürfte für die KTU interessant gewesen sein. Dort kann man ja auch Fahrziele, die man häufiger anfährt, abspeichern.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

26.03.2024 um 15:58
Demnächst jährt sich der Mord / Totschlag an Birgit Ameis zum 9ten Mal. Bis heute gibt es scheinbar keinen offiziellen Ansatz der zur Lösung des Falles führt. Tatverdächtigte wurden nie genannt, bis heute bleibt der Fall trotz Fund der sterblichen Überreste mysteriös. Erschwerend hinzu kommt die minimale Zeugenlage. Etwas verwunderlich ist bis heute , dass nur eine Zeugin Birgit Ameis direkt nach Verlassen des Towers gesehen hat. Diese Zeugin konnte sich aber auch im Tag geirrt haben. Die Überwachungsaufnahmen aus dem Terminal wollte man erst eine Woche nach dem Verschwinden überprüfen, da waren sie aber schon gelöscht. Wurde in dem Fall Zeit vergeudet ? Man bedenke, dass einen Tag nach der Veröffentlichung der Fahndungsplakate (Freitag) sich am Samstag bereits der Postbote meldete und die Sichtung des Fahrzeuges nannte. Was wäre geschehen, wenn beispielsweise bereits am Montag oder Dienstag Plakate aufgehängt wurden wären ? Die Überwachungsaufnahmen hätte man dann vermutlich sich eher angeschaut. Zumindest wüsste man eher ob BA tatsächlich an dem Morgen in dem Terminal gewesen ist. Ich persönlich werte es immer noch als Versäumnis zu lange gewartet zu haben. Das Ergebnis der Aufnahmen wäre sicherlich ein wichtiges Detail für die Fallermittlung gewesen. Es ist aber einer Person aus dem Umfeld in Lautzenhausen gelungen BA ohne Zeugen zu treffen und sie in einer Art und Weise zu töten die wir nicht kennen. Die Person schaffte es BA ebenso ohne Zeugen an ihrem späteren Fundort im Dickicht abzulegen. Fremdspuren wurden weder im Auto und Apartment gefunden.
Die Sachlage wie das Auto zum Parkplatz am Gemeindehaus gekommen ist bleibt ein Rätsel und spekulativ. Ich habe die Hoffnung das sich die Stern Journalistin oder andere Personen aus dem Bereich den Fall nochmal deutlich in den Medien präsentieren. Unklar bleibt für mich weiterhin warum der Fall bis heute in XY keine Erwähnung hatte. Ähnliche Fälle wurden in XY präsentiert und teilweise auch gelöst.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

26.03.2024 um 18:34
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Ich habe die Hoffnung das sich die Stern Journalistin oder andere Personen aus dem Bereich den Fall nochmal deutlich in den Medien präsentieren. Unklar bleibt für mich weiterhin warum der Fall bis heute in XY keine Erwähnung hatte. Ähnliche Fälle wurden in XY präsentiert und teilweise auch gelöst.
Mich wundert das ehrlich gesagt auch, ich habe immer gedacht, in der langen Zeit wo wir hier jetzt schon darüber diskutieren, dass der Fall vielleicht ganz überraschend bei der nächsten Sendung auftaucht. Das ist aber nie passiert.

Und das deutet für mich eher darauf hin, dass man die Lösung nur in einem sehr eng begrenzten Kreis verortet und nicht glaubt, dass irgendein Urlauber aus Hamburg, München, Berlin... der zufällig an dem Tag am Hahn war, die entscheidende Beobachtung gemacht haben könnte und aufgeregt anruft, weil er durch die Sendung wieder daran erinnert wird.

Und dass man diesen eng begrenzten Kreis bereits durch andere Maßnahmen (persönliche Befragungen, die aufgestellten Schilder und womöglich noch andere Dinge die nicht öffentlich bekannt sind) genügend ausgeschöpft zu haben glaubt.

Und nein, nur weil wir hier den Fall so interessant finden und gerne sehen würden, wie der im Film umgesetzt wird, entscheidet man nicht dafür, ihn in die Sendung aufzunehmen. Sondern da geht es um die realistische Möglichkeit, dass das zu einem Erfolg führt. Und ich kann es mir nur so erklären, dass man sich nichts davon verspricht, aus welchen Gründen auch immer.


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26.03.2024 um 19:59
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Wurde in dem Fall Zeit vergeudet ?
Mit Sicherheit wurde Zeit vergeudet in dem Fall, weil am Anfang gar nicht klar war, ob sich BA überraschenderweise nur eine Auszeit nehmen wollte oder in ein paar Tagen doch noch von irgendwoher anrufen würde. Die arme Familie, ich vermute, sie wurde von der Polizei vertröstet. Und wer braucht nicht Trost in so einer Situation? Prinzipiell finde ich jedoch, dass die Herangehensweisen in der Polizeiarbeit bei Verschwindefällen von Erwachsenen in Rheinland-Pfalz verfeinert werden müssen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und nein, nur weil wir hier den Fall so interessant finden und gerne sehen würden, wie der im Film umgesetzt wird, entscheidet man nicht dafür, ihn in die Sendung aufzunehmen. Sondern da geht es um die realistische Möglichkeit, dass das zu einem Erfolg führt. Und ich kann es mir nur so erklären, dass man sich nichts davon verspricht, aus welchen Gründen auch immer.
Ich interpretiere das Fehlen eines Aktenzeichen xy ungelöst Filmfalls ähnlich. Die Polizei scheint mehr zu wissen und will kein Geld vergeuden für einen nicht zielführenden Filmfall. Sie erhofft sich mehr und genauere Erkenntnisse von der SOKO Hahn Internetseite, die am 25.07.2023 aktualisiert wurde. Wenn alles ausermittelt wäre, würde man die Seite einfach abschalten und nicht Monat für Monat Geld verplempern für Serverkosten. Die Polizei ist nicht verpflichtet, die Öffentlichkeit dahingehend zu informieren, wieviele Meldungen im Schnitt pro Monat über diese Internetseite eingehen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

26.03.2024 um 20:06
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Die Polizei scheint mehr zu wissen und will kein Geld vergeuden für einen nicht zielführenden Filmfall.
Ja, das kommt noch hinzu. Und die Sendezeit nicht zu vergessen.

Geld, personelle Ressourcen und Sendezeit, die man für einen "aussichtslosen" Fall verwendet, fehlen dann für einen anderen bei dem die Erfolgschancen größer sind. Von daher wird man nicht mal einfach so und nach dem Motto "ach, mal gucken was passiert, schaden kann es ja nicht und der fertige Film ist dann bestimmt ganz spannend" irgendwelche Fälle in die Sendung packen. Sondern man wird vorher genau abwägen, wo das Sinn macht, wo weniger und wo gar nicht.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

26.03.2024 um 21:26
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Die Polizei scheint mehr zu wissen und will kein Geld vergeuden für einen nicht zielführenden Filmfall.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ja, das kommt noch hinzu. Und die Sendezeit nicht zu vergessen.

Geld, personelle Ressourcen und Sendezeit, die man für einen "aussichtslosen" Fall verwendet, fehlen dann für einen anderen bei dem die Erfolgschancen größer sind.
Muss die Polizei denn tatsächlich dafür bezahlen, dass ein Fall bei XY gesendet wird?


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26.03.2024 um 21:39
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Muss die Polizei denn tatsächlich dafür bezahlen, dass ein Fall bei XY gesendet wird?
Das weiß ich nicht, aber irgendwer muss das alles ja finanzieren, und wenn es der Gebührenzahler des ZDF ist. Kostenlos produziert sich die Sendung jedenfalls nicht. Und die Leute von Polizei und Staatsanwaltschaft werden ja wohl auch per Dienstreise ins Studio kommen.

Von daher ist es immer mit Kosten verbunden da einen Fall vorzustellen, egal wer die übernimmt. Und damit spart, egal wer, Geld, wenn da nicht jede Woche zehn hoffnungslose Fälle abgenudelt werden, mal überspitzt formuliert.

Im Umkehrschluss bedeutet dass, dass man sicher ein gewisses Budget X zur Verfügung hat und überlegen muss, wofür man es einsetzt.


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26.03.2024 um 21:47
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Muss die Polizei denn tatsächlich dafür bezahlen, dass ein Fall bei XY gesendet wird?
Eine sehr interessante Frage. Eigentlich heißt es ja, "wer bestellt, bezahlt", aber das dürfte im Fall des gebührenfinanzierten Öffentlich-rechtlichen Rundfunks wohl anders gelagert sein. Die verfassungsrechtlich nicht unumstrittene Frage des ÖR-Rundfunks und seinem Zugang zu den Gebühren der Zuschauer wird ja argumentativ immer so gelöst, dass der ÖR Rundfunk in dem Sinne ein Vollprogramm anbieten muss, dass nicht nur Quotenhits und Unterhaltung gesendet werden, sondern auch Bildung, Information und die Belange verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen berücksichtigt werden, die in einem rein kommerziellen, werbefinanzierten Modell möglicherweise zu kurz kommen.

Dass die Sender teils teure Mehrfachstrukturen unterhalten, und sicher auch so mancher Posten dort lukrativ sein dürfte, steht auf einem anderen Blatt. Das ist ja alles Gegenstand der aktuellen politschen Diskussion.

Kurz gesagt, die Kosten der Fahndungssendung Aktenzeichen XY dürften mit einiger Wahrscheinlichkeit vom Gebührenzahler getragen werden. Da man heute nicht einmal mehr ein TV-Gerät haben muss, um gebührenpflichtig zu sein, bezahlt das also quasi jeder von uns - Kriminalitätsbekämpfung per TV als gesellschaftliches Anliegen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und das deutet für mich eher darauf hin, dass man die Lösung nur in einem sehr eng begrenzten Kreis verortet und nicht glaubt, dass irgendein Urlauber aus Hamburg, München, Berlin... der zufällig an dem Tag am Hahn war, die entscheidende Beobachtung gemacht haben könnte und aufgeregt anruft, weil er durch die Sendung wieder daran erinnert wird.
Eine sehr hellsichtige und interessante Schlussfolgerung. Es sind ja die Ermittlungsbehören, die für eine Behandlung in Az XY an das ZDF herantreten; sie werden wissen, warum sie es bislang nicht getan haben.


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26.03.2024 um 21:56
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Dass die Sender teils teure Mehrfachstrukturen unterhalten, und sicher auch so mancher Posten dort lukrativ sein dürfte, steht auf einem anderen Blatt. Das ist ja alles Gegenstand der aktuellen politschen Diskussion.

Kurz gesagt, die Kosten der Fahndungssendung Aktenzeichen XY dürften mit einiger Wahrscheinlichkeit vom Gebührenzahler getragen werden. Da man heute nicht einmal mehr ein TV-Gerät haben muss, um gebührenpflichtig zu sein, bezahlt das also quasi jeder von uns - Kriminalitätsbekämpfung per TV als gesellschaftliches Anliegen.
Das ist sicher richtig, und die Kritik am ÖR ja bekannt und berechtigt. Aber dennoch gehe ich davon aus, dass die Sendung Aktenzeichen XY keinen Blankoscheck hat und Gelder abrufen kann wie es genehm ist und ohne dass jemand Rückfragen stellt.

Und das wiederum bedeutet, dass man nicht munter für jeden Kriminalfall der da draußen passiert ist losproduzieren kann (die auch noch notwendige Zusammenarbeit mit der Polizei lasse ich da mal außen vor).

Also muss man auswählen, und zwar auch, weil man die Sendung ja nun auch nicht gerade als Daily-Format ausstrahlen kann. Weil dann nämlich umgekehrt auch Fälle wie "Wer hat Oma Rosis Blumenkasten umgestoßen?" oder "Wer hat dem Bürgermeister die Äpfel vom Baum geklaut?" behandelt werden müssten um die Sendezeit vollzukriegen und die Aufmerksamkeit der Zuschauer schnell nachlassen würde wenn da nur Banalitäten vorgestellt werden.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

26.03.2024 um 23:41
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und das wiederum bedeutet, dass man nicht munter für jeden Kriminalfall der da draußen passiert ist losproduzieren kann (die auch noch notwendige Zusammenarbeit mit der Polizei lasse ich da mal außen vor).

Also muss man auswählen, und zwar auch, weil man die Sendung ja nun auch nicht gerade als Daily-Format ausstrahlen kann. Weil dann nämlich umgekehrt auch Fälle wie "Wer hat Oma Rosis Blumenkasten umgestoßen?" oder "Wer hat dem Bürgermeister die Äpfel vom Baum geklaut?" behandelt werden müssten um die Sendezeit vollzukriegen und die Aufmerksamkeit der Zuschauer schnell nachlassen würde wenn da nur Banalitäten vorgestellt werden.
Nun ja, schön und gut. Aber der Fall Birgit Ameis fällt ja nun nicht gerade in die Kategorie banal und Blumenkübel. Und wenn eine Frau an einem so öffentlichen Ort wie einem Flughafen verschwindet (oder zumindest in dessen unmittelbarem Umfeld) und dann später nicht unweit davon als Opfer eines Gewaltverbrechens aufgefunden wird, dann könnte so ein Fall m.E. durchaus von einem Auftritt in einer Sendung wie AZ XY profitieren. Ein Vorteil ist ja auch noch, daß das Verschwinden an einem Karsamstag erfolgte, also einem für manche Menschen doch spezielleren Tag, weil man sich auf die Osterfeiertage vorbereitet, einkaufen geht, Eier färbt, oder eben in den Urlaub fliegt…und sich vielleicht eher daran erinnert, wenn einem an diesem Tag etwas aufgefallen ist.
Aber ob man an das AZ Team heran tritt oder nicht, hängt eben immer von den jeweils zuständigen Ermittlungsbehörden ab, ob sie dies möchten oder sich etwas davon versprechen. Da sind manche Leute halt aber auch einfach offener für solche Aktionen als andere, die lieber konservativ arbeiten. Oder sie haben eben besondere Gründe, warum sie es nicht tun. Wir wissen es leider nicht.


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27.03.2024 um 01:09
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Aber ob man an das AZ Team heran tritt oder nicht, hängt eben immer von den jeweils zuständigen Ermittlungsbehörden ab, ob sie dies möchten oder sich etwas davon versprechen. Da sind manche Leute halt aber auch einfach offener für solche Aktionen als andere, die lieber konservativ arbeiten. Oder sie haben eben besondere Gründe, warum sie es nicht tun. Wir wissen es leider nicht.
Wir haben etwas weiter oben ausführlich darüber diskutiert, warum der Fall möglicherweise eben nicht ausgewählt wurde. Es lohnt sich, nicht immer nur den letzten Beitrag zu lesen......


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.03.2024 um 06:59
Aktenzeichen XY... ungelöst basiert auf einem engen Zusammenwirken der XY-Redaktion mit den Strafverfolgungsbehörden. In XY werden in der Regel nur so genannte Kapitaldelikte aufgenommen werden, das heißt besonders schwere Verbrechen, deren Aufklärung bei der Polizei höchste Priorität besitzt. Dazu zählen beispielsweise Mord, Sexualdelikte, Raub oder schwere Betrugsfälle. Kommen die Ermittlungsbehörden mit den klassischen Fahndungsmethoden nicht weiter, suchen sie die Zusammenarbeit mit der Fernsehredaktion von Aktenzeichen XY... ungelöst. Umgekehrt geht die Redaktion auf die zuständigen Behörden zu bei Fällen von großer öffentlicher Bedeutung oder Aufmerksamkeit. Gemeinsam wird dann über die Veröffentlichung und Darstellung des Falles beraten.
https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/welche-faelle-in-die-sendung-aufgenommen-werden-100.html




Hier kommt Hettmers zu Wort:
Welche Abwägung geht der Entscheidung voraus, ob ein Fall überhaupt im Fernsehen thematisiert wird?

Das ZDF und die Strafverfolgungsbehörden haben sich bereits zur ersten Sendung intensiv mit diesem Thema beschäftigt und Grundsätze gefasst, die von den Justizministern des Bundes und der Länder durch eine Verfügung bestätigt wurden. Diese Verfügung bildet bis heute die wesentliche rechtliche Grundlage für eine Fahndung bei „Aktenzeichen XY“. Die Sendung greift aber auch immer wieder den Präventionsgedanken auf. In der Spezialsendung „Vorsicht Betrug“ werden aktuelle Betrugsmaschen gezeigt und erklärt, wie diese funktionieren. Mit entsprechenden Verhaltenstipps will man den Zuschauer darüber informieren, wie er sich davor schützen kann.

Alfred Hettmer und Rudi Cerne im Studio von „Aktenzeichen XY“. FOTO: ZDF/JENS HARTMANN
https://www.noz.de/deutschland-welt/promi-show/artikel/hettmer-ueber-aktenzeichen-xy-diese-3-faelle-lassen-ihn-nicht-los-46684292


In einem Podcast des Main Echos zum Fall Klaus Berningers schilderte Reporterin Katrin Filthaus ihre Erlebnisse hinter den Kulissen bei XY. Sie sagte auch einiges zur Auswahl der Fälle, leider ist der Podcast nicht mehr frei verfügbar und ich habe mir dummerweise nicht alles gemerkt. Ich erinnere mich aber, dass es diverse Gründe gab, warum manche Fälle aufgenommen werden und andere nicht.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und das deutet für mich eher darauf hin, dass man die Lösung nur in einem sehr eng begrenzten Kreis verortet und nicht glaubt, dass irgendein Urlauber aus Hamburg, München, Berlin... der zufällig an dem Tag am Hahn war, die entscheidende Beobachtung gemacht haben könnte und aufgeregt anruft, weil er durch die Sendung wieder daran erinnert wird.
Das halte ich dabei durchaus für einen sehr plausiblen Grund.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.03.2024 um 12:33
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Das halte ich dabei durchaus für einen sehr plausiblen Grund.
Ich kann es mir nicht anders vorstellen, weil der Fall ja eigentlich, von außen betrachtet, wie die Faust aufs Auge passen würde für die Sendung. Das ist eigentlich (von außen und als Laie gesprochen) so gut geeignet, dass man es fast zwingend findet den Fall irgendwann bei XY zu sehen.

Und dass es trotzdem nicht passiert, kann ich mir daher nur erklären, dass man Gründe hat, die wir von außen nicht erkennen können. Letztlich hat die SOKO Hahn ja schon auch den Kontakt zu Medien gesucht und einige Dinge durchgeführt - es kann also auch nicht daran liegen, dass die einfach nur zu dumm oder zu faul sind.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.03.2024 um 14:39
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:es kann also auch nicht daran liegen, dass die einfach nur zu dumm oder zu faul sind.
Das hat hier auch, denke ich, niemand unterstellen wollen. Es sind schon allerhand Anstrengungen unternommen worden- dass am Anfang vielleicht wertvolle Zeit verloren wurde, gerade auch mit Hinblick auf die Auswertung von Kameras im Flughafen, wie @Enterprise1701 ganz richtig dargelegt hat, kann man natürlich kritisieren.

Vielleicht ist ja auch die Hinweislage besonders dünn. Die Randbedinungen waren eben ungünstig für Hinweise durch außenstehende Zeugen:

  • Frau A. schlief und arbeitete am Hahn, war aber nicht in das Leben der angrenzenden Ortschaften integriert.
  • Arbeitskollegen sah sie nicht bei der Arbeit, sondern nur bei der Ablösung.
  • Einer der Arbeitskollegen war ein Verwandter (Bruder), also nochmals weniger Kontakt zu Außenstehenden.
  • Frau A. befasste sich in der Freizeit mit Dingen, die man allein tun konnte (Sudoku, Handarbeit, Wandern).
  • Ihr Autokennzeichen wies sie als eine "Auswärtige" aus.
  • Witterung und Jahreszeit des Tattages, evtl. auch Zeitpunkt, ließen wenige Menschen draußen sein.
  • Teile der Bevölkerung sind durch deutschsprachige Medien evtl. schwer zu erreichen (kyrillische Hinweistafel).


Insofern ist auch vorstellbar, dass die Polizei trotz guter und gründlicher Vorarbeit einfach zu wenig in der Hand hat, um den Fall bei der Sendung Aktenzeichen XY vorzustellen.

Die Polizei ist in Lautzenhausen von Tür zu Tür geganen, hat Reisende angeschrieben, hat Hinweistafeln in zwei Sprachen aufgestellt, stellt den Fall samt Bildmaterial auf der Webseite der SOKO Hahn vor. Der Stern hat einen Artikel dazu veröffentlicht, der später für Stern Crime übernommen wurde und lange Zeit kostenlos online stand, der Fall wird seit hunderten von Seiten im bedeutendsten Kriminalforum unseres Sprachraums diskutiert und in Erinnerung gehalten. Selbst Frau Lydia B. hat sich des Falles angenommen.

Wenn all das keine zusätzlichen Hinweise durch einen Filmfall bei Aktenzeichen XY erwarten lässt, dann hat die Polizei eher gut gearbeitet, und nicht etwa schlecht.

Vielleicht weiß die Polizei sogar, wer es war, kann es aber nicht beweisen. Wir leben gottlob in einem Rechtsstaat. Kein Verdächtiger muss bei uns um seine Ohren fürchten.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.03.2024 um 14:49
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Das hat hier auch, denke ich, niemand unterstellen wollen.
Nein, das sicher nicht. Aber es kommt hier ja immer wieder einmal vor, dass User ganz unschuldig und ohne böse Absicht fragen, ob man denn dieses oder jenes gemacht habe, das aber zu den absoluten Basics gehört - also: "Hat man eigentlich die Handydaten abgefragt?" - "Hat man nicht nach DNA gesucht?".

Und wenn man dieser Logik folgt, könnte ja auch jemand auf die Idee kommen, dass man einfach nicht daran gedacht hätte, dass es ja auch noch Aktenzeichen XY gibt.


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27.03.2024 um 16:19
Interessant bleibt für mich weiterhin (die Polizei kennt die Details) Details zu erfahren um mögliche Rückschlüsse zu ziehen :

1. Die Polizei kennt die Kleidung der sterblichen Überreste. Ob es die identische Kleidung vom letzten Dienst ist wissen wir nicht

2. War der Leichnam mit Ästen etc abgedeckt? War er mit einem Tuch zugedeckt ?

3. Welche Gegenstände von BA und dem Täter wurde am Fundort entdeckt ?

4. Konnte man im Bordcomputer die letzte Nutzung des Fahrzeuges auslesen ?

5. Die genaue Uhrzeit vom Flugmodus

6. Gab es Apartment Gebäude 669 die Möglichkeit WLAN zu nutzen um eventuell Userdaten auszulesen ?

7. Gab es im Handy eine deaktivierte Alarmzeit ?(beispielsweise um geweckt zu werden)

8. Wurden im Auto Handschuhe von BA gefunden ? Am Fundort der Box wurde ein Frauenhandschuh gefunden ?

9. Das gleiche gilt für einen Autoschwamm

10. Welche Fingerabdrücke wurde auf der Milchflasche entdeckt die auf dem Beifahrersitz gelegen hat ?

11. Wie wirkte der Kofferraum mit den Taschen etc ? Strukturiert oder eher wild und durcheinander in den Kofferraum gestellt ?

12. Wann kam BA nach einer Nachtschicht gewöhnlich nach Hause ?

13. Wieviel Anrufe gab es nach dem Flugmodus auf dem Handy von BA zu welchen Uhrzeiten ?

darf gerne fortgeführt werden....


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.03.2024 um 22:31
Ich bin immer irritiert, wenn hier eine xy Ausstrahlung gefordert wird, weil ich mir ganz sicher bin, dass gleich nach dem Verschwinden ein Beitrag im Fernsehen kam. Nach ein paar Jahren habe ich das wohl falsch als xy Sendung abgespeichert.
Das war nicht nur eine kurze Meldung, sondern ein ausführlicher Film.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.03.2024 um 22:37
So weit ich mich erinnere, ist ja auch niemals kommuniziert worden, wie sie zu Tode kam, oder? Es wurde nur bekannt gegeben, dass die Polizei sich sicher ist, dass ein Mord und nicht Unfall oder Suizid vorliegen


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

27.03.2024 um 22:53
Zitat von Delphi10Delphi10 schrieb:Das war nicht nur eine kurze Meldung, sondern ein ausführlicher Film.
Ich kann mich nur an einen Beitrag erinnern, der ausgestrahlt wurde nachdem man BA gefunden hatte. Mit dem Interview mit dem Finder und auch Gespräche mit Ermittlern. An eine Sendung unmittelbar nach dem Verschwinden erinnere ich mich nicht, aber das muss nichts heißen.
Zitat von ichhierichhier schrieb:Es wurde nur bekannt gegeben, dass die Polizei sich sicher ist, dass ein Mord und nicht Unfall oder Suizid vorliegen
Richtig. Aber dass man sagen kann, dass es kein Suizid oder Unfall war, sondern Mord, muss ja nicht unbedingt bedeuten, dass man auch weiß was zum Tode geführt hat. Es wäre ja möglich [Achtung, fiktiv!] dass sie gefesselt und in eine Plastikplane eingewickelt war - und das kann sie ja weder bei einem Unfall noch bei einem Suizid selbst getan haben.

Und wenn man dann z. B. nur noch ein Skelett hat an dem aber keine Spuren, also z. B. keine Schüsse oder Messerspuren zu finden sind (und auch keine solchen Spuren an Kleidungsresten), weiß man halt nicht, was die Todesursache war. Dabei könnte es ja z. B. trotzdem ein Mord mit einem Messer gewesen sein, der aber keine Spuren an den Knochen hinterlassen hat.

Aber eben sicher kein Unfall ohne Fremdbeteiligung und auch kein Suizid.

Wobei ich persönlich glaube, dass man die Todesursache schon kennt, aber das aus ermittlungstaktischen Gründen (Täterwissen!) nicht mitteilen möchte.


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