Der Fall Birgit A. aus Lohmar

@Jolande
In dem Auto wird es bestimmt zahlreiche Spuren geben. Deswegen wird die Polizei auch "von innen nach außen" ermitteln, Alibis erfassen/ checken, Motive suchen und dergleichen. Was zur Zeit als "keine heiße Spuren" bezeichnet wird sind m.E. Blutspuren etc., aus denen sich ein Gewaltdelikt ableiten lässt.

Suizid schließe ich persönlich auch aus. Aus verschiedenen Gründen. Interessant wäre es zu erfahren, wo und im welchen Umfang die Mantrailer Frau Ameis' Spuren erfasst haben.

Jolande schrieb:Suizid ist m.E. unwahrscheinlich, nicht nur, weil nichts darauf hinwies, sondern auch, weil die Hunde keine Spur vom Auto weg verfolgt haben.

Auf das nichts auf einen Suizid hinweist, kann man sich leider nicht verlassen. Diesbezüglich haben sich schon viele Familienangehörige geirrt, die das ihrem Verwandten nie zugetraut hätten. Aber du hast recht. Wenn sie Suizid begangen hätte, dann müssten vom Auto weg von den Hunden Spuren erschnüffelt worden sein. Es gibt nur die Möglichkeit, dass sie entweder sofort umgestiegen ist oder jemand anderer den Wagen dort abgestellt hat. Bei wem würde eine glücklich verheiratete Frau und Mutter dreier Kinder einsteigen? Bei einem guten Bekannten, Arbeitskollegen, mit dem/der sie eventuell noch irgendwo einen Kaffee trinken wollte? Anders kann ich mir es nicht vorstellen. Es sei denn, ihr Wagen sprang nicht mehr an und sie fuhr bereits vom Flughafen weg mit jemandem mit, der den Wagen später dort abstellte. Aber auf dem Flughafengelände wurden ja anscheinend auch keine "heißen" Spuren gefunden.

Warum verlasst ihr euch alle so auf die Hundespur?

@Ollie
Eigentlich hast du recht. Weshalb so sehr auf die Hunde verlassen. :)

@Ollie

http://www.unsertirol24.com/2015/04/17/europaweiter-haftbefehl-gegen-agostino-heinrich-kessler-44/

Hier ein Beispiel. Voraussichtlich Hunde versagt?

auf die Hundespur gebe ich auch nicht mehr allzu viel :N:

Wenn man die hundespur ausser acht lässt, könnte sie natürlich auch zu fuss irgendwohin gegangen sein. Ich kenne mich dort nicht aus. Aber hätte sie in dieser gegend möglichkeiten gehabt, einzukaufen?

@Robin76

Nicht einmal Einkaufen ist in der Gegend des Auffindeortes des PKWs wahrscheinlich. Um die fragliche Uhrzeit machen zwar vermutlich die ersten Geschäfte auf, aber in der Hauptstrasse dort gibt es fast keine, die irgendwie interessant sind: es gibt weder eine Bäckerei noch eine Metzgerei noch einen Lebensmittelladen. Die sind alle erst im etwas grösseren Nachbardorf. Es gibt eine Pizzeria, die vermutlich so früh am morgen noch nicht auf hat und ein Restaurant, das aber einen eigenen Parkplatz hat und am nördlichen Rand der Hauptstrasse liegt.

Ansonsten gibt es einen Autozubehörhandel, ein technisches Sachverständigenbüro, eine Mietwagenfirma, einen Autohändler... alles Dinge, die man weitab vom Wohnort nach einer Nachtschicht sicher nicht aufsucht.

Im Terminal hingegen gibt es eine Bäckereifiliale, ein Cafe, selbst ein McDonald's usw.

Es ist also viel wahrscheinlicher, dass sie wenn sie ein Brötchen oder einen Kaffee wollte, diese im Terminal erhalten hätte anstatt auf der "Hauptstrasse."

Ein Einkaufstrip in der Lautzenhausener Hauptstrasse scheidet daher für mich aus.

@Rick_Blaine
Danke. Ich ging jetzt davon aus, dass sie sich eventuell erst hingelegt hatte und erst später noch zum Einkaufen ging. Ja klar, habe ich gesehen. Bäckerei gibt es am Flughafen auch. Was kommt dann noch in Frage? Umsteigen in ein anderes Auto? Jemand anderer stellte den Wagen dort ab oder sie besuchte zu Fuß irgendwen, der dort wohnte. Aber so weit waren wir bereits.

Ein Täter, der sie auf dem FH Parkplatz irgendwie in seine Gewalt gebracht hat, und mit ihrem Fahrzeug entführt, muss ja auch irgendwie zum FH gekommen sein. Hat er nun dort sein eigenes Fahrzeug irgendwo geparkt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass er so frech ist, mit ihrem Fahrzeug wieder zurück bis in die Nähe seines eigenen Fahrzeugs zu fahren, um mit diesem dann wo auch immer hin zu fahren. Solche Fälle hat es schon recht häufig gegeben. Der Täter wüsste ja auch, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie schon vermisst wird und nach ihrem Wagen gesucht wird, wenn er die Tat sehr schnell nach ihrem Dienstschluss verübte.

Mir erscheint das am Wahrscheinlichsten zu sein. Einkaufstrip in diesem Teil Lautzenhausens scheidet für mich aus oben genannten Gründen aus. Besuch bei einem Anwohner eigentlich auch, dieser Dorfteil ist winzig, da wohnen nur sehr wenige Leute und ich denke, die meisten sind alt-eingesessene Lautzenhausener. Mir erscheint unwahrscheinlich, dass sie zu irgendjemandem dort Kontakt hatte. Und wenn, dann wäre das vermutlich entweder unter den Kollegen oder gar der Familie bekannt. Und drittens: was sollte sie nach der Nachtschicht dort wollen? Und letztens: davon hat sie nichts gesagt, als sie mit Kollegen sprach.

Selbst das Umsteigen in ein anderes Auto macht für mich wenig Sinn. Der Parkplatz ist nur für Besucher des Gemeindehauses. Sie kann nicht wissen, ob es nicht evtl. Ärger gibt, wenn sie dort parkt. Da macht es mehr Sinn, sich mit wem auch immer auf dem PP der Flughafenmitarbeiter oder direkt am Terminal zu verabreden, wenn sie mit jemand anderem irgendwohin fahren will und ihr Auto auf ihrem PP stehen zu lassen.

Ein Täter aber, der vielleicht selbst auf dem FH PP geparkt hat, wird, wenn er ein wenig schlau ist, vorsichtig sein. Viele dieser Grossparkplätze haben Kameras, z.B. an den Einfahrten. Er stellt den Wagen daher lieber in dem kleinen Kaff ab. Er weiss, dass er irgendwann gefunden werden wird, aber er weiss dann auch, dass dort in der Nähe vermutlich keine Kameras sind. Zu fuss geht er dann einfach zu seinem eigenen Wagen.

Dieses Szenario erscheint mir auch am Wahrscheinlichsten. Ich vermute, dass sie den Täter freiwillig in ihr Auto gelassen hat. Vielleicht eine Aussprache? Eine Gefälligkeit? Vieles ist denkbar. Ein möglicher Täter hätte sie ja in sein Auto steigen lassen können, aber er hat sich vermutlich entschieden, bei Birgit A. zuzusteigen. Vielleicht weil eine Frau sich weniger bedroht fühlt, wenn sie in ihrem eigenen Auto unterwegs ist? Weil sie sich so eher für die gemeinsame Fahrt hat überreden lassen? Ich jedenfalls würde auch eher einen Bekannten einsteigen lassen, als in sein Auto zu steigen, weil es mir das Gefühl von Kontrolle gebe.

Der Aspekt der Kameras ist ebenfalls interessant: Falls die Kameras nicht nur den Eingangsbereich filmen, sondern auch die Ausfahrt sowie Teile des Parkplatzes, wäre das ein Ansatzpunkt. Vielleicht könnte man sehen, mit wem sie in das Auto gestiegen ist.

@Rick_Blaine
@Jolande

Rick_Blaine schrieb:Selbst das Umsteigen in ein anderes Auto macht für mich wenig Sinn. Der Parkplatz ist nur für Besucher des Gemeindehauses. Sie kann nicht wissen, ob es nicht evtl. Ärger gibt, wenn sie dort parkt. Da macht es mehr Sinn, sich mit wem auch immer auf dem PP der Flughafenmitarbeiter oder direkt am Terminal zu verabreden, wenn sie mit jemand anderem irgendwohin fahren will und ihr Auto auf ihrem PP stehen zu lassen.

Ich denke, dass sie das Gelände auf jeden Fall alleine verlassen hat, denn ich gehe davon aus, dass auch an den Ausfahrten Kameras installiert sind. Ein Flughafenmitarbeiter müsste das wissen. Ggf. könnte er sie kurz nach Verlassen des Geländes abgepasst haben, behauptet haben, dass sein Auto nicht funktioniert und, und und

@Jolande

Das ist sicher etwas, das in den Ermittlungen der Polizei eine Rolle spielt. Leider wissen wir aber aus Erfahrung, dass viele Kameras grottenschlechte Bilder liefern, weil sie falsch eingestellt sind, an der falschen Stelle installiert sind usw. oder gar keine, weil sie nicht funktionieren, oder die Bilder nicht lange genug gespeichert werden usw.

Daher kann man leider aus dem Vorhandensein von Kameras nicht unbedingt Schlüsse ziehen, was man dadurch hätte sehen müssen :(

Die Ermittlungsbehörden halten sich bisher ziemlich zurück, was die Information der Öffentlichkeit über den Stand der Ermittlungen angeht. Am Samstag ist laut Rhein-Zeitung von der Polizei eine Haus-zu-Haus-Befragung "in der Verbandsgemeinde Kirchberg" (also nicht nur in Lautzenhausen?) durchgeführt worden. Ob man dabei sachdienliche Hinweise erhalten hat, ist bisher nicht bekannt geworden.

Wäre es strafprozess- und datenschutzrechtlich eigentlich zulässig, über die Airlines (Passagierlisten) gezielt die Passagiere der am Ostersamstag am Flughafen Hahn gelandeten/gestarteten Flüge zu befragen? Fluggäste oder Personen, die diese zum Flughafen begleitet bzw. von dort abgeholt haben, könnten relevante Beobachtungen auf dem Flughafen-Parkplatz und den Zufahrtsstraßen gemacht haben, müssen aber nicht unbedingt in der Region wohnen und etwas von den Suchmaßnahmen mitbekommen haben.

@Rick_Blaine
Ja, das habe ich auch schon oft gehört. Die Kameraauswertung scheitert oft an der Bildqualität. Aber vielleicht kann man wenigstens erkennen, ob ein oder zwei Personen in dem Auto sitzen. Aber da ist die Polizei sicher dran.

@noctua

Zunächst würde es erst einmal einen öffentlichen Aufruf in den Medien geben. Die Daten anzufordern wäre eher ein nächster Schritt, das wäre ähnlich zu handhaben wie die Überprüfung aller in der Gegend zu der Zeit eingeloggten Handies. Prinzipiell möglich, aber es kommt auf den Einzelfall an, unter anderem auch darauf, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass unter den überprüften Personen wirklich welche sind, die interessant sind oder interessante Aussagen machen können. Da hier eine grosse Zahl zu erwarten ist, und das bedeutet, dass die meisten nichts mit dem Fall zu tun haben werden, kann die Hürde rechtlich sehr hoch liegen.

@Jolande

Ja, warten wir einmal ab, was die Ermittlungen noch so ans Tageslicht bringen werden. Mir scheint jedenfalls dass bisher keine Erkenntnisse aus irgendwelchen Kameras vorliegen.

Sind die Parkplätze bewacht? Wie sicher ist das Parken am Flughafen?
Die Parkplätze am Flughafen Frankfurt-Hahn werden nicht bewacht,
allerdings hat es bisher wenige Vorkommnisse gegeben. Wir können sie jedoch grundsätzlich nicht ausschließen.

https://www.hahn-airport.de/Download/FAQ_D.pdf (Archiv-Version vom 22.12.2014)

Wäre natürlich interessant zu wissen, ob sich dies auch auf fehlende Kameras an den Ein- bzw Ausfahrten bezieht.

Der FH Hahn hat mehrere Parkplätze, ein Parkhaus und Kurzzeitparkplatz: mehrere Ein- und Ausfahrten. Parkgebühren werden am Automaten entrichtet. Die Parkplätze sind sehr weitläufig und werden von rundfahrenden Shuttlebussen, die zur Ab- bzw. Ankunftshalle führen, bedient. Die Parkplätze sind unbewacht. Ich hatte dort schon einen PKW-Aufbruch. Mir wurde gesagt, dass die Polizei dort unregelmäßig Streife fährt. Das nur zur Anmerkung.

In einem der Nachrichtensender wurde gesagt, dass der Parkplatz wo das Auto gefunden wurde, von den Mitarbeitern des Flughafens gerne als Parkmöglichkeit genutzt wird. Gegebenen Fall, dies wäre so, dann könnte es doch sein, dass sie den Flughafen gar nicht verlassen hat ?

Wie ich auch hörte, wurde die Umgebung des Parkplatzes abgesucht. Hat man den Flughafen schon durchsucht ?

Und der Mann, der sie als letztes gesehen hat, ist der glaubwürdig ?

Hat jemand Ahnung wieviele Mitarbeiter der DWD in Hahn hat ?