Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

@frauZimt

Das Leben ist schneller geworden, nicht wirklich einfacher. Aber vor 50 Jahren haben die Leute von Montag bis Freitag gearbeitet, am Samstag wurde die Straße gefegt, die Kinder wurden gebadet. Am Sonntag gab es einen Kuchen. Und wenn Frau Schulze von gegenüber ein paar Tage nicht gesehen wurde, ist das aufgefallen. Es hat nicht so viel Ablenkung gegeben.

Kommunikation findet eigentlich gar nicht mehr statt. Jeder starrt auf sein iPhone. Es gibt in Bussen und Bahnen keine Gespräche mehr.

Seit Elias/Mohammed stelle ich mir nicht mehr die Frage, warum keiner etwas gesehen hat. Es gibt offenbar Menschen, die es sehr gut drauf haben, mit einem fremden Kind ins Gespräch zu kommen und dieses Kind zum Mitgehen zu bewegen.

Und selbst wenn in Bekannter der Familie das Kind erkennen und sich wundern würde, würde der sich trauen den Entführer anzusprechen, wenn die Situation harmlos wirkt?l

Ja, genau. Würde er das tun? Oder würde er die Situation als harmlos einschätzen? Viele gute Fragen!

Das Leben ist schneller geworden.... Aber vor 50 Jahren haben die Leute von Montag bis Freitag gearbeitet, am Samstag wurde die Straße gefegt, die Kinder wurden gebadet. Am Sonntag gab es einen Kuchen. Und wenn Frau Schulze von gegenüber ein paar Tage nicht gesehen wurde, ist das aufgefallen. Es hat nicht so viel Ablenkung gegeben.

Kommunikation findet eigentlich gar nicht mehr statt. Jeder starrt auf sein iPhone. Es gibt in Bussen und Bahnen keine Gespräche mehr.

Genau - und trotzdem sind auch früher Kinder verschwunden.

Ich habe mal einen Fernsehbericht über einen Fall gesehen, der mich sehr berührt hat.
Das war in den fünfziger Jahren. Zwei Brüder spielten auf der Straße, der eine vielleicht fünf, der andere 10 Jahre alt. Der Große sollte auf den Kleinen aufpassen, wie das so war.
Der ältere Bruder ezählte als alter Mann, dass sein Bruder damals am Haus stand - und plötzlich war er weg - und wurde trotz großer Suche nicht gefunden.
In den 50ern wurde natürlich nicht so intensiv gesucht wie heute. Ich nehme an, Suchen war vor allem Familieninitiative.
In dem Interview ist deutlich geworden, dass der Mann sein Leben lang unter Schuldgefühlen litt, nicht gut aufgepasst zu haben. Die Vorwürfe der Eltern konnte ich mir gut vorstellen.

@frauZimt

Wahrscheinlich geht das den Geschwistern von Inga auch so. Sie tun mir unendlich leid. Die Eltern haben möglicherweise gar keine Vorwürfe gemacht, aber die Geschwisterkinder machen sich diese Vorwürfe selbst. Das ist eine Tragödie.

frauZimt schrieb:Und selbst wenn in Bekannter der Familie das Kind erkennen und sich wundern würde, würde der sich trauen den Entführer anzusprechen, wenn die Situation harmlos wirkt?

Weiß nicht was los ist es kann doch nicht sein das Alle die persönliche Kommunikation auf einmal verlernt haben das Millionen Jahre so gut funktionierte.
Wenn einem etwas wundert wird man ja selbst neugierig was da los ist. Man muss ja nicht gleich mit Zweifel und Verdächtigungen ein Gespräch versuchen.
Wenn die Situation harmlos wirkt man sich aber ein Bisschen wundert spricht man einfach mit etwas belanglosem an die schöne Kleidung oder Haare ist dir nicht Kalt oder zu warm und schon ist man im Gespräch und kann versuchen die Situation zu analysieren, ob da etwas nicht ganz in Ordnung ist.
Kinder können nicht so wie Erwachsene manchmal wenn etwas nicht stimmt ein Schauspiel aufführen, man merkt da schnell was los ist.
Bei solchen Sachen ist zurückhaltung der falsche Weg das eigene Gefühl betrügt einen selten.

solverson schrieb:Wenn Du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrig bleibt, die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist."

Da man These 3 und 4 ausschließen kann und These 1 eigentlich auch, da der Wald ja erfolglos durchkämmt wurde, bleibt nur noch These 2, jemand hat sie entführt.

Ich denke, dass es entweder ein Teilnehmer des Festes war oder eine Zufallsbekanntschaft. Dass sie sich verlaufen hat und Hilfe gerufen und dabei auf ihren Entführer gestoßen ist. Wobei ich persönlich eher an ersteres glaube.

@tiara

Auch für mich bleibt nur These 2 übrig.

Meiner Meinung nach ist es aber vollkommen unüberschaubar, wer an jedem Tag im Wilhelmshof war, außer den Bewohnern und den Angestellten. Es war verlängertes Wochenende. Ich gehe davon aus, dass viele Bewohner Besuch von Angehörigen und Freunden hatten.

Aber es könnten auch noch andere Menschen dort gewesen sein. Z.B. Lieferung aus der Wäscherei, Pizzabote, Lebensmittellieferant, Getränkelieferant, etc.

Auch all die nicht vorstellbaren Dinge sollten mit in die Überlegung "Wo ist Inga? Was könnte ihr zugestoßen sein?" mit einbezogen werden. Meist ist es so abwegig, dass man es kaum glauben mag und dann wiederum ist es so simpel, dass man auch dies nicht glauben kann...-> siehe z.B."Bestie, Mensch"

Jeder Fall ist anders und doch ähnlich gelagert.

Stellt euch das Unmöglichste (im Bereich des Möglichen und des Nichtmöglichen) vor und vllt kommt man so näher an das Geschehen ran.

JamesRockford schrieb am 25.11.2016:Meiner Meinung nach ist es aber vollkommen unüberschaubar, wer an jedem Tag im Wilhelmshof war, außer den Bewohnern und den Angestellten.

PeFi schrieb:Stellt euch das Unmöglichste (im Bereich des Möglichen und des Nichtmöglichen) vor und vllt kommt man so näher an das Geschehen ran.

Ich fange es andersherum an: Inga wurde weder auf dem Gelände, noch im Wald gefunden. Sie muss also vom Gelände oder aus dem Wald heraus verschwunden sein. Daher ist eigentlich nicht mehr relevant, wer alles da war, sondern, wer zum fraglichen Zeitpunkt oder kurz vorher das Gelände mit einem, zum unauffälligen Transport eines Kindes geeigeneten, Fahrzeug verlassen hat. Sie wurde entweder direkt vom Gelände aus weggeschafft, oder am Waldrand aufgegriffen. Wer hat wann das Gelände verlassen, ist für mich die Frage.

Ja, und dann kommt man sicherlich auch in den Bereich des Möglichen, oder Ungmöglichen, was man sich gestattet zu denken.

Wieder ein Weihnachten ohne ihre Kleine.
Die Familie tut mir unendlich leid.
Es ist sicher unerträglich.

Es ist oft so gewesen, dass die Körper der vermissten Personen dann doch dort gefunden worden, wo gesucht wurde.
Mit Hunden und Hundertschaften, Hubschraubern und was weiß ich für Equipment.

Und wenn sie nicht im direkten suchradius gefunden wurden, dann ganz in der Nähe.

Ich verbiete mir bei Inga oft weitergehende Gedanken.
Natürlich wünsche ich mir, dass sie lebt, nach Hause zu ihrer lieben Mutti ,zu Ihrem Papa und ihren Geschwistern kommt.
Aber was wenn sie lebt und irgendwohin verschleppt wurde?
Menschenkinder, die kleine war zu dem Zeitpunkt 5 :(
Das wäre sicher kein kindgerechtes schönes Leben.

Verunfallt im Wald und nicht gefunden trotz hunderten Suchenden?

Ich glaube, sie ist dort irgendwo im Wald zu finden.
Würde ich in der Nähe leben, hätte ich mich schon auf die Suche gemacht.

Weiß jemand, ob es noch Menschen gibt, die weiter suchen von Zeit zu Zeit?

@AveMaria

Naja, der Fall ist bis heute nicht geklärt. Die Ermittler werden genau überprüft haben, wie die Abläufe auf dem Wilhelmshof sind, also ob um 18 Uhr gemeinsam zu Abend gegessen wird oder ob das individuell gehandhabt wird. Sie werden überprüft haben, welche Lieferanten an jenem Tag dort waren. Sie werden Bewohner befragt haben, wer von wem Besuch hatte. Die ganze Bandbreite.

Ein Fremder ohne Bezug zum Wilhelmshof, der beispielsweise einen Kaffee dort getrunken hat, scheidet für mich aus, denn das Café machte auf mich einen wenig einladenden Eindruck. Aber eben auf mich. Vielleicht findet das ein anderer gar nicht.

Fährt ein Pädophiler gezielt auf diesen Hof? Keine Ahnung. Ich jedenfalls würde dort nur ältere Erwachsene vermuten.

Aber seit Elias und Mohammed ist mir klar geworden, wie einfach es ist, ein Kind an einem belebten Ort zu entführen.

@Herzsonne

Mir ist leider nicht bekannt, ob noch Menschen vor Ort nach Inga suchen. Man hört und liest ja gar nichts mehr.

Ich persönlich denke immer noch das die kleine Maus von silvio s entführt wurde.

@Ramona881
Silvio S. kann es nicht gewesen sein, da er 15 Min nach dem Verschwinden von Inge nachweislich seine Schicht angetreten hat und das war 1 Stunde Fahrzeit von da entfernt.

@tiara er passt einfach zu gut in dieses täterprofil vielleicht hatte er Unterstützung.!
Wurde er überhaupt an dem Tag auf Arbeit gesehen vielleicht hat eine 2 Person in an diesem Tag auf Arbeit angemeldet!
Die Eltern von inga kommen mir auch komisch vor sie waren nie weiter an der Öffentlichkeit es ist jetzt schon so verdammt lange her man wird viel zu selten an die vermissten Kinder erinnert.
Ich bin für ausdrucken auf milchpackungen damit wir sie alle immer in Erinnerung behalten

@Ramona881
Ich dachte auch erst, dass er es bestimmt war. Naja sein Beuteschema waren aber anscheinend Jungs.

Ich werd nachher mal sehen ob ich den Artikel nochmal finde. Da wird aber glaub ich nicht näher drauf eingegangen ob er da gesehen wurde etc., nur dass er nachweislich bei der Arbeit war.
Dass ihn jm anderes dort angemeldet hat glaub ich kaum, so sozial- und beziehungsarm der beschrieben wurde. Wäre ja auch ziemlich dumm.

@tiara
Ja das stimmt da hast du auch wieder recht.
Würde mein Kind verschwinden würde ich immer wieder darauf aufmerksam machen und die Bevölkerung erinnern .
Man hat so viele Bilder von seinen Kindern von inga kenne ich nur zwei.
Weiß jemand ob ein erwachsener mit im Wald war.
Wieviel Kinder waren es damals eigentlich gewesen die Holz suchen gegangen sind und in welchem Alter waren sie.

@Ramona881
Was soll an den Eltern komisch sein?
Jeder geht mit so einer Situation anders um, nur weil sie nicht in den Medien zusehen oder lesen sind heisst das nicht das sie die Suche aufgegeben hätten / haben.

@WhiteCrow ich möchte sie ja auch nicht Beschuldigungen

Ich bin mir sicher, dass Inga noch im Wald zu finden ist. Sie wird sich einfach verlaufen haben.
Es gab gar nicht genug Helfer, um gleichzeitig den ganzen Wald zu durchsuchen.
Man hat also verschiedene Abschnitte nacheinander durchsucht.
Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Inga sich während der Suche zwischen den Abschnitten bewegt hat und am Ende in einem bereits abgesuchten Abschnitt gelandet ist.
Man sollte jetzt nochmal mit einer größeren Anzahl von Helfern den Wald systematisch durchsuchen.

@fmx2011

Wenn man sich die Presseveröffentlichungen von damals noch einmal vor Augen führt, dann ist der Wald in einem riesigen Umkreis von Suchmannschaften in einer Stärke von 3500 Personen durchkämmt worden. Meinst du nicht, dass eine herumirrende Inga zumindest bei einem der zahlreichen Überflüge von einer Wärmebildkamera hätte aufgespürt werden müssen? Soll also jetzt noch einmal dieser Aufwand an Kräften aufgefahren werden, um plötzlich was genau zu finden - nach 1,5 Jahren? Ich halte das für wenig durchdacht.

Wie weit wird ein kleines 5 jähriges Mädchen laufen können? Immer gerade aus klappt so wie so nicht und es wurde ja auch bald dunkel. Im Dunkeln würde sie sicher Angst haben, weiter zu Laufen. Man hätte sie gefunden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie im Wald ist.
Nur da ist dann auch wieder die Aussage vom Jäger.
Ich weiß nicht was ich glauben soll, aber ich denke wirklich eher, dass sie auf dem Hof abgefangen wurde.