Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

Ich gehe mal davon aus das sie dort wo der Jäger die Papa Rufe gehört haben will gründlich nach Inga bzw Spuren gesucht haben

@Seraphir

Ich gehe davon aus, dass man nachts Entfernungen nicht einschätzen kann. Es wurde hier im Thread darüber spekuliert, ob der Jäger vielleicht ein Tier gehört hat. Einen Kauz z.B. Um 4 Uhr in der Früh werden Vögel wach.

Nur, wenn ein Jäger, der sich nachts und früh morgens oft im Wald aufhält, bei jedem Käuzchen bei der Polizei melden würde, würden die sich herzlich bedanken. Ich gehe davon aus, dass ein Jäger jedes Geräusch im Wald, welches von Tieren kommt, einstufen kann. Wenn er die 'Papa, Papa' Schreie gehört hat, dann hat er sie gehört. Dann war das nicht der röhrende Hirsch.

Der Jäger jedenfalls war die einzige Spur. Deswegen nehme ich diese Spur auch sehr ernst. In dem Wald jedenfalls hat man nichts gefunden. Auf dem Wilhelmshof selbst wurde auch nichts gefunden.

Es wird in der Gegend sicherlich Hütten oder Wochenendhäuser geben, in denen man ein(vorübergehend) Kind verstecken kann.

Ich will auch betonen, dass es sich um einen Jäger handelte und nicht um einen “dahergelaufenen Spaziergänger“. Also um jmd, der tagtäglich im Wald sich aufhällt und daher die vielen verschiedenen, üblichen Geräuche dort unterscheiden können sollte.

Mal angenommen die Papa-Schreie kamen von Inga, was kann man JETZT damit noch anfangen?

@Nicky_B.

Nicky_B. schrieb:Mal angenommen die Papa-Schreie kamen von Inga, was kann man JETZT damit noch anfangen?

Man könnte sich zum Beispiel überlegen, wo man ca. 9 Stunden unbemerkt ein Kinder verstecken könnte, und wie ein Kind dort hingekommen sein könnte.

Wochenendhäuser, leerstehende/bewohnte Häuser, Wohnmobile, Schrebergarten, Auto ? Wie weit hört man Schreie aus einem gemauerten Haus mit verschlossenen Fenstern, wie weit aus einem Holzhaus? Das könnte man alles ausprobieren, und dann über Möglichkeiten nachdenken, wo Inga festgehalten worden sein könnte. Das könnte man auch heute noch machen.

Der Jäger jedenfalls hat zum Zeitpunkt seines Anrufes gar nicht gewusst, dass nach einem Kind gesucht wird.

Es gab keine einzige andere Spur.

@JamesRockford

Minute 4.03: Hier gibt es fast keine Spaziergänger dafür aber viele leerstehende Gebäude.
https://www.youtube.com/watch?v=C07Luz4AbpQ (Video: Inga (6) seit einem Jahr vermisst - Suche mit neuen Fotos)

@JamesRockford
gute Ideen!

@Nicky_B.
@solverson

Es gibt sehr viel leerstehende Immobilien in der Gegend, aber auch Häuser, die als Ferien-/Wochenendhäuser genutzt werden. Danke für das Video!

Die Hundertschaften, die die unmittelbare Gegend durchkämmt haben, haben nichts gefunden. Wie schnell kommt ein 5-jähriges Kind in einem Wald vorwärts?

Da wäre die Annahme eigentlich nahe liegend, dass Inga mit einem Auto weiter weggebracht wurde. Als Erwachsener weiß man, wie beschwerlich ein Weg mitten durch den Wald ist. Ein Kind in Panik, weil es sich verlaufen hat? Es würde rennen und ständig stolpern und hinfallen. Daraus würden sich Spuren ergeben, die es aber nicht gibt.

Ich glaubte, irgendwo gelesen zu haben, dass die Polizei sagte, der Jäger sei zu weit weg gewesen, aber ich finde das jetzt auf die Schnelle nicht. Aber die Entfernung, solange es keine 1000 Kilometer sind, würde ja meiner These nicht widersprechen, dass sie mit einem Auto entführt wurde.

@JamesRockford
Es gibt nicht viele Informationen zu der Geschichte mit dem Jäger, sein Revier soll aber nicht der Wald gewesen sein, der direkt an den Wilhelmshof angrenzt. Da wäre Inga bestimmt im Dunkeln niemals von alleine und zu Fuss hingekommen.

Ich glaube nicht an die Geschichte das sie sich im Wald verlaufen hat. Die Spürhunde hätten sie in dem ihr möglichen und wahrscheinlichen Radius gefunden.

Für mich steht fest, das sie entführt wurde.

@solverson

Auch ich glaube nicht an die Geschichte, dass sie sich im Wald verlaufen hat. Es hätte Spuren geben müssen, die es aber nicht gab. Auch von den anderen Kindern hätte jemand etwas mitbekommen können, denn ein Kleinkind gerät in Panik, wenn es nicht mehr weiß, wo es ist. Es schreit.

Weißt Du, wo das Revier des Jägers war? Ich habe nichts dazu finden können.

Zu These 4 aus dem Blaulicht-Video:
hätte man dann nicht Spuren irgendeiner Art in Silvios Auto und/oder Wohnung finden müssen? Das wurde doch sicher überprüft.

These 2 scheint mir aufgrund der einzigen Spur mit den Rufen nicht abwegig. Werden diese leerstehenden Gebäude systematisch abgesucht?
Gibt es (alte) Pläne von diesem Gebiet, wo auch unterirdische Bauten wie Bunker verzeichnet sind?
Es wurde ja kommuniziert, daß die Jägerspur nichts ergeben hat. Wo hat man aber gesucht, wenn die nächtliche Ortung der Rufe schwierig war? Vielleicht sollte man den Radius etwas erweitern und im Hinblick auf Versteckmöglichkeiten nochmal durchgehen.

Silvio S. kann es ja nicht gewesen sein, da dieser zur Tatzeit nachweislich auf Arbeit war.

These 3 halte ich für kompletten Quatsch, wir reden hier von einem 5-jährigen Mädchen! Wo soll die denn bitte mit dem Zug hinfahren, außerdem wäre das sicher anderen Fahrgästen aufgefallen und sie hätte wo anders wieder auftauchen müssen.

Guten Tag zusammen!

Es gibt ja leider keine Neuigkeiten zu diesem Fall, der mich auch von Anfang an sehr betroffen gemacht hat.

Auch ich denke, dass der Anruf des Jägers relevant sein könnte. Zumindest nach unserem Kenntnisstand (die Polizei trägt ja nun mal nicht alles nach außen, was auch sinnvoll und verständlich ist), wäre dies doch bisher der einzige und relevante Hinweis.

Die Gründe wurden ja schon ausgeführt. Dennoch fasse ich noch mal zusammen.

1. Nach dem was wir wissen, wusste der Jäger zur Zeit seines Anrufs bei der Polizei nichts vom Verschwinden des Kindes.

2. Ein Jäger kennt Tierlaute sehr gut und die Hemmschwelle die Polizei anzurufen wenn man nicht sicher ist, dürfte sehr groß sein. Ich schlussfolgere daraus, dass der Jäger sehr sicher war, Kinderrufe gehört zu haben!

3. Auch wenn das Gebiet, wo sich der Jäger befand, zu Fuß von Inga nicht hätte erreicht werden können (ich weiß wie ihr ja auch nicht, wo der Jäger die Rufe gehört hat), ist diese "Spur" doch relevant, gerade WENN man davon ausgeht Inga habe sich eben nicht verlaufen sondern sei entführt worden. Denn betrachtet man ähnlich gelagerte Fälle (mir fällt dazu spontan der Fall Mirco/Grefrath ein) dann ist es doch oft so, dass der Täter das Kind einige Kilometer weit wegfährt um dann seine Tat zu vollenden.

4. In der Meldung beim Volksfreund hieß es ja knapp, die Rufe klangen wohl sehr weit entfernt. Mit Akustischen Tests, Windrichtung an diesem Tag etc. sollte man dennoch den möglichen Radius einschränken können und eben dort noch mal intensiv suchen (falls nicht schon geschehen). Auch im Fall Mirco wurden solche Tests ja gemacht, weil eine Nonne von Mariendonk Schreie gehört haben will und war sich auch gar nicht so sicher ob sie Tierlaute oder Kinderschreie vernahm. Und dieser Hinweis war viel, viel vager. Sie erinnerte sich damals erst nach dem Verschwinden - nicht wie hier, wo jemand von "Berufswegen" Tierlaute unterscheiden kann und vor seiner Kenntnis vom Fall bei der Polizei anrief.


So viel von meiner Seite dazu. Ich hoffe immer noch sehr, dass das Schicksal der kleinen Inga geklärt wird.

Der Wald mit dem Jäger muss weiter weg gelegen haben, da ja in der Nacht schon die Hubschrauber mit den Wärmebildkameras das Waldgebiet aus der Luft abgesucht haben und die Polizeiaktion in vollem Gange war. Das hätte die Jagd wohl auch beeinflusst bzw. wäre der Jäger bestimmt kontaktiert worden. Ich vermute auch das Inga weiter weg gebracht worden sein muss.

Ich denke, das Inga im Wald zu finden ist. Leider ist dies Arreal zu groß und unübersichtlich um alles abzusuchen. Hoffentlich wird sie durch Zufall mal gefunden.

Aber wie soll sie so schnell tief in den Wald gekommen sein?
Das ist mir unbegreiflich.
Oder sie war doch nicht allein. Eventuell ist sie beim Holz sammeln doch etwas zu tief rein gegangen und dort ist sie, rein zufällig, auf ihren Entführer gestoßen. Aber das kann ich mir auch nicht so richtig vorstellen.
Sie wurde bestimmt auf dem Hof überwältigt und in ein Fahrzeug gelegt.

@solverson
"...es gibt nicht viele Informationen zu der Geschichte mit dem Jäger, sein Revier soll aber nicht der Wald gewesen sein, der direkt an den Wilhelmshof angrenzt."
Der Jäger selbst wurde sichelich von der Polizei als Täter ausgeschlossen?

@Nicky_B.

Wie heisst es so schön bei Arthur Conan Doyle:

"Wenn Du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrig bleibt, die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist." oder : "Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag." - The Adventure of the Beryl Coronet / Sherlock Holmes

Heisst, auch ein Jäger könnte ein Täter sein.

@solverson

Passendes Zitat!

In dem Fall Inga kann man wahrscheinlich gar nichts ausschließen. Alles ist möglich. Jeder war beschäftigt nach dem Grillen. Einer hat das Geschirr in die Spülmaschine geräumt, einer hat die Essensreste in den Kühlschrank geräumt, die anderen haben die ganzen Sachen ins Haus getragen. Besucher der Bewohner haben sich verabschiedet und sind gegangen.Vielleicht haben Bewohner Pizza bestellt und auf den Lieferservice gewartet. Jeder war beschäftigt, mit sich selbst oder mit anderen Sachen. Die Kinder sollten im Wald Holz sammeln.

Bei Elias konnte ich mir wirklich nicht vorstellen, dass es möglich ist, an einem Ort mit hoher Einwohnerdichte zu dieser Uhrzeit ein Kind mitzunehmen, ohne dass irgendjemand etwas mitbekommt. Aber es ging. Ein Wildfremder hat Elias mitgenommen, ohne dass einer der Anwohner eine Kontaktaufnahme oder das Mitnehmen mitbekommen hat. Keiner hat Schreie gehört, keiner hat gesehen, dass Elias sich gewehrt hat. Wahrscheinlich hat es keine Schreie gegeben. Oder Mohammed, der in Anwesenheit Tausender einfach mitgenommen wurde.

In Potsdam haben die einen ihre Einkäufe nach der Arbeit nach Hause geschleppt, andere ihre Kinder aus dem Hort geholt, gekocht oder Wäsche abgehängt. Jeder war in Gedanken woanders.

Ich wohne unweit einer Grundschule und könnte heute Abend auch nicht sagen, welche Kinder ich heute früh in welcher Begleitung ich gesehen habe.

Und so wird es auch auf dem Wilhelmshof gewesen sein.

Ob Inga überhaupt in den Wald gegangen ist, ist für mich fraglich. Wie viel Holz kann ein 5-jähriges Kind tragen? Und welches Holz liegt im Wald? Der Waldrand lag voll mit Knüppelholz, welches für ein Lagerfeuer vielleicht geeignet gewesen wäre. Das hätte ein größeres Kind zu der Feuerstelle tragen können. Aber im Wald?

Sie macht auf den Bildern einen so glücklichen und verspielten Eindruck. Vielleicht hat sie einfach irgendwo anders weitergespielt. Vielleicht hat ihr auch jemand gesagt: "Ich weiß, wo es ganz tolles Holz gibt. Und dann bist Du heute Abend der Star."

JamesRockford schrieb:Ob Inga überhaupt in den Wald gegangen ist, ist für mich fraglich. Wie viel Holz kann ein 5-jähriges Kind tragen? Und welches Holz liegt im Wald?

Kleine Kinde möchten gerne helfen. Ihre Hilfe hält in der Regel mehr auf, als das sie nützt, aber um ihr Sozialverhalten zu fördern, lässt man sie "helfen". Ohne ihre "Hilfe" wäre man meistens schneller fertig. Ich will sagen, dass die Frage nach dem Nutzen ins Leere läuft.

Ich habe immer gedacht, dass die anderen Kinder erzählt haben, sie hätten Inga beim Holzsuchen aus den Augen verloren. Ist das ein Fakt? Du bezweifelst das.

Bei Elias konnte ich mir wirklich nicht vorstellen, dass es möglich ist, an einem Ort mit hoher Einwohnerdichte zu dieser Uhrzeit ein Kind mitzunehmen, ohne dass irgendjemand etwas mitbekommt. Aber es ging.
Ich wohne unweit einer Grundschule und könnte heute Abend auch nicht sagen, welche Kinder ich heute früh in welcher Begleitung ich gesehen habe.

Das Leben findet heute auch mehr innen statt und weniger auf den Straßen und wir sind alle sehr mit uns beschäftigt. - Auch das Shoppen ist eher eine einsame Angelegenheit. Rein und raus aus den Geschäften und nach Hause.
Aber natürlich sind auch früher, als die Leute auf der Straße standen, um mit den Nachbarn zu plaudern, Kinder spurlos verschwunden.

Ein Täter, der sich einem Kind nähert, hat erstmal nichts zu befürchten. Die Kontaktaufnahme könnte er notfalls noch irgendwie plausibel erklären. Er wird wahrscheinlich auch einen Plan B vorbereitet haben, für den Fall, dass er gestört wird.
Für ihn ist der Moment kritisch, in dem das Kind in sein Auto steigt - oder wenn er mit dem Kind eine größere Distanz zu Fuß zurückgelegt hat.
Wenn er mit dem Kind aus diesem Bannkreis raus ist, wird ihn kaum noch jemand aufhalten.

Und selbst wenn in Bekannter der Familie das Kind erkennen und sich wundern würde, würde der sich trauen den Entführer anzusprechen, wenn die Situation harmlos wirkt?