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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

748 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Schule, Dortmund ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

30.10.2019 um 09:48
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Insofern gilt für Verteidiger: wenn es eine rechtliche Möglichkeit gibt, einen Angeklagten vor einer Verurteilung zu bewahren, weil der Staat eben das Recht verletzt hat, dann muss ich im Interesse der Gesamtgesellschaft, nicht im Interesse meines Mandanten, diese Möglichkeit auch wahrnehmen.
Und wenn der Verteidiger diese Möglichkeit nicht wahrnähme, würden ihm dann negative Konsequenzen drohen?

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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

30.10.2019 um 09:52
@Rick_Blaine danke für die Ausführungen. Wenn man vielleicht mal selber in diese Situation kommt (angeklagt zu werden), was ich natürlich nicht hoffe, denkt man höchstwahrscheinlich anders darüber.


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

30.10.2019 um 10:07
@Rick_Blaine

Danke für Deinen Kommentar. Ich finde es sehr bereichernd das Du bei allmystery mitschreibst.

Jetzt habe ich es auch endlich vollumfänglich verstanden und könnte solche Urteile eher akzeptieren.


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

30.10.2019 um 10:54
@Rick_Blaine

Verstehe. Wenn ich das Urteil des BVerfG richtig gelesen habe, dann bezog es sich darauf, dass in diesem Fall die Einzelfallprognose unzureichend war. Die Anwälte des aktuell Tatverdächtigen begründen ihren Einwand aber damit, dass die Anordnung zur Körperzellentnahme nicht als Folge einer "erheblichen Straftat" getroffen worden sei. Aber ich denke doch, dass gefährliche Körperverletzung und Nötigung erhebliche Straftaten sind.


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

30.10.2019 um 18:18
Die DNA-Spur im Mordfall Nicole-Denise Schalla darf verwertet werden. Das hat das Schwurgericht entschieden. Die Richter sind davon überzeugt, dass es richtig und erlaubt war, die DNA des Angeklagten Ralf H. im März 1999 zu speichern. Deshalb muss der 54-Jährige in Untersuchungshaft bleiben.

[...]

Deshalb bestehe weiterhin ein dringender Tatverdacht. Ob die Verteidiger jetzt weitere Anträge stellen, steht noch nicht fest.
https://www.radio912.de/artikel/dna-speicherung-nicht-rechtswidrig-385963.html

Gott sei Dank!! Ich hatte schon Bammel, dass der Angeklagte und mutmaßliche Täter jetzt aus Verfahrensgründen freikommt...


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

30.10.2019 um 18:45
@Gartenbauer

Zum Glück!
Dann dürfen wir uns im Fall einer Verurteilung wohl auf eine Revision einstellen.


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

30.10.2019 um 21:29
@nephilimfield

Ja, der TV wird sicherlich in Revision gehen. Er wird sich bis in die höchste Instanz klagen, so vehement wie er seine Unschuld beteuert.

Diese zahlreichen Verzögerungen und endlosen Anträge nerven uns ja schon.
Was für eine seelische Belastung das wohl für die Eltern des Opfers sein muss...


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

31.10.2019 um 03:44
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Verstehe. Wenn ich das Urteil des BVerfG richtig gelesen habe, dann bezog es sich darauf, dass in diesem Fall die Einzelfallprognose unzureichend war. Die Anwälte des aktuell Tatverdächtigen begründen ihren Einwand aber damit, dass die Anordnung zur Körperzellentnahme nicht als Folge einer "erheblichen Straftat" getroffen worden sei. Aber ich denke doch, dass gefährliche Körperverletzung und Nötigung erhebliche Straftaten sind.
Auch dazu hat das Bundesverfassungsgericht sich gäussert:
Straftaten von erheblicher Bedeutung sind insbesondere Verbrechen sowie schwerwiegende Vergehen,für die allgemein folgende drei Kriterien herangezogen werden:- die Tat muß mindestens dem Bereich der mittleren Kriminalität zuzuordnen sein *,- sie muß den Rechtsfrieden empfindlich stören und- dazu geeignet sein, das Gefühl der Rechtssicherheit der Bevölkerung erheblich zu beeinträchtigen. Maßgebend ist nicht eine abstrakte, sondern eine konkrete Betrachtung nach Art und Schwere der Tat im Einzelfall.
BVerfGE 103, 21 [34]; 107, 299 [322]

Auch hier ist also wieder im Einzelfall zu entscheiden.
Zitat von grizzlyhaigrizzlyhai schrieb:@Rick_Blaine danke für die Ausführungen. Wenn man vielleicht mal selber in diese Situation kommt (angeklagt zu werden), was ich natürlich nicht hoffe, denkt man höchstwahrscheinlich anders darüber.
So ist es.
Zitat von MauritzMauritz schrieb:Danke für Deinen Kommentar. Ich finde es sehr bereichernd das Du bei allmystery mitschreibst.

Jetzt habe ich es auch endlich vollumfänglich verstanden und könnte solche Urteile eher akzeptieren.
Vielen Dank :)
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Und wenn der Verteidiger diese Möglichkeit nicht wahrnähme, würden ihm dann negative Konsequenzen drohen?
Dann passiert zweierlei: Nach der Rechtsprechung des BGH und auch des EGMR liegt ein Revisionsgrund vor, d.h. das eventuell ergangene Urteil gegen den Angeklagten müsste aufgehoben werden, wenn der Anwalt nicht einmal den Mindeststandard einer Verteidigung geboten hat. Ein absichtliches Ignorieren der Möglichkeit, wegen eines Verfahrensfehlers der Anklage eventuell die Einstellung des Verfahrens oder gar einen Freispruch zu erreichen, würde sicherlich nicht mehr dem Mindeststandard einer Verteidigung entsprechen.

Andererseits kann der Rechtsanwalt hier standesrechtlich Ungemach erwarten. In einem ganz extremen Fall könnte sich der Rechtsanwalt gar des Parteiverrats schuldig machen, das ist eine Straftat.


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

02.11.2019 um 18:51
Tja, hier hat man wieder ein altbekanntes Dilemma: Wie weit dürfen Strafverfolgungsbehörden bei der Überführung eines Tatverdächtigen gehen. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man diesbezüglich sehr strenge Regeln benötigt, andernfalls droht ein Dominoeffekt. Es ist nicht mehr so ein weiter Schritt von der illegalen Verwertung von Beweismitteln zu ihrer Platzierung, immer natürlich mit dem Wunsch, den "Richtigen" endlich überführen zu können. Das mag nun für manche weit hergeholt klingen, aber Polizisten, Staatsanwälte usw. sind auch nur Menschen und als solche anfällig für Versuchungen, insbesonderr dann, wenn es einer scheinbar redlichen Absicht dient. Polizisten stehen immer wieder vor dem Problem, dass sie einen Tatverdächtigen haben, von dem sie "wissen", dass er die Tat begangen hat, sie ihm diese aber nicht nachweisen können. Da könnte man schon in Versuchung geraten. Das mag in dem hier beschriebenen Fall vllt. nicht so schlimm wirken, aber wie alle Menschen irren auch Polizisten und verbeißen sich in tatsächlich Unschuldige. Spätestens dann wird es gefärhlich.


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

13.11.2019 um 22:15
Guten Abend,

gleich gibt es einen Bericht über Nicole Schalla bei Sterntv


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woertermord Diskussionsleiter
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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

13.11.2019 um 22:57
@Speckbarbie
Schreib dann bitte, ob es etwas Neues gibt.
Ich konnte es online leider noch nicht finden, läuft ja gerade im Moment erst.


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

19.02.2020 um 14:02
https://www.ruhrnachrichten.de/dortmund/richterin-weiter-krank-dem-schalla-mord-prozess-droht-das-aus-plus-1496858.html (Archiv-Version vom 19.02.2020)

Im Kern geht es darum, daß die erkrankte Richterin bis März wieder gesund sein muß, da juristische Fristen ansonsten dazu führen, daß der Prozeß ausgesetzt- und mit neuer Besetzung von vorne begonnen werden muß. Was für eine Tortur für alle Beteiligten!


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woertermord Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

19.02.2020 um 18:46
@Erik71
Das wusste ich ja auch bisher nicht...dachte, da gäbe es dann Vertretung für erkrankte Richter.

So eindeutig wie die Ausgangslage auch scheint, ist sie leider Garantie für nichts. :/


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

20.02.2020 um 08:19
@woertermord

ich vermute, eine Vertretung zu entsenden, ist in so einem Falle unmöglich. Wie soll sich der Vertreter in einen Mordfall, der vielleicht zigtausende von Spuren, Beweisen, Aussagen, Widersprüchen, Dokumenten umfasst, einarbeiten?


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

20.02.2020 um 10:23
Wenn es nicht anders geht, dann von vorne. Insgesamt vielleicht gar nicht schlecht, alles nochmal zu durchleuchten. Belastung hat ja auch der Angeklagte, so lange er weiter in U-Haft sitzt.
Bei dem Theater, was der veranstaltet, würde der vermutlich bei einer Verurteilung eh in Revision gehen.
Letztendlich geht es wahrscheinlich um lebenslängliche Haft und das sollte zu 100% sicher sein. Leider wird das Mädchen nicht mehr lebendig, egal, was, wie, wo und von wem entschieden wird.


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

09.03.2020 um 15:45
Tatsächlich ist der Prozess nun geplatzt, wie die Ruhrnachrichten melden (Archiv-Version vom 10.03.2020):
Das Landgericht Dortmund muss das Verfahren gegen Ralf H. aussetzen, dem vorgeworfen wird, im Jahr 1993 die damals 16-jährige Dortmunderin Nicole Schalla im Jungferntal ermordet zu haben. Das teilte das Landgericht am Montag mit. Grund sei die längerfristige Erkrankung der Richterin.
Die Beweisaufnahme muss von vorn beginnen, da die vorgesehene Frist von zwei Monaten überschritten ist.

Der Richterin gute Besserung.


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

10.03.2020 um 15:41
@dupleX ist der Tatverdächtige in U-Haft ?


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

12.03.2020 um 08:45
Die armen Eltern. Nun warten sie schon so lange und waren auf dem Weg der prozessalen Aufarbeitung und dem Versuch von Gerechtigkeit und die Enttäuschung muss groß sein


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

21.04.2020 um 16:49
Wie furchtbar. Wann gibt es wieder was Neues?
Ist die besagte Richterin weiterhin krank!? Wie lange wartet man denn da nur.

Die betroffenen Eltern tun mir unendlich leid.


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Mord an Nicole Denise Schalla - Dortmund 1993

22.04.2020 um 04:33
Artikel vom 16.04.
https://www.radio912.de/artikel/schalla-prozess-angeklagter-bleibt-in-untersuchungshaft-566136.html
Der Angeklagte im Mordfall Nicole-Denise Schalla bleibt weiter in Untersuchungshaft. Das Oberlandesgericht hat entschieden, dass Ralf H. nicht vorzeitig entlassen werden muss, weil er weiterhin dringend verdächtig ist, die Schülerin im Herbst 1993 getötet zu haben. Wann der im März geplatzte Prozess von vorne beginnt, steht noch nicht fest.
Zumindest hat sein Plan, eine Freilassung zu erzwingen nicht geklappt


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