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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

19.08.2019 um 21:32
@AnnaKomnene
Zur Antenne habe ich mir die folgende Meinung gebildet: die optimale Antennenlänge bei UKW dürfte 1,50m sein. im Boden dürfte die Drahtlänge keine Bedeutung haben, also müsste es reichen wenn der Draht 1,5m oberhalb der Erde verlegt wird. Da die grossen UKW Sender in Deutschland normalerweise recht kräftig strahlen, solle es so einen ausreichenden Empfang gegeben haben. Das müsste man aber mal ausprobieren.

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

19.08.2019 um 22:47
Zitat von Heidi71Heidi71 schrieb:Es ist doch auffällig, dass die ersten Vorbereitungen zur Tat noch sehr gründlich und zeitaufwendig durchgeführt worden sein müssen: Auswahl eines Ziels um mit hoher Wahrscheinlichkeit ein möglichst solventes Opfer zu erwischen (Nähe Landheim),
Ich halte diese Vorgehensweise weder fuer gruendlich noch fuer besonders schlau. Der Tatort war vom Landheim und seinen ueberwiegend reichen Schuelern ungefaehr genauso weit entfernt wie nachweislich nicht reichen Personen, wie etwa M und seinen Kindern. Ganz in der Naehe wohnte ja auch eine ganz normale Mittelstandsfamilie mit vier Kindern, die eben auch nicht reich waren.

Und am Landheim selbst gab es uebrigens auch Schueler aus ganz normalen Mittelstandsfamilien, naemlich die Kinder der Lehrer. Da waeren auch keine zwei Millionen auf dem Konto zu erwarten gewesen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

19.08.2019 um 22:58
@robernd

Wir sind uns, wie meistens, einig. Ich habe uebrigens vor kurzem wieder einen Ikea Schrank zusammengebaut, alleine, der sogar etwas groesser als die Kiste ist. Das ging, es war nur unhandlich, vor allem bei der Rueckwand. Zu zweit waere das schneller und einfacher gegangen. Schwierig war daran nur, dass aus Versehen Teile und Anleitungen von einem ganz anderen Schrank mitgeliefert wurden. Haette ich nur nach Gefuehl gebaut und ohne Anleitungen, waere ich viel schneller fertig gewesen.

Also wenn sie sagen wir eine Kiste irgendwo aus einem Betrieb mitgenommen haben, und dann nur das Sitzbrett mit Loch und den Tisch anbringen mussten und dann noch die Beleuchtung installieren mussten, dann war das nicht viel Arbeit. Das war etwas Bohrerei fuer das Loch, und ansonsten ueber den Daumen gepeilt acht Schrauben. Die Haube war irgendwie zusammengeschustert, und dann mussten nur noch die Riegel dran. Richtig viel Arbeit waren nur die Rohre.

Ich gehe davon aus, dass man fuer den Transport der Kiste mitsamt Rohren zwei Mann benoetigte.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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19.08.2019 um 23:16
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Der Tatort war vom Landheim und seinen ueberwiegend reichen Schuelern ungefaehr genauso weit entfernt wie nachweislich nicht reichen Personen, wie etwa M und seinen Kindern. Ganz in der Naehe wohnte ja auch eine ganz normale Mittelstandsfamilie mit vier Kindern, die eben auch nicht reich waren.
Der Tatort war nur ein paar hundert Meter vom Landheim entfernt aber mehr als einen Kilometer vom Echinger Wohngebiet. Man hätte also viel eher Schondorf als einen Ort der Zuordnung wählen sollen. Man hat Eching gewählt, weil das Opfer aus diesem Ort stammt. Und sicherlich hat man auch Eching gewählt, weil es hier kein Internat gibt, das in ein schlechtes Licht gerät.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

19.08.2019 um 23:23
@2r2n

Ich dachte hier eher an Euer Haus, das war doch eigentlich genauso weit vom Tatort wie das Landheim. Und auch ansonsten waren auf diesem Weg sicherlich auch andere Kinder unterwegs, die nicht aus reichen Verhaeltnissen stammten.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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19.08.2019 um 23:27
@AnnaKomnene
Nein, unser Haus ist sicherlich einen Kilometer oder mehr vom Tatort, also dem Seeweg auf der Höhe der Perfall Hütte entfernt. Zum Landheim sind es hingegen von hier aus nur ein paar hundert Meter. Deshalb war dieser Ort ja auch ein Treffpunkt für LEH Schüler. Da war man schnell wieder auf dem Gelände.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.08.2019 um 00:41
Zitat von Heidi71Heidi71 schrieb:ausheben des Loches, Bau der Kiste selbst, dann wurde es immer schludriger:
Auch die Kiste war keineswegs 100% fachmännisch gebaut. Wie bereits mehrfach ausgeführt waren zB die Seitenteile nicht exakt bündig und das Loch im Sitzbrett war nicht mit entsprechendem Werkzeug ausgeschnitten sondern ausgebohrt. Der Kistenbauer hatte offenbar kein entsprechendes Schneidwerkzeug zur Hand. Diese Problematik kenne ich: So habe ich als Jugendlicher mal ein Stück Kupferdachrinne "abgeschnitten": einfach Löcher hineingestanzt und dann so lange hin und her bewegt bis es abbrach. Das macht kein Handwerker, der eine eigene Werkstatt hat und zB Boote restaurieren will.

Das Fahrrad wurde von den Tätern an die Böschung gelehnt und nicht auf der Seeseite zum See hinuntergeworfen. Offensichtlich ein Fehler der Täter, denn hätte das Fahrrad unten am Ufer gelegen hätte sich die Suche auf diesen Bereich konzentriert. Es lehnte aber unweit des Trampelpfades und lenkte damit bereits am nächsten Tag die Aufmerksamkeit der Beamten auf diesen. Vermutlich war wirklich geplant, die Spuren der Tat nach Verbringung des Opfers verschwinden zu lassen. Aber Herr Herrmann und andere Mitglieder der Familie waren bereits kurz nach acht mit dem Auto am Seeweg unterwegs, zu schnell für die Täter.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.08.2019 um 12:55
Zitat von PhischPhisch schrieb:Durchaus denkbar. Aber anders herum kann man dies auch so interpretieren:
Eine Antenne sollte in ihrer Länge auf die Empfangsfrequenz zumindest in etwa abgestimmt sein, sonst führt dies u. U. zu erheblichen Verlusten. Also könnte einer mit physikalischem Grundverständnis gedacht haben, dass er den Draht lieber im Gerät anklemmt und die originale Antenne damit entfernt. Auch erscheint mir das stabiler als eine Wickellösung, die sich im Zweifel löst. Es gibt also durchaus nachvollziehbare Gründe für diesen Weg. Ob diese umständlichere Vorgehensweise zu besserem Empfang geführt hätte, ist natürlich unklar.
Deine Sichtweise ist physikalisch durchaus logisch. Ich habe oben die Darstellungsweise des Gerichts/Urteils angegeben, das Werner M. immer eine gewisse Fachkenntnis unterstellt.
Die Wirklichkeit sieht aber etwas anders aus:
Die Radioantenne wurde zunächst ausgebaut und durch einen kurzen Draht (ursprüngliche Antennenlänge?) ersetzt. Erst an diesen Draht wurde dann die lange Leitung bis zur Erdoberfläche befestigt. Und zwar durch Verwürgen der beiden Litzenenden. Also nicht besser als der von mir vorgeschlagene Knoten an der Stabantenne. Die gesamte Ausführung ist mir nur verständlich, wenn Antennenersatz und Draht zur Erdoberfläche zwei völlig unabhängige Aktionen waren*. Das passt allerdings nicht in das Weltbild des Gerichts, weil für Aktion 2 keine Fachkenntnis nötig wäre. Denn innerhalb des Radios wurde "fachgerecht" gelötet und das berühmte Isolierband um die Lötstelle geklebt. Wirklich fachgerecht wäre es übrigens gewesen, den Antennendraht direkt an der Platine festzulöten. Stattdessen wurde der Antennendraht an die ursprüngliche interne Antennenzuleitung gelötet. Das Isolierband passt angeblich zu den Isolierbändern am Klingeldraht. Nur hat niemand nachgeprüft, wie groß die Chance ist, in einem Geschäft zufällig dieselbe Sorte Isolierband zu bekommen. Ich schätze sie auf 10% ein.
* So hat es damals übrigens auch die Polizei gesehen. Mit gigantischem Aufwand wurde in allen JVAs ermittelt, woher ein Radio mit entfernter Antenne stammen könnte. Es war weit verbreitet, dass Häftlinge Radios so präparierten.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Zur Antenne habe ich mir die folgende Meinung gebildet: die optimale Antennenlänge bei UKW dürfte 1,50m sein. im Boden dürfte die Drahtlänge keine Bedeutung haben, also müsste es reichen wenn der Draht 1,5m oberhalb der Erde verlegt wird. Da die grossen UKW Sender in Deutschland normalerweise recht kräftig strahlen, solle es so einen ausreichenden Empfang gegeben haben. Das müsste man aber mal ausprobieren.
Genau genommen wäre die optimale Antennenlänge 1/4 der Wellenlänge (also um 75 cm) über einer großen leitenden (Metall)fläche. Über dem Erdboden mag das auch ganz gut passen. Man darf den Draht aber nicht einfach durch die Erde verlegen. Diese Idee funktioniert nur, wenn ein Koaxialkabel bis zur Erdoberfläche geführt ist. Soweit ich weiß, wurde die Antenne oben nicht weiter geführt, zumindest nicht senkrecht nach oben. Wenn sie nur auf der Erde ausgelegt war, ist kaum mit Empfang zu rechnen.
Du hast schon Recht, dass die lokalen UKW-Sender (in diesem Fall Hoher Peißenberg) sehr stark waren. Angeblich war das Radio aber auf einen B3-Kanal eingestellt, auf dem abends Gastarbeiterfunk zu hören war. Erfahrungsgemäß war dieser Kanal im Ammerseebereich schlechter zu empfangen als die anderen B3-Kanäle, weil er vermutlich nur für München (Ismaning, Wendelstein) gesendet wurde.
Ich halte es für einen Kunstfehler, dass genau das Ausprobieren nicht erfolgt ist. Das hätte der Radio-Gutachter auf jeden Fall machen müssen. Wenn er allerdings heraus bekommen hätte, dass der Empfang wirklich nicht funktioniert, würde uns das nicht weiter bringen.
Zitat von Heidi71Heidi71 schrieb:Diese vermeintlichen Widersprüche lassen sich auch ganz einfach damit erklären, dass der (Haupt-) Täter zunächst offenbar noch relativ viel Zeit hatte und diese auch für eine zunächst "gründliche" Tatvorbereitung nutzte. Je mehr die Zeit drängte, weil z. B. der Gerichtsvollzieher vor der Tür und das Ende der Schulferien bevor stand, desto schneller musste es gehen und entsprechend wurde zum Ende hin immer mehr "geschlampt" und improvisiert ("..müssen jetzt raus aus der Scheiße, koste es was es wolle...")...
... dilettantische Kontaktaufnahme, offenbar nicht durchdachte Geldübergabe...
... Für mich deuten diese Umstände nicht auf jugendliche Täter.
So ist es in der Tat, wenn jemandem die Zeit wegläuft. Deshalb ist an dieser Sichtweise durchaus etwas dran.
Wie die Lösegeldübergabe tatsächlich geplant war, weiß niemand. Weil das der schwierigste Teil einer Entführung ist, sollte man annehmen, dass die Täter mit dieser Planung erst einmal anfangen. Falls die Lösegeldübergabe nicht nur schlecht sondern vielleicht gar nicht geplant war, sind wir wieder bei jugendlichen Tätern.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.08.2019 um 13:46
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Und am Landheim selbst gab es uebrigens auch Schueler aus ganz normalen Mittelstandsfamilien, naemlich die Kinder der Lehrer. Da waeren auch keine zwei Millionen auf dem Konto zu erwarten gewesen.
@AnnaKomnene
Das mag schon sein, aber es geht bei der Planung eines Verbrechens eben auch um Wahrscheinlichkeiten: Wenn man schon das Risiko einer Entführung eingeht, dann natürlich so, dass die Chance, ein Opfer aus vermögenden Verhältnissen zu erwischen möglichst hoch ist, sofern man nicht ohnehin nur eine bestimmte Person entführen will, von der man sicher weiß, dass die Familie vermögend ist.
Bei diesem Ansatz wäre davon auszugehen, dass Ursula Herrmann ein Zufallsopfer war.

Weitere, außer zunehmendem Zeitdruck, für mich nach abnehmender Wahrscheinlichkeit sortierte Erklärungen für die mit fortschreitender Tatausführung zunehmenden Inkonsistenzen bzw. "Schlampereien" wären:

- Der auch schon von anderen hier im Forum eingebrachte Ansatz, dass es bei der Tat letztlich gar nicht um das Geld ging, sondern darum, den Eltern oder allgemein der Familie des Opfers einen "Denkzettel" zu verpassen:
Der Vater von UH war Lehrer, vielleicht gab es einen oder mehrere ehemalige Schüler, die sich von ihm aus ihrer Sicht ungerecht behandelt fühlten und ihm eins "auswischen" wollten, was dann furchtbar schief ging.
Vielleicht hatte Familie Herrmann Feinde, von denen sie selbst nichts wusste oder sie stand symbolisch für etwas, was aus Tätersicht "bestraft" werden sollte.

- Eine hier auch schon erwähnte Untervariante davon wäre noch, dass die Tat nur eine Art Inszenierung war, um sich täterseitig selbst wichtig zu machen und z. B. die Ermittlungsbehörden vorzuführen, nach dem Motto: "Schaut her, wie ihr euch habt austricksen lassen...". Das konkrete Opfer wäre in diesem Fall eigentlich egal gewesen, es musste nur in die Kiste passen. Eine reale Geldübergabe war von vorneherein gar nicht vorgesehen.

- Die Tat war als Ablenkungsmanöver gedacht, um möglichst viele Polizeikräfte westlich von München zu binden und im Hintergrund ein ganz anderes Verbrechen, z. B. östlich von München, durchzuführen.

Auch in diesen Fällen war der Tod des Opfers vermutlich nicht geplant, sondern es hätte nach Erzielung des gewünschten Effekts wieder frei gelassen werden sollen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.08.2019 um 14:02
@Heidi71

Sehr viel sicherer waere es dann gewesen, die Gewohnheiten von bekannten, reichen Familien aus der Umgebung anzusehen, und gezielt ein Opfer auszuwaehlen.
Zitat von Heidi71Heidi71 schrieb:Die Tat war als Ablenkungsmanöver gedacht, um möglichst viele Polizeikräfte westlich von München zu binden und im Hintergrund ein ganz anderes Verbrechen, z. B. östlich von München, durchzuführen.
Das koennte wiederum sein, und hier waeren wir dann wieder bei der Theorie, dass rechte Kreise involviert gewesen sein koennten. Bei Kapitalverbrechen mit umfangreichen Ermittlungsansaetzen, wie es hier der Fall war, werden normalerweise Arbeitskraefte aus anderen Bereichen herangezogen.


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20.08.2019 um 16:22
Mal unabhängig davon, dass W.M. mit dem als Fernsehtechniker Erlernten eine andere Arbeit abgeliefert hätte, muss man sich die Frage stellen, weshalb der ganze Aufwand betrieben wurde.
Das war doch nur Spielerei.
Wenn ich den aktuellen Prospekt des Landheims anschaue, dann kann ich mir vorstellen, dass früher schon sehr viel Technik-und Bastelkram gelehrt wurde. Mittlerweile gibt es nämlich sogar Unterricht in „Robotics“!
Als Jugendlicher fühlt man sich doch ganz toll, wenn man selbst was bauen kann. Da haben die Jungs wohl in der Freizeit ein wenig weiter rumgetüftelt.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.08.2019 um 17:43
@robernd
Du hast Recht: Stabantenne = halbes Dipol = 0,75 m
Ich nehme an das er den Antennenanschluss einfach nur nach draussen führen wollte, da die Verbindung mi dem langen Draht erst vor Ort (ohne Lötkolben) an der Kiste gemacht wurde. Daher nur der kurze Draht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.08.2019 um 20:40
Zitat von Delphi10Delphi10 schrieb:Mal unabhängig davon, dass W.M. mit dem als Fernsehtechniker Erlernten eine andere Arbeit abgeliefert hätte....
Oder bewusste Täuschung durch vorsätzliche Fuscherei. "sonst suchen se noch nen Fernsehtechniker"


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20.08.2019 um 21:50
Nee, wenn ich nicht als Fernsehtechniker auffliegen will, dann lass ich den ganzen Schnick Schnack gleich bleiben.


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21.08.2019 um 10:09
Geschlossene Akten? - Aus meiner Sicht darf es das noch nicht gewesen sein.

Auch bei der Augsburger Allgemeinen haben sich Gebühren für das online-Lesen durchgesetzt. Die Überschrift sagt aber genug:
https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Die-Akte-Ursula-Herrmann-bleibt-wohl-fuer-immer-geschlossen-id55226351.html
Laut Zeitungsbericht soll es heute eine Erklärung von Michael Herrmann und seinem Anwalt geben.

https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Staatsanwaltschaft-Keine-neuen-Ermittlungen-im-Fall-Ursula-Herrmann-id55224391.html


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21.08.2019 um 10:17
Hier auch noch ein kurzer Bericht aus der Süddeutschen Zeitung:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-augsburg-fall-ursula-herrmann-1.4570230


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21.08.2019 um 10:42
Wie vermutet: Tat verjährt.
Außerdem keine WA da die Indizienkette, die zur Verurteilung geführt hat, nicht nachhaltig erschüttert wird.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

21.08.2019 um 16:19
Ich kann hier die Presseerklärung meines Anwalts zur Verfügung stellen:


Presseerklärung im Fall Ursula Herrmann
Mit Schriftsatz vom 29.11.2018 des Rechtsanwalts Joachim Feller, wurden der Staatsanwaltschaft Augsburg eine Reihe von Indizien präsentiert, die auf einen anderen Täterkreis als den in diesem Verfahren bereits verurteilten Werner Mazurek hinwiesen.
Mit Schreiben vom 20.08.2019 hat die Staatsanwaltschaft Augsburg mitgeteilt, dass von der Einleitung von Ermittlungen abgesehen würde. Wie der Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft zu entnehmen ist, sieht sie sich hieran zum einen dadurch gehindert, dass die Tat nicht als Mord zu qualifizieren sei und somit Verjährung eingetreten sei, zum anderen die vorgelegten Indizien die Aufnahme neuer Ermittlungen nicht rechtfertigen würden.
Dieser Auffassung wird entschieden entgegengetreten.
Die Indizien, die zur rechtskräftigen Verurteilung des Werner Mazurek führten, sind nach heutigem Kenntnisstand erschüttert. Das rechtskräftige Urteil basiert auf der Annahme, dass ein bei Mazurek gefundenes Tonbandgerät Tatmittel war. Dies ist nach heutigen technischen und physikalischen Erkenntnissen nicht mehr vertretbar.
Weiter basiert das Urteil auf Angaben eines Zeugen, der zum Zeitpunkt des Strafverfahrens bereits verstorben war und dessen Glaubwürdigkeit durch die damals mit dem Fall betrauten Leiter der Sonderkommission Ursula Herrmann in Frage gestellt worden war.
Die nunmehr der Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellten Indizien hingegen bieten in ihrem Gesamtgefüge eine ausreichende Grundlage, einen Anfangsverdacht in Richtung eines anderen Täterkreises zu begründen. Aus Sicht des damaligen Nebenklägers sind diese Indizien umfangreicher und stärker, als die damals zur Verurteilung führenden Indizien.
Soweit die Staatsanwaltschaft von einem Verfahrenshindernis der Verjährung ausgeht und sich hierbei auf die damaligen Feststellungen des rechtsmedizinischen Gutachters beruft, ist dies nicht nachvollziehbar.
In dem Urteil gegen Mazurek wurde ausgeführt, das nach den übereinstimmenden Ausführungen des Sachverständigen die Umstände in ihrer Gesamtschau die Vermutung nahelegen würden, das Kind sei möglicherweise in betäubten Zustand in die Kiste verbracht worden. Als Substanz für die Betäubung käme Lachgas in Betracht. Hierfür spräche, dass bei der Obduktion des Mädchens festgestellt worden war, dass ein deutlich erhöhter Hirndruck vorlag, der auf die Wirkung von Lachgas hinweisen würde.
Insoweit ist eine Qualifikation der Tat als Mord nicht abwegig. Verjährung wäre dann nicht eingetreten.
Unabhängig hiervon wird Herr Michael Herrmann die nunmehrige Entscheidung der Staatsanwaltschaft respektieren, auch wenn er anderer Auffassung ist, wie oben ausgeführt.
Herr Herrmann hat sich über Jahre der Öffentlichkeit ausgesetzt. Dies findet hiermit sein Ende.

Joachim Feller Rechtsanwalt
Fachanwalt für Strafrecht


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21.08.2019 um 20:20
@2r2n
Vielen Dank für die Presseerklärung.

Es tut mir wirklich leid, das es so ausgeht. Ich hatte wirklich Hoffnung, das sich doch noch etwas bewegt.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

21.08.2019 um 21:37
Schade, aber das war zu erwarten. Anhand der Obduktionsergebnisse wird kein Gerichtsmediziner ein Gutachten zu einer möglichen Überdosierung bei der Betäubung mit Lachgas erstellen, zumal selbst das Lachgas nur eine plausible Theorie und nicht nachweisbar ist. Wie sich schon im Zivilprozess gezeigt hat, muss man auch seitens der Justiz ein Stück weit "wollen". Gäbe es keinen verurteilten Täter, wäre die Motivation wesentlich höher. So bleibt es bei dem für mich zweifelhaften Urteil. Falls es am Ende wirklich nur daran gehangen hat, dass der Flohmarktverkäufer den Ermittlern gegenüber nicht offenlegen wollte, woher seine Ware stammt, das möchte ich mir nicht ausmalen.


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