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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

30.11.2018 um 18:48
OK danke!

Es gab doch einen Anschluss für Kopfhörer, also (solange man genug Batterien hat) das ideale Gerät für outdoor anno 1981. Vielleicht sieht es deshalb so verschlissen aus, weil es dauernd rumgeschleppt wurde? Kann natürlich auch in einer Werkstätte gestanden haben.

https://www.radiomuseum.org/r/tec_sound_admiral_4.html

Ob ein Ostdeutscher so ein neues Radio mit Kratzspuren auf der Skala verunstaltet hätte weiß ich nicht. So etwas kriegte man in der DDR bestenfalls nach einigen Jahren.

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

30.11.2018 um 19:00
Ich habe mal auf einer Ratgeberseite nachgesehen, was man beachten sollte, wenn man sich ein Werkstatt- oder Bauradio anschaffen will (was es nicht alles gibt im Internet!). Wichtig findet der "Ratgeber", dass es möglichst stabil und robust ist, da es eher weniger herumgetragen wird, aber viele andere Dinge, die auch schwer sein können, herumgetragen werden könnten, die das Gerät umstoßen, herunterwerfen oder darauf fallen können. Außerdem sollte es möglichst große Knöpfe und Einstellräder haben, weil man in der Werkstatt und auf der Baustelle oft Handschuhe trägt und ebenso ein großes gut sichtbares Display, weil oft Schutzbrillen getragen werden.
Also, ich persönlich sehe dieses kleine tragbare Gerät einfach nicht in diesem Zusammenhang. Ich finde, es punktet gerade durch die Kompaktheit, eben zum "Pophören am Steg", auf der Wiese mit Freunden oder allein im Bett.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

30.11.2018 um 19:28
Es war zumindest ein Intensiv genutzter Gebrauchgegenstand. D.h. für mich nicht das Radio, in das jemand aus Heimweh Pa oder Ma einritzen würde.
Die Nutzung bei Strand-/ Stegpartys etc. oder auf einer Segelyacht wäre auch möglich. Die Initialien könnte dann z.b. auf den Bootsnamen hindeuten wie hier:
https://images.google.com/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fboote.de%2Fwp-content%2Fthumbnails%2Flg%2Fuploads%2F2018%2F08%2F58657.jpg&imgrefurl=https%3A%2F%2Fboote.de%2Fanzeigen%2Fjako-kruiser&docid=AJeXlZsjFcwY7M&tbnid=lXMRvF0ERtKeGM%3A&vet=1&w=749&h=560&hl=de-DE&source=sh%2Fx%2Fim


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

30.11.2018 um 19:31
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Es gab doch einen Anschluss für Kopfhörer
dabei fällt mir noch etwas ein: der Kinder-Sender Kika hat diesen Sommer eine Sendung zum Thema "Internate" gebracht (bei youtube zu finden, "Checker Julian"), in der ausgerechnet das LEH unter die Lupe genommen wurde. Bei den Gesprächen mit den Schülern war es auch 2018 so, dass sie es ganz wichtig finden, sich mit Musikhören - vorzugsweise mit Kopfhörern - abgrenzen zu können, weil ihnen die ständige Anwesenheit von so vielen anderen auch mal zu viel wird. Heimweh scheint übrigens sogar bei 15-16 jährigen noch Thema zu sein.
Wenn ich mir das jetzt im Jahr 1980 oder 1981 vorstelle, ist ein kleines Radio vielleicht auch ganz praktisch, weil es nicht soviel Batterie frisst wie ein Kassettenrekorder. Ich weiß jetzt nicht, ob man von der Größe auf die Lautstärke schließen kann, aber ist der Sound Admiral 4 nicht viel zu leise für eine Werkstatt o.ä., wo vielleicht Maschinen lärmen etc.?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

30.11.2018 um 20:23
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Vielleicht sieht es deshalb so verschlissen aus, weil es dauernd rumgeschleppt wurde?
... Ob ein Ostdeutscher so ein neues Radio mit Kratzspuren auf der Skala verunstaltet hätte weiß ich nicht. So etwas kriegte man in der DDR bestenfalls nach einigen Jahren.
Diese Art von Radio ist ein typisches Billigradio. Von Vorgängern (die es natürlich auch in der DDR gab) unterscheidet es sich dadurch, dass ein Integrierter Schaltkreis die wichtigsten Funktionen ausführt. Der macht es im Vergleich zu Vorgängern billiger und in der Empfangsleistung vielleicht etwas besser. Davor waren einzelne Transistoren verbaut.

Ich hatte das Radio früher schon einmal beschrieben. So herunter gekommen ist es für mich ein Baustellenradio. Abgebrochene und geflickte Antennen sind dort üblich. Speziell der Schlitz, um das Batteriefach zu öffnen, war sehr mitgenommen. Daraus ließe sich schließen, dass die Batterie sehr häufig mit ungeeignetem Werkzeug gewechselt wurde. Das ist nicht typisch für ein Kinderzimmer. Und im Internat sollte es schon Netzanschluss haben.
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mit so einem krächzenden Ding auf einem Bootssteg Musik zu hören. Dafür hätte es schon größer sein dürfen.

Die Buchstabengruppen PA und MA sind übrigens voneinander getrennt. Nach der alten XY-Sendung soll es mehrere Hinweise gegeben haben, dass PA MA Papa und Mama heißen können. Ich kann mir darauf keinen rechten Reim machen. Vielleicht war es anfangs in einem Kinderzimmer und später bei Papa auf der Baustelle.

Ich frage mich immer wieder, wie ein Kind ohne Hilfsmittel die Batterie hätte wechseln sollen. Es ist nämlich nicht so einfach eine 9-V-Batterie von den Druckknopf-Anschlüssen zu lösen. Ich mache das immer mit einem Schraubenzieher. Mit Fingernägeln geht das nur einmal, bis sie wieder nachgewachsen sind ;)


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

30.11.2018 um 20:58
Zitat von roberndrobernd schrieb:Daraus ließe sich schließen, dass die Batterie sehr häufig mit ungeeignetem Werkzeug gewechselt wurde. Das ist nicht typisch für ein Kinderzimmer.
räusper... zum Glück kann niemand mehr sehen, wie insbesondere die Batteriefächer der elektronischen Geräte aussahen, die sich in mein Kinderzimmer verirrt hatten, ich glaube da hatte fast keines mehr diesen kleinen Plastikhalter an der Seite, weil ich die Deckel meist mit ungeeigneten Werkzeugen wie Münze oder Taschenmesser geöffnet habe!


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30.11.2018 um 22:25
@robernd
@panta_rhei
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Ich weiß jetzt nicht, ob man von der Größe auf die Lautstärke schließen kann, aber ist der Sound Admiral 4 nicht viel zu leise für eine Werkstatt o.ä., wo vielleicht Maschinen lärmen etc.?
Das glaube ich auch. Anno 1981 gab es die speziell designten Baustellenradios noch nicht so wie heute die Dinger von makita. Die müssen folgende Eigenschaften haben: Staub und Feuchtigkeit voll aushalten, stoßsicher und robust sein (einem Bekannten ist beim Hausbau das Bst.radio durch Unachtsamkeit die gesamte Treppe seines Rohbaus runtergekugelt und düdelte trotzdem unten in der Eingangshalle weiter) und vor allem einen guten Klang haben um die Baustellengeräusche zu übertönen. Damals musste man aber nehmen was es gab. Noch dazu wenn es billig war. Ich weiß nicht wie die max Lautstärke war, aber es war sicher nicht so wie bei grösseren Apparaten.

Das Hauptindiz für eine Verwendung als Werkstättenradio ist die geflickte Antenne, allerdings wurde das nicht besonders professionell gemacht wie man es von Werktätigen erwarten würde. Das könnten genausogut Jugendliche gewesen sein, die zumindest wussten wie man lötet. Der verschlissene Zustand und das abgewetzte Batteriefach lassen nur den Schluss zu, dass das Radio sehr oft verwendet wurde, aber nicht von wem; es muss aber nicht zwingend in einer Werkstatt gewesen sein, wo es meist nur in der Ecke steht und eher durch Staub oder andere Ablagerungen beeinträchtigt wird.

Was aber für die bewusste Auswahl dieses Gerätes für die Kiste spricht

- die kompakte Grösse von ca. 20 cm, passt perfekt

- die geringe Lautstärke. Die Täter hätten Ursula keinen Ghettoblaster in die Kiste gestellt, den man bei voller Lautstärke aus den Rohren heraus hätte hören können. Ich bin sicher dass sie als erstes das Radio aufgedreht hätte um auf sich aufmerksam zu machen.

- die relativ einfache Bedienung

Interessant wäre vielleicht (wenn das funktioniert) was Frau Dr. Zipser zum händisch eingeritzten PA MA sagen würde. Für mich ist auch das kein voller Beweis für Kinderhände. Die ordinären Sprüche, die man eingeritzt sieht, haben oft das gleiche Schriftbild.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

30.11.2018 um 22:57
Ist eigentlich zu befürchten, dass hier, ähnlich wie beim Oktoberfest-Attentat, aufgrund des so "erfolgreich aufgeklärten" Falles (schließlich sitzt ja der verurteilte Täter) und der damit obsoleten weiteren Ermittlungen, nach einer gewissen Frist die Asservate vernichtet werden?

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/oktoberfest-attentat-die-asservatenkammer-ist-leer-1.465382


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

30.11.2018 um 23:10
@panta_rhei

Das kann ohne weiteres passieren. Der Strafprozess ist rechtskräftig abgeschlossen, das Zivilverfahren allerdings noch nicht (oder?). Und der gründet sich beweistechnisch am Strafurteil. Ich bin mir sicher dass die schon die zur Vernichtung bestimmten Asservate festgelegt haben.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

30.11.2018 um 23:28
@ErwinKöster
Das Zivilverfahren ist noch nicht abgeschlossen, die Berufungsbegründung steht allerdings noch aus. Erst wenn sie eingereicht ist, wird über die Berufung entschieden.
Über den Zustand der Asservate kann ich keine Angaben machen. Ich kann nur sagen, dass ich keine Antwort vom LKA bekomme, wenn ich Anfragen stelle. Vor einer Woche habe ich nachgefragt, ob wir den Urlaubsfilm vom August 81 wieder zurückbekommen (Die Kripo dachte damals, er könnte ihnen Hinweise liefern). Bis jetzt kam keine Antwort. Auch sonstige Nachfragen bleiben ohne Reaktion.
Es ist ihnen offenbar egal, dass viele Medienvertreter hiervon Kenntnis erlangen. Ihnen kommt das Verhalten der Behörden auch recht merkwürdig vor.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

30.11.2018 um 23:50
Zitat von 2r2n2r2n schrieb:Vor einer Woche habe ich nachgefragt, ob wir den Urlaubsfilm vom August 81 wieder zurückbekommen (Die Kripo dachte damals, er könnte ihnen Hinweise liefern). Bis jetzt kam keine Antwort. Auch sonstige Nachfragen bleiben ohne Reaktion.
Ohne Worte. Die machen wirklich was sie wollen. Bald wachsen die ersten Bananen.

Hallo - das ist EUER Urlaubsfilm. Und wahrscheinlich so ziemlich die letzten Filmaufnahmen deiner Schwester. Ich glaube nicht dass der tatrelevant ist.

Das LKA verwendet für die Verwaltung der Asservate übrigens seit 2012 eine Software namens SpAss, mit der eigentlich alles schnell und unkompliziert gehen sollte - außer man will nicht.
Im Bereich Versand und Annahme spielt die im Hintergrund laufende Historisierung mit die bedeutendste Rolle. So kann ein Berechtigter jederzeit überprüfen, wo und ggf. in welchem Status sich bestimmte Asservate gerade befinden. Bisher war dies – wenn überhaupt – nur durch umständliches Nachfragen möglich
https://mobile.kriminalpolizei.de/ausgaben/2014/maerz/detailansicht-maerz/artikel/neue-asservatenverwaltung-bei-der-bayerischen-polizei.html


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

30.11.2018 um 23:51
@2r2n
@ErwinKöster

Das heißt, wenn man es weiterhin mit dem Oktoberfestattentat vergleicht (und ich komme langsam aber sicher dahinter, warum ich wirklich immer schon diese Assoziation hatte...), müsste, um die Wiederaufnahme der Ermittlungen zu erzwingen: das Medienecho noch viel deutlicher sein, es ein paar engagierte lokale/regionale Politiker geben, die sich neben einer Riege von Privatpersonen und Anwälten hier engagieren, vor allem aber nicht nur Hinweise auf neue Ermittlungsansätze geben, sondern handfeste Beweise? Wo ist da die Trennlinie? Oder gibt es da gar keine juristische Definition, welcher Art ein Hinweis sein muss, um Ermittlungen aufzunehmen? Ist das einfach der Willkür der Staatsanwaltschaft überlassen?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.12.2018 um 00:33
Zitat von 2r2n2r2n schrieb:Vor einer Woche habe ich nachgefragt, ob wir den Urlaubsfilm vom August 81 wieder zurückbekommen (Die Kripo dachte damals, er könnte ihnen Hinweise liefern). Bis jetzt kam keine Antwort. Auch sonstige Nachfragen bleiben ohne Reaktion.
Das ist nicht zu fassen. Ich frage mich immer, sitzt da jetzt ein bestimmter Mensch, der so eine Anfrage einfach ignoriert oder bekommt er dafür Anweisungen? Die andere Frage, die ich mir stelle, ist allerdings, ob das alles Zufall ist.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.12.2018 um 08:53
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Das ist nicht zu fassen. Ich frage mich immer, sitzt da jetzt ein bestimmter Mensch, der so eine Anfrage einfach ignoriert oder bekommt er dafür Anweisungen? Die andere Frage, die ich mir stelle, ist allerdings, ob das alles Zufall ist.
Ich denke, zunächst ist immer davon auszugehen, dass die Häufungen der Unregelmäßigkeiten Zufall sind. Man hat diese Dinge halt viel mehr im Blick, als das, was im Alltagsgeschäft alles funktioniert. Und das meiste funktioniert.
Dennoch bietet der Fall aus vielerlei Hinsicht Anlass, genauer hinzuschauen und die vielen Auffälligkeiten zu überprüfen bzw. überprüfen zu lassen. Für mich ist die Tatsache, dass es viele Leute sind, die die große Menge der Merkwürdigkeiten monieren, ein Hinweis, diese Prüfungen zu unterstützen bzw. auch selbst voranzutreiben. Ebenso ist die Tatsache, dass viele Medien auf mich zugekommen sind, ein Anstoß, nicht locker zu lassen.
Am Ende muss man jedoch auch bedenken, dass es doch etliche Fälle gibt, wo alle wissen, dass sie nicht gelöst sind und sie dennoch juristisch abgeschlossen sind. Beispiele:
- der Buback Mord
- das Oktoberfest Attentat
- die CDU Spendenaffäre
- der NSU Komplex
Wir müssen also davon ausgehen, dass durch die Verstrickungen von Politik, Wirtschaft und Justiz auch unser Fall nicht gelöst werden darf. Und angesichts des Bekanntheitsgrads der vier genannten Beispiele ist auch klar, dass die Familie Herrmann nur ein ganz kleiner Fisch ist. Ich spüre also schon auch eine Tendenz in mir, an irgendeinem Punkt zu akzeptieren, dass der Staat seine Grenzen hat, um es freundlich auszudrücken.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.12.2018 um 11:00
@2r2n

Die Sache mit dem Urlaubsfilm solltest Du mal bei Gelegenheit der Presse erzaehlen, das ist unglaublich.


@panta_rhei

Meiner persoenlichen Lebenserfahrung mit komplett anderen Behoerden nach ist es meistens so, dass das eine einzelne Person ist, die extreme Probleme verursacht, irgendein Buerokrat, der da sitzt und durch seine Gesiteshaltung oder auch Inkompetenz einer erheblichen Anzahl unbescholtener Menschen das Leben schwer macht. Was genau beim LKA Bayern los ist, weiss ich aber natuerlich nicht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.12.2018 um 12:48
@2r2n
@AnnaKomnene
@panta_rhei

Ich habe in meiner Erregung über die Nichtherausgabe des Films überlesen dass das Ansuchen erst eine Woche her ist. Das ist für die Strafjustiz ein sehr kurzer Zeitraum für so eine Angelegenheit. Fristen gibt es nicht. Hier wird genau dieses Problem diskutiert und beantwortet:

https://www.123recht.de/forum/strafrecht/Herausgabe-von-Asservaten-__f422368.html

2r2n ihr müsst aber auf alle Fälle am besten schon jetzt deponieren welche Gegenstände ihr zurückhaben wollt. Die Vernichtung von Asservaten geschieht nämlich irgendwann nach Abschluss des Verfahrens!

Man kann nur hoffen dass seit dem Asservatskandal beim NSU-Komplex etwas mehr Sensibilität herrscht. Dort wurden trotz Moratorium des BMfI auf Vernichtungsstopp Asservate vernichtet.

www.welt.de/politik/deutschland/article158260792/Bundesanwaltschaft-vernichtete-wichtige-Dokumente.html

Auch beim Wichmann (Goehrde) wurden nach seinem Selbstmord Asservate vernichtet, unter anderem der in seinem Garten vergrabene Ford Probe, auf deren Rücksitz Blutspuren gefunden worden waren. Als Birgit Meier in seiner Garage einbetoniert gefunden wurde gab es dann dumme Gesichter.

Jedenfalls ist die Kette von unkooperativem Verhalten gegenüber der Familie Herrmann auffällig und gehört öffentlich thematisiert. Und dass in diesem Fall neu ermittelt werden sollte ist auch klar.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.12.2018 um 14:29
Zitat von 2r2n2r2n schrieb:Am Ende muss man jedoch auch bedenken, dass es doch etliche Fälle gibt, wo alle wissen, dass sie nicht gelöst sind und sie dennoch juristisch abgeschlossen sind. Beispiele:
- der Buback Mord
- das Oktoberfest Attentat
- die CDU Spendenaffäre
- der NSU Komplex
Wir müssen also davon ausgehen, dass durch die Verstrickungen von Politik, Wirtschaft und Justiz auch unser Fall nicht gelöst werden darf. Und angesichts des Bekanntheitsgrads der vier genannten Beispiele ist auch klar, dass die Familie Herrmann nur ein ganz kleiner Fisch ist.
Fragt sich nur, wann aus einem kleinen ein großer Fisch wird. Je mehr ich mich mit der ganzen Thematik beschäftige, desto mehr Parallelen und/oder Verknüpfungen gerade zu dem 2. und 3. von dir genannten Beispiel fallen mir auf.


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01.12.2018 um 15:18
Das Pferd mal andersrum aufgesattelt:
Unzweifelhaft ist der Weingarten Dreh- und Angelpunkt. Der/mind. einer der Täter muss sehr vertraut mit dem Waldgebiet sein, sonst hätte die Entführung nicht so reibungslos funktioniert. Insbesonders aber die Wahl des Kistenverstecks weist darauf hin, dass die Täter sich hier oft aufhalten und die Besonderheiten des Ortes (wer wann hier ist, Zugänglichkeit etc.) sehr gut kennen. Einige Dinge weisen auch in die Richtung, dass es ein gewisses forst/jagdspezifisches Wissen gibt (z.B. Pflanzung von Fichten und Anbringen eines Schutzes gegen Wildverbiss). Der Weingarten selbst wird nicht viel von Spaziergängern frequentiert, im Gegensatz zum Uferweg am Waldrand. Auf der einen Seite beginnt Eching, auf der anderen Schondorf, bzw. eigentlich das LEH. Denn als Landerziehungsheim wurde es 1905 eher als Schule IM Wald gegründet, was zwar auch 1981 nicht mehr so war, aber der Wald hat immer eine Rolle gespielt. Das LEH grenzt nicht nur an den Weingarten unmittelbar an, sondern Sportplätze, Bootshaus mit Steg und mehrere kleine Anlagen und Gebäude reichen ins Weingartengebiet hinein. Zudem ist es durchaus erwünscht im Sinne des LEH-Geistes, sich viel in der Natur/Wald aufzuhalten und hier sich auch frei und selbstständig zu entfalten. Somit ist es nicht verwunderlich, dass damals wie heute der Weingarten einhellig nicht nur von Kindern und Jugendlichen als LEH-Revier gesehen wird.
Folglich wäre es eigentlich selbstverständlich, dass bei den Ermittlungen das LEH einbezogen werden muss. Es ist völlig absurd, mit der Begründung, es hätte keine Ermittlungsansätze gegeben, ausgerechnet hier keine Befragungen und keine Spurensuche vorzunehmen. Natürlich kann man sagen, die Schüler entstammen oft illustren und einflussreichen Familien, es sollte kein negatives Bild geben. Aber: gibt es denn überhaupt ein negatives Bild, wenn die Schüler befragt werden, ob sie etwas beobachtet haben? Wenn eines der haarsträubendsten Verbrechen in der BRD aufgeklärt werden soll. Ich verstehe das eigentlich nicht so ganz. Es ist doch ganz selbstverständlich, beizutragen, die Täter zu schnappen, gerade wenn mein Kind ins LEH geht, würde ich doch nicht wollen, dass dort ein Entführer frei herumläuft. Und in den Medien war der Fall natürlich ohnehin, ließ sich nicht totschweigen. Also 1.): Wer ist überhaupt so einflussreich, die Ermittlung zu unterdrücken? Und 2.): Warum?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.12.2018 um 16:41
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Wer ist überhaupt so einflussreich, die Ermittlung zu unterdrücken?
1981 begann eine große Ermittlungstätigkeit in alle Richtungen. Der Aufwand war immens. Damals konnten aber am Ende alle Tatverdächtigen mangels ausreichenden Beweisen nicht weiter verfolgt werden.

Später wären auch bei DNA Spuren keine Kosten gescheut worden:
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb am 06.10.2018:Aus einem alten Artikel:
"Die Ermittlungsbehörden bereiten einen Massen- Gentest vor, mehrere tausend Menschen aus Eching und umliegenden Gemeinden sowie die damaligen Schüler und Lehrer des nahe dem Tatort gelegenen Elite-Internats Schondorf sollen zur Speichelprobe gebeten werden. 4 Wochen später die Enttäuschung. Das DNA Profil ist identifiziert und gehört einer "berechtigten Person". Die Spur stammt nicht vom Täter, sondern von einem damals mit der Untersuchung der Kiste beauftragten Kriminaltechniker."
Dann 2007 Ermittlungen gegen Werner Mazurek, Urteil, BGH Bestätigung. Das wars. Gegen welchen LEH Schüler hätte man denn ermitteln sollen? Es gab ja keinen konkreten Tatverdacht. Heute gilt der Fall sowieso als abgeschlossen, der Täter sitzt seine Strafe ab und kommt vielleicht in 4-5 Jahren wieder raus. Die eigentliche Tat ist verjährt.

Warum sollte irgend ein Staatsanwalt denn Fall nochmals aufrollen und gegen einen LEH Schüler ermitteln?
Das wäre nur möglich wenn ein solcher von sich aus einen Mord an Ursula Hermann gestehen würde.
Ansonsten gilt der Fall wohl als "ausermittelt".


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.12.2018 um 17:03
@JosephConrad

Soweit ich weiss, waren diese Massengentests nur geplant, aber niemals ausgefuehrt worden. Das weiss aber @2r2n auf jeden Fall ganz genau. Eigentlich waere es eine gute Idee, wer auch immer es war, hatte einen starken Ortsbezug, und so dicht besiedelt ist die Gegend nicht. Man muesste also alle Personen aus den umliegenden Ortschaften ueberpruefen, die grob ins Altersprofil passten, plus die LEH Schueler, und dann noch alle, die beruflich mit diesem Wald zu tun hatten.

Tatsaechlich wurden aber wohl nur einige wenige ueberprueft, wie M, die bereits in Verdacht geraten waren. Bei M war das Ergebnis negativ, es ist weder seine DNS noch sein Fingerabdruck.

Massengentests werden oefter angewandt,
Wikipedia: DNA-Reihenuntersuchung

dabei sucht man zuerst nur grob, was ab und zu falsch positiv sein kann. Dann wird ein genauerer Test gemacht.

Ich habe eben mal grob bei Google nach den Kosten fuer private DNS Tests gesucht, soviel kostet das nicht, wobei ja jemand noch einen gehoerigen Gewinn eingeplant hat. Darueberhinaus handelt es sich um recht detaillierte Tests, nicht nur einen groben Suchtest. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass solche Massengenuntersuchungen kosteneffektiv sind.


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