13-Jährige Katrin Kalil seit dem 18.August 2015 vermisst!

@woertermord

woertermord schrieb:Dann müsste ja irgendjemand von der Aufnahmestelle in Passau oder dem Flüchtlingslager in Chemnitz registriert haben, wann die Familie losgefahren/angekommen ist.

nein, das !muss! keiner registriert haben.
die Menschen sind tagelang unterwegs, wenn nicht gar Wochen.
die wissen schlicht und ergreifend nichts mehr. Die sind in der Regel so ausgelaugt von der Flucht, vom Stress, von der Lebensgefahr... da schaltet das Hirn auf Überlebensmodus und blendet alles Unwichtige aus.

wer heute in München am Bahnhof ist und die ankommenden Flüchtlinge fragt, wann sie wo abgefahren sind und durch welche Städte sie "gereist" sind wird keine einzige vernünftige und klare Antwort bekommen.

ihr habt es nun mal nicht mit Urlaubern oder entspannt Reisenden zu tun.

wer das nicht begreift, dem fehlt für die Diskussion die Basis

@lawine
Ich meinte da auch eher die Mitarbeiter der beiden Flüchtlingslager. Aber natürlich muss das auch keiner. Die Familie wurde bei der Aufnahme in Passau registriert, dann ging ich in meiner Naivität auch davon aus, dass es irgendwie seitens der Mitarbeiter vermerkt wird, wenn die Flüchtlinge wieder abreisen. Aber dann vermutlich nicht mit Uhrzeit.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass bei so einer Flucht nach der Registrierung in Deutschland, die ja das Ziel war und nun erst Mal Sicherheit bedeutet, von allen Beteiligten der Stress erst Mal abfällt, man ist glücklich und dankbar, angekommen zu sein. Der Adrenalinspiegel, der Tage und Wochen am Limit war, sinkt, man steigt in den Zug, fühlt sich zum ersten Mal seit ewigen Zeiten entspannt, und man wird müde, achtet nicht mehr so 100% ständig drauf, wer wo ist, wie man es vorher die ganze Zeit getan hat. Und genau dann, wenn man nicht mehr so auf der Hut ist, passiert dann was, weil man EIN Mal nicht genau aufgepasst hat.

Wir wissen auch nicht, wie voll der Zug war, wieviele Flüchtlinge zusammen mit der Familie von Katrin in diesen Zug gestiegen sind, ob und wie sie sich da getrennt in die Waggons setzen mussten, weil es vielleicht zu voll war. Ich hoffe auch, die Auswertung von Videoaufnahmen hilft weiter. Wenn es nicht voll war, müsste man ja sehen können, ob sie mit einstieg und wo sie wieder ausstieg. Wenn es dagegen von Menschen wimmelte und man es nicht sehen kann, dann hat man auch gleichzeitig seine Antwort, wie sie sich verlieren konnten.

Hier einmal ein Artikel, der vlt. verdeutlicht, wie die Situation in der Gegend zur Zeit ist, wenn Passau wirklich ein Brennpunkt ist, herrscht da wohl allgemein ein ziemliches Chaos

http://www.mittelbayerische.de/bayern/niederbayern-nachrichten/viele-fluechtlinge-stranden-am-gleisbett-21764-art1268870.html (Archiv-Version vom 29.09.2015)

ja, Passau IST ein Brennpunkt. Eier von mehreren.

Wer da von geordneten Verhältnissen und Entspannung ausgeht, hat wenig Ahnung von der realen Situation vor ort und von Flüchtlingen ganz allgemein.

Da derzeit Flüchtlinge zu Tausenden ankommen, kann sich jeder in seiner Heimat vor Ort und zeitnah einen Eindruck verschaffen, wie fertig diese Menschen aus den Kriegsgebieten sind.

Und als zweites kann JEDE/R HELFEN damit sich die ankommenden Menschen wirklich irgendwann entspannen, abschalten zur Ruhe kommen und erholen können.

http://www.google.de/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fwww.freitag.de%2Fautoren%2Fjulius-wolf%2Fdie-schliessung-der-gesellschaft%2F%2540%2540images%2F2adffaae-e651-48ac-8cbe-b734cff93d97.jpeg&imgrefurl=https%3A%2F%2Fwww.freitag.de%2Fautoren%2Fjulius-wolf%2Fdie-schliessung-der-gesellschaft&h=282&w=445&tbnid=uF-l5fTD62MDGM%3A&docid=fo-gEKvz5oiS5M&ei=LNHlVd2MFOKcygP1zLbADA&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1309&page=1&start=0&ndsp=15&ved=0CEgQrQMwDWoVChMI3dLq15_WxwIVYo5yCh11pg3I

so sieht die Realität aus (Bericht vom Juli 2015), wenn man in Passau in eine Erstaufnahmeeinrichtung aufgenommen wird. Wer aus Kapazitätsgründen da nicht unterkommen kann, wird in eine irgendwo in Deutschland liegende andere Aufnahmeeinrichtung weitergeschickt.

@Comtesse

Comtesse schrieb:von allen Beteiligten der Stress erst Mal abfällt, man ist glücklich und dankbar, angekommen zu sein.

ne du, Entspannung sieht anders aus. Ankommen auch.

Das ist für alle ein desaströser Zustand, noch für Wochen.
Geht in die Heime, macht euch ein Bild vor Ort.

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/fluechtlingsstroeme-ueber-die-balkanroute-endstation-passau/12047866.html (Archiv-Version vom 08.10.2015)

ebenfalls Bericht aus Juli 2015

im Juli kommen in Passau täglich gut 300!! Flüchtlinge an.

Im August sind es bereits mehr als 700!! Flüchtlinge täglich, die über Passau in die Bundesrepublik geschleust werden. http://www.deutschlandfunk.de/fluechtlinge-in-passau-wir-wollen-sie-moeglichst-schnell.694.de.html?dram:article_id=328316



letzte Woche 71 Tote - erstickte Flüchtlinge in einem Kühlanhänger. Abgestellt wurde der Anhänger an einem Standstreifen auf der Autobahn in Österreich. http://www.focus.de/politik/ausland/fluechtlingsdrama-im-news-ticker-oesterreich-verschaerft-grenzkontrollen_id_4913633.html
Die wussten auch ganz bestimmt nicht, wo ihre Fahrtroute langging (Zynismus für diejenigen, die Flucht für nen nette Freitzeitbeschäftigung halten.)

Comtesse schrieb: Sie ist ein sehr hübsches Mädchen, und in den Köpfen mancher Ewig-Gestriger sind Mädchen diesen Alters schon im heiratsfähigen Alter - ob sie das wollen oder nicht.

Da kommt ein kurdischer Landsmann auch gut in Frage, Mädchen werden da bereits mit 14, 15 verheiratet, oder noch früher, wenn sie biologisch fraulich sind.
Finde die Idee, dass sie von einem anderen Kurden als Tochter oder Verwandte ausgegeben worden sein könnte, und die Papiere eben fehlen, gar nicht so abwegig.

Ein bisschen seltsam find ich nur dass es so wenige Hinweise gibt, nach 9 Tagen öffentlicher bundesweiter und teils internationaler Suche.

Falls sie sich in einem Fluchtlingsaufnahmelager aufhält, ist die Frage ob die anderen Bewohner überhaupt den Fall mitbekommen und wenn ob sie das überhaupt tangiert, weil sie sicher schon dutzendweise Schlimmeres erlebt haben.

@z3001x
Dann hätte Katrin sich in einer anderen Aufnahmestelle gegenüber einem Dolmetscher sicher verständlich machen können.
Wenn ein Mädchen in einem Aufnahmelager ihre Familie sucht, wir ihr sicher jemand helfen. Die haben ja auch alle Familie ...

@FF
Wie du ja selbst sagst, hätte sie sich bemerkbar machen können oder könnte es noch immer. Das setzt voraus, dass sie es will und dass es ihr gestattet wird.
Da man nicht ansatzweise weiß, wie das Verhältnis zu den Verwandten ist und was bspw mit ihren Eltern ist, kann man mMn nicht 100% sicher sein, dass ihr wichtigstes Ziel ist, die Verwandten wieder zu finden.
Stell Dir vor sie denkt, die Eltern wären auch in D, dann würde sie die suchen.
Stell Dir vor sie denkt, die Eltern wären in F, dann würde sie die dort suchen.
Stell Dir vor sie weiss, die Eltern sind tot, und sie fürchtet sich vor ihrem Onkel, dann würde sie jmd suchen, dem sie mehr vertraut. Da sie erst 13 ist, kann sie schnell auf jmd reinfallen.
Für mich ist völlig unklar, wo sich dieses Mädchen aufhält. Ich halte es noch für möglich, dass es jhr gut geht und sie einen Grund hat, nicht mit deutschen Behörden in Kontakt zu treten. Es kann ja sein, dass sie nicht weiß, dass nach ihr gesucht wird. Dem syrischen Staat ist es schätzungsweise auch scheissegal, wenn eine junge christliche Kurdin verschwindet.

XY nimmt sich des Falls demnächst an, hoffentlich weniger ergebnislos als bei Inga oder Lucile Klobut
http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/Fall-des-vermissten-syrischen-Maedchens-bei-Aktenzeichen-XY-ungeloest-artikel9290511.php

Würde es nicht vielleicht Sinn machen und die Suche erleichtern, wenn in den Flüchtlingheimen ein Bild von Katrin ausgehängt werden würde? Vielleicht hat sie ja jemand gesehen? Oder vielleicht erkennt sie sich selber auf dem Foto wieder und sieht, dass sie gesucht wird. Es könnte auch sein, dass sie durch die Heime irrt und nicht weiß, an wen sie sich wenden soll. Mit 13 Jahren in einem fremden Land ist es nicht einfach für sie. Zumal es nicht allzuviele Landsleute gibt an die sie sich wenden kann. Es gibt nicht so viele christliche Kurden. Und mit Muslimen wird sie evtl. keine sehr guten Erfahrungen gemacht haben.

darkunicorn schrieb: Es könnte auch sein, dass sie durch die Heime irrt und nicht weiß, an wen sie sich wenden soll.

Die wenden sich schon an sie, wenn ihre Daten aufgenommen werden.

Zur Info, wo derzeit vermutet wird wann die Familienmitglieder den Kontakt zu Katrin verloren hat.

Bei aktenzeichen xy hieß es in der Darstellung, dass beim Umsteigen am Bahnhof in "Hof" der Kontakt verloren ging.

Aufgegriffen hat das auch nochmals die Bild in einer Kurzmitteilung.

http://www.bild.de/regional/chemnitz/vermisste-personen/fahndungsaufruf-katrin-kalil-bei-zdf-aktenzeichen-xy-ungeloest-42431478.bild.html

Es erklärt auch, warum die Familie erst in Chemnitz die Vermisstenanzeige aufgegeben hat. Es war der letzte Umstieg vor Chemnitz und beim Umsteigen hat man dabei wohl den Kontakt verloren.

Hier dann auch nochmals die gesamte Sendung bei Aktenzeichen xy vom 02.09.2015

Der Suchaufruf ist ab ca. 25:34 zu sehen.

https://www.youtube.com/watch?v=cPOIHIDoDyo

Hier einfach auch nochmals die eigentlichen Presse-bzw. Suchmeldung der Kriminalpolizei Chemnitz


Vom 25.08.2015

https://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2015_37876.htm (Archiv-Version vom 28.08.2015)

Es wird davon berichtet, dass Katrin möglicherweise zwischen Regensburg und Hof verschwand.

"...Das aus Syrien stammende Mädchen ist in Begleitung von Familienangehörigen über Passau eingereist und verschwand am 18. August 2015 auf der Zugfahrt nach Chemnitz, möglicherweise zwischen Regensburg und Hof.

Vom 28.08.2015

https://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2015_37930.htm (Archiv-Version vom 31.08.2015)

Hinweis auf Sendung „Kripo live“



Vom 01.09.2015

https://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2015_37992.htm (Archiv-Version vom 05.09.2015)

Hinweis auf Sendung "aktenzeichen xy"

Es wird berichtet, dass Katrin während der Zugfahrt von Regensburg nach Hof verschwunden ist.

"...An jenem Tag war das Mädchen zusammen mit den asylbegehrenden Angehörigen über Passau nach Deutschland eingereist und auf dem Weg zur Aufnahmeeinrichtung in Chemnitz währendder Zugfahrt zwischen Regensburg und Hof verschwunden..."

Nur rein die Meldungen der Kriminalpolizei mal interpretiert, so ist eine Präzisierung der Aussage zu erkennen, wo Katrin wohl verschwand. Am 01.09.2015 wird eben berichtet, dass Katrin während der Zugfahrt verschwunden ist.

Dies widerspricht sich aber dann wiederum mit der nachfolgenden Aussage bei aktenzeichen xy am 02.09.2015, wo eben dargestellt wird, dass der Kontakt zu Katrin erst beim Umsteigen im Bahnhof "Hof" verloren ging.

Das ist wirklich nicht gut, dass man nach außen hin ein solch diffuses Bild vermittelt.

Das ist echt mager.

Man weiß als Angesprochener nicht um welche Uhrzeit die Familie von Regensburg nach Hof mit welchem Zug gefahren ist.

Kein Anhaltspunkt.

emz schrieb:Die wenden sich schon an sie, wenn ihre Daten aufgenommen werden.

Das kann Wochen oder Monate dauern momentan ...

@Issomad
Ich gehe mal davon aus, dass die Menschen in den Erstaufnahmelagern sofort erfasst werden und nicht erst nach Wochen und Monaten.

"Katrin" ist aber ein komischer Name für den Nahen Osten. Hat jemand eine Erklärung?