Mord an Judith Thijsen (23)

Kann der auch Nicole Stindt auf dem Gewissen haben ?

Mich würde interessieren,ob es sich bei diesem TV um den 1,70m großen Mann handelte,mit dem J.T. zuvor gesehen wurde?

Und wie und ob er sie kennengelernt hat?
Evtl. über Internetportale?
@grizzlyhai
Nicole Stindt wurde im August 2009 getötet.
Dabei gehe ich davon aus,daß sich jemand in ihr Vertrauen geschlichen hat.
Ob in Internetportalen ist unklar,aber möglich.

Wenn das eben in den Nachrichten bei RTL II das Haus war, in dem sich Judiths Wohnung befindet, ist genau gegenüber die Frontseite der Klinik, es könnte also auch gut möglich sein, daß der sie lange vorher schon beobachtet und ausspioniert hat.
Unglaublich, daß solche Täter sich immer wieder frei und ohne Aufsicht bewegen können, leider endet es doch bei einer neuen Tat mit dem Tod des Opfers, weil es keine möglichen Zeugen geben darf. Der Schutz eventueller Opfer müßte in jedem Fall Vorrang haben vor Tätern, die natürlich gekonnt ihre Umgebung (Ärzte,Gutachter usw.) täuschen .
Ein so sinnloser Tod, mein Beileid der Familie.

Artikel von gestern :
http://www.bild.de/regional/hannover/mord/sicherheitsverwahrung-fuer-vergewaltiger-angefordert-45392934.bild.html

Er war im Januar 2012 am Landgericht Aurich zu 4 Jahren und 10 Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte mehrere Frauen brutal vergewaltigt. Gutachter stuften ihn als dauerhaft gefährlich ein, attestierten ihm ein „menschenverachtendes Frauenbild“.
Das Gericht ordnete sogar Sicherungsverwahrung an! Heißt: Auch nach Verbüßung seiner Haftstrafe sollte N. nicht wieder auf die Menschheit losgelassen werden. Es kam anders…

Eine Sprecherin des Justizministeriums in Hannover erklärt: „Auch die Resozialisierung spielt bei der Beurteilung über Freigänge eine Rolle. Und Sicherungsverwahrung würde sich an eine Haftstrafe anschließen.“

Also wie verstehe man das jetzt, der Mann sollte nach seiner Haft noch in Sicherungsverwahrung weil er so gefährlich ist, bevor er aber überhaupt die Haftstrafe abgesessen hat darf er komplett allein draussen rumlaufen? Weil er nach einem Jahr wieder sozial ist?
Das ist ok, aber es geht ein medialer Aufschrei durchs Land wenn jemand, der eine Haftstrafe für ein Gelddelikt bekommt, nach einem Jahr Freigänger wird?
Hier auch kurz als Vergleich, Steuerhinterziehung 3,5 Jahre. Vergewaltigung von mehreren (!) Frauen 4 Jahre 10 Monate.
Hmm, irgendwas stimmt doch da nicht.

@seli
Opferschutz ist nicht relevant bei uns, es geht doch darum dass man den Täter wieder sozialisiert. Ich könnt ja...

crimefan schrieb: Steuerhinterziehung 3,5 Jahre. Vergewaltigung von mehreren (!) Frauen 4 Jahre 10 Monate.
Hmm, irgendwas stimmt doch da nicht.

@crimefan,

er ist Alkoholiker, eventuell wurde er deswegen als vermindert schuldfähig eingestuft und dieses bei der Festlegung der Haftstrafe berücksichtigt? Hat jemand zu dem damaligen Vergewaltigungsprozess etwas im Netz gefunden?
Zusätzlich wurde die Sicherungsverwahrung angeordnet, was einem Steuerhinterzieher nicht passiert.

Aber ich verstehe es momentan auch nicht wie das sein kann, dass er zum Freigänger wurde, falls die anschließende Sicherungsverwahrung bestand hatte. Der hätte dadurch doch nichts zu verlieren gehabt.

Mich würde interessieren, in welchem Umkreis dieser Jörg N. seine damaligen Taten genau vollzog und ob es da evtl. noch mehr Taten geben könnte, ggf. auch Morde. Und mir ist nicht wirklich klar, weshalb die DNA-Auswertung wohl so lange gedauert haben könnte. Als verurteilter Sexualverbrecher müsste seine DNA doch in der Datenbank sein. Wenn also kurz nach dem Verbrechen im September die Täter-DNA gefunden wurde, weshalb gab es erst jetzt diesen Treffer? Ich hätte gedacht, das ginge schneller. Denn vermutlich hatte Jörg N. dann ja auch weiterhin Ausgang bis jetzt und es hätte noch weitere Opfer geben können.

Habe etwas recherchiert und ein BGH Urteil gefunden

http://www.rechtsprechung-im-internet.de/jportal/portal/t/19ke/page/bsjrsprod.psml?pid=Dokumentanzeige&showdoccase=1&js_peid=Trefferliste&documentnumber=1&numberofresults=10908&fromdoctodoc=yes&doc.id=JURE120015859&doc.part=L&doc.price=0.0&doc.hl=1

Der TV hatte gegen das Urteil des LG Aurich von Januar 2012 Revision eingelegt. Der BGH bestätigte die Haftstrafe, aber was die Sicherungsverwahrung anbelangt, die sollte aus "formellen" Gründen neu verhandelt werden. Sie wurde anscheinend dann bestätigt.

Der TV wurde bereits 2000 in zwei Prozessen vom LG Osnabrück zu Haftstrafen von 3 Jahren und 3 Jahre und 9Monate für 1995 und 1998/99 begangene Vergewaltigungen verurteilt.

@darkstar69

richtig, die Auswertung dürfte eigentlich nicht so lange dauern. Es sei denn sie wurde nur als Mischspur vorgefunden, dass dauert...

wie ist man denn jetzt auf diesen Jörg N. gekommen?
Passt die Beschreibung auf ihn,eine Zeugin hatte J. zuletzt mit einem Mann gesehen.

Außerdem wurden einige Wohnungen durchsucht, wo ja sicher nicht Jörg N.'s Zimmer mit gemeint war..

Habe gerade in einem Bildbericht gehört,daß J. tot von ihrem Vater aufgefunden wurde.
Ich wünsche dem Vater sehr viel Kraft.

@Lars01


Hut ab, und Danke für den Link zum Beschluss des BGHs

Lars01 schrieb:
Aber ich verstehe es momentan auch nicht wie das sein kann, dass er zum Freigänger wurde, falls die anschließende Sicherungsverwahrung bestand hatte. Der hätte dadurch doch nichts zu verlieren gehabt.

Dass er unbegleiteten Freigang hat, versteht kaum jemand. Ich auch nicht.

Jörg N. wurde im Januar 2012 vom Landgericht Aurich zur relativ milden Freiheitsstrafe verurteilt, weil eben auch die Sicherungsverwahrung verhängt wurde. Er musste elf Monate verbüßen, ehe er den Gang in die Entziehungsanstalt antreten konnte. Im "Normalfall" wird der Rest der zu verbüßenden Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt, wenn der Verurteilte die Therapie erfolgreich absolviert. Von der Aussetzung zur Bewährung kann bei einer Sicherungsverwahrung wohl keine Rede sein.

Ich würde halt denken, die Therapie wegen dem Alkohol, ok, das ist eine Sache.
Aber deswegen wurde er ja nicht inhaftiert.
Nur weil er nicht mehr trinkt, heißt das doch noch lange nicht, dass sein Frauenbild sich geändert hat.

@crimefan
Das ist der Punkt. Der Alkohol ist nicht das dringlichste Problem, das dieser Mann hat. Man könnte spekulieren, dass die Therapie und damit auch das Prognosegutachten, das zu den Lockerungen geführt hat, aus dem völlig falschen Blickwinkel geführt und das Grundproblem in den Hintergrund gerückt wurde.

Ich glaube nicht, dass es die Lockerungen gegeben hätte, wenn er in einer rein forensischen Psychiatrie untergebracht gewesen wäre. Aber das ist nur eine unbeweisbare Vermutung. Man müsste wissen, wer die Prognosegutachten erstellt hat und was drin steht.

@crimefan
ja, ich könnte auch...es hat schon so viele unschuldige Opfer gegeben, weil man irgendwelche ****** aus Gründen der Resozialisierung wieder auf die Menschheit los lässt.
Hier hat man sich, wie ich ja schon mal sagte, offensichtlich so richtig vertan - denn er hat nicht "nur" brutal vergewaltigt, er hat sogar getötet.
Als Familienangehöriger könnte ich mich da nur schwer zusammen nehmen....

@jacki79

@Fyra
Ich kann das gut verstehen. Als Angehöriger würde ich auch durchdrehen vor Wut, Trauer, Hass....
Ich finde es halt nur schade, dass, bevor man nähere Infos hat, den "Verantwortlichen" bereits Unfähigkeit unterstellt. Man sollte bedenken, dass die Gesetze es nicht leicht machen, Dinge wie z.B. Lockerungen zu versagen. Nicht nur befürwortete Maßnahmen bedürfen einer ellenlangen, hieb- und stichfesten Argumentation, sondern auch ablehnende Maßnahmen müssen gerichtsfest begründet sein. Denn Gefangene im Strafvollzug (ich denke, das gilt auch für den Maßregelvollzug) haben die Möglichkeit, Entscheidungen gerichtlich überprüfen zu lassen. Und: Bauchgefühle lassen die Richter da nicht gelten.
Das wollte ich nur mal los werden. Ich will keine Lanze brechen für die Leiter der Anstalten, sondern darum bitten, solche Fälle etwas differenzierter zu sehen.
Was aber die Gesetze in Deutschland angeht, so muss ich mich auch so manches Mal wundern.

@jacki79
Soviel ich weiß, werden zu einer Entscheidung, ob Lockerung,oder nicht, mehrere Personen herangezogen, wie Aufsichtspersonen,Antstaltsleiter und natürlich psychologische Gutachter.
Ob diese Einblick in die vollständigen Akten erhalten, welche Taten genau dem Insassen zur Last gelegt werden, bezweifle ich. @jacki79

jacki79 schrieb:Und: Bauchgefühle lassen die Richter da nicht gelten.

An was ausser dem eigenen Bauchgefühl bilden sich diese Leute denn ein Urteil ? Im Grunde ist das Einzige, das wirklich belegbar ist, daß sich der Insasse angepasst und unauffällig verhalten hat ? Was sonst gibt es denn noch an hieb-und stichfesten Fakten ? Sicher spielt es da auch eine Rolle, daß nur ein geringer Prozentsatz wieder straffällig wird, aber selbst wenn von 100 nur 5 rückfällig werden bedeutet das im Extremfall 5 unschuldige Menschenleben.
Und wenn dann noch öffentlich verlautbart wird, daß wir als Bürger mit diesem Risiko leben müssen, habe ich gar kein Verständnis mehr.
Seltsamerweise wird die SV bei z.B. chronischen Dieben strenger gehandhabt.

Muss da @seli recht geben.
Welche Fakten hat man ? Dass der Verurteilte im Vollzug nichts angestellt hat ?
Wenn da nur Männer sind, eher wahrscheinlich dass nichts passiert.

Klar halten sich die Gutachter usw. an die Gesetze, aber es ist ja nicht das erste Mal daß Täter nett tun und sich benehmen, daß sie dadurch Lockerungen im Vollzug bekommen können, ist ja bekannt. Da wäre man doch irgendwie doof, wenn man nicht "brav" ist.
Und vielleicht wenn die Intelligenz reicht, erzählt was die anderen hören wollen.
Man kann Leuten nur vor den Kopf schauen, auch wenn einer vielleicht beteuert er habe sich geändert und mache das nie wieder, ob der das so meint weiß man nicht. Oder vielleicht meint er es da dann schon so, aber bei passender Gelegenheit ... ?
Ein Mann, der seine Frau schlägt, erzählt ihr vielleicht ähnliches.

Mich würde interessieren:
War Judith mit dem TV bekannt?
Stand sie zu ihm in einem bestimmten Verhältnis?
War er mit ihr zusammen im Auto gesehen worden?
Habe ich da einiges überlesen? Sorry!

@hahnundhenne
Darüber stand hier nichts, nur dass sie sehr nach an der Vollzugsanstalt gewohnt hat.
Ich gehe hier von einem Verbrechen aus Gelegenheit ausl.

@crimefan

Mit welchem Mann wurde Judith gemeinsam im Auto gesehen?
Ist das bekannt?

Ich gehe davon aus, dass in diesem Fall die Alkoholsucht eine maßgebliche Rolle bei der Beurteilung der Tat und den Lockerungen der Haftbedingungen gespielt hat. Dass die Gutachter, die über so etwas entscheiden, nach Bauchgefühl handeln und keine Akteneinsicht haben, wage ich stark zu bezweifeln. ;)