Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

Wenn der Täter behaupten sollte, aus diesem und jedem Grunde in Nadines Auto gesessen zu haben, sollte er auch für die Tatzeit ein sicheres Alibi haben.

@Ingrid1

Wenn alle, die in NEs Auto Spuren hinterlassen haben, ein sicheres Alibi haben, dann kann das dreierlei bedeuten. 1. NE hat ihren Caddy allein abgestellt. Also keiner der "Berechtigten" ist an diesem Abend im Auto gewesen. 2. Der Täter ist am Tatabend mitgefahren, hat die Tat aber geplant und sich ein Alibi besorgt. 3. Der Täter ist im Auto mitgefahren, die Tat erfolgte spontan und der Täter hat sich nachträglich für den Abend in seinem Umfeld ein Alibi besorgt. Denkbar ist auch 4. Der Tatauslöser hat für den Tatabend ein bombenfestes Alibi und hat die Tat von jemanden aus seinem Bekanntenkreis ausführen lassen.

Die Alibis der Personen aus NEs Umfeld sind mit einiger Wahrscheinlichkeit der Schlüssel zur Aufklärung dieses Tötungsverbrechens. Deshalb dauert es so lange, deshalb ist es nach außen so ruhig.

@Ingrid1
tatzeit ist leider nicht sicher...
gibt es in S-Bahn-Bereich auch keine Ueberwachungskamera?

wir haben auch in Buessen und Straessenbahnen Kameras und letztes mal habe ich in Lidl beim Eingang eine grosse Tafel gesehen dass dort eine Ueberwachungskamera gibt (nicht deutschland)

@Hammurapi
5. er hat fuer abend Alibi aber das Auto hat er paar stunden spaeter zum S-bahn-parkplatz gefahren

@sue_bern

Was später am Abend nach 21.30 Uhr passiert ist oder auch in den folgenden Tagen, finde ich erstmal gar nicht so wichtig. Wer zwischen 20.00 und 21.30 Uhr kein lupenreines Alibi hat, wird jetzt sicher kräftig massiert. In dieser Zeit wurde NE abgepasst, aufgegriffen, möglicherweise weggefahren. Aber egal, wie lange sich das Szenario nach hinten zog, entscheidend für das Alibi ist die recht sauber eingrenzbare Zeit des Beginns, des Aufeinandertreffens - das nun sehr schnell gegangen sein kann oder sich über einen längeren Zeitraum (ich meine Stunden, nicht Tage) bis zur Tötung und Ablage hingezogen haben könnte.

@sue-bern
Deine Idee :
"er hat fuer abend Alibi aber das Auto hat er paar stunden spaeter zum S-bahn-parkplatz gefahren",

finde ich sehr interessant, könnte hinkommen

Nehmen wir an sie haben eine DNA wenn sie zu niemand passt klärt sich das nie auf....und wenn er sie mit einer Waffe bedroht hat ist sie sicher in sein Auto gestiegen....aber die Frage von WEM wusste er wo sie ist? Wo sie hingeht?Oder das sie das Haus verlassen wùrde....

@Blondine das ist bisschen komisch. Wenn er für den Abend ein Alibi hat wer hat sie getötet ? Und Vorallem die Spuren sind doch bestimmt mittlerweile alle ausgewertet :-)

@kurdfella
vorstellbar: einer/zwei nehmen NE mit und töten sie, der andere (der für die Tatzeit ein Alibi hat und - da er aus dem näheren Kreis von NE stammt wie ein Freund, Bekannter , Kollege, Nachbar, Sonstiger - sind seine Spuren im Auto nicht verdächtig), bringt später das Auto hoch zur S-Bahn

@Sonne2015

Deshalb halte ich ein verabredetes Treffen mit einem vertrauensvoll Bekannten am wahrscheinlichsten. Keine Frau würde bei einer Zufallsbegegnung abends nach 20 Uhr in irgendwelche abgelegenen Risikobereiche gehen.

Zumindest zwischen 20.00 Uhr und 21.30 Uhr müsste dieser vertrauensvoll Bekannte, der DNA-seitig durchaus als "Berechtigter" Spuren hinterlassen durfte, physisch in dieser Gegend gewesen sein und jedes Alibi wäre eine Gefälligkeit, die es seitens der Ermittler zu erschüttern gelte.

@Blondine
Klar möglich nur dass kommt mir bisschen spanisch vor weil dann ja er die Spuren von NE überdeckt dass erkennt man doch wer zuletzt war auch wenn es ihr Haustier war der jeden Tag im Auto ist

@Kurdfella
wenn der Täter nur kurz (2-3 Minuten von irgendwo aus Eglosheim.z.B .Lidl, Nähe Wohnort zur S-Bahn) das Auto fährt, würde diese kurze Zeitspanne die Spuren von NE überdecken, die ja sehr oft mit ihrem Auto unterwegs war ? Ich weiß es nicht, ....kann sein....ist ja auch nur eine Konstellation von vielen

Hier mal ein Interview mit einem Molekularbiologen dazu:

"BZ: Das heißt, heute reicht ein Hautpartikel, um einen Täter zu identifizieren?

Pflug: Ja. Und damit sind wir in ganz anderen Bereichen, was die Menge des Materials angeht. Das sind oft Spuren, die man mit dem Auge nicht sehen kann, aber mit dem Mikroskop. Sie haften zum Beispiel an Gegenständen. Jeder Mensch verliert pro Minute etwa 40.000 Hautzellen. Die interessanten Hautabriebe, die wir untersuchen, werden meist über die Hand übertragen, zum Beispiel, indem jemand Gegenstände am Tatort berührt. Wenn man Hautabrieb sucht, muss man allerdings oft viele Proben untersuchen. Und ein Großteil der Spuren ergibt keinen eindeutigen Befund."

Quelle: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/wie-ein-molekularbiologe-den-taetern-auf-der-dna-spur-ist--88741405.html

ob es wohl feststellbar ist, wie alt die Hautzellen sind...die von der einen Person um 20 Uhr im Caddy gelassen worden sind, und die der anderen Person kurze Zeit später ? Wer also zuletzt den Caddy fuhr ?

@Blondine

Der Caddy wurde ja nur einen oder zwei Tage später gefunden und sicher sofort einer intensiven Spurenanalyse zugeführt. Da sollte sich schon nachweisen lassen, ob gefundene Hautpartikel frisch oder alt sind.

@Hammurapi
wer auch immer den Caddy an die S-Bahn gefahren hat (Ne oder jemand anderer) ,das wird ein wahrer Indizienprozess (von Hautschuppen/Fingerabdrücken im Fahrzeug, und von Handydaten zu den Alibis usw). Daher vielleicht auch das Statement der Polizei :"Das ist ein sehr komplizierter Fall",

@Blondine

Indizien wird es sicher geben für einen sanften Tatverdacht. Aber sie reichen noch nicht für einen Haftbefehl oder eine Anklage. Aber sie reichen vielleicht, um mit den bisher bekannten Spuren einzelne Gesprächspartner zu konfrontieren und in Widersprüche zu verwickeln. Indizien sind in einer Ermittlung sicher mehr wert als in der Verhandlung. Indizien können zu einem Geständnis führen und das macht eine anschließende Urteilsfindung weitaus leichter als Indizien, die Beweise ersetzen müssen in einem Prozess. Deshalb würde ich mit Indizien lieber im Ermittlungsverfahren arbeiten, wenn es um die Befragung von "Zeugen" geht, als sie später im Prozess zu verfeuern mit ungewissem Ausgang. Insofern empfinde ich die momentane Nachrichtenruhe als beruhigend, was meine Hoffnung auf Aufklärung betrifft.

Man darf aber auch nicht zu viel erwarten:

Hammurapi schrieb:ein Großteil der Spuren ergibt keinen eindeutigen Befund."

Und dann bleibt (wie gesagt) das Problem, dem Verdächtigen nachzuweisen, dass er nicht schon bei anderen Gelegenheiten die Spuren hinterlassen haben könnte.

@FF

Ja, und ich vermute, dass es bei einer berufstätigen Mutter einige Spuren im Auto gibt. Familienangehörige, Nachbarskinder, die vielleicht per Fahrgemeinschaft in den Kindergarten gefahren wurden, Arbeitskollegen (Fahrgemeinschaft oder mal jemanden schnell zum Bahnhof mitgenommen) Leute aus dem Sportstudio, etc.

Und diese Spuren müssen dann alle mit den Handyaufzeichnungen abgeglichen werden.

Da können einem die Ermittler echt leid tun.

Naja,ich finde trotzdem,daß man so langsam wieder einmal etwas von dem Fall lesen müsste.
Ich persönlich glaube nicht mehr wirklich dran,daß das aufgeklärt wird.