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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

1.253 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leiche, Dessau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.05.2017 um 22:13
@ArtusLan
Das Baby ist nicht Bestandteil dieses Prozesses bzw. der Anklage, es geht hier um den Tod der Studentin.
Ich halte es auch für nicht wahrscheinlich, dass es zu einer weiteren Anklage bezüglich des Babys kommt, denn wie sollten heute noch Beweise für eine nicht natürliche Todesursache gefunden werden?

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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.05.2017 um 22:39
Aber für das Persönlichkeitsprofil des Hauptangeklagten wäre es doch ein relevanter Belastungshinweis. Aber es ist sicher nach der vergangenen Zeit wirklich schwer, da noch was nachzuweisen.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.05.2017 um 06:16
Zitat von ArtusLanArtusLan schrieb:Mich macht nur traurig, dass es im ganzen Prozessverlauf nicht einmal um das tote Baby der beiden gegangen ist.Nach dem, was über die Persönlichkeit des Hauptangeklagten ans Licht kam, bleiben bei mir doch große Zweifel am plötzlichen Kindstod. Ich hoffte, dass das noch irgendwann zur Sprache kommt.
Wie die nun im Prozess auf einen Kindstod kommen ist mir schleierhaft. Unter plötzlicher Kundstod verstehe ich herzstillstand des Säuglings, der meistens im Schlaf Eintritt.
Ich habe dir mal ältere Beiträge und verlinkten Zeitungsbericht rausgesucht.
Zitat von EichhörnchenEichhörnchen schrieb am 17.01.2017:@otternase
http://mobil.mz-web.de/dessau-rosslau/dessauer-staatsanwaltschaft-ermittelt-baby-erleidet--irreversiblen-hirntod--22469252
Die 20 Jahre alten Eltern hatten in Dessau um ärztliche Hilfe gebeten und angegeben, ihr Kind habe einen Unfall erlitten. „Aufgrund der im Dessauer Krankenhaus erhobenen Untersuchungsbefunde, die eine Verletzung infolge nicht bekannter Ursache nahelegten, wurde der etwa drei Wochen alte Junge zur intensivmedizinischen Behandlung in eine Spezialklinik verlegt“, hieß es in einer gemeinsam Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Am 23. September hätten dann die behandelnden Ärzte in der Spezialklinik den „irreversiblen Hirntod des Säuglings“ festgestellt.

Zeitgleich begannen Ermittlungen, um die Ursache „der schweren Verletzungen des Säuglings“ herauszufinden. Ob das Baby Kopfverletzungen aufwies, ließ Preissner offen. Die Ergebnisse der angeordneten Sektion des Leichnams liegen noch nicht vor.
.

– Quelle: http://mobil.mz-web.de/22469252 ©2017

Ein drei Wochen alter Säugling der einen Unfall hatte? Und so schlimm das er daran verstirbt? Ich hoffe das der Obduktionsbeticht nochmal durch gegangen wird.



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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.05.2017 um 11:09
@Eichhörnchen

Ja, ich kann da leider auch nicht an einen zufälligen Unfall eines drei Wochen alten Säuglings glauben.
Da scheint ja nichts weiter bei rumgekommn zu sein. August 2015.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.05.2017 um 11:46
1)
@ArtusLan @oBARBIEoCUEo
das ist ja im Prozess durchaus zur Sprache gekommen. Aber leider kann man nun wohl nichts mehr dazu herausfinden. Es wurde damals in Köthen ermittelt, es konnte aber nichts erwiesen werden. Solange beide Angeklagten zu diesem Komplex schweigen, kann man da wohl nichts machen...

2)
@SCMP77
@JamesRockford
Man sollte hier auch etwas aufpassen und sich nicht instrumentalisieren lässst. Die "Empfehlung" welche die chinesische Botschaft nach der Tat veröffentlicht hat, ist natürlich ein schmarrn, und war natürlich rein politisch bedingt.
Die Reisewarnung der chinesischen Botschaft ist kein Schmarn, sie wurde auch nicht allein aufgrund dieses Ereignisses herausgegeben:

- am 12. Mai 2016 der hier behandelte Mord

- dann war auch der terroristische Anschlag am 18. Juli 2016, bei dem vier Hongkong-Chinesen zum Teil schwerverletzt wurden:
Wikipedia: Anschlag in einer Regionalbahn bei Würzburg

- und am 6. August 2016 (und nochmal am 16. November 2016) Vergewaltigung mit lebensgefährlichen Verletzungen durch einen irakischen Asylbewerber in Bonn an zwei chinesischen Studentinnen:
https://www.welt.de/regionales/nrw/article164025093/Prozess-gegen-Vergewaltiger-von-Chinesinnen.html

Wenn in kurzer Abfolge innerhalb weniger Monate mehrere solche schweren Verbrechen an Chinesen begangen werden, dann ist eine Reisewarnung sicher nicht allein "politisch bedingt"!


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.05.2017 um 11:54
der MDR hat zum gestrigen Verhandlungstag nochmal etwas ausführlicher berichtet:

So zeigt sich der Angeklagte im Gefängnisalltag - http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/prozess-dessau-neunundzwanzigster-verhandlungstag100.html (Archiv-Version vom 01.06.2017)
Der langjährige Abteilungsleiter der Jugendanstalt Raßnitz betritt den Zeugenstand. Der grauhaarige Mann ist gerade in Pension gegangen, hatte zuvor aber regelmäßig mit dem 21-jährigen Sebastian F. zu tun. Er beschreibt ihn als schwierigen Häftling. Gerade in der Anfangszeit habe er sich unaufhörlich beschwert: die Gefängniskleidung sei schlecht, in der Zelle ziehe es, es gebe zu wenige Sportangebote, er werde von anderen Insassen beleidigt.

Werde er selbst jedoch kritisiert, so der Zeuge, könne Sebastian F. schnell ausrasten. Dann brülle er übelste Schimpfworte. Wegen einer verbalen Attacke auf eine Krankenschwester und eine Ärztin, die seine Knieverletzung nicht ausreichend genug behandelt haben sollen, musste im Januar eine Disziplinarstrafe verhängt werden. Danach, so der Justizbeamte, habe sich der 21-Jährige reumütig gezeigt und sich entschuldigt. In den folgenden Wochen habe er sich in der Jugendanstalt aber auch als Selbstdarsteller präsentiert, wenn er seinen Mitgefangenen von den Prozessterminen erzählen sollte. Richter und Staatsanwälte würden nur "Mist" reden und die Anklageschrift sei ein "Märchenbuch", soll er in der Jugendanstalt herum getönt haben. In seiner Wohneinheit gehört Sebastian F. zu den ältesten Insassen. Mit einem jungen Mann verstehe er sich gut, von den anderen würde er gemieden werden.

[...]

Ein Gespräch mit ihm habe er als "Topfschlagen auf dem Minenfeld" empfunden. Er habe Sorge gehabt, dass Sebastian F. "austickt". Er habe an seine Eigensicherung denken müssen, sagte er. Körperliche Gewalt soll der Angeklagte aber zu keiner Zeit ausgeübt haben. Typisch für ihn seien Schimpftiraden.
Die Beobachten der beiden Justizbeamten wurden vom psychiatrischen Sachverständigen, Dr. Bernd Langer, aufmerksam verfolgt. Sie seien in sich schlüssig, erklärte er danach vor Gericht. Dass der 21-Jährige aufbrausend auf Kritik reagiert und mit üblen Worten droht, könne man durchaus als Merkmal von Unreife sehen. Für ihn seien dagegen wichtige Merkmale einer Persönlichkeitsstörung erfüllt. Bei dem Anklagten, so der forensische Gutachter, "gebe es nur noch wenig Raum für erzieherische Einflussnahme". Im Fall einer Verurteilung wäre es somit angebracht, das Erwachsenenstrafrecht anzuwenden, erneuerte Dr. Langer seine Einschätzung zum Persönlichkeitsprofil des Angeklagten.
In der MZ gibt es heute noch eine neue Info:

Mordprozess in Dessau Eltern von Yangjie Li fordern Schmerzensgeld – Quelle: http://www.mz-web.de/26951460 ©2017
Im Mordprozess Yangjie Li hat die Nebenklage einen so genannten Adhäsionsantrag gestellt, das heißt, dass Sebastian F. und Xenia I. Schmerzensgeld an die Eltern der chinesischen Studentin zahlen müssen. Die Höhe soll im Ermessen das Gerichts liegen.

Berücksichtigt werden soll nach Einschätzung des Anwalts allerdings die äußerste Brutalität, mit der die Tat begangen wurden. Vor dem Landgericht in Dessau zog die Nebenklage vergleichbare Fälle heran, bei denen das Schmerzensgeld bei 30.000 bis 60.000 Euro lag.
In China ist derartiges immer automatisch auch Teil der Hauptverhandlung. Man muss bedenken, dass in China das staatliche Rentensystem eher rudimentär ist und das Kind auch eine Art Altersvorsorge ist. Daher ist es dort immer auch Bestandteil einer Verhandlung wegen Mord, die finanziellen Folgen für die Eltern zu betrachten und entsprechende Ausgleichszahlungen durch den Mörder bzw. dessen Familie an die Familie des Opfers zu beschliessen. Ob das nach Deutschland so übertragen werden kann, scheint mir fraglich, auch wenn ich es als fair empfinden würde.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.05.2017 um 12:11
Mordprozess Yangjie Li Urteil soll Anfang August fallen – Quelle: http://www.mz-web.de/26951958 ©2017
Das Urteil im Mordprozess Yangjie Li soll am 4. August fallen. Das hat Richterin Uda Schmidt am Dienstag im Saal 118 des Landgerichts in Dessau bekanntgegeben.

Staatsanwaltschaft und Nebenklage haben bis zum 31. Juli Zeit, ihr Plädoyer vorzubereiten. Die Verteidiger von Sebastian F. und Xenia I. sollen am 1. August ihr Abschlussplädoyer halten.
irgendwann muss man natürlich zum Ende kommen, aber meiner Ansicht nach sind noch so viele Fragen offengeblieben und diverse Ansätze zur weiteren Aufklärung nicht verfolgt worden, dass ich diesen Abschluss für verfrüht halte.

Da wären zB. die 49 zum Teil langen Telefonate zwischen Mutter und Sohn allein im Zeitraum zwischen Mord und Festnahme!
Da wäre die ungeklärte Rolle der weiblichen Tatverdächtigen, ihr unvollständiges und offensichtlich geschöntes Teil"geständnis".
Es wurde nicht versucht, die bei Google gespeicherten Daten abzufragen, obwohl diese wohl wesentlich geeignet gewesen wären, die Aussagen der weiblichen Angeklagten zu bestätigen oder zu widerlegen und damit ihre Rolle näher aufzuklären.


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23.05.2017 um 12:20
@otternase

Ja, das ist wirklich traurig für das Kind.

Danke für die Artikel.
Ich habe den gleichen Eindruck, wie der Gutachter.
Ich denke, dass er sich nicht mehr viel ändern wird und von daher aus dem Verkehr gezogen gehört.
Bin mal gespannt...


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.05.2017 um 15:11
Zitat von otternaseotternase schrieb:n China ist derartiges immer automatisch auch Teil der Hauptverhandlung. Man muss bedenken, dass in China das staatliche Rentensystem eher rudimentär ist und das Kind auch eine Art Altersvorsorge ist. Daher ist es dort immer auch Bestandteil einer Verhandlung wegen Mord, die finanziellen Folgen für die Eltern zu betrachten und entsprechende Ausgleichszahlungen durch den Mörder bzw. dessen Familie an die Familie des Opfers zu beschliessen. Ob das nach Deutschland so übertragen werden kann, scheint mir fraglich, auch wenn ich es als fair empfinden würde.
Also dass die Familie des/der Täter einen finanziellen Ausgleich an die Familie des Opfers leisten muss, ist meines Wissens im deutschen Recht nicht vorgesehen. Und ich würde das auch ehrlich gesagt nicht als fair empfinden. Letztendlich geht es um eine individuelle Schuld, die die Angeklagten auf sich geladen haben. Warum sollte die Familie mitbestraft werden?

In China sind auch die Eltern eines Täters allein schon dadurch gestraft, dass für sie ja ebenfalls der Versorger im Alter ausfällt (vor allem, wenn auf Todesstrafe erkannt wird).
Von der Ächtung durch die Gesellschaft gar nicht zu reden.
Diese betrifft übrigens auch die (kleinen) Kinder von verurteilten Tätern, besonders schlimm in Fällen, wo beide Elternteile verurteilt wurden oder wo ein Elternteil den anderen Elternteil getötet hat. Ich habe vor längerer Zeit einen Bericht im Fernsehen über ein privates Waisenhaus in China gesehen, in dem die Kinder von Verurteilten lebten. Diese Kinder waren von Familie und Gesellschaft regelrecht verstoßen und sich selbst überlassen worden und wurden von der Frau, die das Waisenhaus betrieb, aufgelesen, wobei immer im Raum stand, dass es noch weitaus mehr dieser Kinder gab, um die sich niemand gekümmert hat. Das fand ich wirklich grausam. Aber ist schon länger her, vielleicht - hoffentlich - ist das dort jetzt anders.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.05.2017 um 15:16
@eldec
Dass die Eltern des Täters unmittelbar zahlen müssten, das würde ich auch nicht richtig finden. Der Täter wird selbst wahrscheinlich nichts auf der Tasche haben.
Aber irgendwann wird der Täter erben, mindestens den Pflichtteil, und meiner Ansicht nach wäre es schon fair, dann dieses Geld für die Versorgung der Angehörigen des Opfers zu verwenden und nicht dem Täter zu überlassen, damit sich der damit einen lustigen Tag macht...


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.05.2017 um 15:43
( @emanon wiederhergestellt der Anteil meines Beitrags, der sich nicht auf den gelöschten Beitrag von @eldec bezieht, sondern auf den Beitrag von @eldec von 15:11Uhr)

@eldec
Zitat von eldeceldec schrieb:Diese betrifft übrigens auch die (kleinen) Kinder von verurteilten Tätern, besonders schlimm in Fällen, wo beide Elternteile verurteilt wurden oder wo ein Elternteil den anderen Elternteil getötet hat. Ich habe vor längerer Zeit einen Bericht im Fernsehen über ein privates Waisenhaus in China gesehen, in dem die Kinder von Verurteilten lebten. Diese Kinder waren von Familie und Gesellschaft regelrecht verstoßen und sich selbst überlassen worden und wurden von der Frau, die das Waisenhaus betrieb, aufgelesen, wobei immer im Raum stand, dass es noch weitaus mehr dieser Kinder gab, um die sich niemand gekümmert hat. Das fand ich wirklich grausam.
natürlich ist das grausam, aber nicht ungewöhnlich in einem Land mit einem noch rudimentären, zum Teil zusammengebrochenen Sozialsystem.
Es ist nicht so, dass Kinder von Straftätern in China schlechter behandelt werden als beispielsweise Kinder, die in Armut geboren wurden und/oder ihre Eltern durch Unfall oder Krankheit verloren haben und daher in ein Waisenhaus kommen. In einem Land, in dem es noch bis Anfang der 80er Hunger gab, welches zwar in wenigen Jahren einen tollen wirtschaftlichen Aufstieg schaffte, aber doch im Grunde noch ein 3-Welt-Land ist, kann die soziale Sicherung nur durch die Familie erfolgen.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

24.05.2017 um 10:30
der MDR hat nun eine Info zum Zeitplan des weiteren Prozesses veröffentlicht, die die Sache besser erscheinen lässt: die Beweisaufnahme ist noch nicht abgeschlossen, es gibt noch vier weitere Prozesstage, allerdings sind die Zeugenbefragungen abgeschlossen.

Auch wenn in vier Tagen sicher nicht alle offenen, schon gar nicht die ganz großen Fragen behandelt werden können, so kann man doch zumindest hoffen, dass noch die eine oder andere kleinere Frage noch geklärt wird.

Zeitplan für Urteilsverkündung steht - http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/prozess-dessau-dreissigster-verhandlungstag-100.html (Archiv-Version vom 25.05.2017)
Unter Berücksichtigung etlicher Urlaubspläne hat die Vorsitzende Richterin Schmidt die Urteilsverkündung auf den 4. August terminiert.

Bis dahin sind noch vier Verhandlungstage für die Beweisaufnahme anberaumt. Am 31. Juli sollen dann Staatsanwaltschaft und Nebenklage plädieren, einen Tag später werden die Verteidiger des angeklagten Ex-Pärchens ihre Schlussvorträge halten. Damit naht nach mehr als acht Monaten das Ende des Prozesses, der im November 2016 begonnen hatte.



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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

29.05.2017 um 11:03
Der Angeklagten sind schon mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

Dessau -

Im Prozess um die getötete Studentin Yangjie Li hat die Vorsitzende Richterin am Montag die Auszüge aus dem Bundeszentralregister verlesen. Der 31. Prozesstag war nach nicht einmal zehn Minuten beendet.

Beim Hauptangeklagten Sebastian F. gibt es demnach sechs Einträge ab 2010 bis 2016. Ein erstes Verfahren war angestrengt worden wegen Körperverletzung, weitere folgten wegen Sachbeschädigung und Erschleichens von Leistungen in mehreren Fällen.

Bestraft wurde der heute 21-Jährige aber nur einmal: Im Jahr 2016 wurde er wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und Leistungserschleichung zu 60 Tagessätzen zu 10 Euro verurteilt. Seine ehemalige Partnerin Xenia I. hat drei Einträge. 2014 sah die Staatsanwaltschaft von einem Verfahren wegen Bedrohung ab.

Zweimal wurde ihr Leistungserschleichung vorgeworfen. Verurteilt wurde sie deshalb einmal im Jahr 2015 zu 20 Tagessätzen á 10 Euro. Die Verhandlung wird am 6. Juni fortgesetzt. (mz)

http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/mordprozess-yangjie-li-angeklagte-waren-schon-mehrfach-mit-der-justiz-in-konflikt-26982558



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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

29.05.2017 um 13:14
1) es sollte dringend geprüft werden, unter welchen Umständen fünf von sechs Verfahren gegen den männlichen Angeklagten eingestellt wurden, ob da von aussen Einfluss genommen wurde oder Vetternwirtschaft im Spiel war!

2) ein Verfahren wegen "Bedrohung" passt nun so gar nicht zu dem Bild, welches die weibliche Angeklagte dem Gericht vorzuspielen versucht, indem sie sich als "armes Opfer" der Gesellschaft inszeniert. Man kann nur hoffen, dass das Gericht diesem Schauspiel kein Glauben schenkt.


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29.05.2017 um 16:26
@ayslynn
@otternase


Sechs Einträge des Angeklagten zwischen 2010 und 2016, also seit er 14 ist? Ein guter Schnitt. :(
Und die Angeklagte scheint auch kein Unschuldslamm zu sein.

Es würde mich echt mal interessieren, warum es nur in seltenen Ausnahmefällen zu einer Verurteilung kam.


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29.05.2017 um 16:32
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Es würde mich echt mal interessieren, warum es nur in seltenen Ausnahmefällen zu einer Verurteilung kam.
ein möglicher Schritt zur Klärung dieser Frage wäre eventuell die Beantwortung der Frage, welche Staatsanwaltschaft jeweils zuständig war---


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

29.05.2017 um 16:45
Zitat von otternaseotternase schrieb:ein möglicher Schritt zur Klärung dieser Frage wäre eventuell die Beantwortung der Frage, welche Staatsanwaltschaft jeweils zuständig war---
Wenn man Menschen das Gefühl gibt, sie können tun und lassen, was sie wollen, weil es sowieso keine Konsequenzen geben wird, dann entwickelt der ein oder andere kein Unrechtsempfinden. In genau diesem Fall sehe ich das so.


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29.05.2017 um 18:02
@JamesRockford
@otternase
Ich kann Euch nur zustimmen. Wenn von 6 Strafverfahren offensichtlich 5 nicht zur Anklage gekommen sind oder eingestellt wurden, dann bedarf dies zumindest einer nachträglichen Überprüfung, ob und ggf. hierfür die Dienststellung der Eltern mitverantwortlich gewesen sind.

Zudem finde ich den Hinweis von @otternase
überlegenswert, dass die Eltern des Angeklagten, in Anbetracht einer möglichen moralischen Mitschuld, mit ihrem Vermögen für die finanziellen Folgen des Mordes aufkommen sollten. Hierbei ist zweitrangig, ob dies durch eine Pflichtteilübertragung im Rahmen einer Erbschaft oder durch monatliche Unterhaltszahlungen erfolgt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Opferfamilie durch diese Tat nicht noch in den finanziellen Ruin getrieben wird und die Familien der Täter eine Art Wiedergutmachung leisten. Und dies auch ohne rechtliche Verpflichtung!


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29.05.2017 um 19:09
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Es würde mich echt mal interessieren, warum es nur in seltenen Ausnahmefällen zu einer Verurteilung kam.
Wir sollten uns doch alle klar sein, was man unter "Erschleichens von Leistungen" zu verstehen ist. Das bedeutet doch in der Regel nichts anderes als Schwarzfahren. Ich glaube, das führt nur in seltenen Fällen wirklich zu Gerichtsverfahren, sonst wäre die Justiz vollkommen überlastet.

Bzgl. der schwereren Verbrechen, gab es in einem Fall offenbar ein Urteil. Die Körperverletzung wurde nicht angeklagt, vielleicht war die StA der Ansicht, dass der Nachweis nicht mit ausreichender Sicherheit zu führen war.

Also so ungewöhnlich finde ich es bei diesen Delikten nicht, dass nur in einer Sache ein Urteil gesprochen wurde.


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29.05.2017 um 19:22
@Jauchejochen
nur damit keine Missverständnisse sich verfestigen:

Das hier:
dass die Eltern des Angeklagten, in Anbetracht einer möglichen moralischen Mitschuld, mit ihrem Vermögen für die finanziellen Folgen des Mordes aufkommen sollten
habe ich nie gefordert!

Es hätte natürlich gewisse moralische Größe, wenn die Eltern dies freiwillig täten, aber das kann man wirklich nicht fordern. Es hätte definitiv auch moralische Größe gehabt, die Versetzung durch den Innenminister zu akzeptieren, es hätte moralische Größe gehabt, auf die Bezüge in der Zeit der Krankschreibung zu verzichten (bzw. diese freiwillig den Angehörigen des Opfers zukommen zu lassen). Es hätte auch moralische Größe gehabt, offen auszusagen und zur Wahrheitsfindung beizutragen.
Aber alles das haben die Eltern des Angeklagten nicht getan (bei letzterem gab es zumindest vom Stiefvater sehr spät einen zaghaften Versuch, immerhin)
Aber nichts davon ist rechtlich verpflichtend, nichts davon mussten sie machen, nichts davon darf man einfordern. Es wäre gut gewesen, im Interesse der Angehörigen des Opfers, der Gesellschaft und schlussendlich der Eltern selbst, aber es war allein die Entscheidung der Eltern, dies zu tun oder zu lassen. Sippenhaft gibt es nicht.

Mir ging es nur darum, dass Geld, welches dem Täter zufliesst (eben beispielsweise durch ein Erbe, aber auch aus anderen Quellen) vorrangig zur Unterstützung der Angehörigen der Opfer eingesetzt werden sollte und nicht der Täter sich damit noch einen lustigen Tag machen darf.


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