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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

1.253 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leiche, Dessau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

25.02.2017 um 20:50
Eine wirklich üble Geschichte. Im normalen Leben bekämen die Eltern/Stiefeltern nach 6 Wochen Krankheit nur noch Krankengeld. In diesem Fall bekommen sie volle Bezüge und machen noch Werbug für ihr Gartenlokal. Jeder andere könnte sich die Papiere nach so einer Nummer abholen. 

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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

25.02.2017 um 21:36
@JamesRockford
Vor allem muss man sich fragen, welche Vorgesetzte auf welcher Grundlage dieser "Nebentätigkeit" zugestimmt haben. Offenbar waren Beide mit ihrer dienstlichen Tätigkeit nicht ausgelastet. 


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

26.02.2017 um 02:57
@Jauchejochen

Genau. Die Polizisten aus meinem Umfeld sind froh, wenn sie Feierabend haben. Die wollen nur noch schlafen. Da hängt sich keiner eine Kneipe ans Bein. Die Zeit hat überhaupt niemand. Morgens in Herrgottsfrühe da sein, wenn das Bier geliefert wird. Putzen und Tischdecken waschen. Cola und Salzstangen einkaufen. Abends hinter der Theke stehen. Das ist mehr als ein Fulltimejob. Schön, dass die Oma das jetzt macht. 

Andere Polizisten kloppen Überstunden ohne Ende. In dem vorliegenden Fall waren zwei Polizisten mit ihrer dienstlichen Tätigkeit nicht ausgelastet. Ich erwarte, dass in diesem Fall Köpfe rollen.     


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

27.02.2017 um 09:38
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:. Die Polizisten aus meinem Umfeld sind froh, wenn sie Feierabend haben.
Das kenne ich genauso. Durch den Schichtdienst können viele nicht einmal Mitglied in einem Verein sein. Und da wird ein Gartenlokal mit festen Öffnungszeiten betrieben. Die Herrschaften Mutter und Stiefvater, sind/waren die Schreibtischtäter mit festen Dienstzeiten? Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, wie das laufen soll.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass denen keiner auf die Füße treten will und das macht mich sauer. Der Sohn wird mit Samthandschuhen angefasst, obwohl er sich benimmt wie der "wilde Watz". Mutti hat eine Anpassungsstörung, ich vermute, dass da auch kein Amtsarzt das Gegenteil behaupten kann/wird. Einfach deshalb, weil man keinem Mensch in den Kopf hineinschauen kann.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

27.02.2017 um 09:47
@Jauchejochen
@ayslynn
@JamesRockford

Es sei mir gestattet dezent darauf hinzuweisen, dass die Familie des Angeklagten als Thema in diesem Thread, seitens der Moderation nicht erwünscht ist.

Nachzulesen im Roten Balken vom 23.12.2016

Siehe Link

Beitrag von Rick_Blaine (Seite 32)


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

27.02.2017 um 15:09
Zwei neue Artikel in der MZ zum heutigen Verhandlungstag:

1) Mordprozess Yangjie Li Ermittler: Zwei Polizisten hatten die Leiche zunächst übersehen – Quelle: http://www.mz-web.de/25917058 ©2017

Der Polizist von einem der ersten Verhandlungstage musste nochmal aussagen, weil damals ja vergessen worden war, eine Schöffin zu vereidigen.
Nachfragen der Staatsanwaltschaft widmen sich am Vormittag den Umständen des Leichenfundes. Soviel scheint sicher: Zwei Polizisten waren an der Konifere vorbei gegangen, hatten die Leiche zunächst übersehen.
Für mich stellt sich die Frage, ob die ersten Polizisten die Leiche wirklich übersehen haben oder aber die Leiche bei der ersten Kontrolle des Ortes dort noch gar nicht lag? Hinweise darauf, dass die Leiche noch am Tatabend abgelegt wurde, sind einmal das Video der Überwachungskamera, die den Tatverdächtigen zeigen, wie er ums Haus geht, und neu das "Geständnis" der Tatverdächtigen. Letzteres ist sowieso mit sehr viel Vorsicht zu geniessen und dass der Tatverdächtige ums Haus ging, muss auch nicht zwingend bedeuten, dass er zu jenem Zeitpunkt die Leiche am späteren Fundort ablegte.
Für mich klingt eine ebenso plausible Version so, dass der Tatverdächtige ja die Aktivitäten der Polizei aus dem Haus heraus beobachten konnte und nachdem Polizisten die Ecke hinter der Konifere abgesucht hatten, davon ausging, dass an einem bereits abgesuchten Ort nicht so bald wieder gesucht würde und daher die Leiche erst zu diesem Zeitpunkt dort ablegte, möglicherweise mit dem Ziel, die Leiche später, zB. in der darauffolgenden Nacht, abzutransportieren.

2) Mordprozess Yangjie Li DNA-Gutachten deutet eindeutig auf Sebastian F. und Xenia I. – Quelle: http://www.mz-web.de/25917572 ©2017
Fazit umfassender Untersuchung von einer Vielzahl von Proben: Die DNA von Sebastian F. und Xenia I. an der Leiche von Yangjie Li ist jetzt eindeutig nachgewiesen, so Dorothee Immel, Molekularbiologin des Forensischen Labors der Martin-Luther-Universität.
...
Unter anderem bestätigte sich die Hypothese bei Spuren, die an Haaren und am Fingernagel des Mordopfers.
Es wäre hochinteressant zu erfahren, welche Art von DNA Spuren der weiblichen Tatverdächtigen an welcher Stelle am Opfer gefunden wurden! Gemäß ihrem "Geständnis" war sie ja weder beim Überfall, bei der Vergewaltigung, bei der Ermordung noch bei der Leichenentsorgung aktiv beteiligt. Also sollte es eigentlich keine Spuren von ihr auf dem Opfer geben. Je nach Art der Spuren (zB. bei Hautspuren oder Haaren unter den Fingernägeln des Opfers) könnte damit das "Geständnis" der Tatverdächtigen beweissicher als Lüge überführt werden!

Gleichzeitig entlasten diese Erkenntnisse zu den Spuren die Eltern des Tatverdächtigen vom Verdacht der Vertuschungshilfe. Die Vielzahl und die Art der Spuren deuten sehr deutlich darauf hin, dass ein Dilettant am Werk war, zumindest das Reinigen der Fingernägel, allgemein das Waschen des Opfers als Methode der Spurenbeseitigung kennt ja schon jeder durchschnittliche Krimileser (zB. aus dem Film Insomnia), wäre der Tatverdächtige von Polizisten bei der Vertuschung beraten worden, hätten die sicher auch auf diese Notwendigkeit hingewiesen....


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

27.02.2017 um 20:12
zu den Spuren nun noch ein ausführlicherer Artikel aus der MZ:

Mordprozess Yangjie Li Gerichtsmedizinerin lüftet neue Geheimnisse – Quelle: http://www.mz-web.de/25926488 ©2017

Der aus meiner Sicht entscheidende Satz:
Abstriche vom Leichnam ergaben Hinweise auf Sebastian F. und Xenia I.
Damit dürfte die Version der weiblichen Tatverdächtigen, die sie in ihrem "Geständnis" vortrug, nach welcher sie keine aktive Rolle bei der Tatdurchführung hatte, hinreichend widerlegt sein. Bin gespannt, ob es da zu einer "Nachtragsaussage" von ihr kommt...


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 10:01
Mordprozess Yangjie Li Stiefvater von Sebastian F.: „Ich wünsche Bestrafung“ – Quelle: http://www.mz-web.de/25932444 ©2017

Der Stiefvater des Angeklagten hat vor Gericht eine vorbereitete Erklärung verlesen. Ob er auch bereit ist, Fragen zu beantworten, ist dem Artikel nicht zu entnehmen:
Vor Gericht erklärte der Stiefvater: Um die Tat zu verhindern, dafür hätte er alles getan. Er räumte ebenso ein, zwei falsche Entscheidungen getroffen zu haben. Welche, das sagt er nicht.

Weiterhin gab er an, dass Sebastian F. wegen einer Aufmerksamkeits-Defizits-Hyperaktivitätsstörung beim Psychologen behandelt worden zu sei, auch eine gerichtliche Zwangseinweisung in Psychiatrie habe es gegeben.

2013 sei der Stiefsohn ausgezogen. „Ich wünsche Bestrafung“, sagte der Stiefvater. Dass sich die Mitangeklagte als Opfer darstelle, halte er für „beschämend“. Er selbst sei seit 2016 in ärztlicher Behandlung. „Mit dem Mord haben die beiden Angeklagten das Leben einer chinesischen Studentin vernichtet. Das tut mir unendlich leid.“
Abseits davon bedauerte er sein eigenes Schicksal:
„Ich verabscheue diese Tat auf das Entschiedenste“, erklärte er. „Ich bedauere aber die Berichterstattung. Meine Familie bekommt Zweifel am deutschen Rechtsstaat.“ Die Angriffe seien kaum auszuhalten, er sprach von „Ungeheuerlichkeiten der Presse“.
Ich glaube nicht, dass er die Gerüchte und Zweifel wird ausräumen können, wenn er jetzt nicht auch bereit ist, Fragen zu beantworten. Allein mit der Behauptung, Fehler gemacht zu haben, aber nicht diese zu benennen, hat er sich doch gleich wieder selbst in die Position gebracht, in der man ihm alles Mögliche unterstellen wird...

Anzuerkennen ist jedenfalls, dass er sich nicht gedrückt hat, vor Gericht zu erscheinen! Und sich auch nicht hinter dem Zeugnisverweigerungsrecht versteckt hat!


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 11:47
@otternase

Das Zeugnisverweigerungsrecht für Familienangehörige ist kein Versteck, sondern ein zutiefst sinnvolles Instrument des Strafprozeßrechts. 


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 12:08
Im Bericht des MDR zum gestrigen Verhandlungstag gibt es einen möglicherweise sehr spannenden Absatz:

http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/report-gerichtssaal-mordfall-dessau-dna-analysen-100.html (Archiv-Version vom 01.03.2017)
Rätselhaft ist dagegen, dass in den Stiefeln des Angeklagten hauptsächlich Spuren von seiner Ex-Freundin und Mit-Angeklagten gefunden wurden. Da kann die Gutachterin nur mutmaßen. Auch die Antwort der Angeklagten bringt das Gericht kaum weiter. Sie erklärt, die Stiefel zum letzten Mal vor drei Jahren und sonst nie getragen zu haben. "Die sind doch viel zu groß", sagt sie.
Auch an der Feuerwehrhose des Angeklagten fanden sich umfangreiche Spuren der weiblichen Angeklagten, mehr Spuren von ihr als von ihm!

Diese beiden Kleidungsstücke waren ja wohl die ersten, an denen defintiv Blutspuren des Opfers gefunden wurden!

Als das Opfer gefunden wurde, war ihr Gesicht bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Es ist bislang im Prozess nicht thematisiert worden, mit welchem Tatwerkzeug diese schweren Verletzungen zugefügt wurden. Allein "händisch" dürfte das nicht passiert sein.
Wäre es nun denkbar, dass die Verletzungen durch Tritte mit schweren Feuerwehrstiefel zugefügt wurden?

Und dass nicht der männliche, sondern die weibliche Tatverdächtige diese Stiefel trug? Das könnte ihr allen Spuren widersprechendes Leugnen erklären, diese Stiefel getragen zu haben...

Ich würde da mal auf meinen eigenen Beitrag vom 26.11 verweisen:

Beitrag von otternase (Seite 27)


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 12:28
@otternase

Das ist in der Tat interessant, ebenso die Äußerung des Stiefvaters, dass die Opferrolle der TV "beschämend" wäre...ich bin gespannt, was wir weiterhin erfahren werden.

Etwas ungeschickt die Bemerkung des Stiefvaters „Mit dem Mord haben die beiden Angeklagten das Leben einer chinesischen Studentin vernichtet. Das tut mir unendlich leid.“ – Quelle: http://www.mz-web.de/25932444 ©2017
Wenn man so etwas vorbereitet und vorliest könnte man sich da besser ausdrücken, zB dahingehend, dass nicht nur das Leben dieser Studentin vernichtet wurde (was selbsterklärend ist wenn jemand ermordet wurde), sondern dass mit dieser grausamen Tat eine ganze Familie vernichtet wurde, dass Eltern ihre Tochter verloren haben und das auf eine so furchtbare Art und Weise, dass es kaum auszuhalten ist....
Und dann gähnt der TV im Gerichtssaal und wirkt unbeteiligt...ich hoffe sehr, dass er nie wieder auf die Menschheit losgelassen wird.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 12:40
Zitat von otternaseotternase schrieb:Als das Opfer gefunden wurde, war ihr Gesicht bis zur Unkenntlichkeit zerstört.
Ich will es mal so formulieren. Wenn mir jemand sagen würde, dass dieses Merkmal
eher auf eine weibliche Hand zurückzuführen ist, würde mich das nicht wundern.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 13:38
Mordprozess Yangjie Li Vater: Sebastian F. ist zwei Jahre in seiner Entwicklung zurück – Quelle: http://www.mz-web.de/25936110 ©2017

Der Stiefvater hat sich nun doch einer Befragung gestellt.
Drei Punkte konnte die Befragung auf alle Fälle erhellen. Erstens: Sebastian F. ist möglicherweise wegen einer akuten ADHS-Störung etwa zwei Jahre in seiner Entwicklung zurück.  Zweitens wohl die Gewissheit: Sebastian F. nahm zumindest zeitweise starke Medikamente, um die Krankheit in den Griff zu bekommen. Drittens: Seine leibliche Mutter, gleichfalls eine Polizeibeamtin, war für ihn die wichtigste Person. Ihr ordnete er sich offenbar bedingungslos unter. Täglich fanden teils sehr lange Telefonate statt.
Das hat Respekt verdient, dass er sich der Befragung ausgesetzt hat!

Allerdings hätte man da noch eine Vielzahl weiterer Fragen stellen können und müssen! Gerade auch der dritte Punkt aus oben Zitiertem hätte dringend vertieft behandelt werden müssen.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 17:49
Respekt vor dem Stiefvater. Er hat etwas gesagt aber nicht viel. Das Gericht, die Staatsanwaltschaft und Nebenkläger hätten hier eine ganze Palette von Fragen stellen können. Dem Stiefvater blieb aber auch nichts anderes übrig, wenn er auch nur ein Fünkchen Berufsethos noch in sich trägt. Er hat vor 5, 6 Jahren die liebe Ramona kennengelernt mit ihrem pubertierenden Basti, der schon damals ziemlich grenzwertig mit Dutzenden Strafverfahren die Spirale hinaufging und für Mutter und Stiefvater wohl nicht mehr beherrschbar war. So ging oder wurde Basti aus dieser Familie gegangen mit 18 Jahren, volljährig aber mit der Reife einer grünen Tomate (zwei Jahre Defizit mehrfach in stationärer Behandlung wegen depressiver, psychologischer Probleme). Mutter hat nunmehr als Telefonpsychater stundenlange Gespräche mit diesem unreifen immer stärker tickenden Zeitbombe geführt, hat aber nichts genutzt. Jetzt hat sie das Resultat ihrer Erziehung und wird es so lange sie lebt nicht mehr aus ihrem Kopf und ihrer Seele bekommen. Meiner Meinung nach hat der Prozess  für alle Beteiligte auch die Chance zu lernen und die Frage für sich zu beantworten, mache ich meine Arbeit egal ob als Polizist , als Chef , als Ausbilder von jungen Menschen mit Herz und guten gewissen oder nur 0-8-15! 


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 19:49
Beim MDR gibt es nun auch einen Artikel, der noch einige Zusatzinfos bietet, bzw. einiges vertieft:

Stiefvater des Angeklagten sagt überraschend aus - http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/reportage-mordfall-dessau-achtzehnter-verhandlungstag100.html

Vertieft ist der Punkt der Beziehung des Sohnes zur Mutter:
Bei der späteren Befragung durch das Gericht, die sich fast drei Stunden hinziehen sollte, schilderte der Mann aus Dessau-Roßlau das schwierige Verhältnis zu seinem Stiefsohn, dass es mit ihm sehr anstrengend gewesen sei, dass er sich nur von seiner Mutter etwas habe sagen lassen. Bis zuletzt sei nur die Mutter, die ebenfalls bei der Polizei arbeitet, die Bezugsperson ihres Sohnes gewesen, täglich hätten beide mehrfach telefoniert.
Die angebene Frequenz der Telefonate steht in einem recht interessanten Widerspruch zu dem, was die Mutter damals in dem Interview in der MZ gesagt hat:
Wie eng ist Ihr Kontakt mit Ihrem Sohn?
Ramona S.: Mein Sohn lebt seit knapp drei Jahren nicht mehr in unserem Haushalt. Mit 18 ist er ausgezogen. Seitdem telefonieren wir fast täglich. Mein Mann und ich waren bis zum 10. Mai im Ausland. Am 11. Mai, dem Tag, als Yangjie Li verschwunden ist, gab es ein kurzes Telefonat zwischen meinem Sohn und mir. Er war wie immer.
...
Wann hat Ihr Sohn offenbart, dass er in den Fokus der Ermittler geraten könnte?
Ramona S: Er hat überhaupt nicht mit mir gesprochen. Am Abend vor dem Termin in der Polizeidirektion, also am Sonntag, 22. Mai, erhielt ich gegen 20.30 Uhr einen Anruf von seiner Verlobten.
...
Und später, als er strafmündig war?
Ramona S: Ja. Gegen meinen Sohn ist ermittelt worden. Weshalb das Verfahren eingestellt wurde, kann ich nicht sagen. Was weitere Taten und Ermittlungen betrifft, habe ich mich nicht eingemischt.
Quelle: http://www.mz-web.de/24130304 ©2017

Wie wir inzwischen wissen, war das falsch und die Aussage des Stiefvaters heute wahrheitsgemäß:
..., wie die Telefonate zwischen Sebastian F. und seiner Mutter Ramona S., einer Polizeibeamtin, zu bewerten sind. Rund um das Gewaltverbrechen haben die Auswerter 49 teils sehr lange Gespräche mit ihr nachgewiesen.
Quelle: http://www.mz-web.de/25514908 ©2017

Noch viel interessanter jedoch finde ich die sehr erhellenden Ausführungen des Stiefvaters zur weiblichen Tatverdächtigen:
Auch dessen Verhältnis zur mitangeklagten Xenia I. konnte der Stiefvater nicht viel sagen. Weil die Frauen ständig wechselten, habe er sich herausgehalten. Aber: "Sie konnte ihn immer gut lenken. Sie hat bestimmt, wo es langgeht." Deshalb könne er sich nicht vorstellen, dass sie ständig von Sebastian F. bedroht, geschlagen und vergewaltigt worden sein soll.
(Hervorhebung von mir)

PS:
es gab auch noch eine Zeugenaussage eines weiblichen Mithäftlings, wohl nicht weiter von Belang:
In den Zeugenstand trat auch eine Frau, die seit März vorigen Jahres in Untersuchungshaft sitzt. Die 37-Jährige fünffache Mutter saß mit Xenia I. sieben Monate lang zusammen in einer Zelle. [...] Sie habe ihr dann über angebliche Misshandlungen und Bedrohungen durch Sebastian F. berichtet. Auf Nachfrage des Gerichtes verwickelte sich die Frau aber in zahlreiche Widersprüche. "Das hat schon was von einer Märchenstunde", sagte ein Anwalt kurz nach der Verhandlung.



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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 22:35
@otternase schrieb: Abseits davon bedauerte er sein eigenes Schicksal: Er selbst sei seit 2016 in ärztlicher Behandlung. „Ich verabscheue diese Tat auf das Entschiedenste“, erklärte er. „Ich bedauere aber die Berichterstattung. Meine Familie bekommt Zweifel am deutschen Rechtsstaat.“ Die Angriffe seien kaum auszuhalten, er sprach von „Ungeheuerlichkeiten der Presse“. 

Eine Ungeheuerlichkeit ist eigentlich, dass die Familie Zweifel am deutschen Rechtsstaat bekommt. Wenn er sich von der Presse durch deren Form der Berichtserstattung angegriffen fühlt, sollte er das konkretisieren, bzw. jemanden mit der Wahrnehmung seiner Rechte beauftragen. Mit nebulösen Vorwürfen kann ich nichts anfangen. Sollte die Presse etwas geschrieben haben, was nicht der Wahrheit entspricht, besteht die Möglichkeit einer Richtigstellung seitens der Presse. Eine Gegendarstellung kann er selbst formulieren. Die Zeitung muss diese veröffentlichen. 

Was hat er sich von seinem Statement versprochen? Der arme Bub hat ADHS, nimmt Medikamente (welche sollen das sein, die zwar die Krankheit in Griff bekommen, aber leider den Hang zur unglaublichen Gewalt mit sich bringen?), ist zwei Jahre entwicklungsverzögert, hat ein ganz enges Verhältnis zur Mutter. Vom Stiefvater hat er sich nichts sagen lassen. Aha. 

Für mich sind das Schutzbehauptungen. Wenn er sich der Mutter so bedingungslos untergeordnet hätte, wie sind dann die Brandstiftungen und Körperverletzungen etc. zu erklären. 

In diesem Fall will jeder den Kopf aus der Schlinge ziehen und auf seine Weise Opfer sein. 

@Fyra schrieb: „Mit dem Mord haben die beiden Angeklagten das Leben einer chinesischen Studentin vernichtet. Das tut mir unendlich leid.“ – Quelle: http://www.mz-web.de/25932444 ©2017 

Diese Formulierung missfällt auch mir sehr. Er anonymisiert das Mordopfer Yangjie Li und packt sie unter die Kategorie 'chinesische Studentinnen' . Kein Wort über das Leid, welches die Angeklagten auch über ihre Familie und Freunde gebracht haben. 


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 22:57
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Eine Ungeheuerlichkeit ist eigentlich, dass die Familie Zweifel am deutschen Rechtsstaat bekommt. Wenn er sich von der Presse durch deren Form der Berichtserstattung angegriffen fühlt, sollte er das konkretisieren, bzw. jemanden mit der Wahrnehmung seiner Rechte beauftragen. Mit nebulösen Vorwürfen kann ich nichts anfangen. Sollte die Presse etwas geschrieben haben, was nicht der Wahrheit entspricht, besteht die Möglichkeit einer Richtigstellung seitens der Presse. Eine Gegendarstellung kann er selbst formulieren. Die Zeitung muss diese veröffentlichen. 
Das ist mir allerdings auch sauer aufgestoßen und ich schließe mich dir voll und ganz an....diese Opferrolle  gefällt mir nicht. 
Wobei ich dem Stiefvater schon einen gewissen Respekt zolle für seine Aussage. Aber es ist auch eine Flucht nach vorne, ein Versuch der Ehrrettung, der verständlich ist, finde ich. 
Ich frage mich allerdings,  ob seine Aussage, dass er nichts von der Trauerfeier wusste stimmt / stimmen kann. Er wusste doch zu der Zeit schon Bescheid über die Involvierung seines Stiefsohnes bei  diesem Verbrechen, oder nicht?


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 23:12
Zitat von FyraFyra schrieb:Ich frage mich allerdings,  ob seine Aussage, dass er nichts von der Trauerfeier wusste stimmt / stimmen kann. Er wusste doch zu der Zeit schon Bescheid über die Involvierung seines Stiefsohnes bei  diesem Verbrechen, oder nicht?
Ich kann mir das auch nicht vorstellen. Der Mord war doch in aller Munde. Deswegen ist vielleicht seine Aussage mit Vorsicht zu genießen? Muss ich drüber nachdenken.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 23:24
Trotz vieler nachgewiesener Spuren ist meiner Meinung nach offen der Anteil beider TV am Geschehen. Vielleicht melden sich noch eine Reihe Bekannter, früherer Freunde, mit denen er geplaudert hat oder sie oder die Mutter redet noch Klartext über das Verhältnis und das Wissen über ihren Sohn aus den Gesprächen.
Dann wäre noch interessant, was für Medikamente mit welchen Wirkungen schmeißen sie sich rein. Nehmen sie Drogen oder so was?
Drittens sollte nachgeforscht werden, was mit dem verstorbenen (angeblich unnatürlicher Tod) Kind ist und was für Maßnahmen wegen der Kinder gelaufen sind von den Ämtern. 
Zum Missbrauch von Xenia durch ihren Stiefvater, zum Missbrauch von Basti als er 13 war an einem Nachbarsjungen ist auch nichts da. Es wird in der Presse und im Prozess immer nur schleierhaft angeschnitten und nicht alles erhellt.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

28.02.2017 um 23:25
@Fyra
nun, ein Stück weit ist der Stiefvater schon Opfer, ich hatte dies ja auch mal näher ausgeführt. Allerdings weniger Opfer der Medien, sondern mehr Opfer seiner angeheirateten Familie.
Er ist erst spät zu der Familie gestossen, etwa zu dem Zeitpunkt, zu dem der Sohn volljährig wurde und auszog; ob er dessen volle "Lebensgeschichte", dh. Straftaten, Psychatrieaufenthalte etc. kannte, kann man bezweifeln; er hatte im Gegensatz zu seiner Frau wohl keinen näheren Kontakt zu dem Sohn; jedenfalls hatte er keinen Einfluss auf den Sohn; er hat sich zu keinem Zeitpunkt in die Ermittlungen eingemischt; und hinsichtlich der Kneipeneröffnung muss man erwähnen, dass offiziell allein seine Frau (mit Angestellten) die Kneipe betreiben sollte, er hatte also keine offizielle Entscheidungsgewalt darüber, ob die Eröffnungsfeier stattfindet oder nicht, war dort im Prinzip nur Gast einer Eröffnungsfeier!

@Fyra
@JamesRockford
der Sohn wurde am 23. Mai festgenommen, die Trauerfeier für das Opfer war am 2. Juni, die Kneipeneröffnung am 3. Juni. Über die Trauerfeier wurde auch am Tag vor der Kneipeneröffnung in den lokalen Medien (MZ, MDR) umfangreich berichtet. Er hätte also sehr wohl davon wissen können.

Nichtsdestoweniger kann es aber stimmen, dass er nichts davon wusste, immerhin kann es sein, dass er bewusst aufgrund der vorangehenden Vorkommnisse als Selbstschutz keine Medien konsumiert hat.

Interessanter ist da schon, dass diverse Gäste, beispielsweise Parteikollegen aus dem Stadtrat, kein Problem damit hatten, an der Eröffnungsfeier teilzunehmen, sich aber dann nach der Suspendierung durch den Innenminister plötzlich öffentlich gegen ihn gestellt haben.
Und wie oben ausgeführt war Jörg S. sowieso offiziell nur Gast auf der Eröffnungsfeier und nicht Gastgeber!


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