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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

1.253 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leiche, Dessau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.11.2021 um 13:51
wenn die Strafe verbüsst ist, hast du das Recht auf eine zweite Chanche. Das Recht auf Vergessen gibt es aber nicht.

Das wäre ja auch vollkommen absurd. Wer solch eine Tat begeht, der muss halt damit leben, dass sowas nie vergessen wird!!!

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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.11.2021 um 14:13
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Müssen sie sich dann so etwas gefallen lassen, wo jeder mit wenigen Klicks im Internet herausfinden kann, wer den Figuren im Tatort als Vorlage gedient hat
Es werden keine Namen genannt u. der "Tatort" ist auch nur angelehnt an einen echten Fall. D.h. die Drehbuchtautoren müssten sich nicht mal zwangsläufig 100% am echten Fall orientieren. Sie haben sich davon inspirieren lassen. In dem Fall hier war es wohl offensichtlich, worum es geht. Ich denke, das ist rechtlich so erlaubt. Wäre der Prozess und die ganze Tat nicht öffentlich gewesen, dann wäre das
vielleicht nochmal etwas anderes bzw müsste man dann vielleicht die Personen und Umstände mehr verfremden.
Ich bin natürlich kein Jurist, spekuliere hier auch nur.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.11.2021 um 14:40
Der Kinofilm "Rohtenburg", der das Thema des sog. Kannibalen von Rotenburg verarbeitete, durfte nicht in die Kinos kommen, nachdem der verurteilte Straftäter Herr M. dagegen gerichtlich vorgegangen war.

Wenn es keinen Kläger gegeben hätte, wäre das Werk in die Kinos gekommen.

@Berlinergirl
@cododerdritte
@steviebullitt


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.11.2021 um 14:44
Zitat von LichtgestähltLichtgestählt schrieb:Wenn es keinen Kläger gegeben hätte, wäre das Werk in die Kinos gekommen.
Ist es dann ja 3 Jahre später auch. Den Film gibt es auch auf DVD.

Wikipedia: Rohtenburg


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.11.2021 um 14:53
Zitat von BerlinergirlBerlinergirl schrieb:Wäre der Prozess und die ganze Tat nicht öffentlich gewesen, dann wäre das
vielleicht nochmal etwas anderes bzw müsste man dann vielleicht die Personen und Umstände mehr verfremden.
Verfremdet war es im Tatort ja schon relativ stark. Allein dadurch, dass es in Berlin und nicht am realen Ort des Geschehens spielte. Das Opfer wurde auch nicht von der Straße ins Haus gelockt, sondern es wurde Online ein zunächst freiwilliges Date verabredet. Im Film war nur die Mutter des Täters Polizistin, der Vater hatte einen Sicherheitsservice. Statt der Eröffnung eines Gartenlokals wurde das Jubiläum eines Tauchclubs gefeiert....

Aber ich finde, dass man die Parallelen deutlich erkannt hat, wenn man den Dessau-Fall auch nur grob kannte.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.11.2021 um 15:04
@1cast

Danke für die Infos, der weitere Verlauf war mir nicht bekannt.

Für die aktuelle Diskussion ist relevant, dass gerichtlich eine Abwägung zwischen Persönlichkeitsrechten und der Kunstfreiheit vorgenommen wurde. Außerdem, dass sowas nicht per se gesetzlich "verboten" ist, sondern allenfalls auf Antrag (Klage) hin zu unterlassen ist.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.11.2021 um 18:11
Ich habe den Tatort nicht gesehen, aber wurden denn dort die Persönlichkeitsrechte von irgendjemandem verletzt?


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.11.2021 um 19:24
Beim Schauen besagten Tatorts fand ich die Anleihen an den „Fall Yangjie Li“ auch recht auffällig. Tatsächlich kann ich mir jedoch kaum vorstellen, dass die Produktion auch nur ansatzweise Persönlichkeitsrechte verletzt haben könnte. Das war halt „inspiriert von“, wogegen will man da vorgehen?

Abgesehen davon, dass der RBB(?) eine ganz gute Rechtsabteilung haben dürfte, die bei kritischen Themen vor Ausstrahlung auch mal drüberschaut, ist es halt fiktional. Wie schon in anderen Beiträgen erwähnt, ist in dem Film alles so weit verfremdet, dass man wohl kaum behaupten könnte, man sei falsch dargestellt worden.



Viel, viel, viel problematischer finde ich jedoch etwas anderes. Beim Umgang mit dem echten „Fall“ (ich find`s schwierig, die Ermordung eines Menschen ohne „“ als "Fall" zu bezeichnen) war es ein großes Thema, dass die Ermittler die Erzählung der später rechtskräftig verurteilten Täter, nach denen sich das Opfer freiwillig auf, sagen wir mal, ein sexuelles Abenteuer eingelassen hätte, öffentlich gemacht haben.

Für die Eltern von Yangjie Li, so war damals mitzubekommen, war das zusätzlich zum gewaltsamen Tod ihres Kindes eine sehr schwer zu tragende Bürde. Vor allem war es komplett gelogen. Die junge Frau wurde zum Opfer nachdem ihre Hilfsbereitschaft, und vielleicht auch eine gewisse Art von Höflichkeit, Bitten nicht auszuschlagen, ausgenutzt wurden. Dem Mord sind keine einvernehmlichen sexuellen Aktivitäten vorausgegangen, auch wenn die Täter, die Ermittler und die Medien das der Öffentlichkeit zeitweise suggeriert haben.

In aller Deutlichkeit: Die Tat steht meiner Ansicht nach für sich allein. Wenn das Opfer sich zuvor für einvernehmlichen Sex entschieden hätte, mit einer, zwei oder zwanzig ihr bekannten oder völlig fremden Personen, nüchtern oder unter Einfluss freiwillig eingenommener Drogen, würde das nichts ändern.

In der Welt in der Yangjie Lis Eltern leben, macht das einen großen Unterschied, für die Familie, die Nachbarn, die Gesellschaft. Für sie war es wichtig, dass ihre ermordete Tochter eben nicht sexuell abenteuerlustig war. Und eigentlich geht es da auch nicht (nur) um Kulturelles: Es ist einfach dreckig, zu behaupten, es hätte Freiwilligkeit gegeben, wenn es einfach nur Anlocken durch Lügen, Gewalt, sexuelle Gewalt und Tötung gab.

Zurück zum Thema: Ich finde es maximal unangemessen (keine bösen Wörter!), dass dieser Tatort sich an diesem „Fall“ orientiert und dann die Erzählung der „promiskuitiven“ jungen Frau reproduziert.

Wenn man sich inspirieren lässt, für einen Sonntagabend-Unterhaltungsfilm, warum denn ausgerechnet so? Die „Story“ ist doch in echt viel krasser.

Wenn man Dinge weglässt, muss es dann ausgerechnet sein, dass das Opfer einfach gar nichts Wildes gemacht hat? Herrgottnocheins, in echt war die war joggen und auf dem Weg zurück in ihr Studentenwohnheim. Soweit bekannt und davon gehe ich jetzt einfach mal aus, hat die nicht getindered, war nicht bisexuell, hat kein Doppelleben geführt.

Wäre es wirklich keine Möglichkeit gewesen, in diesem (und ich schreibe es nochmal) Unterhaltungsfilm, der sich an dem echten Mord orientiert, das Opfer anders darzustellen? Muss toll sein als Eltern, Freunde, Bekannte, Mitfühlende. Wirklich toll.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.11.2021 um 19:42
Zitat von burnonedownburnonedown schrieb:Wenn man Dinge weglässt, muss es dann ausgerechnet sein, dass das Opfer einfach gar nichts Wildes gemacht hat? Herrgottnocheins, in echt war die war joggen und auf dem Weg zurück in ihr Studentenwohnheim. Soweit bekannt und davon gehe ich jetzt einfach mal aus, hat die nicht getindered, war nicht bisexuell, hat kein Doppelleben geführt.
Oh, das klingt ja echt blöd. Im Grunde wird demnach die Opfergeschichte komplett anders dargestellt, also wenn überhaupt, dann hätte diese Seite jedes Recht, die TV-Adaption samt künstlerischer Freiheit nicht gut zu heißen. Ich selbst schaue keinen Tatort bzw. gar kein TV, daher habe ich die Folge nicht gesehen.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.11.2021 um 15:11
https://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tatort/videos/die-kalten-und-die-toten-video-102.html (Archiv-Version vom 20.11.2021)
min 31:43 "Ich habe ein intimes Souvenir."
Das ist etwas, was ich unerträglich finde. Ein Mensch wurde ermordet! Und die "Kommissare" tun so, als ob ihre eigene sexuelle Notgeilheit als Massstab für alle anderen herangezogen werden müsse.
Selbiger Spruch von Derrick? Undenkbar!
Zitat von burnonedownburnonedown schrieb:Wäre es wirklich keine Möglichkeit gewesen, in diesem (und ich schreibe es nochmal) Unterhaltungsfilm, der sich an dem echten Mord orientiert, das Opfer anders darzustellen?
Dem kann ich nur zustimmen! Der moralische Grundsatz "Über Tote nur Gutes" scheint für daserste nicht zu gelten.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.11.2021 um 15:20
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Das ist etwas, was ich unerträglich finde. Ein Mensch wurde ermordet! Und die "Kommissare" tun so, als ob ihre eigene sexuelle Notgeilheit als Massstab für alle anderen herangezogen werden müsse.
Ich fand den ganzen Film ehrlich gesagt ziemlich unerträglich.

Insbesondere auch, wie die Eltern des Opfers dargestellt wurden: als tumbe, bieder-spießige und ignorante Landbevölkerung, die mit der ausschweifenden Sexualität und der Ermordung ihrer Tochter nicht anders umgehen können, als das ganze zu leugnen. Als die Kommissarin versucht, die Eltern zu provozieren, indem sie ihnen erzählt, dass die Tochter bisexuell ist, bringt sich der Vater um, indem er Unkrautvernichter trinkt.

Die Eltern des Opfers sind doch in erster Linie Opfer, sie werden in dem Film von den Komissaren, sie ihnen trotz Leugnung, dass es sich bei dem Opfer um ihre Tochter handelt, Aussagen entlocken wollen, dermaßen gepiesakt und regelrecht brutal gequält. Ich hoffe, dass die reale Polizei da sehr viel einfühlsamer vor geht.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.11.2021 um 16:01
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Die Eltern des Opfers sind doch in erster Linie Opfer, sie werden in dem Film von den Komissaren, sie ihnen trotz Leugnung, dass es sich bei dem Opfer um ihre Tochter handelt, Aussagen entlocken wollen, dermaßen gepiesakt und regelrecht brutal gequält. Ich hoffe, dass die reale Polizei da sehr viel einfühlsamer vor geht.
Auch ich fand den Tatort unerträglich, insbesondere den fast sadistischen Umgang mit den Eltern des Opfers. Als hätten es die Kommissarin nicht ertragen können, dass die Eltern nicht weinend zusammenbrechen, musste sie die alles verdrängende Mutter allen Ernstes fragen, ob diese mit der Bisexualität ihrer Tochter nicht klargekommen sei. Dabei war doch vorher schon deutlich geworden, dass die Eltern nichts über das Privatleben der Tochter wussten. Nee, da musste noch etwas Salz in die Wunde gestreut werden.

Dass die Freundin/Mittäterin und ihre Mutter als grenzdebil hingestellt worden sind, die Eltern des Täters als oberflächliche, korrupte Menschen, die prioritär ihren Sexualtrieb ausleben und den missratenen Filius schützen, mag der Zuschauer in Anbetracht der abscheulichen Tat vielleicht noch akzeptieren. Dass allerdings das Opfer als jemand hingestellt wird, der auch für Geld mit jedem ins Bett gehen würde, ist eine Verhöhnung des wirklichen Opfers, das arglos in eine Falle gelockt wurde.

Dem Drehbuchautor war offenbar nicht bekannt, dass die chinesische Botschaft nach der Vergewaltigung und Ermordung von Jangjie Li eine Warnung an Touris rausgegeben hat, in Deutschland nachts draußen keinen Sport mehr zu machen, keine leuchtenden Kleidung und Kopfhörer zu tragen. Es war ihm offenbar auch nicht bekannt, dass die junge Frau abends vom Joggen kam. Wenn man schon von den Tatsachen zum Verwischen abweicht, hätte das Opfer beispielsweise auch eine Musikstudentin vom Lande sein können, die von der Orchesterprobe kam. Mit einer solchen Figur hätte man auch ansatzweise die wirtschaftliche Tragweite, die sich neben der menschlichen Tragodie für die Eltern von Jangjie ergeben hat, darstellen können.

Aber ein Mädchen mit Geigenkasten passte wahrscheinlich nicht in einen vor Fäkalsprache triefenden Tatort.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

06.06.2022 um 15:18
Zitat von 1cast1cast schrieb am 21.11.2021:Irre ich mich, oder lehnt sich der Tatort "Die Kalten und die Toten" vom letzten Sonntag stark an diesen Fall an?

Nein, du irrst nicht.

Das Drehbuch ist vom Mordfall Li Yangjie inspiriert.

Quelle: Wikipedia: Tatort: Die Kalten und die Toten
Es wurde zwar in Wikipedia eingepflegt. Das heisst aber nicht zwangsläufig, dass die Filmemacher "offiziell" von dem Fall inspiriert wurden. Ist eine solche Aussage von Seite der Filmemacher oder vom RBB publiziert worden?

Es mag außer Zweifel stehen, dass sie tatsächlich hiervon inspiriert wurden (was ja nicht verboten ist). Auf der anderen Seite gibt es aber auch einige Unterschiede. Eine etwaige filmische Verunglimpfung des Opfers würde ich nur dann sehen, wenn die Filmemacher "offiziell" auf den Realfall hingewiesen hätten.
Zitat von BerlinergirlBerlinergirl schrieb am 22.11.2021:Es werden keine Namen genannt u. der "Tatort" ist auch nur angelehnt an einen echten Fall. D.h. die Drehbuchtautoren müssten sich nicht mal zwangsläufig 100% am echten Fall orientieren. Sie haben sich davon inspirieren lassen. In dem Fall hier war es wohl offensichtlich, worum es geht.
Eben. Es gibt einige deutliche Unterschiede.

Übrigens gab es 2015 schon mal einen Tatort vom NDR, dem ein anderer Fall zu Grunde lag, bei dem dasselbe Polizeirevier involviert war:

Wikipedia: Tatort: Verbrannt#Hintergrund
Wikipedia: Polizeirevier Dessau-Roßlau

Der Zusammenhang war hier noch offensichtlicher, auch wenn es einige fiktive Anteile gab.


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