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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

3.122 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, 1993, 1989 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

20.11.2019 um 16:31
Zitat von crispr-cas9crispr-cas9 schrieb am 15.11.2019:Warum bekommt ein Häftling sowohl seinen eigenen als auch einen Anstaltsgürtel mit in die Zelle?
Was ist das für ein Bettgestell (in einer Einzelzelle?) an dem man sich erhängen kann?
Diese Fragen beschäftigen mich ebenfalls schon etwas länger, zumal KWW doch wohl bereits erst relativ kurz zuvor schon einen Suizid-Versuch unternommen haben soll (erinnere mich daran, dies in mehreren Berichten gelesen zu haben), da hätte man ihn doch eigentlich eher sorgfältiger/engmaschiger überwachen müssen!?
Finde die Umstände seines Suizids in Haft irgendwie recht merkwürdig, natürlich kommt es immer mal wieder vor, dass sich ein Häftling suizidiert, aber nach diesem fehlgeschlagenen Versuch kurz zuvor...?
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Evtl. hat man ihm den Selbstmord dann auch nahegelegt - das Gesetz des Schweigens.


Würde die Umstände seines Suizids evtl erklären bzw wäre eine Möglichkeit.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 16.11.2019:Evtl als Zeichen der Liebe, die er so evtl nicht gewohnt war und evtl auch gar nicht aushalten konnte. Denn seine Bedürfnisse waren ja offenbar nicht Zärtlichkeit und Nähe und Schmusen und Liebkosen.
Könnte ich mir gut vorstellen, dass KWW sich zwar einerseits nach Liebe sehnte, diese dann jedoch nicht gut aushalten konnte, wenn er sie tatsächlich (von Alice, der Ex-Zahnarztgattin...) bekam.
Evtl ein weiterer Grund, warum er Alice häufiger zu deren Mutter 'schickte'!?
Zitat von HerrSchneiderHerrSchneider schrieb:Das Kennen reicht sogar hinein in damals sehr einflussreiche Polizeikreise.
Finde ich sehr interessant, würde darüber - genau wie die anderen User - gerne mehr/ näheres erfahren.
HerrSchneider schrieb (Beitrag gelöscht):Homosexuelle Bekanntschaften sind hierbei ebenfalls zu fokussieren, inwieweit eventuell sogar Zoophilie gelebt wurde ist im Thread noch gar nicht diskutiert worden!
Wie kommst Du denn auf Zoophilie?
Weil KWW einen Schäferhund hatte, der ihm laut einiger Berichte 'etwas bedeutet' hat/ihm wichtig war?

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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

20.11.2019 um 17:53
Zitat von wagnerwagner schrieb:Die Anstaltskleidung ist glaub von JVA zu JVA, oder von Bundesland zu Bundesland, unterschiedlich.
In Kassel z.B. gibts graue Hosen und weinrote Pullver, bzw. T-Shirts.
Du kannst allerdings auch deine eigene Kleidung tragen, musst aber dann für die Reinigung selbst aufkommen.

Medikamente darfst du prinzipiell mitnehmen, werden aber einbehalten.
Bist du auf Medikamente angewiesen, wie z.B. bei einem Diabetes, dann bekommst du morgens, ähnlich wie im Krankenhaus deine Medikamente für den Tag ausgehändigt.
Je nachdem um was es sich handelt, kann es natürlich auch sein, dass du diese unter Aufsicht einnehmen musst.
Vielen Dank für die Informationen, bei uns tragen die Häftlinge entweder blaue Overalls oder blaue Hosen mit weißen T-Shirt/Sweatshirt.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Finde ich sehr interessant, würde darüber - genau wie die anderen User - gerne mehr/ näheres erfahren.
Liebend gerne sogar, ich bin fürchterlich neugierig, also nicht lange auf die Folter spannen ;)
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wie kommst Du denn auf Zoophilie?
Weil KWW einen Schäferhund hatte, der ihm laut einiger Berichte 'etwas bedeutet' hat/ihm wichtig war?
Das wäre dann aber sehr weit hergeholt aus dem Besitz des Hundes auf Zoophilie zu schließen. Das schießt zu weit ins Kraut.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

20.11.2019 um 18:06
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Das wäre dann aber sehr weit hergeholt aus dem Besitz des Hundes auf Zoophilie zu schließen. Das schießt zu weit ins Kraut.
Sehe ich ganz genau wie Du, irgendwo habe ich mal in einem Artikel über KWW gelesen, dass ihm sein Schäferhund - 'Rex' hieß er laut Artikel - wohl 'viel bedeutet' hätte, er 'sehr an ihm gehangen' habe oder eine ähnliche Formulierung in dieser Richtung, müsste nochmal suchen, in welchem Artikel/ Bericht genau das war.
Evtl hat der User @HerrSchneider denselben Artikel gelesen, dachte ich.

Andererseits meine ich, auchmal gelesen zu haben - hier im Theard? - dass KWW in seinen jungen Jahren wohl im Wald einen Hund getötet haben soll.

Beides lässt jedoch m E keinerlei Rückschlüsse in Richtung Zoophilie zu, daher ja auch meine Frage an @HerrSchneider, wie er darauf kommt bzw ob er Quellen dazu anführen kann, die eine solche Vermutung in irgendeiner Weise stützen würden.


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20.11.2019 um 18:18
@ThoFra

Ja, in einem der vielen Artikel las ich das auch und in seinem Abschiedsbrief bat er darum, "Rex" nicht leiden zu lassen, wenn es nicht mehr ginge.

Nebenbei: es paßt irgendwie nicht zusammen, dass KWW in seiner Jugend angeblich einen Hund aufgehängt und anschließend vergraben haben soll. Aber dann kümmert er sich um seinen Hund, der ihm viel bedeutet?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

20.11.2019 um 20:53
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Nebenbei: es paßt irgendwie nicht zusammen, dass KWW in seiner Jugend angeblich einen Hund aufgehängt und anschließend vergraben haben soll. Aber dann kümmert er sich um seinen Hund, der ihm viel bedeutet?
Genau, dieser Widerspruch war mir auch aufgefallen.
Dass er in seiner Jugend den Hund aufgehängt (vorher vll auch gequält?) hat, passt für mich gewissermaßen ins Bild, es ist ja durchaus bekannt, dass einige (spätere) Serienmörder wie z B Jeffrey Dahmer zunächst Tiere gequält und getötet haben (bevor sie ihren ersten Mord begingen).
Könnte man das anschließende Vergraben des Hundes in KWWs Jugend gar als 'undoing' ansehen?
Dass KWW auch später eine gewisse 'Affinität zum vergraben' hatte, wissen wir ja, aber der Gedanke, dass dies auch eine 'undoing - Handlung' darstellen könnte - evtl auch das vergraben des Ford Probe und der anderen Gegenstände (möglicher Opfer), wenn wir mal annehmen, dass tatsächlich KWW die Person war, die diese vergraben hat, kam mir kürzlich mal beim lesen eines Artikels zum Fall KWW, in dem u a Bilder der vergrabenen Gegenstände gezeigt wurden - was denkt Ihr darüber?

Mit 'Rex' soll KWW ja (regelmäßig?) beim Gassi gehen gesehen worden sein, er erwähnt das Tier in seinem Abschiedsbrief und ich meine mich sogar an ein Foto zu erinnern, auf dem KWW mit einem Schäferhund ('Rex'?) abgebildet ist.
Wie kam es also zu KWWs 'Sinneswandel' in Bezug auf Hunde, frage ich mich - oder ist eine der beiden 'Geschichten' (entweder die mit dem aufhängen und vergraben des Hundes in KWWs Jugend oder die bzgl dem Stellenwert, den 'Rex' offenbar für ihn hatte) nicht wahr?


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20.11.2019 um 21:38
@HerrSchneider

Hatte Alice ihn rausgeschmissen?

Aber am Tag der Flucht war er doch zur Arbeit, ich denke mal in der Gärtnerei am Zentralfriedhof.
Da hat sie ihn ja angerufen im Auftrage des Kommissars.


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20.11.2019 um 22:43
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Mich würde auch interessieren, was das für Kontakte in "höchste Polizeikreise" waren, das klingt
irgendwie nach Spitzel. Wahrscheinlich hätte Herr Sielaff auch Kenntnis darüber gehabt durch
seine Ermittlungen, könnte ich mir zumindest vorstellen.
Ich könnte mir eher vorstellen, dass KWW und die "höheren Polizeikreise" gemeinsame Interessen hatten und sich aus "Netzwerken" kannten, z.B. BDSM oder so. Da hilft man sich natürlich gegenseitig und schweigt. Aber ob das gemeint war, wurde uns ja noch nicht erläutert. Oder war hier der homosexuelle/bisexuelle Aspekt angedacht? Theoretisch könnte es ja auch Gruppensex oder andere Aktivitäten gegeben haben. Aber das soll @HerrSchneider mal genauer erläutern, bitte, was er mit seinen ganzen Andeutungen da meint. Und woher er das weiß. War er dabei?
HerrSchneider schrieb (Beitrag gelöscht):Kurt lebte am Ende seines Lüneburger "Daseins " oftmals in den Wäldern um Lüneburg herum mit Rex in einem Zelt.
Und was soll da dann im Zelt so Zoophiles passiert sein? Und woher weißt Du das dann so genau? Kanntest Du den Rex näher und/oder hast die beiden im Wald und Zelt getroffen/gesehen?


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20.11.2019 um 23:43
Ab sofort werden Behauptungen wieder belegt und der Chat Modus eingestellt.


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21.11.2019 um 08:19
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Mit 'Rex' soll KWW ja (regelmäßig?) beim Gassi gehen gesehen worden sein, er erwähnt das Tier in seinem Abschiedsbrief und ich meine mich sogar an ein Foto zu erinnern, auf dem KWW mit einem Schäferhund ('Rex'?) abgebildet ist.
Wie kam es also zu KWWs 'Sinneswandel' in Bezug auf Hunde, frage ich mich - oder ist eine der beiden 'Geschichten' (entweder die mit dem aufhängen und vergraben des Hundes in KWWs Jugend oder die bzgl dem Stellenwert, den 'Rex' offenbar für ihn hatte) nicht wahr?
Du meinst sicher dieses Bild:
https://www.zeit.de/2016/43/serienmorde-aufklaerung-ermittlungen-kurt-werner-wichmann

Das schreibt er über "Rex" in seinem Abschiedsbrief:
https://www.mopo.de/hamburg/polizei/die-abschiedsbriefe-des-serienkillers-rasiert-mich--bevor-ihr-mich-verbrennt-24137094 (Archiv-Version vom 04.06.2016)

Das paßt mit einem Tierquäler nicht zusammen und Ehrlichkeit gestehe ich KWW im Angesicht des Todes zu.

Ich denke, dass die Geschichte aus der Jugend nicht wahr ist. Der liebe Gott sieht alles, die Nachbarn immer mehr. Außerdem, wenn W. sen. das erfahren hätte, dann kann man davon ausgehen, dass eine solche Tat eine heftige Strafe nach sich gezogen hätte, dass die Jungs reichlich Prügel bekamen ist amtlich dokumentiert.


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21.11.2019 um 18:45
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Könnte man das anschließende Vergraben des Hundes in KWWs Jugend gar als 'undoing' ansehen?
Dass KWW auch später eine gewisse 'Affinität zum vergraben' hatte, wissen wir ja, aber der Gedanke, dass dies auch eine 'undoing - Handlung' darstellen könnte - evtl auch das vergraben des Ford Probe und der anderen Gegenstände (möglicher Opfer), wenn wir mal annehmen, dass tatsächlich KWW die Person war, die diese vergraben hat, kam mir kürzlich mal beim lesen eines Artikels zum Fall KWW, in dem u a Bilder der vergrabenen Gegenstände gezeigt wurden - was denkt Ihr darüber?
Das ist eine interessante Idee. Dieses Vergraben, das würde ich auch gerne begreifen. Ich mache mir heute noch ein paar Gedanken, danke ThoFra :)


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

22.11.2019 um 15:38
@all

Also ich traue mich mal, zum Thema "undoing" im Zusammenhang mit KWW, in dessen Garten sich viele vergrabene Gegenstände fanden, zu schreiben.

"Undoing", als das "Rückgängigmachen" einer Tat, entspringt dem Schuldgefühl. Man vergräbt ein totes Tier, einen Geldbeutel, Schuhe, evtl. sogar eine Leiche, um die Tat, meistens aus dem Affekt heraus, ungeschehen zu machen. Das funktioniert aber nicht, denn der Täter wird weiterhin von Gewissenbissen, Angst, Selbstvorwürfen und ständiger gedanklicher Beschäftigung mit den Taten voller innerer Unruhe getrieben.

Das unruhige Leben von KWW, quasi ein "Davonlaufen" vor sich selbst, wir haben hier schon über sein Leben und seine Taten, auch mutmaßliche, viel geschrieben und diskutiert, ist symptomatisch für "undoing".

Der Endpunkt ist die U-Haft in Heimsheim. Hier kann er nicht mehr davonlaufen, wird auf sich selbst zurückgeworfen. Er weiß, hier kann nichts mehr verborgen werden, bzw. vergraben werden, seine Taten stehen ihm gegenüber und die Opfer, auch die mutmaßlichen, klagen ihn an. Sie stehen vor seinem geistigen Auge, er ist quasi gezwungen, sich damit auseinander zu setzen.

Er schreibt zwei Abschiedsbriefe, begeht einen ersten Selbstmordversuch, der aber mißlingt.
Leider kennen wir den Inhalt der Abschiedsbriefe nicht vollständig, nur Passagen.
Er bittet darin aber wiederholt um Verzeihung, seinen Bruder und seine Frau. Er empfindet Reue, hat den Wunsch, die Schuld wiedergutzumachen.
Dann hält er Zwiesprache mit seinem Vater, der quasi seinen geplanten Selbstmord abnickt. Er hat natürlich Angst, in der Kindheit/Jugend hatte er bestimmt Religionsunterricht, Selbstmord galt seinerzeit noch als Todsünde, nicht wie heute, als schwere Verfehlung. Wer diese unverzeihliche Todsünde begeht, man kann sie nicht mehr bereuen, kommt in die Hölle. Daher das Zwiegespräch mit dem Vater, er hat es ihm erlaubt, den Freitod zu wählen.
Und doch kulminiert alles im letzten Satz: "Gott sein mir gnädig". Er begeht Selbstmord, löscht sich quasi selbst aus, macht sich ungeschehen, als wenn er nie das gewesen wäre.

So und jetzt bin ich neugierig auf eure Meinung, los, traut euch :)

(Wenn es off-topic ist, bitte ich um Nachsehen)


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

22.11.2019 um 16:38
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Er hat natürlich Angst, in der Kindheit/Jugend hatte er bestimmt Religionsunterricht, Selbstmord galt seinerzeit noch als Todsünde, nicht wie heute, als schwere Verfehlung. Wer diese unverzeihliche Todsünde begeht, man kann sie nicht mehr bereuen, kommt in die Hölle.
Das gilt/galt meines Wissens nur für Katholiken. In Norddeutschland ist man überwiegend protestantisch. Weiß man, ob KWW katholisch war? Die Madonnenfigur könnte es nahelegen.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

22.11.2019 um 17:28
@MissHudson
Ich halte den von Dir beschriebenen Denkansatz für schwer nachvollziehbar.
Es ist über KWW bekannt, dass er aus einem gewalttätigen Elternhaus stammt, in seiner Jugend offenbar unter der Gewalt des Vater litt und schon früh selber begann, mit Gewalt gegen Dritte darauf zu reagieren.

Einen gläubigen oder religiösen Teil mag ich zumindest daraus nicht ableiten wollen.
Auch ist sonst nichts darüber berichtet worden, dass KWW mal mit der Kirche oder der Religion zu tun hatte. Und als Friedhofsgärtner ist man ja nicht per se gläubig.

Die im Zusammenhang mit eindeutig von ihm begangenen Taten beschriebenen Wesenszüge deuten ja eher auf Kälte und Berechnung hin, als auf Selbstzweifel und Schuldgefühlen.

Der Suizid hat meiner Ansicht nach eher etwas damit zu tun, dass er vermutete, durch die Hausdurchsuchung erwischt worden zu sein.
Natürlich kann man Passagen der Abschiedsbriefe so deuten, als ob er tatsächlich Ruhe empfand - wenn er überhaupt noch in der Lage war, irgendetwas zu empfinden.
Allerdings kann dieser Ton auch Masche sein, um vom eigentlichen Inhalt der Briefe abzulenken, den versteckten Botschaften - wenn diese tatsächlich so gemeint waren.
Ohne Kenntnis der gesamten Niederschrift ist es schwer bis unmöglich, den Tenor des Autor zu erraten, bzw. seine wahren Absichten zu entschlüsseln. Nach Aussage der Polizei konnten auch nicht alle "Rätsel" gelöst werden.
Allerdings scheinen die Briefe doch so interessant zu sein, dass sie bisher nicht veröffentlicht worden sind.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

22.11.2019 um 18:14
Zitat von Opti-MistOpti-Mist schrieb:Ohne Kenntnis der gesamten Niederschrift ist es schwer bis unmöglich, den Tenor des Autor zu erraten, bzw. seine wahren Absichten zu entschlüsseln. Nach Aussage der Polizei konnten auch nicht alle "Rätsel" gelöst werden.
Allerdings scheinen die Briefe doch so interessant zu sein, dass sie bisher nicht veröffentlicht worden sind.
Da bin ich ganz bei Dir und finde es schade, dass die Briefe der Öffentlichkeit vorenthalten werden. Was wäre schon dabei, sie zu veröffentlichen? Evtl. fiele einem kriminalistischen Laien etwas auf, worauf die Profis noch nicht aufmerksam wurden.
Zitat von Opti-MistOpti-Mist schrieb:Natürlich kann man Passagen der Abschiedsbriefe so deuten, als ob er tatsächlich Ruhe empfand - wenn er überhaupt noch in der Lage war, irgendetwas zu empfinden.
Ruhe empfand er sicher nicht, dafür umso mehr Angst, evtl. auch Panik. Schuldgefühle und Reue einzugestehen, das ist Menschen schon immer schwer gefallen. Wer zeigt schon selbst mit dem Finger auf sich?
Zitat von Opti-MistOpti-Mist schrieb:Auch ist sonst nichts darüber berichtet worden, dass KWW mal mit der Kirche oder der Religion zu tun hatte. Und als Friedhofsgärtner ist man ja nicht per se gläubig.
Nein, sicher nicht, Friedhofsgärtner, genauer Landschaftsgärtner machen eben ihre Arbeit. Wie es KWW mit Kirche und Religion hielt weiß man nicht, wie Du sagst. Aber da gab es diese Madonna, die er so explizit anspricht.
Zitat von eldeceldec schrieb:Das gilt/galt meines Wissens nur für Katholiken. In Norddeutschland ist man überwiegend protestantisch. Weiß man, ob KWW katholisch war? Die Madonnenfigur könnte es nahelegen.
Ob KWW katholisch war? Keine Ahnung, da müßte man ins Register des hiesigen Standesamtes Einblick haben oder ins Kirchenbuch. Da gilt aber heute der Datenschutz. Vielleicht stammte seine Mutter aus einer Vertriebenenfamilie, dies sich nach dem 2. Weltkrieg in Lüneburg und Umgebung angesiedelt hatten. Die Vertriebenen kamen aus Schlesien und dort war man katholisch.
Die Madonnenfigur hatte sicher für ihn eine besondere Bedeutung, da er sie extra im Abschiedsbrief erwähnt, sein Platz war unter ihr, und bittet, sie zu vernichten.

Was ich vergaß: es gibt aber auch protestantische Marienverehrer, ich kenne einige.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

23.11.2019 um 15:33
MissHudson: hier beziehe ich mich jetzt mal auf den Schäferhund "Rex".Genau das fand ich auch so
seltsam: er hat als Kind angeblich einen Hund im Wald erhängt, Tiere gequält...
Das könnte stimmen- und bei seelisch gestörten Kindern soll es ein erstes Alarmzeichen sein,
dass was aus dem Ruder läuft, eine " red flag". Das Kind gibt dann die selbst erfahrenen Qualen an
das Tier weiter, sozusagen als Stellvertreter. So las ich es mal, bei Alice Miller glaube ich. Normale
Kinder tun so etwas nicht, jedenfalls quälen sie nicht mit Absicht.
Andererseits: ist es belegt das er Tiere quälte ? Soweit ich weiß stand darüber etwas in der Zeit, aber
ohne weitere, genauere Angaben.
In der Zeit, also nach dem Krieg bis in die 60 er, ging es mit Haustieren deutlich "rauer" zu als
heute, auch das muss man berücksichtigen. Mein Vater stammte von einem kinderreichen Bauern-
hof in der Wetterau. Die Kinder hatten Haustiere, den Hofhund, die Katzen und im Rahmen des damals
Möglichen wurden diese auch gut behandelt. Trotzdem, aus heutiger Sicht: war der Hofhund alt und
kränkelte, Hausmittelchen halfen nicht mehr, kam der Jäger ....und der zweite Wurf der Katze im Spät-
sommer "verschwand", bevor die Kätzchen die Augen auf hatten. Es hieß dann "Herbstkatzen taugen nichts,
die will keiner".Traurig, aber so war das leider. Trotzdem waren diese Menschen keine ausgemachten
Tierquäler, sogar die Nutztiere hatten es teilweise besser als heute, viel besser sogar.

Was KWWs Satz: "Gott sei mir gnädig" angeht, er hätte das nicht schreiben müssen, er tat es aus eigenem
Antrieb. Wahrscheinlich wusste zu dem Zeitpunkt niemand etwas von dem geplanten Suizid.
Ich gehe davon aus, dass im Angesicht des nahen Todes eine Art Rückschau erfolgte, mit oder ohne Reue,
aber das Gewissen muss am Ende doch lauter geworden sein.
Das er ausgerechnet mit dem doch wahrscheinlich sehr fatalen und misshandelndem Vater stumme Zwie-
sprache hielt, ist schon sehr seltsam. Was war bloß mit der Mutter los?

Mich erinnert das irgendwie, sehr weit her geholt allerdings, an die Frau von dem ehemaligen Außenminister
der UDSSR, Molotow. Molotows Frau war Jüdin und am Ende seines Lebens bekam Stalin ja auch diesen
antisemitischen Vogel. Sie wurde, kurz nach dem Krieg glaube ich, in ein Lager gesperrt für einige Jahre.
Das auf Stalins Geheiß ! Wie es dort war, kennt man aus vielen Büchern und Filmen. Und als Stalins Tochter
sie nach der Haftentlassung besuchte, hatte sie nichts Besseres zu tun als inbrünstig auf Stalin anzustoßen,
als den Retter der Sowjetunion, den Größten aller Zeiten, sinngemäß. Da war Stalin bereits tot. Wie seltsam
ist doch die menschliche Seele...


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

23.11.2019 um 18:47
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Andererseits: ist es belegt das er Tiere quälte ? Soweit ich weiß stand darüber etwas in der Zeit, aber
ohne weitere, genauere Angaben.
Das muß ich leider auch bemängeln, dass dort keine weiteren Angaben vorhanden sind. Eigentlich müßten Zeitungen darüber Angaben machen, bzw. in der Onlineausgabe einen Weblink setzen. Auf das Gerede der Nachbarn , die immer alles und besser wissen, kann man sich nicht verlassen und es ist auch nicht zuverlässig.
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Was KWWs Satz: "Gott sei mir gnädig" angeht, er hätte das nicht schreiben müssen, er tat es aus eigenem
Antrieb. Wahrscheinlich wusste zu dem Zeitpunkt niemand etwas von dem geplanten Suizid.
Ich gehe davon aus, dass im Angesicht des nahen Todes eine Art Rückschau erfolgte, mit oder ohne Reue,
aber das Gewissen muss am Ende doch lauter geworden sein.
Richtig, er stand nicht vor Gericht und mußte/wollte mit so einem Satz einen besseren Eindruck machen. Ich stimme Dir zu, diese Rückschau, wenn einem Taten und Opfer vor dem Auge stehen, man kann nicht fliehen, da wird das Gewissen sehr laut und die Schuldgefühle schwappen über dem Kopf zusammen. Der Satz "Gott sei mir gnädig", ist der Anfang des 51. Psalms, einer der sieben Bußpsalmen, auch Misere genannt.
In dem Psalm geht es um das Sündenbekenntnis, der Reue, der Reinwaschung der Seele, um das vergossene Blut eines Menschen und die Tilgung der Sünden, also die Vergebung.
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Das er ausgerechnet mit dem doch wahrscheinlich sehr fatalen und misshandelndem Vater stumme Zwie-
sprache hielt, ist schon sehr seltsam. Was war bloß mit der Mutter los?
Die Frage nach der Mutter läßt mich auch nicht los. Was hat sie getan oder nicht verhindert, dass er sie praktisch nie erwähnt? Im Podcast der Zeit hörte ich, dass der Vater seine Söhne an den Händen aufhing. Das ist Folter pur!! Wo war sie da? Natürlich sind Frauen in den wenigsten Fällen Männern nicht gewachsen, aber welche Mutter kann da zusehen?!
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Mich erinnert das irgendwie, sehr weit her geholt allerdings, an die Frau von dem ehemaligen Außenminister
der UDSSR, Molotow. Molotows Frau war Jüdin und am Ende seines Lebens bekam Stalin ja auch diesen
antisemitischen Vogel. Sie wurde, kurz nach dem Krieg glaube ich, in ein Lager gesperrt für einige Jahre.
Das auf Stalins Geheiß ! Wie es dort war, kennt man aus vielen Büchern und Filmen. Und als Stalins Tochter
sie nach der Haftentlassung besuchte, hatte sie nichts Besseres zu tun als inbrünstig auf Stalin anzustoßen,
als den Retter der Sowjetunion, den Größten aller Zeiten, sinngemäß. Da war Stalin bereits tot. Wie seltsam
ist doch die menschliche Seele...
Stalin war ein Mann, bei dem Frauen nicht geachtet wurden und stets an zweiter Stelle kamen. Seine erste Frau, die an Fleckfieber starb, betrauerte er wohl noch, seine zweite Frau beging vermutlich Selbstmord, nachdem er sie jahrelang schlecht behandelt hatte.
Von seinen Kindern liebte er seine Tochter am meisten, seine Söhne mußten zeigen, dass sie Männer waren sonst waren sie nichts wert. Sein Sohn Wassili hatte dank dieser Behandlung einen schlechten Lebenswandel und war Alkoholiker. Sein Sohn Sohn Jakow, der in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten war, wurde von seinem Vater nicht gegen General Paulus ausgetauscht. Ob der junge Mann den Freitod wählte oder erschossen wurde, ist ungeklärt. Jedenfalls wurde er von seinem Vater tief verachtet, mitunter verleugnete er ihn sogar.

@all

Diese Abschiedsbriefe, liegen die unter Verschluß oder hat man sie einfach nie veröffentlicht?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

23.11.2019 um 20:24
Das an den Händen aufhängen, davon habe ich noch nichts gehört ! Wie furchtbar.
Wie kann man an einem solchen "Vater" fest halten ? Schwarze Pädagogik pur.

Ich glaube ich habe im Web-Radio nur so eine Art Zusammenfassung des Podcasts gehört .Aber will schauen,
dass ich das alles noch komplett höre. In dem was ich hörte, kam die Gerichtsreporterin (und Zeit-Redakteurin)
Sabine Rückert zu Wort. Sie ist bei der Zeit offenbar für diese Fälle bzw.den Krimi-Podcast zuständig. So ganz
stimmte nicht überein, was in dem Zeit-Dossier über KWW stand und dem was sie beispielsweise dann bei Markus
Lanz erzählte. In dem Artikel stand das die Dame aus Karlsruhe, mit der Herr Wichmann in Karlsruhe von 1975
bis 1978 lebte, 17 Jahre älter war als er. Laut ihrer eigenen Aussage. In der Talkshow sagte sie, die Frau sei 21
Jahre älter als er gewesen. OK, das ist nicht so wichtig, aber es klingt eben seltsam das es mal so und mal so
angegeben wurde. Da gab es noch andere Abweichungen, die mir gerade nicht einfallen.

Das hat jetzt nichts mit den mutmaßlichen Taten zu tun, aber Recherchen sollten doch stringent und nachvollziehbar
rüber kommen, finde ich. Man kann und will nichts entschuldigen oder verharmlosen, aber ich bin sicher das
solche Taten verhindert werden könnten ; wenn rechtzeitig positiv im Sinne des Kindes eingegriffen würde.
Schlimm, wenn alles auf diese Weise enden muss und schrecklich für alle Beteiligten, vor allem natürlich für die
die Opfer und deren Hinterbliebene .


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23.11.2019 um 20:59
ich habe immer einen Missbrauch im Kopf an KWW...von der Mutter.

ist reine Spekulation, aber für mich würde es ins Bild passen.

wir werden es nie erfahren....


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23.11.2019 um 21:07
- to whom it may concern -

Heute um 23.15 h gibt es noch mal auf NDR "Eiskalte Spur - die Göhrde Morde und die verschwundene Frau".


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

24.11.2019 um 14:32
Zitat von spookytoothspookytooth schrieb:to whom it may concern -

Heute um 23.15 h gibt es noch mal auf NDR "Eiskalte Spur - die Göhrde Morde und die verschwundene Frau".
Für alle die nicht können on demand auf YouTube https://www.youtube.com/watch?v=ROJiwDYScmc (Video: Eiskalte Spur: Die Göhrde-Morde und Birgit Meier | True Crime | NDR Doku)


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