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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

2.967 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, 1993, 1989 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

28.11.2019 um 19:33
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Der Mord an Ilse Gerkens war meiner Ansicht nach mehr ein Lustmord, also ein Mord aus Lust am Töten und aus Mordlust. Das hatte eher nichts mit der Mutter zu tun. Sie war eben eine Person, die passenderweise vorbei kam.
Das denke ich auch. Ilse G. war eines der Opfer, das passenderweise vorbeikam, genauso wie gerade jene 17 Jährige Anhalterin am Elbe- Seitenkanal den Daumen rausstreckte, als just KWW im Mercedes dort längs kam und anhielt. Vermutlich kamen auch die beiden Paare aus der Göhrde zufällig vorbei, wobei es bei Paar 2 sicher darauf ankam, ob KWW seine Recherchen via BTX über BMK vor oder nach dem Mord an BMK und IW angestellt hatte, oder nicht.

Ganz spekulativ hätte er Paar 2 auch aus Bad Bevensen mit dem Auto folgen können.


Nicht in diesen Rahmen des "passenderweise-zufälligen" passt meiner Meinung nach Opfer BM. Diese kannte er bereits und es gab durch zumindest zwei Partys bei der Nachbarin auch genug Zeugen, die diese Bekanntschaft bei der Polizei bestätigen konnten. Eine sehr ungünstige Komponente für ihn, im Prinzip hätte sie auch deshalb als Opfer für ihn nicht in Betracht kommen können. Noch dazu hatte KWW, BM einmal von einer der Partys nach Hause gebracht, weil sie stark alkoholisiert war. Auch dafür gab es Zeugen.
Warum ist KWW hier ein so hohes Risiko eingegangen? Er hätte auch damit rechnen müssen, dass die Leiche der BM sehr frühzeitig bei einer ordentlichen Dursuchung des Hauses und der Nebengebäude, durch die Ermittlungsbeamten entdeckt wird.
BM passt meines Erachtens nicht in die Reihe der anderen Opfer des KWW und dafür wird es einen Grund geben.

Ich persönlich glaube auch nicht an die von der Kripo angedachte Hypothese, dass der Noch-Gatte der BM, von KWW um Geld erpresst werden sollte.
Eine erfolgreiche Erpressung setzt einiges an Vorarbeiten voraus und muss ganz genau geplant werden. Die Ermittler konnten aber diese Geld- Erpressungshypothese mit nichts belegen.

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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

28.11.2019 um 19:46
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Vermute mal, die kompletten Abschiedsbriefe werden sich in den Akten befinden, als Privatperson müsste man ein 'berechtigtes Interesse' nachweisen können, um Einsicht in die Akten zu erhalten.
Im Falle KWW wurde ja wohl auch nach seinem Suizid einiges vernichtet, evtl sind seine Abschiedsbrief dieser 'Aktion' auch zum Opfer gefallen?
Oder wurden sie evtl seinen Angehörigen (die ja auch die eigentlichen Adressaten waren) ausgehändigt - Alice, HJW?
Sie müßten schon noch vorhanden sein, zumindest in Kopie, da Herr Sielaff sie lesen konnte.
Als Privatperson ist Akteneinsicht wirklich sehr schwierig, da müßte man entweder Journalist oder Schriftsteller sein, der eine Biographie schreiben möchte und daher recherchiert.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Gut vorstellbar, finde es auch sehr auffällig dass zwischen Mutter und KWW offenbar kein normales Mutter-Sohn Verhältnis bestand.
Das ist wirklich nicht normal gewesen. Es fehlt jede Äußerung über die Mutter, weder im Guten noch im Bösen, sie scheint nicht vorhanden. Das ist verstörend.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Kann gut sein, dass KWW (unterbewusst) z B in Frauen wie der Ex-Zahnarztgattin aus Süddeutschland und auch in Alice eine Art 'Ersatzmutter' suchte (und auch fand?).
Das sehe ich auch so. Da ich selbst einen erwachsenen Sohn habe, er hat schon länger eine eigene Wohnung und ein eigenes Leben, kommt mir das ein wenig bekannt vor. Wenn er uns besucht, dann läßt er sich doch gerne von mir verwöhnen.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Würde also gut zu der Annahme, KWW könne unter einer narzisstisch - sadistischen Störung gelitten haben, passen - offiziell diagnostiziert wurde keine psychische Erkrankung bei KWW, oder?
Habe zumindest noch nichts darüber gelesen, nur, dass Herr Sielaff z B auch davon ausgeht, dass KWW eine solche Störung gehabt hat.
In einer Onlinezeitung, ich glaube, es war die Zeit, habe ich gelesen, dass er mehrere Selbstmordversuche unternommen hat, mit Tabletten und Autoabgasen. War er da nie in einer Klinik? Also mit Tablettenvergiftung und eingatmeten Autoabgasen ist man zumindest zur Erstversorgung in einer Klinik. Wer hat ihn denn in diesen Situationen aufgefunden? Und: die Tabletten und Betäubungsmittel, die man im geheimen Zimmer fand, ob er diese Dinge nicht für sich selbst besorgt hat?
Selbstmordversuche sind extrem selbstverletzendes Verhalten, da ist zumindest eine Persönlichkeitsstörung (Borderline?) vorhanden oder ein derart schlechtes Gewissen, dass man nur noch diesen Ausweg sieht.
Zitat von Opti-MistOpti-Mist schrieb:Aber vielleicht steht ja auch etwas in den Briefen, dass die Ermittler belastet..!?
Könnte durchaus möglich sein oder sie sind so verstörend, dass man sie nicht öffentlich machen will. Obwohl, sonst hat die Presse auch keine Bedenken. Früher war man da sowieso nicht so zimperlich, siehe "Der Sadist" von Professor Berg. Berg war einer der Gutachter, der Kürten beurteilte und er schrieb später darüber eben dieses Buch. Ich bin zwar einiges gewöhnt, aber das war selbst mir zu heftig.
Soviel ich weiß, druckte die "MOPO" zuerst diese Passagen aus den Briefen, auch im "Focus" stand ein Artikel. Mal anschreiben, evtl. habe ich Glück und bekomme Einsicht. Obwohl, der Datenschutz greift mittlerweile überall.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich glaube, KWW brauchte einfach nur das Geld. Das war eine naheliegende, schnelle und einfache Möglichkeit an gutes Geld zu kommen.
So gut wird die Entlohnung auch nicht sein und es heißt, wer zahlt, schafft an. Es gibt auch Frauen, die frönen merkwürdigen Praktiken.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich denke, er suchte einfach nur gut aussehende, begüterte und unterwürfige Frauen.
Oder welche, die ihn gerne verwöhnten, die Dame aus Karlsruhe sagte, es sei ein Beziehung auf Augenhöhe gewesen und er sehr liebevoll gewesen, und ansonsten seine Freiheit ließen. Das ist aber keine Unterwürfigkeit.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

28.11.2019 um 19:50
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich persönlich glaube auch nicht an die von der Kripo angedachte Hypothese, dass der Noch-Gatte der BM, von KWW um Geld erpresst werden sollte.
Eine erfolgreiche Erpressung setzt einiges an Vorarbeiten voraus und muss ganz genau geplant werden. Die Ermittler konnten aber diese Geld- Erpressungshypothese mit nichts belegen.
Das sehe ich auch so. Ich denke eher, da ist die Situation aus dem Ruder gelaufen. Möglich, dass B.M klare Verhältnisse wollte und ihm eröffnete, dass sie seiner Frau alles sagen wollte. KWW, der nur wenig Impulskontrolle hatte, geriet in Wut, er sah nur noch rot.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

28.11.2019 um 21:03
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Es fehlt jede Äußerung über die Mutter, weder im Guten noch im Bösen, sie scheint nicht vorhanden. Das ist verstörend.
Das muss nicht unbedingt verstörend sein. Das waren ja noch die Zeiten, wo der Mann der Haushaltsvorstand und der Herr im Hause war, die Bedürfnisse und Meinungen von Frauen und Müttern spielten evtl. nur einfach eine untergeordnete Rolle. Seine Mutter hatte evtl. einfach nichts zu melden zu Hause, weshalb er sie auch nicht erwähnt.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:dass er mehrere Selbstmordversuche unternommen hat, mit Tabletten und Autoabgasen. War er da nie in einer Klinik? Also mit Tablettenvergiftung und eingatmeten Autoabgasen ist man zumindest zur Erstversorgung in einer Klinik. Wer hat ihn denn in diesen Situationen aufgefunden? Und: die Tabletten und Betäubungsmittel, die man im geheimen Zimmer fand, ob er diese Dinge nicht für sich selbst besorgt hat?
Stimmt, das stand so in der Presse mit seinen Suizidversuchen, aber zu der Erstversorgung danach gabs da keine konkreten Angaben. Auch nicht dazu, wer ihn dann aufgefunden hatte. Beim geheimen Zimmer muss man meines Erachtens immer die Kombination der "Fundstücke" betrachten, die lassen dann m.E. nicht mehr den Schluss zu, dass diese nur zum Eigengebrauch gelagert worden sind.

Wäre KWW benzodiazepinabhängig, wäre das 1970 und 1993 in der JVA bestimmt aufgefallen ( Blutentnahme und ärztliche Untersuchung auf Hafttauglichkeit etc., etwaige Entzugserscheinungen, die ja sehr auffällig sind bei regelmäßigem Konsum von Benzodiazepinen). Wobei jdie im Geheimtrakt des Hauses gefundenen Beruhigungs und Betäubungsmittel auch nicht näher spezifiziert worden sind, ich gehe aber mal davon aus, dass es sich um mindestens rezeptpflichtige Medikamente handelte und nicht um Baldrian& Co.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

29.11.2019 um 00:48
https://www.landeszeitung.de/blog/nachrichten/aus-aller-welt/2655643-mutter-verzweifelt-an-14-jaehrigem-sohn-und-zeigt-ihn-bei-der-polizei-an (Archiv-Version vom 29.11.2019)

So ähnlich stelle ich mir das bei Kurt-Werner Wichmann vor, nur dass er wahrscheinlich noch subtiler vorgegangen ist.

Es gibt ein neues Heft, Verbrechen, da sprechen seine überlebenden Opfer.


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29.11.2019 um 17:30
@spookytooth: ist das so ein Real Crime- Magazin ?


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29.11.2019 um 17:59
@AnneOnedin

Ich glaube von der ZEIT, Ausgabe 4 der Zeitschrift "Verbrechen".
Auf dem Cover steht nichts von den Göhrde Morden bzw. KWW.


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29.11.2019 um 18:50
Zitat von spookytoothspookytooth schrieb:Es gibt ein neues Heft, Verbrechen, da sprechen seine überlebenden Opfer.
Ist das die Zeitschrift von der "ZEIT"? Kann man das jetzt schon kaufen? Ich lese meistens "Stern Crime".
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Das muss nicht unbedingt verstörend sein. Das waren ja noch die Zeiten, wo der Mann der Haushaltsvorstand und der Herr im Hause war, die Bedürfnisse und Meinungen von Frauen und Müttern spielten evtl. nur einfach eine untergeordnete Rolle. Seine Mutter hatte evtl. einfach nichts zu melden zu Hause, weshalb er sie auch nicht erwähnt.
Auch wenn Frauen zu Hause waren, so waren Männer doch eigentlich froh, dass sie den Haushalt und die Kindererziehung managten. Früher wurden im Haushalt noch Arbeiten gemacht, die heute in den Hintergrund gerückt sind, z.B. einkochen und nähen.
Ich selbst war auch ein gewisse Zeit Hausfrau, da es schwierig war, einen Kindergartenplatz zu bekommen. Das empfand ich aber nicht als schlimm, ich habe die Zeit mit meinen Kindern genossen, später bin ich mal in Teil-, mal in Vollzeit arbeiten gegangen.
Was mir noch einfällt, bei meinen Großeltern väterlicherseits, meine Vorbilder, war es immer eine Partnerschaft, nie das Verhältnis "Herr im Haus" und "Frau hat sich unterzuordnen.

Erinnerungen der Kinder an die Mutter bewegen sich auf einer ganz anderen Ebene. Ich bin manchmal erstaunt, an was sich gerade mein Sohn so erinnert, wenn wir miteinander sprechen. Das geht über trösten, in den Arm nehmen, vom Plätzchenbacken bis hin zum vorlesen. An solche Dinge erinnern sich Kinder, das bleibt im Gedächtnis.
Es gibt auch Kindern, die über ihre Mutter auch üble Dinge erzählen, das ist erschreckend.
Jedenfalls sind das Gefühle zwischen Liebe, Ablehnung und Wut, ja mitunter Hass.
Wenn man aber überhaupt nicht über die Mutter spricht, dann tauchen Fragen auf. Eine Mutter muß ihr Kind nicht körperlich mißhandeln, seelisch ist das viel subtiler und grausamer, man sieht es ja nicht. Stichwort: Liebesentzug. Das ist für ein Kind verheerend, weil es eben zu 100% auf seine Eltern und ihr Wohlwollen angewiesen ist. Das ist für ein Kind extrem bedrohlich, macht es hilflos und zerstört sein Selbstwertgefühl. Es wird ihm vermittelt wertlos zu sein, nicht geliebt zu werden. Das sind die Maßnahmen wie entwürdigende Bezeichnungen, Schweigen als Strafe, Aussperren und Erniedrigen, z.B. durch verächtliche Aussagen, öffentliches Demütigen oder bestimmte Gesten. Dieser emotionale Stress hinterläßt Spuren im Gehirn und sorgt für Narben.

KWW´s Mutter war doch untertags mit ihrem kleinen Sohn alleine, was hat sie gehindert, liebevoll mit ihm umzugehen? Das sind oft unendlich viele Kleinigkeiten, welche die Liebe zeigen. Das wäre bei dem prügelnden Vater ein Gegenpol gewesen und hätte damit geendet, dass der Vater, der die geliebte Mutter auch geschlagen hat, vom jugendlichen KWW Prügel bezogen hätte. Das machen Söhne oft, wenn sie in einer ihre geliebte Mutter vom gewalttätigen Vater bedroht sehen.
Hier haben wir aber die Konstellation, dass KWW den gewalttätigen Vater mit der Zeit als Vorbild sieht - die böse Mutter wird von ihm geprügelt, recht geschieht ihr, das hat sie verdient. Mit der Zeit verinnerlicht sich das.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Wobei jdie im Geheimtrakt des Hauses gefundenen Beruhigungs und Betäubungsmittel auch nicht näher spezifiziert worden sind, ich gehe aber mal davon aus, dass es sich um mindestens rezeptpflichtige Medikamente handelte und nicht um Baldrian& Co.
Das muß ich bemängeln, da wird in der Berichterstattung von Beruhigungs- und Betäubungsmitteln gesprochen, aber dann kommt weiter nichts. Das ist wie den Mund wässerig machen.
Phytopharmaka sind keinesfalls so harmlos, wie man sie immer darstellt, da kommt es immer auf die Mischung und die Dosis an und die macht bekanntlich das Gift.
Aber Du hast recht: wir wissen nichts.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.11.2019 um 03:34
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:dass er mehrere Selbstmordversuche unternommen hat, mit Tabletten und Autoabgasen. War er da nie in einer Klinik? Also mit Tablettenvergiftung und eingatmeten Autoabgasen ist man zumindest zur Erstversorgung in einer Klinik. Wer hat ihn denn in diesen Situationen aufgefunden? Und: die Tabletten und Betäubungsmittel, die man im geheimen Zimmer fand, ob er diese Dinge nicht für sich selbst besorgt hat?
Selbstmordversuche sind extrem selbstverletzendes Verhalten, da ist zumindest eine Persönlichkeitsstörung (Borderline?) vorhanden oder ein derart schlechtes Gewissen, dass man nur noch diesen Ausweg sieht.
Wie schon @Rotmilan schrieb, glaube ich auch nicht unbedingt daran, dass KWW die Tabletten und Betäubungsmittel für sich selbst brauchte, ich denke, er war viel zu sehr 'Kontrollfreak', um etwas an bewusstseinsVeränderen Substanzen zu finden.
Ob KWW nach diesen Suizidversuchen in ärztlicher/klinischer Behandlung war, wissen wir nicht, stelle ihn mir eher nicht als Menschen vor, der 'freiwillig' von sich aus Hilfe bei psychischen Problemen suchen würde, aber natürlich kann ich damit falsch liegen.
Bzgl des 'schlechten Gewissens': das schien ihn ja bis zuletzt in gewisser Form zu plagen, immerhin hielt er vor dem letzten (erfolgreichen) Suizid-Versuch zunächst 'Zwiesprache' mit seinem Vater, es war ihm offenbar sehr wichtig, dass dieser seinen Suizid 'absegnete'.
Frage mich immer noch, wie es sein konnte, dass KWW in seiner Zelle in der U-Haft dem Gürtel behalten durfte, an dem er sich letzendlich aufhing - immerhin dürfte auch in der JVA bekannt gewesen sein, dass er bereits mehrfach versucht hatte, sich zu suizidieren?
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Ich denke eher, da ist die Situation aus dem Ruder gelaufen. Möglich, dass B.M klare Verhältnisse wollte und ihm eröffnete, dass sie seiner Frau alles sagen wollte. KWW, der nur wenig Impulskontrolle hatte, geriet in Wut, er sah nur noch rot.
Gut denkbar, halte ich für möglich.
Evtl wurde BM KWW auch lästig, vll war sie für ihn 'nur eine Affäre', sie jedoch hatte sich vll eine gemeinsame Zukunft mit KWW vorgestellt, hat ihn vll bedrängt, er solle Alice verlassen etc - wer weiß, das wird wohl im Bereich der Spekulationen bleiben.
Dass KWW plötzlich 'rot sah' und BM, die evtl zum Problem für ihn hätte werden können, 'einfach nur schnell und endgültig loswerden' wollte, halte ich für sehr gut vorstellbar.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Eine Mutter muß ihr Kind nicht körperlich mißhandeln, seelisch ist das viel subtiler und grausamer, man sieht es ja nicht. Stichwort: Liebesentzug. Das ist für ein Kind verheerend, weil es eben zu 100% auf seine Eltern und ihr Wohlwollen angewiesen ist. Das ist für ein Kind extrem bedrohlich, macht es hilflos und zerstört sein Selbstwertgefühl. Es wird ihm vermittelt wertlos zu sein, nicht geliebt zu werden
Ganz genau.
Nicht ohne Grund haben viele bekannte (Serien-)Mörder ein gestörtes Verhältnis zu ihrer Mutter, im einen oder anderen Extrem.
Habe ja schon vermutet, dass KWW versucht haben könnte, sich die Mutterliebe, die ihm wahrscheinlich in der Kindheit/ Jugend gefehlt hat, später als erwachsener Mann bei den älteren Frauen zu holen.
Dass es ihm ausschließlich um finanzielle Vorteile/ gutes Aussehen der Frauen ging, denke ich nicht, das war sicherlich auch wichtig für KWW, aber nicht ausschließlich.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Hier haben wir aber die Konstellation, dass KWW den gewalttätigen Vater mit der Zeit als Vorbild sieht - die böse Mutter wird von ihm geprügelt, recht geschieht ihr, das hat sie verdient. Mit der Zeit verinnerlicht sich das.
Das hat vermutlich KWWs Frauenbild für sein restliches Leben geprägt.
Der Vater scheint in der Familie der 'Über-Patriarch' gewesen zu sein, der das Sagen hatte und gegen den es sich nicht aufzulehnen galt.
KWWs Bedürfnis, Macht über andere Menschen - insbesondere Frauen - auszuüben, kann gut hierin begründet gewesen sein.
Er wollte wohl sein wie sein Vater bzw hat wohl - nach dessen Tod - diese Rolle gegenüber seinem jüngeren Bruder HJW eingenommen.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.11.2019 um 11:03
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Selbstmordversuche sind extrem selbstverletzendes Verhalten, da ist zumindest eine Persönlichkeitsstörung (Borderline?) vorhanden oder ein derart schlechtes Gewissen, dass man nur noch diesen Ausweg sieht.
Destruktives, selbstverletzendes und herausforderndes Verhalten sind ja wesentliche Zeichen einer narzisstischen Kränkung und narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Das passt doch sehr gut in die öffentlich gemachte Diagnose. An Borderline glaube ich eher nicht. Das passt nicht in das Bild, das von KWW geschaffen wurde. Es kann natürlich sein, dass wir nicht alles wissen, aber Borderline-Kranke sind eher nicht so dominant, wie KWW es offenbar war.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Oder welche, die ihn gerne verwöhnten, die Dame aus Karlsruhe sagte, es sei ein Beziehung auf Augenhöhe gewesen und er sehr liebevoll gewesen, und ansonsten seine Freiheit ließen. Das ist aber keine Unterwürfigkeit.
Dass man sich verwöhnen lässt, widerspricht dem mAn nicht. Dazu muss man weder dominant noch narzisstisch oder Macho oder so sein. Jede/r lässt sich doch gerne mal verwöhnen und wenn man eine Person findet, die das gerne macht. Super. Eher unterwürfige Personen neigen dazu, Spaß am Verwöhnen zu haben, das ist doch gut und passt hier mAn ins Bild. Und nach meiner Ansicht muss eine tendentiell unterwürfige Person dennoch nicht in einer Beziehung leben, die von Gewalt und Dominanz geprägt ist. Oder andersherum muss ein eher dominanter Mensch nicht ebenso auch eine Beziehung ohne Augenhöhe wollen. Ich denke, das lässt sich vereinen. Man kann aber dennoch oft eher unterwürfige Zeichen erkennen, in solchen Beziehungen. Und hier bei der Frau aus Karlsruhe ist es z.B. schon mal so, dass sie für einen Vergewaltiger bürgte, den sie"nur" per Kontaktanzeige und aus dem Knast heraus kannte. Würde eine sehr selbstbewusste Frau, die voll im Leben steht und alles lenkt, das so tun? Ich vermute, eher nicht.

Es könnte, als Spekulation, in dieser Beziehung auch einfach der sexuelle Aspekt mit Dominanzspielen gereicht haben. Das würde ins Bild einer Persönlichkeitsentwicklung und Psychodynamik passen.

Damals war KWW aber auch noch jung, er muss damals seine Interessen und Persönlichkeitsstrukturen usw noch nicht voll entwickelt haben. Daher muss auch nicht alles voll ins Bild passen. In der Ehe mit Alice sah es ganz offensichtlich schon anders aus. Diese schickte er durch die Gegend, wann und wie es ihm in den Kram passte. Sie ließ es einfach zu, dass sie Teile des Hauses nicht betreten durfte. Und sie hinterfragte alle diese Punkte offenbar auch nicht. Auch Alice lernte er über Anzeige kennen.
Zitat von spookytoothspookytooth schrieb:So ähnlich stelle ich mir das bei Kurt-Werner Wichmann vor, nur dass er wahrscheinlich noch subtiler vorgegangen ist.
Ich meine, dass KWW aufgrund von richterlicher Einweisung in den Wichernstift kam. Wäre die Familie damit einverstanden gewesen, wäre dies nicht notwendig gewesen. Möglich ist natürlich, dass der Vater sich dagegen sperrte, während die Mutter das befürwortete. Das dürfte dann in den Akten stehen. Dennoch ging er immer wieder zur Familie zurück, trotz aller Kränkungen, die er dort erlebte. Er befand sich doch schon irgendwie in einer abhängigen Wechselbeziehung zur Familie und speziell zum Vater.
Dass die Mutter in den Medien nicht solch eine große Rolle spielt, sehe ich dabei nicht als irgendein Zeichen an.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.11.2019 um 16:35
Was immer mit Birgit Meier passierte, diese Frau tut mir auch 30 Jahre nach ihrem gewaltsamen
Tod unendlich leid. Das betrifft natürlich auch die anderen mutmaßlichen Opfer von Herrn KWW !
Aber über das Vorleben und die letzte Zeit im Leben der Frau B.M. erfuhr man einiges, sodass ein
"Bild" entstand, in meinem Kopf jedenfalls. Diese Frau war materiell nicht in einer Notlage, dennoch
war es ihr geraume Zeit sehr schlecht ergangen. Das die Ehekrise und darauffolgende Trennung sich
über einige Jahre hinzog, stelle ich mir schrecklich quälend vor- für alle Beteiligten.
Sie versuchte offenbar mit aller Kraft an ihrer großen Liebe festzuhalten, nur um am Ende erkennen
zu müssen das alle Hoffnung vergeblich war...sie wirkte sehr zart und sensibel.
Suizidgedanken soll sie gegenüber ihren Freunden geäußert haben, dann zeitweiliger Alkoholabusus,
es ging bergab. Dennoch- kurz vor ihrem Tod- wahrscheinlich eine Phase mit neuem Lebensmut, frischer
Kraft, Optimismus für die Zukunft als geschiedene Frau, noch jung genug für einen positiven Neu-
beginn. Es kann sein das sie in Herrn Wichmann ein wenig verliebt war, einer Affäre nicht abgeneigt.
Wir wissen es nicht, genauso wenig warum sie plötzlich sterben musste. Wie schrecklich auch für
ihre Tochter, die alte Mutter, den Bruder- alle Hinterbliebenen.
Es kann sein das KWW ihr zuhörte, sich aufmerksam und zugewandt zeigte, das soll er ja auch bei
anderen getan haben, um Ziele zu erreichen. Dann dieser entsetzliche Horror, einer Hinrichtung nicht
unähnlich. Da muss sich etwas entsetzlich zugespitzt haben, ich halte es im Falle B.M. nicht für einen
geplanten- und auch keinen Lustmord, keine Ahnung ob ich richtig liege.
Er muss eine Art besonderes Verhältnis zu der Frau gehabt haben, weshalb betonierte er ihre Leiche
sonst in seiner unmittelbaren Nähe ein- lebte noch Jahre mit diesem Wissen ? Einfach unfassbar.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.11.2019 um 16:38
@spookytooth : danke, ich habe mir bereits gedacht das es sich um Zeit-Verbrechen handelt.
Aber es gibt ja mittlerweile eine ganze Reihe solcher Magazine. Werde es mir sicher kaufen...


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.11.2019 um 19:45
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Ob KWW nach diesen Suizidversuchen in ärztlicher/klinischer Behandlung war, wissen wir nicht, stelle ihn mir eher nicht als Menschen vor, der 'freiwillig' von sich aus Hilfe bei psychischen Problemen suchen würde, aber natürlich kann ich damit falsch liegen.
Das kann ich mir auch nicht vorstellen, zumal ein Mensch, jetzt allgemein gesprochen, der sich Hilfe bei psychischen Problemen sucht, immer noch belächtelt wird. Das ist mir nicht begreiflich, zumal man bei Zahnschmerzen auch zum Zahnarzt geht. Seelische Probleme sind zwar komplexer, aber es ist immer gut, sich Hilfe zu suchen.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Bzgl des 'schlechten Gewissens': das schien ihn ja bis zuletzt in gewisser Form zu plagen, immerhin hielt er vor dem letzten (erfolgreichen) Suizid-Versuch zunächst 'Zwiesprache' mit seinem Vater, es war ihm offenbar sehr wichtig, dass dieser seinen Suizid 'absegnete'.
Das schlechte Gewissen war, meiner Ansicht nach, sein ständiger Begleiter. Das ist wie das ticken einer Uhr im Hintergrund. Natürlich kann man, mit einiger Übung, das überhören, aber das tickt immer lauter, bei uns nennt man das den "Gwissenswurm", der bohrt auch immer weiter. Es ist interessant, dass er mit seinem toten Vater zunächst Zwiesprache hielt, damit er seinen Suizid absegnete. Das kommt mir vor wie einem kleinen Kind, das, wenn es etwas angestellt hat, zuerst auf die Erlaubnis des Vaters verweist. Der Satz von KWW offenbart doch, dass er glaubt, wenn er sich suizidiert hat, vor Gottes Gericht erscheint. Dann steht er da und kann auf die Erlaubnis des Vaters verweisen, um so Milde zu erhoffen. Sein Abschlußsatz lautete "Gott sei mir gnädig". Plakativ gesprochen: er war sich seiner Schuld bewußt und wollte nicht in die Hölle. Wobei die Vorstellung der Hölle, mit Teufeln, Bratspießen und Feuer, eine bildhafte Vorstellung ist. Die Qual, Gott nicht nahe zu sein, nicht im Licht zu sein, wird so ausgedrückt.
Religion spielte in seinem Leben sicher eine Rolle, siehe die extra erwähnte Madonna.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Dass es ihm ausschließlich um finanzielle Vorteile/ gutes Aussehen der Frauen ging, denke ich nicht, das war sicherlich auch wichtig für KWW, aber nicht ausschließlich.
Da bin ich ganz bei Dir.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es kann natürlich sein, dass wir nicht alles wissen, aber Borderline-Kranke sind eher nicht so dominant, wie KWW es offenbar war.
Das ist es eben, wir wissen, bezüglich einer psychischen Erkrankung, gar nichts. Bei Ferndiagnosen bin ich immer sehr vorsichtig und versuche es auch so auszudrücken, denn in der bayrischen Geschichte gibt es auch eine Ferndiagnose, die letztlich Patient und Arzt das Leben kostete.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Jede/r lässt sich doch gerne mal verwöhnen und wenn man eine Person findet, die das gerne macht. Super.
Stimmt, es gibt eine gesunde Art des Verwöhnens, nämlich durch eine besondere Zuwendung oder Aufmerksamkeit dafür zu sorgen, dass der Andere sich wohlfühlt. Ich schrieb es zwar schon weiter vorne, aber wenn mein Sohn zu Besuch kommt, verwöhne ich ihn gerne, ist sowieso so selten. Das ist aber bei uns, also der Familie, sowieso eine Sache auf Gegenseitigkeit :)
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und hier bei der Frau aus Karlsruhe ist es z.B. schon mal so, dass sie für einen Vergewaltiger bürgte, den sie"nur" per Kontaktanzeige und aus dem Knast heraus kannte. Würde eine sehr selbstbewusste Frau, die voll im Leben steht und alles lenkt, das so tun? Ich vermute, eher nicht.
Warum Frauen sich zu "Knastis" hingezogen fühlen, ist eine Thematik, die auch Psychologen beschäftigt. Wir wissen nicht, was er der Dame aus Karlsruhe schrieb, aber bestimmt nicht den wahren Grund für seine Strafe. Ich nehme auch an, dass er sich gut und gewählt ausdrücken konnte, in Wort und in Schrift. Ds Wort "bürgen" ist denkbar unglücklich gewählt, denn nach Verbüßung von 2/3 seiner Haftstrafe war ihm Bewährung in Aussicht gestellt worden. Die Dame verbürgte sich lediglich dafür, dass er bei ihr wohnte, für alles andere, z.B. Arbeit, war die Bewährungshilfe zuständig und die machen Druck, dass man wieder auf die Füße kommt. Evtl. hat er eine Lehre als Gärtner begonnen.
War die Dame aus Karlsruhe kinderlos? Dann könnte KWW so etwas wie ein Ersatzsohn gewesen sein. Er war im Umgang mit ihr liebevoll, das heißt fürsorglich, innig, achtsam. Das konnte er auch, wenn sein schlechter Teil nicht zum Vorschein kam.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Diese schickte er durch die Gegend, wann und wie es ihm in den Kram passte. Sie ließ es einfach zu, dass sie Teile des Hauses nicht betreten durfte. Und sie hinterfragte alle diese Punkte offenbar auch nicht
Über Alice wissen wir erstaunlich wenig. Es kann gut sein, dass sie gerne ihre Verwandten besuchte und dass sie das geheime Zimmer nicht betreten durfte, glaube ich nicht. KWW als sein eigenes Hausmädchen? Nein, sicher nicht. Wer weiß, was sie in dem Zimmer tat. Wenn sie Dinge nicht hinterfragte, so ist es doch auch möglich, dass ihr KWW ihre eigenen Freiheiten ließ.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Das dürfte dann in den Akten stehen.
Zu denen es keinen Zugang gibt, wenn sie überhaupt noch existieren. Denn auch bei Akten gibt es eine Aufbewahrungsfrist, dann werden sie vernichtet.
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Aber es gibt ja mittlerweile eine ganze Reihe solcher Magazine. Werde es mir sicher kaufen...
"Stern Crime" ist auch sehr gut, das kaufe ich meistens.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.11.2019 um 20:03
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Das ist es eben, wir wissen, bezüglich einer psychischen Erkrankung, gar nichts. Bei Ferndiagnosen bin ich immer sehr vorsichtig und versuche es auch so auszudrücken, denn in der bayrischen Geschichte gibt es auch eine Ferndiagnose, die letztlich Patient und Arzt das Leben kostete.
Die Polizei hat ja Zugang zu diversen Informationen bzgl KWW´s Gesundheit und sie wissen offenbar auch Einiges aus seinen Akten. Und die operativen Fallanalytiker haben ja auch eine gewisse Kompetenz. Wenn also ganz öffentlich und wiederholt durch die Polizei von einer narzisstisch-sadistischen Persönlichkeitsstörung gesprochen wird, ist das mAn keine Ferndiagnose. Sie werden sehr vorsichtig sein, was sie nach außen hin sagen. Aber all die Aspekte, die wir zu dem Leben des KWW kennen und das was wir vermuten oder die Polizei vermutet, passt auch dazu.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Über Alice wissen wir erstaunlich wenig. Es kann gut sein, dass sie gerne ihre Verwandten besuchte und dass sie das geheime Zimmer nicht betreten durfte, glaube ich nicht. KWW als sein eigenes Hausmädchen? Nein, sicher nicht. Wer weiß, was sie in dem Zimmer tat. Wenn sie Dinge nicht hinterfragte, so ist es doch auch möglich, dass ihr KWW ihre eigenen Freiheiten ließ.
Wir wissen nicht viel aber doch auch so Einiges über Alice. Z.B. wissen wir, dass KWW sie immer dann wegschickte, wenn es ihm passte. Möglicherweise ging sie dann gerne weg, das wissen wir nicht. Aber er schickte sie. Und wir wissen, dass das geheime Zimmer nur durch KWW und HJW betreten werden durfte und dass Alice es nicht betreten durfte und auch keinen Zugang dazu hatte. Deswegen wurde es ja auch durch einen Schlüsseldienst aufgebrochen. Wer gemeinsam mit KWW und HJW das geheime Zimmer betreten durfte, wissen wir nicht. Dazu hätte ich aber Vermutungen.
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Zu denen es keinen Zugang gibt, wenn sie überhaupt noch existieren. Denn auch bei Akten gibt es eine Aufbewahrungsfrist, dann werden sie vernichtet.
Die Polizei hat Zugang. Und ggf werden sie aufbewahrt, wenn sie durch neuere Inhalte aktualisiert werden oder wenn es neue Sachlagen/Fälle/Anklagen/Verdachtsmomente gibt. Und es kann Kopien geben in neueren Akten. Die Aufbewahrungsfrist von Akten beträgt bei Gerichtsurteilen, Zwangseinweisungen, Kindschaftsurteilen, usw meines Wissens nach 30 Jahre. Wenn also in den 60ern was vor Gericht erfolgte, könnte es durchaus in den 90er noch vorhanden gewesen sein oder jetzt noch Kopien dazu.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

30.11.2019 um 20:36
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Die Polizei hat Zugang. Und ggf werden sie aufbewahrt, wenn sie durch neuere Inhalte aktualisiert werden oder wenn es neue Sachlagen/Fälle/Anklagen/Verdachtsmomente gibt. Und es kann Kopien geben in neueren Akten. Die Aufbewahrungsfrist von Akten beträgt bei Gerichtsurteilen, Zwangseinweisungen, Kindschaftsurteilen, usw meines Wissens nach 30 Jahre. Wenn also in den 60ern was vor Gericht erfolgte, könnte es durchaus in den 90er noch vorhanden gewesen sein oder jetzt noch Kopien dazu.
Aber was nützt es? Der Mann ist seit 26 Jahren tot. Was man immer auf Grund der Akten diagnostiziert, es sind bestenfalls Indizien, aber keine Beweise. Daher auch die mutmaßlichen Taten.
Ich bedauere es immer, dass man zu solchen Akten keine Zutritt hat. Aber da müßte man Journalist sein, der eine neue Reportage schreibt, oder Schriftsteller, der ein Sachbuch verfassen will. Sonst ist man chancenlos.
Vielleicht hilft einmal der sog. Zufall mit und es taucht ein Bekennerschreiben von KWW auf, in dem er seine Taten gesteht. So ungewöhnlich ist das nicht. Wenn ich mich nicht irre, war es dieses Jahr, als ich in einer kleine Zeitungsnotiz las, dass man die alten Zeitungen, die der Serienmörder Henri Landru in der Zeit, als er im Gefängnis saß, gelesen hatte, einen Brief von ihm gefunden hatte, in dem er seine Morde gestand. Landru war seinerzeit auf Grund von Indizien zum Tode verurteilt worden, es gab keinen Beweis.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Frage mich immer noch, wie es sein konnte, dass KWW in seiner Zelle in der U-Haft dem Gürtel behalten durfte, an dem er sich letzendlich aufhing - immerhin dürfte auch in der JVA bekannt gewesen sein, dass er bereits mehrfach versucht hatte, sich zu suizidieren?
Das ist ein interessanter Ansatz. Ich dachte auch immer, dass Selbstmordkandidaten besonders überwacht werden. Natürlich kann der Gürtel eine Nachlässigkeit gewesen sein, auf der anderen Seite denke ich an das Gesetz des Schweigens.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

01.12.2019 um 12:48
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Aber was nützt es? Der Mann ist seit 26 Jahren tot. Was man immer auf Grund der Akten diagnostiziert, es sind bestenfalls Indizien, aber keine Beweise. Daher auch die mutmaßlichen Taten.
Es geht ja mehr darum, Zusammenhänge und Indizien und Beweise zu untermauern und damit Angehörigen Sicherheit zu geben, dass die Fälle gelöst sind. Und in diesem Kontext geht es sehr darum, Mittäter zu identifizieren und zu überführen. Und dazu helfen solche Akten der Polizei und der OFA sehr. Schon alleine, weil erst heute der Anlass genutzt wird, ob es weitaus mehr taten des KWW und seiner/s Mittäter/s sein könnten, als früher gedacht. Das ist doch ein Erfolg, der sich auch aufgrund von Aktenanalyse ergeben hat. Und letztlich geht nur die Polizei an, was da in den Akten steht, auch wenn ich selbst natürlich auch sehr neugierig wäre.


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01.12.2019 um 16:43
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und letztlich geht nur die Polizei an, was da in den Akten steht, auch wenn ich selbst natürlich auch sehr neugierig wäre.
Neugierde ist die gesunde Quelle jeden Wissenserwerbs :)

Es könnte auch sein, dass die Briefe unter Verschluß gehalten werden müssen, da sie, mit KWW´s Tod, in die Erbmasse übergegangen sind. Zunächst die Ehefrau, dann der Bruder. Die Polizei konnte von Amts wegen natürlich die Briefe lesen, weil sie sich Hinweise erhoffte und ein winziger Teil davon wurde in der Presse abgedruckt (allein das erste Schreiben umfaßt fünf Seiten). Für Außenstehende gibt es da keinen Einblick.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und in diesem Kontext geht es sehr darum, Mittäter zu identifizieren und zu überführen. Und dazu helfen solche Akten der Polizei und der OFA sehr. Schon alleine, weil erst heute der Anlass genutzt wird, ob es weitaus mehr taten des KWW und seiner/s Mittäter/s sein könnten, als früher gedacht.
Wer die Mittäter oder auch Mittäterinnen waren, Frauen waren öfters in Verbrechen ihrer Partner/Freunde involviert, das würde mich auch interessieren. Bis heute weiß man nichts, es wurde lediglich HJW polizeilich vorgeladen und das war es dann auch schon.

Meiner Ansicht nach wurde die Öffentlichkeit viel zu spät eingebunden und nachlässig ermittelt. Ich würde mir, z.B., wünschen, dass es Fotos der Autos gibt, die KWW gefahren hat oder ein letztes gutes Farbfoto von ihm. Im Internet ist da eigentlich nichts zu finden, nur dieses s/w Foto auf dem er aussieht wie ein Angestellter der Krankenkasse und dann diese drei Fotos vom Garten und zu Hause. Da gibt es nichts anderes? Angeblich wurden bei der Entmüllung des Hauses viele Fotoalben gefunden. Was ist mit deren Inhalt? Nichts von Bedeutung?
Ich könnte mir vorstellen, dass, wenn man den Fall nochmals richtig anpacken würde, sich evtl. doch der/die Bürger erinnern würden, wo sie ihn evtl. gesehen haben, auch in Begleitung.
Die Mitarbeit der Öffentlichkeit ist meines Erachtens ungemein wichtig, auch Kommissar Gennat, auf den die moderne Kriminalistik zurückgeht, betonte dies stets. Er hatte u.a. mit dem Mord an dem Geschwisterpaar Fehse in Breslau zu tun. Er war dem Täter auf der Spur, einem gewissen Höll, dann mischte sich die Gestapo ein und erklärte einen jüdischen Mitbürger zum Täter....

Schön wäre es, wenn sich ein Kriminalmagazin mal des Falles annehmen würde und uns mit mehr Details versorgen würde.


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01.12.2019 um 16:54
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:Bis heute weiß man nichts, es wurde lediglich HJW polizeilich vorgeladen und das war es dann auch schon.
Das stimmt nicht ganz, bezüglich der Nacht des Verschwindens der BM wurde auch Alice Wichmann befragt. Sie gab ihrem Ehemann ja für diesen Zeitpunkt ein falsches Alibi. Sie bestätigte seine Aussagen er sei an jenem Abend nur etwa eine Viertelstunde mit seinem Hund draußen gewesen und ansonsten zu Hause.

Tatsächlich war es aber so, dass Alice W. ihren Gatten in dieser Nacht zuletzt gegen 22.00 Uhr gesehen hat, als sie selbst sich zu Bett begab. Wo ihr Gatte danach aufhältig war, blieb offen. Man hat sich aber auf Ermittlerseite 1989 mit diesen Aussagen des Ehepaars Wichmann zufrieden gegeben und diese auch nicht weiter hinterfragt oder überprüft.
Ebenso ist der Polizei ja auch seine Krankschreibung zum Zeitpunkt des Mordes an Göhrde Paar 2 und die weitere Krankschreibung in den Tagen des Verschwindens der BM entgangen. Beim Arbeitgeber des KWW wurden damals keine Erkundigungen seitens der Ermittler eingezogen.


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01.12.2019 um 17:20
@Rotmilan

Alice war es vielleicht gleichgültig, wo sich ihr Gatte aufhielt, nachdem sie zu Bett gegangen war. Möglich, dass ihr viele seiner Angewohneiten bekannt und ihr gleichgültig waren, Hauptsache, es ging ihr gut und sie hatte ihre eigenen Freiheiten.
Da machte es ihr nichts aus, wenn er mal aushäusig war, auch ohne Hund. Wir dürfen doch annehmen, dass er auch nicht immer ein treuer Ehemann war, sondern sich auch gelegentlich auch außer Haus vergnügte, bei dem großen Altersunterschied ganz natürlich.


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01.12.2019 um 17:50
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb:bei dem großen Altersunterschied ganz natürlich.
Ist es das?
Es kann aber natürlich durchaus sein, dass sie eine Art offene Beziehung führten und sie es annahm, wenn er anderweitige Beziehungen pflegte. Vielleicht führten sie es aber auch gemeinsam? Und gerade wenn er eine Art Dom-Rolle innehatte, wird sie ggf nichts dagegen gehabt haben.

Aber wäre das dann tatsächlich ein Grund, die Polizei anzulügen? Wäre dies allein ein Grund, seinen Mann zu decken, von dem sie weiß, dass er entsprechende Taten schon auf dem Kerbholz hatte und häufiger ins Visier der Polizei geriet?


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