Maria L. in Freiburg ermordet

http://fudder.de/ermordete-studentin-dna-des-vermutlichen-taeters-an-fahrrad-nachgewiesen

"Wir hoffen immer noch, dass wir Hinweise zur Herkunft dieses wirklich auffälligen Rads bekommen", sagt Laura Riske, Sprecherin der Polizei. Markant ist an dem lila Rad der Marke Schauff der Bügellenker, der seit langem in dieser Form nicht mehr im Handel erhältlich ist, sowie eine Kinderanhängerkupplung. Bislang sind zu dem herrenlosen Rad 182 Hinweise bei der Polizei eingegangen, allerdings sei darunter nichts Zielführendes gewesen, sagt Riske.

Der Bügellenker ist seit langem nicht mehr im Handel erhältlich.

Zu Handy- und Funkzellenauswertungen will sich die Soko derweil nicht äußern. "Das ist ein extrem schwieriges Thema", sagt Polizeisprecherin Riske. Wenn man dazu Detailinformationen an die Öffentlichkeit gebe, "verbrenne" man Wissen für künftige Handyortungen.

Das finde ich interessant. Das klingt so, also gäbe es mögliche Ermittlungsansätze, die man aber aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht veröffentlicht.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass es sich hier um mehrere Täter handelt KÖNNTE. Dazu würde für mich passen, dass das Fahrrad des Täters auf einen kleinen Gang eingestellt war. Das macht man doch gerne wenn man mit einer (Fußgänger-)Gruppe mitfährt. Die anderen sind langsamer, daher ein niedrigen Gang damit man nicht runter fällt. Das ist für mich die einzige sinnvolle Erklärung. Zum beschleunigen ist ein kleiner Gang (auf der Ebene) nicht soo wirkam.
Nach der Tat wollte die Gruppe schnell flüchten daher sind sie auf die andere Uferseite. Der einzelne mit dem Fahrrad wollte dann nicht alleine eine andere Route fahren, in der Gruppe fühlt man sich dann sicherer. Deshalb wurde das Rad nicht mal etwas versteckt. Dazu würde auch passen, dass das Rad so sauber abgestellt wurde, meine Theorie:
Die Gruppe formiert spontan einen Kreis durch den das Opfer durch muss. Während die anderen Täter das Opfer vom Rad holen hat der Täter mit dem Rad Zeit sein Rad richtig abzustellen. Zu dem Zeitpunkt war vielleicht noch garnicht klar wie das ganze enden würde und er dachte er fährt gleich wieder weiter.

@VivaVioletta
Und wie erklärst Du dir mit deinem Modell (das ich übrigens als gut empfinde) dass es bisher nur Spuren von einem Täter gibt?
Der Typ, der das Fahrrad fuhr, ist ja auch der Vergewaltiger (dieselbe DNA).
Haben die anderen nur zugeschaut?

@VivaVioletta

VivaVioletta schrieb:Ich könnte mir schon vorstellen, dass es sich hier um mehrere Täter handelt KÖNNTE.

Schwer vorstellbar dass es dann bei einer Vergewaltigung geblieben wäre. In dem Fall hätte man aber mit hoher Wahrscheinlichkeit mehrere unterschiedliche DNA´s sichern können.

Zu den Handys: Ist es möglich, ausgehend von der Funkzelle des Tatorts die Bewegungsmuster derer zu rekonstruieren, die sich zum Zeitpunkt der Tat im Bereich der entsprechenden Funkzelle aufhielten?

Kann es sein, dass immer noch nicht personalisierte Prepaid-Handys benutzt werden können? Dann wären solche Spuren wertlos, außer sie führten zu einem Ort, der einen Anfangspunkt für personelle Ermittlungen bieten würde (z.B. ein Wohnheim).

Aber es wurde doch nich wirklich ausgeschlossen, dass mehrere DNA Spuren gefunden wurde - nur, dass die selbe DNA gefunden wurde. Ich halte es auch für möglich, dass nur einer aktiv war (oder eben "spezielle" DNA hinterlies), warum auch nicht?!

Wie die Auswertung durch das LKA erbrachte, handelt es sich um dieselbe männliche DNA, die auch an der jungen Frau festgestellt werden konnte. Somit kann ein Tatzusammenhang des Fahrrads mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden.

Das wäre nun interpretationssache. Ich würde aber der Polizei zutrauen aus Taktischen Gründen so etwas zu verschweigen. Es kann ja nicht alles mitgeteilt werden.

Ist ja auch nur eine Theorie....das würde für mich halt das mit dem Fahrrad erklären.

Hier wurde auch kurz gefragt warum man beim "Heilbronner Phantom" die geografische Zuordnung der DNA stattfand: das wurde in Österreich gemacht, da dort das "Phantom" auch "zugeschlagen" hatte. Dort scheint es erlaubt zu sein?! D

planetzero schrieb:Zu den Handys: Ist es möglich, ausgehend von der Funkzelle des Tatorts die Bewegungsmuster derer zu rekonstruieren, die sich zum Zeitpunkt der Tat im Bereich der entsprechenden Funkzelle aufhielten?

Kann es sein, dass immer noch nicht personalisierte Prepaid-Handys benutzt werden können? Dann wären solche Spuren wertlos, außer sie führten zu einem Ort, der einen Anfangspunkt für personelle Ermittlungen bieten würde (z.B. ein Wohnheim).

Falls man eine Telefonnummer ermittelt hat, die zur fraglichen Zeit dort längere Zeit eingeloggt war oder eine gewisse Wegstrecke, in die gleichen Funkzellen eingebucht war, wie Marias Handy, wäre das ein Erfolg versprechender Ermittlungsansatz.
Unabhängig davon ob diese Telefonnummer registriert ist oder nicht, können die Behörden sicherlich herausfinden, wo der Besitzer dieser Handynummer seinen Ankerpunkt (also höchstwahrscheinlich seinen Wohnsitz) hat. Und vielleicht ist der Besitzer dieses Handys auch so blöd, dieses weiterhin zu benutzen.

planetzero schrieb:Zu den Handys: Ist es möglich, ausgehend von der Funkzelle des Tatorts die Bewegungsmuster derer zu rekonstruieren, die sich zum Zeitpunkt der Tat im Bereich der entsprechenden Funkzelle aufhielten?

Diese Frage habe ich schon vor vielen Seiten in ähnlicher Form gestellt. Ich vermute, dass dies möglich ist. Zwar werden wahnsinnig viele Handys im Stadtgebiet eingeloggt sein - doch die, die sich nicht bewegen und die Funkzelle nicht wechseln wie das des Opfers, sollten dann aus dem Raster fallen. Somit müsste man, denke ich, auch einen möglichen Begleiter oder Verfolger ausfindig machen könne. Wird aufwändig sein, sollte aber gehen.

@T68
@Kreuzbergerin


Da die wahrscheinlichsten Tätergruppen keinen Schritt ohne Handy unterwegs sind, sollte das in der Tat einen Erfolg versprechenden Ermittlungsansatz bieten. Vielleicht findet sich bei der Gelegenheit auch gleich der Hafen des Fahrrads. Ein potentieller Hafen liegt übrigens rein zufälliger Weise in unmittelbarer Nachbarschaft zu der vom Opfer zurückgelegten Strecke.

planetzero schrieb:Da die wahrscheinlichsten Tätergruppen keinen Schritt ohne Handy unterwegs sind, sollte das in der Tat einen Erfolg versprechenden Ermittlungsansatz bieten.

Naja, auch nur wenn das mitgeführte Handy tatsächlich deren Eigentum und nicht schon lang weiter gewandert ist...

@E_M

Den vermutlichen Hafen sollte man hiermit aber ausfindig machen können. Ob Täter und/oder Handy dort noch vor Anker liegen, sei dahin gestellt.

E_M schrieb:Naja, auch nur wenn das mitgeführte Handy tatsächlich deren Eigentum und nicht schon lang weiter gewandert ist...

Da könnte ich dir Stories erzählen, wie deutsche Prepaid-Karten im Dutzend nach Afrika gelangen. Die sind zwar hier registriert, aber der aktuelle Besitzer ist nicht identifizier- bzw. auffindbar.

planetzero schrieb:Ein potentieller Hafen liegt übrigens rein zufälliger Weise in unmittelbarer Nachbarschaft zu der vom Opfer zurückgelegten Strecke.

Das scheint nur niemand zu interessieren. Oder es ist mal wieder Täterwissen und damit als streng geheim eingestuft.

@torslanda

torslanda schrieb:Das scheint nur niemand zu interessieren. Oder es ist mal wieder Täterwissen und damit als streng geheim eingestuft.

Nun ja, es erforderte keine Monsterrecherche, um darauf zu kommen und ist darüber hinaus inklusive dem Fahrradfund ziemlich naheliegend.

Nur wird man damit lediglich an die Öffentlichkeit gehen, wenn sich hierdurch entweder konkrete Fahndungsmöglichkeiten ergeben oder aber der Täter dingfest gemacht worden ist. Ich bin mir sicher, dass entsprechende Nachforschungen laufen.

Kreuzbergerin schrieb:Und vielleicht ist der Besitzer dieses Handys auch so blöd, dieses weiterhin zu benutzen.

In einem anderen Sexualmord an einer Studentin hatte der Täter ihr auch noch das Handy geklaut. 2 Wochen nach der Tat hatte er Spaß dran, für ein paar Sekunden die SIM-Karte des Opfers in sein Handy zu stecken. 1 Tag später sass er in Haft ;)
Intelligenz in puncto Austricksen von Fahndungsmethoden würde ich den oder dem Täter nicht unterstellen...

Kreuzbergerin schrieb:Der Bügellenker ist seit langem nicht mehr im Handel erhältlich.

Das legt ja nahe, wie wir es auch schon vermutet hatten, dass der oder vermutlich eher diejenige die das Rad "aufgepimpt" auch mit der Kinderanhängerkupplung, das schon vor einiger Zeit gemacht hat, also einige Jahre her -
das legt ja nahe, dass sie jetzt nicht mehr in FR wohnen könnte - nicht ganz selten in einer Studentenstadt, dass nach dem Studium irgendwann ein Ortswechsel kommt.

Dh soviel wie dass es sehr zielführend wäre, die Suche nach der früheren Radbesitzerin überregional zu forcieren im ganzen deutschsprachigen Raum und auch in Frankreich. Über das Rad kann man zweifelsohne auf den Täter kommen.
Und wenn das Täterumfeld aufgrund der nachvollzogenen Besitzerhistorie des Rads eingegrenzt werden könnte, dann könnten uU auch DNA-Reihenuntersuchung angewandt werden, zB in einem Studenten- oder anderen Wohnheim oder dergleichen, wenn der Weg des Rads das nahelegt...
Ich hoffe da tut sich noch was mit dem Rad...

@SLOGEEK

SLOGEEK schrieb:Das legt ja nahe, wie wir es auch schon vermutet hatten, dass der oder vermutlich eher diejenige die das Rad "aufgepimpt" auch mit der Kinderanhängerkupplung, das schon vor einiger Zeit gemacht hat, also einige Jahre her -
das legt ja nahe, dass sie jetzt nicht mehr in FR wohnen könnte - nicht ganz selten in einer Stu

Für mich legt das viel mehr nahe, dass es sich um ein geschenktes, gespendetes Fahrrad handelt. Von jemanden, der einen Kinderradanhänger nicht mehr braucht.

Man könnte auch mal die alteingesessenen Fahrradwerkstätten in FR abklappern, ob sich jemand an das Fahrrad erinnern kann. Die Umbauarbeiten (Zweibeinständer und Anhängerkupplung) wurden möglicherweise im Fachgeschäft durchgeführt und es könnte sich jemand an die doch markanten Details erinnern.

@SLOGEEK
Wobei ich eher vermute, dass der Bügellenker erst in jüngerer Zeit ans Rad montiert wurde. Ästhetisch und qualitativ unterscheidet sich dieser Umbau ganz stark vom aufwändigen Anbau der Anhängerkupplung, so dass auch ich vermute, dass das Fahrrad für wohltätige Zwecke gespendet wurde und dann von einem gemeinnützigen Projekt vor der Weitergabe mit diesem Lenker ausgestattet wurde.

SLOGEEK schrieb:2 Wochen nach der Tat hatte er Spaß dran, für ein paar Sekunden die SIM-Karte des Opfers in sein Handy zu stecken. 1 Tag später sass er in Haft ;)

Das müsste dann so funktioniert haben: Der netzbetreiber wurde auf die nummer des opfers aufmerksam und hatte dann die IMEI, das ist die geräteidentifikationsnummer eines jeden handys, des täters. Dann suchte man in der gleichen zelle diese IMEI als sie noch mit der handynummer des täters übertragen wurde, und schon hatte man die nummer des täters und wenn der ordentlich angemeldet war dann...