Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

Hallo @JamesRockford,

die Frage, wie ich vorgehen würde, ist hier nicht leicht zu beantworten, weil es ein Fall ist, der seit nun mehr 33 Jahren nicht gelöst wurde.
Ohne Zweifel glaube ich, dass es wie gesagt, auch in Fulda direkt Leute gibt, die das Schicksal der Gabriele auch heute noch kennen. Es gilt hier einen dieser Menschen zu finden, der ein Gewissen hat und vielleicht, um die "näheren Umstände" damals wusste.  Nur, wie findest du ihn. Du hast den Vorschlag gemacht, über die Zeitung einen Beitrag zu schreiben,
um darin aufzurufen, sich bei dir zu melden, oder über die Netzwerke (z.B. Allmy, facebook etc.) zu sensibilisiern. Es ist in dem Zusammenhang ein Fakt, dass viele Menschen google kennen und wenn man sich auf ungelöste Krininalfälle begibt, man dann ganz oben eben hier bei Allmy landet, somit ist der pauschale Verweis auf das Internet förderlich.

An unsere Journalistin, Teekannemittee, ein solches Verbrechen, wie es der Gabriele widerfahren ist ist auch heute noch präsent. Geschäfte,  Bäcker, Metzger oder sonstige alteingessene Familienbetriebe, die es auch in Fulda und mit Sicherheit in der Nähe des Tatorts gibt, kennen den Fall noch. Hier kann man, wenn man will, recherchieren. Da kennt dann oft noch der eine den anderen und man bekommt vor Ort gute Informationen.

Ich habe das mit dem Bordell auch gelesen, welches unser Diskussionsleiter recherchiert hat. Jeder kann sich dazu seine Meinung bilden.
Es geben auch Mehrfamilienhäusser, wo nicht alle Wohnungen sich dem horizontalen Gewerbe verschrieben haben.

Hier im Netz geben es Seiten wie z.b. Stayfriends, wo man sich der Vergangenheit annimmt (Kindergarten, Schule, Schrebergartenverein etc.).

Du würdest sicher keinen Fehler machen, mit Deinem Gedankengang an die Medien zu gehen, um dort den Fall noch mal publik zu machen.
Die vor Ort recherche ist hier ganz wichtig.
Gruss

Krimifan.    

Hallo,

als ich den Threadtitel las, hat er mir zunächst nix gesagt, aber beim Lesen konnte ich mich dann an das tote Mädchen im Rohr erinnern.

Ich bin 1970 in Fulda geboren und da bis 1994 gelebt. Fahrte am Donnerstag wieder hin, um meine Eltern zu besuchen und auch mein Bruder lebt mittlerweile wieder dort.
Ich war also damals 13 und neben dem Fall Weimar und dem "Enthaupteten Nebenbuhler" war dies wohl der aufwühlendste Kriminalfall.

Das Rohr dürfte ein Teil der Unterführung des Baches Waides sein, damals gab es mehrere Zugänge, der Bachlauf tritt im Schlossgarten wieder hervor, fließt wieder in einem Rohr unter dem Domplatzdurch und kommt an der Tränke wieder raus, wo er dann mündet. Die Rohre waren zugänglich, erst nach dem Mord wurden sie gesichert, auch bei anderen Bachunterquerungen.

Der Täter müßte sich in der Umgebung zumindest etwas ausgekannt haben, sonst müßte er zufällig auf das Rohr gestoßen sein. Da werden die Ermittler damals aber sicherlich auch schon drauf gekommen sein.

An andere Fälle aus der Zeit erinner ich mich nicht und von einem Bordell weiss ich nix.

@Mittelscheitel

Herzliche willkommen :-). Danke für die Infos bezüglich der Rohre. Es muss ja ein uraltes System sein, da es unter den Bahnschienen durchführt.

Ich glaube auch, dass der Täter sich ganz gut ausgekannt hat, und dass die Ermittler jeden durchleuchtet haben, der für die Tat in Frage kam.

@JamesRockford
Der Domplatz wurde spätestens 1712 fertig, seutdem gibt es die Bachunterführung zumindest im Zentrum. Die heutigen Rohre im Bereich der Magdeburger Straße wurden auch in den Neunzigern saniert und teilweise verlegt.

1983 sah die Gegend hinter dem Bahnhof noch ganz anders aus, eher ungemütlich und Arbeiterwohngegend mit eher niedrigem Einkommen, aber nicht Rotlicht oder kriminelles Milieu.

Damals war der Rotlichtbezirk in der Ohmstraße am Buttermarkt.

Bordelle gingen eh nicht, nicht in Fulda! Überall sittenwächter und als alte Bischofsstadt streng katholisch! Noch in den Neunzigern wurde verhindert, dass eine Travestietruppe dort auftreten konnte. In einem Schlecker wurden keine Kondome verkauft, wei das haus der Kirche gehörte, so war das zu der zeit...

@Mittelscheitel
jetzt bin ich verwirrt.

wieso bekommt der eine user in einem speziellen forum die info es gäbe dort schon ewig des bordell & du schreibst genau des gegenteil?

was stimmt denn nun?
beides geht ja nicht....

@fauchi
Ich zweifel die Existenz eines Bordelles dort zumindest an, und wenn, dann gatantiert nicht mit "Hochbetrieb" und alles sehr, sehr diskret. Das war Fulda in den Achzigern, nicht das Frankfurter Bahnhofsviertel! selbst von der Ohmstrasse hat man von außen nichts mitbtbekommen, Strassenstrich gabs schon mal gar nicht und es gab sichtbar nur die "Sheila-Bar", da wurde später das Nachtcafe draus.

@fauchi
@Mittelscheitel

Ich bin auch etwas verwirrt. Eigentlich hatte ich mir Fulda mit einer strengen Sperrgebietsverordnung vorgestellt. @Teekannemittee hat mich eines Besseren belehrt. Gut, die Zeiten haben sich vielleicht geändert. So, wie es @Mittelscheitel beschreibt mit Sittenwächtern und einem Rotlichtbezirk habe ich mir Fulda auch vorgestellt, zumindest in dieser Zeit.

Ich habe mal ein wenig recherchiert, was 1983 in Fulda alles passiert ist. Zum Beispiel ist Johannes Dyba 1983 zum Erzbischof ernannt worden.

Aber ich erinnere mich auch, dass in meiner Kindheit drei Straßen von meinem Elternhaus entfernt, in einem schmucken 2-Familienhaus ein illegales Spielcasino mit allen Schikanen, aufgeflogen ist. In der EG-Wohnung war zu Tarnzwecken eine Firma. Abends hat dort der ein oder andere Haus und Hof verspielt. Der Hausbesitzer lebte im OG. Als Kind habe ich sowas natürlich gar nicht verstanden, aber meine Eltern, die schon zu den Leuten gehören, die 1 und 1 zusammenzählen können, sind aus allen Wolken gefallen, so wie auch die direkten Nachbarn. Kein Mensch hat etwas bemerkt.

Der Meinung von @Mittelscheitel schließe ich mich an. Es muss, sollte es dort ein Bordell gegeben haben, sehr diskret zugegangen sein.

Durch die Magdeburger Strasse müssten auch ziemlich viele Pendler auf dem Weg vom oder zum Bahnhof gekommen sein, da schon immer sehr, sehr viele Fuldaer nach Frankfurt gependelt sind.

Auch viel Durchgangsverkehr, da der Tunnel unter den Gleisen zur Magdeburger ja die einzige verbindung zur Innenstadt zentral war.

@Mittelscheitel

Ja, das mit den Pendlern war auch schon eine Überlegung von mir. Von der Polizei wohl auch, denn es wurden ja in den Tagen nach Gabrieles Tod alle Autofahrer angehalten und nach etwaigen Beobachtungen gefragt.

Dass es keine weitere Verbindung zur Innenstadt gab, wusste ich nicht. Dann wird dieser Tunnel in Stoßzeiten auch ein Nadelöhr gewesen sein.

Weißt Du, ob es 1983 auf dem Grundstück links (also Hausnummer 25) schon eine Tankstelle gab. Auf alten Bildern schaut es so aus, als habe dort mal ein Haus gestanden. Inzwischen steht dort ja ein Neubau.

Original anzeigen (0,2 MB)

https://img1.osthessen-news.de/images/15/03/xl/11501206-dsc-0010.jpg

Zuletzt muss es wohl ein Parkplatz gewesen sein. Davor eine Tankstelle, und davor muss dort mal ein Haus gestanden sein.

Ist nicht so wichtig. Aber ich finde dieses riesige Grundstück mit den himmelvielen Garagen komisch. Ich kann mir irgendwie gar nicht vorstellen, wie die ursprüngliche Nutzung war.

@JamesRockford
Dazu kann ich leider nichts sagen.

@Mittelscheitel

ein heimliches bordell wäre also denkbar.
allerdings mit wenigen verhuschten besuchern?

ein pendler müsste von gabriela gewusst haben.
es wird doch keiner auf verdacht/in der hoffnung ein kind zufinden durch fremde hinterhöfe streunern.

tankstellenbesucher sind zwar mitunter stammkunden & somit öfters da. aber die werden sich bestimmt auch nich die hinterhöfe der angrenzenden häuser anschauen.

ich denke immernoch,des es einer war,der dort des öfteren (warum auch immer) im haus war bzw. ein anwohner gewesen ist.

@fauchi

Sorry, dass ich auf Deine beiden Beiträge von gestern erst heute antworte.

Dass Kinder gerne dort spielen, wo sie unbeobachtet sind, ist richtig. Kann ich von mir, meinen Geschwistern und meinen eigenen Kindern bestätigen. Kinder haben sehr viel Phantasie, die sie im Spiel ausleben. Jemand hier in dem Thread schon mal geschrieben, dass kein Kind eine Stunde lang in diesem langweiligen Hof seine Runden dreht.

Auch ich bekomme vieles nicht zusammen. Die Kindergartentasche, die Kleidung im Garten, der Maschendrahtzaun, das erschlagene Kind in der Röhre.

Was private Ermittlungen anbelangt, so stimme ich Dir auch zu. Es muss klar sein, dass die Mutter dies auch will.

Das Schicksal der Familie hat mich so bewegt, dass ich leider nicht daran gedacht habe, dass Gabrieles Mutter möglicherweise ihren Frieden finden möchte, und man alte Wunden aufreißen würde. Alles andere als das wäre meine Intention. Danke für den Hinweis.

@JamesRockford

ob und wann du meine beiträge beachtest/beantwortest bleibt ganz dir überlassen ; )

die spielsachen machen mich weniger stutzig.
wenn ich so an die dinge denke die meine kinder so zum spielen "entführt" haben,dann sind die sachen von gabriele doch recht nachvollziehbar für mich.

da stolper ich eher über den täter,den fundort der kleidung/spielsachen und den fundort von ihr. und natürlich auch über den fluchtweg.

bordell - könnte da gewesen sein,aber eher wenig/heimlich besucht....
evtl. doch einer,der sich eben wegen dem schmuddelimage nich reingetraut hat & die kleine gabriele vorfand.
sollte des doch nich so ausarten & es ist "einfach" passiert?
(ich find grad keine andere formulierung)
hörte man deswegen nie etwas von ähnlichen straftaten?

ich hab des xmal gedreht & gewendet - da passt nix zu 99% zusammen - zumindest für mich ist des so.....

@Mittelscheitel
schön, das Du da bist und danke für Deine Einblicke in das Leben in Fulda. Diese widersprechen meinen bisherigen Vorstellungen und Erfahrungen die ich gemacht habe und das verwirrt mich nicht nur, es frustriert mich auch. Irgendwie kriegen wir nichts handfestes zusammen worauf wir aufbauen können.

@teekannmittee
Schade, das Du Dich nicht mehr meldest. Aber ich möchte Dich nochmals bitten den Bericht ein zu stellen. Auf der Homepage Deines Titels habe ich gelesen das ihr viele Orte in Fulda aufgreift, sollte also Deine Geschichte eher eine Zusammenfassung von Ereignissen in Fulda sein und Gabriele nur als Randnotiz erscheinen ist das auch okay. Trotzdem würden wir uns freuen wenn Du Dich wieder mit Deinen Ortskenntnissen aktiv beteiligst.

Wie machen wir weiter?

Die Mutter suchen scheint mir mit wenig Aussicht auf Erfolg, ausser dem denke ich das ihre Privatsphäre absolut Vorrang hat. So wie hier geschrieben wurde kann es tatsächlich sein das wir etwas aufwühlen und am Ende kommt doch nichts bei raus. Das dürfen wir dieser Frau nicht an tun. Keine Ahnung wie alt Gabrieles Mutter ist und sie vielleicht mangelnde Internetaffinität besitzt, aber zu vielen Mordopfern gibt es Gedenkseiten im Internet. Zu Gabriele gibt es keine. Wäre es der Wunsch der Mutter bzw. besässe sie den Glauben daran, das noch etwas ans Licht käme, hätte sie sicher schon irgendwas in die Richtung bewirkt. Das ist jetzt von mir einfach mal reininterpretiert.

Wir können versuchen über den Kindergarten zu gehen. Möglicherweise lebt die Erzieherin noch und kann etwas dazu sagen. Die einzige Möglichkeit die ich da sehe, ist das der Träger des Kindergartens weiss wer damals Erzieherin dort war. Den Namen wird man mir nicht verraten, ich kann also nur bitten meine Nachricht weiter zu leiten und hoffen, das sich eine Erzieherin meldet. Habt ihr noch andere oder bessere Ideen die eher fruchten könnten?

@fauchi

Mir geht es genauso. In jede meiner verschiedensten Thesen passt immer irgendetwas nicht rein. Aber möglicherweise arbeiten wir hier auch nur mit einem Bruchteil der vorliegenden Informationen.

Tut mir leid, ich war das Wochenende nur unterwegs, Beitrag lade ich gleich hoch.

Die Mutter wird so alt sein, dass sie das hier im Internet nicht mitbekommt. Klar, meine Oma ist was das angeht super fit, aber sie ist die Ausnahme. Jemand, der so verbittert ist, wie Gabrieles Mutter wahrscheinlich, der eignet sich keine neuen Fähigkeiten mehr an. Denke hier im Internet müssen wir da nicht weiter drauf achten.

Das was @Mittelscheitel über Fulda und die Bordelle schreibt, habe ich ja auch versucht, euch irgendwo näher zu bringen. Auch, wenn ich natürlich zu der Zeit nicht gelebt habe. Aber es ist bis heute noch so, dass das alles sehr diskret ist und man es den meisten Häusern von außen auch nicht ansieht. Natürlich weiß jeder, was drin ist, aber von außen ist es nicht wirklich ersichtlich. Ich wohne in der Ohmstraße.... Gut, das Bordell ist dort jetzt nicht mehr. Aber bis vor zwei Jahren war dort noch eins.

Was ich aber noch dazu sagen muss, da irgendwer ja meinte, dass er sich erhofft, dass sich jemand darauf meldet. Das Magazin ist für junge Leute. Keiner, der damals den Fall mitbekommen hat, liest es. Das liegt an der Hochschule aus, wird an Schulen verteilt. Diese Hoffnung macht das also definitiv zu Nichte.

@Teekannemittee
Velen Dank! Na ja vielleicht werden gerade junge Leute darauf aufmerksam und fragen mal Eltern oder Verwandte!

@Griswold

Da hast du wiederum natürlich Recht. Denke es ist auch ganz gut, dass ich erwähnt habe, dass sich bis heute noch Privatpersonen damit beschäftigen. Sowas "lockt" natürlich, mal selbst nachzufragen, wenn man vielleicht dort wohnt oder Angehörige dort hat.