Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

Diesen Artikel habe ich gerade zufällig gefunden:

Strobl: Mautdaten können bei Verbrecherjagd helfen

Vor einem Jahr machte ein weiterer Fall in Baden-Württemberg Schlagzeilen – der Mord an der 27-jährigen Joggerin Carolin G. in Endingen bei Freiburg. Hier waren es die Daten von österreichischen Mautstationen, welche die Polizei auf die Spur des 40-jährigen mutmaßlichen Täters Catalin C. führten. Der Rumäne steht in Freiburg vor Gericht.

Dieser Fall sei ein weiterer Grund, noch einmal über die Verwendung von Mautdaten nachzudenken, meint Innenminister Strobl, und ließ das Vorhaben erneut auf die Tagesordnung der zweitägigen Innenministerkonferenz in Leipzig setzen, die am Donnerstag begann. „Wir nutzen und speichern in Deutschland Mautdaten zur Abrechnung von Euro und Cent, dürfen aber nicht einmal unter Richtervorbehalt mit diesen Daten schwerste Verbrechen aufklären oder verhindern. Das ist niemandem zu vermitteln“, erklärt der Christdemokrat.

Kompletter Artikel: http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Strobl-Mautdaten-koennen-bei-Verbrecherjagd-helfen-356393.html#google_vignette (Archiv-Version vom 08.12.2017)

Ob das Erfolg haben wird? Ich zweifel da (leider) eher dran.

Diese Datenschutz-Regeln wurden seinerzeit mit Toll Collect ausgehandelt. Ob man den Vertrag einfach so aushebeln kann, ich denke nicht. Nun mag man auf dem Standpunkt stehen, mir ist es egal, ob ich von dieser Firma kontrolliert werden kann, Hauptsache, es kann mal wieder ein Verbrechen schneller aufgeklärt werden. Ich gehöre da eher der Fraktion an, wehret der Anfänge.

Die Datenschutz-Richtlinien wurden seinerzeit von der BUNDESREGIERUNG festgelegt. Toll Collect ist nicht befugt, Datenschutz-Richtlinien festzulegen, da diese gesetzlich verankert sind. Die Verbrechen an Carolin und Luicile konnte nur aufgeklärt werden, weil der Datenschutz in Österreich lockerer ist.

Es geht auch nicht darum, ein Verbrechen SCHNELLER aufklären zu können, sondern darum, es überhaupt aufklären zu können. Ohne die österreichische Mitarbeit wäre dieses Verbrechen wahrscheinlich nicht aufgeklärt worden.

Ich habe kein Problem damit, dass ich heute früh an der Esso-Tankstelle gefilmt wurde, als ich geparkt und Brötchen gekauft habe.

Unter die Rubrik 'Wehret den Anfängen' würde in meinen Augen der Aufschrei gehören, dass man Männern in unserer jüdischen Gemeinde schon seit Jahren empfiehlt, nicht mehr öffentlich mit der Kippa aufzutreten, da es keinen Schutz für sie gibt.

@JamesRockford

absolut ruchtig!

österreich hat eine viel laxere regelung was den umgang mit den daten aus den mautdaten angeht.
meiner meinung nach sollten solche daten zugänglich sein, wenn es um die klärung von straftaten geht.

ich hab auch kein problem damit, wenn ich beim betreten des öffentlichen raumes gefilmt werde.
in den meisten geschäften ist das sowieso schon der fall und auch an tankstellen.

in zeiten von alexa würd ich mir wünschen, wenn meine freunde und auch andere zu denen ich in die wohnung komme, mich darauf hinweisen würden, dass amazon mithören könnte.

vieleicht wird alexa in zukunft immer öfter an der aufklärung von kriminalfällen beteiligt sein.

@DEFacTo

Ich sehe es auch so, wie Du! Es ist überall normal, dass man gefilmt wird, in jeder U-Bahn-Haltestelle, in jedem Zug, wo auch immer. Ich werde gefilmt, wenn ich unser Bürogebäude betrete, ich werde gefilmt, wenn ich mir mittags was zum Essen hole, ich werde gefilmt, wenn ich abends nach Hause gehe. Auf Schritt und Tritt werde ich gefilmt.

Warum sollte man diese Aufzeichnungen nicht auch dazu verwenden dürfen, um Straftaten aufzudecken. Oder andersherum: warum werden diese Aufzeichnungen denn eigentlich gemacht?

@JamesRockford

mich würde im umkehrschluss mal interessieren wie viele unschuldige durch die auswertung dieser medien ins visier der ermitler kamen und dadurch einen nachteil erfuhren.

dem gegenüber sollte man dann die fälle stellen, die ins visier der ermittler kamen und durch die auswertung der medien entlastet werden konnten.

warum die phantomzeichnungen oftmals nicht nützlich sind kann man hier ebenfalls gut sehen.
ganz im gegenteil, durch das phatombild kam es zu rufmord eines unschuldigen kollegen des täters!

DEFacTo schrieb:ganz im gegenteil, durch das phatombild kam es zu rufmord eines unschuldigen kollegen des täters!

Dieses Beispiel ist wirklich schlimm. Es zeugt von der Dummheit der Menschen, die wie dumme Jungen 1 und 1 zusammenzählen. Also Rumäne + Fernfahrer ist gleich der sowieso. Dann wird ein Bild ins Internet gesetzt. Das ist Rufmord. Übel ist das.

Diese Vorgehensweise hat aber etwas mit der Dummheit und der grenzenlosen Selbstüberschätzung von Mensch zu tun.

Selbst mit unseren sehr restriktiven Vorgaben kann man die einzelnen Menschen davor nicht schützen, dass sich eine Publizität eine Wahrheit bildet., und diese in Foren veröffentlicht.

http://www.badische-zeitung.de/staatsanwaltschaft-fordert-lebenslang-und-sicherungsverwahrung-fuer-catalin-c

Prozess geht grade weiter. Staatsanwalt fordert lebenslang und Sicherungsverwahrung.
Neu ist: "In der Österreichischen Presse wird seit zwei Tagen berichtet, dass es 2004 in der Heimatstadt des Angeklagten auch einen Mordfall gegeben hat."

Das muss ein überaus emotionaler Prozesstag gewesen sein.

Carolins Vater hat laut "Schwein" in Richtung des Angeklagten gerufen.
Der Anwalt der Eltern hat ein Foto von Carolin hochgehalten.

Witwer und Eltern lassen sich durch zwei Anwälte vertreten.

Der Anwalt des Angeklagten tut, was er kann.
"Wie geht es weiter mit dem Angeklagten?", fragt der Verteidiger. Werde sein Mandant wegen Mordes oder Totschlags verurteilt, erwarte ihn ein weiteres Verfahren in Innsbruck. Die Auslieferung sei schon beantragt worden, das OLG Karlsruhe habe darüber zu entscheiden. Dann werde er nach Österreich überstellt. Sollte es dort zu einer Verurteilung kommen, hätte er eine weitere Strafe zu verbüßen. "Es ist wohl immer noch so, dass eine sogenannte internationale Gesamtstrafenbildung in Deutschland nicht vorgesehen ist." Das Verfahren in Österreich habe also keine lediglich symbolische Wirkung. "Ich gehe davon aus, dass er zwei voneinander unabhängige Strafen zu verbüßen hat, wenn er in Österreich für schuldig befunden wird."
http://www.badische-zeitung.de/endingen/staatsanwaltschaft-fordert-hoechststrafe-fuer-catalin-c-verteidiger-plaediert-auf-totschlag--146641842.html

tuctuctuc schrieb:"In der Österreichischen Presse wird seit zwei Tagen berichtet, dass es 2004 in der Heimatstadt des Angeklagten auch einen Mordfall gegeben hat."

ist das die ermordete sängerin?
ich hab da zu anfang recherchiert und das vorgehen in dem fall mit der sängerin war ganz ähnlich.
soweit ich mich erinnere, war diese auch gejoggt und wurde erschlagen und vom weg weggezerrt.

@DEFacTo

Wenn du den verlinkten Artikel anklickst, findest du einen grauen Kasten, in dem auf den Fall hingewiesen wird.
Ich weiss nicht, ob die Frau Sängerin war.

frauZimt schrieb:@DEFacTo

Wenn du den verlinkten Artikel anklickst, findest du einen grauen Kasten, in dem auf den Fall hingewiesen wird.
Ich weiss nicht, ob die Frau Sängerin war.

danke @frauZimt


http://www.badische-zeitung.de/fall-carolin-g-weitere-faelle-in-rumaenien-polizei-weitet-ermittlungen-aus

Ein Fall scheint dabei besonders interessant: Wie Vremea Noua berichtet, verschwand am 20. Mai 2004 in der Region eine junge Frau, Mioara Anuta M. Sie wollte von der rumänischen Stadt Vaslui aus zu ihren Eltern nach Siscani trampen. Eine Woche später wurde ihre Leiche in einem Waldstück entdeckt. Sie wurde vergewaltigt und erwürgt, ihr Gesicht war entstellt. Damals konnte kein Täter ermittelt werden – jetzt wird offenbar überprüft, ob Catalin C. für die Tat verantwortlich sein könnte. Dieser wohnte lange Zeit in Husi, einer Stadt im Kreis Vaslui, etwa 19 Kilometer vom Wohnort der Eltern von Mioara Anuta M. entfernt. "Vremea Noua" berichtet zudem von drei weiteren Fällen, bei denen es sich aber wohl um Raubüberfälle handelte.

nein, das war nicht der fall mit der sängerin.

bin gespannt, ob in rumänien auch noch ein prozess bzw eine anklage erfolgt.

Bei der Sängerin handelte es sich um Jelena Marjanovic (geb. Krsmanovic), der DNA-Abgleich erfolgte schon im April/Mai. Wäre da eine Übereinstimmung gewesen, wüssten wir bereits davon. Soviel ich weiss, war da der Ehemann in Verdacht.
Bei der Toten von 2004 handelt es sich um Mioara Anuta M. In Vaslui, die nahe C.'s damaligen Heimatort Husi ermordet aufgefunden wurde. Insgesamt wurden 4 ungeklärte Frauenmorde nachgeprüft. Meines Wissens gab es keine Treffer.

DEFacTo schrieb:verschwand am 20. Mai 2004 in der Region eine junge Frau, Mioara Anuta M. Sie wollte von der rumänischen Stadt Vaslui aus zu ihren Eltern nach Siscani trampen. Eine Woche später wurde ihre Leiche in einem Waldstück entdeckt. Sie wurde vergewaltigt und erwürgt, ihr Gesicht war entstellt. Damals konnte kein Täter ermittelt werden – jetzt wird offenbar überprüft, ob Catalin C. für die Tat verantwortlich sein könnte. Dieser wohnte lange Zeit in Husi, einer Stadt im Kreis Vaslui, etwa 19 Kilometer vom Wohnort der Eltern von Mioara Anuta M. entfernt.

Beim Lesen denkt man unweigerlich an den Angeklagten.
Aber wenn er nicht der Täter gewesen ist, könnte es sein, dass dieser Fall die "Initialzündung" für ihn war?
Wenn sich dieser Fall in seiner unmittelbaren Nähe ereignet hat, hat er die Leute davon reden hören und die Details wurden sicher auch weitererzählt.

Ein aktueller Bericht aus der "BILD" mit einigen Details, traurig, das alles :(

http://www.bild.de/regional/stuttgart/prozesse/carolin-joggerin-mord-lebenslang-54187210.bild.html

Man kann nur hoffen, das man dem Antrag des StA auf Lebenslang und Sicherungsverwahrung nachkommt!

MaryPoppins schrieb:Bei der Toten von 2004 handelt es sich um Mioara Anuta M. In Vaslui, die nahe C.'s damaligen Heimatort Husi ermordet aufgefunden wurde. Insgesamt wurden 4 ungeklärte Frauenmorde nachgeprüft. Meines Wissens gab es keine Treffer.

@MaryPoppins
Das stimmt zwar alles was du darüber beschreibst, aber wenn man bedenkt, wie schwer es 2014 (Lucile K.) und 2016 (Carolin G.) war, hier DNA des Täters festzustellen, frage ich mich da schon, wie war die Lage mit DNA-Feststellung im Jahre 2004 in Rumänien bei diesen ungeklärten Morden?
Er könnte immer (schon damals) darauf geachtet haben, nicht viele Spuren am Tatort zurück zu lassen?

Und haben die das dort (in Rumänien) in der Aservatenkammer auch so gut aufgehoben, dass man heute (mit modernerer DNA-Methodik) dies noch nachprüfen kann/könnte?


Danke für den Link @fortylicks

Catalin Cs. Verteidiger bezweifelt hingegen Mordmerkmale. Zwar sei klar: „Hier fanden aggressive sexuelle Handlungen statt.” Anstelle von sexuellen Motiven könne es aber auch „krankhafter Hass auf Frauen“ gewesen sein.

Quelle: http://www.bild.de/regional/stuttgart/prozesse/carolin-joggerin-mord-lebenslang-54187210.bild.html

Na ja, ich kann mir dann nur schwer vorstellen, dass dieser „krankhafte Hass auf Frauen“ (wie es sein Verteidiger bezeichnet), erst mit weit über 30 Lebensjahren so in Erscheinung tritt.
Der Verdacht liegt da recht nahe, dass der viel mehr am Kerbholz hat als diese zwei Morde. Und eh nur das zugibt (wenn schon...), was man ihm nachweisen kann.

Doverex schrieb:Das stimmt zwar alles was du darüber beschreibst, aber wenn man bedenkt, wie schwer es 2014 (Lucile K.) und 2016 (Carolin G.) war, hier DNA des Täters festzustellen, frage ich mich da schon, wie war die Lage mit DNA-Feststellung im Jahre 2004 in Rumänien bei diesen ungeklärten Morden?
Er könnte immer (schon damals) darauf geachtet haben, nicht viele Spuren am Tatort zurück zu lassen?

Und haben die das dort (in Rumänien) in der Aservatenkammer auch so gut aufgehoben, dass man heute (mit modernerer DNA-Methodik) dies noch nachprüfen kann/könnte?

der DNA tod ist ja das wasser bzw die feuchtigkeit und zeitgleich anwesende bakterien.
der täter hatte ganz einfach sehr viel glück, dass das wetter so war wie es war, in beiden fällen hats ordentlich gekübelt und bei carolin kam noch dazu, dass die leiche so lange nicht gefunden wurde.
wäre es trocken gewesen hätte man massenhaft DNA vollständig finden können.

da ja manche DNA quasi unendlich haltbar ist, sollte man zb zigarettenstummel oder dna auf anderem gewebe nicht ungetrockent in eine plastiktüte gebn, sondern getrocknet am besten in einer durchlässigen tüte bei zimmertemperatur lagern.
in verschlossenen tüten könnte das asservat abgebaut werden.

@DEFacTo
Ich habe mich bei den "crime în serie – Vaslui" (Ein ausführlicher Bericht vom 26.02.2012 über diese Mordserie) auf deutsch: "Serienmorde - Vaslui" eingelesen, da steht tatsächlich, dass keine DNA-Spuren bei diesen 4 Morden in Rumänien gesichert werden konnte... oder wurde.

Somit würde schon mal wegfallen, dass man die DNA vom Tatverdächtigen Catalin C. im Mordfall Carolin G. mit irgendeiner DNA-Spur von dortigen Tatorten vergleichen könnte.

Fällt heute nicht das Urteil? Weiß irgendwer, um wieviel Uhr?

@PurePu

Das soll wohl so sein.

Die Verhandlung beginnt um 11 Uhr.

Berichterstattung siehe:

http://www.badische-zeitung.de/heute-wird-im-mordprozess-gegen-catalin-c-das-urteil-verkuendet


Able_Archer.