Tanja Gräff war für mich deshalb so gruselig, weil sie mit mir ihr Studium begann (wenn auch an einer anderen Uni), zur selben Zeit wie ich einem Campusfest beiwohnte (selber Tag) und dann plötzlich an diesem Tag verschwand. Als ich mit meinem Studium fertig war und die Uni verließ, wurde sie gefunden. Das war sehr verrückt. Tanja war dadurch für mich wie eine Art Kommilitonin, die wie ein Geist mein Studium begleitete. Sie ging mir nicht aus dem Kopf.
Was mich an dem Fall sehr irritiert hat, war die Tatsache, dass sie ja hinter einem Haus gefunden wurde. Ich frage mich bis heute, warum niemandem der Verwesungsgeruch aufgefallen ist? Sie lag dort sehr dicht am Haus und die nachträgliche Befragung der Anwohner, nachdem sie gefunden wurde, ergab keine Hinweise darauf, dass irgendjemandem etwas aufgefallen ist in der Richtung. Außer natürlich dem Mann, der einen Frauenschrei gehört haben will, damals als sie abstürzte.
Der Fall ist sehr seltsam und ich glaube auch immer noch nicht daran, dass sie alleine war. Ich wundere mich darüber, dass sie beschließt nachts in der Dunkelheit durch einen Wald zu laufen. Wer macht sowas?
Und es soll damals schon einen Metallzaun gegeben haben, der die Stelle absichert. Wie ist sie darüber gekommen? Ist man so betrunken, dass man beschließt, nachts über einen Zaun zu steigen, um eine Abkürzung den Hang runterzunehmen?
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