Timo Kraus (HSV Mitarbeiter) tot aufgefunden

@Seefahrer
Ja schon. Er könnte es sich aber schnell anders überlegt haben. Vor allem falls er schon das Geld für die Fahrt nach Buchholz, im Vorraus bezahlt bekommen hat.

Guten Tag zusammen,

ist es tatsächlich immer noch so, dass der Taxifahrer nicht ausfindig gemacht werden konnte?

Wenn ja, dann ist das für mich unmöglich nachvollziehbar.

Ich meine gelesen zu haben, dass dieses Taxiunternehmen keiner größeren Taxizentrale zugeordnet werden konnte.

Somit stellt sich aber doch die Frage, wie und durch wen wurde das Taxi gerufen. Von wem wurde welche Nummer gewählt?

Oder Stand es bereits vor dem Lokal?

Gerade in den größeren Städten gibt es zwar unzählige Taxen und trotzdem kennt dann doch jeder jeden und weiß auch welcher Fahrer zu welchem Unternehmen gehört. Auch wo deren bevorzugten Standorte sind.

Gerade unter Taxifahrern und Taxiunternehmen ist das Konkurrenzgehabe sehr groß. Und ich denke nicht, dass das in Hamburg so viel anders ist als in anderen Großstädten.

Neu ist, dass der Taxifahrer TK wieder zurück zu den Landungsbrücken gefahren hat. Also schließe ich einen Streit eher aus, wahrscheinlich wollte er wirklich nur weiterfeiern.

http://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/timo-kraus-hsv-manager-spurlos-verschwunden-das-ist-der-stand_id_6535405.html?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=facebook-focus-online-reisen&fbc=facebook-focus-online-reisen&ts=201701231647

Nina75 schrieb:Ja schon. Er könnte es sich aber schnell anders überlegt haben.

Diese Möglichkeit sehe ich auch. Ich empfinde diese Möglichkeit sogar als die plausibelste Möglichkeit von allen, wenngleich sie natürlich hochspekulativ bleibt.

Der Gast wurde möglicherweise erst einmal aufgenommen und saß im Taxi und dann überlegte es sich ausnahmsweise mal der Taxifahrer anders und nicht der Fahrgast hinsichtlich des angestrebten Fahrziels. T.K. könnte zu der Zeit auf dem Beifahrersitz gesessen haben und seine Jacke hat er auf den Rücksitz gelegt weil er sie nicht vorn auf seinen Beinen ablegen wollte.

Dann kam es evtl. zu Diskussionen. Der Taxifahrer hatte vor der Abfahrt zugesichert T.K. nach Buchholz zu fahren und nach der Abfahrt überlegte er es sich anders, z.B. wegen der Witterungsbedingungen. Das fand T.K. möglicherweise überhaupt nicht okay und der Taxifahrer fuhr an die Seite. Die beiden diskutierten dann ein paar Minuten und T.K. stieg dann aus um sich ein anderes Taxi zu besorgen.

Beide, sowohl der Taxifahrer wie auch T.K., hatten die Winterjacke jedoch überhaupt nicht mehr auf dem Zettel, oder der Taxifahrer fuhr so schnell davon das T.K. ihn überhaupt nicht mehr auf seine Winterjacke aufmerksam machen konnte.

Die Schwäche an dieser These : Warum ca. 25 Minuten lang wieder zu den Landungsbrücken zurück laufen und nicht per Handy ein anderes Taxi anfordern, und, warum dann rund 40 Minuten lang an den Landungsbrücken bei der Rickmer Rickmers umher irren anstatt in einem neuen warmen Taxi zu sitzen das ihn nach Haus fährt ?

Wendekreis schrieb:Somit stellt sich aber doch die Frage, wie und durch wen wurde das Taxi gerufen. Von wem wurde welche Nummer gewählt?

Oder Stand es bereits vor dem Lokal?

Das Taxi wurde offenbar heran gewunken. Entweder stand es dort schon oder es fuhr gerade vorbei.

@Wendekreis
Vielleicht liest du dich hier erst mal ein? Dass das Taxi nicht herbeitelefoniert, sondern herangewunken wurde, wurde inzwischen zig Mal mit entsprechenden Quellen gepostet.

@hANSaLBERS

hANSaLBERS schrieb:Aber wie ist in dem Szenario die Zeitdifferenz zur letzten Ortung um 0Uhr40 zu erklären?

darüber hab ich mir auch schon den kopf zermartert.
die einfachste erklärung auf die ich komme ist die, dass ihm bei dem sturz in das wasser das handy aus der hand gefallen ist und noch einige zeit auf dem ponton lag und erst dann ins wasser rutschte.

Oder er hatte eine Verabredung und wartete auf dem Ponton auf ein Schiff?

@wagner
Wenn TK ein iphone 7 besaß, so kann dieses in seiner Hosentasche noch bis zu 30 Minuten nachdem er ins Wasser fiel aktiv gewesen sein.
Das Gerät hat eine IP67 Zertifizierung, was bedeutet, daß das iphone7 bis zu 30 Minuten in einer Tiefe von einem Meter wasserdicht ist.

Da TK keinen Parka mehr trug, ist es wahrscheinlich, daß er nach dem Sturz ins Wasser eine ganze Zeit in Nähe der Oberfläche trieb, zumal wenn er zwischen Ponton und Schiffswand fiel.
Später hat ihn die Strömung erfasst und er geriet in die Tiefe.

@Apolloniana

Was für ein "Schiff" soll das denn gewesen sein?

@Fyra
Bin zwar nich Apolloniana, aber von den Landungsbrücken fahren Fähren als ganz normale Verkehrsmittel ab.
Zum Beispiel die Fähre Linie 62, die fährt bis nach Finkenwerder auf die andere Elbseite. Am Samstag fährt die letzte Fähre um 23:45.
Die Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde.

Warum kehrte Timo K. um ?

Der Taxifahrer hat ihn an der Lokalität Blockbräu aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Taxifahrer aber nicht wissen wohin der Gast wollte. Da er als Taxifahrer einen Fahrauftrag hat und nicht einfach gegenüber den Kollegen von Timo K. sagen kann, das mach ich nicht den nehme ich nicht mit, hat er ihn mitgenommen. Das könnte u.U. ansonsten nämlich eine Anzeige durch die Arbeitskollegen nach sich führen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass der Taxifahrer bei extremer Glätte mit hoher Wahrscheinlichkeit den Gast nicht nach Buchholz fahren wollte. Ich habe schon einmal ca. 1,5 Stunden in einer Großstadt am Hauptbahnhof bei widrigen Wetterverhältnissen ( Schneefall ) diverse Taxifahrer um eine Fahrt aufs Land ( 50 km ) angebettelt. Da kommen die wahnwitzigsten Ausreden. Frau krank. Feierabend. Muss meine Tochter abholen ...
Ein Taxifahrer aus dem südasiatischen Raum hat sich dann dankenswerter Weise erbarmt.
Nach ca. 1,5 Stunden Bettelei.
Der Taxifahrer in Hamburg hat dem Gast bei diesem extremen Glatteis maximal angeboten zum Hauptbahnhof zu fahren und ab da kann er gefälligst den Zug nehmen. Darum war die Fahrt wohl auch nach kurzer Zeit beendet. Das ist meine Meinung.
Außerdem wäre eine nächtliche Fahrt im hilflosen Zustand mit der Bahn mehr als unangenehm. Da ist man dann mal ganz schnell überfordert und wehrlos.
Außerdem muss man nun auch noch vom Bahnhof Buchholz nach Hause kommen.
Keine Ahnung wie weit das für Timo K. gewesen ist. Meine Frau mit zwei Kindern würde ich des Nachts jedenfalls nicht um eine Abholung bitten.
Also was hätte der Timo K. denn nun betrunken bei dem Wetter in der beschrieben Gegend machen sollen. Ein neues Taxi rufen.
Ich hätte versucht die einzigen vertrauten Personen erneut aufzusuchen. Sprich zurück zu den Kollegen.

@DearMRHazzard
Deine Schilderung finde ich überlegenswert. Vielleicht wollte er so betrunken nicht vor seine Frau treten und deshalb noch nicht nach Hause. Allerdings würde mich so viel Selbstreflektion bei einem Betrunkenen wundern, die meisten empfinden sich selbst ja gar nicht betrunken oder es ist ihnen in dem Zustand egal. Das wäre aber natürlich sehr tragisch, wenn er sich evtl. noch nicht nach Hause getraut hätte und dann deshalb da ins Wasser gestrunkelt ist, nachdem er schon im sicheren Taxi nach Hause saß. :( Es wäre wirklich wichtig, den Fahrer zu finden, um den Grund zu erfahren, warum er die Fahrt abbrach.

Comtesse schrieb:Allerdings würde mich so viel Selbstreflektion bei einem Betrunkenen wundern, die meisten empfinden sich selbst ja gar nicht betrunken oder es ist ihnen in dem Zustand egal.

Wenn meiner Frau es nicht egal ist wie betrunken ich heim komme und ich erkenne erst NACH der Feier wie betrunken ich eigentlich bin ,und mir wird bewusst das meine Frau mir dazu nicht gratulieren wird wenn sie mich so antreffen sollte, dann bietet es sich an Maßnahmen zu ergreifen meinen Zustand zu verbessern indem ich eine Zeit lang spazieren gehe an der frischen Luft. Natürlich stehe ich danach immer noch unter Alkoholeinfluss aber wenigstens habe ich dann wieder die weitgehende Kontrolle über meine motorischen Fähigkeiten und spreche auch wieder gerade ohne zu lallen.

Am Ende definiert jeder unterschiedlich seinen Zustand. Dem einen ist es völlig Wurst was seine Frau dazu sagt wenn man sturzbesoffen heim kommt und dem anderem ist es peinlich. Letzterem auch dann wenn man am Sonntag noch einen Termin hat, z.B. bei den Schwiegereltern, und die eigene Frau findet es unerhört wenn man sich den Abend davor völlig besäuft.

@Comtesse

Ausserdem hat T.K. auch schulpflichtige Kinder daheim. Ein weiterer Grund um nicht völlig betrunken heim zu kommen als Familienvater.

Manchmal trinkt man halt ein bisschen zu viel auf einer Feier. Das kommt in den besten Familien vor. Manchen ist es aber halt überaus peinlich das nicht unter Kontrolle gehabt zu haben. So ist das Leben.

@Komparator
Ich stelle mir den Ablauf auch so oder ähnlich vor, besonders das Umkehren zu seinen Kollegen ist für mich absolut nachvollziehbar.
Die FragE ist halt, wo seine Jacke abgeblieben ist. Einzig das Verschwinden seiner Jacke bewegt mich dazu, anzunehmen, dass er hastig aus dem Taxi ausgestiegen ist, warum auch immer.

Frage mich wie der urspr. Plan ausgesehen hat an diesem Abend nachhause zu kommen?

Komparator schrieb:Ich hätte versucht die einzigen vertrauten Personen erneut aufzusuchen.

Und dann ? Dann wäre doch das Spielchen wieder von vorn losgegangen. Es wird schon seinen Grund gehabt haben warum er ins Taxi gesetzt wurde. Hätte einer seiner Kollegen sich bereit erklärt ihn nach Hause zu fahren dann hätte er ja noch ein wenig warten können bis dieser dazu bereit gewesen wäre.

Bei Deinem Szenario stört mich eine Sache :

Wenn es doch so überaus kompliziert zu sein scheint vom Block Bräu nach Haus zu kommen, warum hat T.K. dann überhaupt dort gefeiert wenn seine Heimkehr überhaupt nicht richtig feststand aus technischer Sicht.

Sich zu betrinken und dann aber nicht mit der Bahn fahren zu wollen oder sich zu betrinken und dann auf einen Taxifahrer zu hoffen der 35 Kilometer nach Buchholz fahren soll bei dem Wetter, wobei nicht einmal klar ist ob das überhaupt jemand machen würde, passt hinten und vorn nicht.

Ich hatte bei diesen Szenarien schon immer Probleme mit der "Fahrt nach Buchholz". Das sind 35 Kilometer.

Ehrlich gesagt, wenn ich auf eine Feier gehen will aber meine Rückkehr von dort ist als rein spekulativ anzusehen weil ich auf den "guten Willen" eines Taxifahrers angewiesen bin am Ende, dann gehe ich dort überhaupt nicht hin weil ich nicht genau weiss wie ich wieder nach Hause kommen soll.

@Komparator

Das ist die erste Schilderung eines möglichen Ablaufs des Abends, die mir schlüssig erscheint.

Verstehe ich das jetzt richtig, die Straßen waren zu dem Zeitpunkt bereits glatt?
Oder wurde doch nur mit Glatteis für die Nacht, also für später, gerechnet?