9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

@jeandArc
@JamesRockford

Also, zunächst Mal hattet ihr vollkommen recht, mit eurer deutlich realistischeren Einschätzung zur Persönlichkeit des Angeklagten. Ich hatte vergangene Woche tatsächlich noch eine naive Hoffnung, dass sich bei ihm etwas verändert haben könnte - ich glaube einfach gern an das Gute im Menschen. Das sucht man hier aber leider vergebens, das haben die letzten Prozesstage untrüglich gezeigt.

@JamesRockford
Immer noch vielen, vielen Dank für Deine umfassenden Übersetzungen!!


Ich fand vor allem die Einlassung der Mutter und der Schwester sehr stark. Nach einem solch schrecklichen Verlust fähig zu sein, der Tragödie einen Sinn zu geben und eine solche Perspektive einnehmen zu könnnen ("Maelys hat dafür gesorgt, das Nordhal L. niemand anderem mehr etwas zu Leide tun kann") ist bewundernswert und auch für den eigenen Heilungsprozess eigentlich das einzig tragbare Fundament. Auch die Direktheit der Schwester - das zeugt von so viel Stärke. Ich hoffe so sehr, dass der Ausgang des Prozesses die Familie weiter stützen wird.

jeandArc schrieb:Mich haben die gestrigen Zeugenaussagen, außer des Brautpaares, so angewiedert, dass es besser war, nichts zu schreiben. Diese sogenannten "Freunde", und zwar ausnahmslos, sind in meinen Augen eine Horde von Spätpupertierenden. Sie bewundern einen Mann, der keine Arbeit hat, einen BMW fährt, laufend neue Freundinnen hat und einen auf dicke Hose mit Drogen macht.

Da kann ich Dir nur zustimmen. Wenn man bedenkt, dass diese Personen letztlich aktiv "mitverantwortlich" (natürlich will ich damit niemandem unterstellen, dass sie die Tat antizipieren hätten können) dafür waren, dass der eigentlich nicht geladene Nordahl nochmal zur Feier erscheint und dann das Unaussprechlichste passiert, nur weil man grad Bock hat, Koks zu ziehen um die tolle Feier "noch mehr zu genießen", hätte ich mir schon mehr Verantwortungsbewusstsein erwartet...heftig.

JamesRockford schrieb:Das mit dem abgschnittenen Zopf lässt mir keine Ruhe. Kleine Mädchen lieben ihre langen Haare. Einen Zopf abzuschneiden, hat eine große Symbolik.

Das sehe ich auch so. Das steckt symbolisch so viel mehr dahinter.

Und der "abgeschnittene" untere Teil des Kleides ist schon auch sehr auffällig. Mittlerweile ist ja deutlich geworden, wie planvoll der Angeklagte vorgegangen ist.


Was mir in den Fragen vor Gericht zu den konsumierten Drogen etwas fehlt, ist der Hinweis bzw. die Nachfrage nach der Libidosteigerung durch Kokain. Bisher wurde (für mich relativ ziellos) viel zu oft nach Bewusstseinstrübung / Gedächtnisverlust durch den Konsum von Kokain gefragt, was ja eigentlich schon allein durch alle bekannten Wirksamkeitsstudien zu der Droge von vorneherein widerlegt werden kann. Dass Kokain aber auch den sexuellen Antrieb in einer sehr unkontrollierten Art steigern kann (oder aber das genaue Gegenteil bewirkt, hier ist die Erkenntnislage tatsächlich von Proband zu Proband unterschiedlich) findet mir hier gerade zu wenig Raum. Noch dazu, nachdem der Angeklagte seinen Tagesablauf mit "Kaffee, Zigarette, Kokain, Pornokonsum" beschrieben hat und das einen Rückschluss darauf zulässt, dass er eher in die libidosteigernde Kategorie fällt. Vielleicht könnte man mit diesem Ansatz doch noch das sexuelle Motiv näher beleuchten.

JamesRockford schrieb:Die Untersuchung ergab einen Bruch der Nasenknochen und einen Bruch des Unterkiefers, wahrscheinlich die Ursache für äußere Blutungen, was nicht die Todesursache war. (…) Die Experten konnten drei Hypothesen identifizieren, die den Tod des achteinhalbjährigen Mädchens im Jahr 2017 erklären:

- Tod aufgrund einer neurologischen Ursache, als Folge eines Schädeltraumas, eines Wirbelsäulen- oder Gesichtstraumas mit Herz-Kreislauf-Stillstand;
- Tod aufgrund einer hämorrhagischen Ursache, einhergehend mit einem großen Blutverlust;
- Tod durch Ersticken, Verstopfung der Atemwege (Blut, Knochen), Strangulation oder Erstickung, laut Gerichtsmedizinern die unwahrscheinlichste Hypothese.

Das ist wirklich unglaublich schlimm. Mir stellt sich dadurch gerade die noch schlimmere Frage: hat Maelys evtl. schwer verletzt vielleicht sogar noch gelebt, als er zurück zur Feier gefahren ist?

Schneewi77chen schrieb:Ich hatte vergangene Woche tatsächlich noch eine naive Hoffnung, dass sich bei ihm etwas verändert haben könnte - ich glaube einfach gern an das Gute im Menschen.

Grundsätzlich bin ich auch so. Ich gebe Menschen vielleicht viel zu oft eine 3. und 4. Chance, eine Großzügigkeit, die andere manchmal auch ziemlich nervt.

Bei dem Angeklagten muss ich allerdings sagen, dass er alle von Anfang an an der Nase herumgeführt hat. Eine Version nach der anderen hat er abgeliefert. Er hat nur das zugegeben, was sich sowieso nicht mehr abstreiten ließ.

Wenn er nicht mehr der Mann von früher sein will, dann nur zu. Den Worten müssen Taten folgen. Alles andere sind Lippenbekenntnisse. Bei ihm ist alles eine riesige Show. Einerseits jammert er über seinen tristen Alltag im Knast, dann erfährt man von Drogen, Alkohol und Pornos. Er verliert kein Wort darüber, was er Maëlys angetan hat, dass er ihr, aber auch ihrer Familie das Leben genommen hat. Er beschäftigt sich mit dem Buddhismus? Nicht ein Wort hat er verstanden. Aber es hört sich halt gut an.

Vor ein paar Tagen bedauerte er, keine eigenen Kinder zu haben. Wie gut, dass er keine hat, habe ich gedacht.

Schneewi77chen schrieb:Was mir in den Fragen vor Gericht zu den konsumierten Drogen etwas fehlt, ist der Hinweis bzw. die Nachfrage nach der Libidosteigerung durch Kokain.

Der Grund dafür ist, dass die Verteidigung einen sexuellen Hintergrund unter allen Umständen ausschließen möchte.

Wenn die Wirkung von Kokain tatsächlich nach bereits einer Stunde abflacht, er aber den ganzen Tag über einen deutlich erhöhten Testosteronspiegel hatte, hätte er auch den ganzen Tag über Kokain nehmen müssen. Nachmittags hat er sich Pornos angeschaut. Abends fand er die 3-jährige Nichte seines Freundes auf unübliche Weise süß, später versuchte er sein Glück bei einer Ex-Freundin, die aber nicht antwortete, und dann Maëlys. Und das ist nur das, was wir wissen.

Schneewi77chen schrieb:hat Maelys evtl. schwer verletzt vielleicht sogar noch gelebt, als er zurück zur Feier gefahren ist?

Darum geht es gerade bei der Befragung der Gutachter durch das Gericht und die Anwälte. Es wird von einer Überlebensdauer nach diesen schlägen von 15-30 Minuten ausgegangen. Später mehr..

@JamesRockford

JamesRockford schrieb:Der Grund dafür ist, dass die Verteidigung einen sexuellen Hintergrund unter allen Umständen ausschließen möchte.

Das Schlimme ist, dass die ihm das wahrscheinlich nicht einmal nachweisen können, denn der Zustand des Körpers des Mädchen ließ das ja gar nicht mehr zu.

Und wahrscheinlich weiß er das auch ganz genau.

Der Anwalt prüft jede der in Betracht gezogenen Hypothesen und stellt fest, dass Maëlys nicht an den Folgen eines einzigen Schlages gestorben sein kann.

Die Experten, die die restlichen Knochen des Kindes untersucht haben, sind sich einig: Der schlechte Zustand, die Verwesung durch die Freilufteinwirkung im Herbst und Winter, all das hat alle Spuren und Hinweise endgültig verwischt. Laurent Boguer, Anwalt von Maëlys' Vater, stellt sich dennoch die Frage: „Wir versuchen herauszufinden, ob es vor der Ermordung der kleinen Maëlys einen sexuellen Übergriff gegeben hat.“ Michel Mazevet, Gerichtsmediziner, bleibt in diesem Punkt hartnäckig: „Das können wir nicht sagen, weil wir nur Knochen hatten. Proben aus der Vagina waren natürlich unmöglich.“ Der Anwalt beharrt daher auf diesem bereits in früheren Anhörungen angesprochenen Punkt: "Wenn Sie einige Tage oder sogar Wochen nach der Tragödie aufgefordert worden wären, Ihre Ermittlungen durchzuführen, wären Sie zu anderen Schlussfolgerungen gekommen?" Der Gerichtsmediziner: „Ja. Wir hätten auch nach einer möglichen Überlebenszeit suchen können.“

Der 14 Kilogramm schwere Stein, der das Skelett des Kindes bedeckte. Laut Franck Nolot, Anthropologe der nationalen Gendarmerie, „wurde der 14 kg schwere Stein abgelegt und nicht auf den Körper geworfen“. Das Gericht sieht sich Fotos dieses Steins an, der die rechte Seite des Brustkorbs des Kindes bedeckte, während der Körper auf der linken Seite ruhte, in einer Art kleinem Hohlraum zwischen Felsen.

Die Verteidigung versucht, die Zersetzung des Körpers zu relativieren. Alain Jakubowicz, der Anwalt von Nordahl, versucht die monatelange Verheimlichung von Maëlys‘ Leiche aus einer anderen Perspektive zu betrachten: „Wir alle bedauern, dass wir die Leiche nicht vorher untersuchen konnten. Aber ist dies angesichts Ihrer Berufserfahrung eine Ausnahmesituation? Mein Mandant ist nicht der erste, der seinen Mord vertuscht?“ Gerichtsmediziner: "Nein." und der Anthropologe präzisiert: "Es hängt vom Klima ab, von den Tieren, aber der Zersetzungsprozess wird im Freien in der Tat beschleunigt.“

Das Gericht sieht sich nun die Fotos der Justiznachstellung an, die im September 2018 in Anwesenheit von Nordahl stattfand. Der Angeklagte war an den Ort der Entführung und des Todes des Kindes gebracht worden. Während der Nachstellung verließ unter denen, die Maëlys nahestanden, der Vater den Raum, die große Schwester Colleen blieb, und einige senkten den Kopf, um nicht hinzusehen.

Wie viele Schläge hat das kleine Mädchen abbekommen, bevor es gestorben ist?
Das Gericht sieht sich das Video der vier Schläge an, die der Angeklagte Maëlys während der Nachstellung gegeben hat. Er schlägt so hart zu, dass der Dummy den Kopf verliert.

Auf einem Foto sehen wir, wie der Angeklagte das an eine Leine gefesselte Kind aus seinem Fahrzeug holt, um es an den Bahndamm zu legen. Der Gerichtsmediziner: "Er sagt uns, dass das Kind blutete, logischerweise war Blut auf dem T-Shirt."

Nächstes Bild. Der Plastron, also ein Mann (ein Polizist), der die Rolle des Angeklagten spielt, übernimmt den Körper des Kindes, um ihn in den Kofferraum zu legen. Er spielt die Szene der Aufbahrung des Leichnams im Wald nach, nachdem er einen steilen Pfad hinabgestiegen ist. Er hat weder Licht noch eine Stirnlampe. Daher die Fotos mit und ohne Blitz. Dann platziert der Plastron in einer letzten Einstellung die Leiche an einer Stelle, die nicht genau dort ist, wo sie gefunden wurde, in einer felsigen Höhle, ein paar Meter vom Leichenfund entfernt.“

Der Gerichtsmediziner präzisiert: „Der Angeklagte sagt aus, dass er keine Wiederbelebungsmaßnahmen wie Herzdruckmassagen durchgeführt habe, als er bemerkte, dass kein Puls mehr vorhanden war.“ (… ) „Die Schläge werden in seiner Vernehmung als sehr heftig beschrieben." In der Tat habe es keinen Schrei gegeben, nur Blut, das ihm zufolge aus Mund und Nase von Maëlys geflossen sei. „Die Schläge während der Rekonstruktion durch Nordahl sind nicht unvereinbar mit den Schädelbrüchen von Maëlys“, ergänzt der Gerichtsmediziner. "Zusammenfassend können wir im Vergleich zur zweiten Version der Aussagen des Angeklagten und der Rekonstruktion die Hypothese eines neurologisch bedingten Todes aufstellen. Verstehen Sie, dass Maëlys wahrscheinlich an einem schweren Schädel-/Hirntrauma starb, das auf die Gewalt der Schläge des Angeklagten zurückzuführen war.“ Martin Vatinel, einer der Anwälte von Maëlys' Vater, fährt fort: "Um den Kiefer, die Nase zu brechen, braucht man so heftige Schläge, wie der Angeklagte gesagt hat?" Der Gerichtsmediziner präzisiert: "Nein, das sind Bereiche, die ziemlich zerbrechlich sein können, aber für ein Schädel-/Hirntrauma braucht es Gewalt."

Die Frage nach dem Todeskampf von Maëlys wird unbeantwortet bleiben. Der Gerichtsmediziner: "Ich spreche eher von der Überlebenszeit, aber es läuft auf dasselbe hinaus. Mindestens ein paar Minuten." Der Generalanwalt fragt: „Wir können nicht ausschließen, dass Maëlys 10, 15 oder 30 Minuten nach den Schlägen gestorben ist?“ Gerichtsmediziner: "Es ist möglich. Der Angeklagte sagt, er habe keinen Puls gefunden, aber wir wissen es nicht." Jacques Dalles fährt mit der Frage nach dem Leiden des Opfers fort und fragt: "Können Sie das körperliche Leiden einschätzen, das Maëlys während der Schläge empfand?" Der Gerichtsmediziner: "Die drei beobachteten Knochenbrüche sind im Allgemeinen schmerzhaft. Aber ich kann das Leiden des Kindes nicht einschätzen."

Ein Detail ist laut Generalanwalt zu klären. Jacques Dallest fragt den Gerichtsmediziner: "Der Angeklagte sagte, er habe die Leiche flach auf den Rücken gelegt, aber wir haben sie in fötaler Position auf seiner linken Seite gefunden." Michel Mazevet antwortet: „Ja, da gibt es einen Widerspruch. Tiere können einen Körper nicht in diesem Ausmaß bewegen.“

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/direct-proces-lelandais-des-experts-a-la-barre-la-directrice-de-la-prison-et-l-ex-detenu-de-l-accuse-1644433308

Die Übersetzung des Originaltextes erfolgte durch mich unter Einbeziehung sprachlicher Kreativität und auf Grundlage meiner Interpretation.

Das alles ist so furchtbar!

Die Intention von Herrn Jakubowicz versehe ich nicht so ganz. Will er damit sagen, dass die Gerichtsmediziner zu unfähig waren. "Sein Mandant sei nicht der erste, der einen Mord vertuscht..." Schlimm genug.

Nordahl hat nach der Tötung von Arthur Noyer im Internet über Verwesungsprozesse recherchiert. Er wusste genau, ab wann keine Spuren mehr von ihm zu finden sind. Wer hätte das Kind in dieser Schlucht in dem Loch finden sollen? Im Winter liegt da richtig hoher Schnee. Hat er tatsächlich das Kind in einem Koffer diese steile Schlucht runtergetragen? Alleine? Oder wurde sie erst dort ermordet?

Gleich kommt noch ein anderer Zeuge.

Heute sollte eigentlich auch noch die Aussage des ehemaligen Mitinsassen verlesen werden, dem Nordahl erzählt hat, wie er Maëlys vergewaltigt und anschließend erschlagen hat.

HanniNanni schrieb:Das Schlimme ist, dass die ihm das wahrscheinlich nicht einmal nachweisen können, denn der Zustand des Körpers des Mädchen ließ das ja gar nicht mehr zu.

Nachweisen kann man ihm eigentlich gar nichts. Es gibt zwar die Blutspur in seinem Kofferraum. Aber ein Beweis ist das auch nicht. Alle Spuren sind weg. Es gibt ein paar Puzzleteile und sehr viele plausible Erklärungen.

Ich hatte eigentlich gehofft, dass er ein Geständnis ablegt, aber ich glaube es nicht mehr.

@JamesRockford

JamesRockford schrieb:Ein Detail ist laut Generalanwalt zu klären. Jacques Dallest fragt den Gerichtsmediziner: "Der Angeklagte sagte, er habe die Leiche flach auf den Rücken gelegt, aber wir haben sie in fötaler Position auf seiner linken Seite gefunden." Michel Mazevet antwortet: „Ja, da gibt es einen Widerspruch. Tiere können einen Körper nicht in diesem Ausmaß bewegen.“

Das heißt mit anderen Worten, dass sie noch gelebt hat und sich selbst auf die Seite gedreht hat? Oder wie soll ich das verstehen?

HanniNanni schrieb:Das heißt mit anderen Worten, dass sie noch gelebt hat und sich selbst auf die Seite gedreht hat? Oder wie soll ich das verstehen?

Der Gedanke drängt sich auf.
Ob das unter einem 14kg schweren Stein möglich war?
Zweifelhaft.

Wurde sie vom Mörder feige in schwerstverletztem Zustand abgelegt und hat er den Stein sogar erst später auf ihren Leichnam gelegt?

Eine theoretische Möglichkeit. Mehr nicht.

HanniNanni schrieb:Das heißt mit anderen Worten, dass sie noch gelebt hat und sich selbst auf die Seite gedreht hat? Oder wie soll ich das verstehen?

Ich glaube, das heißt, dass er schon wieder gelogen hat. Die Version stimmt einfach nicht. Vielleicht hat er sie am Bahndamm vergewaltigt, sie dann in den Kofferraum verfrachtet, um später, also nach dem Alibibesuch auf der Hochzeit, ins Gebirge zu fahren?

Man müsste wissen, ob seine Arme so zerkratzt waren, als er zurück zur Hochzeit kam.

LehrerLämpel schrieb:Wurde sie vom Mörder feige in schwerstverletztem Zustand abgelegt und hat er den Stein sogar erst später auf ihren Leichnam gelegt?

Das halte ich inzwischen für vorstellbar. Der Stein, damit sie nicht noch fortlaufen kann.

Von Nordahl gab es 2 Versionen des Tatvorgangs im Auto

Bei der 1. Befragung gab er nur eine heftigen Schlag gegen Maelys zu.
Damit hätte es lt. Gutachter mehrere Hyphotesen für ihren Tod gegeben und die Todesursache wäre überhaupt nicht mehr nachweisbar gewesen.

Bei seiner 2. Befragung und der Rekonstruktion gab er dann 4 Schläge zu. Wahrscheinlich wußte er von den schweren Kopfverletzungen. Was er aber nicht wußte:

Damit hat er lt. Gutachten die Hyphotese eines Schädeltraumas favorisiert die am wahrscheinlichsten erscheint.

Lelandais' Kommentare unterschieden sich zwischen dem Verhörbericht vom Juni 2018 und der Rekonstruktion im September, bei der er zugab, dass er "mehrere Schläge geliefert" habe. "In seiner neuen Version während der Rekonstruktion, mit einem längeren Zeitraum zwischen Schlägen und Tod, wurde ein neurologischer Tod ermöglicht. Die Hypothese eines hämorrhagischen Todes oder einer Atemnot scheint unwahrscheinlich."

- Me Jakubowicz: "Was sind die anderen möglichen Hypothesen (für den Tod) in den Augen der Elemente, die Sie haben?"

- Forensischer Pathologe: "Ich werde mich nicht auf andere Hypothesen einlassen.

Hier nochmals die Dauer in der Maelys noch gelebt haben könnte:

Me Vatinel, Bürgerpartei: "Wir sprechen über die letzten Momente der kleinen Maëlys und es ist etwas, das ihre Familie verfolgt. Seine Überlebenszeit würde mehrere Minuten betragen?"

"Ja, wir sind nicht in einer Vorstellung von Unmittelbarkeit."

"Wir können also immer noch sagen, dass dieses kleine Mädchen seit einiger Zeit im Kofferraum von Herrn Lelandais stirbt?"

"Es gab eine gewisse Zeitspanne, wir sind nicht in der Augenblicklichkeit."

Generalanwalt Dallest: "Kann man nicht ausschließen, dass Maëlys zwanzig Minuten oder eine halbe Stunde später gestorben sein könnte?"

"Wir können das nicht ausschließen."

ahttps://www.midilibre.fr/2022/02/10/direct-proces-de-nordahl-lelandais-la-parole-aux-medecins-legistes-pour-decrire-la-mort-de-maelys-10101020.php

Wenn diese Ablage an den Bahngleisen stimmt, hat er dieses Kind sterbend dort einfach liegengelassen.

Und jetzt wird es Interessant. Diese Aussge von Nordahl bzgl. der Verbringung von Maelys wird jetzt Angezweifelt und als nicht wahrscheinlich angesehen.

Also kann die Vermutung die wir hatten @JamesRockford auch stimmen, dass Maelys auch in den Bergen gestorben sein könnte.

Ein Experte an der Spitze. Sie ist Morpho-Analystin von Blutspuren am IRCG. Sie erklärt, was es mit ihrem Job auf sich hat. "Die Morpho-Analyse soll auch die Aussagen der verschiedenen Protagonisten mit Blutspuren vergleichen, um herauszufinden, ob sie kompatibel sind."

Die Position von Maëlys auf dem Rücken im Kofferraum sei mit der in der Lücke gefundenen Spur "nicht vereinbar", sagt der Experte, sondern eher eine Position "in PLS" des kleinen Mädchens.

- Me Boguet: "Was Sie uns sagen, ist, dass es angesichts der von Nordahl Lelandais zur Verfügung gestellten Version, wenn er dieses Mädchen in seinen Armen nimmt und sie trägt, wie er sagt, schwer zu verstehen ist, wie er sein blaues T-Shirt, das er den ganzen Abend aufbewahrt hat, nicht verschmutzt hat ..."

- Experte: "Ja, das völlig erklärte Fehlen von Spuren sowohl am Arm, am Unterarm als auch am T-Shirt ist mit dem Transportmittel nicht vereinbar."

https://www.ledauphine.com/faits-divers-justice/2022/02/10/neuvieme-journee-du-proces-de-nordahl-lelandais-suivez-les-debats-de-l-apres-midi

Nordahl wollte nichts mehr dazu sagen

Céline Nicloux vom Institut de recherche criminelle de la Gendarmerie nationale (IRCGN hat das Wort. Sie ist Morpho-Analytikerin und war verantwortlich für die Interpretation der Blutspuren, die bei der Untersuchung des Todes von Maëlys entdeckt wurden. Sie erklärt, wie ein mikroskopisch kleiner Blutstropfen des Mädchens in den Kofferraum des Autos des Angeklagten gelangen konnte.
Damit Maëlys' Blut in Ritze in den Kofferraum des Autos gelangte, musste sie dort auf der Seite liegen. Damit das Blut aus Nase und Mund fließt.

Präsidentin Valérie Blain fordert den Angeklagten auf, aufzustehen. „Sie werden morgen zu den Fakten befragt, aber heute hatten Sie wenig zu sagen. Wollen Sie etwas sagen? Der Angeklagte: „Nein, Frau Präsidentin.“

Die Präsidentin erwähnt, dass Mitinsassen Farid Chabil nicht gefunden werden konnte. An diesem Donnerstag hätten wir den ehemaligen Mitgefangenen des Angeklagten tatsächlich anhören sollen. Er hatte behauptet, von Nordahl erschreckende Vertraulichkeiten erhalten zu haben, in denen er gestand, Maëlys vergewaltigt zu haben. Die Glaubwürdigkeit dieser Aussage war am 6. Mai 2021 im Prozess zum Tod von Arthur Noyer vor Gericht in Frage gestellt worden.

Er erschien am Donnerstag nicht vor dem Schwurgericht von Isère. Die Verteidigung will wissen, ob das Gericht eine Verlesung der Aussagen von Farid Chabil erwägt, "weil wir ihm keine Fragen stellen können und der widersprüchliche Aspekt der Aussagen nicht vollständig respektiert wird". Die Zivilparteien sind an dieser Aussage interessiert, ebenso wie der Generalanwalt.

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/direct-proces-lelandais-des-experts-a-la-barre-la-directrice-de-la-prison-et-l-ex-detenu-de-l-accuse-1644433308

Die Übersetzung des Originaltextes erfolgte durch mich unter Einbeziehung sprachlicher Kreativität und auf Grundlage meiner Interpretation.


Damit ist die Verhandlung für heute geschlossen.

Für mich sind nach diesem Tag die Umstände noch immer vollkommen unklar, bzw. die für mich schaurigste Version erscheint mir fast plausibel.

Der Beitrag mit dem von @jeandArc hat sich jetzt übeschnitten, aber inhaltlich ist es deckungsgleich. Kratzer an Armen und Beinen waren also beim Alibibesuch auf der Hochzeit nicht zu sehen. Das Hemd war nicht voller Blut. Die Vorstellung, dass das Kind gefesselt im Kofferraum lag, während alle gesucht haben, ist einfach nur furchtbar!

Leider kann sich die Frau Mama ja nicht erinnern, wann der "gute Junge" nach Hause gekommen ist. Das Haus ist klein und einfach gebaut. Der Vater war krank zu Hause. Keiner hat was gehört? Oder keiner wollte etwas hören? Wer hat denn morgens die Hunde versorgt?

@HanniNanni
@Schneewi77chen

JamesRockford schrieb:Vielleicht hat er sie am Bahndamm vergewaltigt, sie dann in den Kofferraum verfrachtet, um später, also nach dem Alibibesuch auf der Hochzeit, ins Gebirge zu fahren?

Wenn man die 14 Minuten am Bahndamm berücksichtigt, der Aussage der Expertin und die fötale Position bei der Auffindung

jeandArc schrieb:Experte: "Ja, das völlig erklärte Fehlen von Spuren sowohl am Arm, am Unterarm als auch am T-Shirt ist mit dem Transportmittel nicht vereinbar."

ist eigentlich deine o.g. These sehr wahrscheinlich. Morgen wird er ja nochmals Stellung nehmen.

@jeandArc
@Schneewi77chen
@JamesRockford


Entschuldigt bitte, wenn ich nachfrage: Ledandais HATTE aber irgendwann Kratzspuren an den Armen, wenn ich mich recht erinnere.

Wisst ihr noch, zu welchem Zeitpunkt das war?

HanniNanni schrieb:Wisst ihr noch, zu welchem Zeitpunkt das war?

Bei seiner 1. Befragung bei der Polizei. Die hat die Kratzer festgestellt. Datum und Quelle muß ich noch raussuchen. War aber glaube ich Montag oder Dienstag nach der Hochzeit.

Was hatte er denn bei der Polizei für eine Erklärung woher er die Kratzer an den Armen hat?

@Retsiemfoh
Er hat seiner Mutter im Garten geholfen. Die konnte sich aber auf Nachfrage nicht mehr daran erinnern. Versuch es morgen rauszusuchen.

@jeandArc

Danke ich dachte schon er hätte gesagt das die Kratzer von seinen Hunden stammen. Ja die Mutter kann sich ja grundsätzlich an nichts erinnern !

@Retsiemfoh
https://www-leparisien-fr.translate.goog/faits-divers/disparition-de-maelys-face-aux-enqueteurs-le-suspect-a-reponse-a-tout-05-09-2017-7235853.php?_x_tr_sl=fr&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc

Hab den Artikel noch gefunden. Es ist interessant in den Zeitungsartikeln der ersten Tagen und Wochen nochmals zu lesen.

Um die Sache noch schlimmer zu machen, hatten die Gendarmen bei seiner ersten Festnahme Kratzer auf der Höhe eines Arms und eines Knies von NL gefunden. Einfache Abschürfungen, die laut dem Verdächtigen durch Gartenarbeit in den Himbeeren verursacht wurden. Die Kehrseite ist, dass die Mutter des Dreißig-Jährigen bei seiner Anhörung sagte, dass ihr Sohn nicht gärtnere ..

@jeandArc

Danke, ja es war interessant zu lesen das er für alles eine Ausrede hatte. Unglaublich. Inzwischen hat er wohl begriffen das man sich auch um Kopf und Kragen reden kann.
Und natürlich dumm gelaufen für ihn, das er sich nicht mit seiner Mutter abgesprochen hat. Aber so kann es passieren.