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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

300 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2017, Korruption ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

12.12.2019 um 21:54
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Gibt es denn einigermaßen realistische Spekulationen bzgl. der Person dazu ?
Nein, Null. Entweder, es weiß keiner etwas oder die Presse hält da dicht.

@Jozan hast Du eine Idee, wer der unbekannte Zeuge am Dienstag vor der unabhängigen Untersuchungskomission war? Deine Quellen dürften da besser sein, als meine.

---

Gestern wie auch heute wurde in den beiden Vorverfahren gegen Yorgen Fenech bzw. die drei ausführenden Täter verhandelt, große Neuigkeiten gibt es aber nicht.

Der Grund: Die Datenträger mit den Tonaufzeichnungen von Mittelsmann Melvin Theuma befinden sich noch immer bei Europol zu weiteren forensischen Untersuchung, wie es hieß. Die Behörden auf Malta haben nur Arbeitskopien. Da momentan die Originalbeweisstücke nicht in das Verfahren eingeführt werden können, können aus rechtlichen Gründen auch die Kopien nicht abgespielt werden. Es darf auch nicht darüber geredet werden, was denn darauf zu hören sei. Und also treten die Verfahren auf der Stelle.

Theuma sagte in beiden Verfahren nochmals aus, aber neues fiel ihm auch kaum ein.

Eine Stelle allerdings ließ mich aufhorchen: Theuma erzählte bei seinem ersten Zusammentreffen mit Fenech nach dem Anschlag war der von Aserbaidschan gestellte Geschäftsführer des neuen Gaswerkes dabei. Die Electrogas hat drei Geschäftsführer: Einen, den Siemens stellt, einen, den Aserbaidschan stellt (oder genauer, die staatliche aserbaidschanische Energiefirma Sacor, die das Gas liefert) und eben Yorgen Fenech als Vertreter der „Investoren“. Natürlich mag die Anwesenheit des Aserbaidschaners auch nur Zufall gewesen sein, man traf sich wohl in einem Nachtclub. Auch verstand Theuma angeblich nicht so genau, worüber geredet wurde, da er des Englischen nur bedingt mächtig ist.

Der restliche Erkenntnisgewinn der letzten zwei Tage war dann aber wirklich nur Klein-Klein:

Theuma kannte Daphne, da er sie in seinem Taxi einmal vom Hilton zu ihrem Haus gefahren hatte, als jemand ihr die Reifen an ihrem Auto zerstochen hatte.

Chefermittler Arnauld kam nach zwei Jahren Geheimnistuerei auf den weißen Kleinwagen zurück, über den wir hier ganz am Anfang des Fadens diskutiert hatten. Er war am Tatort gesehen worden, Zeugen hatte sich Teile des Kennzeichens gemerkt und er trug ferner den Aufkleber einer Autovermietung: Der Wagen ließ sich zu einer Leihwagenfirma am Flughafen zurückverfolgen. Mieter war Alfred Digeorgio.

Auf Theuma sei man durch eine „höchst vertrauliche Quelle“ aufmerksam geworden, sagte Arnauld weiter. Damit kann eigentlich nur die Aussage von Vincent Muscat gemeint sein. Man wäre aber auch auf anderem Wege auf ihn gestoßen: Die Gefangenen in U-Haft dürfe offenbar – von einigen zeitlichen Einschränkungen abgesehen – quasi nach belieben telefonieren. Diese Anrufe wurden konsequent abgehört. Angerufen haben die Digeorgio-Brüder Theuma zwar nie, wohl aber ihren dritten Bruder – Mario – und ihm bei einer Gelegenheit gesagt, er solle dafür sorgen, dass beim nächsten Anruf, „der Mann da sei, dessen Name mit M beginne“. Die Polizei habe dann einfach nur zuschauen müssen, wer bei Mario zu Besuch kam. Und das war Theuma. Und auch das dann folgende Telefonat wurde mitgeschnitten (und im Gerichtssaal abgespielt): Alfred forderte von Theuma Geld für Anwälte und ein gegrilltes, halbes Hähnchen.

Theuma ließ sich seine Zahlungen von Mario für die Gefangen bzw. deren Anwälte quittieren. Mario unterschrieb ordnungsgemäß und trug in die Betreffzeile jeweils „Corradino“ ein – der Name des Gefängnisses, in dem die drei sitzen. Insgesamt legte er Quittungen über € 79.000,- vor.

Von seiner bevorstehenden Festnahme erfuhr Theuma über Fenech eine Woche vorab. Theuma geht davon aus, dass Fenech sein Wissen von Schembri hat, beweisen kann er das aber letzendlich wohl nicht.

Quellen:
https://timesofmalta.com/articles/view/live-blog-daphne-assassination-middleman-faces-cross-examination.756559

https://www.maltatoday.com.mt/news/court_and_police/99215/keith_schembri_was_yorgen_fenechs_informant_on_progress_of_caruana_galizia_murder_investigation_court_hears

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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

15.12.2019 um 21:30
Nein, ich habe keine weiteren Informationen über die Personen, die nicht genannt werden dürfen.
Ich habe auch meine Quellen nicht gefragt.

Bin eher damit beschäftigt, die Aussagen auszuwerten, den Live-Tickern zu folgen.
Joseph Muscat war gestern in Brüssel und niemand wollte beim Abschlussfoto mit ihm zusammenstehen.
Er gehört nicht mehr zur Gruppe der StaatsführerInnen.

Melvin Theumas Aussage ist detailliert und sehr plausibel.
Jetzt schon muss als erwiesen gelten, dass Keith Schembri und vielleicht noch andere von dem Mordkomplott gewußt haben und anstatt Fenech bei den Behörden anzuklagen, hat Schembri ihn unterstützt, ihn mit INformationen versorgt und angeblich viel Geld angeboten, um das Schweigen der drei Bomber zu erkaufen.
Was zu beweisen wäre, aber die Luft ist dick.
Denn Mitwisserschaft bedeutet in diesem Fall automatisch Mittäterschaft, und zwar strafrechtlich relevante.

Ich warte auf kommenden Dienstag, wenn FEnech ins Kreuzverhör muss und die Beweisaufnahme beginnt.
Die Richterin hat schon beim letzten (Kurz-) Termin klargemacht, dass Fenechs Anwälte bitteschön nicht wieder mit leeren Händen erscheinen sollen.
Ein Hinauszögern des Ganzen würde sie nicht dulden...

Chris Fearne hat währenddessen angekündigt, wenn er Premierminister wird, wird er Polizeichef Cutajar sofort entlassen.
Er würde dafür plädieren, einen neuen Kandidaten per 2/3 Mehrheit zu bestimmen,
obwohl er als PM das auch alleine könnte. Ein Schritt auf die Opposition zu.
Auch weil die Entlassung Cutajars von Tag 1 an eine Forderung der Protestbewegung war, die sich für "Justizia" für Daphne Caruana Galizia einsetzte.

Es muss etwas geschehen, um die immer noch sehr angespannte Stimmung zu beruhigen.
Es gibt genügend Leute auf den Inseln, die strunzdoof den alten Hass weiter tragen und die Polarisierung noch weiter anheizen wollen.

Ich halte die ungenannten Personen zur Zeit für eine Nebengeschichte, aber OptLibelle - Du hast die schärfere Nase von uns beiden.
Herzliche Grüße


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

15.12.2019 um 21:31
Ach ja, und ich habe ein Zeitproblem. Wenn jemand auf Twitter ist: @Iris_Rohmann
Da bin ich zur Zeit am aktivsten, schaffe es nicht mal auf Facebook... lach


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17.12.2019 um 20:22
Kliffhänger...

Heute ging es vor Gericht um die Frage, ob der Chefermittler befangen ist oder nicht. Fenech wirft ihm dies vor und fordert dessen Ablösung. Er sei ein Freund Schembris und habe einerseits diesen ständig über den Fortgang der Ermittlungen informiert, und andererseits Verdachtsmomente gegen Schembri nicht verfolgt.

Der Ermittler - Keith Arnaud - beteuerte, er habe mit Schembri nur dienstlich zu tun gehabt und habe über Schembri u.a. Besprechungstermine mit dem Noch-Premierminister koordiniert. Kommuniziert habe er - Arnaud - mit Schembri über WhatsApp. Leider habe er die Kommunikation aber gelöscht... Und überhaupt, es würde doch gegen Schembri ermittelt, nur dass man gegenwärtig keinen Haftgrund sehen würde.

Und dann kam er Augenblick, auf den alle gewartet hatten, seit Schembri nicht mehr öffentlich gesehen wurde: Seine Aussage als Zeuge stand an. Nur, dass Herr Schembri nicht da war.

Offenbar haben die Richter auf Malta so langsam keine Lust mehr, sich von den ehemals Mächtigen veralbern zu lassen. Vielleicht liegt es ja daran, dass die ehemaligen Mächtgen, eben Ehemalige sind. Wie auch immer, das Gericht ordnete an, dass Schembri von der Polizei vorgeführt wird.

Und als Schembri dann endlich im Gerichtsgebäude angekommen war, da fiel einer Vertreterin der Ermittlungsbehörden ein, dass sie jetzt keine Zeit mehr habe, da sie am Nachmittag an einer Beförderungszeremonie teilnehmen wolle. Nun ja, es ging um ihre eigene Beförderung. Also keine Aussage von Schembri und Sitzung vertagt.


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17.12.2019 um 22:49
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Der Ermittler - Keith Arnaud - beteuerte, er habe mit Schembri nur dienstlich zu tun gehabt und habe über Schembri u.a. Besprechungstermine mit dem Noch-Premierminister koordiniert. Kommuniziert habe er - Arnaud - mit Schembri über WhatsApp. Leider habe er die Kommunikation aber gelöscht... Und überhaupt, es würde doch gegen Schembri ermittelt, nur dass man gegenwärtig keinen Haftgrund sehen würde.
Da fällt mir prompt was von Atze Schröder dazu ein: "Ja nee, is klar !"
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Und als Schembri dann endlich im Gerichtsgebäude angekommen war, da fiel einer Vertreterin der Ermittlungsbehörden ein, dass sie jetzt keine Zeit mehr habe, da sie am Nachmittag an einer Beförderungszeremonie teilnehmen wolle. Nun ja, es ging um ihre eigene Beförderung. Also keine Aussage von Schembri und Sitzung vertagt.
Es ist schon eine ziemlich derbe Farce. Das Schembri es nicht für nötig erachtet zu erscheinen, ist mindestens genauso unverständlich und respektlos, wie der sicher weit dringenderen "Beförderungszeremonie" den Vorrang zu geben und damit die Aussage zu vertagen. Nochmal zur Erinnerung: Dieses zutiefst peinliche Theater spielt sich auf Malta ab, nicht in Venezuela, Burundi oder Somalia...


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24.12.2019 um 12:19
In der vergangenen Woche wurde zwar hier und da noch verhandelt, aber wirklich neue Erkenntnisse gab es nicht. Bisher wurden weder die Tonaufzeichnungen von Theuma abgespielt, noch der Text der Kassiber veröffentlicht, die Schembri Fenech zugespielt haben soll.

Mir bleibt daher nur, allen Mitlesern und -postern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest zu wünschen.


xnasOriginal anzeigen (0,2 MB)
Weihnachtliches Valletta


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12.01.2020 um 01:49
abelaOriginal anzeigen (0,2 MB)


Robert Albela wird Maltas neuer Premierminister

Am gestrigen Sonnabend konnten die Mitglieder der regierenden Labour-Partei über den Nachfolger von Joseph Muscat im Amt des Parteivorsitzenden abstimmen. Nach Auszählung von rund 60% der Stimmen (Stand, Sonntag, 12.01.20, 1:30 Uhr) steht Robert Albela als überraschend deutlicher Sieger fest. Zur Alternative hatte Chris Fearne gestanden, der bisherige stellvertretende Premierminister.

Albela ist von Haus aus Anwalt. Er galt lange Jahre als parteiinterner Kritiker Muscats. In letzter Zeit war es etwas ruhiger um ihn geworden, nachdem Muscat ihn - in einem machtpolitisch nicht ungeschickten Schachzug - zum rechtlichen Berater der Regierung ernannt hatte.

Abela ist durch keinerlei Skandale, welcher Art auch immer, vorbelastet. Das wäre Chris Fearne auch nicht gewesen, Fearne stand Muscat jedoch persönlich und politisch deutlich näher.


abela2
Abela mit seiner Gattin, Lydia

Als neuer Parteivorsitzender wird er auch der neue Prmieminister Maltas werden. Es steht nicht zu erwarten, dass er bei der Mordaufklärung besondere Rücksicht auf seinen Amtsvorgänger nehmen wird. Und anders als Fearne, war er auch an keiner Entscheidung der Regierung Muscat direkt beteiligt.


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12.01.2020 um 01:56
Offzielles Ergebnis nach Auszählung aller Stimmen: Abela 57.9%, Fearne 42.1%


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13.01.2020 um 22:54
@OpLibelle

Na da bin ich ja mal gespannt, welche Auswirkungen diese Wahl auf den Prozess haben wird. Muscat hat ja damit geprahlt, dass er jeden noch so schmerzlichen Schritt für die Aufklärung und für Malta getan hat... :) Wir werden sehen, wie schmerzlich es ggf. noch werden kann, wenn man ihm und seinen engsten Vertrauten eine Verstrickung in den Mord tatsächlich nachweisen kann. Aber davon sind wir noch weit weg. Ich bin gespannt...


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

15.03.2020 um 08:24
Hi zusammen,

Lange nichts gehört und in der (von mir durchstöbernden) Presse ist es auch sehr ruhig.
Sollte sich tatsächlich irgendwie ein Mantel des Schweigens ausbreiten?


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23.04.2020 um 18:51
@OpLibelle

Grüß Dich !

Ich habe auch proaktiv nach neuen Entwicklungen gesucht, jedoch nichts gefunden. Coronapause ? Was ist denn auf der Insel los ? Kannst Du mir bitte ein kurzes update geben ?


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24.04.2020 um 18:21
@Masijanima
@Slaterator

Es gibt nicht wirklich etwa zu berichten.

Das politische Jahr ist im Hinblick auf den Regierungswechsel nur langsam auf Malta i die Gänge gekommen und dann schlug CoVid19 zu. Alle Gerichtsverhandlungen sind schon seit Wochen ausgesetzt (außer schriftliche Eilverfahren ohne Publikum). Malta ist im strickten Lockdown und hat bisher 447 Infektionen und 3 Todesfälle (Stand heute, 24.04.2020). Man darf sich von der scheinbar kleinen Zahl nicht täuschen lassen. Bezogen auf die Einwohnerzahl liegt Malta im oberen Drittel der Länder, die es schwer getroffen hat (bzw. die recht viel testen).

Vorher kam es nur wieder zu diesem Klein-Klein, dass kaum berichtenswert ist. So wurden noch vor dem Lockdown ein Teil der Tonaufzeichnungen von Theuma vor Gericht abgespielt. Die Tonqualität ist dermaßen schlecht, dass das Gericht sich von Experten Abschriften fertigen ließ. Diese haben auch die Verteidigung und die Anklage - aber nicht die Presse, die im Gerichtssaal sitzt und nur zusammenhanglose Wortfetzen mitbekommt.

Die eigentliche Frage ist doch, wer in der ehemaligen Regierung war wie genau in welche Korruption verstrickt und wer hat den Mordplan ggf. mit in Auftrag gegeben oder ihn zumindest gebilligt oder trotz Wissen nicht verhindert.

Der einzige, der vielleicht Antworten auf diese Fragen geben wird ist Fenech. Aber er wird nicht jetzt reden. Er wird warten, bis das Beweisverfahren gegen ihn abgeschlossen ist und es dann zum "richtigen" Strafverfahren gegen ihn kommen wird. Nach meiner Schätzung wird dies etwa 12 Monate nach Ende der Corona-Krise sein; mithin frühestens im Sommer 2021.

Dann wird er sich entscheiden müssen, ob er umfänglich aussagt und im Gegenzug mit einer Freiheitsstrafe von vielleicht 8 oder zehn Jahren wegkommt, oder ob er schweigt und dann ziemlich sicher lebenslänglich bekommen wird. Man Bauchgefühl sagt mir, er wird aussagen. Fenech ist ein sehr reicher Mann und wird auch nach verbüßter Haft noch ein reicher Mann sein. Muscat, Schembri, Mizzi und wer sonst noch alles verwickelt sein mag, haben nunmher, nachdem sie alle aus der Politik ausgeschieden sind, absolut nichts, was sie ihm bieten oder womit sie ihm so drohen könnten, dass er auch nur eine Tag länger im Gefängnis bleibt, als er unbedingt muss.

Vielleicht ich ein paar Anekdoten aus den letzten Wochen & Monaten:

Schembri hatte (bittere) Lacher auf seiner Seite, als bekannt wurde, dass er kurz vor seiner Festnahme im vergangenen Herbst, sein Handy verloren hat. Die Nacht vor seiner Festnahme hatte er bei dem damaligen Premierminister Muscat in dessen Privathaus verbracht. Gegen 4 Uhr in der Frühe war Schembri von dort aufgebrochen und damit verlieren sich auch die Logdaten seines Handys. Um 6:30 Uhr wurde er - für ihn "völlig überraschend" - festgenommen und bemerkte dabei den Verlust seines Handys, welches sich trotz intensiver Suche der Polizei bis heute nicht finden ließ. Der Mann hat aber auch ein Pech...

--
Wenig erholsam dürfte für die Familie Muscat der Weihnachtsurlaub gewesen sein (da war er noch im Amt). Er flog mit Frau und seinen Zwillingstöchtern nach Dubai und von dort weite nach London. Und zwar erster Klasse und auf eigene Kosten. Das waren mal eben € 13.000,-, wie die Presse ausrechnete. Recht viel, für jemanden, der angeblich kaum Vermögen hat und als Premierminister ein doch recht karges Jahresgehalt von € 50.000,- hat. Und er wählte wirklich unglückliche Routen. Von Malta über Zypern nach Dubai. Fast, als wolle er verhindern, dass jemand seinen Reiseverlauf nachvollziehen kann. 6 Stunden verbrachte in in Fliegern und auf Flughäfen, um sich 45 Stunden in Dubai zu erholen. Was er da gemacht hat, weiß nur er selbst. Anschliessend in London jedenfalls, wurde er gesehen, als er die Kanzlei eines international tätigen Anwalts betrat.

--
Und auch unser guter Bekannter Konrad Mizzi machte von sich Reden: Zwei Wochen nach seinem mehr als überfälligen Rücktritt als Tourismusminister, schloss er mit der staatlichen Tourismusagentur von Malta einen Beratervertrag, der ihm ein Vielfaches seines bisherigen Ministersalers eingebracht hätte. "Hätte", ja, denn die neue Tourismusministerin hat den Vertrag sofort wieder rückgängig gemacht. Eine Gemeinheit aber auch Wenn das so weiter geht, wird er eines Tages womöglich noch ernsthaft arbeiten müssen.

--
Derweil erfuhr man von den aufopferungsvollen Ermittlungsbemühungen des ehemaligen Polizeipräsidenten Cutajar (inzwischen wurde er gefeuert): Kurz vor der Festnahme des Mordvermittlers Theuma traf er sich zu einem Plausch mit einem von Theumas engeren Bekannten. Um in einem zwanglosen Gespräch Informationen abzuschöpfen, wie Cutajar sagte. Nur, dass das mit dem Mordfall betraute Ermittlerteam von diesem Treffen keine Ahnung hatte. Vorher nicht, hinterher nicht. Abgeschöpft wurde bestimmt, fragt sich nur von wem.

---
Dabei wird gute und harte Arbeit bei der Polizei durchaus auch belohnt: Der erste Chefermittler in der Mordsache, Herr Valletta, (vielleicht erinnert sich der eine oder andere von Euch, Daphnes Familie hatte ihn damals für befangen gehalten), der wurde für seine Arbeit belohnt. Nämlich von keinem anderen, als den mutmaßlich Mordauftraggeber Jorgen Fenech: Fenech flog mit ihm zum Endspiel der Champion League nach England. Nun gut, zu dem Zeitpunkt war er von dem Fall schon abgezogen und bei der Polizei ausgeschieden, dennoch wäre es interessant zu wissen, ob die beiden wohl nur über Fußball gesprochen haben...


Ob dieser ganze Saustall nochmal aufgeräumt wird? Irgendwie ist es schwer erträglich, dass man dafür auf die freiwillige Aussage eines mutmaßlichen Mordanstifters hoffen muss. Hoffen auf Jorgen Fenech, baahhhh....


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25.04.2020 um 10:28
Danke @OpLibelle für das Update und den ausführlichen Beitrag !
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Er wird warten, bis das Beweisverfahren gegen ihn abgeschlossen ist und es dann zum "richtigen" Strafverfahren gegen ihn kommen wird. Nach meiner Schätzung wird dies etwa 12 Monate nach Ende der Corona-Krise sein; mithin frühestens im Sommer 2021.
Oha. Na dann müssen wir wohl mehr als geduldig sein. Ich denke auch das er bis zum Hauptverfahren wartet.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Vielleicht ich ein paar Anekdoten aus den letzten Wochen & Monaten
Ich komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Was soll man dazu sagen ? Die gehören alle hinter Gitter und zwar für sehr lange Zeit.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Ob dieser ganze Saustall nochmal aufgeräumt wird? Irgendwie ist es schwer erträglich, dass man dafür auf die freiwillige Aussage eines mutmaßlichen Mordanstifters hoffen muss. Hoffen auf Jorgen Fenech, baahhhh....
Der Anfang war gemacht und zu meinem großen Erstaunen sah ja alles auch zunächst so aus, als würde die ganze Bande tatsächlich zu Rechenschaft gezogen und das Verbrechen geklärt. Nun, das Verbrechen ist quasi geklärt, Täter und Auftraggeber sind ermittelt. Doch das war es dann. Ich bezweifle ernsthaft, dass es ein einigermaßen gerechtes Urteil geben wird. Natürlich stirbt die Hoffnung darauf zuletzt, doch die Zeichen stehen nicht gerade gut.


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08.05.2020 um 09:50
@OpLibelle

Bin gerade auf diese Meldung gestossen. Mitglied der Staatsanwaltschaft kündigt, um die Verteidigung von Fenech zu überbehmen:
https://www.reuters.com/article/us-malta-daphne/anger-after-malta-prosecutor-quits-to-defend-journalist-murder-suspect-idUSKBN22J1I9
Handelt es sich hier um eine für uns zwar unvorstellbare aber dort rechtlich denkbare Handlung oder um eine neue Dimension von Korruption?


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20.06.2020 um 19:12
Nachdem die Gerichte auf Malta mit dem Abflauen der Corona-Krise langsam wieder in Fahrt kommen, gibt es inzwischen so Einiges an Neuigkeiten zu berichten. Zur besseren Übersicht splitte ich das in mehrere Postings.

Aber zunächst zu Deiner Frage @dike bzgl. des Staatsanwalts, der da über Nacht die Seiten gewechselt hat. Da nicht wirklich viel zu berichten war, war ich hier einige Wochen nicht eingeloggt und habe Deine Frage erst jetzt gesehen.

Der Vorgang war auf Malta kein so großer Aufreger, da der Mann ... wie sage ich das jetzt, ohne ihn zu beleidigen oder gegen Forumsregeln zu verstoßen ... eine interessante Persönlichkeit ist:

Dr. Charles Mercieca, so heißt der Mann, kündigte am Nachmittag des 5. Mai 2020 seinen Arbeitsvertrag mit der Staatsanwaltschaft und meldete am Vormittag des 6. Mai seine Vertretung des mutmaßlichen Mord-Drahtziehers Jorgen Fenech bei Gericht an. Ob er das rechtlich so durfte, ist umstritten. Als Anwalt würde das als „Parteiverrat“ gelten und könnte ihn seine Zulassung kosten. Aber als früherer Staatsanwalt fällt er wohl nicht unter diese Vorschrift.

Dr. Mercieca ist Mitte/Ende Zwanzig und erst seit zwei Jahren im Besitz seiner Anwaltszulassung. Während seines Studiums war er studentischer Sprecher und bereiste u.a. Nord Korea. Gleich nach seinem Abschluss bewarb er sich auf einen Posten bei der EU, obwohl man dort ausdrücklich Juristen mit langjähriger Berufserfahrung suchte.

Sein Vater ist einer der behandelnden Augenärzte von Ex-Stabschef Keith Schembri, gegen den auch weiterhin diverse Ermittlungen laufen. Schembri leidet unter einem inoperablen Gehirntumor, der hinter einem Auge im Bereich des Sehnervs sitzen soll. Vater Mercieca begleitete Schembri zu Untersuchungen nach London. Staatsanwalt Mercieca war lange Zeit mit der Tochter von Schembris Steuer- und Unternehmensberater, Brian Tonna, verbandelt, welcher auch die Briefkastenfirmen in Panama und Neuseeland für Schembri und Ex-Energieminister Mizzi auf den Weg brachte.

Möglicherweise stand Mercieca auch wg. Kompetenzüberschreitungen kurz vor seinem Rauswurf bei der Staatsanwaltschaft: Im Februar diesen Jahres vertrat er die Anklagebehörde in einer Berufungsverhandlung gegen einen Mitarbeiter der Fischereibehörde, der in erster Instanz wg. diverser Vergehen zu einer Haftstrafe von 4 Jahren nebst einer Wiedergutmachungszahlung von € 63.000,- verurteilt worden war. In der Berufungsverhandlung einigte man sich drauf, die Haftstrafe auf drei Jahre abzumildern und zur Bewährung auszusetzen. Ein solcher Deal ist im anglo-amerikanischen Recht nicht ungewöhnlich, Mercieca hätte sich aber im Innenverhältnis bzgl. der Aussetzung zur Bewährung, die Zustimmung eines Vorgesetzten einholen müssen. Tat er aber nicht. Stattdessen soll er sich angeblich für einen juristischen Beraterposten bei der Fischereibehörde beworben haben. Die wollten ihn aber auch nicht.

Möge sich da jeder selbst seinen Reim auf den Mann machen.

file.aspx

Bild und Quelle: The Malta Independent

https://www.independent.com.mt/articles/2020-05-06/local-news/Lawyer-resigns-from-AG-s-office-joins-Yorgen-Fenech-s-defence-team-6736222845

Etwa ausführlicher zu seinem Hintergrund:
https://theshiftnews.com/2020/05/19/charles-mercieca-negotiated-sentence-bargaining-without-ags-approval-jason-azzopardi/


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20.06.2020 um 19:17
Drei der ehemals ranghöchsten Polizeiführer auf Malta unter Verdacht der versuchten Strafvereitelung im Amt

Ich hatte in meinem letzten Posting berichtet, dass Anfang des Jahres bekannt geworden war, dass sich der ehemalige Polizeipräsident von Malta, Lawrence Cutajar, ohne Absprache mit den Mord-Ermittlern, mit einem Freund des Mord-Vermittler Melvin Theuma getroffen hatte, um, wie er sagte „Informationen abzuschöpfen“.

So war es wohl nicht ganz. Inzwischen haben Theuma und auch sein Freund, ein Herr namens Edgar Brincat, vor Gericht ihre Version der Treffen geschildert:

Brincat sagte aus, Cutajar habe ihn bei zwei Treffen am 16. und 26. Oktober 2019 ohne große Umschweife von der bevorstehenden Festnahme von Theuma, die für den 16. November geplant war, berichtet. Er, Cutajar, benötige Brincats Hilfe. Dieser müsse für Cutajar unbedingt bis dahin herausfinden, wo Theuma seine Tonaufzeichnungen versteckt habe.

Theuma hat bestätigt, dass Brincat ihm gleich nach dem Treffen mit Cutajar den Gesprächsinhalt so wiedergegeben hat.

Die Frage nach dem Versteck der Tonaufzeichnungen kann man natürlich unterschiedlich interpretieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass, wenn Cutajar das Versteck der Tonaufzeichnungen rechtzeitig erfahren hätte (sie lagen im Kofferraum von Theumas Wagen), er, Cutajar, dafür gesorgt hätte, dass diese Tonaufzeichnungen in die richtigen Hände gelangen. Was allerdings aus Sicht eines Lawrence Cutajar „die richtigen Hände“ gewesen wären, vermag ich nicht zu sagen...

Die Untersuchungsrichterin, vor der Brincat und Theuma aussagten, hat noch während der Sitzung per Beschluss angeordnet, dass die Polizei Ermittlungen gegen Cutajar aufnimmt.

Quelle:
https://timesofmalta.com/articles/view/live-blog-yorgen-fenech-associate-johann-cremona-testifies-in-court.798636



Der nächste in der Bande ... äh, es muss natürlich heißen, „der nächste im Bunde“ ... ist Cutajars Stellvertreter zum Zeitpunkt von Daphne Ermordung, Silvio Valletta, der auch der zeitlich erste Ermittlungsleiter in dem Mordfall war.

Daphne Familie hatte vor Gericht schon bald nach dem Mord durchgesetzt, dass Valletta abgelöst wird, weil er mit einer Ministerin aus dem damaligen Kabinett Muscats verheiratet ist. Ich hatte auch berichtet, dass Fenech so generös war, Valletta zu einem Chamions-Leauge spiel nach England mitzunehmen, allerdings zu einem Zeitpunkt, zu dem Valletta nichtmehr in Polizeidiensten stand.

Zwischenzeitlich hat Theuma ausgesagt, dass Valletta nach Keith Schembri einige der wichtigsten Informanten von Fenech über den laufenden Stand der Ermittlungen war. Vallettas Handydaten wurden inzwischen beschlagahmt. Der amtierenden Polizeipräsident, Carmelo Magri, bestätigte vor Gericht die laufenden Ermittlungen gegen Valletta, vermochte aber nicht zu sagen, ob auch Vallettas Handy beschlagnahmt sei.

Quelle:
https://timesofmalta.com/articles/view/acting-police-chief-doesnt-know-if-ex-deputys-phone-siezed-after-leak.798741




1.1 ks silvio valletta

Pressefoto: Cutajar (links) und Valletta bei einer Pressekonferenz 2017 kurz nach dem Mord an Daphne


Und dann haben wir da noch den Leiter der Abteilung für Wirtschaftskriminalität bei der Polizei auf Malta, Raymond Aquilina. Soweit ich weiß, ist er noch im Amt und es gibt auch keine Bestätigung, dass gegen ihn „offiziell“ ermittelt wird (was ja nicht ausschließt, dass im Stillen ermittelt wird). Im Hinblick auf die Forumsregeln, gebe ich einfach nur folgende Fakten wieder:

In einem von Theuma aufgezeichneten Gespräch mit einem Geschäftsfreund von Fenech, spricht Theuma davon, dass ihm seine bevorstehenden Festnahme wegen illegalem Glücksspiel und Geldwäsche Sorgen machen würde. Fenechs Freund beruhigt ihn mit dem Hinweis, dass Keith [Schembri] ihn beschützen würde. Alle wären auf Theumas Seite. Keith, der Premierminister (!) und auch „Ray“. Und da er „Ray“ hätte, wüsste er nun wirklich nicht, wen Theuma sonst noch brauchen würde.

Das zum einen und folgendes zum anderen:

Laut Presseberichten ist die Polizei im Besitz der Aufzeichnung eines Chats zwischen Fenech und Theuma vom 11. Und 12. November 2019. Darin warnt Fenech Theuma, dass dieser am 16.11. festgenommen werden würde. Die Festnahme würde „Ray“ durchführen, der ihn nur einige Fragen stellen und ihn dann wieder auf freien Fuß setzen würde. Theuma müsse nur unbedingt dafür sorgen, dass bis dahin „alles sauber“ wäre.
In seiner Antwort beschwert sich Theuma bitterlich üb
er den Termin und fragt Fenech, ob „Ray“ das nicht um einige Tage verschieben könne. Er habe am 16. doch „Lotto“. Theuma nimmt damit Bezug auf von ihm organisiertes Glücksspiel. Er betrieb quasi von seinem Taxi aus ein rollendes, illegales Wettbüro. Fenech antwortet, er würde von „Ray“ eine Liste von Fragen bekommen, die man Theuma stellen würde. Auf diese solle er sich vorbereiten.

Quelle:
https://www.maltatoday.com.mt/news/national/102826/theuma_expected_a_pass_on_money_laundering_but_the_wrong_inspector_turned_up

Die Polizei soll diesen Chat zum Anlass genommen haben, um die seit langem vorbereite Festnahme Theumas dann vom 16. November auf den 14. November vorzuverlegen. Theuma soll geradezu panikartig reagiert haben, als er nicht von Raymond Aquilina, sondern einem anderen Beamten verhört wurde.

So übel das auch alles ist, ein Lichtblick besteht ja immerhin darin, dass auf es Malta noch Beamte gab und gibt, die nicht korrupt waren und sich auch nicht von ihren Vorgesetzten haben einschüchtern lassen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Europol weiterhin vor Ort ist, und das mag die rechtschaffenden Beamten vielleicht bestärken.


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20.06.2020 um 19:22
Neuer Verdacht gegen alten Bekannten

Auch der frühere Wirtschaftsminister, Chris Cardona, rückt wider in den Fokus der Ermittlungen. Am Rande der Verhandlung gegen Fenech wurde bekannt, dass Cardona im Herbst letzten Jahres, im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen ihn, wohl einen Selbsttötungsversuch mit Schlaftabletten unternommen hat.

Theuma und ein Geschäftspartner Fenechs haben ausgesagt, Fenech habe ihnen unabhängig voneinander erzählt, Cardona habe den Mordangeklagten € 350.000,- zukommen lassen. Cardona hat in einem Pressestatement dazu gesagt, „dies sei Hörensagen, das erst noch bewiesen werden müsse“. Da hat er sicher Recht, ein Dementi klingt aber anders. Das hat er wohl selbst gemerkt und in einem Interview dann noch hinterhergeschoben, es handele sich um „Unsinn, basierend auf Lügen“. Ja, wenn das so ist...
Theuma beruft sich nun aber nicht nur auf das Hörensagen von Fenech, sondern auch auf das Hörensagen des dritten Bruders, der zwei wegen Mordes angeklagten Brüder. Dieser nämlich habe Theuma berichtet, ein Anwalt, mit dem Cardona einst eine Bürogemeinschaft hatte, hätte ihn gewarnt, dass Cardona bereit wäre, die Angeklagte umbringen zu lassen, würden diese sich über ihn vor Gericht auslassen.

Jedenfalls berichtet Theuma auch, Fenech habe wohl geplant, die Geschworenen in der anstehenden Hauptverhandlung gegen die mutmaßlichen Mörder zu bestechen. Und Cardona habe oder würde oder solle sich daran beteiligen.

Die Sache ist noch lange nicht aufgeklärt.

Ich erinnere daran, dass lange Zeit durch die Presse geisterte, die Polizei habe mehrere Tatverdächtige ermittelt, die den Mord möglicherweise aus ganz unterschiedlichen Motiven heraus in Auftrag gegeben haben und man verstünde den Zusammenhang nicht. Ich versuche mir gerade bildhaft vorzustellen, wie Jorgen Fenech im Anschluss an eine Kabinettssitzung der Regierung Muscat, den Klingelbeutel herum gehen lässt, und jeder, der Daphne tot sehen wollte, wirft sein Scherflein dazu. Ganz so war es wohl nicht, aber wie weit ist dieses Bild von der Realität entfernt? Gab es da nicht einen Agatha Christie, bei dem am Ende alle Verdächtigen gemeinsam den Mord begangen hatten? „Mord im Orient-Express“ war das.

Ganz besonders bitter wäre es wohl für Cardona, falls er sich wegen seiner Handy-Daten im Zusammenhang mit seinem möglichen Bordellbesuchs in Velbert am 30. Januar 2017 in den Mord verstrickt hätte. Von denen wissen wir nämlich seit gestern, dass man aus ihnen keine Rückschlüsse ziehen kann.

Ich muss Cardonas mögliches Motiv wohl nochmal erklären:

Daphne hatte auf ihren Blog berichtet, Cardona sei am Vorabend einer (eher unbedeutenden) EU-Konferenz zu IT-Fragen am 31.01.2017 auf der Zeche Zollverein im „Men’s Spa Acapulco“ im Osten von Velbert gewesen. Bordellbesuche sind zwar auch Maltesern nicht verboten, bei der tief katholischen Bevölkerung kommt das aber gar nicht gut an.

Cardosa, der damals schon wegen früherer Spesenabrechnungen mit dem Rücken zur Wand stand, hatte Daphne umgehend wegen Verleumdung verklagt. Das Gericht hatte daraufhin Cardosas Handydaten beschlagnehmen und sie sich in einem verschlossen Umschlag übergeben lassen. Mit dem Umschlag in der Hand, hatte das Gericht den Parteien nahegelegt, sich die Sache nochmals zu überlegen, ansonsten würde man die Daten eben auswerten.

Cardosa war dagegen Sturm gelaufen, obwohl er ja gar nichts zu befürchten hätte, wenn der denn nicht im Bordell, sondern, wie er behauptete, in seinem Hotelzimmer in Essen war. Aber einmal angenommen, er war in Velbert, dann hatte er jetzt ein Problem: Die Klage zurücknehmen konnte er nicht, das hätte sofort jeder als Schuldeingeständnis gewertet. Die Daten auswerten lassen konnte er dann natürlich erstrecht nicht. Sollte aber Daphne vor der Datenauswertung versterben, dann würde das Verfahren eingestellt werden, da man nicht eine Tote verklagen kann.

Daphne starb, bevor das Verfahren fortgesetzt werden konnte.

Allerdings führte der Witwer zu Cardonas Einsetzen das Verfahren für seine ermordete Frau weiter. Schließlich nahm Cardona die Klage dann zurück, „um die Familie nicht weiter zu belasten“.

Nun hatte sich aber die auf Malta tagende, unabhängige Untersuchungskommission nochmals dieses Thema angenommen und die Daten auswerten lassen. Ergebnis: Cardonas Handy war in der Nacht vom 30. auf den 31. Januar 2017 in einen Funkmast eingeloggt, der sowohl Velbert aber auch Essen versorgt, so dass man aus den Daten keine Rückschlüsse ziehen kann, ob er denn nun im Hotel oder im Bordell war.

Wie gesagt, bitter, falls er sich deswegen zum Mordkomplizen gemacht hat.

Quelle:
https://theshiftnews.com/2020/06/01/i-will-kill-you-if-you-pin-the-murder-on-chris-cardona/

auch in Deutsch:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/daphne-caruana-galizia-chris-cardona-soll-350-000-euro-an-mutmasslichen-moerder-bezahlt-haben-a-00f52907-4a7d-42d3-a10c-86f667940c6e



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Na, Herr Cardona, zieht sich die Schlinge zu?

(Bild: The Times of Malta)


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

20.06.2020 um 19:30
Und noch'n Skandal

So, mögt Ihr noch? Jetzt wird‘s nämlich so richtig kompliziert:

Die Times of Malta und Reuters haben einen weiteren Korruptionsskandal aus der Regierungszeit Muscat aufgedeckt. Und Yorgen Fenech hängt dicke drin. Und die Regierung Montenegros. Und die Volksrepublik China.

Ich berichte mal nur die ganz, ganz kurze Kurzform. Ich muss da selbst nochmal Lesen, um das ganze Ding in seiner vollen Schönheit zu verstehen; passende links zum Selberlesen unten.

Im Jahre 2010 ereilte die Regierung von Montenegro einem spanischen Energieunternehmen, der Fersa Renovables, die Lizenz zum Bau und Betrieb eines Windparks. 23 Rotoren sollten errichtet werden. Das Projekt blieb aber schon zwei Jahre später stecken, noch bevor ein einziges Windrad errichtet wurde. Vor den Gerichten in Montenegro sind seit 8 Jahren diverse Verfahren wegen Betrugs und Bestechung und Bestechlichkeit im Zusammenhang mit dem Projekt anhängig, und um wirkliche Aufklärung ist niemand bemüht.

Im Herbst 2015 begann nun der staatliche maltesische Energieversorger, die Enemalta, sich für dieses Projekt zu interessieren. Im November 2015 schlossen die Enemalta, die Fersa und Regierung Montenegros einen Vertrag, mit dem der Windpark von der Fersa zur Enemalte überging. Die Enemlata verpflichtete sich zu Investitionen über rund € 90 Mill. und die Regierung von Montenegro sagte zu für die kommenden 20 Jahre den dort produzierten Strom für rund € 114 Mill. abzunehmen, einem Festpreis, der bei etwa dem Dreifachen liegt, für den man den Strom gegenwärtig auf dem freien, europäischen Markt kaufen könnte. Aber das ist hier eher ein Nebenkriegsschauplatz.

Die Rotoren wurden gebaut, im November letzten Jahres, als eine seiner letzten, größeren Amtshandlungen, wurde der Windpark von Ex-Premierminister Joseph Muscat zusammen mit seinem montenegrinischen Amtskollegen Milo Djukanovic eingeweiht. Der Windpark läuft und produziert Strom. Es gibt auch schöne Bilder davon. Hier ein Videoclip. Und nicht wundern, dass er von der staatlichen, chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua stammt, ich versuche es schon noch zu erklären. Aber nicht in diesem Posting, das schaffe ich heute nicht mehr.

Youtube: BRI wind farm brings green future to Montenegro
BRI wind farm brings green future to Montenegro
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Ja, ist die Welt nicht schön?! Schau‘n, wir mal...


Wir erinnern uns, dass etwa zu der Zeit, als die Enemalta das Projekt von den Spaniern übernahm, auch gerade die Verträge mit der Electrogas zur Errichtung eines neuen Gaskraftwerks auf Malta geschlossen hatte.

Wir erinnern uns weiter, dass die Electrogas ein Konsortium von drei Firmen darstellt, nämlich Siemens, dem staatlichen aserbaidschanischen Öl- und Gaskonzern Socar und einer „Investorengruppe“ aus drei wohlhabenden, maltesischen Familien. Jeder dieser drei stellt einen Geschäftsführer. Siemens halt irgendeinen Siemensmanager, die Socar damals einen gewissen Herrn Turab Musayev und Investorengruppe den hinlänglich bekannten Herrn Yorgen Fenech.

Schließlich erinnern wir uns auch, dass Yorgen Fenech Eigentürmer einer in Dubai ansässigen Briefkastenfirmen mit dem Namen 17Black ist und, dass Ex-Stabschef Keith Schembri und Ex-Energieminister Konrad Mizzi bzgl. ihrer Briefkastenfirmen in Panama angaben, einer ihrer künftigen Hauptgeschäftspartner sei die 17Black.

Soweit so gut, aber was hat das alles mit dem Windpark in Montenegro zu tun?

Nun ja, im November 2015 schließt die Enemalta, vertreten durch Konrad Mizzi, der zu den Verhandlungen insgesamt sieben Mal in Montenegro war, besagten Vertrag.

Etwa zeitgleich überweist Yorgen Fenech € 3 Mill., gekennzeichnet als Darlehn, von der seiner 17Black an eine Firma namens Cifidex mit Sitz auf den Seychellen. Eigentümer der Cifidex ist kein anderer, als sein damaliger Amtskollege in der Geschäftsführung der Electrogas, Turab Musayev.

Am 10. Dezember 2015 überträgt die spanische Fersa die Eigentumsrechte an dem Windpark auf die Cifidex und erhält von dieser dafür € 2,9 Mill.. Gut zwei Wochen, später am 28.12.2015, überträgt die Cifidex den Windpark an die Enemalta – zu einem Preis von € 10,3 Mill.


Innerhalb von gut zwei Wochen hat sich der Preis für den Windpark also verdreifacht!

Im Juni 2016 überweist die Cifidex dann die Darlehnssumme € 3 Mill. zurück an die 17Black und zahlt in einer zweiten Trance weitere € 4,6 Mill. an die 17Black mit dem Überweisungsvermerk „Profit“. Was aus diesen 4,5 Mill. geworden ist, ist nicht bekannt. Es dürfte nicht anzunehmen sein, dass Yorgen Fenech die ganz für sich alleine behalten hat. Nach menschlichen Ermessen ist auch nicht denkbar, dass Konrad Mizzi an diesem Deal nicht beteiligt war. Er - und Muscat – haben die Verträge ja ausgehandelt.

Zwei Jahre später hat die Enemalta den Windpark dann mehrheitlich, indirekt an China weiterverhökert, die ihn jetzt als Musterbeispiel für ihre „Neue Seidenstraße“ feiern.

Das muss man jetzt verdauen. Auf Malta sorgt die Geschichte momentan für richtigen Wirbel. Da wird in den nächsten Tagen und Wochen sicherlich noch einiges kommen. Muscat hat im vorauseilenden Gehorsam erklärt, er stünde den Ermittlungsbehörden für Fragen jederzeit zur Verfügung, er habe nichts zu verbergen und sich nicht vorzuwerfen.

Vorsicht, Joseph, Deine Freunde im Polizeipräsidium, Cutajar und Valletta, sind nicht mehr im Amt...


muscat

Muscat, diesmal mit Bart, bei der Einweihung des Windparks
(Bild: Lovin Malta)

Quellen:

https://www.maltatoday.com.mt/news/national/103068/yorgen_fenechs_17_black_made_profit_of_46m_from_enemaltas_purchase_of_montenegrin_wind_farm_report_claims#.Xuy9p2ozZhF

https://timesofmalta.com/articles/view/police-working-with-europol-to-investigate-17-black-montenegro-affair.799902
https://timesofmalta.com/articles/view/abela-calls-for-full-investigation-into-17-black-montenegro-affair.799752

Kritisch, schon vor den aktuellen Ereignissen:

https://theshiftnews.com/2020/03/22/the-murky-energy-project-of-joseph-muscat-and-konrad-mizzi-in-montenegro/

Daphne selbst, 2016:

https://daphnecaruanagalizia.com/2016/01/how-nice-muscat-has-found-some-more-corrupt-friends-in-montenegro/


Ein schönes Wochenende Euch allen.



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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

21.06.2020 um 09:05
@OpLibelle

Zunächst erneut vielen lieben Dank für Deine sehr ausführliche und hoch interessante Zusammenfassung der aktuellen Geschehnisse.

Es ist wirklich unfassbar, welche Dimensionen der Sumpf aus Korruption, Vetternwirtschaft und allgemeinem "Klüngel" zu haben scheint. Man gewinnt fast schon den Eindruck, auf Malta wäre jeder mit jedem irgendwie verbandelt und in Abhängigkeiten verstrickt. Ich frage mich, ob unter diesen mehr als fragwürdigen Umständen überhaupt noch eine objektive und unabhängige Gerichtsbarkeit möglich ist.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Dr. Mercieca ist Mitte/Ende Zwanzig und erst seit zwei Jahren im Besitz seiner Anwaltszulassung. Während seines Studiums war er studentischer Sprecher und bereiste u.a. Nord Korea. Gleich nach seinem Abschluss bewarb er sich auf einen Posten bei der EU, obwohl man dort ausdrücklich Juristen mit langjähriger Berufserfahrung suchte.
Weltweit gibt es immer mal wieder besonders talentierte und hochbegabte Menschen die in der Lage sind, auch in sehr jungen Jahren eine hohe fachliche Kompetenz zu erwerben und so binnen kürzester Zeit eine steile Karriere zu machen. In Anbetracht der Gesamtumstände und der mutmaßlichen privaten/geschäftlichen Verquickungen des Dr. Mercieca empfinde ich persönlich jedoch Zweifel, dass es bei ihm ausschließlich so gelaufen sein könnte. Der Verdacht, dass er gewissermaßen "Schützenhilfe" aus seinem prominenten/einflussreichen Umfeld erhalten haben könnte und so sein kometenhafter Aufstieg erklärt werden kann, ist in meinen Augen zumindest mal nicht ganz unbegründet. Immerhin an Selbstvertrauen scheint es ihm zumindest nicht zu fehlen, wenn man sein forsches Agieren betrachtet. Das könnte theoretisch natürlich auch mit einem einflussreichen Netzwerk im Hintergrund und/oder mangelnder Lebens-/Berufserfahrung begründet werden. Wie dem auch sei, seine Vorgehensweise(n) sind ziemlich bemerkenswert.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Die Frage nach dem Versteck der Tonaufzeichnungen kann man natürlich unterschiedlich interpretieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass, wenn Cutajar das Versteck der Tonaufzeichnungen rechtzeitig erfahren hätte (sie lagen im Kofferraum von Theumas Wagen), er, Cutajar, dafür gesorgt hätte, dass diese Tonaufzeichnungen in die richtigen Hände gelangen. Was allerdings aus Sicht eines Lawrence Cutajar „die richtigen Hände“ gewesen wären, vermag ich nicht zu sagen...
Auch hier tritt wieder deutlich die Dimension des Sumpfes ans Licht. Ein ganzes Netzwerk aus Entscheidern, Handlangern und Menschen, die -mutmaßlich entweder zugunsten der eigenen Karriere, des schnöden Mammons wegen oder auf Gefallensbasis- handeln. Interessant ist in diesem Fall allerdings, dass diese Details überhaupt bekannt wurden. Das System/Netzwerk zeigt so scheinbar gravierende Schwächen. Im Normalfall würde ich davon ausgehen, dass diese Verbindungen und Details auch vertuscht würden.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:So übel das auch alles ist, ein Lichtblick besteht ja immerhin darin, dass auf es Malta noch Beamte gab und gibt, die nicht korrupt waren und sich auch nicht von ihren Vorgesetzten haben einschüchtern lassen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Europol weiterhin vor Ort ist, und das mag die rechtschaffenden Beamten vielleicht bestärken.
Es scheint tatsächlich an ein paar wenigen "aufrechten" Beamten und der Rückendeckung von Europol liegen, dass hier überhaupt noch brisante Tatsachen/Indizien/Beweise/Aussagen auf den Tisch kommen. Möglicherweise besteht darin auch die einzige Chance, überhaupt noch zu einem brauchbaren und zumindest annähernd gerechten Endergebnis zu kommen. Hoffentlich wird man diese Chance auch nutzen.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Die Sache ist noch lange nicht aufgeklärt.
Leider richtig. Wir stehen noch am Anfang, auch wenn der eigentliche Gegenstand der Ermittlungen -die Ermordung von Daphne Caruana Galizia- weitgehend aufgeklärt zu sein scheint. Möglicherweise war Daphne auch "nur" die Spitze eines Eisberges. Es ist -in Anbetracht des schon jetzt sichtbaren Ausmaßes- in meinen Augen keinesfalles auszuschließen, dass neben Wirtschaftsdelikten auch noch weitere geplante oder sogar durchgeführte Kapitaldelikte ans Licht kommen könnten. Ein Skandal ohne Ende.

Damit verbunden die Frage, warum man hierzulande in der BRD nichts oder kaum etwas darüber in den Medien erfährt ? Normalerweise müßte ein solcher Skandal in einem Mitgliedsland der EU doch von höchstem, öffentlichen Interesse sein und derbe Schockwellen verursachen ?! Wie kann es sein, dass dieses Thema hier -uns Hobbyermittler auf Allmy ausgenommen- scheinbar niemanden mehr interessiert ? Wer sagt denn, dass es bei anderen Mitgliedsstaaten soetwas nicht gibt ?
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Allerdings führte der Witwer zu Cardonas Einsetzen das Verfahren für seine ermordete Frau weiter. Schließlich nahm Cardona die Klage dann zurück, „um die Familie nicht weiter zu belasten“.
Das ist doch anhand der Vorgeschichte dazu an Zynismus kaum noch zu überbieten... Wenn das alles so stimmt, wonach es nach aktueller Faktenlage sehr stark aussieht, wäre das mehr als boshaft und respektlos, traurig und verachtenswert.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Und noch'n Skandal
Ohhh je. Das wird ja ein Fass ohne Boden. Kaum eine offizielle Amtshandlung der bekannten Protagonisten, die sich nicht als möglicher Skandal entpuppt. Ich mag garnicht darüber nachdenken, was in anderen EU-Staaten abläuft. Wie gesagt... Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass nur Malta einen riesigen "Geheimsumpf" unterhalten hat.

Dir auch ein schönes Wochendende @OpLibelle !


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

21.06.2020 um 10:50
@OpLibelle
Danke für den ausführlichen Bericht .
Wäre es ein Roman würde man sagen das ist ja sowas von an den Haaren herbeigezogen , das gibt es doch nicht.
Da scheint ja jeder mit jedem irgendwie Verwandt oder befreundet zu sein,

Das so ein Land in der EU ist und die nicht härter durchgreift ist eine schande


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