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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

300 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2017, Korruption ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

04.12.2019 um 12:12
Fenech macht gerade seine Aussage.
In die Ecke gedrängt bestätigt er, dass nur Yorgen Fenech der Auftraggeber gewesen sein soll.
Das Attentat hat 150.000 Euro gekostet.
Das widerspricht vorherigen Aussagen.
Das Ende des Nebels ist noch lange nicht erreicht.
https://www.maltatoday.com.mt/news/court_and_police/99045/live_blog_melvin_theuma_to_testify_yorgen_fene
Daphnes CarOriginal anzeigen (0,3 MB)
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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

04.12.2019 um 22:58
Der Tag auf Malta begann etwas enttäuschend: Der eigentlich für den heutigen Morgen angesetzte Beginn der Vorverhandlung gegen den mutmaßlichen Morddrahtzieher Yorgen Fenech wurde abgesetzt. Zuvor hatte sowohl Yorgen Fenech selbst als auch die als Nebenkläger auftretende Familie von Daphne einen Befangenheitsantrag gegen die Richterin gestellt, da diese die Schwiegertochter des Anwalts von Noch-Premierminister Joseph Muscat ist.

Inzwischen hat sich die Richterin selbst für befangen erklärt. Ob das Verfahren - wie wohl ursprünglich geplant - bereits morgen mit einem neuen Richter starten kann, erscheint mir gegenwärtig zweifelhaft.

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Ebenfalls heute früh bewilligte sich das Parlament auf Malta verlängerte Weihnachtsferien. Die noch bis zum Jahresende geplanten Sitzungen wurden gestrichen und erste Sitzung für das kommende Jahr auf den 20.01.2020 angesetzt. Es wird allgemein erwartet, dass das Parlament dann den Nachfolger von Joseph Muscat wählen wird, der unbeirrt daran festhält, erst in der zweiten Januarwoche zurücktreten zu wollen, sobald seien Labourpartei einen neuen Vorsitzenden gefunden hat.

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Dann aber kam die Anhörung von Melvin Theuma in dem wiedereröffneten Vorverfahren gegen die drei Mordangeklagten Alfred und George Digorgio und Vincent Muscat.

Zum besseren Verständnis, muss ich noch etwas berichten, was mir hier erst durchgerutscht war, weil es erst nur als Gerücht herumschwirrte. Inzwischen ist es aber offiziell: Vincent Muscat hat eine umfängliches Geständnis abgelegt und im Gegenzug um Straffreiheit gebeten. Und zwar nicht erst im September 2019, sondern bereits im April 2018 (!). Premierminister Joseph Muscat lehnte jedoch das Gnadengesuch für seinen Namensvetter ab (sie sind nicht verwandt und nicht verschwägert). Das ganze geschah unter größter Geheimhaltung und war dann doch nicht so geheim, wie wir noch sehen werden.

In seinem Geständnis nannte er auch Theuma als Mittelmann. Von Theuma auf Fenech zu kommen, war keine große Geistesleistung für die Behörden, und die begannen dann ab Juni 2018 Fenech und Theuma abzuhören. Dazu zwei pikante Details: Das Abhören von Telefonen übernimmt auf Malta der dortige Geheimdienst, der Maltese Secret Service, in Amtshilfe für die Polizei, die über keine eigenen technischen Möglichkeiten dafür verfügt. Die Anweisungen an den Geheimdienst müssen vom Premierminister oder vom Innenminister gegengezeichnet werden. In diesem Fall war Joseph Muscat persönlich, der im Juni dem Geheimdienst die Anweisung erteilte, Fenech abzuhören. Und sowohl an dieser Lagebesprechungen als auch an denen davor und danach, die den Mordfall Daphne Caruana Galizia betrafen, nahm neben Muscat auch sein Stabschef Keith Schembri teil.

Vincent Muscat hat nun um eine gerichtliche Überprüfung der damaligen Ablehnung seines Gnadengesuchs gebeten, da zu befürchten steht, Schembri, der ja offenbar kein großes Interesse an der Aufklärung des Falles hat, habe Einfluss auf Joseph Muscat genommen.

Vincents Ehefrau hat es als schreiende Ungerechtigkeit bezeichnet, dass Dank der Aussage ihres Mannes Melvin Theuma als Mittelmann identifiziert werden konnte, der nun gegen ihren Mann aussagt und dem dazu noch Straffreiheit zugesichert wurde. Da hat sie wohl nicht ganz Unrecht...

Laut der Nachrichtenagentur Reuters, sagte Muscat aus, er habe im Frühjahr 2017 Alfred Digorgio zu dem Cafe "Busy Bee" gefahren. Kurz darauf sei Alfred wieder herausgekommen und habe Vincent gesagt, man habe einen Job, nämlich Daphne Caruana Galizia zu ermorden. Die Entlohnung habe € 150,000,- betragen sollen, davon € 30.000,- vorab.

Man habe zunächst den Plan gehabt, Daphne zu erschießen. Sie hätten sie ausgespäht und dabei bemerkt. dass sie häufig in ihrem Haus an ihrem Computer an einem bestimmten Fenster arbeiten würde. Man habe sich dann ein geeignetes Gewehr nebst Zielfernrohr aus Italien besorgt. Den Plan habe man dann aber als doch wieder als zu schwierig verworfen.

Die drei hätte sich dann eine Autobombe auf Malta von Bekannten besorgt, die in Unterweltkreisen für derartige Angebote bekannt wären.

Große Probleme habe man damit gehabt, dass Daphne ihren Wagen regelmäßig auf ihren abgezäunten Gartengrundstück geparkt habe, auf dem nachts ihr Hund frei herumgelaufen wäre.

Am Abend des 16. Oktober 2017 habe man jedoch bemerkt, dass der Wagen außerhalb des Grundstücks geparkt war. Tatsächlich war an diesen Tagen Daphne Sohn zu Gast, der an dem Tag den Wagen auf einer kleinen Stichstraße vor dem Haus geparkt hatte.

In der Nacht sei Alfred zum Wagen geschlichen und habe das Fenster der hinteren Beifahrertür aufgehebelt und dann die Bombe unter den Fahrersitz geschoben. Er - Vincent - hätte derweil auf der Straße schmiere gestanden und George hätte von einer Anhöhe aus ein Auge auf die Gegend gehabt.

Theuma habe restlichen € 120.000,- dann binnen 10 Tagen nach dem Mord gezahlt.


Soweit das Geständnis von Vincent Muscat, bzw. dass, was davon zu Reuters durchgesickert ist. Wir werden gleich sehen, dass es nahtlos mit dem heutigen Geständnis von Melvin Theuma einhergeht.


Quelle:
https://www.reuters.com/article/us-malta-daphne-confession-exclusive/exclusive-daphne-murder-accused-details-plot-to-kill-for-150000-euros-idUSKBN1Y21HJ


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

04.12.2019 um 23:04
So jetzt aber zu Theumas heutiger Aussage

Theuma erklärte, er würde die drei Angeklagten bereits seit etwa 2007 kennen. Auch Yorgen Fenech würde er seit Jahren kennen. Er sei ihm eines Tages in dessen Casino begegnet, als er - Theuma - an Automaten spielte. Man sei in Gespräch gekommen. Fenech habe ihm erlaubt, seine beiden Taxen auf dem exklusiven Stellplatz vor dem Hilton platzieren. Fenech habe ihn auch wiederholt persönlich für Fahrten angeheuert und schließlich habe er Fenech auf einer Reise nach Frankreich begleitet.

Im Rahmen eines Party bei Fenech sei er dann auch einmal Keith Schembri begegnet; die beiden hätten aber nur wenige Worte gewechselt.

Im April 2017 habe Fenech Theuma zu sich gerufen und ihn gefragt, ob er die Brüder Digeorgio kennen würde. Er - Fenech - wolle das diese für ihn Daphne Caruana Galizia aus dem Weg schaffen. Daphne würde an einer Story über Fenechs Onkel "Ray" arbeiten, die nicht bekannt werden solle.

An das genaue Datum der Auftragserteilung konnte sich Theuma nicht erinnern. Er meinte, es müsse "zwei oder drei Wochen bevor die Neuwahlen angesetzt" wurden, gewesen sein. Joseph Muscat hatte am 1. Mai 2017 Neuwahlen angekündigt. Vorausgegangen war eine Veröffentlichung von Daphne am 20. April 2017, in der sie Muscat eine Verstrickung in die Korruptionsaffäre um den Neubau des Gaskraftwerks vorwarf. Muscat hatte die Vorwürfe vehement bestritten. Ich denke, es wäre von einger Wichtigkeit, ob der Mordauftrag kur vor oder kurz nachdem die Vorwürfe gegen Muscat laut wurden, erteilt wurde. So oder so wird nur Yorgen Fenech Klarheit zum Motiv geben können.

Nach am gleichen Tag fuhr Theuma zu dem Lagerschuppen am Hafen, in der die Digeorgio-Brüder übliercherweise anzutreffen waren (und später festgenommen wurden), trug sein Anliegen vor und verabredete für den nächsten Tag ein Treffen im "Busy Bee".

Alfred forderte für die Tatausführung € 150.000,-, davon € 30.000,- als Vorkasse. Fenech soll den Preis sofrt akzeptiert haben und Theuma traf sich in der Folgezeit wiederholt sowohl mit Alfred Digorgio als auch mit Fenech, wobei er Fenechs Namen gegenüber den Digorgios nie nannte.

Wenige Tage nachdem Theuma den Mordauftrag erfolgreich weitergegeben habe, habe er einen Anrfu von Yoregn Fenech erhalten, in dem dieser ihm einen Anruf von einem Sandro Craus angekündigt hätte.

Sandro Craus ist einer von drei Abteilungsabteilungsleitern im Büro des Premierministers.

Der Anrfu kam auch prompt. Craus teilte Theuma mit, dass dieser einen Termin mit dem Stabschef Keith Schembri. Schembri wäre ihm in der Castille (Regierungsgebäude) entgegengekommen und habe ihn herumgeführt. Dabei sei auch das Foto entstanden, dass Schembri mit Theuma zeigt. Schembri habe Theuma dann Craus weitergeleitet, der ihn einen Arbeitsvertrag habe unterschreiben lassen. Weder habe man ihm gesagt, was er zu tun hätte, noch wäre er jemals an irgendeinem Arbeitsplatz erschienen. Dennoch habe er über die kommenden drei oder vier Monate pünktlich seinen Gehaltsscheck bekommen.

Inzwischen ist bei den Medien Theumas Personalakte aufgetaucht. Er war ab dem 1. Mai 2017 bei einem staatlichen Unternehmen für Gebäudeinstandhaltung als Kurier und Fahrer beschäftigt und ist es - nach der Aktenlage - bis heute.


persakte


Wenige Tage, nachdem die Neuwahlen angekündigt waren - also zwei bis drei Wochen nach der Auftragserteilung - habe Fenech Theuma angerufen und angeordnet, alle Vorbereitungen sofort zu stoppen, was Theuma auch so weitergab.

Die Neuwahlen fnden am Sonntag, den 3. Juni 2017 statt und brachten der regierenden Labourpartei einen deutlichen Wahlsieg. Muscat wurde also im Amt bestätigt.

Am Wahlabend, als der Sieg der Labourpartei feststand, wurde Theuma dann wieder von Fenech angerufen. Er solle die Mordplanungen sofort wieder aufnehmen. Theuma gab es so weiter.

In den folgenden Monaten bis zum Attentat am 17. Oktober 2017 hin, wurden die Aufforderungen von Fenech dann immer dringlicher. Fenech gab aber auch weiter, man solle es "Nicht so wie bei Bone" machen. Ich hatte vor einigen Tagen berichtet, dass ein gewisser Bone im Februar 2017 Opfer einer Autobombe geworden war, den Anschlag aber überlebt hatte, wenngleich er auch beide Beine dabei verlor. Dies mag erklären, warum - nach Vincent Muscats Geständnis - die Digorgio-Brüder vorübergehend mit Gewehr und Zielfernrohr herumexperimentierten.

Von dem Anschlag selbst habe Theuma erst aus der Presse erfahren. Alfred Digeorgio hatte zuvor schon den Kontakt mit dem Hinweis, dass das Projekt i die heiße Phase ginge, nahezu abgebrochen.

Theuma habe dann die restlichen € 120.000,- gezahlt, wobei Alfred € 5.000,- extra für optische Geräte und Mietwagenkosten gefordert habe; Alfred sei zu dieser Zeit mit einem weißen Kleinwagen unterwegs gewesen. Da ist er also, der weiße Kleinwagen, von dem zunächst so oft die Rede war.

Am Dienstag, den 28. November 2017 habe Fenech dann wieder Theuma angerufen und ihn gebeten, die Digeorgios zu warnen, dass ihre Festnahme bevorstehen würde. Feneche habe vermutet, sie würden am 5. Dezember 2017 festgenommen werden. Tatsächlich erfolgte der Zugriff bereits einen Tag eher, am Montag, den 04. Dezember 2017.

Nach der Inhaftierung der drei Mordverdächtigen, will Theuma sich rührend gekümmert habe: Über den dritten Digeorgio-Bruder bzw. über die Tochter von Muscat habe er jedem der drei, jeden Monat € 100,- aus eigener Tasche ins Gefängnis bringen lassen. Mehrfach hätten sie Gelder für ihre Verteidiger gefordert. Fenech hab eüber Theuma zwei Mal € 30.000,- den Anwälten zukommen lassen und bei einer dreitten Gelegenheit hätte Theuma aus eigener Tasche nochmals € 20.000,- bezahlt, da Fenech sich über Woche nin Schottland aufgehalten habe. Er habe dort eine Entziehungskur gemacht. Fenech sei kokainabhängig oder war es damals zumindest.

Im April 2018 - das Verhältnis zwischen Theuma und Fenech war da schon deutlich abgekühlt - warum wird aus seine Aussagen nicht ganz klar - hätte Fenech ihn angerufen und mitgeteilt, dass Vincent Muscat ein Geständnis ablegen wolle und um Straffreiheit gebeten habe. Offenbar versetzte das beide Männer - Theuma wie auch Fenech - einigermaßen in Panik.

Wenige Tage später hätten ihn - nach telefonsischer Vorankündigung - zwei Männer, "Johann" und "Kenneth" aufgesucht, die angaben, für die Büro des Premierminister zu arbeiten. Kenneth habe in Theumas Anwesenheit ein längeres Telefonat geführt. Theuma geht davon aus, dass der Gesprächspartner von Kenneth Keith Schembri war. Nach dem Telefonat habe Kenneth ihm gesagt, er möge den drei Mordangeklagten ausrichten, dass sie am "22ten" (welcher Monat bleibt unklar, Mai 2018?), vom Gericht unter Auflagen aus der U-Haft entlassen werden würden. Jeder von ihnen würde nach seiner Freilassung einen Betrag von € 1 Million erhalten.

Die Identität von Kenneth steht inzwischen fest: Es handelt sich um einen gewissen Kenneth Camilleri. Camilleri war Polizeibeamter und wurde von Joseph Muscat im Jahre 2013 zum Geheimdienst versetzt und war in der Folgezeit - noch bis weit in das Jahr 2019 hinein - einer von Muscats Leibwächtern.


kennethOriginal anzeigen (0,4 MB)

Pressefoto aus Muscats Wahlkampf 2017. Im Kreis Kennth.


Die mutmaßlichen Mörder hatten in der Vergangenheit wiederholt Anträge auf Freilassung gestellt, waren damit jedoch immer gescheitert.

Nachdem sich das Verhältnis von Theuma zu Fenech weiter abgekühlt hatte - oder zumindest Theuma dies so empfand - begann er Gespräche mit Fenech auf seinem Handy aufzuzeichnen. Es sollen mindestens drei Aufzeichnungen existieren, in denen über den Mord gesprochen wurde. Eine Aufzeichnung stamme aus seinem Taxi, eine aus einem Nachtclub, der Fenech gehört und einer aus Fenechs Wohnung.


Soweit im wesentlichen die heutige Aussage Theumas. Die Verhandlung soll am 12. Dezember 2019 mit dem Abspielen der Tonaufzeichnungen fortgesetzt werden. Als weiterer Verhandlungstermin ist der 7. Januar 2020 vorgesehen.

Theuma wurde mit schusssicherer Weste mit Polizeieskorte aus dem Gerichtsgebäude gebracht.

Hier seine Abfahrt im Video:


https://vimeo.com/377283658


Von mir heute Abend kein Kommentar. Das spricht einerseits für sich selbst und macht einen anderseits aber auch sprachlos. Und das war heute nur der Anfang...


Quellen:

https://timesofmalta.com/articles/view/how-melvin-theuma-planned-the-murder-of-daphne-caruana-galizia.754825

https://timesofmalta.com/articles/view/live-blog-daphne-murder-middleman-to-testify-as-meps-continue-their.754753

https://www.maltatoday.com.mt/news/national/99053/caruana_galizia_murder_kenneth_from_castille_formed_part_of_prime_ministers_security_detail


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

04.12.2019 um 23:09
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ob mit -in absteigender Reihenfolge- Schembri, Fenech, Theuma und den Bombenlegern die gesamte, mutmaßliche Befehlskette des Attentates schon abgedeckt ist, wage ich mal vorsichtig zu bezweifeln.
Ganz unten in der Kette steht sicherlich Vincent Muscat. Ob eines Tages der Name "Muscat" auch ganz oben auf der Liste steht? "Muscat" ist ja ein häufiger Name auf Malta... ;-)
Zitat von JozanJozan schrieb:Das Attentat hat 150.000 Euro gekostet.
Das widerspricht vorherigen Aussagen.
Das war ein Missverständnis, das nach der Reutersveröffentlichung in den Medien entstanden war. Die drei mutmaßlichen Mörder haben gmeinsam € 150.000,- erhalten, nicht € 150.000,- pro Kopf.


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

05.12.2019 um 09:01
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Ganz unten in der Kette steht sicherlich Vincent Muscat. Ob eines Tages der Name "Muscat" auch ganz oben auf der Liste steht? "Muscat" ist ja ein häufiger Name auf Malta... ;-)
Wenn Du Dir die von mir zuvor verlinkte Dokumentation anschaust, entsteht wirklich der Eindruck, der Name "Muscat" wäre die maltesiche Version des deutschen "Meyer". Es kam aber auch die Aussage darin vor, dass auf Malta viele miteinander verwandt seien und familiär in irgendeiner Weise verbunden, was die Korruption erleichtere...

Interessant ist, diesen Mordauftrag mit so vielen Details präsentiert zu bekommen. Normalerweise werden nur die belasteten Personen bekannt, nicht die ganzen Aussagen. Und ja, ich bin dazu auch ziemlich sprachlos. Mitten in der EU war so etwas lange Zeit unvorstellbar. Umso wichtiger, dass dieser, -sich anbahnende- Megaskandal möglichst umfassend aufgeklärt und auch öffentlich wird.


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

05.12.2019 um 11:38
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Wenn Du Dir die von mir zuvor verlinkte Dokumentation anschaust, entsteht wirklich der Eindruck, der Name "Muscat" wäre die maltesiche Version des deutschen "Meyer". Es kam aber auch die Aussage darin vor, dass auf Malta viele miteinander verwandt seien und familiär in irgendeiner Weise verbunden, was die Korruption erleichtere...
Da war ich auch schon neugierig. Einer der häufigsten Nachnamen ist es nicht, die Linie aber wohl lang. Als Randnotiz:

https://maltagenealogy.com/muscat
https://timesofmalta.com/articles/view/Why-most-Maltese-share-the-same-100-surnames.506018
The Prime Minister’s surname – Muscat – is Italian or French and dates back to the late middle ages. Its origin may refer to a grower of muscat grapes, or a producer or merchant of muscatel, a strong sweet wine made from the muscat grape grown in the Loire Valley. But it can also mean ‘fly’ from the Italian mosca or the Jewish ‘nutmeg’.
"Der Nachname des Premierministers - Muscat - ist italienisch oder französisch und stammt aus dem späten Mittelalter. Der Ursprung könne sich auf einen Vinzer, Abfüller oder Händler von Muskateller beziehen, einem starken süßen Wein, der aus der im Loiretal angebauten Muskattraube hergestellt wird. Es kann aber auch "Fliege" (italienisch 'mosca') oder "Muskatnuss" (hebräisch 'egoz musquat) bedeuten."


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

05.12.2019 um 19:38
Samstag fliegt Noch-Premierminister Joseph Muscat nach Rom, wo er vom Papst empfangen wird. Italiens Ministerpräsident Conte hat unterdessen ein für den gleichen Abend geplantes Essen mit Muscat abgesagt.

Die Labourpartei sucht nach Mitteln und Wegen, Muscat doch noch vor Weihnachten loszuwerden. Heute sagten gleich mehrere Politiker ab, die als Nachfolger gehandelt wurden. Offenbar will man es hinter den Kulissen so hinbiegen, dass nur noch ein Bewerber (nämlich der amtierende Stellvertreter) bleibt. Dann kann man sich die Mitgliederbefragung sparen. Die Bewerbungsfrist läuft nich bis Mittwoch, den 11.12.2019. Bleibt dann nur ein Kandidat, könnte der noch vor Weihnachten ins Amt.

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Wir müssen die laufenden Verfahren, die in der Mordsache anhängig sind, mal durchsortieren. Da sind...

1.) das wiedereröffnete Vorverfahren gegen die drei Mordangeklagten

2.) das noch nicht eröffnete Vorverfahren gegen Yorgen Fenech

3.) Yorgen Fenechs Klage auf Absetzung des Chefermittlers

4.) Yoregn Fenechs Klage gegen die Ablehnung seines Gnadengesuchs

5.) die Klage der Digeorgio-Brüder gegen die Stattgabe des Gnadengesuchs betreffend Melvin Theuma

6.) die noch nicht begonnene Hauptverhandlung gegen die drei Mordangeklagten

7.) eine noch nicht begonnene Hauptverhandlung gegen die Digeorgio-Brüder wg. Sozialbetrug und Geldwäsche


Heute stand Nr. 3 an, Fenechs Klage auf Absetzung des Chefermittlers Keith Arnaud. Arnaud war in diese Position gekommen, nachdem die Familie von Daphne den ersten Chefermittler in dieser Sache erfolgreich wegen der Besorgnis der Befangenheit herausgeklagt hatte.

Fenech plauderte in der heutigen Verhandlung (unter Eid) zunächst über seine Beziehung zu Keith Schembri. Die beiden würden sich seit Kindertagen kennen und hätten ein brüderliches Verhältnis.

Schembri hätte ihn - Fenech - quasi ab der ersten Woche nach dem Attentat ständig auf dem Laufenden gehalten. Von Schembri habe er von der bevorstehenden Festnahme der Angeklagten im Dezember 2017 erfahren, er habe von Vincent Muscats Geständnis im April 2018 erfahren, ebenso davon, dass sein - Fenechs - und Theumas Telefon ab Mai 2018 abgehört wurden. Und schließlich hab eer natürlich auch von den Plänen gewusst, Theuma im Gegenzug für dessen Beweismittel Straffreiheit anzubieten.

Alle Aussagen Fenechs decken sich mit denen von Theuma gestern.

Schembri habe alle diese Informationen von Arnaud. Arnaud und Schembri seien gut bekannt. Arnauds Ehefrau würde ihren Job beim Straßenbauamt Schembri verdanken.

Das Straßenbauamt dementiert. Man hab edie offene Stelle dem Arbeitsamt gemeldet und Frau Arnaud sei die einzige Bewerberin gewesen.

Während Fenech in Polizeigewhrsam gewesen sei, habe Schembri ihm zwei Kassiber über ihren gemeinsamen Arzt - Dr. Vella - zugespielt.

Schembri und der Arzt sollen am 16. Dezember hierzu vernommen werden. Angeblich sollen die Kassiber Anweisungen enthalten, Schembri herauszuhalten und stattdessen den Wirtschaftsminister Chris Cardona mit dem Mord zu belasten.


Quelle:
https://www.maltatoday.com.mt/news/court_and_police/99069/live_yorgen_fenech_in_court_contesting_lead_investigator_in_caruana_galizia_murder_case


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

05.12.2019 um 20:03
Noch-Premierminister Joseph Muscat wurde heute auf dem Weg in seinen Amtssitz von der Times auf Malta gefragt, ob er von dem Mord an Daphne Caruana Galizia vorab Kenntnis gehabt habe. Er verneint das und sagt, er habe auch keinen Grund gehabt, Schembri aus den laufenden Lagebesprechungen mit der Polizei abzuziehen.

Schaut Euch doch biite das kurze Video (1:29 Min.) einmal unvoreingenommen an:


Dateianhang: timesofmalta.com - Watch Muscat refuses to say if he is still in touch with Schembri.mp4 (17778 KB)


Manche Menschen behaupten, sie könnten Lügner an ihrer Mikro-Mimik erkennen. Ein exakte Wissenschaft ist das sicherlich nicht. Dennoch ... erst ein künstlicher Lacher, dann Wegschauen als ihm das Wort "Mord" nicht über Lippen will dann noch ein Stotterer ... und noch ein Stotterer... Ich habe es mal zusammengeschnitten, was ich meine:

Dateianhang: Unbenannt.mp4 (9858 KB)

Lügt er? Sagt er die Wahrheit? Hat jemand eine Meinung dazu?


Quelle:
https://timesofmalta.com/articles/view/muscat-refuses-to-say-if-he-is-still-in-touch-with-schembri.754996


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

05.12.2019 um 22:11
Am Anfang meines Einlesens in den Fall, war ich schon überzeugt, dass Daphne etwas gefunden hatte. Jedoch im journalistischen Stile etwas übertreibt bzw. eine Ahnung von etwas hat, ohne es genau zu wissen und es mal „auswirft“. Gerade eine der letzten Aussagen „es ist alles noch viel schlimmer etc....“ war für mich ein Beleg meiner Meinung.

Nach den gestrigen News hier: ich glaube, dass es noch viel schlimmer ist!!!
In dieser Richtung hatte ich heute morgen ganz kurz geschrieben, dass ich einfach nur baff sei und es mit meinem Nachdenker „Europa 2019...“ beendet.
Wurde hier wegen Spam (???) entfernt.

Meine Meinung: er sagt eindeutig nicht die Wahrheit - weniger wegen der Mimik, da bin ich kein Experte.
Aber weil alle anderen Befürchtungen in real weit übertroffen wurden, das Thema 17 Black noch nicht einmal richtig angefangen hat und die Aussagen zum Stopp des Mordauftrages und Wiederaufnahme ganz eindeutig in eine Richtung weisen. Neben vielen weiteren Details... ich denke nur an das Erfolgsmodell des Erkaufens einer Staatsbürgerschaft....

Wenn man solch ein Buch lesen würde, würde man es für gnadenlos ausgedacht halten und es eben als frei erfunden ohne Realitätsbezug abtun. Spannungsreich lesen würde ich es sicherlich. Meine eigene Phantasie würde zum Ausdenken einer solchen Geschichte jedoch ganz sicher nicht reichen.

Meine Angst: Wer soll das kleine Land aus so einer Krise ziehen? Gibt es da überhaupt jemanden, der unvorbelastet ist und über alle Zweifel erhaben?
Mit Schrecken denke ich, was dann noch passieren kann, wenn gewisse Leute hier ihre Aktien weiter sinken sehen und zur Durchsetzung ihrer Interessen noch mehr Geld in wen oder was auch immer investieren. Wie soll die Bevölkerung dann gut und böse unterscheiden?


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

06.12.2019 um 09:48
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Lügt er? Sagt er die Wahrheit? Hat jemand eine Meinung dazu?
Erst einmal vielen Dank für Deine kenntnisreichen Zusammenfassungen der maltesischen Berichterstattung, die kaum noch Raum für Fragen offen lassen!

Ich bin zwar kein Mimik-Experte und die exakte Lügen-Entlarvungs-Methode ist noch nicht erfunden worden. Aber ich habe ein bisschen Erfahrung, wie Politiker auf Vorwürfe reagieren (können). Und wie sie beraten werden, wenn es massive Vorwürfe gegen sie gibt.

Muscat steht natürlich schon objektiv extrem unter Druck, völlig egal, ob er etwas mit dem Mord zu tun hat oder nicht. Das könnte jegliche Mimik erklären. Vielleicht hat ihn bisher nur sein Amt davor bewahrt, zur Polizei vorgeladen zu werden. Seine Reaktion könnte also auch nur diejenige eines Menschen sein, der gequält, geschmerzt, entrüstet, empört Dinge zurückweisen muss, die tatsächlich nichts mit ihm zu tun haben. Das ist aber - politisch - schon dann nicht mehr der Fall, wenn ein enger Vertrauter darin verwickelt ist.

Politiker versuchen eigentlich, unangenehme Dinge zu deligieren. So zu deligieren, dass sie damit nichts zu tun haben und ihre Hände in Unschuld waschen können. Dafür haben sie dann Lakaien, die ihnen die Wünsche von den Augen ablesen, das dann tun und damit ihre eigene Macht verstärken. So kommt es zu Vertrauens- und Abhängigkeitsverhältnissen.

Nixon hat sich dabei ziemlich dämlich verhalten, kriminelle Naturen wie Trump machen das schon wesentlich gewiefter. Es gibt auch die Fälle, wo die Lakaien über das Ziel hinausschießen und Dinge tun, die politisch schädlich oder eben gar strafbar sind. Das Problem Muscats (deshalb führt auch kein Weg an seinem Rücktritt vorbei): Er hatte ein dickes Motiv, Daphne irgendwie loszuwerden oder mundtot machen zu lassen. Er hatte einen Stabschef, der mit dem Mord irgendwie verstrickt ist. Auch wenn das strafrechtlich noch nicht reicht, politisch ist das ein Desaster. Und auch deshalb kann einem die Mimik schon mal entgleiten.


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

07.12.2019 um 11:07
Gestern sagte Joseph Muscat kurzfristig seine Teilnahme an einer Konferenz der Mittelmeer-Anrainerländer zu Flüchtlingsfragen ab und schickte stattdessen seinen Außenminister. Ob er am Treffen der EU-Regierungschef am 12./13. in Brüssel teilnimmt scheint fraglich. Es wird gewitzelt, wer ihm wohl die Hand schütteln wird und wer ihm einen Handschlag verweigern wird. Sein Abtritt wird zunehmend zu einem würdelosen Schauspiel.

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Die maltesische EU-Abgeordnete Wikipedia: Roberta Metsola wird zukünftig im Europäischen Parlament einen Ausschuss zur Korruptionsbekämpfung leiten. Sie war es, die vor einigen Tagen als erste Muscat einen Handschlag verweigert hatte.

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Die von einer Firma Schembris imprortierte Nudelsorte "Rummo", für die der Hausarzt von Fenech Reklame lief, verkauft sich derzeit schlecht auf Malta. Viele Supermärkte räumen ihre Lager und bieten bis zu 25% Nachlass auf den ursprünglichen Preis.

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Bei der Auszählung der laufenden Verfahren oben hatte ich noch vergessen:

8.) unabhängige Untersuchung des Mordes auf Initiative des Europarates

Die Verhandlung wurde gestern eröffnet. Sie wird von einem ehemaligen Richter geleitet, dem ein weiterer ehemaliger Richter und eine aktive Richterin beisitzen. Als erstes sagten gestern einer der Söhne und der Ehemann von Daphne aus. Vieles blieb dabei recht allgemein. @Slaterator hatte oben eine Doku verlinkt. Ich kann mich seiner Empfehlung nur anschließen. Daphnes Sohn berichtet in der Doku ähnlich, wie er es gestern vor Gericht tat.

In einigen Punkten wurde es denn aber doch konkreter. So erfuhr man, dass Daphne schon vor den Panama-Papers Kenntnis von den Briefkastenfirmen von Schembri und Mizzi hatte. Und zwar, Daphnes Sohn deutete das an, durch die maltesische Finanzaufsicht, die wiederholt Informationen zu ihr durchsickern ließen. Das war allerdings bereits seit Jahren ein offenes Geheimnis auf Malta. Alle diese Informationen liegen auch seit Jahren der Abteilung für Wirtschaftskriminalität der maltesischen Polizei vor, gegen deren Leiter Daphnes Sohn schwere Vorwürfe erhob.

Er wie darauf hin, dass diese Informationen in der Hand seiner Mutter für Fenech so bedrohlich waren, dass er ihre Ermordung in Auftrag gab, während die gleichen Informationen in Hand der Polizei nichtmal Anlass zur Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens gaben.

Wir müssen abwarten, wie die drei Richter die Sache weiter angehen werden und wie tief und ernsthaft sie da bohren werden..

Quelle:
https://lovinmalta.com/news/live-blog-first-day-of-the-public-inquiry-into-assassination-of-daphne-caruana-galizia/

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Dann ging die Polizei gestern der Aussage von Theuma bzgl. seiner Phantom-Beschäftigung nach. Der Abteilungsleiter im Büro des Premierminister, zu dem ihn Schembri geschickt hatte, Sandro Craus, sagte aus, er habe lediglich auf Anweisung gehandelt. Auf wessen Anweisung sagte er nicht. Es gab aber nur zwei Leute, die ihm Anweisungen erteilen konnten: Joseph Muscat und Keith Schembri. Etwas deutlicher wurde da der Geschäftsführer der staatlichen Gebäudeinstandhaltungsfirma, in der Theuma untergekommen war. Er sagte, er habe auf direkte Anweisung Schembris gehandelt.

Insgesamt bekam Theuma 4 x einen Gehaltsscheck über jeweils € 1.200,- netto fürs Nichtstun.

Quelle:
https://timesofmalta.com/articles/view/they-were-schembris-orders-ceo-who-gave-theuma-phantom-job-tells.755221

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Für das Wochenende erwarte ich keine neuen Entwicklungen, aber das hatte ich vor einer Woche auch geschrieben. Sonntag wird eine Groß-Demo gegen Muscat stattfinden. Wir werden aber vor Weihnachten noch einiges an Neuigkeiten hören:

  • Dienstag, 10.12.19: Fortsetzung der unabhängigen Mord-Untersuchung; geladen sind zunächst weitere Familienangehörige und Bekannte von Daphne,


  • Donnerstag, 12.12.19: Fortsetzung der Vorverhandlung gegen die drei Mordangeklagten; geplant ist das Abspielen der Tonaufzeichnungen Theumas,


  • Montag, 16.12.19: Verhandlung über Fenechs Beschwerde gegen die Ablehnung seines Gnadengesuchs, verbunden mit der Frage, wer ihm was an Informationen zugespielt hat; geladen ist Fenech, Schembri (!) , Hausarzt Dr. Vella und auch eine Reihe von Ministern, wobei es da noch ein juristisches Hickhack gibt, inwieweit diese über Kabinettsbesprechungen aussagen dürfen,


  • Termin offen, aber aufgrund gesetzlicher Fristen zwingend im Laufe der kommenden Woche: Beginn der Vorverhandlung gegen Fenech


Und nach meiner Rechung steht auch weitehrin die Festnahme der Agius-Brüder aus, die nach der Aussage Theumas die Bombe beschafft haben sollen. Ich habe keine Ahnung, warum man die noch frei herumlaufen läßt.
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Zitat von MasijanimaMasijanima schrieb:Wer soll das kleine Land aus so einer Krise ziehen? Gibt es da überhaupt jemanden, der unvorbelastet ist und über alle Zweifel erhaben?
Es gibt in beiden großen Parteien einige "ältere Herren", die sich schon mehr oder weniger aus der aktiven Politik zurückgezogen haben, die ich für integer halte. Aber die machen bisher keine Anstalten, sich reaktivieren zu lassen.
Zitat von monstramonstra schrieb:Politiker versuchen eigentlich, unangenehme Dinge zu deligieren. So zu deligieren, dass sie damit nichts zu tun haben und ihre Hände in Unschuld waschen können. Dafür haben sie dann Lakaien, die ihnen die Wünsche von den Augen ablesen, das dann tun
Wenn ein Politiker seinen Freund und Korruptions-Komplizen aus der Wirtschaft beseite nimmt, und ihn bittet, sich doch "dieses Problems" anzunehmen, ist das dann Anstiftung zum Mord? Wenn beide auch non-verbal wissen was gemeint ist, sicherlich; Beweisfragen mal dahingestellt, es wird immer Wort gegen Wort stehen. Bitte nicht missverstehen, ich behaupte nicht, dass es so gewesen ist, ich war nicht dabei.

Fenech ist 39 Jahre alt. Er will ganz offensichtlich eine lebenslange Freiheitsstrafe vermeiden, wobei "lebenslang" auf Malta - wie bei uns - schon so 15, 16, 17 Jahre bedeutet. Auch wenn er sicher keine Straffreiheit, Zug umd Zug für seine Aussagen bekommen wird, es bleibt die Möglichkeit, sich beim Strafmaß mit der Staatsanwaltschaft und dem Gericht zu einigen. 12 Jahre ist die Mindeststrafe für Mord auf Malta. Das bedeutet, er könnte nach rund 8, 9 Jahren auf eine vorzeitige Entlassung hoffen. Das ist schon ein deutlicher Unterschied zu 16, 17 Jahren. Abwarten, wie er sich entscheidet...


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

07.12.2019 um 11:22
Die Times of Malta hat ein kleines who-is-who veröffentlicht:

https://timesofmalta.com/articles/view/whos-who-in-the-daphne-caruana-galizia-murder-plot.755023



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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

07.12.2019 um 12:48
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:So erfuhr man, dass Daphne schon vor den Panama-Papers Kenntnis von den Briefkastenfirmen von Schembri und Mizzi hatte. Und zwar, Daphnes Sohn deutete das an, durch die maltesische Finanzaufsicht, die wiederholt Informationen zu ihr durchsickern ließen. Das war allerdings bereits seit Jahren ein offenes Geheimnis auf Malta. Alle diese Informationen liegen auch seit Jahren der Abteilung für Wirtschaftskriminalität der maltesischen Polizei vor, gegen deren Leiter Daphnes Sohn schwere Vorwürfe erhob.
Es ist schon unglaublich, wie tief das Land im Sumpf der Korruption steckt. Eine solche Skandalinformation dürfte in einem Rechtsstaat niemals zu einem "offenen Geheimnis" werden. Aber was eben tun, wenn so gut wie jeder wichtige Entscheider da mit drinsteckt ? Richtig. Nichts...
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Er wie darauf hin, dass diese Informationen in der Hand seiner Mutter für Fenech so bedrohlich waren, dass er ihre Ermordung in Auftrag gab, während die gleichen Informationen in Hand der Polizei nichtmal Anlass zur Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens gaben.
Vor wem oder was hatte Fenech also Angst, wenn die Polizei bereits keine Gefahr mehr darstellte ? Ich vermute, er war über diesen Umstand über seinen "innigen" Kontakt zu Schembri stets gut informiert. Vor Geschäftspartnern also ? Oder gab es ein Netzwerk von anderen "Gleichgesinnten", die mit ihm aufgeflogen wären und im Gegensatz zu Fenech im eigenen Land Strafverfolgung fürchten mußten ? Wurde womöglich noch Fenech selbst beauftragt, das "Problem" gegen Endgeld zu lösen ?
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Die Times of Malta hat ein kleines who-is-who veröffentlicht
Da hat man sogar eine bebilderte Schautafel der bisher bekannten Befehlskette inkl. Einflussnehmern....Letztere würden heute wohl als Influencer bezeichnet... ;) Ich wette, da fehlen noch mindestens 2-5 Personen, deren Beteiligung/Rolle bis dato noch unbekannt ist...


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

07.12.2019 um 13:59
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Eine solche Skandalinformation dürfte in einem Rechtsstaat niemals zu einem "offenen Geheimnis" werden.
Eine der wenigen Behörden, die bis 2017 noch nicht vom Kopf her stank, war die Anti-Geldwäsche-Aufsicht auf Malta, die FIAU ( https://www.fiumalta.org/ (Archiv-Version vom 24.03.2019) ). Deren Chef wurde abgelöst, als er gerade bei der Fertigstellung eines (nicht-öffentlichen) Berichts über mutmaßliche Korruption im Zusammenhang mit dem Kraftwerksneubau war. Sein Nachfolger hat den Bericht lange Zeit nicht angefasst und dann schließich seine eigene Version dem Polizeipräsidenten übergeben, der ihn ganz schnell in die Abteilung für Wirtschaftskriminalität weitergeschoben hat. Und dort sah man keinen Anfangsverdacht gegen niemanden.

Das hat einige Beamte auf der unteren und mittleren Ebene so aufgebracht, dass sie quasi aus "Notwehr" gegen ihre Vorgesetzten, die ihnen das Ermitteln verboten haben, dann immer wieder Infos an Daphne und - nach ihrem Tod - an die Journalistenguppe, die ihre Arbeit fortgeführt hat, haben durchsickern lassen.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Vor wem oder was hatte Fenech also Angst, wenn die Polizei bereits keine Gefahr mehr darstellte ?
Ich denke schon, er hatte Angst vor weiteren Veröffentlichungen. Zwar konnte er sicher sein, dass die Abt. Wirtschaftskriminalität den Deckel draufhalten würde, solange die für ihn übelsten Tatsachen leidlich geheim blieben, er musste aber sicherlich fürchten, dass Daphne weitere Informationen veröffentlichen würde und irgendwann der Druck auf dem Topf so groß werden würde, dass man eben nicht mehr den Deckel draufhalten kann.

Und dann denke ich, der Anschlag galt nicht nur Daphne in Person, er sollte auch andere abschrecken, Informationen druchzustecken oder zu ermitteln. Es war eine Machtdemonstration, denke ich.


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

07.12.2019 um 14:20
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Wenn ein Politiker seinen Freund und Korruptions-Komplizen aus der Wirtschaft beseite nimmt, und ihn bittet, sich doch "dieses Problems" anzunehmen, ist das dann Anstiftung zum Mord?
Das Problem bei solchen Konstellationen ist, dass eine strafrechtliche Beurteilung davon abhängt, was im Kopf der Beteiligten konkret vor sich gegangen ist. Da brauchen wir Vorsatz (es gibt keine fahrlässige Anstiftung). Und der ist nur gegeben, wenn es - so jedenfalls in Deutschland, aber in Malta dürfte das im Grundsatz nicht anders sein - ein "Wissen und Wollen" der objektiven Tatumstände gibt.

Die Beweisfragen sind dann nochmals ein anderes Problem. Mal angenommen, der Politiker verteidigt sich damit, dass der Korruptions-Komplize ihn erheblich missverstanden habe. Er habe nur gemeint, man müsse die Journalistin auf dem Gerichtswege mundtot machen. Dann hat der Komplize die Alleinschuld. Und die wird er nicht auf sich sitzen lassen. Er wird nicht die alleine Verantwortung übernehmen, sondern stattdessen den Politiker belasten. Klar, dann steht Aussage gegen Aussage, aber das bedeutet nicht zwangsläufig Freispruch. Sondern dann bekommen die Motive der Beteiligten, eventuelle Zahlungen und sonstige Nebenumstände erhebliche Bedeutung.

Aus politischer Sicht sind solche "Machtdemonstrationen" eher ein Zeichen der Schwäche oder aufkommender Panik. Und mögen sie auch kurzzeitig Entlastung bringen, so sind sie auf längere Sicht immer kontraproduktiv, jedenfalls in einer liberalen Demokratie. Aber selbst die Mordaktionen mit Polonium, Nowitschok oder kürzlich im Kleinen Tiergarten dürften für die russische Führung eher schädlich sein.

Hier ist der Fehler natürlich auch, sich mit einer Journalistin angelegt zu haben. So lange es Pressefreiheit gibt, führt das zu gewaltigen Solidaritätsaktionen der Kollegen, die sich selbst und in ihrem Selbstverständnis angegriffen fühlen. Das ist ja wohl auch in Malta so. Eine Einschüchterung wäre letztlich nur erfolgreich, wenn darauffolgend so viele weitere Journalisten ermordet worden wären, dass ein Klima der Angst und des Schweigens entstanden wäre.


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

08.12.2019 um 06:52
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Das hat einige Beamte auf der unteren und mittleren Ebene so aufgebracht, dass sie quasi aus "Notwehr" gegen ihre Vorgesetzten, die ihnen das Ermitteln verboten haben, dann immer wieder Infos an Daphne und - nach ihrem Tod - an die Journalistenguppe, die ihre Arbeit fortgeführt hat, haben durchsickern lassen.
Es ist schon mutig, wenn Beamte gegen ihren Chef und die Behörde (geheime/brisante) Informationen weitergeben. Da passiert nicht einfach so. Wahrscheinlich ist die tatsächliche Dimension dieses kriminellen Sumpfes noch weit größer, als bisher schon bekannt. Man darf ja auch nicht vergessen, dass diese Beamten damit ihre Karriere riskieren und ggf. noch weit mehr. Für "Whistleblower" gab und gibt es nur unzureichenden Schutz und Absicherung. Es zeigt darüber hinaus auch den Stellenwert und das Ansehen von DCG als Journalistin und "Instanz" auf Malta, welche diese Informationen -mutmaßlich im Vertrauen auf konsequente Veröffentlichung- exklusiv zugespielt bekam.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:er musste aber sicherlich fürchten, dass Daphne weitere Informationen veröffentlichen würde und irgendwann der Druck auf dem Topf so groß werden würde, dass man eben nicht mehr den Deckel draufhalten kann.
Das stimmt allerdings. Weil Fenech jedoch nicht der Einzige in diesem großen, kriminellen System aus Kurruption, Steuerhinterziehung, Geldwäsche usw. ist, kann ich mir schon vorstellen, dass viele Andere ebenfalls vor den zu erwartenden Enthüllungen von DCG Angst hatten und damit auch ein Mordmotiv. Der Ansatz: Fenech könnte als maltesischer Geschäftsmann mit Ortsbezogenheit und umfassendem lokalem Netzwerk als "Problemlöser" prädestiniert gewesen sein, so das es noch weitere Drahtzieher/Auftraggeber außerhalb Maltas geben könnte. Das ist aber nur ein Ansatz/eine Vermutung, da es (noch) keine belastbaren Indizien dazu gibt.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Und dann denke ich, der Anschlag galt nicht nur Daphne in Person, er sollte auch andere abschrecken, Informationen druchzustecken oder zu ermitteln. Es war eine Machtdemonstration, denke ich.
Das wurde auch in der Arte-Dokumentation so gemutmaßt. Ich halte das ebenfalls für sehr wahrscheinlich.


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

08.12.2019 um 13:37
Joseph Muscat heute auf Abschiedstournee. Man kann zwei Dinge erkennen:

Die Masse hat sich zur Menge zurückentwickelt. Es sind ein paar hunderte Menschen zu sehen, und daher diesmal keine Drohnenbilder von all seinen Anhängern, die die Straßen verstopfen.

Joseph Muscat - was immer er sagt - hat nichts gelernt. Er hält sich immer noch für den Größten, den die Umstände zwingen, abzudanken. Von Reue keine Spur.

Ehefrau Michelle wirkt abwesend.

https://www.facebook.com/partitlaburista/videos/421910375353503/

Muscat Abschiedstournee


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

08.12.2019 um 13:39
Und hier, im Gegensatz dazu, Daphne Caruanas tapfere Eltern.
Daphnes Parents


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

10.12.2019 um 21:54
Sowohl am vergangenen Samstag, als auch am Sonntag, wurde Keith Schembri für einige Stunden zur Polizei einbestellt. Angeblich sei es dabei um de Phantom-Job gegangen, den er dem Mittelsmann Theuma vermittelt hat. Die Sache wurde heute dem Gericht übergeben und ist nun Gegenstand einer gerichtlichen Untersuchung.

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Am gestrigen Montag haben rund 50 Demonstranten morgens einen Sitzstreik im Inneren des Regierungsgebäude durchgeführt. Noch-Premierminister Joseph Muscat bleib der Zugang zu seinem Büro für fünf Stunden versperrt. Die Tagesschau hatte berichtet:
https://www.tagesschau.de/ausland/malta-demonstranten-101.html

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Heute ging es zunächst mit dem Verfahren von Fenech aus Absetzung des momentanen Chef-Ermittlers, Keith Arnaud, weiter. Den Termin hatte ich gar nicht auf dem Zettel. Fenech behauptet, der Chefermittler wäre mit Schembri gut bekannt und hätte Schembri ständig über die laufenden Ermittlungen informiert. Schembri habe gegenüber Fenech geäußert, er - Schembri - habe Arnauds Ehefrau einen Bürojob bei der Straßenbauamt besorgt.

Das Straßenbauamt hatte dies unverzüglich bestritten und behauptet, der Job sei über das Arbeitsamt ausgeschrieben gewesen. Heute wurde nun vom Gericht eine Mitarbeiterin des Arbeitsamtes zu einem Arbeitsverhältnis bzgl. einer Person befragt, die die Presse nicht nennen durfte, auch wenn natürlich jedem klar war, um wen es hier ging. Was dabei inhaltlich herauskam, blieb unklar.

Jedenfalls war das Gericht einigermaßen verärgert, dass Fenech (bzw. seine Anwälte) keine weiteren Zeugen und/oder Beweise präsentieren konnten oder wollten, aber auch die Polizeibehörde nichts zur Sache sagen wollte oder konnte.

Fenech hat jetzt bis morgen Zeit, weitere Zeugen und Beweise zu benennen und das Verfahren selbst wird am 17.12.2019 fortgesetzt.

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Und dann ging es heute auch weiter der unabhängigen Untersuchung des Mordes auf Initiative des Europarates. Es sagten u.a. Daphne Eltern aus. Ihre Mutter beschrieb unter Tränen, wie ihre Tochter zunehmend von allen Seiten angefeindet wurde. Daphne Nichte sagte, sie wäre in der Schule von Mitschülern beschimpft worden.

Eingeschoben in die Verhandlung wurde eine einstündige Vernehmung eines anonymen Zeugen, der "für die Medien arbeiten" soll und sich gemeldet hatte, weil er eine vertrauliche Aussagen zu machen habe. Es herrscht allgemeines Rätselraten, um wen es sich gehandelt haben könnte und zu was er (oder sie) ausgesagt hat.

Ich werte es als äußerst positiv, dass sich die Untersuchenden darauf eingelassen haben, was bei einer "ordentlichen" Gerichtsverhandlung ja undenkbar wäre.

Dafür, dass sie ihren Auftrag ernst nehmen, spricht auch etwas anderes: Ich hatte vor gut einem Jahr über den Wirtschaftsminister Chris Cardona berichtet. Daphne hatte auf ihrem Blog behauptet, er habe eine Dienstreise nach Deutschland zu einem Bordellbesuch in Velbert genutzt.

Cardona hatte daraufhin Daphne wegen Verleumdung verklagt und u.a. bei Gericht erreicht, dass dieses noch im laufenden Verfahren ein Teil ihres Vermögens einfror. Allerdings hatte das Gericht auch die Beschlagnahme seiner Handy-Roaming-Daten für den entsprechenden Tag verfügt, die sog. Wikipedia: TAP3 - Protokolle.

Statt auf die Veröffentlichung dieser Daten zu drängen, mit denen Cardona ja zweifelhaft und auf der Stelle hätte beweisen können, dass er - wie er behauptete - in der fraglichen Nacht in seinem Hotelzimmer in Essen und nicht im FKK-Club Acapulco in Velbert war, klagte sich Cardona (erfolglos) durch alle Instanzen, um die Beschlagnahme der Daten zu vermeiden.

Nachdem nach Daphne Tod die Familie die Klage als Erben weiterführte (was sie nicht gemusst hätten), erschien Cardona nicht zur Verhandlung. Es erging ein Versäumnisurteil gegen ihn, und alle Beobachter des Verfahrens gingen davon aus, dass man nun niemals erfahren wird, wo er in dieser Nacht war.

Auf Antrag von Daphne Sohn hat nun die Untersuchungskommission ihrerseits die Daten beschlagnahmt. Immerhin hatte Cardona unter Eid ausgesagt, er wäre nicht in Velbert gewesen und immerhin hatte auf diesen Eid hin, ein Gericht Vermögenswerte eingefroren. Falls sich herausstellt, dass er gelogen hat, dürfte das deutliche strafrechtliche Konsequenzen für ihn haben.

Nächster Termin: 27.12.2019, geladen sind nochmals Angehörige von Daphne



Quellen:

https://www.maltatoday.com.mt/news/court_and_police/99186/brothelgate_caruana_galizia_inquiry_to_preserve_chris_cardonas_mobile_location_data

https://timesofmalta.com/articles/view/live-blog-yorgen-fenechs-case-against-daphne-murder-inspector.756115


Für den morgen Vormittag ist nun die erste Verhandlung in dem Vorverfahren gegen Yorgen Fenech angesetzt. Vielleicht erfahren wir da neues über mögliche weitere Beteiligte.


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Wer ermordete Daphne Caruana Galizia?

12.12.2019 um 18:06
Zitat von JozanJozan schrieb am 08.12.2019:Joseph Muscat - was immer er sagt - hat nichts gelernt. Er hält sich immer noch für den Größten, den die Umstände zwingen, abzudanken. Von Reue keine Spur.
So bitter es klingt, nichts anderes hatte ich von ihm erwartet. Diese Menschen haben die zum System passende Einstellung so verinnerlicht, dass sie irgendwann tatsächlich glauben, im Recht zu sein. Selbst Despoten wie Muammar al-Gaddafi haben sich bis zum Ende ohne jede Reue oder Einsehen gezeigt bzw. waren dazu nicht fähig.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Eingeschoben in die Verhandlung wurde eine einstündige Vernehmung eines anonymen Zeugen, der "für die Medien arbeiten" soll und sich gemeldet hatte, weil er eine vertrauliche Aussagen zu machen habe. Es herrscht allgemeines Rätselraten, um wen es sich gehandelt haben könnte und zu was er (oder sie) ausgesagt hat.
Klingt spannend. Gibt es denn einigermaßen realistische Spekulationen bzgl. der Person dazu ?


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