Die Plaza Frau

Der Leipziger Flughafen hatte 1995 ganz bestimmt "schon" Duty Fee, aber nicht in dieser Form! Zu DDR- Zeiten gab es das nämlich gar nicht, sondern die Intershops! Also musste man erst "umrüsten" nach der Wende. Da wird es 1995 nur ein recht überschaubares Angebot gegeben haben, im ehemaligem Intershop dort. Heinemann Duty Free zog erst 2003 nach dem großen Umbau dort ein.

Lighthouse60 schrieb: Ich habe dennoch einmal mit Hilfe von www.thelabelfinder.de versucht, herauszufinden, wo diese Modeartikel heute noch verkauft werden.

Bravo, eine exzellente Recherche! Wegen der Nähe zu Lüttich würde ich Aachen als Favoriten betrachten.

Zu den Labels und Klamotten: Irgendwie wirkt die bekannte Garderobe von JF ziemlich altbacken für eine 24-Jährige, abgesehen von der Uhr. Insbesondere die Marke René Lezard assoziiere ich (zumindest heutzutage, wie es damals war, weiß ich leider nicht) eher mit Damen gesetzteren Alters. Dito für Braun Büffel: gediegene Wertarbeit, aber so ziemlich das Gegenteil von jung und on-trend.

Der Gesichtserkennungs-Software, mit der neuerdings herumspiele, fällt es ähnlich schwer, JF als Twen zu anzusehen. Sie legt sich mit 78% Wahrscheinlichkeit auf 34 als mutmassliches Lebens- bzw. Todesalter von JF fest. Ich habe die Software mit Fotos von mir selbst aus verschiedenen Jahren getestet. Bei der Einstufung meiner Visage als mit weitaus überwiegender Wahrscheinlichkeit "unattractive" irrt sie natürlich *gg*, aber mein jeweiliges Lebensalter hat sie durchweg beängstigend gut geschätzt.

Wie viel man auf so eine Software und ihre Algorithmen im Vergleich zu bahnbrechenden neuen (und somit mangels Vergleichsdaten kaum auf ihre Zuverlässigkeit getesteten) biologischen Untersuchungsmethoden geben mag, darüber kann man streiten, aber ich würde die Möglichkeit nicht ausschliessen wollen, dass JF bei ihrem Tod doch ein bisschen älter als 24 war.

Morny schrieb:Es könnte sich hierbei auch um typische Dinge aus Flughafen / Duty Free Shops handeln.
Braun Büffel und Travelite sind auf jeden Fall Marken, die man am Flughafen in den Läden oft sieht. Parfum ja sowieso.

Das könnte gut hinkommen. Die Lufthansa Shops in Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Herford und Düsseldorf verkaufen u.a. Produkte von Braun Büffel. Google favorisiert für diese Produkte die Flughäfen München, Düsseldorf, Hamburg und Frankfurt. Die Mitarbeiter des Hotels hatten JF für eine Flugbegleiterin gehalten. Auch wurde darüber diskutiert, ob JF vielleicht auf einem Kreuzfahrtschiff oder Fähre gearbeitet hat. Dort gibt es ebenfalls kleine Shops für Kleidung, Kosmetika, Schmuck usw.

Gruß
Lighthouse60

VanDusen schrieb:Bravo, eine exzellente Recherche! Wegen der Nähe zu Lüttich würde ich Aachen als Favoriten betrachten.

Besten Dank. Das war auch eine echte Sisyphusarbeit.

VanDusen schrieb:Zu den Labels und Klamotten: Irgendwie wirkt die bekannte Garderobe von JF ziemlich altbacken für eine 24-Jährige, abgesehen von der Uhr. Insbesondere die Marke René Lezard assoziiere ich (zumindest heutzutage, wie es damals war, weiß ich leider nicht) eher mit Damen gesetzteren Alters. Dito für Braun Büffel: gediegene Wertarbeit, aber so ziemlich das Gegenteil von jung und on-trend.

Sehe ich auch so. Ich verstehe nicht viel von Mode, aber es wirkt wie Kleidung aus der Boutique für Damen ab 30. Evtl. Business /Office-Style ?

VanDusen schrieb:Der Gesichtserkennungs-Software, mit der neuerdings herumspiele, fällt es ähnlich schwer, JF als Twen zu anzusehen. Sie legt sich mit 78% Wahrscheinlichkeit auf 34 als mutmassliches Lebens- bzw. Todesalter von JF fest.

Sehr interessant. Was ist das für eine Software ?

Gruß
Lighthouse60

Das Bild vom Hotelzimmer hat leider keine ausreichende Auflösung, um den Typ des Telefongerätes zu erkennen. Von der Bauform nehme ich aber an, dass es sich um ein analoges Siemens signo Telefon handelt. Allerdings habe ich bisher kein Gerät mit einem schwarzen Wahlblock und einem weißen Gehäuse gesehen. Da die ISDN Geräte damals noch sehr teuer waren, kann ich mir vorstellen, dass nur die Zimmer mit gehobener Ausstattung über ein digitales Telefon verfügten. Das Standard Gerät war vermutlich ein analoges Endgerät ohne Display mit Wahlwiederholung. Gespeichert wird bei diesen Geräten lediglich die jeweils letzte gewählte Rufnummer.
Die beiden im VG Bericht genannten Telefonnummer waren offensichtlich in der Telefonanlage des Hotels gespeichert. Wenn diese Rufnummern vom System für die Gebührenauswertung ausgegeben wurden, sind sehr wahrscheinlich kostenpflichtige Verbindungen zustande gekommen. Es ist aber auch möglich, die von der Telekommunikationsanlage aufgezeichneten Verbindungsdatensätze zu analysieren. Abhängig vom System und verwendeter Software können auch erfolglose Verbindungsversuche aufgezeichnet werden. Diese Daten sind im Regelfall nur für die verantwortlichen Telefontechniker sichtbar.
Da bisher keinen öffentlichen Informationen zum Zeitpunkt und Dauer der Verbindung vorliegen, wird wohl nur die Kripos wissen, ob tatsächlich ein Gespräch geführt wurde.

Gruß
Lighthouse60

Lighthouse60 schrieb:Abhängig vom System und verwendeter Software können auch erfolglose Verbindungsversuche aufgezeichnet werden. Diese Daten sind im Regelfall nur für die verantwortlichen Telefontechniker sichtbar.
Da bisher keinen öffentlichen Informationen zum Zeitpunkt und Dauer der Verbindung vorliegen, wird wohl nur die Kripos wissen, ob tatsächlich ein Gespräch geführt wurde.

Ich vermute das da die Kripo das Auslesen der Nummern veranlasst hat, sicher mit dem Gedanken ihre Angehörigen zu finden. Die Kripo hatte doch keine andere Möglichkeit etwas über diese Frau in Erfahrung zu bringen.

VanDusen schrieb:Zu den Labels und Klamotten: Irgendwie wirkt die bekannte Garderobe von JF ziemlich altbacken für eine 24-Jährige, abgesehen von der Uhr. Insbesondere die Marke René Lezard assoziiere ich (zumindest heutzutage, wie es damals war, weiß ich leider nicht) eher mit Damen gesetzteren Alters. Dito für Braun Büffel: gediegene Wertarbeit, aber so ziemlich das Gegenteil von jung und on-trend.

Das war mir auch aufgefallen, es passt nicht zu dieser Frau, und ich halte diese Sachen für inszeniert.

Diese Frau war ja nicht ganz unbedarft, sie hatte zumindest Kontakte zu einer Person die eine bearbeitete Waffe gehabt hat.

Die Schuhe könnten vom italienischen Hersteller Maripe sein. Etikett befindet sich wie bei JF Schuhen innen und es hat dieses goldene Zeichen an der hinteren Kappe:
https://www.ebay.de/itm/Pums-von-Maripe-in-schwarz-Gr-36-3-5-echtes-Leder-Made-in-Italien-TOP/202299839563?hash=item2f1a02944b:g:zsAAAOSwva1a4yD9

Lighthouse60 schrieb:Die Schuhe könnten vom italienischen Hersteller Maripe sein. Etikett befindet sich wie bei JF Schuhen innen und es hat dieses goldene Zeichen an der hinteren Kappe:

Good job @Lighthouse60. I think you are right because Maripe has the label stitched in the inner sole (removed in shoes of JF at matching location). Few shoebrands have this. This model seems the only (?) by Maripe with the M on the heelcap. Also the inside is black. JF's shoes are not exactly this model, but it is close. Maybe the logo on the heelcap changed over the years for this model. Of this shoe model there were two or three more on ebay, two from germany, one austria.

Lighthouse60 schrieb: Von der Bauform nehme ich aber an, dass es sich um ein analoges Siemens signo Telefon handelt.

Hallo Kollege @Lighthouse60,

Hier würde ich einen vorsichtigen Einspruch platzieren, wie sich Kollege @Slaterator sehr gewählt auszudrücken vermag.

Siemens signo:
Gebaut wurden diese Telefone von 1991 bis September 1996.

Nur hast du leider übersehen, dass das Hotel Plaza im Jahre 1989 eröffnet wurde und die dort installierten Telefonsets im Zimmer durchaus aus dem Jahr 1988 anzunehmen sind.

Man sollte das breitgefächerte Angebot an Telefonsets im Gastrobereich ab dem Jahr 1988 weltweit betrachten.

Ich denke, dass die vom Kollegen @VanDusen eingebrachte Meinung über den amerikanischen Pay-TV Anbieter sich nebenher durchaus die Möglichkeit eines amerikanischen Telefonanbieters für Hoteltelefone bietet.

Beispiel:

http://www.hoteltele.com/scitec-aegis-series-hotel-phones.shtml


Blackjag

Lighthouse60 schrieb:Da bisher keinen öffentlichen Informationen zum Zeitpunkt und Dauer der Verbindung vorliegen, wird wohl nur die Kripos wissen, ob tatsächlich ein Gespräch geführt wurde.

The Plaza woman called Belgium twice, but neither of the numbers she dialled existed.

Die Plaza Frau rief zweimal in Belgien an, aber die angewählten Telefonnummern gab es nicht.

https://www.vg.no/spesial/2017/plaza-english/#utforsk-rommet.

Diese Information erscheint, wenn Du auf das Telefon klickst.

Lighthouse60 schrieb:Die Schuhe könnten vom italienischen Hersteller Maripe sein. Etikett befindet sich wie bei JF Schuhen innen und es hat dieses goldene Zeichen an der hinteren Kappe:

Nice one! Wie der Zufall so spielt, gibt es in Jemeppe-sur-Meuse einen Laden, der Schuhe von Maripé vertreibt ;-)
http://www.maripe.com/store-locator/

VanDusen schrieb:Light house schrieb:
Die Schuhe könnten vom italienischen Hersteller Maripe sein. Etikett befindet sich wie bei JF Schuhen innen und es hat dieses goldene Zeichen an der hinteren Kappe:
https://www.ebay.de/itm/Pums-von-Maripe-in-schwarz-Gr-36-3-5-echtes-Leder-Made-in-Italien-TOP/202299839563?hash=item2f1a...

dazu VanDusen: Nice one! Wie der Zufall so spielt, gibt es in Jemeppe-sur-Meuse einen Laden, der Schuhe von Maripé vertreibt ;-)
http://www.maripe.com/store-locator/

Das ist ja gar nicht so schlecht. Es beginnen sich viele Indizien in der Region zusammen zu finden.
Wäre es möglich dem italienischen Hersteller Maripé sowie dem Laden in Jemeppe (hübsche homepage übrigens) die Kripos Photos
der Schuhe von JF (Made in Italy) zukommen zu lassen?

Lighthouse60 schrieb:Die Schuhe könnten vom italienischen Hersteller Maripe sein. Etikett befindet sich wie bei JF Schuhen innen und es hat dieses goldene Zeichen an der hinteren Kappe:

Super, @Lighthouse60 👍 Danke für deine Mühe!

Jemeppe-sur-Meuse gehört zur Wallonie, Sprache Französisch.

Aber bloß weil JF Deutsch gesprochen hat, bedeutet das ja nicht das sie kein Französisch kann.

TatzFatal schrieb:Jemeppe-sur-Meuse gehört zur Wallonie, Sprache Französisch.
Aber bloß weil JF Deutsch gesprochen hat, bedeutet das ja nicht das sie kein Französisch kann.

Hab schon mehrmals geschrieben - bis jetzt hat noch niemand rauf reagiert ;-) - , dass es einen deutschsprachigen Teil von Belgien östlich von Lüttich gibt, also nicht weit weg. JF kann auch da aufgewachsen sein. Dann hätte sie Deutsch als Muttersprache gesprochen, Französisch als zweite Muttersprache oder erste Fremdsprache. Das würde auch ihr schlechtes Englisch erklären. Eine Möglichkeit von vielen...

VanDusen schrieb: Lighthouse60 schrieb:Die Schuhe könnten vom italienischen Hersteller Maripe sein. Etikett befindet sich wie bei JF Schuhen innen und es hat dieses goldene Zeichen an der hinteren Kappe

Sieht ähnlich aus, ist aber nicht das gleiche goldene Signé, vor allem ist es anders plaziert.

Lighthouse60 schrieb:Typ des Telefongerätes

Könnte sie nicht auch mit dem anderem Gerät, welches am Bett stand Telefoniert haben ?



Original anzeigen (0,6 MB)

@braine78


Der Gendarm von Saint Tropez würde sagen aucun ...

Gutes Auge für Details @braine78 !

Das ist das Haustelefon, dahinter steht die Tafel mit den Telefonnummern der Restaurants und dem Hotelservice und die kleine Tafel, die hat es in sich ... das ist der Turndownservice:

Unter dem Begriff Turndownservice versteht man sämtliche Vorbereitungen des Hotelpersonals für die Nachtruhe des Gastes. Turndowndienste werden in erster Linie in Hotels gehobener Kategorie, vor allem in 5-Sterne-Häusern, angeboten. Hierbei schütteln Zimmermädchen Kissen und Betten auf und streichen Laken glatt, legen Nachtkleidung wie Pyjama oder Morgenmantel zurecht und sorgen dafür, dass alles bereit steht, was der Gast für eine angenehme Nachtruhe braucht. Oft gehört auch ein Praliné oder ein Stück edle Schokolade als „Betthupferl“ zum Turndownservice dazu. Auch frische Blumen oder das Bereitlegen von Pflegeprodukten für die Nacht sind in einigen Hotels Teil dieses Serviceangebotes.


Wer noch mehr zum Thema Turndownservice lesen möchte:

https://www.hotelreservierung.de/hotelglossar/site/id/143/Turndownservice (Archiv-Version vom 06.04.2016)

JagBlack

JagBlack schrieb:Gutes Auge für Details

Danke!!

Der Fall lässt mir irgendwie keine Ruhe, Google hier alles von a-z ^^

Lighthouse60 schrieb:Von der Bauform nehme ich aber an, dass es sich um ein analoges Siemens signo Telefon handelt

Habe das Bild so weit bearbeitet, bis mann das " Z " am Anfang erkennt.


Original anzeigen (0,2 MB)



Es handelt sich um ein "Zodiac Telefon"



Quelle : https://www.tutti.ch/de/vi/thurgau/buero-gewerbe/bueromaterial-bueromoebel/telefon-zodiac/12778033

Nicht genau dieses Modell, aber vom selben Hersteller.

Grasmücke schrieb:Hab schon mehrmals geschrieben - bis jetzt hat noch niemand rauf reagiert ;-) - , dass es einen deutschsprachigen Teil von Belgien östlich von Lüttich gibt, also nicht weit weg. JF kann auch da aufgewachsen sein. Dann hätte sie Deutsch als Muttersprache gesprochen, Französisch als zweite Muttersprache oder erste Fremdsprache. Das würde auch ihr schlechtes Englisch erklären. Eine Möglichkeit von vielen...

Dann reagiere ich jetzt mal ;-) In Ostbelgien wohnen wegen des billigen Baulandes viele Deutsche, und die sprechen gemeinhin weder Französisch noch Flämisch, weil die Ostbelgier eben praktischerweise Deutsch sprechen. Die indigenen Ostbelgier hingegen sind quer durch alle Bildungsschichten hindurch fast alle trilingual. In Lüttich und Seraing dagegen dominiert Französisch, Deutsch wird zwar oftmals verstanden, aber dort hat niemand Deutsch als Muttersprache.

Wenn JF also deutsche Muttersprachlerin war und des Französischen mächtig (wonach es aussieht), dann ist es am wahrscheinlichsten, dass sie in Ostbelgien aufgewachsen ist und als Erwachsene einen Job in oder um Lüttich herum angenommen hat.