Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden

Jamegumb schrieb:Aber so ist es besser, als wenn SP nur wegen Begünstigung mit 5 Jahren davon gekommen wäre und SP die schwere Schuld obendrauf bekommen hätte.

So denke ich mir die Urteile auch.

theodoraheuss schrieb:@frauZimt
Danke für deine Reaktion!
Wollte es nur ein wenig differenzierter wissen!
„Wer Anstifter ist, wird gleich einem Täter bestraft“.

@theodoraheuss
"Wer Anstifter ist, wird gleich einem Täter bestraft"
Ich bin nicht sicher, ob das hier so zutrifft.
Hat sie ihn in dem Sinne angestiftet?
Einen erwachsenen Mann?
Manipuliert hat sie ihn gewiss, aber das ist noch kein Anstiften.
Er ist für sein Tun verantwortlich.

Wir werden sehen, wie das Gericht seine Urteile begründet.

frauZimt schrieb:"Wer Anstifter ist, wird gleich einem Täter bestraft"
Ich bin nicht sicher, ob das hier so zutrifft.
Hat sie ihn in dem Sinne angestiftet?
Einen erwachsenen Mann?
Manipuliert hat sie ihn gewiss, aber das ist noch kein Anstiften.
Er ist für sein Tun verantwortlich.

Wir werden sehen, wie das Gericht seine Urteile begründet.

Wer als Anstifter verurteilt wird, der wird genau so wie der Täter bestraft.
Das ist dem §26 StGB zu entnehmen und deshalb wollte ich differenzierter wissen, wie die Urteile spruchreif aussahen.
Meine das vorher irgendwie hier aufgeschnappt zu haben (also dass sie heute als Anstifterin zum Mord verurteilt wurde).

Aber warten wir doch einfach ab, was @verde69 uns hier zusammenträgt. Und wie die schriftliche Begründung aussieht!

Ob da jemand erwachsen ist oder nicht, ist dabei sehr egal.
Nur weil es einen Initiator gegen haben soll (SP), heißt das nicht, dass der ausführende Täter (IP) schuldlos gehandelt hat und nicht einschätzen konnte, was er da tut!

Isimaus schrieb:Davon bin ich felsenfest überzeugt. Unglaublich wie I. sich von ihr so beeinflussen ließ. Ich hoffe, sie lernt in der Haft dazu. Sonst wird es in vielen Jahren noch mehr Opfer geben.

Sie wird dazu lernen - jede Wette dass sie innerhalb kürzester Zeit eine Gruppe schwächerer Mitinsassen um sich geschart hat, mit denen sie ihren kompletten Flur in Schach hält. Im Gefängnis kann sie ihre manipulativen Fähigkeiten so richtig zur Geltung bringen...

@falstaff
Das glaube ich nicht. Sie konnte ihre manipulative Energie im kleinen Kreis einsetzen. Bei schwachen Männern. Unter Frauen, knallharten Verbrecherinnen, wird sie einknicken wie eine Sonnenblume im Gewittersturm. Die wird das kleinste Licht im Gefängnis sein und weit unten stehen in der Hierarchie. Ihre intellektuellen Fähigkeiten sind schon nicht ausreichend für eine Alpha-Rolle, wenn sie schon IP intellektuell unterlegen war, laut Gutachter und sich selber als naiv bezeichnet.

Ja aber wenn jeder für sein Tun verantwortlich ist, wie wäre denn der Unterschied zwischen Manipulation und Anstiftung?
Also die Menschen, die angestiftet wurden, sind auch für ihr Handeln selber verantwortlich.
Das ist keine Kritik meinerseits, ich stehe nur selber gerade auf dem Schlauch...

Kann mir jemand aus Erfahrung sagen, wie die Chancen auf Revision einzuschätzen sind? (bei S.P.)

Ich sehe es auch so wie Jamegumb, das hätte sich schon auf ihren Arbeitstellen gezeigt wie sie in Gruppen handelt und wo ihre Standpunkte sind und da waren sie schon nicht wie die einer "Alpha-Rolle".

@Fallstaff

Da magst Du Recht haben.
Die Realität sieht allerdings brutal aus: Freiheit weg, niemand da, der ihr Unangenehmes abnimmt. Wenig eigener Spielraum, ätzend lange Abende in ihrer "Kemenate". Kein Mann, der ihre wunderschönen Locken und Fingernägel bewundert usw. Vielleicht muss sie im Knast auch arbeiten, was ihr schwerfallen wird.
Und die Karte "unschuldig" zieht auch nicht mehr. Keine/r wird ihr noch glauben. Vielleicht sitzt sie völlig isoliert in der Ecke.

Da hat sie Zeit, über ihr Leben nachzudenken. Ob das etwas bewirken wird, bezweifle ich.
Ihr Strafmaß ist für mich i.O., absolut verdient.

MissMoneypenny schrieb:Mit 32 Jahre und 37 Jahren (evtl neue Identität?) ein neues Leben nach der Haft weiter leben - das ist definitiv nicht lebenslänglich

Das ist Unsinn. Wenn die Urteile Bestand haben müssen die mindestens 15 Jahre sitzten. Und in Bayern eher mehr. Da sind 20 Jahre durchaus drin.

@doncorleone99 und andere schrieben:

Wie haben die beiden reagiert? (insbesondere Stephanie). Kann das jemand beschreiben von denen die dort waren?

Wie auch schon bei den anderen Prozesstagen waren bei Ingo wieder kaum Gefühlsregungen zu sehen. Auch das Urteil nahm er zwar blass aber ohne sichtbare Gefühlsausbrüche zur Kenntnis.

Stephanie hatte ihren Kopf zum Teil sehr weit unten, da konnte man oft wegen der Haare das Gesicht nicht sehen. Bei der Urteilsverkündung tupfte sie sich einige Male mit dem Taschentuch Gesicht oder Nase. Ob es Tränen ware kann ich nicht bezeugen.

Du hast Recht. Ich wollte die Jahreszahlen noch korrigieren, war leider zu spät.

@doncorleone99
Meines Erachtens stehen ihre Chancen auf eine erfolgreiche Revision für SP sehr schlecht. Die Nürnberger Richter sind nicht doof und werden es verstehen, eine revisionssicheres Urteilsbegründung zu schreiben.
Bessere sähe ich die Chancen beim Staatsanwalt, wenn er wegen der fehlenden Feststellung der Schweren Schuld Revision einlegen würde. Macht er aber wohl nicht...

Da müßten sie sich aber optisch stark verändern, damit eine neue identität (name) auch sinnvoll ist.

So wie sie sich durch das vid., in der öffentlichkeit und im prozeß gezeigt haben,
werden sie auch in zukunft möglicherweise noch leicht zu identifizieren sein.

Durch fb und netz allgemein ist es heutzutage nicht leicht sich zu verstecken, wenn das gesicht und die person durch die medien bekannt ist.

MissMoneypenny schrieb:Ja aber wenn jeder für sein Tun verantwortlich ist, wie wäre denn der Unterschied zwischen Manipulation und Anstiftung?

Jetzt stehe ich auf dem Schlauch!
Inwiefern meinst du Manipulation?

„Anstiftung“ ist ein juristischer Begriff. Den habe ich quasi dem Gesetz entnommen und mich deshalb darauf bezogen.

Aber ganz kurz zur Anstiftung:
Sie hat wohl, laut Gericht, in IP den Wunsch heranwachsen lassen, dass seine Eltern sterben müssen.
Man sagt „bestimmen“ zum „Tatentschluss“. IP seinerseits darf im Voraus nicht selbst schon auf den Gedanken gekommen sein, dass das eine gute Idee sei seine Eltern umzubringen, aber er muss dann durch das „Einwirken“ von SP selbst zum Entschluss gekommen sein, dass er genau das möchte. Seine Eltern töten.
Er hat seinen Vorsatz „nach SPs Idee“ gefasst.

Entscheidend wird vorliegend sein, dass SP eigene finanzielle Ziele (das Merkmal mit der Habgier) hatte. Oder auch vereinfacht: selbst davon profitiert hätte.
Durch die Heirat hat sie das erbrechtlich nochmal abgesichert.

Dieses Hervorrufen des Tatentschluss kann man als Manipulation werten. Allerdings wird insgesamt ja aber auch berücksichtigt, dass gerade IP vom Tod seiner Eltern profitiert hätte.

theodoraheuss schrieb:Nur weil es einen Initiator gegen haben soll (SP), heißt das nicht, dass der ausführende Täter (IP) schuldlos gehandelt hat und nicht einschätzen konnte, was er da tut!

@theodoraheuss
Nein. Es wurde ja auch beide gleich hoch bestraft.

Ich bin lieber zurückhaltend, was das "Anstiften" betrifft. Das beinhaltet ja auch immer eine Rechtfertigung für die Täter:
Meine Güte, war ich damals blöd. Ich bi dem blauäugig auf den Leim gegangen.

Anstiften im klassische Sinne ist überreden mit Geld:
Du kriegst 5.000 Euro, wenn du XY tötest

oder wenn ein Extremist im Anzug eine gewaltbereite Gruppe mit Parolen aufhetzt:
Die Asylanten missbrauchen eure Kinder. Schmeisst denen mal einen Brandsatz ins Haus.

Die Anstifter denken, sie machen sich nicht die Hände schmutzig.
Ganz richtig, dass so etwas so hart bestraft wird, wie die Taten.

Hier würde ich eher an eine gezielte Manipulation denken. Sie kannte
natürlich seine Schwachpunkte. Sie wusste bestimmt, wie sie ihn bearbeiten musste.

frauZimt schrieb:"Wer Anstifter ist, wird gleich einem Täter bestraft"
Ich bin nicht sicher, ob das hier so zutrifft.
Hat sie ihn in dem Sinne angestiftet?
Einen erwachsenen Mann?
Manipuliert hat sie ihn gewiss, aber das ist noch kein Anstiften.
Er ist für sein Tun verantwortlich

Das war quasi nur eine Litotes, da du das da oben geschrieben hattest! ;)
Weil du sagtest, dass das nicht zuträfe mit dem „gleichhohen“ Strafrahmen!
Oder wolltest du etwas ganz anderes sagen?

Einleitung (der Rest folgt...)

Bericht vom Landgericht Nürnberg-Fürth am Donnerstag, 11.04.2019 zur Urteilsverkündung

Anwesende der 5. Strafkammer

• Richterin Barbara Richter-Zeininger (61)

• Protokollführerin, Schöffin, Schöffe, Beisitzerin, Beisitzer

• Staatsanwalt Stefan Rackelmann (44)

• Anwälte Alexander Seifert (58) und Michael Spengler (Alter unbekannt) von Stephanie P.

• Anwalt Jürgen Pernet (54) von Ingo P.

• Onkel und Tante von Stephanie P.

• Onkel und 2 Tanten von Ingo P.

Die ersten Prozessbeobachter waren bereits um 07:40 Uhr vor Ort, und warteten darauf, dass das Gericht am Haupteingang um 08:00 Uhr die Pforten öffnete. Ich war gegen 09:35 Uhr dort und nach der Einlasskontrolle um befand mich um 09:40 Uhr vor der Eingangstüre zum Saal 600 ein, wo bereits ca. 50 Personen in der Schlange anstanden. Um 11:10 Uhr durfte man „erst“ den Saal betreten, und es war ein heftiges Gedränge zwischen den bereits 160 Prozessbeobachtern mit einigen Tumulten. Der Saal war bis zum letzten Platz nun eingenommen, und 50-60 Prozessbeobachter gingen leer aus. Die Türen wurden geschlossen.

Stephanie P. betrat als erstes in Begleitung von zwei JVA Angestellten in blauer Bluse den Saal über den Aufzug. Ihre Haare waren nach hinten gebunden und eine große Strähne verdeckte seitlich Ihr Gesicht, sodass dieses seitlich von den Prozessbeobachtern nicht eingesehen werden konnte. Innerhalb zwei Minuten folgte Ingo P. ebenfalls in Begleitung von zwei JVA Angestellten „schmunzelnd“ im hellblauen Hemd (Anmerkung: Partnerlook). Ingo P. setzte sich auf seinen Platz und sein Anwalt unterhielt sich mit dem Staatsanwalt. Stephanie P. diskutierte stehend mit Ihren beiden Anwälten.

Die Presse- und Medienvertreter waren heute besonders vertreten, und nach einem Blitzgewitter forderte der Gerichtssprecher Friedrich Weitner diese im bestimmenden Ton auf, nach betreten der Richterin den Saal samt Equipment sofort zu verlassen. Nur noch vereinzelte Reporter blieben im Saal, um die Urteilsverkündung zu verfolgen und Randnotizen zu erstellen.

Die etwas ältere kurzhaarige blonde JVA Angestellte teilte um 11:25 Uhr allen Prozessbeobachtern unmissverständlich mit, „Sobald ein Handy gesichtet wird, verlässt diese Person den Saal. Die nächsten warten schon draußen.“

frauZimt schrieb:Ich bin lieber zurückhaltend, was das "Anstiften" betrifft. Das beinhaltet ja auch immer eine Rechtfertigung für die Täter:
Meine Güte, war ich damals blöd. Ich bi dem blauäugig auf den Leim gegangen.

Du verwechselst gesetzliche Vorgaben.

Wieso sollten in den von dir vorgebrachten Fällen die Täter gerechtfertigt sein?
Weil der Auftragskiller die 5k dringend für sein neues Home-Entertainment-System braucht?
Es ist gerade so, dass beides „Unrecht“ ist und deshalb „gleich einem Täter bestraft“ wird.

Es gibt diverse Konstellationen.
Es gibt auch den Täter hinter dem Täter, es gibt mittelbare Täterschaften. Dolose Werkzeuge...

Ich habe hier gelesen, dass sie wegen Anstiftung verurteilt worden ist (falls das eine Ente ist, hat sich die Spekualtion erübrigt!). Somit wäre man bei der Teilnahme an einer Tat.
Vorliegend bei dem Mord and Mutter und Vater P.

SP brauchte hier doppelten Vorsatz, zum einem beim Hervorrufen der Idee, dass man die Eltern umbringen muss und dann Vorsatz hinsichtlich der Mordmerkmale/des Mordmerkmals.

IP hat ganz einfach gesagt einen Mord mit mind. dem subjektiven Merkmal der Habgier begangen und wurde entsprechend bestraft.

Er hatte Vorsatz. Er hat sich vor Ort die Hände schmutzig gemacht.
Alles unproblematisch (wie ich denke).

Das, was SP getan hat, musste nun eben auch honoriert werden und das hat das Gericht getan.

verde69 schrieb:Innerhalb zwei Minuten folgte Ingo P. ebenfalls in Begleitung von zwei JVA Angestellten „schmunzelnd“ im hellblauen Hemd (Anmerkung: Partnerlook).

😂

Mal abwarten wann nun die von S initiierte Scheidung folgt.

@nmw
Wie geht das denn bei Knackies? Werden die dann zusammen zum Scheidungsrichter ausgeführt, oder gibt es für solche Fälle wohl besondere Lösungen? Dass man das alles schriftlich erledigen kann?!