Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

@User9247 Ich nehme mir mal raus ebenfalls auf diese Frage zu antworten weil ich, wie bereits erwähnt, einige Prostituierte kenne:
Es kommt eben darauf an in welchen Kreisen du danach fragst. In Escort-Kreisen kommt sowas natürlich oft vor, auch bei Edelprostitution oder ähnlichem. Während es hingegen in Bezug auf Straßenstrich eher seltener passiert. Man muss ja auch bedenken, dass das Buchen von 4 std. viel mehr kostet als eine "schnelle Nummer". Das können sich nicht so viele leisten.

Ich sehe Andrea Kunz als Prostituierte die eher der gehobeneren Klasse zuzuordnen ist. Eben aufgrund der Professionalität. Keine "Edelhure", aber weit entfetn vom Straßenstrich. Dementsprechend würde ich sagen waren ihr solche Buchungen nicht unbekannt, wenngleich sie auch nicht sooo oft vorkamen.

Es wurde ja auch schonmal geschrieben, dass die Opfer und die Familien absichtlich immer so sympathisch dargestellt werden. Womit ich nicht sagen will, dass sie es nicht sind....Zum einen, weil man als Zuschauer so eher das Bedürfnis hat zu helfen, zum anderen, dass man sich nicht über die vielleicht komische Art von XY Gedanken macht, sondern über die Tatsachen..

Ich selbst kann auch immernoch nicht so richtig an ein Verbrechen glauben.🤔

@Thoelke
Eben! Noch dazu, wo sie doch laut XY zum Ehemann gesagt hat, sie kommt nach dem Termin in ihre Wohnung in Bad Orb zurück und wird dort übernachten. Also wenn SIE sich nicht gemeldet hätte, hätte der Gatte wohl irgendwann am nächsten Morgen nach 9h vielleicht mal bei ihr angerufen. Sie hätte also im Falle eines freiwilligen Aussteigens noch einen viel längeren Zeitvorsprung gehabt.

Zu der Lebenssituation:

Mit 47 Jahren ist man als Prostituierte schlichtweg alt, auch wenn sich das menschenverachtend anhört. Viele sind bis dahin aus dem Business ausgestiegen oder haben sich in einer Nische spezialisiert (Domina, SM), die einem noch ein Einkommen sichert.
Die Konkurrenz wächst nach, ist jünger und die Masse sucht sich nicht Prostituiert Ü45. Ja ein paar schon plus Stammgäste, aber offenbar war das alles nicht mehr so lukrativ. In Ballungszentren bist du in dem Alter ganz ganz schnell raus aus dem Business.
Insofern denke ich war es kein Zufall, dass sie ausgerechnet in Bad Orb arbeitete. Ich weiß nicht, ob das jedem so bewusst ist, aber Bad Orb ist hauptsächlich für eines bekannt, nämlich für viele alte Menschen, Kurgäste, Seniorenresidenzen, Kurparks und und und. Im Film hieße es dass sie auch Massagen anbot, ich denke dass sie versucht hat hier (ältere) Kunden zu generieren für die 47 immer noch jung war...
Eigentlich ist das aber nebensächlich, nur denke ich dass allen Beteiligten eigentlich hätte klar sein müssen, dass die Karriere als Prostituierte vor einem Ende stand. Wie die einzelnen Beteiligten damit gedanklich umgegangen sind, weiß ich nicht.
Ob es Druck gab die Einnahmen aufrecht zu erhalten, wissen wir nicht. Zukunftsängste ? Ein reicher Freier/Freund als gedanklicher Fluchtpunkt ? Möglich. Sie wirkte ja angeblich euphorisch, erzählte vielen davon. Das tut man auch bei echten Gefühlen...
Das sind alles Gedankenspiele.
Und trotzdem erinnere ich nochmal daran, dass fast alle Morde entweder mit großen Emotionen oder mit Geld zu tun haben, manche auch mit beidem.

@crimetime
genau so sehe ich das auch....

Slaterator schrieb:bellady schrieb:
(...) Das mit der offenen Tür und dem Licht , was der Vermieter/Nachbar danach mitbekommen hatte ,nachdem sie abgeholt wurde...der Ehemann mit Tochter dort ankam .

Das ist jetzt die Frage : War der Ehemann zuerst bei ihrer Wohnung angekommen , nachdem er ihren alarmierenden Anruf bekommen hatte ? Er hatte 60 Km zu fahren , bis er dort war mit Tochter , also verging etwa eine Stunde , bis er dort eintraf oder war der Vermieter/Nachbar zuerst dort , weil er die Umstände , Licht und offene Wohnung vorfand , nachdem sie abgeholt worden war....?

Also bei AK an Bargeld zu kommen über einen Geldautomaten , dass schließe ich aus ,da sie ja kein Auto fuhr , sie ihre Einnahmen dort eher in ihrer Wohnung aufbewahrte , bis sie von ihrem Mann abgeholt wurde , deshalb mein Gedanke , man gibt erst mal vor, es läuft wie abgemacht , fährt eine paar Kilometer ,bis sie bemerkt , es stimmt was nicht ,hatte noch die Möglichkeit ,den Hilferuf abschicken, des bemerkt wurde.

Da sie mit einem Kleinwagen abgeholt wurde , spricht für mich dafür , dass es nicht der reiche Traumprinz war , der sie abholte , was sie wohl erst registrierte , als sie das Auto in der Dunkelheit sah. Ich denke , er hat nur geklingelt , worauf sie startbereit öffnete ? Deshalb auch der späte Termin ?

Mit der Bezeichnung "von Beruf Sohn " könnte er sie darauf vorbereitet haben , dass er im Elternhaus wohnt , seine Anschrift deswegen nicht rausgeben könne ? , hat diesen nicht existierende Besitz plus sich selbst dafür noch stark aufgewertet , damit AK sich deswegen darüber keine Gedanken machen sollte über sein verlockendes Angebot , ihm dieses arglos auch abgenommen hatte , während er das ganze Gegenteil darstellte , nämlich vermutlich nicht mal zahlungsfähig war ?

Wäre doch möglich gewesen sein , er wollte ihre Dienstleistungen an einem ganz anderen Ort als angeboten entgegen nehmen ,wobei sie entweder gleich dagegen war schon des Ortes wegen oder aber es gab bei Ihren Zahlungsforderungen Probleme .....?

Dass sie vorhatte , unterzutauchen , dass kann ich mir nicht vorstellen ....

kwieen schrieb:Was für mich schon offensichtlich nicht zusammenpasst. Ein Mann, der "von Beruf Sohn" mit Villa inkl. Pool und Sauna ist, kommt mit einem KLEINWAGEN gezuckelt. Ganz ehrlich, da hätte ich an ihrer Stelle eher einen Porsche, fetten SUV (z.B. Range Rover o.ä.) oder mindestens einen Benz oder BMW erwartet...

Wieso kam ihr als Professioneller nicht merkwürdig vor?

Das wollte ich insgesamt damit ausdrücken .....

Alle Angaben zu dem mysteriösen Freier hat die Polizei über den Ehemann. Das Telephonat vom Notfallhandy der Verschwundenen an den Ehemann konnte vermutlich verifiziert werden. Wer was gesagt hat, vermutlich nicht. Gab es Zeugen, die sahen, wie die Verschwundene von ihrer Wohnung aus abgeholt wurde?

Klingt ein bißchen nach dem Klassiker, wo einer von beiden verschwindet und der zurück Gebliebene (und leider nur der) dabei einen unbekannten Dritten wahrgenommen hat. Mysteriös.

@trailhamster

Mr.Sunshine schrieb:Als er kurz nach 22 Uhr mit dem Hund Gassi geht, sieht er, dass Andrea Kunz mit einem Kleinwagen abgeholt wird. Der Nachbar kann weder den Fahrer noch das Kennzeichen erkennen.
Gegen 22.30 Uhr ruft Andrea Kunz per Handy ihren Mann in Frankfurt an – der Wortlaut klingt wie ein Notruf: „Bitte hilf mir! Ich hab‘ große Probleme!“.

Der Nachbar, der sie lt. Aktenzeichen XY sehr gut kennt, hat gesehen, wie sie in den Wagen gestiegen ist. Abgeholt worden ist sie also definitiv und das Notfalltelefonat mit ihrem Mann hat die Polizei wohl auch nachvollziehen können. Zumindest, dass telefoniert wurde, natürlich nicht, was gesprochen wurde.

bellady schrieb: (...) War der Ehemann zuerst bei ihrer Wohnung angekommen , nachdem er ihren alarmierenden Anruf bekommen hatte ? Er hatte 60 Km zu fahren , bis er dort war mit Tochter , also verging etwa eine Stunde , bis er dort eintraf oder war der Vermieter/Nachbar zuerst dort , weil er die Umstände , Licht und offene Wohnung vorfand , nachdem sie abgeholt worden war....?

Ich habe es zumindest so verstanden, als hätte der Nachbar die Wng. geöffnet und beleuchtet vorgefunden. Der Ehemann kam dann erst dazu. Das würde auch erklären, warum der Umstand besondere Erwähnung gefunden hat.

bellady schrieb:Also bei AK an Bargeld zu kommen über einen Geldautomaten , dass schließe ich aus ,da sie ja kein Auto fuhr , sie ihre Einnahmen dort eher in ihrer Wohnung aufbewahrte , bis sie von ihrem Mann abgeholt wurde , deshalb mein Gedanke , man gibt erst mal vor, es läuft wie abgemacht , fährt eine paar Kilometer ,bis sie bemerkt , es stimmt was nicht ,hatte noch die Möglichkeit ,den Hilferuf abschicken, des bemerkt wurde.

Theoretisch kann der Täter ja auch zunächst in der Wohnung nach Bargeld gesucht haben. Als er nicht ausreichend finden konnte, könnte er sie gezwungen haben Geld zu besorgen. Das war zu dieser Zeit nur an einem Automaten möglich. Mit einem möglichen Versprechen im Rücken, nach der Bargeldübergabe gehen zu können, könnte sie dann bei ihm eingestiegen sein. Kurze zeit später könnte sie bemerkt haben, dass der Täter nicht zum nächsten Bankautomaten fährt und deshalb den "Notruf" abgesetzt haben. Er erfolgte ja mutmaßlich recht kurz nach Fahrtantritt. Durch diesen Umstand wurde ihr möglicherweise klar, dass sie in absoluter Lebensgefahr schwebt. Das ist aber nur eine Arbeitshypothese und daher spekulativ.

bellady schrieb:Da sie mit einem Kleinwagen abgeholt wurde , spricht für mich dafür , dass es nicht der reiche Traumprinz war , der sie abholte , was sie wohl erst registrierte , als sie das Auto in der Dunkelheit sah.

Ob sie anhand des Autos alarmiert war, wage ich jetzt mal zu bezweifeln. Aber es ist natürlich möglich. Nebenbei bemerkt fahren aber auch Traumprinzen mit hoher Liquität gerne auch mal kleine Flitzer.

Alles eine merkwürdige Konstellation....

Also der Ehemann kommt für mich eigentlich nicht in Frage. Der war ja auch in Bergen-Enkheim(FFM) ca. 60 km von Bad Orb entfernt als AK noch gesehen wurde. Der Nachbar mit dem Sehleiden - der Ihren Hund dabei hatte. Der Hund reagiert ja auf eine Frau die AK nur spielen würde ganz anders als auf sein Frauchen. Und der Mann war ja bei der Tochter also eindeutig ein Alibi. Außerdem hat sie ja ihn finanziell unterhalten. Und falls es Versicherungsbetrug werden sollte - das hätte die Polizei ja recherchiert.
Wäre ja auch noch ne Möglichkeit - sie haut ab in die Südsee und er kommt dann nach. Ist aber eigentlich unwahrscheinlich wegen den Kindern.
Also ich denke sie sitzt irgendwo als ältere Natascha Kampusch Version oder sie ist leider tot. Dann hat er aber einen guten Ort für den Körper gefunden.


@Thoelke

ich gebe Dir hier Recht - der hat richtig Glück gehabt.

raptor83 schrieb:Möglicherweise konnte sie wirklich keine Adresse nennen.

Mir erscheint das alles etwas suspekt.

Es wäre höchst fahrlässig, zu einem gänzlich bzw. praktisch Fremden nach Hause zu gehen, ohne dessen Namen und Adresse zu kennen.

Die Frau hatte zur Vorsicht immer ein Notfallhandy dabei und schießt dann so nen Bock? Das ist schwer zu glauben.

Ich würde ein freiwilliges Verschwinden in diesem Fall zumindest nicht komplett ausschließen.

@Slaterator
Der Ehemann war mit der Tochter in der Wohnung, als der Nachbar nochmal kam, weil er Licht gesehen hat und die Tür offen stand. Die Theorie, dass der Freier das Licht angelassen hat, stimmt also nicht.

Dass sie schon eine gute Viertelstunde später das Notfallhandy benutzt hat, wundert mich allerdings sehr. Entweder hat sich der Nachbar in der Zeit vertan, oder sie hat sehr schnell gemerkt, dass etwas nicht stimmt.

In Essen wurde kürzlich eine 62 jährige Sexarbeiterin ermordet.
https://www.nrz.de/staedte/essen/getoetete-prostituierte-in-essen-tatverdaechtiger-gefasst-id213563439.html

47 scheint also in dem Gewerbe nicht unbedingt ein hohes Alter zu sein.

Über den Ehemann habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht, allerdings dürfte dieses Thema hier, zurecht, schnell für Ärger mit der Moderation sorgen.

@Sushi48

Wir haben schon festgestellt, dass die Zeitangabe des Nachbarn nicht so ganz passt. Im Filmbeitrag sagt er auch kurz nach 22 Uhr.
Sonst geht sich einfach die Fahrzeit die benötigt wird den Funkbereich zu erreichen nicht aus.
Und über den Ehemann - naja jeder darf eben so leben wie er/sie mag. Ich habe auch die Herren hier schon mal ganz naiv gefragt, wie du dazu stehen. Die einhellige Meinung war - sie können sich das nicht vorstellen.

Ohne jetzt irgendwem zu nahe treten zu wollen, so könnte auch jemand eine Person beauftragt haben, die sich als Freier ausgibt. Das könnte sowohl eine Konkurrentin gewesen sein, als auch sonst jemand.

Möglicherweise könnte sie aber vor ihrem Date mit dem "Beruf-Sohnemann" auch noch ein anderes Date gehabt haben und deshalb wurden auch 2 Gläser vorgefunden.

Thoelke schrieb:Die Frau spricht "auffällig" oft von diesem Kunden.

Vielleicht weil sie mit diesem Kunden eine falsche Spur legen wollte und wollte, dass möglichst viele ihrer Vertrauten Bescheid wissen sollten.

@Robin76

Aber da spricht halt der Anruf mit dem Notfall Handy total dagegen. Wenn ich abhauen will dann mach ich doch nicht in kürzester Zeit die Pferde scheu.

@all

das mit den Sektgläsern finde ich wirklich seltsam - wenn es der bewusste Freier war - warum war der dann schon im Auto? Da würde man doch zusammen das Haus verlassen oder?

suscat schrieb:das mit den Sektgläsern finde ich wirklich seltsam - wenn es der bewusste Freier war - warum war der dann schon im Auto? Da würde man doch zusammen das Haus verlassen oder?

Wenn da das Zusammentreffen mit der Freundin nicht zuvor eingeblendet worden wäre , bei dem auch solche Sektgläser benutzt wurden, wäre es eine Überlegung wert , doch so , wie es ausgegangen ist , würde ich sagen , er hat ihre Wohnung nicht betreten , schon um keine Spuren zu hinterlassen .

Vllt. war verabredet , er läßt sein Handy klingeln , wenn er da ist ,dann brauchte er nicht mal aussteigen .

Ich nehme mal an den Hund hatte AK aus Sicherheitsgründen in der Wohnung. Zumindest sah er im Film aus, als ob er verteidigen könnte, das war kein Schoßhund. Zu einem Hausbesuch durfte er natürlich nicht mit.
Ich nehme an ihr Mörder (von dem gehe ich jetzt aus) hat vorher alles genauestens ausspioniert. Vielleicht war er schon Kunde bei ihr, das vermute ich sogar stark. Dann sich als jemand Anderes auszugeben ist einfach. Die Wohnung als Tatort war ihm zu unsicher, auch wegen dem Hund. Also musste sie mit. Evtl. hat er auch im Auto gewartet, und ihr wurde erst nach dem Einsteigen klar, dass sie ihn kennt...

@flincibinci

Naja, der schauspielende Hund war sicher nicht der Originalhund. Zudem sind die Punkte doch alle schon geklärt, er war Kunde, sie kannte ohn schon mehrere Jahre und ausspionieren musste er gar nix. Wozu auch ?

Thoelke schrieb:Naja, der schauspielende Hund war sicher nicht der Originalhund. Zudem sind die Punkte doch alle schon geklärt, er war Kunde, sie kannte ohn schon mehrere Jahre und ausspionieren musste er gar nix. Wozu auch ?

Aber wenn sie ihn schon länger gekannt haben soll, dann frage ich mich, weshalb sie bei ihm nicht schon früher Hausbesuche machte. Da hätten doch alle Alarmglocken klingeln müssen. Vielleicht hat sie das auch nur ihrem Mann erzählt, damit er ihr wegen der nicht genannten Adresse keinen Strich durch die Rechnung machte.

Ich habe trotzdem das Gefühl, dass sie abgehauen ist.