Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

2008 gabe es noch mehr Telefonzellen. Hatte womöglich immer von dort Kontakt aufgenommen, um keine Spuren zu hinterlassen.

Linde17 schrieb:2008 gabe es noch mehr Telefonzellen. Hatte womöglich immer von dort Kontakt aufgenommen, um keine Spuren zu hinterlassen.

Ja stimmt, das wäre auch eine Möglichkeit...

@Linde17
Wenn er von Anfang an darauf bedacht war, keine Spuren zu hinterlassen, würde das bedeuten, dass die Tat geplant war. Das kann ich mir allerdings nicht vorstellen, denn dann würde eine Beziehungstat vorliegen.

Dafür muss doch die Tat nicht geplant gewesen sein.
Wenn ich ein Mann wäre, würde ich auch nicht mit meinem Privathandy eine Prostituierte anrufen, da wäre mir ehrlich gesagt etwas unwohl dabei. Es könnte doch jemand herausbekommen und man wird in Angelegenheiten verwickelt, mit denen man eigentlich nichts zu tun haben möchte.
Ist sicherlich nicht angenehm wenn plötzlich die Kripo vor der Tür steht und meint, sie kennen doch die Prostituierte,....schön wenn dann die Ehefrau auch noch alles mitbekommt.

MissMary schrieb:Gibt es einen Link zu XY? Ich würde das gerne nochmal sehen.

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest
Ab 55:53 geht es los..

jetzt gerade bei maintower kriminalreport

edit: keine neuen Infos

Mr.Sunshine schrieb:Im XY Beitrag wurde übrigens erwähnt, dass sie sich über die Jahre einen beachtlichen Kundenstamm aufgebaut hat. Und trotzdem lief es finanziell nicht gut? Das widespricht sich doch.

Kommt drauf an, wie das gemeint war.

Hat sie nicht gut/regelmäßig verdient, oder reichte das Geld nicht, um die Familie zu unterhalten?

Der Ehemann arbeitete ja anscheinend nicht und wird so vermutlich auch nichts zum Haushaltseinkommen beigetragen haben (vorausgesetzt, er hatte keine anderen Einkünfte wie eine Rente o.ä.).

Sushi48 schrieb:Wenn er von Anfang an darauf bedacht war, keine Spuren zu hinterlassen, würde das bedeuten, dass die Tat geplant war. Das kann ich mir allerdings nicht vorstellen, denn dann würde eine Beziehungstat vorliegen.

Warum muss eine geplante Tat zwangsläufig eine Beziehungstat sein?

Indina schrieb:https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest
Ab 55:53 geht es los..

Super! Danke ... für alle, die auch schauen wollen, der Link funktoniert nur noch vier Stunden.

gräfinzahl schrieb:jetzt gerade bei maintower kriminalreport

Gibt es da auch einen Link? Das wäre super.

So, ich habe den Beitrag noch zweimal angeschaut. Was mir aufgefallen ist:

Ihr Lebenslauf und Wirkungsstätten
Natürlich nicht so relevant, aber ein paar interessante Dinge: Es heißt, sie geht seit "über 20 Jahren" der Prostitution nach. Sie ist 47 - scheint also mit 27 angefangen zu haben - eventuell vorher ein gesichertes bürgerliches Leben? Und dann aus finanziellen Gründen in einem Alter, wo man eher schon etwas gefestigt ist? Was mich wundert: Die Kinder sind ja im Teeniealter, d.h. sie war in den 20 Jahren zweimal schwanger - und dennoch ging sie immer wieder zurück, obwohl sie wahrscheinlich das "andere Leben" auch kannte. Sie hatte praktisch "die besten Jahre" nicht mit Prostitution verbracht und auch bei den Schwangerschaften muss es ja immer wieder Unterbrechungen gegeben haben - trotz zwei kleiner Kinder und bürgerlichen Erstleben kehrte sie wieder zurück.

Sie war von 2005 - 2006 in Biebergemünd und ab dann in Bad Orb. Scheint ihre Wirkungsstätte öfters gewechselt zu haben. Vielleicht war das schon ein Versuch, einen neuen Kundenkreis (Kurgäste) zu erschließen - man weiß ja nicht, warum der Wechsel (zwischen beiden Orten liegen nur 9 Kilometer) stattfand.

Sie "macht mal wieder nen Hausbesuch" - scheint also nicht so ungewöhnlich gewesen zu sein.


Häusliche Umstände
Wird schon so dargestellt, als ob sie "Rollen getauscht" haben - und auch, wenn man ein Korinthenkacker sein möchte - sie
frühstücken nicht gemeinsam, obwohl die Mutter an dem Tag für mindestens eine Nacht geht. Er hat den Überblick, ob es
noch Staubsaugerbeutel gibt. Die Töchter scheinen bei der Terminplanung keine Rolle zu spielen - wenn sie morgens keinen
Termin hat, hätte sie ja theoretisch auch länger im Haushalt oder beim Mann verbleiben können - so ewig kann das ja nicht
dauern, die Bude durchzuputzen. Wird schon so dargestellt, als ob sie da recht autark ist. Erstaunlich finde ich, dass die häuslichen Umstände inklusive Wohnort der Familie genau beleuchtet werden - dabei aber der Ort der Terminwohnung, der ja für die Tat relevant wäre, nicht. Auch eigentlich erstaunlich, dass sie so weit vom Erstwohnsitz arbeitet, macht Vereinbarkeit von "Beruf" und "Familie" schwer.


Finanzen und Terminwohnung
Die Bleibe in Bad Orb scheint in einem Doppelhaus gewesen zu sein - mit dichter Hecke und hoher Tür (wenn das so stimmt).
D.h. es galt zwei vermutlich eher teuere Wohnungen zu unterhalten + ein Auto + zwei Töchter + einen Mann. Allerdings wird
gesagt "eine Wohnung" - muss ja so eine zweistöckige Wohnung gewesen sein - das finde ich persönlich etwas seltsam,
vielleicht aber in XY anders dargestellt, reines gutbürgerliches Wohngebiet? Noch andere Leute im Haus? Finde ich seltsam,
v.a. da der Eingangsbereich ja da gemeinsam genutzt wird. Bin mal auf eure Gedanken gespannt. Sie hat den 1. Stock und
das Dachgeschoss genutzt. Die häusliche Wohnung war in Bergen-Enkheim. Auf dem anderen Klingelschild steht "privat". Finde ich nun eher einen ungewöhnlichen Ort für eine Terminwohnung, ... Der Freier konnte ja gar nicht sicher sein, wer ihn alles beobachtet - ich kenne solche Wohnungen in einsamen Industriegebieten oder in großen Hochhäusern. Also, wäre er auf "Mord" aus, war das eine eher ungewöhnliche Wahl, da viele potentielle Zeugen (oder die XY Darstellung falsch).



Sicherheitsvorkehrungen
Sicherheitsvorkehrungen sind sichtbar - eine Lichtschranke am Gartentor, sie nutzt einen falschen Nachnamen, Kamera an
der Tür ... aber noch neun Jahre später sind die Freier nicht alle bekannt, es scheint mehr so gewesen zu sein, dass sie dem Mann Anekdoten erzählt, aber keine direkten Namen liefert. Auf die Frage nach einem Terminkalender schweigt er. Das könnte aber auch daran liegen, dass man Angst vor der Steuerfahndung hatte und daher nicht alles angab. Den Sicherheitsaspekt scheint man hier aus den Augen gelassen zu haben.


Freier
Sie annonciert im Internet und in der Zeitung - daher denke ich, dass nicht nur greise Kurgäste zu ihren Kunden gehören,
aber auch, weil die ja vermutlich eher auf Zeitungsanzeigen anspringen. Sie scheint ihr Angebot doch recht breit aufgestellt zu haben - zu sehen sind Latexmasken, Dildos, eine Lederpeitsche, Handschellen, Massagen .... Sie spricht mit ihrem Mann am Frühstückstisch über "Lothar", der verheiratet sei und es auf die harte Tour mochte - und immer mittwochs kommt und seiner Frau erzählt, er sei beim Skat - das ist der, der zum Skifahren geht. Sie scheint viele Abende in der Wohnung verbracht zu haben, das Klientel eher gutbürgerlich und "Stammkundschaft".


Finanzen als mögliches Motiv ihrerseits, nicht auf Sicherheitsvorkehrungen zu bestehen
Es klingt schon so, dass das Ausbleiben der (angenommenen) 100€ von Lothar ein Problem ist. Das harmonisch dargestellte Familienleben bekommt einen Knacks, als er sagt "Skifahren, die können sich das leisten" - da wird irgendwie schon klar, dass sie unter Druck steht und dass ihr Mann nicht gewillt ist, sich einen Job zu suchen. Finanzen "Einnahmen lassen etwas nach" - für Familien sind Dezember (Weihnachten) und Januar (Versicherungen, Steuern) ja immer besonders teuer. Vielleicht war da der Druck besonders hoch. Die Wohnung ist nicht exklusiv dargestellt, es gibt liebevolle Extras (Adventsgesteck, Orangensaft zum Frühstück ...), in der Modellwohnung putzt sie selbst. die Familie hat "nur" ein Auto. Da klingt schon an, dass man Geld brauchte und dass hier auch ihre Unvorsichtig zu erklären ist - es standen zwei teuere Monate vor der Tür und 500€ wären eine gute Finanzspritze gewesen.


Täterprofil
Möglicher Täter: 30-40, von "Beruf Sohn", riesiges Anwesen - sie kann aber keine genauen Angaben machen. "Auffallend
vielen Leuten in ihrem Umfeld erzählt Andrea von ihrem ungewöhnlichen Freier". Seltsam, dass sie einerseits nicht viel
weiß, andererseits sehr viel erzählt. Der Typ steht auf "Stiefel". "Irgendwo bei Schlüchtern". "Möglicherweise sein Eltern-
haus" - so klar ist das wohl auch nicht. "Sauna und Swimmingpool = gewisser Wohlstand". Sie kennt ihn aus Biebergemünd.
Da war sie aber nur von 2005 - 2006. Das heißt, sie kann ihn gar nicht so gut gekannt haben. Außerdem sind seit dem Kontakt dann zwei Jahre vergangen.


Der Notfallplan
Es scheint kein so wirklicher Notfallplan existiert zu haben. Seltsam, dass der Mann ewig mit der Tochter diskutiert, wenn das NOTFALLHANDY klingelt. Da gehen wichtige Sekunden ins Land. Das Samsungnotfallhandy wurde sehr lange eingeblendet - und mich hat erstaunt, dass dieses Ding als Notfallhandy herhielt, da man es erst aufschieben muss, um an die Tastatur zu kommen = nochmal wichtige Sekunden weg. Dan kam der Anruf aus dem Bereich hessisch-bayrische Grenze. Eingeloggt
am Hahnenkam (Spessardausläufer) - das ist die komplett falsche Richtung - d.h. dadurch, dass er nach Bad Orb fährt, kann er gar nicht helfen, da er auf der falschen Fährte ist. Zudem nimmt er das Kind mit (und nur eins - wo war das zweite?). Da das Kind gar nicht im Bilde ist, kann er ja gar nicht so agieren, wie er will. Und dann glaubt er an einen Zettel mit einer Adresse, wobei sie ihm um 19 Uhr mitteilt, dass sie die Adresse nicht kennt. Ist so ein wenig blinder Aktionismus ... Sie ist 15 Minuten in die komplett entgegengesetzte Richtung gefahren (andere User sprechen ja von 30 Minuten), bis sie misstrauisch wird und aktiv - da ist sie schon in einem einsamen, bewaldeten Gebiet. Warum wartet sie so lange? Warum ist sie nicht präziser, um zu verhindern, dass er erst nach Bad Orb fährt - sie muss die Gegend ja gekannt haben.


Bruno der Rentner
Bruno der Rentner muss in dem Fall so eine Allroundrolle gehabt haben - er führt den Hund Gassi, er repariert Dinge für sie (warum auch immer das nicht ihr Mann macht, während die Kinder in der Schule sind ....). Ob es Zufall war, dass seine Gassirunde um 22.15 zu Ende war, als sie abgeholt wird? Oder hat sie ihn gebeten, ein Auge auf die Abholung zu werfen, was er macht, aber leider das Kennzeichen gar nicht erkennt. Vielleicht war Bruno ihr Sicherheitssystem ... vermutlich hat der Mann Bruno dann auch alarmiert, auch wenn es so dargestellt wird, dass er durch offene Tür und Licht alarmiert wird - da muss es ja schon 23.15 oder später gewesen sein ... und er musste ja davon ausgehen, dass sie erst mitten in der Nacht wieder kommt. War er gebeten worden, aufzubleiben, bis sie wieder kommt? Das ist natürlich kein Vorwurf an den Rentner, würde aber ihr Verhalten erklären - die alarmiert den Mann und verlässt sich darauf, dass Bruno das Kennzeichen kennt ... und hier versagt die Rettungskette.


Diskrepanz in den Zeitangaben
Die Zeitangaben sind beide ca. ... daher kann es auch mit dem Funkmast sein - halt 15 Minuten früher los und eine
paar Minuten später angerufen ... Da diese für Zeugen neun Jahre später ohnehin nicht mehr relevant sind, wurde hier eine vage Angabe gemacht.


Motiv
Polizei schließt auch ein freiwilliges Verschwinden nicht aus, aber "nach Lage der Dinge müssen wir davon ausgehen" -
ganz so eindeutig scheint das nicht zu sein.

Hier der gewünschte Link:

http://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/maintower-kriminalreport/sendungen/maintower-kriminalreport,sendung-27454.html (Archiv-Version vom 07.03.2018)

MissMary schrieb:Eingeloggt
am Hahnenkam (Spessardausläufer) - das ist die komplett falsche Richtung - d.h. dadurch, dass er nach Bad Orb fährt, kann er gar nicht helfen, da er auf der falschen Fährte ist.

Da sind 2 Gaststätten, ein Berggasthof Hahnenkam und ein Gasthof Hahnenkam. Vielleicht hat der Unbekannte gesagt: "Komm, heute gehen wir essen." Und schon war sie für 15. Minuten getäuscht. Der Typ hat da etwas (Haus o.a.), wo er sich sicher fühlen kann. Sie muss das in Panik versetzt habe. Er kennt sich dort aus.

Pinus_Nigra schrieb:Da sind 2 Gaststätten, ein Berggasthof Hahnenkam und ein Gasthof Hahnenkam. Vielleicht hat der Unbekannte gesagt: "Komm, heute gehen wir essen." Und schon war sie für 15. Minuten getäuscht. Der Typ hat da etwas (Haus o.a.), wo er sich sicher fühlen kann. Sie muss das in Panik versetzt habe. Er kennt sich dort aus.

Möglich, aber das ist die komplett andere Richtung. Ich fahre doch keine 30 Kilometer um dann 80 Kilometer oder mehr nach Schlüchtern zurückzufahren, wenn ich 4 Stunden gebucht habe ... da sitze ich ja die Hälfte der Zeit im Auto. Plus gemütlich Essen eine Stunde oder mehr. Da bleibt für das, für das ich 500€ in Aussicht gestellt habe, gar nichts übrig.

Bis zu der Stelle sind es 40 Kilometer ... schon sehr lange ... und die falsche Richtung ... die Frage ist, warum sie fast eine halbe Stunde wartete ...

kwieen schrieb:Hier der gewünschte Link:
http://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/maintower-kriminalreport/sendungen/maintower-kriminalreport,sendung-27454.html (Archiv-Version vom 07.03.2018)

Super! Danke. Das arme Mädel ...

MissMary schrieb:Täterprofil
Möglicher Täter: 30-40, von "Beruf Sohn", riesiges Anwesen - sie kann aber keine genauen Angaben machen. "Auffallend
vielen Leuten in ihrem Umfeld erzählt Andrea von ihrem ungewöhnlichen Freier". Seltsam, dass sie einerseits nicht viel
weiß, andererseits sehr viel erzählt. Der Typ steht auf "Stiefel". "Irgendwo bei Schlüchtern". "Möglicherweise sein Eltern-
haus" - so klar ist das wohl auch nicht. "Sauna und Swimmingpool = gewisser Wohlstand". Sie kennt ihn aus Biebergemünd.
Da war sie aber nur von 2005 - 2006. Das heißt, sie kann ihn gar nicht so gut gekannt haben. Außerdem sind seit dem Kontakt dann zwei Jahre vergangen

Mir kommt diese "Beruf Sohn"-Geschichte nicht sehr glaubwürdig vor. Ich bin der Meinung, dass Andrea entweder vorhatte, sich abzusetzen und deshalb im Vorfeld einen Freier beschrieben hat, den es in der Form nicht gibt. Oder der potentielle Täter hat irgendeine Story erfunden, die so auch nicht stimmte. Ich glaube kaum, dass ein Sohn aus wohlhabendem Hause sich gegenüber einer Prostituierten als jemand charakterisieren würde, der auf Kosten seiner Eltern lebt oder gar noch in fortgeschrittenem Alter bei den Eltern wohnt. Das ist ja auch nicht gerade ein Ruhmesblatt, wenn man noch im Hause der Eltern wohnt. Klar, wenn man so tut, als wäre man wohlhabend (oder eben die Eltern) dann macht einem das für Prostituierte (und nicht nur für die) interessant und vielleicht wirkt man auch eher vertrauenswürdig.

Der Funkmast steht auf dem Hahnenkamm und hat einen Radius von 25 Kilometer... Bad Orb ist Luftlinie 29 km von dem Sendemast entfernt...

Du musst nicht zu dem Funkmast persönlich fahren :-)

Meint ihr wirklich sie würde ihre damals 12 jährige Tochter im Ungewissen lassen? Solche Männer die selbst nichts zu stande bringen und bei denen der Ehrgeiz nicht besonders groß ist, gibt es wirklich. Mir hat mal einer der Sorte von Beruf Sohn gesagt, er werde sein Studium nicht beenden- zu anstrengend und er müsse sowieso nie im Leben arbeiten.
Der Vater war zwar angefressen, hat ihn aber weiter finanziert. Der Sohn hat jetzt wirklich ein Riesenvermögen geerbt, Studienabschluss nicht gemacht, keine Ausbildung, nennt sich jetzt aber selbst "Unternehmer", ist inzwischen 50 Jahre alt, die Firma selbst hat er nicht bekommen, aber seine einzige Arbeit besteht jetzt darin seine zahlreichen Immobilien, die er geerbt hat, zu verwalten.

Weil so wenig zielstrebige Typen, in höherem Alter auch bei Frauen nicht so gut ankommen, kann es gut sein, dass diese Männer zu Prostituierten gehen.
Ihm kann es doch egal sein, was die Prostituierte über ihn als Kunden denkt, solange sie seine sexuellen Wünsche gegen Bares erfüllt.

Ich finde es nur etwas merkwürdig, dass sie vorher mit diesem Freier offenbar so gut klar kam, dass sie nichts bemerkt hat. Was ich nicht ganz verstehe, dass sie nicht ein Adressverzeichnis der Kunden separat angelegt hat

Ich meine, der Hauptgrund, dass die Polizei inzwischen an ein Verbrechen glaubt, ist der, dass man nichts mehr von ihr gehört hat. Keine Spuren nichts.
Vielleicht ist der Fall doch banal einfach. Wenn schon die, die sie bekanntermaßen als letze gesehen haben, nicht als Täter in Frage kommen, dann war es der letzte Freier. Ob das nun der reiche Jüngling war oder nicht.
Und wenn der die Geschichte gut eingefädelt hat, ist es schwer, nach der langen Zeit an ihn heran zu kommen.
Außer, der Täter gesteht die Tat nach Jahrzehnten, so wie beim ähnlich gelagerten "Muttimord" aus den Anfängen der xy Zeit.
Oder es war ein Dritter oder gar mehrere.
Vielleicht ist sie doch irgendjemand aus dem Milieu in die Quere gekommen.

@MissMary

Sehr schöne übersichtliche Aufstellung, wobei man immer bedenken muss, dass die XY Regisseure eine gewisse künstlerische Freiheit haben und nicht alles 1 zu 1 so ausgesehen haben muss. Insbesondere bezweifel ich dass es eine Kamera gab, sonst hätte man ja dazu etwas gesagt oder Bilder gezeigt.

Ich frage mich ja immer, was man damit bezweckt so einen Fall auszustrahlen und eigentlich nichts, aber auch gar nichts konkretes dabei anzusprechen und zu suchen. Nicht mal die Kleidung wird in irgendeiner Form konkretisiert. Auch nicht die Örtlichkeit der Wohnung wird genannt, wobei es wohl kaum jemand außer dem Rentner da als Zeugen gegeben hätte, aber dennoch finde ich das komisch...und dann wird nicht mal ein ordentliches Foto von der Vermissten gezeigt.

Der einzige Punkt ist eine vermutlich frei erfundene Story von vermeintlichen Reichtum... das sind schon extrem schlechte Voraussetzungen. Aber einen Grund muss es ja geben, dass man sich gerade diesem Vermisstenfall widmet. Vielleicht gibts ja doch Tatverdächtige und es fehlt schlichtweg ein Beweis.
Mir will nicht aus dem Kopp, dass da über die Telefonnummer nix zu machen war und 2008 gabs auch schon so gut wie keine Telefonzellen mehr, ich glaube da trügt die zeitliche Einordnung. Aber selbst wenn es so gewesen wäre, hätte man im Filmbeitrag bestimmt erwähnt dass der letzte Kunde immer aus der Telefonzelle xy anrief...

Misetra schrieb:Klar, wenn man so tut, als wäre man wohlhabend (oder eben die Eltern) dann macht einem das für Prostituierte (und nicht nur für die) interessant und vielleicht wirkt man auch eher vertrauenswürdig.

Das war die einzige Chance, sie aus ihrer Bude zu locken - die Aussicht auf Geld und ihre Bereitschaft, auf Sicherheit zu verzichten, in Aussicht auf ein gutes Verdienst. Da es schnell (für meinen "Geschmack" zu schnell) zu dem Übergriff kam, muss er ja mit einer klaren Zielsetzung gekommen sein - Mord.

Thoelke schrieb:Du musst nicht zu dem Funkmast persönlich fahren :-)

LOL. Das stimmt natürlich. Trotzdem ist die eingeschlagene Richtung eben die falsche.

Rotmilan schrieb:Meint ihr wirklich sie würde ihre damals 12 jährige Tochter im Ungewissen lassen?

Ich arbeite beruflich mit Jugendlichen mitunter aus prekären Familienverhältnissen und muss die Frage bejahen ... es ist auch unklar, ob der XY Beitrag einfach die Bindung des Vaters hervorheben wollte, aber irgendwie kam sie schon so rüber, als ob sie nun nicht versucht, noch möglichst viel Zeit mit den Mädels zu verbringen.

Es ist auch eine Frage, wie stabil die Familie tatsächlich war. Die Mädchen schienen ja in der gleichen Altersspanne zu sein - im Film wurde nur ein Mädchen gezeigt, das den Vater begleitet - eventuell war das andere Mädchen an dem Wochenende bei einem anderen Vater? Keine Ahnung ...

Also wir erleben oft Eltern, die sich aus dem Staub machen - oder bei eingehen einer neuen Partnerschaft die Kinder im Stich lassen bzw. bei dem anderen leiblichen Elternteil "abgeben", auch wenn das bedeutet, dass Geschwisterkonstellationen (z.B. drei Kinder von drei Vätern) dadurch dauerhaft getrennt werden. Es ist so, wie wenn eine Sicherung durchbrennt. Sie wird nun nicht so dargestellt ... aber "optimal" für sie war die Darstellung auch nicht.

Rotmilan schrieb:Ich finde es nur etwas merkwürdig, dass sie vorher mit diesem Freier offenbar so gut klar kam, dass sie nichts bemerkt hat. Was ich nicht ganz verstehe, dass sie nicht ein Adressverzeichnis der Kunden separat angelegt hat

Ich glaube nicht, dass sich Kunden da ausweisen oder eine Adresse hinterlegen - oder bin ich da falsch gewickelt? Lass mal sagen, ich nutze den "Service", bin aber 50km weiter der solide Handwerker Günther, der einfach etwas Zoff mit seiner Frau hat. Weiß die Prostiutierte, wer ich bin und wo ich wohne, dann bin ich ja auch erpressbar, denn ich habe einen Ruf zu verlieren, an dem meine Ehe und eventuell auch meine Existenz hängt.

Ein anderer Grund könnte die Angst vor der Steuerfahndung sein - nicht, dass die da was hochrechnen.

Beobachtung schrieb:Ich meine, der Hauptgrund, dass die Polizei inzwischen an ein Verbrechen glaubt, ist der, dass man nichts mehr von ihr gehört hat. Keine Spuren nichts. Vielleicht ist der Fall doch banal einfach.

Bei dem Maintowerbericht, der ja ungeschönt die entsetzlichen Leiden der Tochter zeigt, kann man davon ausgehen, dass er Emotionen wecken soll - beim Täter, potentiellen Mitwissern oder der Mutter selbst, je nach Lage. Wäre auch interessant, was der Mann, der ja 20 Jahre lang gut und bequem vom Einkommen seiner Frau lebte, heute so macht.

Thoelke schrieb:Sehr schöne übersichtliche Aufstellung, wobei man immer bedenken muss, dass die XY Regisseure eine gewisse künstlerische Freiheit haben und nicht alles 1 zu 1 so ausgesehen haben muss.

Danke, ja, das ist bei XY oft das Problem - dass man einfach nicht weiß, was da wirklich passiert ist und was dazu gedichtet.

Thoelke schrieb:Insbesondere bezweifel ich dass es eine Kamera gab, sonst hätte man ja dazu etwas gesagt oder Bilder gezeigt.

Eventuell eine Kameraattrappe - oder ein Billigteil, das abends keine vernünftigen Bilder liefert. Fraglich ja auch, ob er wirklich in der Wohnung war, wenn er mit einer Tötungsabsicht kommt, dann versucht er ja eigentlich, keine Spuren zu hinterlassen (das Abholen war auch nicht schlau, aber vermutlich hätte der Mann sie sonst gefahren, was für ihn noch blöder gewesen wäre).

Thoelke schrieb:Ich frage mich ja immer, was man damit bezweckt so einen Fall auszustrahlen und eigentlich nichts, aber auch gar nichts konkretes dabei anzusprechen und zu suchen. Nicht mal die Kleidung wird in irgendeiner Form konkretisiert.

Ich habe das so verstanden, dass sie gar nicht wussten, was außer den beiden Handys und den roten Stiefeln wirklich fehlte. Zudem muss man ja davon ausgehen, dass sie sehr schnell danach umkam ... wirklich gesehen werden konnte sie gar nicht mehr. Der Fall ist ja auch schon Jahre her ... das weiß vermutlich keiner mehr. Der Fall soll Leute mobilisieren, die etwas wissen, nicht neue Zeugen generieren - nach so langer Zeit weiß da niemand mehr etwas.

Thoelke schrieb:Auch nicht die Örtlichkeit der Wohnung wird genannt, wobei es wohl kaum jemand außer dem Rentner da als Zeugen gegeben hätte, aber dennoch finde ich das komisch...

Da bin ich mir gar nicht so sicher ... wenn man Bad Orb bei Google Maps so anschaut, scheint das ein kleiner, verträumter Ort zu sein. Vielleicht war die Darstellung auch so, um sie sympathischer zu machen und nicht so "billig" wirken zu lassen. In der Darstellung schaffte sie ja in einem soliden Wohngebiet an. Finde ich ungewöhnlich ... aber vielleicht kann da jemand anders was dazu sagen.

Thoelke schrieb:Der einzige Punkt ist eine vermutlich frei erfundene Story von vermeintlichen Reichtum... das sind schon extrem schlechte Voraussetzungen. Aber einen Grund muss es ja geben, dass man sich gerade diesem Vermisstenfall widmet. Vielleicht gibts ja doch Tatverdächtige und es fehlt schlichtweg ein Beweis.

Ja .. der Tatverdächtige wird sich sicher nicht melden. Vielleicht erhofft man sich Mitwisser ... Daher auch die bewusste Inszenierung als gutbürgerliche Ehefrau und Mutter, die eben einem etwas anderen Job nachging. Dauert auch im Beitrag relativ lange, bis ausgesprochen wird, was sie arbeitet.

Zu dem Typen - sie kannte ihn ja "von früher", dann brach der Kontakt für zwei Jahre ab und dann kontaktierte er sie wieder.
Wo war er in den beiden Jahren? Zahlte er schon "früher" außergewöhnlich gut? Hatte er noch andere Prostituierte, die sich vielleicht an ihn erinnern, aber vorsichtiger waren und auch für 500€ nicht mitgingen?

Es ist eben nicht klar, ob Mord das Motiv war. Oder Mord an einer bestimmten Prostituierten (Gebietsstreitigkeiten), wobei sie ja schon auf dem absteigenden Ast war. Oder ob das Abend irgendwie aus dem Ruder lief und es dann zum Mord kam. Man geht ja eigentlich nur aufgrund der langen Zeit davon aus, dass es Mord war oder gewesen sein könnte.

Thoelke schrieb:Mir will nicht aus dem Kopp, dass da über die Telefonnummer nix zu machen war und 2008 gabs auch schon so gut wie keine Telefonzellen mehr, ich glaube da trügt die zeitliche Einordnung.

Ich denke, die Nummer gibt es auf jeden Fall. Fraglich halt, ob man sie einem Handy zuordnen kann. Eine andere Spur wären die DNA, das Auto, die Nummer, die vorigen Kontakte. Und die Gegend ... der wird ja nicht aus Jux und Dollerei mit ihr da hingefahren sein. Er scheint einen Plan gehabt zu haben ... und er muss sich in dieser entlegenen Gegend ausgekannt haben.

Ich finde das mit dem Notfalltelefon auch gar nicht so stimmig. Was nützt ein Notfalltelefon, wenn man nicht vorher schon mitgeteilt hat, wo man sein wird und dann gegebenenfalls einmal klingeln lässt? Das ist ja nicht geschehen. Wer hat denn bei Gefahr noch Zeit, groß zu erläutern, wo man ist bzw. weiß es auch gar nicht, wenn man irgendwo in einer unbekannten Gegend unterwegs ist? Wie sollte da der Mann überhaupt helfen können? Auch zu der Zeit konnte man sein Handy schon orten lassen. Das ist ja hier wohl auch seitens des Mannes nicht passiert. Stattdessen ist er in die falsche Richtung, nämlich nach Bad Orb gefahren.