USA 1978. Rätselhafter Tod einer kompletten Gruppe

@Praline

Das Schneemobil fuhr aber über Palmetto und nicht über Merrimac.

Der Fahrer des Schneemobils muss nicht die kürzeste Strecke ausgewählt haben, sondern könnte eine Strecke gewählt haben, die für das Schneemobil möglichst problemlos befahrbar war.

Ich habe immer noch nicht verstanden warum das Dach des Trailers von Schnee befreit wurde kurz bevor die 5 da oben verloren gingen, danach aber über Monate hinweg nicht mehr - Obwohl zwischenzeitlich ein Schneesturm durch das Gebiet gefegt war. Sinn macht es jedenfalls nicht, weil wenn sich vor dem Schneesturm jemand Sorgen machte um den Zustand der Hütte, dann müssten dessen Sorgen nach dem Schneesturm ja noch größer gewesen sein. Und die Spuren des Schneemobiles stammten ja gerade von dieser Aktion.

War das also einfach nur unglaubliches Pech dass so lange niemand am Trailer auftauchte? Oder war die Gruppe zwischenzeitlich noch woanders?

Ich kann mir immer noch schwer vorstellen, dass die 5 mehr oder weniger zielstrebig die Hütte angesteuert haben. Sie wussten nicht dass da eine Hütte war, sie wussten nicht wie weit sie weg war und sie mussten zunehmend verzweifelt sein. Unter diesen Umständen fällt es mir schlicht schwer zu glauben dass sie diszipliniert der Schneeraupenspur folgten, zumal die streckenweise vielleicht auch schon nicht mehr so klar zu sehen war. Daher denke ich auch dass sich die "Wanderung" über mehrere Tage hinzog - 30km kann man zwar an einem Tag bewältigen, aber auch nur dann wenn man ein klares Ziel vor Augen hat, die Strecke kennt, ausgeruht und gut ausgerüstet ist. Daher erscheint es mir auch realistischer davon auszugehen, dass einige bereits vor dem Erreichen des Trailers umgekommen sind und die anderen in einem extrem schlechten Zustand waren, als sie den Trailer erreichten.

Nev82 schrieb:Kann man ja so auch nicht sagen. Wir wissen nicht, woran Weiher verstorben ist und ob überhaupt noch jemand von den vier jungen Männern da war, die sich um ihn hätten kümmern können

Auch bei Schons ist es nicht mit Sicherheit geklärt ob es sich bei den Leuten, die er wahrgenommen hat, um diese Fünf gehandelt hat

Schon möglich, ja. Aber beide Ereignisse sprechen nicht gerade für große Hilfsbereitschaft. Vielleicht gibt es ja gute Gründe für ihr Handeln.

falstaff schrieb:Ich habe immer noch nicht verstanden warum das Dach des Trailers von Schnee befreit wurde kurz bevor die 5 da oben verloren gingen, danach aber über Monate hinweg nicht mehr - Obwohl zwischenzeitlich ein Schneesturm durch das Gebiet gefegt war. Sinn macht es jedenfalls nicht, weil wenn sich vor dem Schneesturm jemand Sorgen machte um den Zustand der Hütte, dann müssten dessen Sorgen nach dem Schneesturm ja noch größer gewesen sein. Und die Spuren des Schneemobiles stammten ja gerade von dieser Aktion.

Ich denke es war nicht notwendig den Trailer ständig zu beräumen. Wenn man das zwei- oder dreimal pro Winter macht ist es ok. Die Dinger sind recht stabil gebaut und halten auch eine größere Schneelast aus.

Praline schrieb:Weil's mich vorhin störte, dass ich mir den Verlauf der möglichen Strecke nicht bildlich vorstellen konnte, habe ich mir bei Maps
zwei Streckenvarianten näher angesehen, um wenigstens eine ungefähre Vorstellung zu erhalten, wie die Männer möglicher Weise gelaufen sein könnten.

Nicht schlecht. Aber soweit ich weiß sind die Jungs eine andere Strecke gelaufen. 1000 Prozent sicher bin ich mir da aber auch nicht.

@Ahmose

die Strecke, die Du dargestellt hast, sieht doch viel gefälliger aus :-) Die kann ich mir für ein Schneemobil besser vorstellen, als den doch sehr gewundenen Weg, den ich zugrunde gelegt hatte. Hm, ich weiss gar nicht genau warum, aber ich hatte im Kopf, dass der Wagen Höhe Merrimac aufgefunden worden wäre, und entsprechend nahm ich Merrimac als Ausgangspunkt (ich hatte wohl Bild 13 aus der Bildergalerie vor Augen). Aber ich sehe, dass Du auch von Merrimac ausgehst.
Ob nun Merrimac oder Palmetto: es ist so oder so eine brutale "Ochsentour" durch das verschneite Gebirge gewesen :-(

@Praline

Ja, der Wagen wurde bei Merrimac gefunden. Dort stand auch Schons mit seinem Auto. Von dort gingen die fünf Jungs zu Fuss auf der 162 weiter nach Norden bis Palmetto. Und dort bogen sie dann auf den Waldweg ab und folgten wahrscheinlich der Spur des Schneemobils bis zum Trailer.

Ich denke auch das es eine harte und kräftezehrende Wanderung gewesen sein muss. Damals war die 162 dort oben noch nicht befestigt sondern nur eine Art Feldweg. Und der Waldweg auf den sie dann abgebogen sind war noch schlechter. Dazu Schnee und Dunkelheit. Das war bestimmt kein leichter Marsch.

Umso seltsamer das sie ihn überhaupt antraten. Sie hätten ja immer noch umdrehen und nach Süden gehen können.

@Ahmose

Ahmose schrieb:Von dort gingen die fünf Jungs zu Fuss auf der 162 weiter nach Norden bis Palmetto.

diese Info ist an mir vorbeigerauscht. Ich dachte die Männer wären bei Merrimac auf dem Waldweg weitergelaufen :palm:
Aber :ok:, das erklärt für mich ein paar Mißverständnisse in diesem Zusammenhang. Danke, Ahmose!

@Ahmose
Ich möchte doch noch ein Mal auf die Strecke eingehen. Ich hatte den von mir angedachten Streckenverlauf gestern ja gemessen dargestellt,
und habe ihn heute noch mal auf Deine Weise bei Google eingeben. Dabei stellte ich fest, dass es sich bei der Eingabe:
Merrimac / Little Northfork Campground / Daniel Zink Campground exakt um eine Streckenlänge von 19,4 Meilen handelt.
Zufall? Was denkst Du? Kannst Du Dich vllt. noch erinnern woher die Info, dass die Männer zu Fuß auf dem Highway
von Merrimac bis nach Palmetto liefen, stammte?

@Praline

Dass die Männer zu Fuß auf dem Highway von Merrimac bis nach Palmetto liefen, war nur eine Vermutung.
Das Schneemobil war diese Strecke gefahren, bei Palmetto verließ es dann die Straße und fuhr auf kleineren Wegen Richtung Trailer.

Man nahm an, dass die Gruppe der Spur des Schneemobils gefolgt war, weil es sonst sehr unwahrscheinlich gewesen wäre, dass sie den Trailer gefunden hätten, weil der Weg durch das Schneemobil vorgespurt war und somit leichter begehbar und weil sie möglicherweise hofften, auf diesem Weg zu einer bewohnten Ansiedlung zu kommen.

Praline schrieb:Ich möchte doch noch ein Mal auf die Strecke eingehen. Ich hatte den von mir angedachten Streckenverlauf gestern ja gemessen dargestellt, und habe ihn heute noch mal auf Deine Weise bei Google eingeben. Dabei stellte ich fest, dass es sich bei der Eingabe: Merrimac / Little Northfork Campground / Daniel Zink Campground exakt um eine Streckenlänge von 19,4 Meilen handelt.
Zufall? Was denkst Du? Kannst Du Dich vllt. noch erinnern woher die Info, dass die Männer zu Fuß auf dem Highway
von Merrimac bis nach Palmetto liefen, stammte? ...

Das stammt aus Zeitungsberichten. Es sind aber nur Vermutungen. Wie @Tajna schon schreibt aufgrund des Weges den das Schneemobil fuhr und aufgrund der Fundorte der Leichen von Huett, Madruga und Sterling. Aber man weiß nicht genau wie sie gelaufen sind. Sie könnten auch deinen Weg genommen haben. Madruga und Sterling könnten auch Tage später umgekommen sein, entweder auf dem Rückweg oder weil sie im Wald herumirrten. Insgesamt wissen wir nur wenig über den Marschweg.

Hier noch eine verbesserte Karte:

Original anzeigen (0,2 MB)

Sie waren doch eigentlich in keiner Notlage , sowie ich das verstanden habe .Warum also sollen sie hoffen , auf eine bewohnte Siedlung zu stoßen , wenn sie doch gar keine Hilfe nötig hatten ?

Das ergibt doch keinen Sinn ! Warum tut ein Mensch sich so eine Tourtour an ?

Sie waren doch zuvor auf einem Basketballspiel . Könnte es denn sein , das sie vor ihrem eigenem Spiel plötzlich Panik bekamen und Angst hatten zu versagen ? Ist denn bekannt , ob das ihr erstes Spiel war ?

eva-marie schrieb:Sie waren doch zuvor auf einem Basketballspiel . Könnte es denn sein , das sie vor ihrem eigenem Spiel plötzlich Panik bekamen und Angst hatten zu versagen ? Ist denn bekannt , ob das ihr erstes Spiel war ?

Aufgeregt waren sie laut Zeugenberichten schon. Aber inwiefern sollte diese Nervosität sie dazu bewogen haben da hoch zu fahren und dann einen Todesmarsch anzutreten?

falstaff schrieb:Aufgeregt waren sie laut Zeugenberichten schon. Aber inwiefern sollte diese Nervosität sie dazu bewogen haben da hoch zu fahren und dann einen Todesmarsch anzutreten?

Einfach um nicht zu spielen ...keine Ahnung .

eva-marie schrieb:Falstaff schrieb:
Aufgeregt waren sie laut Zeugenberichten schon. Aber inwiefern sollte diese Nervosität sie dazu bewogen haben da hoch zu fahren und dann einen Todesmarsch anzutreten?
Einfach um nicht zu spielen ...keine Ahnung .

Deswegen muss man sich ja nicht gleich in Todesgefahr bringen. Das Vortäuschen einer Krankheit oder einfach ein No Show hätte auch genügt. Das war ja keine Profiliga, sondern Freizeitsport.

Ich verstehe schon ein bisschen was hinter deinen Überlegungen steckt: Es ist verdammt schwer zu erklären, warum sie an dem Abend nicht auf dem schnellsten Wege nachhause gefahren sind, wo sie sich doch laut Zeugenaussagen so gefreut haben sollen auf den nächsten Tag. Wenn man einen Grund findet warum sie vielleicht doch keine Lust hatten auf das Turnier, würde dieser Teil der Story vielleicht mehr Sinn machen.

Allerdings denke ich, dass sie das Turnier auf einfachere Weise hätten verpassen können.

@Praline
Danke für die Arbeit mit den Karten.

Woher hast du die Info, das das Auto bei Merrimac gefunden wurde?

Auf der KArte (Bild Nr 2) hier im Wiki sieht man sehr deutlich, dass das nicht der Fall sein kann - da sind ganz klar die beiden Bögen der Strasse zu sehen und Merrimac liegt an der "unteren" Ausbeulung nach Westen, die Fundstelle ist aber deutlich an der oberen westlichen Ausbeulung eingezeichnet. Das ebenfalls dort vermerkte "Elke Retreat" was ein Hinweis sein könnte, spuckt google Maps heute leider nicht mehr aus.

john-erik schrieb:... Das ebenfalls dort vermerkte "Elke Retreat" was ein Hinweis sein könnte, spuckt google Maps heute leider nicht mehr aus. ...

Die Ortschaft bzw. Landschaft heißt auch nicht Elke Retreat sondern Elks Retreat. Elks = Elche.

https://mapcarta.com/23038066

john-erik schrieb:Woher hast du die Info, das das Auto bei Merrimac gefunden wurde?

Wie ich weiter oben schrieb, hatte ich das von @sarkanas eingestellte Bild Nr. 13 (s. Bildergalerie) vor Augen.

Und wenn ich die -um bei rum- 5 Meilen als richtig annehme, die in der ORC-Version des "Appeal Democrat" als jene Strecke benannt wurde,
die der Zeuge Joseph Schons von seinem Wagen bis zum Mountain House gelaufen sein soll, ergibt sich für mich folgendes (Maps-)Bild:

Schons managed to walk the remaining five miles or so to Mountain House, where he was given a ride to the Oroville hospital

https://newspaperarchive.com/appeal-democrat-mar-02-1978-p-8/



Hier noch eine Ausschnittsvergrößerung für dieses Mountain House Gebiet


@john-erik, welches Mountain-House könnte sonst gemeint gewesen sein?

@john-erik

ich bin ja weder Pfadfinderin noch "kartenlesespezialisiert". Vllt. erscheint mir auch deshalb die Legende für die Karten-Längenangabe
in dieser alten Karte nicht ganz stimmig, insbesondere in der für diesen Fall interessanten, bergigen Region.
Mir erscheinen die Relationen (auch im vgl. zu Maps) wie gestaucht, oder kommt das nur mir so vor?

Praline schrieb:... Mir erscheinen die Relationen (auch im vgl. zu Maps) wie gestaucht, oder kommt das nur mir so vor? ...

Das passt schon. Allerdings ist die Karte nicht sehr groß und leider auch nicht sehr genau. Aber die Proportionen, Entfernungen, usw, passen schon recht gut.

@Ahmose
vielen Dank für Deine Meinung! Ich hab' dann wohl einen kleinen Knick in der Optik ;-)


Zwei Bilder wollte ich hier noch einstellen, da sie ja mit Link zugänglich sind.
Auf dem ersten ist zu erkennen, dass auf dem Bergweg hinter Sheriff Jim Grant auch ein Auto schräg steht.
Dieser Weg war ganz offensichtlich nicht geeignet um direkt auf ihm zu wenden. Dort war es mit den Gräben -und insb. bei viel Schnee-
doch schon zwingend, zum Wenden auf eine Abzweigung o.Ä. zu warten.
Wobei für mich jetzt nicht 100% sicher ist, dass es sich auch um den Weg handelt, den die Männer gefahren sind.
Vermutlich schon, aber nicht sicher.

Original anzeigen (0,6 MB)

Der Wagen von Jack Madruga, der auch auf Fingerabdrücke unstersucht und abgestaubt wurde.

Original anzeigen (0,3 MB)
https://newspaperarchive.com/appeal-democrat-mar-02-1978-p-1/

Danke für die Bilder. Ich bin hin und hergerissen in meiner Beurteilung: Einerseits kann ich verstehen, warum einer der sehr auf sein Auto aufpasst auf der Straße nicht wenden will. Andererseits verstehe ich nicht, warum jemand überhaupt so weit diese Straße hochfährt und nicht an der Stelle wendet, an der diese Schotterpiste beginnt. Er scheint ja sehr langsam gefahren zu sein. Ist es wirklich möglich dass es auf der gesamten kilometerlangen Strecke keine einzige Einbuchtung gab die sich zum Wenden eignete?