Junge Frau (39) stirbt in der Silvesternacht an einer Schussverletzung

ErwinKöster schrieb:Die Position des Opfers beim Treffer ist bekannt, die Verletzung auch. Wenn eine Abprallstelle gefunden wird (Dach?) wird man auch die Position des Schützen feststellen können.

Wenn es ein Abpraller gewesen wäre, dann muß der Schuß aus der gleichen Straße gekommen sein.Das wird deutlich,wenn man sich die Lage des Hauses anschaut. Ein KK-Geschoss gibt beim Aufprall auf eine harte Fläche,auch wenn es seitlich auftrifft,fast seine gesammte Energie ab,an etwas weichem würde das Geschoss erst gar nicht abprallen. Und selbst wenn es so gewesen sein sollte, dann müßte daas Geschoss an etwas abgeprallt sein,was in unmittelbarer Nähe der Frau war. Dann muß aber auch der Schütze ganz in der Nähe gewesen sein!

Dreamcatcher66 schrieb:Und selbst wenn es so gewesen sein sollte, dann müßte daas Geschoss an etwas abgeprallt sein,was in unmittelbarer Nähe der Frau war. Dann muß aber auch der Schütze ganz in der Nähe gewesen sein!

So wird es wohl sein. Den Berichten nach stand die Frau nah an ihrem Haus, da wird wohl das Projektil beim Aufprall zersplittert sein. Gut möglich, dass der Schütze nicht weig weg stand, nur hat niemand eine Beobachtung gemeldet. Es kann der Nachbar gewesen sein...

Die Polizei wird inzwischen einen Überblick haben, wer um Mitternacht in der Strasse wo gestanden ist, aber es nützt nichts ohne weitere Zeugenaussagen.

Rick_Blaine schrieb:Die Polizei wird inzwischen einen Überblick haben, wer um Mitternacht in der Strasse wo gestanden ist, aber es nützt nichts ohne weitere Zeugenaussagen.

Ich denke die haben längst mit dem Täter gesprochen, der hat aber standgehalten.

Dreamcatcher66 schrieb:Dann muß aber auch der Schütze ganz in der Nähe gewesen sein!

Das halte ich nach wie vor für nicht bewiesen. Rings um dieses Wohngebiet gibt es einige Häuser, die offensichtlich Balkone haben. Da sich die Dame in der Goethestraße aufhielt, und nicht direkt vor ihrem Haus, können es also Projektile auf einer Nord-Süd-Flugbahn, wie auch auf einer West-Ost-Bahn gewesen sein.

Ich habe hier einen Screenshot der Wohngegend. Ich habe 5 mögliche Tatorte markiert und die jeweiligen Richtungen, aus denen das Projektil NICHT hätte kommen können, markiert. Da war ich schon relativ großzügig, jedenfalls habe ich unterstellt, dass es kein unmittelbarer Nachbar am Küchenfenster war.
Alle nicht weiß unterlegten Winkel haben erstmal ein freies Sichtfeld über einige bis zu hundert Meter.

Original anzeigen (2,4 MB)

In der unmittelbaren Nachbarschaft sehen wir anhand des Schattenwurfes einige höhere Häuser, die auch über Balkone und Dachgeschosswohnungen verfügen.

Original anzeigen (2,8 MB)

Und wenn man nur von 300 Metern letaler Reichweite ausgeht (was nicht viel ist), ist das hier das in Frage kommende Gebiet:

Original anzeigen (0,6 MB)

EinElch schrieb:Ich habe hier einen Screenshot der Wohngegend. Ich habe 5 mögliche Tatorte markiert und die jeweiligen Richtungen, aus denen das Projektil NICHT hätte kommen können, markiert. Da war ich schon relativ großzügig, jedenfalls habe ich unterstellt, dass es kein unmittelbarer Nachbar am Küchenfenster war.
Alle nicht weiß unterlegten Winkel haben erstmal ein freies Sichtfeld über einige bis zu hundert Meter.

Gute Ermittlungsarbeit ;)
Falls es sich wirklich um ein .22 lr Geschoss handeln sollte, dann halte ich wegen der starken Zersplitterung 100 Meter für die Maximale Entfernung...man müßte schon genau wissen, um was für ein Projektil es sich handelt.

@EinElch
Danke für die fleißige Arbeit und die sehr anschauliche Darstellung.

@EinElch
Danke für die Mühe. Ich hab mir die Fotostrecke noch einmal angeschaut und glaube sie standen an dem blauen Punkt. Der Carport mit dem daneben befindlichen Weg.....

Dreamcatcher66 schrieb:100 Meter für die Maximale Entfernung

Das ist natürlich die Preisfrage. Wie weit das Projektil flog, ist eigentlich entscheidend, da gibt es direkt im Süden einen Bahnhof, im Westen Supermärkte - alles potentielle Orte für den Schützen.

Jacksy24 schrieb:@EinElch
Danke für die Mühe. Ich hab mir die Fotostrecke noch einmal angeschaut und glaube sie standen an dem blauen Punkt. Der Carport mit dem daneben befindlichen Weg.....

Wenn man diesen Artikel heranzieht, muss die Frau am grünen Punkt gestanden haben.
Der Spielplatz befindet sich rechts vom grünen Punkt.

Im Fokus der aktuellen Suche: Ein Spielplatz rund 150 Meter vom Tatort entfernt. Stück für Stück suchen Beamte den Spielplatz und das Gebüsch rundherum ab. Markieren Stellen mit blauer Sprühfarbe, gehen alles mit Metalldetektoren ab und suchen mit ihren Händen den Boden ab.
Die Beamten sind außerdem mit einem Sprengstoffspürhund vor Ort. Polizeisprecher Matthias Felsch zu BILD: „Wir suchen sämtliche Bereiche ab. Auch wo zum Beispiel irgendwelche Feierlichkeiten stattgefunden haben, wo sich Personengruppen aufgehalten haben.“
https://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/schoenberg-mutter-an-silvester-erschossen-loest-spielplatz-das-raetsel-59357676.bild.html

EinElch schrieb:Das ist natürlich die Preisfrage. Wie weit das Projektil flog, ist eigentlich entscheidend, da gibt es direkt im Süden einen Bahnhof, im Westen Supermärkte - alles potentielle Orte für den Schützen.

und der Spielplatz

EinElch schrieb:Wie weit das Projektil flog, ist eigentlich entscheidend

Es wäre hilfreich wenn es videos zu dem Thema gäbe wo jemand sagt wie weit eine bestimmte kugel fliegt.
Anhand der info könnten wir dann schätzen wo die kugel ungefähr herkam.

Kleinerose15 schrieb:Es wäre hilfreich wenn es videos zu dem Thema gäbe wo jemand sagt wie weit eine bestimmte kugel fliegt.
Anhand der info könnten wir dann schätzen wo die kugel ungefähr herkam.

Wie kommste denn auf die Idee?

@Dreamcatcher66

Je nachdem was das für eine Kugel ist haben die unterschiedliche reichweiten.
So richtig kenne ich mich mit der Materie nicht aus.

Kleinerose15 schrieb:Je nachdem was das für eine Kugel ist haben die unterschiedliche reichweiten.
So richtig kenne ich mich mit der Materie nicht aus.

Selbst wenn man genau wüßte,um was für ein Geschoss es sich handelt,hätte man immer noch nicht den genauen Standort des Schützen. Es ist unsinnig,zu denken: So ein Geschoss fliegt 2000 Meter,also war der Schütze 2000 Meter entfernt. Muß doch einleuchten,daß diese Theorie nicht hinkommt...

Denke auch eher, dass es jemand aus der Ecke war, der es fahrlässig, aber unabsichtlich hat. Statt in die Luft zu feuern wahrscheinlich quer und in eine Hecke oder ein Gebüsch und es nicht gesehen.. nur im Nachhinein geschlussfolgert.. muss eine blöde Situation. Die Frau ist leider ohnehin tot.. Vielleicht hält deshalb jeder dicht.. es würde nur noch dem Schützen eine Strafe drohen. Schlimm für die Familie diese Ungewissheit. In Lappland vor einigen Jahren durfte ich mit einer Schrotflinte schießen, der Besitzer sagte ich solle einfach in den Wald feuern. Es war komplett dunkel, keine Nachbarn im Umkreis einiger Kilometer und Schrot hat kaum einen Radius.. da hatte ich kein gutes Gefühl aber es ist nichts passiert. Ich denke ähnlich wird es dort gelaufen sein.. der Schütze hat die Waffe vielleicht zum Schießen mal weitergereicht und jemand hat horizontal statt vertikal gefeuert. Nun halten beide dicht, weil der Schütze jemanden getötet hat und der Waffenbesitzer mitverantwortlich ist und illegaler Waffenbesitz.. (alle legalen mit dem Kaliber werden die Polizisten dort geprüft haben)..

ponco schrieb:Die Frau ist leider ohnehin tot.. Vielleicht hält deshalb jeder dicht.. es würde nur noch dem Schützen eine Strafe drohen.

@ponco
Nein, ein Prozess hat auch die Funktion, Wunden zu heilen.

Der Ehemann und die Kinder sind seelisch schwer verletzt worden.
Sie müssen erfahren, welches Würstchen ihre Ehefrau/Mutter erschossen hat.
Wenn sich das Würstchen stellen und um Entschuldigung bitten würde und sie glauben können, dass es ihm aufrichtig leid tut, werden sie sich irgendwann etwas besser fühlen.

Ich stelle mir sehr schlimm vor, ohne Mutter aufwachsen zu müssen und nicht zu wissen, wer sie erschossen hat.

ponco schrieb:Denke auch eher, dass es jemand aus der Ecke war, der es fahrlässig, aber unabsichtlich hat. Statt in die Luft zu feuern wahrscheinlich quer und in eine Hecke oder ein Gebüsch und es nicht gesehen..

Diese Vermutung habe ich auch.

frauZimt schrieb:Wenn man diesen Artikel heranzieht, muss die Frau am grünen Punkt gestanden haben.

Da es hieß, die Familie stand vor dem Carport und die Polizei diesen auf Bild 14 abgesperrt hat (siehe Link) denke ich, das es das 3. Haus auf der linken Seite von der Probsteier Allee kommend ist. Das würde auch mit den 150 Metern hinkommen. Auf Bild 18 sieht man den Carport auch noch einmal.

http://www.kn-online.de/Mehr/Bilder/Bilder-Ploen/Fotostrecke-Frau-aus-Schoenberg-stirbt-nach-Schussverletzung-an-Silvester-Polizei-ermittelt#chart=14 (Archiv-Version vom 06.01.2019)

Es müsste doch zig Handyaufnahmen vom Tatort zur Tatzeit geben - heutzutage hält doch mehr als jeder 2. Ereignisse wie Silvester auf Fotos oder Videos fest. Denkt ihr die Polizei hat die Aufnahmen eingesammelt, oder zumindest um eine freiwillige Abgabe gebeten? Die Chance sind doch extrem hoch dass man auf diesen Aufnahmen irgendwelche Auffälligkeiten zu erkennen sind.

@falstaff

falstaff schrieb:Es müsste doch zig Handyaufnahmen vom Tatort zur Tatzeit geben - heutzutage hält doch mehr als jeder 2. Ereignisse wie Silvester auf Fotos oder Videos fest.

theoretisch ja, und wäre es ein Ereignis tagsüber gewesen, würde das sicher auch sehr helfen. Aber die meisten Handykameras sind sehr lichtschwach, abseits des nähestens, vom Blitzlicht aufgehellten Bereiches kann man meist nichts erkennen.
Dass also auf einem Bild zufällig im Hintergrund etwas zu sehen ist, was hilft, halte ich für eher unwahrscheinlich. Und dass der Täter mit Waffe auf Bildern posiert hat, kann man wohl ausschliessen, dann gäbe es schon längst entsprechend Hinweise.
Interessanter dürfte sein, ob es Bilder von Überwachungskameras gibt, die sind oft für Nachtbetrieb entsprechend ausgelegt und könnten etwas erfasst haben. Aber ich hoffe doch, dass die Polizei darauf auch schon selbst gekommen ist...

otternase schrieb:Interessanter dürfte sein, ob es Bilder von Überwachungskameras gibt, die sind oft für Nachtbetrieb entsprechend ausgelegt und könnten etwas erfasst haben. Aber ich hoffe doch, dass die Polizei darauf auch schon selbst gekommen ist...

In einem normalen,durchschnittlichen Wohnviertel dürften Überwachungskameras aber eher unüblich sein.