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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

424 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Knochen, Hagen, Abhang ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

15.01.2022 um 20:04
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und wie gesagt, Zahnärzte oder besser Zahntechniker erkennen ihre eigenen Arbeiten oft wieder. Nicht weil sie sich z.B. in diesem Fall mehr als 10 Jahren noch an eine Besonderheit des Gebisses erinnern, sondern weil sie eine Art eigene Handschrift bei der Ausführung von Prothesen haben.
Nun ja, aber die Karteikarten sind ja Namen geordnet. Wenn der Zahnarzt oder - techniker nur bemerkt, dass das eine Arbeit von ihm sein könnte, dann nützt das ihm erst einmal ja nichts, weil er ja dann immer noch alle Karten durchsehen muss um die spezielle Maßnahme, die in der Zeitschrift abgebildet war (also, laienhaft gesprochen z. B. "Teilprothese Oberkiefer links Zahn x bis y") wiederzufinden. Und da gehe ich davon aus, dass dafür oftmals die Zeit und vielleicht auch die Lust fehlt. Deshalb halte ich es für wahrscheinlicher, dass man schon damals (also nach der Vermisstenmeldung) den Zahnarzt gezielt aufgesucht hat. Was aber für diesen Fall natürlich nicht entscheidend ist, denn relevant ist ja nur, dass man diese Möglichkeit nutzen konnte und darüber eine Identifizierung möglich war.
Zitat von kittykakittyka schrieb:Es war vielleicht nur so ne oberflächliche Geschichte. Sonst hätte sich Frank ja mal einklinken können, wenn Antworten ausgeblieben sind. Z.B. mal zu Pauly hinfahren und sich beim Mitbewohner über den Verbleib erkundigen.
Möglicherweise hat dieser Frank Paulis Adresse gar nicht gekannt und hatte keine Kontaktdaten außer seiner Nummer. Und hat die Sache dann, keine Antwort mehr kam, abgehakt. Wenn es nur ein flüchtiger Kontakt war, wird er sich gedacht haben: "Naja, dann eben nicht, anscheinend war ich also wohl doch nicht sein Typ!" und erinnert sich womöglich heute gar nicht mehr daran.

Da wäre es dann interessant zu wissen, wie @cododerdritte schrieb, ob dieser Frank noch einmal versucht hat anzurufen.


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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

15.01.2022 um 20:12
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Da wäre es dann interessant zu wissen, wie @cododerdritte schrieb, ob dieser Frank noch einmal versucht hat anzurufen.
Man darf in diesem Zusammenhang nicht die magere Leistung von Handyakkus vor fast 20 Jahren vergessen. Dazu noch bei niedrigen Temperaturen. Vielleicht hatte er sein Handy sogar abgeschaltet, auch weil er da oben am Hang ungestört sein wollte.
Dann dürften sämtliche Anrufe ins Leere gelaufen sein.


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15.01.2022 um 20:15
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nun ja, aber die Karteikarten sind ja Namen geordnet. Wenn der Zahnarzt oder - techniker nur bemerkt, dass das eine Arbeit von ihm sein könnte, dann nützt das ihm erst einmal ja nichts, weil er ja dann immer noch alle Karten durchsehen muss um die spezielle Maßnahme, die in der Zeitschrift abgebildet war (also, laienhaft gesprochen z. B. "Teilprothese Oberkiefer links Zahn x bis y") wiederzufinden. Und da gehe ich davon aus, dass dafür oftmals die Zeit und vielleicht auch die Lust fehlt.
Erst mal wurde er ja aufgefordert sich zu melden, wenn er die Arbeit erkannt hat. Und dann hatte die Polizei ja eine Kartei von als vermisst gemeldeten Personen. Aufgrund des räumlichen Bezugs (Auffindeort und Wohnort lagen ja recht nah beieinander, auch der Zahnarzt bzw. Zahntechniker wird seine Praxis in der Region haben, wenn das Opfer nicht zuvor mal größer umgezogen ist), kann die Polizei dem Zahnarzt dann eine (wahrscheinlich kurze) Liste an Namen nennen, die in Frage kommen.
Und mal eben gezielt ein paar Namen in der Kartei nachzuschauen, ob und wenn ja, was für eine Prothese derjenige hat, ist dann kein großer Aufwand.


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15.01.2022 um 21:02
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich würde noch die Möglichkeit hinzufügen, dass Frank sich an dem Tag nicht gemeldet hat - das "später" aus "Vielleicht melde ich mich später" würde ich auf den restlichen Verlauf des Tages der SMS beziehen, nicht auf später im Sinne von "an einem anderen Tag" - aber es stand ja auch ein "vielleicht" in dem Satz.
Er könnte sich aber dann durchaus ja ein paar Tage später noch mal gemeldet haben ("Du letzten Dienstag hat es bei mir nicht mehr hingehauen, aber wollen wir uns heute treffen."), wobei der Anruf dann aber ins Leere ging, weil das Telefon da schon am Hang lag und der Akku alle war. Da man nur die Anrufliste auf dem Handy hat, kann man nur sehen, welche Anrufe das Telefon tatsächlich noch erreicht haben, aber nicht, wer nach der Tat vergeblich versucht hat, Klaus Walter Pauli zu erreichen nachdem der Akku leer war.
Die Geräte, die um die Jahrtausendwende bzw. in den frühen 00er-Jahren auf den Markt kamen, hatten eigentlich schon gute Akkus. Das Nokia 3210, das ich damals von meinen Eltern bekam, hielt bei vollem Akku und nur gelegentlicher Nutzung gut und gerne 5 Tage durch. Pauli hatte zwar kein Nokia 3210, aber auch bei dem Philips, welches der Ermittler bei XY zeigte, nehme ich an, dass dies voll geladen problemlos 3 Tage durchhalten konnte. Wenn Frank danach angerufen hat, ging der Anruf natürlich ins Leere.

Natürlich wissen wir auch nicht, ob es voll geladen war oder ob Pauli es ausschaltete, um ungestört zu sein.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Möglicherweise hat dieser Frank Paulis Adresse gar nicht gekannt und hatte keine Kontaktdaten außer seiner Nummer. Und hat die Sache dann, keine Antwort mehr kam, abgehakt. Wenn es nur ein flüchtiger Kontakt war, wird er sich gedacht haben: "Naja, dann eben nicht, anscheinend war ich also wohl doch nicht sein Typ!" und erinnert sich womöglich heute gar nicht mehr daran.
Gut möglich, dass Frank die Adresse noch nicht kannte, zumal da ja auch noch sein Mitbewohner war und Pauli deswegen eventuell etwas zögerlicher mit der Herausgabe seiner Adresse umging.


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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

15.01.2022 um 21:18
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:und Pauli deswegen eventuell etwas zögerlicher mit der Herausgabe seiner Adresse umging.
Es kommt halt darauf an, wie weit die Bekanntschaft mit diesem Frank ging: Wenn man sich per Telefon oder online verabredet, gibt man ja nicht gleich seine Adresse an, sondern trifft sich erst einmal irgendwo an einem "neutralen" Ort - alleine schon aus Sicherheitsgründen.

Wenn sich also dieser Frank und KP vielleicht nur ein- oder zweimal getroffen haben, könnte es noch gar nicht so "weit" gekommen sein, dass er ihm die Adresse gab oder ihn mit nach Hause nahm.

Wobei man ja auch gar nicht weiß, ob dieser Frank nicht vielleicht sogar einmal bei KP zu Hause war oder mit dem Mitbewohner gesprochen hat: Er ist ja erst durch die SMS aus dem gefundenen Handy ins Spiel gekommen als der Mitbewohner schon verstorben war.

Vielleicht hatte der Mitbewohner seinerzeit, also bei der Vermisstenmeldung (oder später) der Polizei nur nichts von diesem Frank erzählt weil er ihn als unwichtig oder harmlos ausschloss.


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15.01.2022 um 21:50
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Vielleicht hatte der Mitbewohner seinerzeit, also bei der Vermisstenmeldung (oder später) der Polizei nur nichts von diesem Frank erzählt weil er ihn als unwichtig oder harmlos ausschloss.
Oder gar nichts von ihm wusste.


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15.01.2022 um 22:10
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und was den Besitz angeht, so wird es da vermutlich außer ein paar Klamotten nicht viel gegeben haben. Ich würde mal darauf tippen, dass es bei dem Mitbewohner verblieb - was dann nach dessen Tod damit gemacht wurde ist vermutlich nicht mehr zu klären.... Wahrscheinlich werden der Mitbewohner und die Polizei damals die Sachen durchsucht haben um mal zu schauen, ob es irgendwelche Anhaltspunkte gibt.
Für den Mitbewohner dürfte es rein organisatorisch eine ziemliche Katastrophe gewesen sein - abgesehen von der menschlichen Tragödie, denn die beiden waren ja offenbar nicht nru eine WG sondernauch rechtvertraut befreundet, immerhin wollten sie sich gegenseitig absichern.

Wenn jemand einfach verschwindet und man selber nicht der nächste Verwandte ist, ist es extrem schwer, juristisch zu klären, was z.B. mit den Mietzahlungen und dem Besitz passieren soll.
Sicher wurde die Sozialhilfe nur kurze Zeit weiter bezahlt, aber sobald jemand da seinen Nachweis- und Meldepflichten nicht nachkommt, werden die Zahlungen gestoppt. Wenn Pauli keinen Dauerauftrag für die Miete hatte, und die Zahlungen damit automatisch weiter ausgeführt wurden, gab es für den Mitbewohner keine Möglichkeit, an das Geld auf dem Konto zu kommen. Er hatte ja keine Vollmacht und selbst ein Verwandter hätte die kurzfristig nicht erwirken können, weil ja nicht klar ist, was und wo Klaus Walter Paul sich aufhält und ob er nicht kurzfristig wieder auftaucht - und dann kann in der Zwischenzeit ja nicht einfach jemand über sein Konto verfügt haben.

Der MNitbewohner stand also plötzlich ohne die anteilige Miete dar, mit einem Zimmer voller Möbel, die er auch nicht einfach wegwerfen konnte sondern wahrscheinlich auf eigene Kosten einlagern musste, bevor er das Zimmer neu vermieten kann. Normalerweise hätte man die Geschwister oder die Eltern kontaktieren können, die sich vielleicht um den Besitz hätten kümmern können, aber zu denen bestand kein Kontakt, wahrscheinlich hatte der Mitbewohner gar keine Anschrift.

Er hat nach Paulis Verschwinden also vor einem Haufen Kosten und organisatorischen Hürden gestanden. Für jemanden, der selbst nicht richtig gut bei Kasse war (das schließe ich mal aus der Wohnsituation in einer WG), dürfte das eine echte finanzielle Katastrophe gewesen sein.


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16.01.2022 um 01:37
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Er hat nach Paulis Verschwinden also vor einem Haufen Kosten und organisatorischen Hürden gestanden
Ja, das stimmt. Es kann sogar sein, dass SH die Wohnung aufgeben musste. Wir wissen ja nicht, wer Hauptmieter der Wohnung war. Wenn Pauli Hauptmieter war, dann kann es sogar sein, dass der Vermieter die Wohnung nicht an SH weiter vermieten wollte, aus welchem Grund auch immer.


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16.01.2022 um 01:41
Was mich im Filmbeitrag bei XY stutzig gemacht hat, war diese Aussage der Schwester, sie hätte 2003 nicht erfahren, dass Pauli vermisst wurde. Ich frag mich, warum die Polizei nach der Vermisstenmeldung nicht die Familie informiert hat. Zumindest die Eltern hätten das doch eigentlich wissen müssen und die hatten doch wohl zu den anderen Geschwistern Kontakt ... merkwürdig. Über sowas redet man doch innerhalb der Familie.


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16.01.2022 um 08:37
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb am 09.10.2021:Zu seinen fünf Geschwistern hatte Herr Pauli keinen Kontakt, er galt zwischendurch als wohnungslos, hatte dann aber wieder eine Meldeadresse.
Hervorhebung durch mich.

Wir wissen ja nicht, durch welche Umstände er obdachlos wurde, aber das könnte ggf. auch dazu geführt haben, dass sowohl ein Teil seines Umfelds, als auch die Polizei sein Verschwinden nicht ernst genommen haben.


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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

16.01.2022 um 10:29
Wurde etwas über den Wochentag, an dem Herr Pauli verschwand verlautbart? Er selber war arbeitslos und hatte demnach auch an Werktagen Zeit um sich tagsüber mit anderen Personen zu treffen. Man weiss nicht, wann der Mord geschah und vermutet nur, dass sich der Tatort oberhalb des Hangs befand. Der Täter besass ein Messer und müsste es in diesem Fall auch mit sich geführt haben. Die Frage wäre, ob das Messer bewusst mitgenommen wurde , mit der Absicht jemanden damit zu töten oder zu verletzen oder zu bedrohen oder ob es sozusagen zur Berufsausstattung des Täters gehörte. Nicht nur Köche und Angler benutzen Messer. Auch Menschen, die in der Natur arbeiten benötigen entsprechendes Werkzeug, beispielsweise zum Beschneiden von Pflanzen.


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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

16.01.2022 um 11:23
Zitat von Comtess1702Comtess1702 schrieb:Was mich im Filmbeitrag bei XY stutzig gemacht hat, war diese Aussage der Schwester, sie hätte 2003 nicht erfahren, dass Pauli vermisst wurde. Ich frag mich, warum die Polizei nach der Vermisstenmeldung nicht die Familie informiert hat.
Man bekommt den Eindruck das die Polizei in diesem Fall wirklich nichts unternommen hat, noch nicht mal die naheliegendsten Sachen wie bei der Familie wurde nachgefragt.

Mich wundert immer wieder wie unterschiedlich Vermisstenfälle behandelt werden, manche kommen landesweit in den Medien und im Tv und bei anderen wird anscheinend nur ne Akte angelegt und das wars. Es kommt wohl sehr darauf an wer verschwindet und von wie vielen Personen dieser vermisst wird.

Der Mitbewohner von Herr Pauli hat die Familie aber auch nicht kontaktiert, vielleiht wusste er auch gar nichts über die Geschwister und Eltern, wäre aber in so einem Fall sicher auch möglich gewesen diese privat zu ermitteln.


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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

16.01.2022 um 11:38
Ich denke, es kommt bei Erwachsenen auf die Umstände des Verschwindens an.

Wenn jemand beim z.B. beim Wandern verschwindet, könnte er irgendwo hilflos liegen und in Lebensgefahr sein. Genauso, wenn er gesundheitliche Beschwerden hat. Oder wenn er schon mal einen Suizid angedeutet hat.

Es könnte aber auch Hinweise für ein freiwilliges Verschwinden geben, wenn jemand schon einmal für längere Zeit in irgendeine Pension gezogen und damit dann den Kontakt zum Bekanntenkreis für Monate abgebrochen hat.


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16.01.2022 um 11:42
Bei all den Fragen nach Bekannten, Freunden und Kontakten von Herrn Pauli darf man, denke ich, nicht vergessen, dass Herr Pauli heute 65 Jahre alt wäre. Er und damit auch sein Bekanntenkreis, so sie denn etwa sein Alter haben, gehören einer Generation an, in der Homosexualität eher noch als etwas Ehrenrühriges galt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich manch einer vielleicht auch deshalb nicht meldet, weil er Sorge hat, in den Fokus zu geraten, dass im Privatleben herumgegraben wird, und dass es vielleicht unangenehme persönliche Konsequenzen haben könnte.
Manch ein Homosexueller dieser Generation war oder auch ist in einer heterosexuellen Partnerschaft und lebte seine wahre Sexualität heimlich aus.
Nur weil wir heute offener sind, heißt das ja nicht, dass sich diese Leute auch offen verhalten.
Zitat von 1cast1cast schrieb:Mich wundert immer wieder wie unterschiedlich Vermisstenfälle behandelt werden, manche kommen landesweit in den Medien und im Tv und bei anderen wird anscheinend nur ne Akte angelegt und das wars.
Das kommt immer auf die Umstände an:
Erwachsene, die im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte sind, haben das Recht, ihren Aufenthaltsort frei zu wählen, auch ohne diesen Angehörigen oder Freunden mitzuteilen. Es ist daher nicht Aufgabe der Polizei, Aufenthaltsermittlungen durchführen, wenn die oben beschriebene Gefahr für Leib oder Leben nicht vorliegt.

Sofern eine derartige Gefahrenlage gegeben ist, erfolgt die Fahndung nach vermissten Erwachsenen in der Regel zunächst mit dem Ziel der "Aufenthaltsermittlung". Wird der Aufenthaltsort des Vermissten festgestellt, wird die Person befragt, ob sie mit der Nennung ihres Aufenthaltsorts den Angehörigen gegenüber einverstanden ist. Die Angehörigen/Bekannten werden entsprechend dem Wunsch des Vermissten (mit oder ohne Bekanntgabe des Aufenthaltsorts) informiert. Sofern die Person wohlauf ist, sie nicht Opfer einer strafbaren Handlung wurde und sie keine strafbaren Handlungen begangen hat, hat sich der Fall für die Polizei mit der Ermittlung des Aufenthaltsortes erledigt.
Quelle: BKA, siehe https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Ermittlungsunterstuetzung/BearbeitungVermisstenfaelle/bearbeitungVermisstenfaelle.html;jsessionid=4E9F1B5EDB26CA2ADDD706B3715DECA3.live612?nn=30666#doc19618bodyText1

Es ist dann nicht nur „nicht Aufgabe der Polizei“, sie darf ihre Nase dann auch gar nicht in private Angelegenheiten stecken, wenn die Vorraussetzungen dafür nicht vorliegen. Wenn klare Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass man ein Verbrechen befürchten muss, wie es zum Beispiel bei Sophia Lösche war, geht man anders vor, oder wenn man davon ausgehen muss, dass sich jemand in hilfloser Lage befindet, wie das regelmässig der Fall ist, wenn Leute aus dem Altenheim verschwinden, oder wenn ein möglicher Suizid im Raume steht.

Wenn das alles bei Klaus Walter Pauli damals nicht vorlag, jemand, der zu seinen Geschwistern keinen Kontakt hatte und auch sonst scheinbar sozial nicht stark vernetzt schien, der nicht in einer Partnerschaft lebte, mit seinem Verschwinden nicht Kinder oder Haustiere einfach für ihn untypisch zurückließ, zu dessen Gewohnheiten ja auch kaum etwas bekannt ist und von dem man damit gar nicht sagen kann, welches Verhalten für ihn so richtig typisch ist und was aus dem Rahmen fällt, dann gab es damals vielleicht gar keine rechtliche Grundlage für die Polizei, sich in seine privaten Angelegenheiten einzumischen und aktiv oder gar öffentlich nach ihm zu suchen.
Was sich heute natürlich als tragisch erweist.


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16.01.2022 um 11:49
Zitat von Basti1212Basti1212 schrieb:Ich denke, es kommt bei Erwachsenen auf die Umstände des Verschwindens an.
Ja genau. Das bedeutet also zum Beispiel: Wenn ich sage ich mache 2,3 Tage Urlaub um alleine mal auszuspannen und melde mich dsnach nicht mehr, kann es sein, dass die Polizei erstmal gar nicht wirklich was unternimmt, weil ich ja erwachsen bin? Auch dann nicht, wenn ich mich bei meiner Familie zum Beispiel auch nicht melde?


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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

16.01.2022 um 11:53
Zitat von 1cast1cast schrieb:Der Mitbewohner von Herr Pauli hat die Familie aber auch nicht kontaktiert, vielleiht wusste er auch gar nichts über die Geschwister und Eltern, wäre aber in so einem Fall sicher auch möglich gewesen diese privat zu ermitteln.
Er sass doch mit dem Opfer bei den Eltern und hat die Heirat bekanntgegeben.


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16.01.2022 um 11:59
@nutricius
Bei seinen eigenen Eltern. Nicht bei denen von Klaus Pauli.


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16.01.2022 um 12:27
Zitat von nutriciusnutricius schrieb:Er sass doch mit dem Opfer bei den Eltern und hat die Heirat bekanntgegeben.
Das wäre zb für mich ein Indiz das ein freiwilliges verschwinden nicht so wahrscheinlich ist.


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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

16.01.2022 um 12:34
@1cast
Kann man aber auch genau anders herum sehen.
Ob Liebesheirat oder Versorgungsehe, jetzt war es bekannt gegeben, jetzt wurde es ernst. Wenn man kalte Füße bekommt vor der Hochzeit, wäre das ein idealer Zeitpunkt dafür.
Man kann beides sehr gut in diesen Fakt hineindeuten, finde ich, und da so wenig von Herrn Pauli bekannt war und ist, dürfte es schwer gewesen sein für die Ermittler, einer Interpretation mehr Gewicht zu geben als der anderen.


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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

16.01.2022 um 12:34
Zitat von Comtess1702Comtess1702 schrieb:Zumindest die Eltern hätten das doch eigentlich wissen müssen und die hatten doch wohl zu den anderen Geschwistern Kontakt ... merkwürdig. Über sowas redet man doch innerhalb der Familie.
Ich glaube, man darf da nicht von der eigenen Situation ausgehen wenn man aus einer intakten Familie kommt. Die Familie von KP scheint halt so gewesen zu sein, dass man kein gutes Verhältnis zueinander hatte und sich nicht umeinander gekümmert hat, ja noch nicht einmal Kontakt hatte. Warum auch immer, darüber kann man sich als Außenstehender kein Urteil erlauben. Wahrscheinlich wurde das in dem XY-Film und in der Berichterstattung auch bewusst nur angedeutet, was genau da vorgefallen ist und wie die Verhältnisse waren geht ja auch niemanden etwas an.

Und ich weiß gar nicht einmal, ob in einem solchen Vermisstenfall die Eltern überhaupt zwangsläufig kontaktiert werden, wenn relativ deutlich ist, dass der Vermisste kein gutes Verhältnis oder sogar keinen Kontakt hatte. So wie @Ilvareth das oben schon schrieb.


Denn die Wahrscheinlichkeit, dass er sich dort aufhält, ist ja gering, und er war ja volljährig so dass es keine Notwendigkeit gab, die Eltern zu informiere. Da wird wahrscheinlich der Mitbewohner die Hauptperson gewesen sein, da er die Anzeige erstattet hat. Ob der nun seinerseits die Eltern oder Geschwister informiert hat, hängt doch wohl auch davon ab, was er über sie wusste. Also ob er überhaupt wusste, wo sie wohnen und wie sie heißen, und was KP ihm erzählt hat. Möglicherweise kannte er die Hintergründe des schwierigen Verhältnisses und wusste daher mehr als wir, so dass er womöglich gar nicht auf den Gedanken gekommen wäre, sie zu kontaktieren, weil er wusste, dass KP das nicht gewollt hätte.


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