Metzelder - Verdacht auf Besitz und Weitergabe von Kinderpornographie

dupleX schrieb:Ob Metzelder das Material schon vorher besessen hat oder im Rahmen dieses Chatverlaufs beschafft hat ("motivierende Handlungen"?), wird das Gericht klären.

Selbst wenn er das ausschließlich für die Frau beschafft hätte: Das macht es nicht weniger strafbar.
Und auch nicht weniger verwerflich. Wer so etwas für einen Dritten beschafft, macht sich genauso moralisch und strafrechtlich schuldig als wenn er es für sich selbst beschaffen würde.

Und auch das ist doch wieder eine völlig abwegige Idee. Ein normaler Mensch würde für seine Internetbekanntschaft keine Kinderpornographie besorgen...

Coldcases schrieb:Nicht jeder Pädophiler ist gleichzeitig auch ein Sadist und hat Spass daran Kinder zu quälen. Da sollte man schon etwas differenzieren und nicht Alles in einem Topf werfen.

Gleichzeitig ist aber auch nicht jeder, der sexuelle Gewalt gegen Kinder ausübt und/oder Kinderpornos konsumiert pädophil.

Bist du vertieft im Thema?
Geht Pädophilie generell mit einem Mangel an Impulskontrolle einher?
Gibt es da Forschungsergebnisse?

Coldcases schrieb:Das Kind wollte es ja auch so, es geschah mit Zustimmung usw. Das ist schwer nachvollziehbar für jemanden der an so einer Krankheit nicht leidet.

Das ist aber ein gängiges Schema bei sexualisierter Gewalt, das betrifft nicht nur Gewalt gegen Kinder. Auch bei Vetgewaltigungen erwachserer Opfer fantasieren Täter gerne von missverstandener Einvernehmlichkeit, Zustimmung etc.
In diesem Bereich inszenieren sich Täter gerne als Opfer.
Diesen Weg versuchen nun ja auch Ms Anwälte einzuschlagen.
Erbärmlich, aber derzeit eben gängige Praxis bei sexueller Gewalt.

Jaine schrieb:Selbst wenn er das ausschließlich für die Frau beschafft hätte: Das macht es nicht weniger strafbar.
Und auch nicht weniger verwerflich.

Hab ich das Gegenteil behauptet?

Jaine schrieb:Und auch das ist doch wieder eine völlig abwegige Idee. Ein normaler Mensch würde für seine Internetbekanntschaft keine Kinderpornographie besorgen...

Wir reden hier nicht von der Allgemeinheit, sondern von jemandem, bei dem solche Neigungen anscheinend vorhanden sind, wenn man dem glauben darf, was da an Informationen kursiert.

Coldcases schrieb:Diejenigen die sich später dann an Kindern vergehen haben aus ihrer Sichtweise aufgrund ihrer Störung nichts Unrechtes getan.

Mit diesem Satz schließt DU eine Tätergruppe aus, nämlich die, die ich beschrieben habe. Somit hast du ja verallgemeinert und nicht ich. Es ist wahrscheinlich einfach nur falsch formuliert, aber so wie der Satz da steht sagt er ja aus, dass es bei JEDEM Täter so ist.

fischersfritzi schrieb:Gleichzeitig ist aber auch nicht jeder, der sexuelle Gewalt gegen Kinder ausübt und/oder Kinderpornos konsumiert pädophil.

Du sagst es. es ist ein sehr komplexes Thema.

fischersfritzi schrieb:Geht Pädophilie generell mit einem Mangel an Impulskontrolle einher?
Gibt es da Forschungsergebnisse?

.
Bis 1991 galt beispielsweise Homosexualität nach dem ICD als Krankheit und Störung. Das hat man dann später herausgenommen, was auch richtig war. Pädophilie drinnen zu lassen, sehen viele Experten als falsch an. Sie wünschen sich einen offenen Umgang mit dieser Störung, um somit auch Kinder besser schützen zu können.

Oftmals handelt es sich ja bei den Tätern, welche selbst als Kind Opfer von Gewalt und Missbrauch geworden sind. Das rechtfertigt ein solches Handeln natürlich nicht, aber stellt zumindest eine Erklärung da.

fischersfritzi schrieb:Diesen Weg versuchen nun ja auch Ms Anwälte einzuschlagen.
Erbärmlich, aber derzeit eben gängige Praxis bei sexueller Gewalt.

Das klingt danach, dass er für sein Tun und Handeln nicht verantwortlich gewesen ist. Das sollten Experten auf diesem Gebiet entscheiden. Als Laie schwierig das zu beurteilen.

BoboKGB schrieb:Mit diesem Satz schließt DU eine Tätergruppe aus, nämlich die, die ich beschrieben habe. Somit hast du ja verallgemeinert und nicht ich. Es ist wahrscheinlich einfach nur falsch formuliert, aber so wie der Satz da steht sagt er ja aus, dass es bei JEDEM Täter so ist.

Ich denke das es da mehrere Tätergruppen gibt. Sorry, falsch formuliert. Nicht jeder Pädophile hat kein Unrechtsempfinden.

Am Donnerstag sagte sein Strafverteidiger Ulrich Sommer nun auf Anfrage der SZ, er halte die Zeugin "für eine Initiatorin und Provokateurin"und seinen Mandanten für einen Spielball höherer Interessen;

Rafaela Jahn als Initiatorin und Provokateurin zu bezeichnen, ist schon dreist...

mit Metzelders Prominenz solle die Verschärfung des Strafrechts hinsichtlich Kinderpornografie durchgesetzt werden.

Klingt nach Verschwörungstheorie....

Die Belastungszeugin wolle sich mit ihrem Weg an die Öffentlichkeit reinwaschen.

Von was will sie sich reinwaschen, da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln...Hat sie ihm die KiPo Fotos geschickt?
Nein er war es, aber sein RA sieht Metzelder als Opfer, Na Danke!
Quelle:https://www.sueddeutsche.de/panorama/christoph-metzelder-zeugin-sexuelle-gewalt-gegen-kinder-1.5218153

Am Donnerstag sagte sein Strafverteidiger Ulrich Sommer nun auf Anfrage der SZ, er halte die Zeugin "für eine Initiatorin und Provokateurin" und seinen Mandanten für einen Spielball höherer Interessen; mit Metzelders Prominenz solle die Verschärfung des Strafrechts hinsichtlich Kinderpornografie durchgesetzt werden.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/christoph-metzelder-zeugin-sexuelle-gewalt-gegen-kinder-1.5218153

So ein Unsinn! Er hat ihr die Fotos geschickt und nicht anders herum. Weiterhin leben wir immer noch in einem Rechtsstaat. Da wird aber ganz schön mit dem Namen des Protagonisten jongliert und ihm wird mehr Bedeutung beigemessen, als nötig. Es wird eine Strafsache verhandelt, wer diese Straftat verübt hat, ist nachrangig, bezüglich des Strafmaßes. Das Strafmaß bezüglich sex. Gewalt gegen Kinder muss nicht wegen Metzelder verschärft werden, sondern allgemein und insgesamt. Allerdings ist es besonders verstörend im Fall Metzelder, dass er auch noch Auszeichnungen erhalten hat im Kampf für benachteiligte Kinder und nun wegen Kinderpornagrafie angeklagt wird. Oder möchte die Verteidigung da etwas gegeneinander aufwiegen?

Interested schrieb:So ein Unsinn! Er hat ihr die Fotos geschickt und nicht anders herum.

Er hat ihr laut dem SZ-Artikel zunächst unverlangt ein einschlägiges Foto geschickt. Bis dahin ist die Geschichte zumindest aus meiner Sicht noch halbwegs plausibel. Welcher Teufel aber mag die Zeugin besessen haben, immer tiefer in das von M. erträumte Szenario einzusteigen, schließlich sogar zwei erfundene minderjährige Nichten ins Spiel zu bringen?

Das ist der Punkt, den ich nicht verstehe. Wenn es ihr lediglich darum gegangen wäre, M. als Pädophilen abstrafen zu lassen, hätte sie das viel früher tun können (und müssen). Anstatt aber den Kontakt abzubrechen und/oder M. anzuzeigen, hat sie ihm offenbar suggeriert, dass sie diese Fotos antörnten oder zumindest nicht abschreckten; ansonsten hätte er ihr wohl kaum ständig weitere Fotos geschickt. Hier ist meines Erachtens auch die Frage relevant, ob sie ihn in irgendeiner Weise dazu angestachelt hat, immer extremere Fotos zu senden. Falls dem so gewesen sein sollte, exkulpiert das M. natürlich nicht, aber es hätte meines Erachtens schon einen Einfluss auf die Würdigung seines Verhaltens.

VanDusen schrieb:Das ist der Punkt, den ich nicht verstehe. Wenn es ihr lediglich darum gegangen wäre, M. als Pädophilen abstrafen zu lassen, hätte sie das viel früher tun können (und müssen). Anstatt aber den Kontakt abzubrechen und/oder M. anzuzeigen,

Kontakt abbrechen? Also einfach vergessen und weitermachen wie bisher? Genau deshalb fliegen solche Typen nicht auf!

Und anzeigen? Weil er ihr ein Foto von einem nackten Kind im Schnee geschickt hat?

Ich vermute ganz stark, das hätte niemals zu einem Durchsuchungsbeschluss geführt, sondern wäre versandet, während sie als frustrierte Ex dargestellt worden wäre, die sich an ihm rächen wollte, weil er sie abblitzen ließ...

Sie hatte ein ganz blödes Gefühl und wollte sicherstellen, dass er geliefert ist, weil sie ahnte, dass ein oder zwei nicht komplett eindeutige Fotos niemals reichen würden, um ihn auffliegen zu lassen.

Aus meiner Arbeit weiß ich, dass Menschen mit dieser sexuellen Präferenz sich zwar einschlägige Dateien besorgen und im stillen Kämmerlein sammeln.
Es ist eine Minderheit, die sich psychologische Hilfe sucht um die Kontrolle zu behalten u nicht weiter zu machen, auch aus Sorge vor strafrechtlichen Konsequenzen.
Allen ist aber klar, dass solche Neigungen nur in den wenigsten Fällen, praktisch nie, heilbar sind.

Viele wollen die Erfahrung aber auch praktisch machen. Wenn das mit den Nichten und Sylt stimmt, war er da schon einen Schritt weiter.
Sich zwar sicher der Gefahr, sich mit der Frau auszutauschen, bewusst, aber hat es eben trotzdem gemacht , so wie das bei Nicht- Promis genauso passiert, nur meist ohne Öffentlichkeit.

Ich sage das jetzt, ohne die genauen Hintergründe zu kennen.
Ich kenne auch seine Strategie jetzt nicht .
Vielleicht hat er sich in den letzten Monaten auch schon um eine Therapie bemüht, aber das würde Einsicht u Leidensdruck voraussetzen.

VanDusen schrieb:Hier ist meines Erachtens auch die Frage relevant, ob sie ihn in irgendeiner Weise dazu angestachelt hat, immer extremere Fotos zu senden. Falls dem so gewesen sein sollte, exkulpiert das M. natürlich nicht, aber es hätte meines Erachtens schon einen Einfluss auf die Würdigung seines Verhaltens.

Besitz u Weitergabe scheinen ja gesichert zu sein.
Aber ich hab schon gezuckt, dass letztendlich dann gerade jemand von der BILD involviert war.
Im Endeffekt ist das jetzt der Punkt, wo er sich dem stellen muss.
Für alle Beteiligten das beste.

Befasse mich bisher wenig mit dem Fall, 297 Dateien, teils kinderpornographisch, teils jugendpornographisch, also 14-18. Weiss man etwas, wie sich das aufteilt? Und weiss man etwas über den Inhalt? Und wo waren diese Dateien gespeichert, nur im Cache oder wo anders?

Bei seinem doch ziemlich fahrlässigen Verhalten frage ich mich, ob er nicht vielleicht sogar (unterbewusst) erwischt werden wollte...

Sie ist 2018 von Metzelder via Instagram-Chat angeschrieben worden. Es entsteht ein heisser Internet-Flirt, der bis zu einer gemeinsamen Nacht in einem Hotel führt. Doch dann beginnt Metzelder, sich mit Jahn über sexuelle Fantasien auszutauschen. Er möchte gemeinsam mit ihr einen möglichst jungen Teenager für einen Dreier verführen, soll Metzelder verraten haben.

Jahn ist baff, dass sich der Fussballstar derart outet. Sie entschliesst, das Ganze als Spiel mitzuspielen und zu schauen, wie weit er gehen würde. Gemäss der Zeugin beginnt er, Bilder zu schicken. Rasch wird es widerlich. Metzelder schickt gemäss «Die Zeit» Bilder von nackten Mädchen, mal zehn, mal nur fünf Jahre alt. «Das hat mich zerstört», sagt Jahn. Auf dem Handy der Zeugin erscheinen weitere ekelhafte Bilder, die sogar sexuelle Handlungen mit Minderjährigen zeigen.

Jahn erfindet vier und neun Jahre alte Neffen, was offenbar Metzelders Fantasie anregt, diese in einem Urlaub auf Sylt zu sexuellen Handlungen verführen zu wollen. Sie beschliesst, die ganzen Ungeheuerlichkeiten der Polizei zu erzählen. Der Fall Metzelder kommt ins Rollen.

Blick

Laut Schweizer BLICK Zeitung hat Metzelder sogar ein KiPo Bild eines nur fünfjährigen Mädchen versendet.
Während die Süddeutsche von Nichten schreibt, die „Rafaela Jahn“ erfunden hat, berichtet die BLICK von Neffen. Aber egal um welches Geschlecht es sich bei diesen erfundenen Kindern handelt, ist ein solcher Plan, die Kinder verführen zu wollen, grauenhaft.

Angesichts dessen, dass offenbar konkrete Pläne vorhanden waren, Kinder in der Realität zu missbrauchen, frage ich mich wieso es so lange gedauert hat, bis die Entscheidung für eine öffentliche Verhandlung gefallen ist.

Bis zu den jüngsten Veröffentlichungen bin ich davon ausgegangen, dass es ausschließlich um den Konsum von Kinderpornographie geht.

Stradivari schrieb:Es ist eine Minderheit, die sich psychologische Hilfe sucht um die Kontrolle zu behalten u nicht weiter zu machen, auch aus Sorge vor strafrechtlichen Konsequenzen.
Allen ist aber klar, dass solche Neigungen nur in den wenigsten Fällen, praktisch nie, heilbar sind.

Sorry, aber das ist doch Unsinn. Woher weißt du das es sich um eine Minderheit bei Menschen mit pädophilen Neigungen handelt, welche sich psychologische Hilfe suchen? Ich denke nicht, dass du das beurteilen kannst, auch wenn du im sozialen Bereich beruflich tätig bist. Meinst du Therapeuten geben das an die Krankenkasse weiter oder solche Menschen hängen das an die große Glocke? Es gibt darüber keine Statistik. Das wäre auch noch schöner, wenn wir soweit in Deutschland wären. Psychologen, Psyichater unterliegen der Schweigepflicht. Ausgenommen, wenn es sich um Kapitalverbrechen handelt. Verstößt ein Psychotherapeut gegen die Schweigepflicht, kann er mit Geldstrafe oder bis zu einem Jahr Gefängnis sanktioniert werden. Insofern gibt es da auch keine verlässliche Quelle, welche deine Behauptung untermauert.

Coldcases schrieb:Meinst du Therapeuten geben das an die Krankenkasse weiter oder solche Menschen hängen das an die große Glocke?

Therapeuten müssen zu Beginn der Therapie einen Antrag an die Krankenkasse stellen. Darin wird das Störungsbild beschrieben und der Umfang der Therapiestunden beantragt. Bei privat bezahlten Theapien fällt das weg.

Beratungsstellen die in die Richtung "Kein Täter werden" arbeiten, führen in der Regel auch eine anonymisierte Statistik über ihre Klienten.

Coldcases schrieb:Woher weißt du das es sich um eine Minderheit bei Menschen mit pädophilen Neigungen handelt, welche sich psychologische Hilfe suchen?

Ich bin zwar nicht @Stradivari, aber ich glaube die Aussage zielt eher darauf, dass man von einer sehr hohen Dunkelziffer in dem Bereich ausgeht. Von dem her hast Du mit Deiner Aussage

Coldcases schrieb:Insofern gibt es da auch keine verlässliche Quelle, welche deine Behauptung untermauert.

vollkommen recht. Man weiß letztendlich viel zu wenig darüber.

Kreuzbergerin schrieb:Angesichts dessen, dass offenbar konkrete Pläne vorhanden waren, Kinder in der Realität zu missbrauchen, frage ich mich wieso es so lange gedauert hat, bis die Entscheidung für eine öffentliche Verhandlung gefallen ist.

Ja, das sehe ich ähnlich. Schlimm finde ich auch die Formulierung "verführen" für den Missbrauch. Das zeugt schon eher von wenig Unrechtsbewusstsein.

Schneewi77chen schrieb:Therapeuten müssen zu Beginn der Therapie einen Antrag an die Krankenkasse stellen. Darin wird das Störungsbild beschrieben und der Umfang der Therapiestunden beantragt. Bei privat bezahlten Theapien fällt das weg.

Das ist richtig, aber da steht ja nicht explizit drinnen, der Patient ist pädophil, sondern das wird umschrieben. Das ist ja bei anderen Kranheitsbildern hinsichtlich Psychotherapie auch der Fall. Und nur wenn der Patient gegenüber der Krankenkasse von der Schweigepflicht entbunden wird, ist dies der Fall. Und bei Menschen mit pädophilen Neigungen doch äußerst unwahrscheinlich, dass die Krankenkasse darüber Bescheid weiß...

Schneewi77chen schrieb:Ja, das sehe ich ähnlich. Schlimm finde ich auch die Formulierung "verführen" für den Missbrauch. Das zeugt schon eher von wenig Unrechtsbewusstsein.

Nicht nur das. Ich frage mich auch, warum das nicht in die Anklage eingeflossen ist.

(5) Mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer ein Kind für eine Tat nach den Absätzen 1 bis 4 anbietet oder nachzuweisen verspricht oder wer sich mit einem anderen zu einer solchen Tat verabredet .

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__176.html

War wahrscheinlich nicht konkret genug, ansonsten dürfte das doch unter Verabredung zum Missbrauch fallen ?