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Kunstraub in Dresden

939 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gold, 2019, Schloss ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kunstraub in Dresden

06.03.2020 um 10:33
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:zumindest hat man Daten vom Käufer , um sicherzugehen, dass der das Fahrzeug auch ummeldet.
Wie sehen diese Daten aus? Ein gefälschter/gestohlener Perso reicht aus und Du hast im Kaufvertrag eine Adresse stehen, die aber nicht stimmt.
Oder macht jeder private Autoverkäufer einen Identitätscheck inkl. Abfrage bei der Polizei, ob das vorgelegte Ausweisdokument „sauber“ ist?

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Kunstraub in Dresden

06.03.2020 um 14:44
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Wie sehen diese Daten aus? Ein gefälschter/gestohlener Perso reicht aus und Du hast im Kaufvertrag eine Adresse stehen, die aber nicht stimmt.
Aber in diesem Fall scheint es doch einen real existierenden Verkäufer zu geben, dessen Daten man auch hat und mit dem zusammen man anscheinend das Phantombild erstellt hat, wenn ich das richtig verstanden habe.


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Kunstraub in Dresden

06.03.2020 um 17:01
@Fichtenmoped

richtig, da hast Du Recht...es sei denn man versucht privat vorher den Käufer zu checken ! - smile -

wir waren da immer auf Nummer sicher...aber klar gibt es Verkäufe...wie gesehen so gekauft usw....


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Kunstraub in Dresden

07.03.2020 um 16:17
Der Clan, der in diesem Fall in Verdacht steht, hatte doch im Vorfeld immer wieder spezielle Werkzeuge gestohlen, die dann für solche Einbrüche verwendet wurden, richtig? Es gab nun erneut so einen Fall:

https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1789340/
Nachdem zuletzt im Raum Kyritz und Wittstock in Größenordnung teures Werkzeug gestohlen wurde, hat es nun eine Firma in Ganzer erwischt. Im dortigen Rosenweg wurde am Freitagmorgen festgestellt, dass jemand in zwei Gebäude eingebrochen war. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurden verschieden Werkzeuge im Wert von etwa 20 000 Euro gestohlen.
Das ist alles Landkreis Märkisch Oderland, direkt östlich an Berlin angrenzend, also im Nordosten Deutschlands.


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Kunstraub in Dresden

09.03.2020 um 08:03
Vier Bedienstete des Wachschutzes werden verdächtigt, den Dieben geholfen zu haben. Es gab diesbezüglich bereits Hausdursuchungen. Die Verdächtigen schweigen zu den Vorfällen.
Nach dem Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden verdächtigt die Staatsanwaltschaft vier Bedienstete des Wachschutzes, den Dieben geholfen zu haben. Es würden Ermittlungen geführt, bestätigte Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt der Bild-Zeitung.

Einer der Verdächtigen des Wachschutzes soll Pläne zu den Räumlichkeiten und zum Sicherheitssystem verschafft haben. Zwei sollen die Diebe über mehrere Minuten lang haben gewähren lassen. In dem Bericht der Staatsanwaltschaft ist außerdem von einer Handlung in Bezug auf die Alarmanlage die Rede.

Die Wohnungen der Verdächtigen wurden inzwischen durchsucht, ohne allerdings Beweismaterial sicherstellen zu können. Die Verdächtigen würden zu den Vorfällen schweigen, sagte Schmidt.
https://www.mdr.de/sachsen/dresden/dresden-radebeul/juwelen-diebstahl-gruenes-gewoelbe-100.html


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Kunstraub in Dresden

09.03.2020 um 10:42
Interessante Neuigkeiten. Die Wahrscheinlichkeit steigt dass sie die Diebe fassen. An den hier bereits diskutieren Meldungen Anfang Januar war also wie es aussieht etwas dran. Möglich dass die Polizei dies absichtlich in den Medien lanciert hatten um die Täter nervös zu machen.
Laut einem Bericht der "Bild" könnte ein Museumsmitarbeiter die Kunstdiebe mit Informationen versorgt haben. Die Zeitung verweist auf Ermittlungen der israelischen Sicherheitsfirma CGI. "Bild" zitiert Sicherheitskreise mit den Worten: "Es konnte anhand von Handy- und Kameradaten belegt werden, dass ein Museumsmitarbeiter sicherheitsrelevante Informationen an einen der Verdächtigen weitergab, gegen den die Polizei derzeit ermittelt."
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_87082876/gruenes-gewoelbe-dresden-sicherheitspersonal-laut


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Kunstraub in Dresden

19.03.2020 um 09:48
Ob das stimmt?
Der Besitzer des Geländes, auf dem der Autohändler sein Geschäft betreibt, bestätigte auf RTL-Anfrage, dass es sogar Überwachungskameras gebe, die den Bereich filmen würden. Allerdings habe die Polizei ihn nicht danach gefragt – haben die Beamten also eine Spur zu den Tätern vernachlässigt?
https://www.rtl.de/cms/juwelendiebstahl-im-gruenen-gewoelbe-dresden-rtl-reporter-hier-kauften-die-diebe-das-fluchtfahrzeug-4500236.html (Archiv-Version vom 10.03.2020)


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Kunstraub in Dresden

19.03.2020 um 09:57
Also der Autohändler soll der Polizei geholfen haben, ein Phantombild des Käufers des mutmaßlichen Fluchtfahrzeugs zu fertigen, und dann hat man nicht darüber gesprochen, ob es hilfreiche Aufnahmen aus Überwachungskameras gibt bzw. der Autohändler hat nicht von sich aus der Polizei von seinen Kameras erzählt?

Schwer zu glauben. Vielleicht ist es mal wieder ein übliche RTL-"Kracher" à la "Polizeiversagen".


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Kunstraub in Dresden

19.03.2020 um 10:30
@Andante
@x-aequitas
möglich ist alles, das wäre dann aber wirklich ein "Knaller". Die dürfen sich dann hinterher auf dem Revier, bestimmt auch ein paar "schärfere Töne" angehört haben.


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Kunstraub in Dresden

19.03.2020 um 12:12
Zitat von AndanteAndante schrieb:Also der Autohändler soll der Polizei geholfen haben, ein Phantombild des Käufers des mutmaßlichen Fluchtfahrzeugs zu fertigen, und dann hat man nicht darüber gesprochen, ob es hilfreiche Aufnahmen aus Überwachungskameras gibt bzw. der Autohändler hat nicht von sich aus der Polizei von seinen Kameras erzählt?
Klingt alles seltsam, aber sollte ich die RTL Recherche richtig interpretieren, ist der Autoverkäufer nicht gleich der Besitzer des Geländes. Dem Besitzer gehören die Kameras und den fragte angeblich keiner danach. Wusste der Autoverkäufer nichts von den Kameras des Geländebesitzers?


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Kunstraub in Dresden

19.03.2020 um 12:48
dann wäre aber auch eine Gegenfrage angebracht..."Wieso hat der Besitzer des Geländes sich nicht selbst an die Polizei gewendet und auf die Kameras hingewiesen ? "


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Kunstraub in Dresden

19.03.2020 um 14:31
Zitat von Lars01Lars01 schrieb:Wusste der Autoverkäufer nichts von den Kameras des Geländebesitzers?
Oder umgekehrt. Der Geländebesitzer kann lediglich Vermieter des Geschäftsgrundstücks (ohne Kameras) sein. Der Mieter, hier der Autohändlier, könnte dann die Kamers angebracht haben. Mir erscheint das plausibler, weil eher der Mieter entscheidet, ob und wo ihm welche Kameras am besten passen.


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Kunstraub in Dresden

19.03.2020 um 16:16
Das Gelände sieht größer aus, es könnten mehrere Firmen dort ansässig sein und eventuell der Besitzer sogar selber.


Aber unabhängig wem das Bildmaterial nun gehört, wäre darauf jemand gut zu erkennen, wäre es bei der ausgelobten Belohnung doch dumm das Material zurückzuhalten und damit nicht zur Polizei zu gehen.


Was anderes, das gekaufte Fluchtauto wurde umlakiert onder mit Folie beklebt von dunkel zu weiß. Warum? Macht für mich keinen wirklichen Sinn, es wurde ja hinterher angezündet.
Die Ermittler hätten außerdem festgestellt, dass die Täter das Fluchtfahrzeug vor der Tat umlackiert oder mit Folie beklebt hätten, dass der eigentlich blaue Audi plötzlich weiß erschien.
https://www.rtl.de/cms/juwelendiebstahl-im-gruenen-gewoelbe-dresden-rtl-reporter-hier-kauften-die-diebe-das-fluchtfahrzeug-4500236.html (Archiv-Version vom 10.03.2020)


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Kunstraub in Dresden

19.03.2020 um 17:02
Zitat von Lars01Lars01 schrieb:Was anderes, das gekaufte Fluchtauto wurde umlakiert onder mit Folie beklebt von dunkel zu weiß. Warum? Macht für mich keinen wirklichen Sinn, es wurde ja hinterher angezündet.
damit es vorher, wenn von jemand auffällig oder wie auch immer beobachtet worden,später anders beschrieben wurde, als das Original ?
falsche Fährte ?

allerdings ist ja eher Dunkel eine gute Tarnfarbe...weiß viel zu auffällig...das stimmt schon...

evtl. gerade deswegen...

die Folien, kann ja fast jeder kaufen.., dazu braucht es kein Insiderwissen..

warum eigentlich das Fluchtauto so in unmittelbarer Nähe anzünden ?
das mit dem Parkhaus , muss ja geplant gewesen sein...

also war schon geplant..in die Tiefgarage und Feuer legen...
demnach dürfte auch die Tarnung / Klebung des Autos nur kurzfristig von Bedeutung gewesen sein...

evtl. fällt mir gerade ein...falls eine vorherige Fahndung als aktuelll rausgegeben wurde...und es hieß gesucht wird...dunkler kombi ....
das Fahrzeug für die Pol - erst einmal - evtl. auch mit der Luftüberwachung..durch das Raster gefallen ist..

der Brand in der Tiefgarage war mit Sicherheit geplant...
Frage..wie sind die Täter dann entkommen ?...

ein anderer Fahrzeug das wartete ..dürfte die beste Lösung gewesen sein...
bis die Großfahndung losging , waren die schon über alle Berge...


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Kunstraub in Dresden

19.03.2020 um 20:17
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:evtl. fällt mir gerade ein...falls eine vorherige Fahndung als aktuelll rausgegeben wurde...und es hieß gesucht wird...dunkler kombi ....
das Fahrzeug für die Pol - erst einmal - evtl. auch mit der Luftüberwachung..durch das Raster gefallen ist..
Ah klar, wg der Fahndung könnte die auffällige weiße Farbe gewählt worden sein. Mögliche Zeugen bei dem Raub hätten einen weißen Kombi als Fluchtfahrzeug genannt. Darauf konzentriert sich die Polizei zunächst. Die Täter stiegen aber schnell in ein anderes Fahrzeug um, wahrscheinlich dunkle Farbe eventuell auch Kombi und verschaffen sich so einen kleinen Vorsprung.
Den Brand in der nicht weit entfernten Tiefgarage dürfte die Polizei aber dennoch schnell in Verbindung gebracht haben mit dem Raub und ihnen damit klar gewesen sein dass die Täter ihr Fluchtfahrzeug angezündet und gewechselt haben.

Für eine Tat von arabischen Clanmitgliedern, finde ich die Vorgehensweise der Tat fast zu aufwendig. Da wurde ein Fluchtfahrzeug einfach vorher gestohlen.


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Kunstraub in Dresden

30.03.2020 um 06:26
Ich bin noch auf folgende interessante Information gestoßen:

Die Alarmanlage hat erst ausgelöst, nachdem die Einbrecher bereits im Gebäude waren. Genauer gesagt haben die Bewegungsmelder, welche im innern des Gebäudes in Schlitzen im Boden eingelassen sind, als erstes ausgelöst (Erster Alarm).
Quelle: https://www.mdr.de/video/mdr-videos/c/video-359466.html (Archiv-Version vom 29.12.2019)

Das lässt folgende Schlussfolgerungen zu:
  • Outdoor Bewegungsmeldern (falls vorhanden) und Glasbruchsensoren (Fenster) haben versagt.
  • Die Alarmanlage hatte Strom (USV oder Netz)
  • Die Täter hatten doch etwas mehr Zeit als gedacht (>5min)



Ein weiterer witziger Fund: das Museum hat 2014 selbst „Fortbildungsmaterial“ für Einbrecher verbreitet.
https://twitter.com/skdmuseum/status/448105750842589184?s=21


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Kunstraub in Dresden

21.04.2020 um 10:03
Gestern war ein interessanter Beitrag im Fernsehen zu dem Raub zu sehen.

Es ist schon erstaunlich, dass in Deutschland ein Museumsdirektor und eine Direktorin sich "Ihr Museum nach ihren Vorstellungen" mit dem Kunstschätzen eines Landes schaffen können.

Es wurde sehr klar, dass weder in Frankreich, noch in Österreich oder England so ein Raub stattfinden könnte. Hier in diesem Forum wurde von einzelnen Forumsteilnehmern vor einigen Monaten ein Bild gezeichnet, nachdem "man ja gar nicht anders gekonnt habe" die Kunstobjekte nur auf diese Weise zu schützen - schließlich wolle man ja ein besonderes Museum haben.

Diesem Selbstverständnis eines Museumsdirektors gehört mal ganz kräftig auf den Zahn gefühlt. Mit äußerst naiven Sprüchlein äußerte sich die Direktorin - man konnte sich nur noch fremdschämen für so viel lebensfremdheit.

Es kann ja wohl nicht sein, dass hier irgendwelche Konzepte gelebt werden, die völlig an der deutschen Kriminalitätsrealität vorbei gehen. Klar und deutlich wurde auch von einem ehemaligen Verantwortlichen aus DDR Zeiten gesagt: die Bewachung eines solchen Schatzes ist eine hoheitliche Angelegenheit. All denen, die hier beschwichtigen und abwiegeln aber auf der anderen Seite "die Freiheit der Besichtigens" so hoch halten sei gesagt: Wir leben in einer Welt, in welcher permanent einige Leute versuchen, Schwachstellen aufzuspüren, um dann durch kriminelle Handlungen sich an Wertgegenständen und Kunstgegenständen der Allgemeinheit zu bereichern.

Interessant waren auch die Experimente mit den unterschiedlichen heute verfügbaren Gläsern. Da gibt es offenbar riesige Unterschiede und man darf sich fragen, wie es in die Kompetenz eines Museumsdirektors fällt, hier al gusto zu entscheiden, welche Gläser zu verwenden sind. Das kann er gerne tun, wenn er seine eigene Briefmarkensammlung ausstellen will - im öffentlichen Raum, mit öffentlichem Besitz und Eigentum ist das eine maßlose Überschätzung der eigenen Kompetenz.

Es ist nicht nur eventuell ein Wachmann der gekauft wurde, wodurch der Einbruch möglich wurde - es ist eine völlig falsche Herangehensweise, wie hier ein Museum als Spielwiese für "künstlerisch Tätige" ausgebaut wurde - was letztlich zum völligen Versagen geführt hat.

Auch da sind politisch Verantwortliche zu benennen und auszuwechseln, da deren Entscheidungen von einem völlig falschen Zeitgeist getragen wurden und vermutlich auch heute noch werden.


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Kunstraub in Dresden

21.04.2020 um 11:44
@Karlssohn
Ich habe den Film gestern auch gesehen. Sehr sehenswert!

In der ARD Mediathek: Die Story im Ersten: Jahrhundertdiebstahl in Dresden

Man schüttelt den Kopf. Das kann doch alles nicht wahr sein. Und das nach X-Spielfilmen mit dem Thema Kunstraub und vor allem vielen erfolgreichen Einbrüchen in Museen, auf der ganzen Welt. Hat da nicht ein Verantwortlicher befürchtet, das könnte uns auch passieren?

In diesem Film wird herausgestellt, welch erstklassigen Rang diese Sammlung in der Welt hatte. Auf gleicher Höhe mit den Juwelen im Tower, mit im Louvre, in der Eremitage.

Man begreift nicht, warum diese (heute simplen) Fenstergitter der einzige Schutz zur Straße waren. (Das Sicherheitspanzerglas wurde rausgedrückt, weil die Fensterrahmen zu schwach waren). Die Sicherung war kunsthistorisch hübsch gemacht, hielt den heutigen Werkzeugen aber nicht stand.

Die wertvollsten Stücke hätten in der Nacht in einen bewachten Safe gehört. Von mir aus hätten sie auch gut gemachte Imitationen ausstellen können. Natürlich liebe ich es auch, Originale zu sehen, aber das müsste anders geregelt werden.
Im historischen Ambiente nur die Imitationen. In einem gesicherten Museum die Originale und vielleicht auch immer nur Einzelstücke.

Die schmerzhafte Befürchtung: inzwischen wurden Gold und Silber längst eingeschmolzen und die Diamanten umgeschliffen. Der Schatz ist verloren. Das muss man annehmen.
Den Dieben und ihren Auftraggebern ging es nur um den Materialwert.

So schnell kann es gehen.
Die Angelsehne, mit denen die Stücke befestigt waren, hat wenigstens bewirkt, dass nicht alles mitgenommen werden konnte.


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Kunstraub in Dresden

21.04.2020 um 12:18
@frauZimt
Unterschied ist, dass die Kronjuwelen etwas schwieriger zu klauen sind. Und die Mona Lisa hat 1911 zwar mal jemand geklaut, das passiert aber so leicht garantiert auch nicht noch einmal. Hierzulande hingegen scheint man zu denken, es gehe lediglich um ein paar bessere Taschendiebe. Dabei muss man scheinbar einfach nur Grobmotoriker sein. Fenster, Leiter, Säge, dicker Hammer... reicht.


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Kunstraub in Dresden

21.04.2020 um 13:06
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die wertvollsten Stücke hätten in der Nacht in einen bewachten Safe gehört. Von mir aus hätten sie auch gut gemachte Imitationen ausstellen können. Natürlich liebe ich es auch, Originale zu sehen, aber das müsste anders geregelt werden.
Dazu kann man als jemand, der beruflich u. a. im Bereich Museum tätig ist, folgendes sagen: Die Objekte sind ziemlich empfindlich, die kann man nicht einfach mal so jeden Abend aus der Vitrine holen, in einen Safe bringen und am nächsten Morgen wieder in die Vitrine zurücklegen. Die ständigen Bewegungen, Berührungen und der Klimawechsel richten Schäden an. Ganz abgesehen davon, dass viele Objekte um überhaupt ausgestellt werden zu können, auf Halterungen montiert werden müssen, was auch ziemlich aufwendig ist und nicht jeden Tag an- und abgebaut werden kann.

Und nein: Es sind keine Rolex-Armbanduhren oder Trauringe, die "der Juwelier an der Ecke Abends auch immer aus dem Fenster holt".

Imitationen sind ein schwieriges Thema: Gut gemachte Nachbildungen von solchen Objekten sind extrem teuer. Es geht dabei nicht nur um die Materialien, sondern vor allem auch um die Handarbeit. Nicht jeder Juwelier an der Ecke kann so etwas machen und selbst wenn man günstigere Materialien verwendet (z. B. Glassteine) bleibt die Handwerksarbeit, und die ist extrem teuer.

Die Realität ist da anders als das in irgendwelchen (Spiel-) Filmen gerne dargestellt wird, wo man dann am Ende nicht mehr weiß, was das Original und was die Nachbildung ist oder wo ein Fälscher mal schnell die Nachbildung am Küchentisch bastelt.

Und dann noch eine Sache: Die Museumsräume wurden historisch korrekt rekonstruiert, weil man die Einheit von Raum und ausgestellten Objekten wiederherstellen wollte. Da ist es erheblich schwieriger, die Sicherheitstechnik zu integrieren als wenn man ein modernes Museum baut, in dem alleine auf die Sicherheit geachtet werden kann. Ob diese Entscheidung hier richtig war, ist eine andere Frage, aber wenn man die Sicherheitstechnik in Dresden mit anderen Museen vergleicht, dann sollte man das auch bedenken (damit will ich niemanden verteidigen oder beschuldigen, aber es gehört halt auch dazu).


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