Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

@Seps13

In dem oben zitierten Artikel

Hercule-Poirot schrieb (Beitrag gelöscht):https://www.holidogtimes.com/fr/mort-delisa-pilarski-la-tribune-de-mediapart/#gs.vs10sx (Archiv-Version vom 01.01.2020)

heißt es:

"Hors, des témoins affirment avoir croisé les chasseurs dès 13h, et donc pas à 13h30, comme ils l’ont affirmé."

Übersetzt: "Zeugen gaben an, die Jäger um 13.00 Uhr getroffen zu haben und daher nicht um 13.30 Uhr, wie sie [= die Jäger] sagten."

Die zitierten Zeugen wollen also "die Jäger" getroffen haben (welche Jäger und wo genau, wird nicht erwähnt), aber von Hunden ist gar kein Rede.


Auch Christophe Ellul selbst bzw. sein neuer Anwalt Alexandre Novion suchen offenbar noch immer nach diesen (oder auch anderen) möglichen Zeugen. Christophe Ellul appellierte in seinem FB-Beitrag vom 02.02. ja an mögliche Zeugen, die es seiner Meinung nach geben muss, sich bei seinem Anwalt zu melden:

"Christophe Ellul [...] lance un appel à témoins : « Je sais que des gens savent forcément quelque chose. Si vous avez une âme, une conscience, vous pouvez contacter de façon anonyme mon avocat Maître Alexandre Novion »"

https://www.lesoir.be/277386/article/2020-02-03/femme-tuee-par-des-chiens-en-france-le-compagnon-delisa-pilarski-lance-un-appel


Das verstehe ich so, dass bisher anscheinend gar keine Zeugen ermittelt werden konnten, die wirklich etwas zur Aufklärung des Falls beitragen könnten (vor allem zu dem tödlichen Angriff und zur Frage, ab wann genau die Jagdhunde sich im Wald aufhielten).

Le témoin assisté est une personne mise en cause dans une affaire pénale sans être mise en examen.

https://www.midilibre.fr/2020/01/29/affaire-elisa-pilarski-le-chef-de-la-chasse-a-courre-desormais-temoin-assiste,8695103.php


Der mutmassliche Mitwisser ist jemand der in einer Strafsache beschuldigt wird, gegen den aber kein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.


Soweit die Definition des témoin assisté (mutmasslicher Mitwisser).

rattich schrieb:Das verstehe ich so, dass bisher anscheinend gar keine Zeugen ermittelt werden konnten, die wirklich etwas zur Aufklärung des Falls beitragen könnten (vor allem zu dem tödlichen Angriff und zur Frage, ab wann genau die Jagdhunde sich im Wald aufhielten).

Zeugen haben den Ermittlern gesagt, dass sie Jagdhunde bereits um 13:00 gesehen haben. Das sind schon mal Zeugen, per Namen werden sie nicht genannt. Aber Jagdhunde zu sehen, sagt höchstens was über die Startzeit der Meute aus und wäre nicht wirklich schön für die Equipage - aber mehr noch nicht.

CEs Anwalt sucht wohl nach Zeugen, die deutlich mehr wissen, mutmaßlich aus dem direkten Umkreis möglicher Beteiligter. Denkbar wäre, das Mitglieder der Jägerschaft an unüblichen Orten/Zeiten gesehen wurden oder das jemand Oberst Metras zu Pferd gesehen hat.
Oder das ein Zeuge die Anzahl der Jagdhunde vor Ort genau durchzählen konnte.

rattich schrieb:Auch Christophe Ellul selbst bzw. sein neuer Anwalt Alexandre Novion suchen offenbar noch immer nach diesen (oder auch anderen) möglichen Zeugen.

Es könnte sich jedoch auch um einen Appell an die Jäger selbst handeln, ohne dass Ellul sie beim Namen nennen möchte. Ich bin in diesem Zusammenhang besonders über Elluls Wort "Gewissen" gestolpert.

Dawn schrieb:Zeugen haben den Ermittlern gesagt, dass sie Jagdhunde bereits um 13:00 gesehen haben.

Nein, das geht aus dem Zitat ja gerade nicht hervor. Dem Zitat zufolge haben die Zeugen lediglich die "Jäger" (= chasseurs) gesehen, aber eben nicht die Jagdhunde (= chiens de chasse).

Oder sind an anderer Stelle Zeugenaussagen erwähnt, die definitiv vor 13:30 Uhr die Jagdhunde gesehen haben wollen?

rattich schrieb:Nein, das geht aus dem Zitat ja gerade nicht hervor. Dem Zitat zufolge haben die Zeugen lediglich die "Jäger" (= chasseurs) gesehen, aber eben nicht die Jagdhunde (= chiens de chasse).

Oder sind an anderer Stelle Zeugenaussagen erwähnt, die definitiv vor 13:30 Uhr die Jagdhunde gesehen haben wollen?

Doch, hatte ich doch gerade erst gepostet. Und das ist altbekannte Info, hier schon zig mal verlinkt.

Dawn schrieb:Die Zeit für die Jagd mit Hunden wirft Fragen auf
Laut einer gerichtlichen Quelle weichen die Aussagen zum Zeitplan für den Beginn der Jagd voneinander ab. Zeugen berichten den Ermittlern, dass sie die erste Freilassung von Hunden um 13:00 Uhr gesehen haben, während andere (in diesem Fall Jäger) sicherstellen, dass die Jagd um 13:30 Uhr nach dem geschätzten Zeitpunkt von Elisas Tod begann vom ärztlichen Untersucher. Nach unseren Informationen wird die Hypothese des Angriffs von Jagdhunden von den Ermittlern favorisiert.

Beitrag von Dawn (Seite 166)

@rattich: Du bringst es auf den Punkt.

Ich denke auch, dass der Meuteführer, wenn er um 13.00 Uhr am Startpunkt eingetroffen ist, sicherlich nicht allein war - unabhängig davon, ob v.d.B. bei ihm war oder nicht. Wenn man sich die Videos zu diesen Jagden anguckt, stellt man fest, dass unzählige Zuschauer/Zeugen am Startpunkt und später im gesamten Jagdgebiet herumschwirren und die sind bestimmt nicht alle erst um kurz vor 13.30 Uhr dort eingetroffen.

Obwohl der Meuteführer daher wissentlich unter den Augen unzähliger Zuschauer die Hunde bereits gegen 13.00 Uhr aus dem Auto gelassen haben soll und diese dann im Wald verschwanden, soll er behaupten, die Meute sei erstmals um 13.28 Uhr aus dem Auto geholt worden?

Zwischendrin soll er sie noch verfolgt, wieder eingefangen, zurück gebracht, wieder in das Auto verfrachtet haben, um sie dann um 13.28 Uhr wieder herauszulassen und er macht sich keinen Kopf, dass das Dutzende von Menschen beobachtet haben?

Ganz ehrlich, die Verletzungen von Elisa passen für mich auch eher zu einer Meute, jedenfalls zu mehreren Hunden, und ich kann mir auch gut vorstellen, dass eine Meute einen einzelnen Hund auf ihrem Weg attackiert. Gar keine Frage. Daher bitte nicht mißverstehen.
Aber mit dem zeitlichen Ablauf, dass dies insbesondere bis 13.30 Uhr passiert sein soll, habe ich so meine Probleme.

Evil-Eve schrieb:Es könnte sich jedoch auch um einen Appell an die Jäger selbst handeln, ohne dass Ellul sie beim Namen nennen möchte. Ich bin in diesem Zusammenhang besonders über Elluls Wort "Gewissen" gestolpert.

Den Gedanken hatte ich auch schon. Im Umkehrschluß würde dies aber auch bedeuten, dass es derzeit noch keine belastbare Zeugenaussage zu dem Herauslassen der Jagdhundemeute vor 13.28 Uhr bzw. gegen 13.00 Uhr gibt.

Hercule-Poirot schrieb:Der mutmassliche Mitwisser ist jemand der in einer Strafsache beschuldigt wird, gegen den aber kein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.


Soweit die Definition des témoin assisté (mutmasslicher Mitwisser).

Témoin heißt Zeuge, er ist ein assistierender Zeuge. Dieser Status sagt nichts über Schuld oder Unschuld aus, er wird recht häufig beantragt, um unter anderem Akteneinsicht zu bekommen.

@Iplix

Genau. Kinder können Hunde sehr stressen und ihnen (ohne böse Absicht) weh tun.
Man kann nie sicher sein, dass nicht doch etwas Schlimmes passiert. Vielleicht auch aus Eifersucht.

Wenn man Hunden - ganz allgemein zutraut-, dass sie Situationen als bedrohlich wahrnehmen- und sich wehren,- warum dann nicht auch in diesem Fall?

frauZimt schrieb:Ich habe mich neulich mit einer Hundezüchterin unterhalten. Sie und ihr Mann züchten seit Jahrzehnten Boxer. Sie bilden ihre Hunde aus, das sind Familienhunde.
Sie sagte zu mir, obwohl sie weiss, dass sie sich auf ihre Hunde verlassen kann, nie etwas vorgefallen ist, würde sie ihre Hunde nie mit einem Kleinlind alleine lassen.
Sie sagte, das sind Hunde und sie glaubt nicht, dass ein Hund wirklich immer bis ins Letzte zu kontrollieren ist.
Ein Hund reagiert möglicherweise in einer Situation- der er speziell bewertet- auf seine Hundeart.

wer macht das schon und was hat das damit zu tun, dass Curtis wegen irgendwelcher jagenden Hunde in der Nähe so ausgeflippt sein soll, dass er Elisa biss? Denn darum ging es ja.

@Tussinelda

Ob er sie tatsächlich gebissen hat, wird hoffentlich die Untersuchung ergeben.
Offen wird das Warum bleiben.

Bis dahin kann man nur sagen: Möglich ist es.