Tote Frau im Krankenhaus abgegeben

Für mich stellt sich immer noch die Frage, wie man so ein Foto veröffentlichen kann???

Kreuzbergerin schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass falls die Frau in den nächsten Tagen oder Wochen nicht identifiziert werden kann, dass dann auch noch eine Personenbeschreibung des Mannes veröffentlicht wird.

Das kann ich mir auch vorstellen, allerdings befürchte ich, dass diese wenig konkret sein wird. Immerhin war der Mann gleich wieder weg und in der Hektik achtete man vielleicht gar nicht so auf ihn. Außerdem werden die Erinnerungen natürlich schwächer und lückenhafter, je länger man damit wartet. Es sei denn, das Personal wurde bereits zeitnah zu Angaben seiner Person befragt und es ist nur noch nicht veröffentlicht worden.

Zyra schrieb:Das kann ich mir auch vorstellen, allerdings befürchte ich, dass diese wenig konkret sein wird. Immerhin war der Mann gleich wieder weg und in der Hektik achtete man vielleicht gar nicht so auf ihn. Außerdem werden die Erinnerungen natürlich schwächer und lückenhafter, je länger man damit wartet.

Ich gehe davon aus, dass es im Krankenhaus Kameraaufnahmen gibt. Auch wenn diese nicht veröffentlicht werden, sollten sie ausreichen um eine Personenbeschreibung abzugeben.

Laserline schrieb:Ich vermute, dass sie in einem Haus gewohnt haben.

Dann eher in der nahen Laubenkolonie. In Berlin ein Haus für sich allein haben und dazu noch so relativ zentral - wie soll das denn gehen :-) Da muss man schon Kohle haben, und dann kann man sich eine KV leisten bzw. ist nicht auf die Rente einer Familienangehörigen angewiesen. Ich gehe mal davon aus, dass die beiden nicht allzu weit weg gewohnt haben, denn die Frau allein mit Rollstuhl in ein Auto und wieder heraus zu bringen, glaube ich nicht, dass er das konnte.
Allerdings sind die Leute in den Laubenkolonien eigentlich immer gut miteinander vernetzt, kennen auf jeden Fall die Nachbarn, das ist ja der Sinn der Laubenkolonien, da wären sie bestimmt aufgefallen und irgendjemand würde sie kennen.
Wirklich sehr rätselhaft.

Ich vermute auch, dass sie zu Fuß gekommen sind.
Aber da müsste sie doch auch jemanden gesehen haben...
Weiß man, um wieviel Uhr es war?

Ja, es war spät, 23 Uhr in etwa.
edit: sorry, 21 Uhr, eigentlich noch nicht ganz dunkel um diese Zeit.

loisel schrieb:gab es dekubitus. Ist aber nicht immer ein pflegefehler.

Nein, nicht unbedingt ein Pflegefehler. Zumal sich die Erkenntnissse darüber, wie rasant sich ein Dekubitus entwickeln kann, in den letzten Jahren gewandelt hat

Aber man erkennt natürlich, wie damit umgegangen wurde. Wurden die betroffenen Stellen versorgt, womöglich mit einem polsternden Pflaster abgedeckt usw

Zyra schrieb:Immerhin war der Mann gleich wieder weg und in der Hektik achtete man vielleicht gar nicht so auf ihn.

Das, und wer rechnet im Klinik Alltag schon damit, dass die begleitende Person sofort wieder verschwindet und dann auch noch eine Leiche abgegeben wird. Das ist so ein einmaliger Vorfall, damit rechnet erstmal niemand. Demzufolge wird man dem Mann bzgl der Beschreibung keine erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt haben

Für alle, die sich fragen, wie man so ein Foto veröffentlichen kann: Natürlich ist es bei solchen Fotos wünschenswert, dass es - wie bei FB, Instagram, etc. erst mal unkenntlich gemacht wird mit dem Hinweis, dass es sich um verstörendes Bildmaterial handeln könnte und nur wenn man wirklich bereit ist, dann das Bild öffnen kann. Ist jetzt leider so, dass man es überall schön sehen kann ob man nun will oder nicht.

Aber falls es beruhigt: Für mich sieht die Dame nach einer ganz normalen, erst kürzlich Verstorbenen aus. Also nichts Außergewöhnliches. Vielleicht denkt die Polizei ja genauso.

Mir geht es nicht um den Schock Moment. Sondern um die Würde... Warum konnte man nicht das Blut abwischen? Und die Kleidung etwas zurecht rücken?

Ich arbeite in einer Arztpraxis und erlebe immer wieder die unglaublichsten Situationen.
Wir haben z. B einen Patienten mit paranoider Schizophrenie. Er hat bis zu einem Akutereigniss seine demente Frau zuhause versorgt, bis er eines Tages in die Ambulanz des KH kam und behauptete, seine Frau würde von Wanzen zerfressen.....überall wären Wanzen.... Er zeigte auf Stellen am Körper seiner Frau und sah sie wohl auch. Die Frau hatte keine Tierchen auf sich, war aber in schlechtem Pflegezustand. Bei der genaueren Anamnese war zu erfahren, dass er wohl schon länger immer wieder Sachen gesehen hat usw. Es aber gut verbergen konnte.
Jetzt lebt er alleine Zuhause, man hat es gerichtlich abgeklärt und ihn für fähig erklärt , für sich alleine zu Sorgen.
Meine Chefin hat letztens einen Hausbesuche bei ihm gemacht..... Sie erzählte dann, daß ihm bewusst ist, daß er teilweise paranoid ist.... Er sagte z. B. Frau Dr. Sie brauchen keine Angst vor den ganzen Menschen hier im Wohnzimmer zu haben sie sind nicht real..... Aber sie sprechen halt mit mir.... Genauso hat er immer ein Kissen bei sich, das er für seine Frau hält....obwohl er dann immer wieder betont, er weiß ja, das seine Frau nicht mehr lebt.

Lange Rede, kurzer Sinn..... Ich könnte mir vorstellen, daß der Mann wusste, daß seine Frau Hilfe braucht und die Tatsache ihres bereits eingetretenen Todes nicht realisiert hat, weil er vielleicht eine psychische Vorerkrankung hat.

Trotzdem kann er sich ja aufopfernd, soweit es für ihn möglich war, um sie gekümmert haben.

Laserline schrieb:Für mich stellt sich immer noch die Frage, wie man so ein Foto veröffentlichen kann???

Laserline schrieb:Sondern um die Würde... Warum konnte man nicht das Blut abwischen? Und die Kleidung etwas zurecht rücken?

Die Antwort ist so einfach:
Das waren zuerst Polizeifotos, da wird nichts verändert. Tatort Leiche so vorgefunden, so sehen die Fotos dann aus.
In dem Moment denkt noch niemand an eine Veröffentlichung!
Erst später, als sich zeigt, dass man die Identität nicht klären kann und das Veröffentlichen der Leiche ein letzter Schritt ist, um die Identität zu klären, nimmt man die Fotos aus der Akte.
und darum sehen die so aus, wie sie aussehen.
Tatortermittler, Kriminologen machen keine Insta-Shots, sondern reale Tatortaufnahmen.

Laserline schrieb:Das denke ich nicht. Da wären sie aufgefallen. Ich vermute, dass sie in einem Haus gewohnt haben. Vielleicht mit einer kleinen "Werkstatt". Wie konnte man sonst den Rollstuhl bauen?

Nun, die bekannten Fälle, wo jemand wochen- oder gar monatelang tot ins seiner Wohnung lag ereignen sich aber immer wieder gerade in Mehrfamilienhäusern, insbesondere größere oder solche, wo die Mieter häufig wechseln.

In einer Einfamilienhaussiedlung ist die Anonymität geringer, weil die Nachbarn sich oft über Jahre schon kennen und eher aufeinander achten. Und was den Rollstuhl betrifft: Soweit auf den Fotos erkennbar ist das zwar kreativ gebaut, aber eben auch nicht aus Rohmaterial zusammengeschweißt. Dafür braucht man allenfalls Schraubenschlüssel und/oder Metallsäge. Das geht zur Not auch im Mietshauskeller oder sogar in der Wohnung....

Maunzelchen schrieb:Trotzdem kann er sich ja aufopfernd, soweit es für ihn möglich war, um sie gekümmert haben.

Das wollte ich dem Mann mit der Frage nach dem Pflegezustand keineswegs absprechen. Dieses beinahe schon überdimensionale Sitzkissen könnte ja auch ein Ausdruck von Fürsorge gewesen sein

Es war mehr ein Versuch zu ergründen, wie es am Ende zu dieser außergewöhnlichen Abgabe gekommen sein könnte. Ob da nicht schon länger eine Situation der Überforderung mit einem Pflegefall vorgelegen hat

Bei der Identifizierung hilft das allerdings auch nicht weiter denn offenbar hat sich das Ganze isoliert von Außenkontakten abgespielt

C4ISR schrieb:Das waren zuerst Polizeifotos, da wird nichts verändert. Tatort Leiche so vorgefunden, so sehen die Fotos dann aus.

Dem stimme ich zu. Ich glaube auch, dass es einfach keine "schöneren" Fotos gibt. Die scheinen direkt in der Klinik entstanden zu sein, da war noch kein Bestatter der die Leiche gewaschen und hergerichtet hat

Nev82 schrieb:Dem stimme ich zu. Ich glaube auch, dass es einfach keine "schöneren" Fotos gibt. Die scheinen direkt in der Klinik entstanden zu sein, da war noch kein Bestatter der die Leiche gewaschen und hergerichtet hat

Ich denke auch das die Polizei am Anfang dachte das der Mann früher oder später wieder kommt.
Und erst im Laufe der Zeit bemerkten sie das niemand kommt um die Leiche zu beerdigen.
Also blieb ihnen wohl nichts anderes übrig als das Foto zu nehmen.
Weil es keine andere gibt.
Vielleicht meldet sich auch ein Verwandter von der Verstorbene und beschwert sich über das Bild.

DerDoctor11 schrieb:Vielleicht meldet sich auch ein Verwandter von der Verstorbene und beschwert sich über das Bild.

Das wäre geradezu perfekt!

Ansel schrieb:Das wäre geradezu perfekt!

Es wäre zu wünschen wenn es passieren würde.

Ich hoffe wirklich sehr, dass das ganze noch schnell aufgeklärt werden kann. Und danke, dass ihr Warnungen bzgl. des Fotos ausgesprochen habt, ich habe es mir zum Glück nicht angucken müssen, ja, ich bin da empfindlich.

C4ISR schrieb:Die Antwort ist so einfach:
Das waren zuerst Polizeifotos, da wird nichts verändert. Tatort Leiche so vorgefunden, so sehen die Fotos dann aus.
In dem Moment denkt noch niemand an eine Veröffentlichung!
Erst später, als sich zeigt, dass man die Identität nicht klären kann und das Veröffentlichen der Leiche ein letzter Schritt ist, um die Identität zu klären, nimmt man die Fotos aus der Akte.
und darum sehen die so aus, wie sie aussehen.
Tatortermittler, Kriminologen machen keine Insta-Shots, sondern reale Tatortaufnahmen.

Es handelt sich hierbei aber ganz bestimmt nicht um einen "Tatort"....es ist die Rettungswache, auf einer Krankenliege o.ä.
Dann wäre es logischer gewesen, die Dame wieder in den Rollstuhl zu setzen, so wie sie angekommen war, mit Mundschutz davor, Mütze im Gesicht, Jacke zu usw....und davon ein Foto zu machen, denn so wird man sie auch draußen ggf. wahrgenommen haben und auch der Moment, als der Mann die Frau dort abstellte, abgab usw.
Das die Rettungskräfte sieh dann auf das Bett legten, ggf. weil sie eben Wiederbelebungsmaßnahmen durchführten, ist ja nachvollziehbar, selbst wenn man sieht, dass sie bereits tot ist, so finde ich es schon richtig, dass sie dennoch direkt helfen wollten, denn mit sowas rechnet man da ja nicht...

Meiner Meinung nach hätte man die Kleidung separat fotografieren müssen, also die Bluse extra, die Jacke, die Hose usw.
So ist es nur eine Momentaufnahme, man sieht von allen möglichen Kleidungsstücken nur einen Teil und es hieß ja nicht, dass alle Kleidungsstücke maßgeschneidert waren..Ich finde, so kann man die Teile nicht wirklich gut erkennen, die Hose wird auch nur zum Teil sichtbar...

Mir ging es auch überhaupt nicht darum, ein Foto der Toten a la "Instagram" oder verschönt zu sehen, aber wenn es darum geht, dass man die Dame wiedererkennen soll, dann auch bestimmt nicht mit diesem aufgerissenen Mund, das verzerrt die Gesichtszüge...Man muss nicht schminken, es gibt heutzutage auch genug Möglichkeiten per PC zum Beispiel die Flecken zu entfernen. Dabei geht es mir auch nicht um das Verschönern, aber diese "Spuren" Flecken, Verletzungen lenken meiner Meinung nach zu sehr ab...Zumindest könnte man ja wenigstens mehr als ein Foto machen, aus verschiedenen Perspektiven.
So hätte man doch größere Chancen, dass jemand die Person erkennt..

Warum man den Mann bisher nicht beschreibt, verstehe ich auch nicht, denn könnte ja sein, dass die Leute bei der Frau nicht drauf kommen, aber vielleicht, wenn man den Mann beschreiben würde, dass dann Leute sich erinnern würden und das mit der Frau in Verbindung bringen würden...

Szuka schrieb:Es handelt sich hierbei aber ganz bestimmt nicht um einen "Tatort"....es ist die Rettungswache, auf einer Krankenliege o.ä.
Dann wäre es logischer gewesen, die Dame wieder in den Rollstuhl zu setzen, so wie sie angekommen war, mit Mundschutz davor, Mütze im Gesicht, Jacke zu usw....und davon ein Foto zu machen, denn so wird man sie auch draußen ggf. wahrgenommen haben und auch der Moment, als der Mann die Frau dort abstellte, abgab usw.

Was ist es denn sonst, wenn kein Tatort? In jedem Fall dürfte es eine Ordnungswidrigkeit sein, eine Leiche auf diese Weise zu entsorgen.

Ich denke, da verlangen wir etwas zu viel von der Polizei, wenn wir erwarten, dass sie die Leiche, die vom Krankenhauspersonal auf ein Bett gelegt wurde, wieder in den Rollstuhl heben, die Garderobe ansprechend ordnen, dann ein paar hübsche Foto schießen und die dann überarbeiten, damit sich keine empfindlichen Personen verletzt fühlen.

Szuka schrieb:Meiner Meinung nach hätte man die Kleidung separat fotografieren müssen, also die Bluse extra, die Jacke, die Hose usw.

Na klar, dann ziehen die Polizisten die Leiche auch noch aus, damit sie die Klamotten fotografieren können.

Vielleicht einfach mal dran denken, dass das nicht Job eines Polizisten ist und dass der sich vielleicht auch davor ekelt?

emz schrieb:dann ein paar hübsche Foto schießen und die dann überarbeiten, damit sich keine empfindlichen Personen verletzt fühlen.

Es geht meiner Meinung nach nicht darum, dass empfindliche Personen sich nicht verletzt fühlen, sondern einfach darum, dass nicht jeder mit solch furchtbaren Fotos konfrontiert werden möchte, weil es einen zu sehr schockieren kann. Zudem stehen immer wieder mal Warnungen betreffend des Fotos und ich könnte mir vorstellen, dass einige gar nicht erst auf einen verlinkten Artikel oder ähnliches klicken ob dieser Warnung, da sie wissen, dass ihnen solche Bilder nicht gut tun. Was wenn hier beispielsweise jemand darunter wäre, der die Frau erkennen würde? Oder wenn jemand das Foto schnell wieder weg klickt, weil der Anblick für ihn zu grausam ist und er es sich darum gar nicht genau ansehen kann? Oft erkennt man Personen erst auf den zweiten Blick. Zudem muss ich sagen, dass ich persönlich das Foto der Leiche sogar als etwas pietätlos empfinde.

Szuka schrieb:Meiner Meinung nach hätte man die Kleidung separat fotografieren müssen, also die Bluse extra, die Jacke, die Hose usw.
So ist es nur eine Momentaufnahme, man sieht von allen möglichen Kleidungsstücken nur einen Teil und es hieß ja nicht, dass alle Kleidungsstücke maßgeschneidert waren..Ich finde, so kann man die Teile nicht wirklich gut erkennen, die Hose wird auch nur zum Teil sichtbar..

Das habe ich mir auch schon gedacht. Ich finde die Kleidung alleine wegen der Belichtung schon sehr schlecht erkennbar.