Tote Frau im Krankenhaus abgegeben

Kreuzbergerin schrieb:Ob allerdings mehr bekannt gegeben wird, außer dass die Identität geklärt wurde, bezweifle ich.

Das reicht ja auch vollkommen aus. Niemand muss Genaueres wissen; das geht keinen etwas an, wenn er nicht selbst zu den Angehörigen gehört.
Aber OB und DASS das aufgeklärt wurde, wäre schon interessant zu wissen.

AlteTante schrieb:@Waytogo
Es würde ja reichen, wenn die Polizei veröffentlichen würde, dass der Fall geklärt ist. Namen bräuchten und sollten ja auf keinen Fall genannt werden.

Ja, das meine ich. Der Name hat uns auch nicht zu interessieren.

Kreuzbergerin schrieb:Ob allerdings mehr bekannt gegeben wird, außer dass die Identität geklärt wurde, bezweifle ich.

Wie gesagt, das reicht ja. Würde mich freuen, wenn das gelingt.

@Waytogo

Dir ist aber schon klar, dass das mit ziemlicher Sicherheit keine Polizisten waren, die bei der Spurensicherung arbeiten?
Ich wollte nur mal vorsorglich darauf hinweisen.

Wahrscheinlich werden wir erfahren, wenn die Identität geklärt ist. Allerdings würde ich mich nicht drauf verlassen, habe schon erlebt, dass da einfach nur nichts mehr kommt.

Laut dem Link ist also tatsächlich eine Aufbereitung der Fotos bei der Polizei zwecks besserer Darstellung möglich. Das hätte ich nie gedacht.

Waytogo schrieb:Ich lade euch alle ein auf die folgende Seite der Polizei Brandenburg zu gehen: https://polizei.brandenburg.de/seite/kriminalistische-fotografie/60593
Die Überschrift "Spurensicherung mit Digitalkamera" ist für den einen oder anderen vielleicht schon ganz interessant. Eine der Aufgaben lautet wie folgt: "Digitale Bildverbesserung und -restauration von Überwachungs-, Tatort- und Spurenbildern".
Für mich hat sich da die Diskussion erübrigt, ob die Polizei mit anlogen Kameras durch die Gegen läuft und ob sie Fotos nicht bearbeitet.

Danke.

emz schrieb:Nicht jeder Polizist erstellt Phantombilder und hat Zugriff auf alle Programme.
Aber @AlteTante hat schon ausführlich dargelegt, warum die Fotos eben nicht bearbeitet werden dürfen.

Hat sich ja jetzt auch erübrigt.
Lassen wir das einfach, Bildbearbeitung ist ja nicht das Thema hier.

Wieso sollen das keine von der Spurensicherung gewesen sein, wenn am Anfang gar nicht klar war, ob eine Straftat vorliegt?

Ciela schrieb:Wieso sollen das keine von der Spurensicherung gewesen sein, wenn am Anfang gar nicht klar war, ob eine Straftat vorliegt?

Da wirst du Recht haben. Warum sollte man da nicht gleich die Spurensicherung zum Einsatz gebracht haben. Ist ja üblich, wenn der Verdacht auf eine Straftat vorliegt :troll:

@emz
Ich wollte zeigen, dass die Polizei sehr wohl über Kameras verfügt, die nicht analog sind und dass eine Bearbeitung der Fotos möglich und erlaubt gewesen wäre. Wenn nicht durch den Polizisten vor Ort, dann durch einen andere Abteilung der Polizei. Welcher dieser Punkte stimmt nicht?

emz schrieb:Da wirst du Recht haben. Warum sollte man da nicht gleich die Spurensicherung zum Einsatz gebracht haben. Ist ja üblich, wenn der Verdacht auf eine Straftat vorliegt :troll:

Anstatt ne dumme Antwort zu geben, könntest du es auch einfach erklären, weil offensichtlich weiß ich es nicht, oh Allwissender emz. :)

Ciela schrieb:Es sollte im Interesse der Polizei liegen, das Foto möglichst gut hinzubekommen, damit die Frau identifiziert werden kann. Gelbstich aus einem Foto entfernen verfälscht hier mMn nicht das Ergebnis, denn so sieht die Frau in Wahrheit ja auch nicht aus.

Es ist müßig sich hier über Gelbstich, digital vs analog, Photoshop etc aufzuregen bzw zu diskutieren

MMn hat die Identifizierung noch eine ganz andere Hürde. Angenommen, die Dame hat tatsächlich über sehr viele Jahre isoliert ohne Kontakte nach draußen gelebt. Dann wird es schwierig, selbst für Menschen die sie von früher kennen. Alter, Krankheit und in diesem Fall noch der Tod, verändern ein Gesicht entscheidend

Ich halte es also für möglich, dass beim betrachten des Fotos die Leute trotzdem nicht ihre frühere Freundin, Bekannte, Nachbarin oder was auch immer, erkennen bzw große Zweifel haben. Ich glaube, die außergewöhnliche Kleidung könnte hier am ehesten weiter helfen. Hinzu kommt noch das geschätzte Alter der Dame. Gleichaltrige Freunde von früher könnten durchaus auch nicht mehr leben

Bis zum Freitag sind 20 Hinweise bei der Polizei eingegangen. Eine heiße Spur ist allerdings nicht dabei.

https://www.bz-berlin.de/berlin/charlottenburg-wilmersdorf/unbekannte-tote-in-berliner-klinik-gestellt-bislang-20-hinweise-eingegangen

tonnenfieber schrieb:Leben in der Schattenwelt

Das war auch mein Gedanke. Dazu könnte auch der Rollstuhl in seiner Art passen. Über den gibt es meiner Meinung nach die größte Chance, etwas zu ermiteln. Das Bild der Toten ist für mich weniger erschreckend als nicht besonders aufschlußreich - es könnte meine Großmutter sein (auch wegen dem Hut), die Nachbarin... Da wäre ein (zusätzliches) Portraitbild ohne Hut und mit geschlossenem Mund vermutlich doch vorteilhafter gewesen, um sie überhaupt wiedererkennen zu können.

frauZimt schrieb:Seht ihr auch unter dem Kinn eine Mund-Nasen-Maske wie @sooma ?

Ja, sie trägt einen Mund-Nase-Schutz. Zu sehen unterm Kinn.

Kreuzbergerin schrieb:Bis zum Freitag sind 20 Hinweise bei der Polizei eingegangen. Eine heiße Spur ist allerdings nicht dabei.

Falls die Dame zurückgezogen in einer der Mietskasernen gelebt hat und die Miete weiter gezahlt wird, dürfte die Aufklärung in Berlin länger dauern, wenn ich da an die Ewigkeit denke, die es gebraucht hat, um dem im Koma liegenden älteren Jogger zu identifizieren. Letztendlich erkannte ihn keiner an seinem Bild wieder, sondern sein Haustürschlüssel wurde erkannt.

sundra schrieb:dabei seit 2014

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Tote Frau im Krankenhaus abgegeben
gestern um 08:00
Ich habe mir das Foto bis jetzt nicht angeguckt, aber es sieht für mich so aus, als ob er sich noch gekümmert hat, obwohl sie schon nicht mehr lebte. Als ob er sie noch schön anziehen wollte und ihr noch was zu essen gegeben hat. Daher die Flecken am Mund. Er hat ihr nichts angetan, sondern sich gekümmert um sie. Vllt. hat er ihr auch sonst immer das Essen gereicht.

Sundra, genau das glaube ich auch. Für mich hat das alles etwas Trauriges, Rührendes. Nichts Kriminelles. Der schöne Anzug, die beste Bluse, der Hut, der Mundschutz. Der Mann, der die Dame in der Notaufnahme abgegeben hat, hoffte vielleicht sogar noch, dass man ihr helfen konnte. Oder er wusste, dass die Frau tot ist und wollte sie in guten Händen wissen. Er hat sie extra 'schön' angezogen. Wann macht man so etwas aus psychologischer Sicht?

Was ging in ihm vor? Er muss zu dieser Dame ein sehr nahes und vermutlich liebevolles Verhältnis gehabt haben. Sonst kann ich mir diesen "Aufwand" nicht erklären. Vielleicht fühlte er sich verantwortlich für ihren Tod und ist deshalb aus der Notaufnahme verschwunden? Dass er Angst vor Fragen hatte?

Mein Bruder ist Polizist. Und hatte schon mit ein paar Fällen dieser Art zu tun.
Da war ein Sohn, dessen Mutter ist eines natürlichen Todes gestorben. Er hat dann noch 1 Jahr mit ihr im Haus gelebt. Hat mit ihr gesprochen, sie jeden Tag frisch angezogen.
Er wollte es einfach nicht wahrhaben, dass sie gestorben ist.

Vielleicht hat der Mann gedacht, man kann seine Frau auch noch retten...

Das Photo könnte auch in der Nacht im Krankenhaus von einer Pflegeperson, oder einem Arzt gemacht worden sein. Denn auch die wollten sich vielleicht absichern, dass die Dame bereits verstorben war, als sie bei ihnen eintraf. Die wenigsten machen sich hier eine Vorstellung, was in so einer Ambulanz/Notaufnahme los ist. Ob das dann erlaubt ist, diese zu photografieren ohne ihr/bzw. der Angehörigen Einverständnis ist erstmal uninteressant. Die eintreffende Polizei hat dann vielleicht auch noch Photos gemacht, die aber aus anderen Gründen nicht geeignet waren. Und die Pathologie macht sowieso Photos, die dann noch ungeeigneter sind, eine Identität zu klären. Entscheident ist, ein Fremdverschulten auszuschließen. Bei dem Alter und dem Gewicht, muss nicht direkt von Pflegefehlern, unterlassener Hilfeleistung, Ordnungswidrigkeit ausgegangen werden. (Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein, und wo kein Ankläger ist, ist auch kein Richter.)

Und tote Menschen "verändern" sich ziemlich schnell. Also die Nachbarin, der Friseur, der Kioskbesitzer sind dann für mich nicht unbedingt mehr zu erkennen, wenn sie nicht eindeutiges Merkmal tragen. Was denkt ihr warum Bestatter Tote "herrichten". Nicht weil sie schrecklich sondern fremd aussehen. Ich empfinde das auch immer als Hilfe für die Lebenden, die Toten sind nicht mehr die, die sie waren, das hilft vielen Angehörigen, beim Abschiednehmen.
Bestattungfrist ist 10 Tage, die Dame ruht längst nach einer ordnungsbehördlichen Bestattung, wenn da keiner mehr übereifrig am Werk ist.

"Rund 2.200 Menschen werden in Berlin jedes Jahr ordnungsbehördlich bestattet – das sind etwa 6 Prozent aller Verstorbenen."
( aus: TAZ, Einsames Sterben, 26.02.20 Manuela Heim)
https://taz.de/Einsames-Sterben/!5663021/

Laserline schrieb:Vielleicht hat der Mann gedacht, man kann seine Frau auch noch retten...

Aber dann wäre er doch nicht weggelaufen.
Bringe doch keinen Angehörigen ins KH, mutmaßlich lebensbedrohlicher Zustand, und renne dann weg.

Das "Todesatmen" klingt tatsächlich nach schwerer Atemnot, das passt. Aber da hätte er nen Tag früher kommen müssen.

schustermaedel schrieb:Aber dann wäre er doch nicht weggelaufen.
Bringe doch keinen Angehörigen ins KH, mutmaßlich lebensbedrohlicher Zustand, und renne dann weg.

Vielleicht hatte er Angst vor den Kosten.

Auf jeden Fall gibt es jetzt einen Menschen in Berlin, der tot ist, aber nicht als tot gemeldet wurde. D. H. alle Verträge, Versicherungen und Renteneingänge, Konten und Telefon laufen ganz normal weiter.
Ich halte es für durchaus möglich, dass die Dame seit Jahren ihre Wohnung nicht verlassen hat, ich denke sie wird in einem Altbau ohne Aufzug gewohnt haben. Von der Personalausweispflicht wird sie in dem Alter auch befreit gewesen sein.

Im übrigen wird die Notaufnahme derzeit umgebaut.

Lars01 schrieb:Falls die Dame zurückgezogen in einer der Mietskasernen gelebt hat und die Miete weiter gezahlt wird, dürfte die Aufklärung in Berlin länger dauern, wenn ich da an die Ewigkeit denke, die es gebraucht hat, um dem im Koma liegenden älteren Jogger zu identifizieren. Letztendlich erkannte ihn keiner an seinem Bild wieder, sondern sein Haustürschlüssel wurde erkannt.

Ich weiß ja nicht, was von dir als Ewigkeit empfunden wird. Die vier Monate, die die Polizei gebraucht hat, gehören jedenfalls nicht dazu. Wie auch immer die Polizei den Fall löst, sie weiß schon, was sie zu tun hat.

@LL
Dass der Mann, der die Frau ins Krankenhaus schob, nicht gemerkt haben sollte, dass sie tot ist, möchte ich schlichtweg in Abrede stellen. Die einsetzende Leichenstarre wird ihm kaum verborgen geblieben sein.