Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

Das mit den Sat-Bildern finde ich auch interessant @truth22. Was soll man daraus nun schließen können? Meinst du, dass die Objekte von der Polizei bewegt wurden, um Spuren eines möglichen Fluchtweges nachzeichnen zu können? Was ich interessant finde ist eigentlich was komplett anderes. Nämlich, dass dieses Gelände dort ein super Parkplatz ist für Fahrzeuge aller Art. Ein Täter könnte dort bewusst geparkt haben, zu Fuß schnell dorthin geflüchtet sein nach der Tat und unerkannt verschwunden sein. Die Autobahnanschlussstelle wäre auch ums Eck, falls es jemand ist, der außerhalb der Stadtgrenze wohnt.

Truth22 schrieb:Ganz im klaren bin ich mir auch noch nicht auf welche Unterschiede oder nach was man generell suchen könnte.

Vielleicht finden sich Anzeichen, dass irgendwo am Rande des Gewerbegebietes campiert/gezeltet wurde und später nicht mehr? Die reguläre Wohnbevölkerung scheint man ja unter die Lupe genommen zu haben.

Was, wenn jemand sich nur vorübergehend dort aufgehalten hätte, und somit zwar Ortskenntnis hatte (im Gegensatz zu Fahrern evtl. dort parkender Autos), sich nach der Tat aber abgesetzt hätte?

@xoxalb
Die Aufnahme ist 1 Monat nach der Tat gemacht worden, gut möglich dass der dort ansässige Betrieb /Spedition die Objekte bewegt hat. Das soll vielmehr zeigen auch, dass man solche großen makrounterschiede per satellitenbild gut ausmachen kann. Ob uns das natürlich überhaupt irgendwie weiterbringt weiß man nicht.

@sallomaeander
Das mit dem campen halte ich für unwahrscheinlich.

Ich hatte mal noch einen Vergleich von satellitenbildern vom 09.08.20 und 19.08.2020. Bild Qualität war aber noch schlechter als das oben gezeigte NACH Mord Bild.

Und wie gesagt, auch wenn wir Bild von höherer quali für 19.08.2020 bekommen würden, auf was würden wir schauen...

In den USA wurde mal ein Mord aufgeklärt mit satelitten Bildern. Da hat man ein Auto Wrack im Wasser entdeckt , was zuvor jahrelang keiner gefunden hatte.

Truth22 schrieb:In den USA wurde mal ein Mord aufgeklärt mit satelitten Bildern. Da hat man ein Auto Wrack im Wasser entdeckt , was zuvor jahrelang keiner gefunden hatte.

Im Artikel steht aber nichts von Mord, war wohl eher ein Unfall.

Truth22 schrieb:In den USA wurde mal ein Mord aufgeklärt

@1cast
Ja stimmt, war eher vermisstenfall. Sorry

Man fragt sich, was war eigentlich der Grund, einen Radfahrer anzugreifen? Das ist doch gewissermaßen auch gefährlich für den Täter, da er sich selbst am Fahrrad verletzen kann. Wenn er sich wie irrsinnig auf ihn gestürzt hat, fällt man automatisch mit aufs Rad und die Metallteile sind hart. Blaue Flecken und anderes ist vorprogrammiert. Das könnte hinterher anderen Personen am Täter auffallen.
War es Absicht einen Radfahrer anzugreifen oder hätte er sich auch auf einen Fußgänger gestürzt? Ein Fußgänger hätte wohl mehr Gegenwehr geleistet. Glaube auch kaum, falls Daniel nicht dort gefahren wäre, dass der Täter dann das Fußgängerpaar angegriffen hätte, die ja als nächstes dort gelaufen sind. Zwei Personen zu überwältigen, fast unmöglich.

@xoxalb
Sehr guter Punkt. Ich glaube auch immer weniger daran, dass das Opfer aus voller Fahrt vom Fahrrad gezogen/ gestoßen wurde.

Hatte mal den Baum der über den radweg hängt als möglichen Ausgangspunkt in Verdacht. Dass der Täter von dort runtersprang. Aber habe ich wieder verworfen. Ist doch zu unwahrscheinlich.... Dunkelheit, Regen, gezieltes abspringen usw.... Sehr abstrus

Ja, das wäre schon recht abenteuerlich. Meine Idee war eher, dass man ihm was in die Speichen oder ins Gesicht geworfen hat, was ihn sofort zu Fall brachte. Oder ein Angriff direkt mit dem Messer von der Seite. Daniel fällt und der Täter macht weiter. Dann wäre der Kontakt mit dem Rad auch weniger gegeben.

Beides unwahrscheinlich mit Speichen und Gesicht. Das hinterlässt ja definitiv beides Spuren, das hätte die Polizei ja rausgefunden und das wäre bestimmt bei xy mit eingeflossen... Wir können das somit fast ausschließen. Oder weiß man was von Fahrrad schaden außer krummes Schutzblech?

Das wird alles zurückgehalten wegen Täterwissen, gehe ich mal von aus. Seil über die Fahrbahn schließt sich eigentlich auch aus, weil er dann anders gefallen wäre. Man hat überhaupt null Info von den Ermittlern über den Ablauf, obwohl die das sicher fast genau rekonstruieren konnten. Bestimmt wissen die, ob Daniel während der Fahrt angegriffen wurde oder ob die Situation anders war. Anhand der Stiche kann gesagt werden, wie der erste Stich gesetzt wurde und welche später folgten. Da Daniel keinerlei Gegenwehr zeigte, muss wohl der erste Stich schon sehr heftig und zielführend gewesen sein.

können wir noch mal zu den fakten zurückkommen?
es war neumond, also stock finster, keine beleuchtung am radweg und es regnete.
daniel wird irgend ein halogenlicht am rad/körper gehabt haben.

erste frage: warum nimmt daniel den dunklen unheimlichen weg, wenn er eine nahezu gleichlange beleuchtete alternative hatte?

zweite frage: ich bin jetzt der täter und greife den fahrradfahrer strategisch richtig direkt nach der kurve an. mein problem wird sein, dass ich durch die lampe geblendet bin, ich sehe nicht, was da kommt. das könnte jetzt auch ein trainierter einzelkämpfer sein.
daran schliesst sich sofort die frage an, ich sitze als täter hinter dem gebüsch…. und warte…. plötzlich kommt mein opfer, das sehe ich nur anhand des lichtkegels, wenn er aus der kurve kommt. da habe ich nur bruchteile von sekunden zu reagieren…

das kommt mir alles so vor, als ob es so nicht gewesen sein kann.

pannettone schrieb:warum nimmt daniel den dunklen unheimlichen weg, wenn er eine nahezu gleichlange beleuchtete alternative hatte?

Das versteht man echt nicht, da sein Zuhause ganz hinten im Wohngebiet liegt und der beleuchtete Weg gewissermaßen direkter hinführt. Am Anfang dachte ich immer, er hat den unbeleuchteten Weg genommen, weil vielleicht das Haus dort gleich am Ende des Weges liegt, aber war nicht so. Meiner Erinnerung nach wurde während des Ermittlungsprozesses mal kurz erwähnt, dass er aus Gewohnheit stets den Radweg am Sportplatz nahm. Zudem ist man in dem Alter oft unerschrockener und unbedarfter, wenn ich mal von mir aus gehe. Wenn er bei seinen Freunden was geraucht hat, war er total relaxt.

pannettone schrieb:trainierter einzelkämpfer

An so eine Professionalität denke ich mal nicht. Eher jemand, der unter Drogen stand und mit unglaublicher Kraft und Brutalität vorgeht. Zwar weiß ich nichts über Daniels Trainings/Fitnesszustand, aber rein vom Fotoeindruck her, erschien er mir eher weniger muskulös. Kann aber täuschen. Außerdem muss man den Überraschungseffekt bedenken. Er rechnete niemals mit einem Angriff.

xoxalb schrieb:Wenn er bei seinen Freunden was geraucht hat, war er total relaxt.

@xoxalb
Wenn ich was geraucht habe, dann nehme ich wenn ich mit dem Rad fahre auch nicht die Wege an der Straße.
Sollte da mal irgendwas sein, also zb ein Polizeiwagen dessen Insassen aufgrund der Fahrweise aufmerksam werden und einen kontrollieren, dann ist man schon mal schnell den Führerschein los.

Dass er den dunklen Radweg nahm finde ich plausibel, definitiv. Das was @F.Einstoff sagt leuchtet mir auch wirklich ein, zudem trifft das vermutlich auch zu, dass es einfach Routine war. Das ist alles plausibel. Er fährt stets den Radweg, dann bevor die Häuser beginnen, biegt er rechts ab weiter den Radweg und dann nimmt er die erste links und hat von da an nur noch eine gerade durchgehend in die Wohnanlage des Lise-Meitner Platzes. Höchst plausibel, sehr gut nachvollziehbar der Weg!

Ein weiteres Szenario wäre möglich (keine Ahnung ob das hier im Rahmen des Forums schon diskutiert wurde):

Täter stellt sich verletzt, liegt am Boden bittet um Hilfe ...sowas in der Art. Daniel stellt sein Fahrrad kontrolliert ab, beugt sich über den Täter und der überrascht ihn und sticht zu.

Was gegen dieses Szenario spricht: Warum liegt das Fahrrad dann auf dem Radweg (oder auf dem Opfer? Was weiß man da!?)

Kurzer Einschub noch von gestern:

Hier die noch besser datierten Satellitenbilder (09.08.2020 vs. 19.08.2020) aber mit deutlich schlechterer Qualität:

https://eos.com/landviewer/?aoi_location=default&lat=49.92254&lng=11.60073&z=16&side=R&slider-id=S2A_tile_20200819_32UPA_0&slider-b=Red,Green,Blue&slider-anti&id=S2A_tile_20200809_32UPA_0&b=Red,Green,Blue&anti

Quelle: Eos.com/landviewer

Bin da dran und frage, ob es hoch auflösende Bilder gibt von diesen Tagen. Näher an das Datum der Tat 18./19.08.2020 komm ich nicht ran, 09.08.2020 ist das nächste VOR dem Mord.


Original anzeigen (0,2 MB)

Die ganzen Umgebungsbilder, Fahzeugbewegungsbilder, die es öffentlich und privat/gewerblich von diesem Einzugsbereich gibt, werden von den Ermittlern bestimmt mit als Erstes abgecheckt. Schließlich sind viele öffentliche Bereiche wie Uni, Studentenwohnheim, Firmen, Wohnheime dort ansässig. Könnte mir auch vorstellen, dass viele Eigentümer von Privathäusern in Oberkonnersreuth in Sicherheitstechnik investieren, da an Autobahnabfahrten immer mit mehr Einbrechern und dergleichen gerechnet werden muss. Da schreckt selbst die nahe liegende Autobahnpolizeidienststelle die dunklen Gestalten nicht ab.

Truth22 schrieb:Warum liegt das Fahrrad dann auf dem Radweg (oder auf dem Opfer? Was weiß man da!?

Man weiß nur das, wie es in XY dargestellt wurde und da lag Daniel halb über dem Fahrrad liegend kerzengerade auf dem Rücken. Ob das allerdings genau der tatsächlichen Auffindeposition entspricht, weiß man nicht. Es mutet an, als sei er mitsamt Fahrrad zu Fall gekommen und zwar, als er noch drauf saß. Im Pressevideo sah man dann das Fahrrad bereits links neben der Leiche stehend, weil es wahrscheinlich bereits vom Notarztteam aufgehoben wurde, um besser an Daniel heranzukommen und Erste Hilfe zu leisten. Möglicherweise haben auch bereits die eigentlichen Ersthelfer, das Ehepaar, dieses Fahrrad bewegt. Das alles wissen wir hier alle nicht.

xoxalb schrieb:dass viele Eigentümer von Privathäusern in Oberkonnersreuth in Sicherheitstechnik investieren

Ja, gut möglich!

xoxalb schrieb:Möglicherweise haben auch bereits die eigentlichen Ersthelfer, das Ehepaar, dieses Fahrrad bewegt

Ok stimmt. Dann können wir also anhand der Fahrradposition/ Lage nicht auf die Art des Angriffes zurückschließen.

Ich hätte da auch eine, mit Sicherheit völlig unwahrscheinliche, Tathergangshypothese ... Daniel W. fährt mit seinem Fahrrad den dunklen Weg entlang. Ihm kommt jemand entgegen den er, auf Grund der Dunkelheit, fast touchiert. Derjenige dreht sich um und ruft Daniel W. wenig nettes hinterher. Daniel W. hält an, dreht sich ebenfalls um und fragt "Was ?".
Allein das erachtet der Täter als Provokation, geht auf Daniel W. zu, der immer noch nicht damit rechnet angegriffen zu werden und der Rest ist bekannt.