Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

Matula007 schrieb:Heute habe ich zufällig in meiner Heimatzeitung die Todesanzeige von Daniel gelesen. Er stammt aus einem kleinen Dorf in Westmittelfranken, am Samstag ist dort die Beisetzung, die armen Eltern.

Sowas traumatisiert doch das ganze Umfeld. Wir können hier ganz unbedarft über alles schreiben, da wir ihn ja nicht kannten. Aber wer selber Kinder in dem Alter hat, kann zumindest erahnen, wie vernichtend das für Eltern und Geschwister ist. Ich hatte, als die Kinder 18 wurden, immer Angst vor Unfällen. Besonders an den Wochenenden, wenn sie nachts spät heimkamen. Da liegst du manchmal schon länger wach bis endlich die Tür ins Schloss fällt. Und dann steht irgendwann die Polizei vor der Tür und erzählt dir von so einer Tat, da muss man doch durchdrehen.

Der Vater von Daniel ist übrigens Pfarrer. Vielleicht hilft ihm ja sein Glauben bei der Bewältigung. Man kann es der ganzen Familie nur wünschen.

x-aequitas schrieb:Solch ein Verhalten der Ermittler wäre fatal. Vermutlich hast du eine sachliche und nüchterne Art falsch interpretiert.

Bei einer Soko-Hotline rufen evtl. auch manche Wichtigtuer, etc. an. Von daher wäre es schon verständlich, wenn die aufnehmenden Beamten eine Art Vorselektion treffen würden und nur die ihrer Meinung nach relevanten Meldungen weiter leiten.
Es könnte auch sein, dass der Vorgang nicht in das Bild der Profiler passt...

adolphesax schrieb:Der Vater von Daniel ist übrigens Pfarrer.

Genauer gesagt Pfr. Im Ruhestand, ist aber nebensächlich. Mal eine andere Frage: Kennt jemand Hinweise darauf, dass hier auch Journalisten oder gar Ermittler mitlesen?

Hinweise nicht, manche vermuten es aber. Andere wiederum halten es für ausgeschlossen.

schärlook schrieb:Mal eine andere Frage: Kennt jemand Hinweise darauf, dass hier auch Journalisten oder gar Ermittler mitlesen?

Ich denke für Journalisten ist unser Gequatsche hier vollkommen unerheblich, weil es zu 100% darauf basiert, was sie uns vorher schon durch ihre Veröffentlichungen vorgegeben haben.

Ermittler, insbesondere jetzt wo auch die OFA beteiligt ist, filtern in so einer Sache sicherlich Social Media und Foren, um sicher zu gehen, dass keine Videos oder Prahlereien oder Täterwissen zur Tat auftauchen. Dies wird aber vermutlich durch gezielte Suchanfragen geschehen, und nicht, indem ein Beamter Allmystery aufruft und ganze Threads durchliest.

Wenn echte Ermittler ihre Dienstzeit damit verbringen, auf allmy zu lesen, dann hat die Polizei echt ein Problem.

Meine unmassgebliche Meinung.

KimByongsu schrieb am 27.08.2020:Nein, im Ernst: Da es sich um eine Beziehungstat handeln dürfte (und die Polizei ersichtlich keine Warnung der Öffentlichkeit herausgegeben hat) besteht sicherlich keinerlei Gefahr...

Dann verstehe ich aber auch nicht weshalb man nicht ENTwarnt.

schärlook schrieb:Folgende Begegnung mit zwei jungen Männern hatte ich am Abend nach der Mordnacht in den Wilhelminenauen in Bayreuth. Die beiden Männer, schlank, dunkelhaarig und dunkel gekleidet, ca. 1,80 groß liefen zusammen vor mir halbrechts auf dem Weg und amüsierten sich über etwas, das auf dem Handy des von mir aus gesehen rechten Mannes lief, ein Video evtl., ich hörte jedoch keinen Ton. Ich näherte mich von hinten auf dem Fahrrad, bremste ab, da ich nicht gefahrlos links vorbei kommen konnte und wollte eben klingeln, als sie mich bemerkten. Schlagartig verstummte ihr Lachen und es war mir fast unangenehm, dass ich ihnen anscheinend die gute Laune verdorben hatte. Sie hatten sich jedoch schnell wieder gefasst und entschieden sich, zur Seite auszuweichen, der eine nach rechts, der andere nach links. Auch gut, dachte ich und schickte mich an, mitten zwischen beiden durch zu fahren, als plötzlich der rechte Mann sein Handy vor sein Gesicht hob und auf seinen Kumpanen richtete, als wolle er ein Foto von ihm machen, was mir freilich ziemlich abwegig erschien zumal ich ja grade zwischen ihnen durch fahren wollte. Also vermutete ich, dass er vielleicht sein Video allein weiter anschauen wollte. Neugierig richtete ich meinen Blick auf den Mann mit dem Handy vorm Gesicht und bemerkte, als ich langsam vorbei fuhr, dass dieser keineswegs auf sein Handy schaute, sondern mich aus den Augenwinkeln kalt und abschätzend beobachtete. Was der linke Mann in dem Moment als ich zwischen beiden durch fuhr gemacht hat, konnte ich nicht wahrnehmen, da ich ja nach rechts schaute auf den Mann mit dem Handy... Von vorne kam zufällig jemand mit einem Kinderwagen, dann war ich auch schon vorbei, leider habe ich mich nicht noch mal umgedreht. Die evtl. Bedeutung der für den unbedarften Beobachter ziemlich harmlosen oder allenfalls seltsamen Szene wurde mir erst später bewusst, als ich nach plausiblen Erklärungen für das Verhalten der beiden suchte und keine fand.
Es soll öfter vorkommen, dass Psychotäter ihre Morde mit dem Handy filmen, möglichst von Anfang an. Dadurch können sie die Tat später immer wieder nacherleben und manchmal wird es vielleicht sogar zu einer Art "running gag" so zu tun, als würde man sich spontan dazu entschließen, die einmal begangene Tat in gleicher Weise zu wiederholen an unbeteiligten Passanten, die keine Ahnung haben, worüber die zwei Typen sich da grade so köstlich amüsieren...
Als mir das keine Ruhe gelassen hat, habe ich das (nur den Vorfall, nicht meine Interpretationen) vor einer Woche telefonisch bei der Soko gemeldet, hatte jedoch nicht den Eindruck, dass es irgend jemand interessierte...

@schärlook
Für mich klingt das so, als hätten die beiden Männer Angst bekommen, als du dich ihnen von hinten genähert hast. Der eine hat dann schnell das Handy genommen um ein Bild/Video von dir zu haben, für den Fall das du einen der beiden im Vorbeifahren angegriffen/verletzt hättest. Wenn sich mir abends plötzlich jemand von hinten nähert und mich im vorbeifahren noch seltsam anschaut, dann wäre ich auch froh, wenn diese Person dann halbwegs friedlich weiterradelt.

Nach so einem Vorfall würde ich es tunlichst unterlassen, in Bayreuth über weitgehendst unbeleuchtetes Gelände und auf unbeleuchteten Wegen zu fahren. Sicher kann ich verstehen, dass @schärlook danach Ängste in sich trägt. Dass man nun jeder Person Misstrauen zollt ist leicht übertrieben, dennoch verständlich. Deshalb würde ich mein eigenes Verhalten vorerst etwas anpassen. Lieber einen Umweg in Kauf nehmen, der einem sicherer erscheint.

F.Einstoff schrieb:Für mich klingt das so, als hätten die beiden Männer Angst bekommen, als du dich ihnen von hinten genähert hast.

Nun ja, das ist eigentlich zunächst mal eine Standardsituation auf einem vielbefahrenen Fußgänger-/Radweg. Verstehen würde ich das aber trotzdem noch, wenn in der vergangenen Nacht grade ein Radfahrer zwei Fußgänger abgemurkst hätte...
Darüber hinaus denke ich nicht, dass ich ziemlich bedrohlich auf meine Umwelt wirke.. Abgesehen davon wurde das Handy vor dem Gesicht nicht bewegt und war ausschließlich auf den gegenüber stehenden Mann gerichtet, nicht auf mich (außer natürlich als ich genau zwischen ihnen durch fuhr)

xoxalb schrieb:Sicher kann ich verstehen, dass @schärlook danach Ängste in sich trägt.

Die Situation selbst empfand ich nicht direkt als bedrohlich, da es noch hell war (ca. 18 Uhr) und in den Wilhelminenauen auch noch einige Leute unterwegs waren. Auch verhielten sich die beiden ca.25 jährigen mir gegenüber nicht aggressiv oder genervt oder anpöbelnd, etc.
Ich war wohl einfach zur falschen Zeit am richtigen Ort...

schärlook schrieb:Nun ja, das ist eigentlich zunächst mal eine Standardsituation auf einem vielbefahrenen Fußgänger-/Radweg.

@schärlook
Nun ja, im Endeffekt haben die beiden Männer dir Platz gemacht und du hast den einen der beide, der ein Smartphone in der Hand hatte
im Vorbeifahren etwas intensiver angeschaut. Da können sich alle beteiligten im Extremfall vom jeweil anderen leicht provoziert fühlen. Aber passiert ist da ja nichts. Das da die Soko nicht sofort ermittelt finde ich daher nicht ungewöhnlich.

Die Szene in der Wilhelminenaue wäre mir nicht ungewöhnlich erschienen. Es hat kein Wortwechsel mit Beschimpfungen stattgefunden und alles verlief soweit gut. Der Handymann hat anscheinend kein Foto gemacht und somit kann man ihm nichts vorwerfen. Böse und komische Blicke alleine, sagen nichts. In unserem aktuellen Kriminalfall weiß man leider zu wenig. Noch kommt ein männlicher Täter, sowohl eine weibliche Täterin in Betracht oder mehrere davon. Auch Frauen sind dazu fähig. Gerade las ich über so einen interessanten Fall. Tatwerkzeuge: Messer und Kneifzange.
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-144788054.html

schärlook schrieb:Mal eine andere Frage: Kennt jemand Hinweise darauf, dass hier auch Journalisten oder gar Ermittler mitlesen?

Ich würde beides bejahen wollen. Journalisten bzw. Vertreter der Presse definitiv.

F.Einstoff schrieb:Das da die Soko nicht sofort ermittelt finde ich daher nicht ungewöhnlich.

Ja, wahrscheinlich haben die 30 Mann alle Hände voll zu tun, oder stehen gar kurz vor der Aufklärung...

Es wird gottseidank doch etwas klarer das Daniel ein ganz normaler junger Mann war. Man kann nur den Admins danken die hier frühzeitig einen roten Balken gesetzt haben. Die Beziehungstattheorie dürfte sich nach mehrwöchigen Ermittlungen einer immerhin 30köpfigen Soko auch erledigt haben. Warum kann es nicht einfach so gewesen sein, wie es sich täglich in jeden Polizeimeldungen sehen lässt. Jemand wird von "Männergruppen" überfallen, um ihm ggf. Smartphone/Minimum an Bargeld/etc. abzunehmen. Vielleicht hat er sich einfach zuviel gewehrt, die Zeugen näherten sich. Die Fälle lassen sich täglich und wöchentlich nachlesen, finden hier nicht so oft den Eingang weil die Opfer nur leichtverletzt ambulant versorgt werden. Daniel hatte einfach Pech

Hat man mittlerweile den „Hammermann“ identifizieren können?

Hier ist nochmal ein Foto, welches gut aufzeigt wie viel Büsche am Tatort gerodet wurde. Ob man diesen Grünschnitt vollumfänglich spurentechnisch untersucht hat?


Original anzeigen (0,2 MB) https://www.frankenpost.de/region/oberfranken/laenderspiegel/24-Jaehriger-in-Bayreuth-tot-aufgefunden-Kripo-ermittelt-wegen-Toetungsdelikts;art2388,7357524,C::Mord-in-Bayreuth;cme680387,6816239

x-aequitas schrieb:Ob man diesen Grünschnitt vollumfänglich spurentechnisch untersucht hat?

Ja, im Fall der ermordeten Maria L. in Freiburg hat man das auch getan und im Gebüsch ein teilweise gefärbtes Haar sichergestellt, das dann über Videoaufzeichnungen im ÖPNV zum Täter geführt hat. Die SpuSi guckt sich am Tatort jetzt jeden einzelnen Grashalm an, und irgendetwas verwertbares wird dabei herauskommen, wenn es einen Kampf gegeben oder wenn der Täter länger auf sein Opfer gelauert hat.