Laura Perselli und Peter Neumair

Starlightdust schrieb:Interessant. ...."ob er zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war"

Und wenn ein Gutachten das bestätigt, gibt es wahrscheinlich auch keinen Prozess oder wie muss man sich das vorstellen?

Ich bezog es eher darauf, dass man sich wohl sicher ist dass er es war, da man schon vom Tatzeitpunkt spricht an dem er vllt unzurechnungsfähig war.

Naja bei unzurechnungsfähigkeit kommt man dann nicht ins Gefängnis sondern in die Psychiatrie bzw. Entzugsklinik. So kenn ich es, bin aber kein Experte. Wenn sich hier jemand besser auskennt solle er es bitte erläutern.

Ich war schon bei Prozessen, bei denen jemand für schuldunfähig erklärt wurde, am Ende gab es ja aber doch eine "Strafe" Inform von Klinikaufenthalt.

@adolphesax
Natürlich gibt es einen Prozess. Ihm muss ja erst einmal die Tat nachgewiesen werden.
Wenn das der Fall ist und er war zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig, dann wird er verurteilt, wie jeder Andere auch.
Wenn er nicht zurechnungsfähig war, dann wird er keinesfalls freigesprochen.
Dann blüht im die Einweisung in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie auf unbestimmte Zeit.
Das könnte auch die Strategie der Anwälte sein.
Denn in Italien kann er bei dieser Tat auch , wenn zurechnungsfähig, mit 20 - 30 Jahren Haft rechnen.
Bin dann sehr gespannt auf Mitte Juni.

@PaterBrown

Danke. Stimmt, die Tat ist ja rechtlich noch niemanden zugewiesen worden, dass muss ja ein Gericht so oder so klären.

PaterBrown schrieb:Das könnte auch die Strategie der Anwälte sein.
Denn in Italien kann er bei dieser Tat auch , wenn zurechnungsfähig, mit 20 - 30 Jahren Haft rechnen.

Ich befürchte auch, dass das Strategie ist, denn so richtig glaube ich nicht daran, dass er unzurechnungsfähig war bei der Tat. Sein Nachtatverhalten und die Planung ( falls sie denn bewiesen ist) sprechen m.E. nicht dafür.

Wenn er nicht zurechnungsfähig wäre, bestimmen dann Ärzte wie lange er in die Psychiatrie muss, und wann er entlassen wird oder hat das Gericht ein Mitspracherecht?

Starlightdust schrieb:Demnach geht man ja schon irgendwie davon aus, dass er es war, oder?
Ich erinnere mich nicht, dass ein Gutachten mal bei einem TV gemacht wurde. Erinnert sich jemand von Euch? Oder ist das einfach ein Unterschied zu Deutschland. Bin gerade etwas überfragt. Dachte ein Gutachten wird erstellt wenn jemand angeklagt ist und dann z.B. für die Verhandlung genutzt

Die müssen das Gutachten jetzt erstellen lassen, damit es für die Verhandlung vorliegt.

Es wird die neue Taktik seiner Anwälte sein, auf unzurechnungsfähig bei Benno zu plädieren - da die Beweislast seiner Schuld offenbar zu groß ist.

Nach und nach kamen immer mehr Beweise ans Licht - wir kennen nur einen Bruchteil.
Aber die Anwälte wissen ganz genau, dass es unsinnig wäre - bei der Menge an Indizien - noch auf "unschuldig" zu plädieren.

Benno hat gestanden!

Quelle: https://www.tageszeitung.it/2021/03/08/das-gestaendnis-4/

Wenn er allein zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig = schuldunfähig gewesen wäre, würde er jedenfalls nach deutschem Recht nicht untergebracht, sondern frei gesprochen werden.

Gast1984 schrieb:Benno hat gestanden!

Quelle: https://www.tageszeitung.it/2021/03/08/das-gestaendnis-4/

Krass, hätte ich nicht gedacht, nach all seinen Lügengeschichten. Dann wird er hoffentlich auch endlich verraten, wohin er P.N. verbracht hat.

Sehr "schön", es dürften zwar nur die wenigsten an seiner Schuld gezweifelt haben, aber ein Geständnis ist dann nochmal was anderes.
Und jetzt gibt es ja auch keinen Grund mehr, den Ablageort seines Vaters nicht zu verraten.

Ich bin froh, dass die Angehörigen nun Gewissheit haben, auch wenn es furchtbar ist. Was mich ärgert: da investieren enorm viele Menschen ihre Zeit und der Staat sehr viel Geld in die enorm aufwändige Suche nach den vermissten Personen. Und er schweigt 2 Monate lang. Unabhängig von möglich pathologischen Gründen etc und ich hoffe für die Angehörigen, dass P.N. gefunden wird, damit sie sich verabschieden und in den Trauerprozess können. Ich habe keine Vorstellung davon, was so eine Tragödie für eine Familie emotional bedeutet. Trauma.

Ich habe es gerade gelesen. Wenigstens herrscht jetzt Gewissheit.
Hoffen wir mal dass P.N. bald gefunden wird.

Flurina schrieb:Ich bin froh, dass die Angehörigen nun Gewissheit haben, auch wenn es furchtbar ist. Was mich ärgert: da investieren enorm viele Menschen ihre Zeit und der Staat sehr viel Geld in die enorm aufwändige Suche nach den vermissten Personen. Und er schweigt 2 Monate lang.

Ist das nicht fast immer so bei solchen Taten ? Und oft schweigen Täter jahrelang.

M.E. hätte er von sich aus nie gestanden. Das rechne ich seinen Anwälten zu.

Aber: Er hat gestanden. Abwarten, was er dann noch äußert. Hoffentlich gibt er den Ablageort seines Vaters preis.

Gott sei dank !

Das Drama hat ein Ende für die Angehörigen in der Form, dass es aufgeklärt wird was genau geschehen ist.
Die hoffentliche Verarbeitung der Familie kann beginnen und in den Traierprozess übergehen.
Dafür wünsche ich ihnen Kraft, Stärke und höchst professionellen Beistand.

Es wurde vor kurzem noch geschrieben, dass die Familie mit ausgesprochen großer Würde diese Tragödie "angenommen" hat.

Das Geständnis wird wohl auf das Einwirken seiner RA zurück zu führen sein, aber es ist auch für BN eine "Erlösung" (finde gerade kein besseres Wort).

Nochmals muss man aber auch die überaus konsequente Arbeit der Ermittler und Behörden hervor heben !

Nur zu hoffen, dass der Vater noch gefunden wird !!

Benno Neumair hat den Mord an seinen Eltern Laura Perselli und Peter Neumair gestanden!

Dies teilt die Staatsanwaltschaft in einer Aussendung mit.

Die entsprechende Mitteilung des Leitenden Oberstaatsanwaltes Giancarlo Bramante flatterte am Montag um 14.09 Uhr in die Redaktionen.

Der 30-jährige Benno Neumair, der seit 28. Jänner dieses Jahres in U-Haft sitzt, habe in zwei Verhören und in Anwesenheit seiner Vertrauensanwälte „seine Verantwortlichkeit zugegeben“, heißt es in der Aussendung lapidar.

Quelle: https://www.tageszeitung.it/2021/03/08/das-gestaendnis-4/


Hut ab vor den Anwälten. Jeder TV hat das Recht zu schweigen, wenn er sich selber belasten müsste.
Ein Geständnis kann aber auch entlastend wirken. Es hilft vielleicht auch der Familie, dass Unfassbare zu verarbeiten.

+++ UPDATE 16:44 Uhr +++

Benno Neumair hat den Mord an seinen Eltern bereits vor einem Monat gestanden, sofort nach der Auffindung der Leiche von Laura Perselli.

Das Verhörprotokoll wurde von der Staatsanwaltschaft zur Verschlusssache deklariert.

Laut den Anwälten des 30-Jährigen sei Benno Neumair nach der Auffindung der Leiche seiner Mutter „psychisch zusammengebrochen“.

Das zweite Verhör hat am vergangenen Freitag stattgefunden.

Quelle: https://www.tageszeitung.it/2021/03/08/das-gestaendnis-4/

B.N. hat den Mord an seinen Eltern bereits vor einem Monat gestanden .. nach Auffindung der Leiche seiner Mutter.
So steht es in einem Update der Pressemeldung des Geständnisses.

FERRERO4 schrieb:B.N. hat den Mord an seinen Eltern bereits vor einem Monat gestanden .. nach Auffindung der Leiche seiner Mutter.
So steht es in einem Update der Pressemeldung des Geständnisses.

da hatte der Psychotherapeut wohl Recht... Ich hoffe, er hat auch mitgeteilt, wo er den Vater hin verbracht hat und dass man ihn bald findet.

Wie Ansa berichtet, soll Benno Neumair bei der Einvernahme erklärt haben, er habe seinen Vater Peter Neumair nach einer kurzen Auseinandersetzung erwürgt. Seine Mutter habe er am gleichen Tag, allerdings etwas später ermordet. Er soll auch bestätigt haben, dass er beide Leichen in die Etsch geworfen hat.

Quelle: https://www.stol.it/artikel/chronik/fall-perselli-neumair-gestaendnis-schon-vor-einem-monat

Versteht ihr, was es gebracht haben soll, das Geständnis so lange geheim zu halten?

@Mrs_Marple
Ich weiss es nicht, ich kann mir vorstellen, dass es mit der Suche nach dem Vater und weiteren Ermittlungen zusammen hängen kann. Vielleicht befürchteten sie einen Medienhype.

@Flurina
Aber es wird doch jetzt wieder nach dem Vater gesucht. Medienhype gibt es nach wie vor bei diesem Fall, so wurde nur viel länger spekuliert.
Dass der Anwalt nach dem Auffinden der Mutter, so dreist gelogen hat, dass B. weiterhin seine Unschuld beteuert und um sie geweint hat, finde ich auch fragwürdig.