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Mord an Herbert K. von 1983

1.339 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Ungeklärt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 12:01
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Mit der neuen Arbeitsstelle bei Aldi hat er dann die Kilometeranzahl quasi verdoppelt. Von Twielenfleth bis Langenfelder Damm sind es 48 Kilometer, für die man sicherlich damals schon knappe 45-50 Minuten gebraucht hat.
Die reine Kilometerzahl gibt nur einen ungefähren Anhaltspunkt.

Zeitmäßig dauert eine Fahrt nach Neukloster 21 Minuten. Die Fahrt zur neuen Eisbär-Arbeitsstelle in Apensen dauert 25 Minuten. Die Fahrt zur Aldi-Filiale am Langenfelder Damm dauert 56 Minuten, wenn man gut durchkommt durch den Elbtunnel. Schon in Aktenzeichen xy wird der Elbtunnel erwähnt und dass die Fahrt deshalb länger dauerte. Man kann bei Stau nochmal mindestens 20 - 30 Minuten pro Strecke dazurechnen.

Für mich scheint es immer noch so, dass HK die Gelegenheit ergriff, um in die Freiheit nach Hamburg zu fahren 5x wöchentlich. Dafür nahm er Strapazen in Kauf, die er als junger Mann noch sehr gut verkraften konnte. Aber diese Fahrerei reduzierte seine Zeit um täglich 62 - 120 Minuten je nach Verkehrslage, die er mit der Familie verbringen konnte. Das gab ihm Spielraum für weitere Aktivitäten, die niemand mehr beobachten konnte so wie in Twielenfleth.

Ob er wohl bei seiner Bewerbung wusste, dass seine Vorgängerin bei Aldi ums Leben kam und man ihre Leiche nie fand? Hatte man ihm davon erzählt bei Aldi? Die Polizei wird Antworten auf diese Fragen haben.

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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 12:49
@nonameboy
@sallomaeander
Neukloster 25km entfernt ist für mich jetzt nicht "zu Hause".


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 13:41
@Sophie98 Zugestanden. Einigen wir uns darauf, dass er aber jedenfalls nicht bei sich zu Hause in der Wohnung gearbeitet haben dürfte , sondern physisch bei der Arbeitsstelle in der Speiseeisfabrik zu erscheinen hatte.

Vielleicht bezog sich das "zu Hause" auf das, was wir heute "bei sich in der Region" nennen würden, im Gegensatz zur Metropole Hamburg.

Vor einem halben Jahrhundert war eben doch so einiges anders, oft drückte man sich anders aus, oder man meinte mit den gleichen Ausdrücken etwas anderes.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 14:30
@sallomaeander
OK, sonst müsste es wahrscheinlich "von zu Hause aus" oder "von seinem zu Hause aus" heißen.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 14:45
Ich stimme o.g. Aussage zu, dass HK vermutlich ein sehr, sehr enges Zeitfenster hatte bzw. gegen 0 gehend "seinem Geheimnis" wirklich nachzugehen. (bezogen auf Hamburg)

Auch wenn hier gelegentlich die Meinung vertreten wird, er habe sich bewusst Hamburg als Arbeitsstätte ausgesucht, um dann unauffälliger einer womöglichen privaten Neigung oder einem Doppelleben nachzugehen. Und vielleicht einen Stau als Ausrede anzugeben.
Seine Frau, so war es doch auch damals, wird mit dem zubereiteten Abendessen gewartet haben. Auch im XY FF kommt raus unterschwellig, dass wohl auch seine Söhne den Papa erwartet haben.

Aber diese 2 konträren Beispiele zeigen m.E. wieder: Der Fall ist einfach voller Widersprüche.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 15:13
Nachtrag: Wie es wirklich war wissen wir nicht.

Kurz noch etwas zu HKs Hobby, dem Angeln. Wie Wetter bzw. Jahreszeitenabhängig ist so ein Hobby eigentlich für jemanden wie HK gewesen? Ich meine angelte er 12 Monate im Jahr bei Wind und Wetter, oder gab es da "Pausen" im Winter zum Beispiel, oder wenn Sturm aufzog o.ä.?

Kann mich gerade nicht erinnern, ob er in einem der FF XY diesen typischen gelben Regenmantel trug aus Gummi.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 16:54
@AnMA

Genau aus diesen Gründen die du in deinem Beitrag um 14:45 Uhr geschrieben hast, glaube ich nämlich auch nicht daran, dass er in Hamburg irgendwelchen dubiosen oder bis heute unbekannten Aktivitäten nachgegangen ist.

Das passt einfach alleine zeitig nicht, da seine Frau - wie du bereits geschrieben hast - aussagte, dass er zum Abendessen immer vor Ort gewesen ist. Wenn man bedenkt dass er sicherlich rund eine Stunde gebraucht haben dürfte um nach Twielenfleth zu kommen, bleibt da einfach 0,0 Zeit übrig. Er hatte demnach ja auch nie die "Überstunden-Ausrede" verwendet, da er eben nie erst spät abends - also nach 22:00 Uhr z.B - nach Hause gekommen ist, sondern zeitig zu Hause gewesen ist.

Und während der Arbeitszeit wird er sicherlich nicht aus dem Aldi-Markt abgehauen sein. Das wäre spätestens mit dem Verschwinden, aber allerspätestens mit dem Auffinden von H.K. ans Licht gekommen, wenn nicht sogar bereits zu Lebzeiten, da er ja eben auch Filialleiter gewesen ist.

Wenn man mal annimmt, dass das Geld, welches 20 Monate vor seinem Verschwinden in Stückelungen von ihm von seinem Sparbuch abgehoben wurde in irgendeiner Art und Weise mit seiner Ermordung im Zusammenhang steht, hat die Anstellung als Filialleiter bei Aldi damit überhaupt nichts zu tun, da die Abbuchungen ja schon zu der Zeit stattfanden als er noch bei dem Speiseeishersteller angestellt gewesen ist. Vielleicht liegt dort ja die Ursache begraben, denn kurz nach Beginn der Abbuchungen von seinem Sparbuch hat er ja dann dort wohl gekündigt und ist Filialleiter bei Aldi geworden. Das wird aber sicherlich überprüft worden sein. Auffällig fand ich in dem XY-Beitrag aus den 1980er-Jahren dennoch, dass die ehemalige Stelle in dem Bericht explizit vom Sprecher erwähnt wurde. Das fand ich irgendwie ungewöhnlich. (Frage: Ich habe die neue Folge von 2021 gerade nicht mehr zu 100% im Kopf. Wurde das dort auch nochmal erwähnt?)

@Sophie98 - Ich habe es genau so verstanden wie @sallomaeander - "Zuhause" dürfte hier vermutlich mit dem Alten Land gemeint sein, während Hamburg eben Hamburg ist.
Meine Oma ist ebenfalls im Alten Land aufgewachsen und die erzählte mir mal, dass Hamburg früher so unglaublich weit weg gewesen ist, obwohl es auf der Karte direkt nebenan ist. Das war eine ganz andere Welt. Auch wenn sie eher die 50er-Jahre meinte, dürfte es 1983 zwar besser - aber eben nicht so wie heute in 2023 - gewesen sein.
Daher gehe ich davon aus, dass man mit zuhause das direktere Umfeld bzw. das Alte Land gemeint hatte.

Und ob es sich bei seinem ehemaligen Arbeitgeber vor Aldi um die Eisbär Eis gehandelt hat, weiß ich natürlich nicht. Das war nur eine Vermutung meinerseits, da die relativ bekannt sind und die es eben zu diesem Zeitpunkt - wie ich auf deren Homepage entnehmen konnte - bereits gegeben hat und in Neukloster (bis 1983) bzw. Apensen (ab 1983) gewesen sind.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 17:12
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:(Frage: Ich habe die neue Folge von 2021 gerade nicht mehr zu 100% im Kopf. Wurde das dort auch nochmal erwähnt?)
In der neuen Folge wurde das nicht- nach meiner Erinnerung- so explizit erwähnt. Die beiden XY Folgen unterscheiden sich sowieso in den Details. In der alten Folge von 1984 zum Beispiel gibt es eine Szene, da geht es sehr umfangreich um das Auto, das immer und immer wieder später in Hamburg fahrend oder parkend gesichtet wurde: Da gibt ein Josef Eisen auf dem Polizei Amt zu Protokoll, dass vor ihm fahrend, ihm ein Auto mit Stader Kennzeichen und den Initialien "JE" aufgefallen sei. "JE - habe er sich gedacht - welch`ein schönes Kennzeichen, genau wie meine Initialien." Das Auto sei gerast und dann irgendwann scharf abgebogen. Diese Szene mit dem Josef Eisen fehlt in der neuen Ausgabe komplett. Nahezu identisch sind die Szenen mit dem Parken in der Feuerwehreinfahrt in Osdorf und die Hafenszene, nach meiner Erinnerung. Ich will damit auch sagen, es lohnt sich auch, die beiden FF mal miteinander zu vergleichen.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 17:51
Was mich ehrlich gesagt bei / nach der Ausstrahlung des XY Falles 2021 im Frühjahr im ZDF irgendwie nicht mehr los lässt:
Es ist die Ansage Cernes in seiner offiziellen Anmoderation, dass er ja schon sehr Vieles erlebt habe; dieser Fall aber alles vorher gewesene übertreffe. Auch der Beginn / Start des eigentlichen FF ist besonders: Ein Polizeikommisar unterhält sich mit ganz jungen Polizisten über den Fall, womöglich Polizeischüler, und erwähnt-zumindest nach meiner Erinnerung-, dass dies einer der mysteriösesten Fällen der Deutschen Kriminalgeschichte sei. Und dann nimmt der Film seinen Lauf und tatsächlich wird alles zu einem großen Rätsel. Was ist es, was diesen Fall so besonders macht? Ist es die Vielschichtigkeit, sind es die vielen Ebenen, sind es die Widersprüche?


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 18:04
@AnMA - Vielen Dank.

Der 80er-Jahre-Fall ist mir noch sehr präsent. Jens Eisen hieß der Zeuge damals im Filmfall - aber das spielt keine Rolle.

Den 2021 gezeigten Fall muss ich mir nochmal ansehen. Obwohl ich den gesehen habe, ist der nicht mehr so präsent.

Vermutlich hat man bei der ersten Ausstrahlung im Jahr 1984 darauf spekuliert, dass man Zeugen aufspürt, die sagen können wo der Wagen noch gesehen wurde und wer das Auto benutzt haben könnte. Da lag der Fokus schon sehr auf dem Auto - das stimmt.

Und 2021 lag der Fokus vielleicht nicht mehr so stark darauf, da man 38 Jahre später nicht mehr zwingend Zeugen damit hellhörig werden lässt.

Bzgl der Tankstellen-Situation:
In meinen Augen muss H.K zwischen 06:15 Uhr und ca. 08:30 Uhr seinen Tank nahezu leergefahren haben. Wieso? Weil man im Jahr 1983 noch deutlich eher auf solche Dinge achten musste, da die Tankstellen nicht 24 Stunden oder ab 6:00 Uhr morgens geöffnet waren. Ich gehe stark davon aus, dass die Tankstelle ab 8:00 Uhr geöffnet hatte. Somit musste H.K ja jeden Abend seinen Tank für den kommenden Tag überprüfen damit er ggf. am Abend vorher noch tanken konnte, da er früh unterwegs gewesen ist.
Daher gehe ich davon aus, dass er vor 6:15 Uhr noch davon ausgehen konnte, locker nach Hamburg zu kommen und um 8:30 Uhr aber dann dennoch getankt hatte. Laut einigen Usern hier muss der Tank nahezu leer gewesen sein. So etwas passiert aus den o.g. Gründen aber nicht.

Demnach gehe ich davon aus, dass er - warum und wohin auch immer - seinen Tank an diesem Samstagmorgen leergefahren hat. Das ihm jemand den Sprit über Nacht jemand leergesaugt hat kann man wohl ausschließen, da er dann wohl nach Hause gegangen wäre um bei seinem Arbeitgeber anzurufen, das er später kommt.

Zeitlich würde es sogar passen das er in Hamburg gewesen ist, aber aus irgendwelchen Gründen um 08:30 Uhr wieder in Twielenfleth gewesen ist. Warum das aber so gewesen sein sollte kann ich mir - wie ich bereits am Wochenende schrieb - nicht erklären.

Vielleicht war er nach 08:30 Uhr wirklich auf dem Weg zur Arbeit. Das Auto wurde ja schließlich mehrmals in Hamburg gesehen. Und wenn er bereits in Twielenfleth in der Gewalt der Täter gewesen wäre, hätte man ja nicht zwingend mit dem Auto nach Hamburg fahren müssen. Zumal der/die Täter ihn sicherlich nicht alleine in die Tankstelle gelassen hätten.

Diese zwei Stunden von 06:15 Uhr bis 08:30 Uhr sind mir wirklich ein Rätsel und komplett mysteriös.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 18:17
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Jens Eisen hieß der Zeuge damals im Filmfall - aber das spielt keine Rolle.
Stimmt, da muss ich mich verbessern; es war nicht Josef, sondern Jens Eisen. Habe den FF auch noch präsent. Fand ihn etwas ulkig aus unserer heutigen Sicht. Es ging ja wohl damals um einen Zeugen. Es stellte sich mir allerdings tatsächlich die Frage, ob dieser wirklich ältere Herr, definitv das Auto von HK gesehen hat. Oder ob es aus seiner Sicht einfach ein gelbes Auto war,... mit vielleicht den Initialien JE. So ganz beweiskräftig kam mir das nicht vor. Man hat ja diesen Beitrag im neuen FF auch nicht mehr gebracht. Außerdem war es wohl damals noch gar nicht so üblich wie heute, dass man seine Namensinitialien auf dem Kennzeichen trug. Sonst wäre ja dieser Jens Eisen gar nicht so ins Schwärmen geraten.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 18:25
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Was mich ehrlich gesagt bei / nach der Ausstrahlung des XY Falles 2021 im Frühjahr im ZDF irgendwie nicht mehr los lässt:
Es ist die Ansage Cernes in seiner offiziellen Anmoderation, dass er ja schon sehr Vieles erlebt habe; dieser Fall aber alles vorher gewesene übertreffe.
Da bin ich auch ganz bei dir. Was macht diesen Fall Kahrs so ungewöhnlich?
Mysteriöse Todesfälle gab es in den letzten 30 Jahren zu Genüge.
Wenn die Filmfälle den absoluten Kenntnisstand der Ermittlungen widerspiegeln, dann liegt das Mysterium in den ersten 2 Stunden nach dem Verlassen des Hauses, in dem die Pünktlichkeit in Person nicht den Weg zur Arbeit antrat, sondern sich nach 2 Stunden in dem Bereich aufhielt, wo er vorher losgefahren ist.

Die 30000 DM und die ungewöhnlichen Geldabhebungen geschahen schon vor seiner Tätigkeit bei Aldi und vielleicht sind diese auch gar nicht so ungewöhnlich, sondern könnten von einem noch lebenden Herrn Kahrs verständlich erklärt werden.

Ungewöhnlich finde ich, dass Geld lag auf einem Sparbuch (angelegt) und er selbst fuhr einen damals etwa 11 Jahre alten Wagen.
Ich will damit sagen, dieses Geld muss aus keiner seltsamen oder kriminellen Quelle kommen.

Was mich gerade kirre macht ist:

In beiden Filmbeiträge wird der ungewöhnliche Morgen des 10.09.1983 dargestellt.
Herr Kahrs wollte eigentlich seinen Sohn mit zur Arbeit nehmen, er verschläft und steht unter Zeitdruckt, sodass spontan entschieden wird, den Sohn schlafen zu lassen und er nächstes Wochenende mitfahren kann.

Dieses suggeriert dem Zuschauer, dass Herr Kahrs nichts ungewöhnliches geplant hat, wenn er seinen Sohn mitnehmen wollte.

Der Ablauf des Morgens wird im Hamburger-Abendblatt anders dargestellt. Frau Kahr wörtlich:
Wir haben an jenem Sonnabend noch zusammen gefrühstückt. Dann fuhr er wie immer um 6:15 Uhr zur Arbeit."

Ich bekomme diese widersprüchlichen Aussagen/Darstellungen einfach nicht für mich zusammen.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 18:26
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Diese zwei Stunden von 06:15 Uhr bis 08:30 Uhr sind mir wirklich ein Rätsel und komplett mysteriös.
Mir auch. Ja, dies ist das ganz Mysteriöse an der Geschichte. Da es damals noch keine Handys gab, vermute ich ganz stark, dass HK abgefangen wurde von den Tätern auf der Fahrt. Ich denke schon, dass er zur Arbeit wollte. Aber wie gesagt: Spekulation.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 18:37
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Mir auch. Ja, dies ist das ganz Mysteriöse an der Geschichte. Da es damals noch keine Handys gab, vermute ich ganz stark, dass HK abgefangen wurde von den Tätern auf der Fahrt. Ich denke schon, dass er zur Arbeit wollte. Aber wie gesagt: Spekulation.
Ich bin ja kein Fan von deiner Annahme, dass er auf dem Weg zur Arbeit abgefangen wurde, eventuell wieder freigelassen und dann tankte.

Ich frage mich, wenn das nicht so war, was bleibt da übrig?

Was ist wichtiger für die Pünktlichkeit in Person gewesen, als sonst pflichtbewusst seinen Arbeitsweg anzutreten?

2 Fragen gingen mir diesbezüglich dabei durch den Kopf:

Was sind Tankschecks und konnte man diese beliebig nutzen oder war man an eine bestimmte Tankstelle gebunden?

Ist meine Interpretation richtig, dass wenn man 1983 ein Fahrzeug für 49 Dm tankte, dieses ein volltanken war?
Also, hatte er zum Zeitpunkt seines Tankens kaum mehr Sprit gehabt?


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 18:42
Das Mysteriöse und Ergreifende des Falles könnte ja auch, fällt mir gerade ein, irgendwie psychologisch und auf der emotionalen Ebene liegen: Im FF XY wird uns ein unbescholtener, rechtschaffener, familientreuer Hobbyangler und Familienvater vorgestellt. Also jemand, wie Viele von uns und viele Menschen. Jemand wie Du und ich. Dieser wird Opfer eines furchtbaren Verbrechens, weil er womöglich ein "Geheimnis" hatte. Viele Menschen haben irgendein legales Geheimnis und finden sich womöglich in ihm wieder. Dann der FF XY: Er ist auf den ersten Blick einfach strukturiert. Ich habe ihn einige Male nur gesehen und dann öfter und mir ganz, ganz viel gemerkt auf Anhieb. Der Erzählstrang ist sehr einfach strukturiert und erst im Nachhinein entpuppt sich das Ganze zu einem Riesen Großen Rätsel! Könnte das auch ein Grund sein?


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 18:51
@Sven1213

Ich habe mir das mit dem verschlafen mal so erklärt:

Verschlafen heißt ja nicht gleich so stark verschlafen, dass man zu spät dran ist bzw. zu spät zur Arbeit kommen wird.

Wenn H.K für üblich gegen 05:30 Uhr aufsteht und zwischen 06:00 Uhr und 06:15 Uhr das Haus verlässt, war er zunächst zu spät als er um 06:00 Uhr aufgewacht ist. Dann hat er sich vielleicht einfach eben kurz angezogen, das Duschen ausfallen lassen und seine Frau hat in der Zeit eben zwei Brote geschmiert und einen Kaffee aufgesetzt. So konnte er dann noch relativ pünktlich gegen 06:15 Uhr das Haus verlassen, obwohl er verschlafen hatte.

Das XY das hinzugedichtet hat glaube ich nicht. Ich denke eher das der Journalist damals das für nicht so enorm wichtig gehalten hat und rausgelassen hat in seinem Zeitungsbericht.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 19:02
@Sven1213 Tankschecks waren, so weit ich das erinnere, nicht an eine bestimmte Tankstelle gebunden, aber offenbar an ein bestimmtes Fahrzeug:
Tankscheck

Scheck für bargeldlose Zahlungen an Tankstellen. Er wird von Banken zusammen mit einem Tankscheck-Ausweis an Kunden ausgegeben, die beruflich viel Autofahren oder einen betrieblichen Fuhrpark unterhalten. Ähnlich wie beim eurocheque-Verfahren garantiert die Bank der schecknehmenden inländischen Tankstelle die Einlösung bis zu einem Höchstbetrag (beim Tankscheck 200 €), wenn die auf dem Ausweis genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Im Gegensatz zum eurocheque ist der Tankscheck nicht an den Scheckkarteninhaber gebunden, sondern auf das Fahrzeug abgestellt.
Quelle: http://www.wirtschaftslexikon.co/d/tankscheck/tankscheck.htm

Das reduzierte natürlich die Möglichkeiten eines Missbrauchs, falls Tankschecks abhanden kamen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass nicht jede Tankstelle Tankschecks akzeptierte.

Mir ist es z.B. noch vor gut 20 Jahren an einer Autobahntankstelle in S.-H. an der A7 passiert, dass diese keine EC-Karten-Zahlung akzeptierte, zu einer Zeit, als das bereits allgemein üblich war.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 19:10
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Ich bin ja kein Fan von deiner Annahme, dass er auf dem Weg zur Arbeit abgefangen wurde, eventuell wieder freigelassen und dann tankte.

Ich frage mich, wenn das nicht so war, was bleibt da übrig?
Es wurden hier ja bereits viele Spekulationen über mögliche Täter hinterlassen im Zusammenhang mit anderen schlimmen Kriminalfällen damals im norddeutschen Raum. Soweit möchte ich nicht gehen.

Meine individuelle Vermutung und Phantasie ist, dass im Fall HK innerhalb dieser Zeit 6.15 - 8.30 bei den Tätern einiges geplantes aus dem Ruder gelaufen ist. Das könnten gesundheitliche Probleme sein, Uneinigkeiten, ne Autopanne oder, oder,... .


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 19:30
Zum o.g. Verschlafen: Im FF XY kommt m.E. ganz klar raus: HK hat zwar verschlafen, also steht später auf als sonst, aber nicht wesentlich. Es ist einfach zu spät, um jetzt noch den Sohn zu wecken, der ursprünglich mit wollte. Fürs schnelle anziehen und ein ganz schnelles Frühstück reicht es noch.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 19:42
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Das XY das hinzugedichtet hat glaube ich nicht. Ich denke eher das der Journalist damals das für nicht so enorm wichtig gehalten hat und rausgelassen hat in seinem Zeitungsbericht.
Ja, aber der Journalist hat es eventuell nicht nur herausgelassen, sondern nach der wörtlichen Rede von Frau Kahrs gab es keine Veränderung in dem morgendlichen Ablauf.
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Wir haben an jenem Sonnabend noch zusammen gefrühstückt. Dann fuhr er wie immer um 6:15 Uhr zur Arbeit."
Wenn es so war, wie du es interpretierst, dann gäbe es auch keinen Grund, den Sohn nicht zu wecken und ihn wie abgesprochen mit zur Arbeit zu nehmen.

Ich versuche das wertfrei zu sehen und hinterfrage gerade, warum kommt dieser "verspätete Start" in den Tag in 2 Filmbeiträgen vor?
Warum ist dieses wichtig für die Ermittler? Gab es da für die Ermittler eine Fallrelevanz um dieses 1983 und 2021 so darzustellen?
Weil eigentlich ist es doch alles unrelevant, was vor 6:15 Uhr passierte. Er setzte sich um 6:15 Uhr ins Auto und dann wurden "die Karten neu gemischt". Ohne es zitieren zu können äußerte sich Frau Kahrs dahingehend, dass es keine Auffälligkeiten an dem Verhalten ihres Mannes in der Vergangenheit oder an dem Tag seines Verschwindens gab.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Tankschecks waren, so weit ich das erinnere, nicht an eine bestimmte Tankstelle gebunden, aber offenbar an ein bestimmtes Fahrzeug:
Vielen Dank. Ich hatte diesbezüglich rein gar nichts herausgefunden gehabt.
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Meine individuelle Vermutung und Phantasie ist, dass im Fall HK innerhalb dieser Zeit 6.15 - 8.30 bei den Tätern einiges geplantes aus dem Ruder gelaufen ist. Das könnten gesundheitliche Probleme sein, Uneinigkeiten, ne Autopanne oder, oder,... .
Ich habe mir auch wirklich sehr lange Gedanken darüber gemacht und kam eigentlich zu dem Entschluss, dass es nichts anderes geben, als das Herr Kahrs auf dem Weg zur Arbeit (im Alten Land) auf die Täter traf.
Nun ja. aber er ist gegen 8:15 Uhr noch an seiner Stammtankstelle.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er auf irgendeiner Weise , gesundheitliche Problem, Autopanne, (Ladehemmung der Waffe) von denen (Täter) weg kam und nach dem Tanken wieder in den "Schlamassel" fuhr.

Jeder Mensch ist anders, ich gelte als sehr pflichtbewusst und egal was passiert, ob Krankheit, Verspätung oder irgendwas außergewöhnliches, ich muss mich bis zu meinem Dienstbeginn telefonisch melden. So wird es 95% der Menschen gehen.
Ich frage mich immer, warum hat der überpünktliche und pflichtbewusste Herr Kahrs nichts getan?

Um 8.!5 Uhr an der Tankstelle, war dieser schon überfällig und wurde auf der Arbeit schon vermisst.
Von dort aus wäre er frühestens um 9 Uhr auf der Arbeit angekommen.
Er meldet sich aber nicht telefonisch (Tankstelle oder von zu Hause aus) ab oder kündigt eine Verspätung an.
Daher bin ich davon überzeugt, sein weiterer Weg führte nicht von der Tankstelle zu seiner Arbeitsstelle, sondern er musste etwas elementar wichtiges erledigen, in die Reihe bringen.

Ich glaube, was an diesem Morgen des 10.09 passierte war für Herrn Kahrs wichtiger als arbeitsrechtliche Maßnahmen und gehe sogar noch weiter, als den Erhalt seiner Arbeitsstelle.


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