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Der Vermisstenfall Petra Schetters

919 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Essen, Friedhof ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Vermisstenfall Petra Schetters

18.07.2021 um 22:30
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Also: Man geht zu Aktenzeichen XY, dreht einen Film, schickt jemanden in die Sendung usw. - und das alles einfach mal so zum Spaß, weil ja "eigentlich" gar nicht "richtig" ermittelt wird? Und man, weil ja gar nicht "richtig" ermittelt wird, eigentlich auch gar nichts weiß, auf Grund dessen man den Fall vorstellen könnte. Das ist doch unlogisch. Zumal folgendes auf der offiziellen Homepage der Sendung zu lesen ist:
Also, da verdrehst Du einige Dinge und legst mir was in den Mund, was ich nie gesagt habe. Das Konzept der Sendung ist mir durchaus bekannt. Ich sage nicht, dass nicht richtig ermittelt wird. Ich sage nur, dass die Handhabe gerade zu Beginn eines Vermisstenfalls für eine Polizei begrenzt ist und schon rein rechtlich andere Grenzen als bei einer Mordermittlung gesteckt sind. Aber der Zeitablauf ohne dass es die geringste Spur gibt und sie nirgendwo gesichtet wird, verschieben doch zunehmend die Annahmen in Richtung Kapitaldelikt, weil die anderen Möglichkeiten sich als zunehmend unwahrscheinlicher verflüchtigen.

Was soll denn die Polizei machen, wenn eine Frau wie vom Erdboden verschluckt ist und es keinerlei Erklärung dafür gibt? Mein Eindruck ist, dass die Polizei in der Tat recht wenig weiss und sich daher durch die Ausstrahlung geradezu verzweifelt Hinweise erhofft hat. Bisher sieht es leider nicht danach aus.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ja, aber wir wissen mit Sicherheit nicht alles, vielleicht hat die Polizei Indizien, die auf ein Tötungsdelikt deuten. Ich nehme das sehr stark an. Die sagen sich nicht: hm, die Person ist verschwunden, alles ist nebulös, keiner weiß was, da bringen wir mal den Fall zu XY
Wir wissen es nicht. Wie schon oben geschrieben sehe ich es aber komplett anders. Ich glaube, die Kripo hat eine gewisse Intuition und Erfahrung, aber ihr fehlen jegliche Indizien.

Auch im Fall Sigrid Paulus hatte die Polizei mit Sicherheit einen Verdacht (und die Ehe war ja keineswegs harmonisch und der Mann gab selbst an, sie sei abgehauen und habe ihr Handy vergessen...). Aber es war nur ein Vermisstenfall und die Polizei hat offenkundig nicht das Haus auf den Kopf gestellt oder Leichenhunde im Haus schnüffeln lassen. Ohne weitere Indizien hatte sie wenig Handhabe, das zu tun und musste sich erst einmal mit der Darstellung des Ehemanns begnügen.So blieb die Leiche jahrelang hinter einem Weinregal eingemauert, bis der Mann es nicht mehr ertragen konnte. Aber trotz fehlender Indizien wandte sich die Kripo an XY und lag mit der Intuition ja auch richtig.

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Der Vermisstenfall Petra Schetters

18.07.2021 um 23:08
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Ich sage nicht, dass nicht richtig ermittelt wird. Ich sage nur, dass die Handhabe gerade zu Beginn eines Vermisstenfalls für eine Polizei begrenzt ist und schon rein rechtlich andere Grenzen als bei einer Mordermittlung gesteckt sind.
Ja, nun hast Du "zu Beginn" eingefügt. DAS ist dann etwas anderes als Deine vorherige Aussage in der diese zeitliche Eingrenzung nicht enthalten war, denn wenn, wie Du selbst schreibst, sich die Möglichkeiten der Ermittlung nach und nach erweitern wenn die betroffene Person nicht gefunden wird, dann wird man, bevor man zu XY geht, schon ein bisschen mehr getan haben als nur die Anzeige aufzunehmen und mal am Kanal nachzuschauen, ob sie da irgendwo liegt.

Und deshalb bleibe ich dabei: Man wird ihr Leben schon gründlich durchforstet haben, alleine schon um sich nicht der Blamage auszusetzen, dass sie nach der Sendung plötzlich wieder fröhlich auf der Matte steht, bevor man große Geschütze in Form von Aktenzeichen XY auffährt. Alleine auch, weil es nicht nur verschwundene Ehefrauen gibt, die man in der Sendung behandeln könnte, sondern eben auch Fälle, in denen schon von vorneherein feststeht, dass hier jemand umgebracht wurde.


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Der Vermisstenfall Petra Schetters

18.07.2021 um 23:44
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und deshalb bleibe ich dabei: Man wird ihr Leben schon gründlich durchforstet haben, alleine schon um sich nicht der Blamage auszusetzen, dass sie nach der Sendung plötzlich wieder fröhlich auf der Matte steht, bevor man große Geschütze in Form von Aktenzeichen XY auffährt
Auch das ist schon vorgekommen: Siehe Fridolin Pf. oder der Ehemann der damaligen Bürgermeisterin von Sylt. Und in beiden Fällen war ein freiwilliges Untertauchen von vornherein nicht völlig auszuschließen. Trotzdem landeten sie bei XY. Ich würde sagen, hier hat es seit dem neuen Jahrtausend auch einen kleinen Paradigmenwechsel bei der Auswahl der Filmfälle gegeben.

Auch in diesem Fall würde ich es nicht abschließend ad acta legen, aber es ist eher unwahrscheinlich. Aber dass sie einen Job hatte, was viele als Begründung anführen, überzeugt mich nicht wirklich. Fridolin Pf arbeitete in einer Bank und dürfte deutlich mehr verdient haben als Petra Sch. und haute dennoch nach Ibiza ab und wurde längere Zeit nicht entdeckt. Wenn sie nach Thailand (dort sind viele deutsche Rentner) gegangen ist, wird sie auch ihre Versichertenkarte nicht nutzen und wenn sie von Amsterdam abgeflogen ist (nicht weit von Essen), wird niemand nachgefragt haben. Und wenn sie sowas gemacht hat, wird sie es aus gutem Grund niemand erzählt haben. Schon allen, damit es ihr Mann nicht erfährt.

Man wird ihr Leben durchforstet haben, zumindest den Teil, den man "freilegen" konnte. Das werden auch die Ermittler in den beiden o.g. Fällen getan haben. Sie haben sich ja auch die Mühe gemacht zu XY zu gehen. Ich glaube, die Kripo tut wirklich alles, gerade auch weil sie vielleicht den Fall Birgit Rösing gut kennt. (Im Fall Helga Frings, auch mit einem eigenen Thread, sie verschwand nur 2 Monate später unter noch mysteriöseren Umständen, habe ich beispielsweise meine großen Zweifel, dass die Kripo aktiv in der Sache ermittelt). Aber trotz bester und akribischster Ermittlung kann man an Grenzen stoßen und auch hier kann die Intuition des Ermitllers sagen: Ich bin sicher, etwas fehlt im Puzzle. Und genau dann wendet man sich vielleicht an XY....


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Der Vermisstenfall Petra Schetters

19.07.2021 um 08:03
Mir ist aufgefallen, dass fast alle Beiträge von Pyrilia gelöscht wurden, quasi alle bis auf einen.
Ich gehe davon aus, dass die Befragungen der Polizei mittlerweile deutlich ausgeweitet wurden.

Im übrigen habe ich überlegt, ob PS den Mittagsschlaf ihres Gatten mehr oder weniger herbeigeführt haben könnte, dadurch, dass das Frühstück immer länger ausgedehnt wurde. Manche Menschen fallen nach sehr viel Essen in ein Mittagstief. Vielleicht ja auch der Gatte.
Dann konnte sie dadurch schließlich unbemerkt das Haus verlassen.


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19.07.2021 um 11:21
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Wenn sie nach Thailand (dort sind viele deutsche Rentner) gegangen ist, wird sie auch ihre Versichertenkarte nicht nutzen und wenn sie von Amsterdam abgeflogen ist (nicht weit von Essen), wird niemand nachgefragt haben. Und wenn sie sowas gemacht hat, wird sie es aus gutem Grund niemand erzählt haben
Du hast Recht, dass man nie etwas völlig ausschließen sollte, und was die Entdeckung eines "Doppellebens" angeht, das sie vielleicht vor ihrem Verschwinden geführt hat, sind wir halt unterschiedlicher Meinung.

Aber spielen wir es mal gedanklich durch, wie so ein Untertauchen abläuft (die Gründe kann man ja mal offenlassen). Ich glaube halt nach wie vor nicht daran, dass jemand in ihrem Alter und in ihrer Situation einfach mal so nach Thailand (als Beispiel) abhaut und alles, aber auch alles einfach hinter sich lässt. Zumal man zwar in Thailand ganz nett als deutscher Rentner leben kann, aber im Rentenalter war sie nicht und selbst wenn, so könnte sie bei einem heimlichen Abtauchen ja nicht auf die Rente zugreifen.

Von was könnte sie also in Thailand leben, ohne irgendwelche Papiere (Aufenthaltsdokumente) und ohne den Aufenthalt offiziell legitimieren zu können? Papiere offiziell anfordern geht ja nicht (Zeugnisse o. Ä. lasse ich da mal beiseite, die könnte sie ja bei einem geplanten Verschwinden vorher als beglaubigte Kopien beiseitegeschafft haben).

Gut, sie war Arzthelferin, da könnte sie vielleicht als Pflegerin oder so etwas bei deutschen Rentnern arbeiten. Aber ist das erstrebenswert? Illegal als besseres Dienstmädchen? Wenn man zu Hause eine schöne Wohnung, ein gutes soziales Umfeld und auch Geld, gute Krankenversorgung usw, hat? Ich weiß ja nicht....


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Der Vermisstenfall Petra Schetters

19.07.2021 um 11:22
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Also: Man geht zu Aktenzeichen XY, dreht einen Film, schickt jemanden in die Sendung usw. - und das alles einfach mal so zum Spaß, weil ja "eigentlich" gar nicht "richtig" ermittelt wird? Und man, weil ja gar nicht "richtig" ermittelt wird, eigentlich auch gar nichts weiß, auf Grund dessen man den Fall vorstellen könnte. Das ist doch unlogisch. Zumal folgendes auf der offiziellen Homepage der Sendung zu lesen ist:
Es gab mal eine Sondersendung von "AZXY". Ich weiß jetzt nicht mehr, um welche Fälle es genau ging. Es waren aber alles gelöste Fälle. In der Sendung wurde über die Arbeit der beteiligten Ermittler gesprochen.

Aus dieser Sendung ist mir ein Ermittler in der Erinnerung hängengeblieben. In der Sendung war er der Ansprechpartner von Rudi Cerne. Der Ermittler rief die vermisste Person in der Sendung auf, sich zu melden. ( Wenn ich mich recht erinnere, ging es um den Fall, in dem der Ehemann die Ehefrau im Affekt getötet und danach im Keller unter ein Weinregal einbetoniert hatte. )

In der XY Sendung wurde die Arbeit der Polizei beleuchtet. Was ich sehr interessant fand war, dass der Kriminalist selbst den Nutzen seines Aufrufs infrage stellte, WEIL er und sein Team sich zu diesem Zeitpunkt bereits sehr sicher waren, dass die Frau nicht mehr lebte.

Es wurde überlegt, ob der XY-Film nebst Aufrufs überhaupt gedreht und gesendet werden sollten. Man entschied sich, wie wir wissen, dafür.

Daher, was genau die Behörden mit welcher Strategie verfolgen, bleibt deren Ermittlungs "Geheimnis".


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19.07.2021 um 11:29
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Daher, was genau die Behörden mit welcher Strategie verfolgen, bleibt deren Ermittlungs "Geheimnis".
Das ist schon klar, aber es ging ja darum, ob bereits VOR der Sendung alle anderen Möglichkeiten der Ermittlung ausgeschöpft wurden, oder ob man quasi "als Versuchsballon" erstmal eine XY-Sendung macht und schaut, was dabei herauskommt.

Und da gehe ich davon aus (und Dein Beispiel beschreibt das ja), dass die Sendung gewissermaßen am Ende der Kette steht, d. h. es wird erst einmal so weit wie nur irgendwie möglich ermittelt und dann die Sendung angegangen.

Dass nicht alle vorherigen Ermittlungsergebnisse in der Sendung genannt werden ist natürlich auch klar.


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19.07.2021 um 11:45
Das mit dem freiwilligen Verschwinden und neues Leben beginnen ist meiner Meinung nach völliger Quatsch. Gründe wurden ja hier auch genannt.
Es kommt auch immer auf die Umstände an, aber in diesem Fall ist das doch sehr sehr unwahrscheinlich.
Ich verstehe auch immer nicht wieso man dann völlig von der Bildfläche verschwinden soll, alles zurück lassen, mit niemandem mehr Kontakt, keine Krankenversicherung. Etc. Lebt man dann von Luft und Liebe? Man muss sich doch irgendwie absichern, gerade in dem Alter, mit zwanzig ist das auch noch was anderes. Also freiwilliges Verschwinden kommt für mich hier nicht infrage.
Ob sie nun trotzdem vielleicht einen Liebhaber hatte und Geheimnisse, wer weiß das schon, vielleicht wollte sie wirklich nur kurz weg und dann ist irgendwas schief gelaufen. Ich möchte ihr keine Affäre unterstellen, vielleicht hatte sie ja jemanden kennengelernt und derjenige wollte mehr, sie fand ihn vielleicht auch sympathisch, aber mehr nicht, das hat sie ihm dann klar gemacht, dann ist derjenige in Rage geraten, so ein Szenario könnte ich mir vorstellen, aber es kann natürlich auch alles ganz anders gewesen sein.


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19.07.2021 um 12:03
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das ist schon klar, aber es ging ja darum, ob bereits VOR der Sendung alle anderen Möglichkeiten der Ermittlung ausgeschöpft wurden, oder ob man quasi "als Versuchsballon" erstmal eine XY-Sendung macht und schaut, was dabei herauskommt.

Und da gehe ich davon aus (und Dein Beispiel beschreibt das ja), dass die Sendung gewissermaßen am Ende der Kette steht, d. h. es wird erst einmal so weit wie nur irgendwie möglich ermittelt und dann die Sendung angegangen.

Dass nicht alle vorherigen Ermittlungsergebnisse in der Sendung genannt werden ist natürlich auch klar.
Ich gehe hier auch davon aus, dass uns hier in Form des Filmes das "Ende der Fahnenstange" gezeigt wurde.

Warum geht man denn zu XY? Um auf den Fall aufmerksam zu machen, würde ich sagen. Und daraus schließe ich, dass für die EB der Fall durchaus prägnant zu sein scheint und sie ihn gern lösen möchten.


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19.07.2021 um 12:33
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Gut, sie war Arzthelferin,
Ist das so? Ich hatte in Erinnerung, dass sie als Raumpflegerin tätig war, in der Praxis und im Essener Dom.


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19.07.2021 um 12:34
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:die Gründe kann man ja mal offenlassen
Ich denke, dass man haargenau das eben nicht kann .

Ich persönlich glaube nicht an ein Untertauchen,aber wenn der Grund ein anderer Mann wäre , der eventuell sogar noch Staatsbürger des „Ziellandes“ ist , dann ist ihr Untertauchen natürlich ganz anders geprägt, als wenn sie alleine ist .

Wenn er über genügend finanzielle Ressourcen verfügt , ist eben nichts mit illegal arbeiten . Da liegt sie eventuell in der Hängematte, wohingegen sie in Essen zwei Arbeitsstellen hatte.

Ich glaube , dass sich einige das mit dem Untertauchen, insbesondere in der dritten Welt auch viel zu schwierig vorstellen.

Denn nach Frau Sch. wurde erst nach zwei Tagen?gesucht,bis dahin kann sie jeden Ort der Welt erreicht haben und zwar unter ihrem richtigen Namen .

Sie hat keine Straftat begangen. Man kann also auf die Mithilfe der ortsansässigen Behörden nicht zählen, auch wenn man wüsste,in welchem der 194 Länder sie ist .

Jetzt mal zu dem vielfach vorgetragenen Argument der Krankenversicherung. Ich bin erstaunt, dass das so viel Gewicht hat. Ich habe selbst in der dritten Welt gelebt . Da geht man für nen Appel und ein Ei zum Arzt und Medikamente kosten auch nur ein Bruchteil vom deutschen Preis .

Sie hat ja in einer Arztpraxis gearbeitet , ob als Reinigungskraft oder Arzthelferin konnte ich nicht abschließend verifizieren. Es gab da verschiedene Angaben.Aber sie hatte ja noch einen Zweitjob als Reinigungskraft im Essener Dom.

Das deutet für mich schon darauf hin,dass die Finanzen EVENTUELL knapp waren.

Sowas könnte ein Motiv sein.Ist auch in einer Beziehung mitunter schwierig. Der Ehemann ( ich provoziere jetzt bewusst ) chillt den ganzen Tag und sie hetzt zwischen zwei Jobs hin und her.

Vielleicht hing ihr das zum Hals raus und sie hat sich gesagt, dass sie sich im Ausland vielleicht noch ein paar schöne Jahre machen könnte .

Wie gesagt, ich glaube das nicht , wollte aber mal zum Nachdenken darüber anregen und aufzeigen , dass die Hürden für ein Untertauchen jetzt nicht sooo hoch liegen , wie hier oft vermutet.


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19.07.2021 um 12:59
Ich habe da mal eine Frage.

Ich habe in der letzten oder vorletzten Woche einen realen Fall in einer US-Doku-Serie im Fernsehen gesehen wo eine junge Frau vermisst wurde. Weil es für diese junge Frau völlig untypisch war einfach nur so zu verschwinden, nahm es die Polizei auch in Betracht, daß einer der Bekannten dieser jungen Frau etwas mit dem Verschwinden zu tun haben könnte.

Bei einem dieser Bekannten ging die Polizei hin und untersuchte den kompletten Hausmüll in den Müllbehältern zu dem Wohnhaus, in dem dieser Bekannte wohnte. Im Müll fand man dann etwas bzw. einen Gegenstand, an dem eine geringe Menge Blut anhaftete.

Wie sich dann herausstellte, war das Blut von der vermißten jungen Frau.

Angenommen dieser Fall hätte sich in Deutschland abgespielt, hätte dann auch die deutsche Kriminalpolizei so gehandelt? Hat man nach- dem PS vermißt wurde z.B. solche Untersuchungen durchgeführt oder war mit der Aussage des Ehemanns der Fall klar für die Polizei?


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Der Vermisstenfall Petra Schetters

19.07.2021 um 13:07
Wie sollte sie denn ins Ausland gekommen sein, so ganz ohne Papiere?


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19.07.2021 um 13:08
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Gut, sie war Arzthelferin, da könnte sie vielleicht als Pflegerin oder so etwas bei deutschen Rentnern arbeiten. Aber ist das erstrebenswert? Illegal als besseres Dienstmädchen? Wenn man zu Hause eine schöne Wohnung, ein gutes soziales Umfeld und auch Geld, gute Krankenversorgung usw, hat? Ich weiß ja nicht....
Wie gesagt...es ist für mich auch eine eher unwahrscheinliche Variante...solange aber das Gegenteil nicht abschließend feststeht, darf man es nicht aus den Augen verlieren und sollte den Blick nicht verengen, wie es User melody46 zu tun scheint:
Zitat von melody46melody46 schrieb:Das mit dem freiwilligen Verschwinden und neues Leben beginnen ist meiner Meinung nach völliger Quatsch. Gründe wurden ja hier auch genannt.
Es kommt auch immer auf die Umstände an, aber in diesem Fall ist das doch sehr sehr unwahrscheinlich.
Ich verstehe auch immer nicht wieso man dann völlig von der Bildfläche verschwinden soll, alles zurück lassen, mit niemandem mehr Kontakt, keine Krankenversicherung. Etc. Lebt man dann von Luft und Liebe? Man muss sich doch irgendwie absichern, gerade in dem Alter, mit zwanzig ist das auch noch was anderes. Also freiwilliges Verschwinden kommt für mich hier nicht infrage.
Da kommt wieder die typische Arroganz, Borniertheit gepaart mit einer gehörigen Portion - bitte entschuldigt den Ausdruck - Engstirnigkeit mancher User zum Vorschein....Eine Hypothese kann wenig wahrscheinlich sein, sie aber ohne Nachweis des Gegenteils und in Kenntnis, dass es immer wieder Fälle von Untertauchen gibt, wo die meisten einfach nur den Kopf schütteln, mit "völliger Quatsch" abzutun, spricht nicht gerade für ein differenziertes Argumentationsvermögen, sondern ist geprägt von der Auffassung: Was ich selbst nie tun würde und als Schwachsinn empfinde, daran sollte sich bitte jede/r andere halten.

Im Fall Fridolin Pf. hat jeder in dem Ort sich nur an den Kopf gegriffen, als die wahre Geschichte aufflog, aber es war nur mal so, wie es war und bestimmt hätten viele von denen vorher auch gesagt "völlig unmöglich, dass der freiwillig verschwunden ist"
Natürlich nimmt die Bereitschaft zu sowas mit zunehmendem Alter ab und generell tun es wohl eher Männer als Frauen. Aber die Motivlage gibt doch was her: Eine gesellige lebenslustige Frau Ende 50, die daran denkt, dass die Gefahr besteht, bald einen pflegebedürftigen Mann zu haben und es wäre vielleicht Aus mit der Freiheit, wo das Rentenalter vor der Tür steht. Ihn verlassen? Ihr Umfeld würde ihr doch ständig ein schlechtes Gewissen suggerieren..."ach, wie du hast ihn ins Pflegeheim überwiesen? Du hättest doch den ganzen Tag Zeit?"

Nochmal: Ich glaube nicht, dass es so war und gehe eher von einem Kapitaldelikt aus, leder. Aber wer von vornherein ausschließt, dass Menschen sich irrational verhalten, auch wenn sie das vorher nicht getan haben mögen, der verengt ohne Not den Blick auf alle Ermittlungsansätze. Man muss immer wieder in die wahren Geschichte des Lebens schauen, nichts ist oft verrückter als die Realität.


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19.07.2021 um 13:16
Zitat von KoernchenKoernchen schrieb:Wie sollte sie denn ins Ausland gekommen sein, so ganz ohne Papiere?
In der Zeitung stand, dass sie ihre Handtasche und Geldbörse mitgenommen hatte (es wurde ja gemutmaßt, dass sie einfach irrtümlich gedacht haben könnte, das Handy wäre noch in der Handtasche). Es steht nirgendwo etwas über ihre Papiere. Zumindest mal Personalausweis dürfte sie also dabei gehabt haben. Für weite Ziele hätte sie einen Reisepass benötigt. Darüber wissen wir nichts.

Jetzt aber bitte nicht antworten "Also, ich habe meinen Reisepass nie in der Handtasche, wenn ich nicht ins Ausland will!" Wir wissen es auch hier nicht, wie Frau Sch. es gehandhabt haben mag bzw. ob der Reisepass noch da war. Wenn nicht ausdrücklich darüber gesprochen worden ist....wie schon mehrfach gesagt, jeder hat andere Gewohnheiten.


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19.07.2021 um 13:17
Zitat von anna2525anna2525 schrieb:Falls es sich um Mord handeln sollte
ich kenne Dellwig
Da gibt es eine ganz gruselige Stelle, wo man eine Leiche verschwinden lassen könnte !
Wenn man auf einer Karte den Friedhof mit seiner Umgebung anschaut, stellt man fest, dass der so genannte Panzerbauwald auf dem Gelände, wo Krupp im Zweiten Weltkrieg, teils unterirdisch, Panzerbauteile hergestellt hat, nur ungefähr 1 km Wegstrecke vom Friedhof entfernt ist, auf dem PS das Familiengrab besucht haben soll.

Auch wenn die bisherige Spurenlage zum Kanal weist (Suchhunde), also in die andere Richtung, so scheint das Gelände nicht nur geeignet, ein Mordopfer verschwinden zu lassen, wie @anna2525 schrieb. Das zunächst nach dem Krieg zugewucherte, dann mit U-Bahn-Aushub überschüttete Gelände, das nie vernünftig saniert wurde, scheint auch allerhand Unfallgefahr bereitzuhalten. Die unterirdischen Anlagen der Kriegsproduktion wurden laut Wikipedia nur notdürftig geflutet oder verfüllt. Wörtlich heißt es:
Entlang der Trampelpfade im Wald bilden eingebrochene Betondecken bis heute eine Gefahr.
Quelle: Wikipedia: Panzerbau III

Ich hoffe, dass man auch das Panzerbaugelände abgesucht hat, denn auch ein Unfall dort käme mMn in Frage.


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19.07.2021 um 13:30
@RedRalph
Ach, daran hatte ich nicht mehr gedacht. Danke.


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19.07.2021 um 13:44
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich hoffe, dass man auch das Panzerbaugelände abgesucht hat, denn auch ein Unfall dort käme mMn in Frage.
Hm, also ich wüsste keinen Grund, als Frau DORT allein hinzugehen. Der Ort ist einfach zu undurchsichtig und wie schon hier geschrieben, auch nicht ganz ungefährlich von den Gegebenheiten her... Außerdem liegt er zu Fuß vom Friedhof aus dann doch zu weit weg, als dass man/frau da mal eben so hingeht... Sage ich jetzt mal so. Da gibt es unmittelbar in Friedshofsnähe andere, ruhig gelegene Stellen, wenn man/frau diese denn aufsuchen möchte. Allein. Und davon gehe ich jetzt erst einmal aus. Nicht allein, tja, da sieht es wieder anders aus...


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19.07.2021 um 13:46
Zitat von Artus46Artus46 schrieb:Angenommen dieser Fall hätte sich in Deutschland abgespielt, hätte dann auch die deutsche Kriminalpolizei so gehandelt? Hat man nach- dem PS vermißt wurde z.B. solche Untersuchungen durchgeführt oder war mit der Aussage des Ehemanns der Fall klar für die Polizei?
Das ist eine interessante Frage....aber fast schon rhethorischer Natur....wir müssen auf die unterschiedlichen Hintergründe eingehen...
"in the land of the free you can be what you wanna be" sang Holly Johnson 1989....will sagen...die individuelle Freiheit und der Schutz vor staatlichem Handeln ist in den USA schon soweit eine Selbstverständlichkeit, dass es immer einen breiten Konsens gab, dass zum Schutz der Gesellschaft es eben in einem gewissen Kernbereich starke polizeiliche Befugnisse geben soll. Der Institution Staat wurde (zumindest von der traditionell-herrschenden Klasse der WASPS - steht für White-Anglosaxon-Protestant) ein Urvertrauen als Pfeiler der demokratischen Grundordnung geschenkt, dem man in einem bestimmten Bereich Befugnisse gab, in denen die ansonsten bürgerlichen Freiheiten für ein paar Minuten mal zurückstehen müssen, wenn man in eine Polizeikontrolle kommt. In den USA findet vielleicht jetzt ein gewisses Umdenken statt durch BLM dahingehend, dass Polizisten eben auch dort nicht immer die Guten sind.

Deutschland hat eine andere geschichtliche Tradition: Die Polizei war in vielen Epochen eben willfähriger Helfer von Unterdrückungs- und Unrechtssystemen (von 1848 gegen liberale Vorkämpfer, über Kaiserreich mit Sozialistengesetzen, in der Nazizeit ganz übel und eben in der ehemaligen DDR). Es hat sich eben in die deutsche Seele beim Erlernen der Demokratie geradezu eingebrannt, dass man polizeiliche Maßnahmen mit einem historisch begründeten Misstrauen begleitet. "Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant", nirgendwo sonst als in Deutschland haben "Anzeigeerstatter" einen so schlechten Ruf, während der "whistleblower" im Englischen positiv besetzt ist. Dieses Misstrauen gegenüber der Polizei ist ja nicht unbegründet, bis heute (siehe rechtsextreme Chatgruppen in SEKs etc.). Man glaubte eben aus den historischen Erfahrungen als Lehre daraus zu ziehen, dass man den Bürger schützt und hohe Hürden vor polizeilichen Ermittlungen aufbaut, die schon tief in die Privatsphäre gehen. Und das "Grundrecht auf Abtauchen" wurde bislang so hoch geschützt, dass man eben auf frühe Spurensicherung verzichtet, denn das Schnüffeln in der Privatsphäre einer Person, bei der sich herausstellt, dass sie nur aussteigen wollte, wird als anrüchig gesehen.

Das entbehrt nicht einer gewissen Komik, denn durch Staatstrojaner und andere werden die Grundrechte gerade massiv ausgehöhlt. Aber hier wird an alten Zöpfen festgehalten. Meines Erachtens ist die Situation in Deutschland bei Vermisstenfällen dringend reformbedürftig. Im Fall Petra Sch. hätte die Wohnung unmittelbar nach der Vermisstenmeldung wie ein Tatort behandelt werden müssen, einschl. Leichenspürhunden etc. Der Schutz des Lebens und die frühzeitige Aufdeckung von Straftaten ist m.E. ein hohes Gut, bei dem auch mal Einzelinteressen zurückstecken müssen, solange Daten wieder gelöscht werden, wenn sie sich als unbrauchbar erweisen. Dein Beispiel aus USA zeigt doch, was bei frühen Ermittlungen möglich ist. Die Antwort auf die Frage, wie das in Deutschland wäre ist NEIN. Es sei denn, es drängen sich Hinweise für ein Verbrechen sofort aus (z.B. abgestelltes unverschlossenes Auto mit Blutspuren).

Lest mal den Vermisstenfall Louise Kerton (vermisste Engländerin in Deutschland): Sowohl die Eltern als auch die britische Polizei schüttelten den Kopf über die Untätigkeit der deutschen Behörden zu Beginn der Ermittlung. Das war ein echter Cultural Clash (lange vor BREXIT). Irgendein Jugendherbergsvater glaubte, sie gesehen zu haben. Das war für die Polizei Anlass genug, von einem freiwilligen Untertauchen auszugehen. Es gab Indizien, dass ihr etwas auf dem Grundstück der Familie ihres Freundes zugestoßen sein könnte. Aber es wurde nichts durchsucht und keine Spuren gesichert. Ein Jahr später zog die Familie weg. Das Mädchen ist bis heute vom Erdboden verschwunden...


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Der Vermisstenfall Petra Schetters

19.07.2021 um 13:46
Allein auf dem Weg zum Friedhof von zu Hause aus gibt es ein größeres Grundstück, dass vermietet werden soll. Recht zugewuchert, am Ende stehen zwei alte Schuppen. Das ist auch ein Ort, von dem ich hoffe, dass da gesucht wurde. Um nur eine von mehreren Stellen zu nennen in der näheren Umgebung..


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