Unbekannte weibliche Leiche in Waldstück bei Freudenstadt

Na ja, was verstehst Du unter selten.....?! Tötungsdelikte sind ja an sich schon selten. Und ob es nun häufiger vorkommt, dass ein Opfer einfach liegen gelassen, vergraben, zerstückelt im Müll entsorgt oder angezündet wird, ist doch für den Einzelfall relativ uninteressant.

Wenn man zu viele Krimis geschaut hat, will man da schnell was reininterpretieren. Aber letztendlich muss ein Täter meist ja die Leiche irgendwie los werden und will meist versuchen, dass sie möglichst spät (am besten gar nicht) gefunden und wenn doch dann auch nicht so leicht identifiziert wird.
Ob er sich in einer stressigen Situation noch Gedanken macht, ob irgendwer von weitem eine Rauchsäule sehen könnte oder ob an der Stelle vielleicht ein gutes Steinpilzrevier ist (und deshalb dauernd Pilzsammler durchs Unterholz kriechen), wage ich zu bezweifeln. Aus unserer Sicht denkt man, dass vergraben oder im See versenken halt sicherer wären, aber wenn er keine Schaufel hat und auch kein See in der Nähe ist, ist aus seiner Sicht das anzünden vielleicht einfach das nahe liegendste.

WatsonX schrieb:Ja, es ist räumlich und zeitlich
äußerst weit auseinander. Vielleicht gab es aber einen Grund für den Täter zu pausieren und das Lebensumfeld zu wechseln

Kommt halt darauf an, ob es ein Täter ist, der mobil ist. Im Mordfall Carolin Gruber, Endingen, 2016, hat deren Mörder zwei Jahre zuvor eine Studentin in Kufstein ermordet. Da sah man auch lange keinen Zusammenhang. Der Mann war als LKW-Fahrer europaweit auf der Piste.

cododerdritte schrieb:Aber letztendlich muss ein Täter meist ja die Leiche irgendwie los werden und will meist versuchen, dass sie möglichst spät (am besten gar nicht) gefunden und wenn doch dann auch nicht so leicht identifiziert wird.

Vielleicht ist es mittlerweile auch so, dass natürlich auch Täter um die Gefahr von DNA-Spuren wissen und deshalb vielleicht eher auf die Idee kommen, ihr Opfer anzuzünden. Das muss solche Spuren zwar nicht vernichten (wenn sie sich z. B. im Mund des Opfers befinden), aber zumindest erhöht es die Wahrscheinlichkeit, dass keine Spuren mehr festgestellt werden können.

Ich weiß nicht, inwieweit ein Täter überhaupt damit rechnet, dass sein Opfer NIE gefunden wird. Klar, er wird es hoffen, aber realistisch gesehen werden doch die meisten Mordopfer früher oder später gefunden. Und wenn man zudem unter Zeitdruck steht, keine Helfer hat (oder keine heranziehen will) dann ist Verbrennen vielleicht eine naheliegende Lösung, auf die man verfällt. Benzin und Feuerzeug kann man sich ja leicht beschaffen.

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.leichenfund-bei-freudenstadt-kniebis-identitaet-der-toten-frau-bleibt-ein-raetsel.d5dc13ce-7d27-4585-9e8d-504b0e8aaf91.html

Es scheint, dass die Ermittler in diesem Fall nicht weiterkommen. Bisher hat die Suche bei den Tätowierern und der Kontakt mit den französischen Behörden zu keinem Ergebnis geführt.

Jetzt überlegen sie, ein zweites Tattoo zu veröffentlichen.

Ich hab mal auch die offizielle französische Vermisstendatei durchforstet, aber auch hier rein gar nichts was nur annähernd in Frage käme.

Obwohl es hier im Grenzgebiet auf französischer Seite sehr viel Fahrende Familien gibt, habe ich meine Zweifel, dass diese eine Vermisstenmeldung aufgeben würden. Kommt natürlich auch auf die Hintergründe an.

@jeandArc Danke für die Informationen! Ist ja spannend, dass es noch mindestens ein weiteres Tattoo gibt, das bisher nicht öffentlich gezeigt wurde. Wieso eigentlich?

Weiß jemand, ob bei Sinti und Roma flächendeckende Tätowierungen üblich sind bzw. ob diese als Kennzeichnung genutzt werden (z.B. verheiratet/unverheiratet; einer bestimmten Familie zugehörig etc.)?

Schade, dass es nie eine Rückmeldung bzgl. eines Zusammenhangs zum in Ungarn vermissten Mädchen gab. Womöglich wurde die Spur gar nicht erst verfolgt. Für viele schien diese vielversprechend.

@WatchDogs2
Wie kommst drauf das Sie nicht verfolgt wurde ?

Avarice1987 schrieb:Wie kommst drauf das Sie nicht verfolgt wurde ?

Hallo @Avarice1987! Im von @jeandArc verlinkten Artikel steht:

Die Identität der Toten, die Pilzsammler am Samstag, 11. September, nahe einer Parkbucht, rund 800 Meter von Kniebis entfernt, bleibt ein Rätsel. Bei allen Hinweisen habe man die betreffenden Personen gefunden, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Auch die Suche bei Tätowierern und er Kontakt mit französischen Behörden blieb bislang erfolglos

Ich schließe daher aus, dass ein Zusammenhang mit dem ungarischen Mädchen untersucht wurde, denn dieses ist ja weiterhin verschwunden.

Eine Rückmeldung zu meiner E-Mail habe ich niemals bekommen; bei anderen Fällen hingegen schon. Entweder wurde die E-Mail noch nicht gesichtet oder man hielt den Inhalt nicht für relevant.

@WatchDogs2
Dann schick noch einmal eine

WatchDogs2 schrieb:Weiß jemand, ob bei Sinti und Roma flächendeckende Tätowierungen üblich sind bzw. ob diese als Kennzeichnung genutzt werden (z.B. verheiratet/unverheiratet; einer bestimmten Familie zugehörig etc.)?

Ich habe einen Freund gefragt, der einen Sinti-Hintergrund in seiner Familie hat. Er meinte, dass Tätowierungen eher unüblich sind, zumindest nicht traditionell verbreitet. Man habe sich früher sogar eher davon distanziert, weil das eher etwas für "Verbrecher" gewesen sei, mit denen man nichts zu tun haben wollte.

In neuerer Zeit gäbe es das eher, aber das wäre halt allgemein im Zuge des Verschwindens alter Traditionen und Lebensweise neu entstanden. Aber auf jeden Fall wäre das eine individuelle Sache, die jedenfalls nicht aus der alten Tradition käme und auch keine solche Bedeutung hätte.

Er sagte auch noch, dass es bei alten Leuten sogar vehement abgelehnt würde, weil Tätowierungen an das Dritte Reich und die KZ-Nummern erinnern.

WatchDogs2 schrieb:Ich schließe daher aus, dass ein Zusammenhang mit dem ungarischen Mädchen untersucht wurde, denn dieses ist ja weiterhin verschwunden.

Eine Rückmeldung zu meiner E-Mail habe ich niemals bekommen; bei anderen Fällen hingegen schon. Entweder wurde die E-Mail noch nicht gesichtet oder man hielt den Inhalt nicht für relevant.

Wo soll denn da auch der Zusammenhang sein?

Das Mädchen ist in Ungarn (!) auf dem Heimweg im Jahre 2014 (!) verschwunden und hat offenbar auch keine Tätowierung.
Ich sehe bei ihr überhaupt keinen Bezug zu Deutschland oder zu allg. Zwangsprostitution oder ähnliches.
Auch ihre Hautfarbe ist viel heller.

Ich verstehe ehrlich gesagt überhaupt nicht, wie man generell darauf kommt dass es die Vermisste sein könnte. Kann mich mal jemand aufklären?

Das nun veröffentlichte Tattoo ist dem ersten sehr ähnlich

Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Rottweil und des Polizeipräsidiums Pforzheim

Nach dem Leichenfund am Samstag, den 11.09.2021, konnte der teilweise verbrannte Leichnam der Frau noch nicht identifiziert werden. Bisher wurden ein Tattoo und ein Phantombild veröffentlicht.

Mit der Veröffentlichung eines weiteren Tattoos erhoffen sich die Ermittler weitere Hinweise, um die tote Frau identifizieren zu können.

Die Ermittler der Soko Pfad bitten um folgende Hinweise:

- Wer kennt weibliche Personen, mit einer solchen
Blumentätowierung auf dem Rücken, deren Aufenthalt derzeit unbekannt
ist?
- Wer kennt eine Person, die eine unvollständige Blumentätowierung
am rechten Hüftbereich hatte?
- Wer hat eine solche Tätowierungen begonnen, erstellt und/oder
gestochen?
- Wer kennt die im Phantombild abgebildete Frau?
Nach derzeitigen Erkenntnissen steht der Leichenfund mit keinem bekannten Vermisstenfall in Verbindung.

Link zum Bild: https://fahndung.polizei-bw.de/tracing/fds-leichenfund/ (Archiv-Version vom 05.10.2021)

Zeugen oder Hinweisgeber werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst, Tel. 07231 186-4444, in Verbindung zu setzen.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/137462/5038613?fbclid=IwAR1ZYaba3Nct5XKgSc1s1GW6rW9Zv2u_gD1yqNionK8QBf5QalM73VJsp1U

Karajana schrieb:Wo soll denn da auch der Zusammenhang sein?

Von dem Mädchen gibt es verschiedene Fotos; darunter welche mit dunklerer Hautfarbe. Die Mutter gab in einem der hier verlinkten Interviews an, dass im Umkreis und in zeitlicher Nähe mehrere junge Mädchen spurlos verschwunden sind. Sie selbst geht davon aus, dass ihre Tochter ins Ausland entführt wurde. Ein Tattoo kann im Laufe der Jahre gestochen worden sein.

Avarice1987 schrieb:@WatchDogs2
Dann schick noch einmal eine

Ist erledigt.

Danke @brigittsche für die Infos!

seli schrieb:Link zum Bild: https://fahndung.polizei-bw.de/tracing/fds-leichenfund/ (Archiv-Version vom 05.10.2021)

Ich kenne mich mit Tattoos nicht gut aus, da ich selber keine trage, finde jedoch, dass dieses sehr unprofessionell wirkt. Was meint ihr?

Bei dem neu veröffentlichten Bild...es mutet so an, als wären die Outlines eines neuen Tattoos begonnen, jedoch nichts weiter gemacht worden.
Gerade bei den roten Linien sieht man eine deutliche (allergische) Reaktion an der Haut (passiert ab und an bei roter Farbe oder Farben mit Rotanteil); zumindest scheint es nicht aufgrund der Hitzeeinwirkung des Feuers entstanden zu sein. Möglicherweise hat man deswegen das Stechen unterbrochen/abgebrochen.

Sollte es in Deutschland gestochen worden sein, bzw. sollte in D begonnen worden sein, zu stechen, wäre sicherlich eine Veröffentlichung in Tattooforen/Tattoozeitschriften nicht verkehrt.

seli schrieb:- Wer kennt eine Person, die eine unvollständige Blumentätowierung
am rechten Hüftbereich hatte?

Das Bild sieht irgendwie danach aus, als hätte man versucht mit dem Tattoo Dehnungsstreifen oder kleinere Vernarbungen überdeckt. Einige Tattoo Linien beim neueren Tattoo sehen mir irgendwie danach aus, als würden sie genau auf Hautauffälligkeiten verlaufen. Vor allem im eher linken und unteren Bereich der Blüte.

CaiaLia schrieb:Gerade bei den roten Linien sieht man eine deutliche (allergische) Reaktion an der Haut (passiert ab und an bei Farben mit Rotanteil); zumindest scheint es nicht aufgrund der Hitzeeinwirkung des Feuers entstanden zu sein. Möglicherweise hat man deswegen das Stechen unterbrochen/abgebrochen.

Eventuell könnte auch das eine Erklärung sein.

https://fahndung.polizei-bw.de/wp-content/blogs.dir/19/grand-media/image/T_towierung_rechte_H_fte_2.jpg

K41P schrieb:Das Bild sieht irgendwie danach aus, als hätte man versucht mit dem Tattoo Dehnungsstreifen oder kleinere Vernarbungen überdeckt

Auf mich wirkt das eher wie Pigmentstörungen. Kann aber auch durch die Liegezeit bedingt sein.

@Karajana

Rund 500000 Frauen werden jährlich von Ost- nach Westeuropa verschleppt und hier zur Prostitution gezwungen (...) der Handel mit Frauen und Mädchen hat in den vergangenen Jahren erschreckend zugenommen. Frauen - vor allen Dingen aus Osteuropa - werden nach Deutschland gelockt, von den beteiligten Zuhältern vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen. Die Mehrzahl der Opfer stammt aus Moldawien, Russland, der Ukraine, Rumänien, Bulgarien oder Polen

Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/38085.verschleppt-vergewaltigt-und-zur-prostitution-gezwungen.html

CaiaLia schrieb:Bei dem neu veröffentlichten Bild...es mutet so an, als wären die Outlines eines neuen Tattoos begonnen, jedoch nichts weiter gemacht worden.
Gerade bei den roten Linien sieht man eine deutliche (allergische) Reaktion an der Haut (passiert ab und an bei roter Farbe oder Farben mit Rotanteil); zumindest scheint es nicht aufgrund der Hitzeeinwirkung des Feuers entstanden zu sein. Möglicherweise hat man deswegen das Stechen unterbrochen/abgebrochen.

Sollte es in Deutschland gestochen worden sein, bzw. sollte in D begonnen worden sein, zu stechen, wäre sicherlich eine Veröffentlichung in Tattooforen/Tattoozeitschriften nicht verkehrt.

Imho sind die Farben bei dem anderen Tattoo exakt die Gleichen und das wurde ferig gestochen. Allergische Reaktionen kann ich dort nicht erkennen.

@WatchDogs2
Ok, ich verstehe was du meinst. Trotzdem ist es für mich schwer vorstellbar, dass ein Zuhälter mit seiner Zwangsprostituierten zum Tätowierer fährt und erstmal ein Blumenmotiv stechen lässt.

Mich wundert dass kein DNA test gemacht wird.
So könnte man doch zumindest ihre Abstammung und ethnische Zugehörigkeit ermitteln.
Oder die Ergebnisse wurden nicht veröffentlicht.

oneeightseven schrieb:Allergische Reaktionen kann ich dort nicht erkennen.

Allergische Reaktionen vielleicht nicht, aber die Haut hat an einigen Stellen links unten mit keloidartiger Narbenbildung reagiert, die rote Linie zB ist nicht flach, sondern eine entzündete Narbe, so dass ich davon ausgehen würde, dass das Tattoo erst einige Wochen, wenige Monate alt ist.
Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass da früher mal ein anderes Tattoo war, das weggelasert ist. In der Mitte der Blume könnte man auch noch schwach ein bräunliches Herz erkennen, das eventuell früher mal da war, ggf sogar mit so einem Flügel an der Seite.

Was das Verbrennen angeht, handelt es sich ggf um einen Täter, der selbst nicht allzu viel körperliche Kraft aufbringen kann zum Vergraben, Zerstückeln, im See versenken. Hier ist das Opfer ja auch wenn man so will einfach liegengelassen worden und zur Sicherheit hat man halt versucht, Spuren durch Brand zu verdecken, mMn auch die einfachere Variante, denn Benzin und Feuerzeug lässt nicht so einfach Rückschlüsse zu wie zB ein spezielles Tatwerkzeug.

Die Tote könnte auch irgendwo aus einem anderen Land ggf als Anhalterin nach Deutschland mitgenommen worden sein, das muss ja auch kein grenznahes Land sein und könnte ggf jedes Urlaubsland sein, wo sich der Täter aufhielt bevor er nach Deutschland zurückreiste.

Bei Scarlett zB wird auch nicht international gefahndet, vielleicht liegt diese irgendwo im Ausland und eine ausländische Frau jetzt hier in Deutschland. Schon komisch, dass das so genau 1 Jahr später passierte...