Cold Case Lieselotte Lauer

Laut Zeugen wurde Lissy am 01. Juli vormittags in der Innenstadt gesehen. Mein erster Gedanke dazu war: klar, sie wollte ja auch einkaufen gehen. Da sie aber offensichtlich ohne Geld unterwegs war, schließt sich das irgendwie aus.

Geld und Ausweise lagen in ihrer Wohnung.

Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/vermissten-fall-von-1992-bei-aktenzeichen-xy-wo-ist-lissy-art-770620

Ob sie im Umkreis der Innenstadt jemanden besucht hat?

jule78 schrieb:Da sie aber offensichtlich ohne Geld unterwegs war, schließt sich das irgendwie aus.

Mit "Geld und Ausweise" verbinde ich auch automatisch, dass ihr Portemonnaie/Brieftasche in der Wohnung lag, aber dann könnte man das auch eigentlich so formulieren. ;-)

Nur weil Geld in ihrer Wohnung gefunden wurde heißt das ja nicht zwangsläufig, dass sie ohne Geld unterwegs war.

Domino420 schrieb:Mit "Geld und Ausweise" verbinde ich auch automatisch, dass ihr Portemonnaie/Brieftasche in der Wohnung lag, aber dann könnte man das auch eigentlich so formulieren. ;-)

Da hast du Recht :)
Allerdings wollte der Schreiber wohl eher vermitteln, dass das Notizbuch verschwunden ist und andere wichtige Dinge eben nicht. Ich assoziiere das mal wertfrei mit Portemonnaie.

Domino420 schrieb:Nur weil Geld in ihrer Wohnung gefunden wurde heißt das ja nicht zwangsläufig, dass sie ohne Geld unterwegs war.

Klar, das ist natürlich möglich. Allerdings hat sie aber auch ihre Kollegin/Freundin nicht wie besprochen angerufen. Aus diesem Grund schließe ich zumindest die geplante Shoppingtour aus.

Domino420 schrieb:Mit "Geld und Ausweise" verbinde ich auch automatisch, dass ihr Portemonnaie/Brieftasche in der Wohnung lag, aber dann könnte man das auch eigentlich so formulieren. ;-)

Aber das macht die ganze Geschichte ja dann doch etwas mysteriöser, als man anhand des Filmfalles hätte vermuten können.

Sie kommt also nach der Spätschicht nach Hause, fährt aber zehn Minuten später schon wieder weg. Dann kommt sie irgendwann morgens wieder nach Hause und fährt neuerlich - eine Stunde später oder so - wieder weg. Eigentlich wollte sie nach Guzenhausen, um sich dort mit einer Freundin zum Einkaufen zu treffen und tatsächlich wird dann auch in Gunzenhausen ihr Wagen ein paar Tage später gefunden. Aber mit der Freundin telefoniert sie nicht und Geld und Ausweise bleiben zu Hause?

Ich vermag denn Sinn dieser ganze Hin- und Herfahrerei nicht wirklich zu erkennen. Selbst, wenn man annimmt, dass sie bei einem alten oder neuen Freund war, erklären sich die Fahrten für mich nicht wirklich.

Man muss dann wohl annehmen, dass sie zu ihrem Mörder gefahren ist, wenn man Suizid wirklich ausschließen will, oder?

@OpLibelle
Tja... ich hab den Filmfall so aufgefasst, dass die Aussage der Nachbarin nur darauf beruht, dass diese gehört hat, dass das Auto von LL kurz nach der Rückkehr wieder weggefahren ist und am nächsten Morgen wieder vor der Tür stand.
Dadurch kann man eigentlich nicht zu 100% ausschließen, dass es gar nicht LL war, die mit ihrem Auto wieder weggefahren ist. Genauso kann man meiner Meinung nach nicht ausschließen, dass sich die Nachbarin geirrt hat und es gar nicht das Auto von LL war, das weggefahren ist.

Wer behauptet eigentlich, dass sie die ganze Nacht weg war?
Mag ja sein, dass sie nach Ankunft nochmal kurz weg (zur Tanke oder ähnlichem) gefahren ist und kurz darauf wieder zu Hause war.

jule78 schrieb:Wer behauptet eigentlich, dass sie die ganze Nacht weg war?

Das BKA behauptet das::

Lissy LAUER beendete am 01.07.1992 kurz nach Mitternacht ihre Spätschicht und fuhr von ihrer Arbeitsstelle bei der Firma SEL in 91710 Gunzenhausen nach Hause in ihre Wohnung, Am Mehlacker 2 in 91729 Haundorf.

Kurz darauf hatte sie die Wohnung jedoch wieder verlassen. Sie kehrte offensichtlich erst gegen 08.00 Uhr wieder zurück.

Quelle: https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekanntePersonen/LL/Sachverhalt.html

Was ich nicht so richtig verstehe:

- ok, angenommen, es war LL, die in der Nacht weg war. Dann weiß das BKA aber doch anscheinend, dass ihr Fahrzeug um 8.00 Uhr morgens wieder vor der Tür stand und auch, dass sie gegen 10.30 Uhr nochmal in der Innenstadt von Gunzenhausen (zweifelsfrei) gesehen wurde. Erst nach 8.00 Uhr (vielleicht auch nach 10.30 Uhr) verschwand offensichtlich ihr Auto. Warum ist dann dieser nächtliche Ausflug von Bedeutung? Sie kann ja in dieser Zeit - angenommen, das ist alles so bestätigt - nicht verschwunden sein. Warum fragt man dann aber nicht, bei wem sie sich aufgehalten haben könnte bzw. wer etwas über Bekannte, Kontakte, etc. von Frau Lauer weiß, was noch nicht bekannt ist.

- wenn es dagegen so war, wie hier einige annehmen, dass die Nachbarin gar nicht LL gehört hat, sondern eine dritte Person (also ihr Auto nie weg war), dann ist die Nacht dennoch unerheblich, weil sie ja noch in der Innenstadt gesehen wurde.

- nur, wenn das auch nicht stimmt, dann hat diese nächtliche Begebenheit eine Bedeutung. Aber an der Sichtung in der Innenstadt bestehen jedenfalls nach Darstellung des BKA keine Zweifel.

orakel09 schrieb:Warum fragt man dann aber nicht, bei wem sie sich aufgehalten haben könnte bzw. wer etwas über Bekannte, Kontakte, etc. von Frau Lauer weiß, was noch nicht bekannt ist.

In der XY-Sendung hat man das schon gefragt.

orakel09 schrieb:Warum ist dann dieser nächtliche Ausflug von Bedeutung? Sie kann ja in dieser Zeit - angenommen, das ist alles so bestätigt - nicht verschwunden sein.

Weil dies ihr letzter engerer Kontakt vor ihrem Verschwinden war? Vielleicht ein neuer Freund, von dem keiner etwas mitbekommen hat?

Die Vermutung, sie könne zu der Person, bei der sie die Nacht verbracht hat, im Laufe des Vormittags nochmals gefahren sein, ist ja nicht ganz weit hergeholt.

orakel09 schrieb:Dann weiß das BKA aber doch anscheinend, dass ihr Fahrzeug um 8.00 Uhr morgens wieder vor der Tür stand

Ja, weil sie da gesehen wurde, als sie abfuhr.

orakel09 schrieb:auch, dass sie gegen 10.30 Uhr nochmal in der Innenstadt von Gunzenhausen (zweifelsfrei) gesehen wurde

So zweifelsfrei hat es Rudi Cerne in der Sendung eben gerade nicht formuliert.

orakel09 schrieb:wenn es dagegen so war, wie hier einige annehmen, dass die Nachbarin gar nicht LL gehört hat, sondern eine dritte Person (also ihr Auto nie weg war),

Im Film wurde es so dargestellt, dass der Wagen direkt vor dem Wohnzimmerfenster der Nachbarin geparkt war und diese noch wach war, also für die Ankunft und die Abfahrt Ohrenzeugin war.

OpLibelle schrieb:Im Film wurde es so dargestellt, dass der Wagen direkt vor dem Wohnzimmerfenster der Nachbarin geparkt war und diese noch wach war, also für die Ankunft und die Abfahrt Ohrenzeugin war.

Ich zitiere mich mal selbst.

Hier kann man die Parksituation sehen. Die Wagen stehen tatsächlich wohl dicht an den Fenstern im EG:

https://www.google.com/maps/place/Am+Mehlacker+2,+91729+Haundorf/@49.1758253,10.7735001,83m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x4798cabb6372cc23:0x6d510a4ebebb4920!8m2!3d49.1757508!4d10.7736268

Von ihrer Wohnung bis zu der Stelle, wo der Wagen gefunden wurde, sind es laut Google übrigens gute 8 km mit einer Fahrzeit von etwa 11 bis 12 Minuten, je nach Weg.

orakel09 schrieb:Warum ist dann dieser nächtliche Ausflug von Bedeutung? Sie kann ja in dieser Zeit - angenommen, das ist alles so bestätigt - nicht verschwunden sein. Warum fragt man dann aber nicht, bei wem sie sich aufgehalten haben könnte bzw. wer etwas über Bekannte, Kontakte, etc. von Frau Lauer weiß, was noch nicht bekannt ist.

Ich meine, dass noch gar nicht raus ist, ob diese Nacht relevant ist oder nicht.
Offensichtlich hat sich bisher niemand gemeldet, mit dem sie die Zeit verbracht hat. Demnach vielleicht die Vermutung, dass genau diese Person etwas mit dem anschließenden Verschwinden zu tun haben könnte - oder aber eben auch nicht.
Der Aufruf nach Zeugen im Anschluss des FF richtet sich ja auch explizit an Personen, die zu dieser Zeit ggf. in einer Beziehung/Ehe standen und aus diesem Grund keine Aussage gemacht haben.

Auch wenn die Polizei den nächtlichen Anruf nicht verifiziert hat, schließt sie dennoch nicht aus, dass Lissy am Vormittag verfolgt wurden sein könnte.

OpLibelle schrieb:Das BKA behauptet das::
Lissy LAUER beendete am 01.07.1992 kurz nach Mitternacht ihre Spätschicht und fuhr von ihrer Arbeitsstelle bei der Firma SEL in 91710 Gunzenhausen nach Hause in ihre Wohnung, Am Mehlacker 2 in 91729 Haundorf.

Kurz darauf hatte sie die Wohnung jedoch wieder verlassen. Sie kehrte offensichtlich erst gegen 08.00 Uhr wieder zurück.
Quelle: https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekanntePersonen/LL/Sachverhalt.html

Okay. Trotzdem frage ich mich, wie sie zu dieser Erkenntnis kommen.
Gesichert ist offensichtlich, dass der Wagen um 8:00 Uhr vor der Tür stand. Vermutlich wurde er gesehen. Mir fehlt aber die Sichtung, dass er vorher definitiv nicht da war.

jule78 schrieb:Mir fehlt aber die Sichtung, dass er vorher definitiv nicht da war.

Mir auch. Wenn diese Erkenntnis nur auf den Ohren der Nachbarin basiert, dann ist mir das zu dünn, um es als Tatsache hinzustellen.

@Opti-Mist

Hallo und vielen Dank für deine Nachricht/Antwort
Mein Gedanke war bei dem Gespräch in der Nacht zwischen Gernot und Lissy.
Aber nun fällt mir gerade etwas ein....nur wie schreibe ich das jetzt neutral 🤷‍♀️... Wenn die Anrufe erfunden wurden, dann auch das Gespräch in der Nacht mit Lissy und Gernot. Aber dann ist natürlich auch das Thema "mir fiel der graue oder schwarze Golf in der Straße auf" auch gelogen....🤷‍♀️
Nur warum erfinde ich so etwas ?

jule78 schrieb:Mir fehlt aber die Sichtung, dass er vorher definitiv nicht da war.

Domino420 schrieb:Mir auch. Wenn diese Erkenntnis nur auf den Ohren der Nachbarin basiert, dann ist mir das zu dünn, um es als Tatsache hinzustellen.

Ihr habt ja recht. Im Film war es so, dass die Nachbarin ein Buch lesend in ihrem Wohnzimmersessel sitzt, den Wagen vorfahren und zehn Minuten später wieder abfahren hört - nicht sieht. Was man man sieht, sind die Scheinwerfer, die gegen die geschlossenen Vorhänge leuchten. Im übrigen war die Formulierung auch, dass jemand mit dem Wagen wieder weg fuhr.

Allerdings: Was wäre denn so ungewöhnlich daran? Nach der Arbeit kurz nach hause, frisch machen, Klamotten wechseln, ab zum Lover. Ungewöhnlich ist doch nur, dass sie das sonst wohl vorher nie gemacht hat.

OpLibelle schrieb:Was wäre denn so ungewöhnlich daran? Nach der Arbeit kurz nach hause, frisch machen, Klamotten wechseln, ab zum Lover. Ungewöhnlich ist doch nur, dass sie das sonst wohl vorher nie gemacht hat.

Es wäre nicht ungewöhnlich, aber es wäre -theoretisch- eben auch möglich, dass LL nur kurz wegfuhr. Zur Tanke, was bei der Arbeit vergessen o.ä. und dann zurück kam und zu Hause war bis 8 Uhr am nächsten Morgen.
Die Nachbarin könnte einfach eingeschlafen sein, nachdem LL nochmal los fuhr. Es war spät abends.
Vielleicht gibt es gute Gründe, warum das BKA sich so sicher ist, dass sie wirklich über Nacht weg war, die wir im Detail nicht kennen. Aber so wie es dargestellt wurde, finde ich es nicht überzeugend.

@OpLibelle
Du hast recht daran ist absolut nichts Ungewöhnliches. @bibik
Warum erfindet man sowas? Vielleicht auch einfach deswegen, weil Menschen nicht immer logisch denken und handeln.

OpLibelle schrieb:Im Film war es so, dass die Nachbarin ein Buch lesend in ihrem Wohnzimmersessel sitzt, den Wagen vorfahren und zehn Minuten später wieder abfahren hört - nicht sieht. Was man man sieht, sind die Scheinwerfer, die gegen die geschlossenen Vorhänge leuchten. Im übrigen war die Formulierung auch, dass jemand mit dem Wagen wieder weg fuhr.

So ist es. Wobei ich die Darstellung in den XY-Filmen nicht immer zu 100% als tatsachenentsprechend empfinde, aber das würde den Rahmen sprengen und zu sehr ins OT führen.

Im Prinzip ist ja - sofern man der Darstellung im Film glauben schenkt - nichtmal gesichert, dass es Lissy selbst, nichtmal ihr Auto war, dass da abends für 10 Minuten nach der Spätschicht vorgefahren kam. Nur weil die Nachbarin zur für die Nachtschicht (ich würd's eher als Spätschicht bezeichnen) übliche Uhrzeit die üblichen Autogeräusche gehört hat, heißt das ja nicht zwangsweise, dass das, was man mit diesen Geräuschen verbindet, auch von der Person verursacht wird, die man erwartet.

OpLibelle schrieb:Ihr habt ja recht. Im Film war es so, dass die Nachbarin ein Buch lesend in ihrem Wohnzimmersessel sitzt, den Wagen vorfahren und zehn Minuten später wieder abfahren hört - nicht sieht. Was man man sieht, sind die Scheinwerfer, die gegen die geschlossenen Vorhänge leuchten. Im übrigen war die Formulierung auch, dass jemand mit dem Wagen wieder weg fuhr.

Das die Nachbarin die Wegfahrt gehört oder gar auch gesehen hat, will ich gar nicht infrage stellen. Eher, dass Lissy dann 6-7 Stunden weg war. Im Filmfall ist die Nachbarin dann schlafen gegangen. Morgens um 8:00 war das Auto wieder da. Vielleicht aber auch schon um 2 Uhr.